Die Piratenpartei und der Feminismus: Ein offener Brief

Liebe Piraten,

ihr seid eine junge Partei, die in vielen Punkten erst ihren Weg finden muss. Gerade bei den Frauenfragen ist dies noch nicht geschehen, wie zahlreiche Diskussionen unter euch zeigen

Wie ein Pirat den Feminismus kennen lernte,  Piraten der feministischen SeeNerd gegen Femi-NerdPostgender, Feminismus, Antifeminismus Und GenderpopenderPostgender? Damit sind die Piraten von gesternKleiner Rant in die ungefähre Richtung der PiratenPiraten, Feminismus & KlischeedenkenLiebe EMMA!Feminismus und MännlichkeitNehmt den Männern den Feminismus aus der Hand!Kann eine Feministin Piraten wählen?Gender Trouble bei den PiratenEqualismus als gesellschaftliche Plattformneutralität (und ein bisschen Feminismus)Der Feminismus kauft dir keine Schokoladenfabrik, Genosse!Liebe EMMA-Redaktion. Ihr könnt mich mal!, Frauen im Boot bringt Unglück, Postgender in der Piratenpartei; Den eigenen Respekt bekommt man nicht von AnderenPiraten-Post-Gender: Nichts tun, wenns brennt?Was du nicht sehen willst ist trotzdem da oder warum Postgender im Falle der Piratenpartei antifeministisch istPostgender,  Warum mach ich den Scheiß eigentlich? und sicherlich noch viele mehr

Ihr habt inzwischen auch ein Positionspapier des KegelclubsKegelklub/PositionspapierEqualismus, in dem es heißt:

Zu den wichtigsten Zielen, die wir unterstützen und für deren Verwirklichung wir uns einsetzen wollen, zählen die Dekonstruktion des sozialen Geschlechtes, die Gleichstellung und echte Chancengleichheit der verschiedenen Geschlechter und die Abkehr vom binären Geschlechterdenken.

Aber ihr solltet auch hier eure Wurzeln beachten und überlegen, ob das feministische Dekonstruieren, also ein poststrukturalistischer Feminismus das Richtige für euch ist.

Ihr seid angetreten für Transparenz, für neue Wege, für Aufbrechen des Politikbetriebes. Ihr seid eine Schar junger Menschen, hauptsächlich Männer, die zum Großteil in technischen Bereichen anzusiedeln sind. Ihr seid sachlich denke Personen, die gerne Vorgängen auf den Grund gehen. Ihr seid zu einem nicht geringen Teil Nerds.

Warum wendet ihr das nicht auch auf den Genderbereich an?

Laßt euch nicht vom unwissenschaftlichen Genderfeminismus einwickeln und hinterfragt seine Grundlagen. Sie sind einfacher zu hinterfragen als ihr denkt.

Nehmt die Privilegientheorien. Kritik läßt sich, wie diese beiden Artikel „Kritik: „Männer sind privilegiert“  und Männliche Privilegien, weibliche Privilegien und wohlwollender Sexismus zeigen, recht schnell vorbringen.

Nehmt die Konstruktion der Geschlechter durch die Gesellschaft. Der zugrundeliegende Poststrukturalismus ist nicht eure Denkweise. Ihr denkt in Fakten, nicht in Beliebigkeiten. Ihr seht, dass E=mc2 keine sexistische Gleichung ist und wenn ihr euch die Argumente anschaut, die gegen diese Theorien sprechen, dann werdet ihr sehen, dass sie die wesentlichen Fragen nicht beantworten kann.

Warum soll alles konstruiert sein, wenn wir Wesen sind die langsam durch Evolution entstanden sind und wir ganz klassisch in das Schema passen, dass sich auch bei anderen Säugetieren und Primaten findet? Was ist überhaupt der Beleg dafür, dass alles konstruiert ist? Wie kann die genderfeministische Theorie die Zwillingsexperimente erklären, wie den Zusammenhang von Transsexualität mit Hormonrezeptoren?

Nerds sind nicht dafür bekannt, soziale Ansichten nachzubeten. Sie sind dafür bekannt logisch an eine Sache heranzugehen und sie im Detail auseinanderzunehmen. Diese Möglichkeit bietet euch die normale Foschung im Geschlechterbereich.

Die logischen Abwägungen der Sexual Strategies Theory sind nerdy, die abstrakte Betrachung von Schönheit als Attraktivitätsmerkmale ist nerdy, die Nachweise für die Red Queen Theory über Zwitterfische und ihre Geschlechterwahl ist nerdy.

Wer wäre ein besserer Beleg als Sheldon Cooper selbst:

Sheldon Cooper: New topic. Where are you in your menstrual cycle?

Penny: What?

Sheldon Cooper: I’ve been doing some research online, and apparently female primates, you know, uh… Apes, chimpanzees, you… They find their mate more desirable when he’s being courted by another female. Now, this effect is intensified when the rival female is secreting the pheromones associated with ovulation. Which brings me back to my question, where are you in…?

[Penny slams the door in his face]

Sheldon Cooper: Clearly, I’m 14 days too early

Die meisten von euch werden eh eher Dawkins lesen als Butler. Ihr müßt euch nur bewußt machen, wie sehr sich die beiden widersprechen.

Auch die Sokal-Affäre sollte euch näher sein als der Poststrukturalismus. Ihr glaubt nicht, dass der Mond der Hintern einer dicken Frau ist und würdet auch insoweit nicht auf eine Diskursanalyse, sondern auf Wissenschaft verlassen.

Es ist Zeit den Genderfeminismus mit spockscher Logik zu betrachten und festzustellen, dass er keine Grundlage hat und gegen wissenschaftliche moderne Feststellungen verstößt. Und das dann auch darzulegen.

Ihr seid in vielen Fällen genau der Nachweis, dass Männer nicht privilegiert sind. Weil Nerds genug gesellschaftliche Ausgrenzung erfahren und die Vorteile von Frauen in der Gesellschaft nur zu deutlich wahrnehmen. Weil ihr die Friendzone kennt. Lasst euch nicht einlullen von unlogischen Betrachtungen über Geschlechter.

Und keine Angst, das bedeutet nicht, dass ihr ein veraltetes Frauenbild vertreten müßt. Lasst euch keine Strohmänner entgegen stellen, die Biologie ist bezüglich der Einzelperson nicht festgelegt und flexibel.

Lasst euch euren Postgenderansatz nicht ausreden: Sein lassen ist ein guter Weg um den Geschlechtern gerecht zu werden, während verzweifelte Quoten nur zu Ungerechtigkeiten führen.

Fragt euren Kegelclub nach den Grundlagen, die üblicherweise nicht mehr behandelt werden dürfen. Fragt sie nach männlichen und weiblichen Privilegien, danach wie Sprache so allmächtig werden kann, fragt sie zur Wissenschaftsfeindlichkeit ihrer Theorien, fragt sie was eigentlich die Kernargumente sind, mit denen Butler ihre Ansicht begründet. Fragt sie, wie die Queertheorie mit sexueller Selektion vereinbar ist.

Ihr seid eine Partei der Hinterfragung und der Transparenz. Lasst nicht zu, dass auch bei euch einfach „Biologismus“ gerufen wird um eine Ideologie abzusichern!

Wer gegen die Auswirkungen verschiedener Spielarten des Feminismus ist, insbesondere den Genderfeminismus, der ist nicht frauenfeindlich. Haltet diesen Ausführungen lieber den Equityfeminismus entgegen, der für Gleichberechtigung ist, aber nicht für krampfhafte Gleichstellung über alle Unterschiede hinweg.

Er ist besser mit eurem Postgenderansatz vereinbar.

Beste Grüße

Christian

76 Gedanken zu “Die Piratenpartei und der Feminismus: Ein offener Brief

  1. Die Piraten werden vor allem deshalb gewählt und beachtet, weil sie eine Nicht-Partei sind. Normale Menschen, die Politik machen wollen.

    Und was passiert, als sie auf den geringen Frauenanteil angesprochen werden?

    Sie werden zu einer normalen Partei, die den üblichen gefälligen, angepaßten Müll von sich gibt. Zwar nich ganz, aber von der Tendenz schon: Bekenntnisse, man wolle sich dem „Problem“ stellen.

    Das ist die größte Enttäuschung.

    Warum sagt ihr nicht, es ist uns egal, wieviel Frauen bei uns mitmachen? Es können viele oder wenig sein, fertig.

    Warum fragt ihr nicht zurück, wo das Problem ist?

    Die Piraten sind auch deshalb eine Enttäuschung, weil sie einen pervertierten, relativistischen Liberalismus vertreten, nach dem Motto, es sollen doch alle machen, was sie wollen. Das ist infantil.

    • @James

      Ja, ich glaube auch, dass dieses „Normale“, das nicht zwanghaft politisch-korrekte, das Nichtberufspolitikersein und das Reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, viele Leute anspricht.
      Mal sehen, ob sie auch in diesem Bereich offen sein können.

  2. Zu den wichtigsten Zielen, die wir unterstützen und für deren Verwirklichung wir uns einsetzen wollen, zählen die Dekonstruktion des sozialen Geschlechtes, die Gleichstellung und echte Chancengleichheit der verschiedenen Geschlechter und die Abkehr vom binären Geschlechterdenken.

    Die echte Chancengleichheit der verschiedenen Geschlechter … aus dem Phrasenbuch des Genderisten.
    Ist das die offizielle Position der Piraten? Haben sie ihren Postgenderansatz bereits aufgegeben und sind zum opportunistischen Haufen übergelaufen? Dieser Unsinn ist als opportunistisches Bekenntnis zum Mainstream zu deuten.
    Die Piraten waren die einzige Partei, die zumindest Ansätze einer feminismuskritischen Anschauung erkennen liessen. Es scheint aber, dass auch die Piraten den feministischen Weibern ihr Gendergärtchen bestellen müssen, um nicht als patriarchal, sexistisch, rassistisch und homophob zu gelten. Ganz anders klang das noch bei der Siskussion auf Schrupps Blog, wo sich einige Piraten zu Wort meldeten und sich feminismuskritisch äusserten.

    03 September 2009:
    http://antjeschrupp.com/2009/09/03/kann-eine-feministin-piraten-wahlen/

    Die Repliken einiger Piraten waren sehr präzise, logisch, und dekonstruierten das schruppsche Geschwurbel. Da waren übrigens auch ein paar Frauen von den Piraten in der Diskussion aktiv dabei, deren klare Gedanken ich äusserst angetan zur Kenntnis nahm. Ich dachte: na endlich, es gibt sie doch, die wirklich emanzipierten Frauen, die nicht die Verantwortung an ein Männerkollektiv abschieben sondern ihre eigene Verantwortung betonen. Frau Schrupp allerdings verstand kein Wort von dem, was ihr diese Frauen da zu verklickern versuchten und wiederholte ihren reaktionären „Muddi zuerst-Schrott“ ohne Ende.

    Jetzt, gut zwei Jahre später, schau sich mal einer die armselige Diskussion wiederum auf dem schruppschen Kanal an:

    http://antjeschrupp.com/2011/09/19/die-etablierten-parteien-die-piraten-und-die-frauen/

    Welch ein Unterschied! Einziges Thema ist: was kann für die Frauen getan werden, damit sich das Huscheli, das auch Politik machen will, wohl fühlt? Rosa Tischchen vielleicht? Apfelkuchen?
    Es hat, so meine Vermutung, gerade mal zwei Jahre gebraucht, um die Piraten zu einer Partei wie jede andere zu machen, deren vorrangigstes Problem die Vaginalquote zu sein scheint und die nichts mehr fürchten als die Kritik von Muddi, die so gar nicht zufrieden ist: „Du räumst jetzt sofort dein Zimmer auf! Und bring den Müll raus!“

    Wo sind die emanzipierten Frauen der Piraten geblieben? Sind die schon wieder weg oder melden die sich einfach nicht mehr zu Wort?

    Armselig von den Piraten ist es, sich in gleicher Weise undifferenziert gegen Maskulisten und Männerrechtler zu wenden und die gleichen stereotypen Vorwürfe zu äussern, die auch ihnen, den Piraten, vorgeworfen wurden (männlich hegemonial, reaktionär, da keine Frauenquote, frauenfeindlich etc.). Sie sollten eigentlich besser wissen, wie der Hase läuft: wer nicht gleichgeschaltet feministisch operiert, der wird diffamiert. Es scheint, dass es in der BRD keine feminismusklritische Partei geben darf, und sei sie noch so klein.

    Wenn die Piraten glauben, sie könnten so ziemlich jede politische Strömung integrieren, dann sind sie auf dem Holzweg. Es gibt nun mal unvereinbare Standpunkte. Postgender und Feminismus geht nie zusammen.

    • @ Peter
      „Armselig von den Piraten ist es, sich in gleicher Weise undifferenziert gegen Maskulisten und Männerrechtler zu wenden “

      Das ist nicht armselig, sondern konsequent und logisch. Armselig waren die Vereinnahmungsversuche der Maskulisten der Piratenpartei, die wie eine Horde Shitstormer in das Forum der PP eingefallen sind, es zugemüllt haben und versucht haben, das ganze Forum zu manipulieren und vor ihren Karren zu spannen. Dass der Schuß nur nach hinten losgehen konnte, kann nun wirklich niemanden überraschen.

      • @onyx
        Aha, und die lächerlichen Versuche der Radikalfemis? Was ist damit? Im Männerforum wurde wenigstens sachlich diskutiert und jeder konnte mitmachen, währden die Damen sofort ein eigene Mailingliste haben wollten. Und warum? Weil sie mit einem Smiley nicht klargekommen sind. Dann die aktion mit der Mail an Spiegel, die Officiell aussah, aber niemals durch die Presseabteilung ging. Von der gleichen Person dann die Kandidatur in den Bundesvorstand, warum? Weil keine einzige Frau sich hat aufstellen lassen. Na, das ist mal qualifiziert. Und wiederum wurde auf den Femi blogs geheult. Gott, die Femis haben so einen Bogmist in der Partei getrieben, das ist nicht mehr auszuhalten.

      • Das ist nicht armselig, sondern konsequent und logisch. Armselig waren die Vereinnahmungsversuche der Maskulisten der Piratenpartei, die wie eine Horde Shitstormer in das Forum der PP eingefallen sind, es zugemüllt haben und versucht haben, das ganze Forum zu manipulieren und vor ihren Karren zu spannen.

        @ Onyx

        Ich war nie bei den Piraten aktiv und kenne daher keine „Internas“, weiss daher nicht, was da konkret und in welcher Weise abgelaufen ist.

        Du kannst aber beruhigt sein: es gibt auch weiterhin keine etablierte feminismuskritische Partei. Die Hegemonie bleibt bestehen. Das Gendergärtchen für die starke und emanzipierte Frau wird bestellt. Keine Angst, Männer werden Frauen auch weiterhin beschützen und versorgen, sei es im Privaten oder im Öffentlichen.

        Entspann Dich!

      • @ imion
        „Im Männerforum wurde wenigstens sachlich diskutiert “

        Hab schon bessere Witze gehört.

        @ Peter
        „Ich war nie bei den Piraten aktiv und kenne daher keine „Internas“, weiss daher nicht, was da konkret und in welcher Weise abgelaufen ist.“

        Es ist genau das abgelaufen, was ich beschrieben habe. Das sind auch keine „Internas“, sondern ist öffenttlich nachlesbar.

        „Entspann Dich!“

        Warum du aus einem schlichten Widerspruch meinerseits interpretierst, ich hätte ein Verspannungsproblem, wird wohl dein Geheimnis bleiben.

      • Ein ziemlich offenes Geheimnis:

        Armselig waren die Vereinnahmungsversuche der Maskulisten der Piratenpartei, die wie eine Horde Shitstormer in das Forum der PP eingefallen sind, es zugemüllt haben und versucht haben, das ganze Forum zu manipulieren und vor ihren Karren zu spannen.

        Nicht alles, was sich dir nicht erschließt, hat den Namen „Geheimnis“ verdient.

      • „Armselig waren die Vereinnahmungsversuche der Maskulisten der Piratenpartei, die wie eine Horde Shitstormer in das Forum der PP eingefallen sind, es zugemüllt haben und versucht haben, das ganze Forum zu manipulieren und vor ihren Karren zu spannen.“

        Wenn das mit der „Horde Shitstormer“ so zutreffen sollte, würde ich mich doch fragen, wie ein Haufen persönlicher Beleidigungen und Drohungen ein effizientes Mittel sein sollte, ein Forum „zu manipulieren und vor Karren zu [seinen] spannen.“ Da ist ein Widerspruch, das kann doch unmöglich so gelaufen sein.

      • „das kann doch unmöglich so gelaufen sein.“

        Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, schon klar…

        @ Nick
        Wenn du nicht verstehst, was andere schreiben, lass es doch einfach. —> ignore

      • @ onyx

        mein Punkt war, dass ein Shitstorm allgemein ein Sturm persönlicher Angriffe und Beleidigungen ist und dies ein schlechtes Mittel, um die Gegenseite für sich einzunehmen. Es kann natürlich sein, dass du eine sehr extensive Auffassung von „Shitstorm“ vertrittst, der auch sachliche Argumente beinhaltet, die deiner Ansicht widersprechen. Sachliche Argumente können übrigens sogar unwahr sein, aber ad rem.

      • Besser kann man eben seine Diffamierungslogik kaum dokumentieren: Die Einen sind krakeelende Rabauken, die Anderen gerissene Demagogen.

        Dass sie unterschiedlich vorgehen bestätigt doch erst recht, dass es sich um eine konzertierte Aktion handelt, mit dem Ziel, das fragile feministische Gruppenego zu kränken.

        Zurecht werden gehören solche Menschen, wie Monika Ebeling, mit vereinten Kräften auch von ihrem Arbeitsplatz weggemobbt und aus der Stadt vertrieben.

        Deutsche Spießbürger.

  3. Was mich immer wieder verwundert ist folgender Umstand:

    Die vielfältigen feministischen Stömungen haben es trotz ihres Anspruches auf Veränderung der Gesellschaft bis heute nicht geschafft eine eigene ernsthafte politische Partei für ihre Forderungen zu etablieren.

    Was die PIRATEN als (angebl.) Ein-Thema-Partei geschafft haben, konnten Feministinnen mit Ihren eigenen Themen jenseits gendrakademischer Elfenbeintürme nicht umsetzen – nämlich eine Bevölkerungsmasse im Größenbereich von 5 – 11 % zu begeistern.

    Trotzdem sind die Vertreter des Feminismus hartnäckig der Meinung, ausgerechnet die PIRATEN müssten nun vorrangig feministische Forderungen erfüllen und überraschenderweise springen die Piraten auch noch darauf an und nehmen eine Rechtfertigungsstellung ein.

    Was soll das?

    • Ganz einfach: die Feministinnen brauchen keine eigene Partei, weil der Feminismus mittlerweile in allen etablierten Parteien verbreitet ist. Bei den einen mehr (Grüne, SPD), bei den anderen weniger – aber die holen auf. Bestes Beispiel ist das Thema Quote.

    • Was soll das?

      Sie können es eben nicht dulden, dass man eine Partei wählen kann die Feminismus nicht mitverkauft.

      Eben weil sie genau wissen, dass Feminismus nicht konsensfähig ist.

      Feminismus kann nur „top-down“, ist ohne die vielgescholtenen Machtstrukturen nicht einen Tag überlebensfähig.

      • @Nick

        Die Piraten sind natürlich mit ihrer Offenheit für Diskussionen und ihrer Basisbestimmtheit perfekt dafür, gerade im Internetzeitalter. Ich bin gespannt, wie sich diese Offenheit dann damit verträgt, dass im Genderfeminismus ja eigentlich keine Kritik laut werden darf oder jedenfalls ausgeblendet wird. Das ist ja mit den Piratengrundsätzen nicht zu vereinbaren.
        Das Archiv der Mailingliste des Kegelclubs ist ja zB öffentlich:
        https://service.piratenpartei.de/listinfo/kegelklub

        Da hat freundlicherweise @die_sylvi einen Link zu meinem Beitrag hingeschickt und es gab eine Diskussion dazu:
        https://service.piratenpartei.de/pipermail/kegelklub/2012-February/thread.html

        Schon ganz interessant zu sehen.

      • @Christian:
        Ich bin gespannt, wie sich diese Offenheit dann damit verträgt, dass im Genderfeminismus ja eigentlich keine Kritik laut werden darf oder jedenfalls ausgeblendet wird.

        Ich auch.

        Erklärungen, die eine biologische Disposition annehmen „naturalisieren“ ja die „Geschlechterordnung“, und sind insofern – mit der Begründung der Einschränkung der Freiheitsrechten anderer – eigentlich denklogisch jenseits der tolerierbaren Meinungsfreiheit.

        Man betrachtet ja Geschlecht als Äquivalent zu „Rasse“.

        Die „heterosexuelle Zwangsmatrix“ wird letztendlich als System von Menschenrechtsverletzungen betrachtet.

        Insofern setzte Offenheit imho doch eine ziemlich grundlegende Revision des feministischen Weltbildes voraus.

        Man darf gespannt sein, in der Tat.

      • ..interessant ist die Beweislastumkehr dort: Wer staatliches Handeln fordert (das ist ja das, was in Parteien verhandelt wird) der schuldet eigentlich den Beweis, dass dies zur Wahrung von Rechten anderer erforderlich ist.

        Die Gender-Fraktion müsste also beweisen, dass es biologische Dispositionen nicht gibt – Und nicht umgekehrt die „Evo-Fraktion“, dass es sie gibt.

    • Ich halte es für wichtig, dass Politik eine möglichst breite Basis in der Bevölkerung hat und zwar über alle tatsächlichen und scheinbaren Gruppierungen hinweg. Zum einen, damit die Belange möglichst vieler in die Lösungsfindung einfließen, zum anderen, weil Demokratie nur dann seine Befriedungsfunktion erfüllen kann. Das gegenwärtige hierachisch-politische System leistet das nur unbefriedigend.

      Das ist durchaus ein Problem, gerade aus dem demokratischen Selbstverständnis der Piraten heraus.

      Eine andere Frage ist, welche Ansätze erfolgversprechend sind, dies zu erreichen. Für mich scheiden letztlich all jene aus, die selbst eine Anknüpfung ans Geschlecht vornehmen (bspw. Quoten, Girls-Days), weil sie – wenn sie überhaupt den versprochenen Nutzen haben, was ich ebenfalls bezweifele – jedenfalls Unfrieden schaffen und sexueller Diskriminierung, die es fraglos gibt, einen Nährboden bereiten.

      Ich sehe dagegen viel bessere Ansatzpunkte bei solchen Ideen wie Liquid Democracy, also in einer Vernetzwerkung der Politik anstatt einer Hierachisierung, weil diese das Machtelement bei der Findung politischer Entscheidungen schwächt und das System so für Menschen(gruppen) öffnet, die Schwierigkeiten haben, sich die erforderliche Machtstellung aufzubauen.

      Das ist nicht nur für die Geschlechterfrage sehr erstrebenswert, aber wenn man es jetzt wieder auf Frauen runterbrechen will, dann lassen sich Anzeichen bei den Piraten dafür finden, dass diese These zutrifft.

      Da ist zum einen das Berliner Wahlprogramm. Es mag zwar nur eine Frau auf die Liste gewollt haben, aber bei der Erarbeitung des Wahlprogrammes im Liquid Feedback hatten „die Frauen“ ganz klar die Nase vorn.

      Und – Ironie der Geschichte – ist auch der Kegelclub ein gutes Beispiel, wie die Vernetzwerkung von Politik wirkt. Man mag zu seinen Thesen stehen, wie man will, aber er hat es fraglos geschafft, sich ein Standing in der Partei aufzubauen und seine Themen auf die Agenda zu heben. Auch das ist ein Verdienst der offenen Netzwerkstruktur der Piratenpartei, die es jedem und jeder Gruppe ermöglicht, sich die gewünschten Strukturen zu geben und damit zu arbeiten, ohne irgendwen um eine Erlaubnis fragen zu müssen.

      PS: Das Positionspapier aus dem Wiki ist iÜ keine offizielle Position der Piratenpartei (bisher).

      • @benjamin siggel

        „Man mag zu seinen Thesen stehen, wie man will, aber er hat es fraglos geschafft, sich ein Standing in der Partei aufzubauen und seine Themen auf die Agenda zu heben. Auch das ist ein Verdienst der offenen Netzwerkstruktur der Piratenpartei, die es jedem und jeder Gruppe ermöglicht, sich die gewünschten Strukturen zu geben und damit zu arbeiten, ohne irgendwen um eine Erlaubnis fragen zu müssen.“

        Das ist richtig. Und natürlich sollen sie ihre Ansichten dort vertreten und haben alles Recht dazu. Allerdings ist glaube ich den meisten Piraten das Thema eher lästig, sie wollen da gar nicht so tief einsteigen. Es würde mich freuen, wenn ich da ein paar Denkanstöße gegeben habe, die zu einer Diskussion führen. Der Kegelclub an sich scheint mit in den meisten Fällen zwar einen poststrukturalistischen Feminismus zu vertreten, das aber ja durchaus teilweise in einer abgeschwächten Form.

        Ob das System funktioniert, zeigt sich dann wenn es Kritik gibt. Mal sehen wie der Kegelclub dann mit anderen Standpunkten umgeht. Sie scheinen ja sogar eine Antwort auf meinen Beitrag vorzubereiten, was mich dann in der Tat sehr freuen würde

  4. Trotzdem sind die Vertreter des Feminismus hartnäckig der Meinung, ausgerechnet die PIRATEN müssten nun vorrangig feministische Forderungen erfüllen und überraschenderweise springen die Piraten auch noch darauf an und nehmen eine Rechtfertigungsstellung ein.

    Was soll das?

    Jede Partei, die etabliert ist oder sich möglicherweise etabliert, muss, so scheint es, frauenprivilegierende Strukturen schaffen oder sich zumindest zu ihnen bekennen, sei es in der Partei selbst und/oder in der Gesellschaft als Ganzes.

    Warum sollten Frauen sich dem Wettbewerb der Ideen in der Partei „die Piraten“ stellen, wenn sie in anderen Parteien Privilegien geniessen? Bei den Grünen wären ähnlich wenige Frauen politisch aktiv, wenn es nicht die Quote und das frauenprivilegierende Statut gäbe. Mit einer frauenabschreckenden Kultur hat das wenig bis gar nichts zu tun.

    Überraschend ist es allerdings nicht, dass die Piraten einknicken: die feministische Hegemonie ist mittlerweile derart ausgeprägt, so dass Kritik an dieser Hegemonie massiv diffamiert wird. Mittlerweile gilt es als frauenfeindlich, wer sich gegen „positive Diskriminierung“ ausspricht! Das Bekenntnis zur Gleichberechtigung ist frauenfeindlich, wobei die Täuschung darauf beruht, Gleichstellung und Gleichberechtigung als kongruent zu behaupten, obwohl diese Zielsetzungen unvereinbar sind.

    In der schönen neuen feministischen Welt müssen alle Parteien in dieser Hinsicht gleichgeschaltet werden. Frauen müssen privilegiert werden, alle anderen politischen Inhalte treten dabei in den Hintergrund.

    Wenn von Feministen angemahnt wird, es gäbe „DEN FEMINISMUS“ nicht, sondern eine Vielzahl von politischen Strömungen, die sich teilweise widersprechen und gegensätzliche Positionen einnähmen, dann stellt sich die Frage: was ist es denn, was eine Politik als feministisch auszeichnet? Welches Merkmal ist es, was zur Subsummierung unter dem Begriff „Feminismus“ berechtigt“? Es ist schlicht und einfach das Merkmal der Frauenprivilegierung. Ob die Privilegierung nun mit der Unterschiedlichkeit der Geschlechter (Differenzfeminismus) oder mit der Gleichheit (Gleichheitsfeminismus) begründet wird – feministisch ist, was Frauen privilegiert.

    Es kann daher nicht verwundern, dass diese im Kern altbackene Vorstellung der besonderen Schutz- und Förderungsbedürftigkeit der Frauen mittlerweile sogar bei den (reformierten) Pfaffen – nicht wirklich als die progressive gesellschaftliche Kraft bekannt – Zuspruch findet.

    Warum also konnte sich DER FEMINISMUS als frauenprivilegierende gesellschaftliche Kraft so breit von links bis rechts etablieren? Weil es etwas völlig Neues, Revolutionäres ist? Natürlich nicht, sondern im Gegenteil, weil es das tradierte Geschlechterverhältnis lediglich modifiziert, an veränderte gesellschaftliche Umstände anpasst und sich gegen wirkliche Umgestaltung reaktionär zeigt.

    Um ein geschichtliches Pendant anzuführen: der Französischen Revolution folgte die Phase der Restauration, eine Phase, in der die vorrevolutionären Verhältnisse so gut wie möglich restauriert wurden.

  5. Dazu kann ich als Pirat nur eines sagen:
    Eine wie auch immer geartete Frauenquote wird es bei der Piratenpartei nicht geben.

    Und ja: ich spreche im Namen der Piratenpartei Deutschland.

    🙂

    • @ netreaper
      Kommt Zeit, kommt Rat. Die Grünen wollten auch immer anders sein, gleichberechtigt und was wurde daraus? Die SPD will die männliche Gesellschaft überwinden um die menschliche zu schaffen. Die EU ist stolz darauf, sich Gleichstellung auf die Fahnen zu schreiben, und hebt in verschiedenen Positionspapieren hervor, wie gut es doch ist, dass in den letzten Jahren rund 78% der auf Europaebene neu geschaffenen Jobs von Frauen besetzt wurden etc pp.

      Ich wünsche es euch, dass ihr nicht einknicken werdet. Interessant wird es allerdings, wenn die MSM’s den Diskurs dahingehend schüren und du – ich darf doch Du sagen ? – und andere „Normalos“ die Diskriminierungskeule zu spüren bekommen bzw. unter Rechtfertigungszwang gestellt werden.

      Wer will schon „reaktionär“, „konservativ“, „sexistisch“ sein und die armen Frauen benachteiligen. Ob ihr dann einknickt oder nicht, daran wird man euch zu messen haben.

      Gruß aus Österreich,
      termi

      Stop SOPA, PIPA support Ron Paul 😉

      • Siehst du:
        Ich erinnere mich an eine Gesprächsrunde bei einem Piraten-Stammtisch in Osnabrück. Es war Jemand von der Grünen Jugend zu Gast und wir kamen auf das Thema Frauenquote.

        Der arme Mann war schließlich ganz verzweifelt, weil vor Allem die Damen in der Runde so vehement gegen eine Frauenquote argumentierten. Darunter war afair auch Jessica ter Veer, seit Kurzem Mitglied unseres Landesvorstandes Niedersachsen.

        Die Verzweiflung ging dann in so eine Richtung, dass Frauen ja eine Quote bräuchten, weil Männer ja aggressiver seien, etc. Also so ein „arme, schwache Frau muss ja geschützt werden“-Ding.

        Und die Bewegung der radikalen Feministinnen, die der Meinung waren „Piratinnen brauchen Schutzräume vor den Männern“ hat sich auch recht schnell in Luft aufgelöst. Von daher…

  6. OT, aber da wir schon bei Politik sind, eine interessante website:“Wie sieht Deutschland in fünf bis zehn Jahren aus? Wie wollen wir gegen Ende des Jahrzehnts leben? Diese Frage diskutiert die Bundeskanzlerin seit Frühjahr 2011 mit über 120 Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis unter der Überschrift „Menschlich und erfolgreich. Dialog über Deutschlands Zukunft“.

    https://www.dialog-ueber-deutschland.de/DE/10-Dialog/dialog_node.html

    Man kann dort eigene Vorschläge einbringen, andere bewerten usw usw.

  7. Man muss sich im Klaren sein, dass die Piraten nie eine Männerrechtspartei sein können, denn das wäre ihr politischer Tod. Auch wenn womöglich viele Mitglieder mit männerrechtlichen und feminismuskritischen Positionen sympathisieren, konstituiert sich die Partei durch andere Themen, die man sicherlich nicht einer kontroversen, derzeit nicht konsensfähigen Haltung zum Thema Geschlecht opfern will.
    Solange dieser Diskurs die Mitte der Gesellschaft nicht erreicht hat – und bis dahin ist noch ein weiter Weg – ist der Postgender-Ansatz (der nur eine pragmatische Begründung ist, das Thema Geschlecht zu ignorieren), das Maximum, was in dieser ansonsten vielversprechenden Partei zu erreichen ist.
    Es ist illusorisch zu glauben, dass eine kleine aufstrebende Partei in der Lage sei, dies nebenbei zu leisten ohne ihr progressives Image zu verlieren. So lange die Wählerschaft nicht für das Thema Männerrechte und akademisch fundierte Feminismuskritik sensibilisiert ist, ist man auch im innerparteilichen Geschlechterdiskurs auf verlorenem Posten.
    Zwar ist die Mitgliederinnenquote bei den Piraten wie auch in anderen Parteien nicht all zu hoch, aber letztlich ist es doch so, dass 80-90% all derer, die sich für Geschlechterthemen interessieren, feministische Standpunkte vertreten und diese auch dementsprechend durchsetzen.

    • Auch wenn womöglich viele Mitglieder mit männerrechtlichen und feminismuskritischen Positionen sympathisieren, konstituiert sich die Partei durch andere Themen, die man sicherlich nicht einer kontroversen, derzeit nicht konsensfähigen Haltung zum Thema Geschlecht opfern will.

      @ David

      Das ist nachvollziehbar. Ich bin mir aber sicher, und die Polemiken rund um die Piraten wegen ihres geringen Frauenanteils bestätigen mich, dass sie nicht darum herum kommen werden, klar Position zu beziehen. Die Polemiken gegen die Piraten dienen ja gerade dazu, ihnen ein Bekenntnis zu feministischen Anschauungen abzuringen und ihren Postgenderansatz, der frauenprivilegierende Praktiken eigentlich ausschliesst, zu verwerfen.
      Nach meinem Verständnis muss eine politische Partei zu allen gesellschaftlich relevanten Fragen Position beziehen, ein Profil haben, kurzum, die Frage beantworten: für was stehen die Piraten ein (und für was nicht). Die feministische Lobby wird keine Ruhe geben, soviel ist sicher.

      @ netreaper

      Dazu kann ich als Pirat nur eines sagen:
      Eine wie auch immer geartete Frauenquote wird es bei der Piratenpartei nicht geben.

      Und ja: ich spreche im Namen der Piratenpartei Deutschland.

      Die (frohe) Botschaft hör ich wohl …. 🙂

    • @David

      „Man muss sich im Klaren sein, dass die Piraten nie eine Männerrechtspartei sein können, denn das wäre ihr politischer Tod.“

      Das verlange ich auch gar nicht. Es würde mir persönlich vollkommen reichen, wenn sie nicht einfach genderfeministische Positionen übernehmen, sondern das kritisch hinterfragen. Eigentlich sollte es für eine Partei der Naturwissenschaftler und Techniknerds viel interessanter sein, biologische und medizinische Forschung einzubeziehen.

      „Auch wenn womöglich viele Mitglieder mit männerrechtlichen und feminismuskritischen Positionen sympathisieren, konstituiert sich die Partei durch andere Themen, die man sicherlich nicht einer kontroversen, derzeit nicht konsensfähigen Haltung zum Thema Geschlecht opfern will.“

      Ja, die Fixierung auf ein neues Thema würde euch nichts bringen. Ich finde den Postgenderansatz da eigentlich schon revolutionär genug.

      „Solange dieser Diskurs die Mitte der Gesellschaft nicht erreicht hat – und bis dahin ist noch ein weiter Weg – ist der Postgender-Ansatz (der nur eine pragmatische Begründung ist, das Thema Geschlecht zu ignorieren), das Maximum, was in dieser ansonsten vielversprechenden Partei zu erreichen ist.“

      Das ist ja schon einmal eine Menge. Denn letztendlich ist die Abkehr von Gender ja so ziemlich das, was ich mir vorstelle. Natürlich wird auch die Piratenpartei irgendwann zB Positionen im Familienrecht entwickeln müssen. Aber das dürfte nicht das vorrangige Problem sein.

      „Zwar ist die Mitgliederinnenquote bei den Piraten wie auch in anderen Parteien nicht all zu hoch, aber letztlich ist es doch so, dass 80-90% all derer, die sich für Geschlechterthemen interessieren, feministische Standpunkte vertreten und diese auch dementsprechend durchsetzen.“

      Ja, da ist das Fachwissen etwas ungleich verteilt. Wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass viele in der Piratenpartei schon durchaus mit dem hier behandelten Thema verwandte Bücher gelesen haben. Der typische Dawkinsleser und Atheist scheint mir jetzt nicht ungewöhnlich für die Piratenpartei zu sein. Ich denke man muss teilweise vielleicht einfach noch die Verbindung zwischen den Themen herstellen und einen Anstoß bringen, dass man diese Meinung auch so vertreten kann. Gerade mit der sehr offenen Diskussionskultur bei den Piraten könnte das interessant werden.

  8. Hahaha, grandioser Artikel. Und dann auch noch TBBT zitieren, eine der sexistischten Serien, die momentan läuft. Und in Star Trek waren die Frauen ja auch so gleichberechtigt. Und Dawkins kämpft wirklich nicht mit Sexismusvorwürfen. Und dann noch Evolutionspsychologie. EVOLUTIONSPSYCHOLOGIE! Ich brech ab…

    • Ja brich ab, tu uns den Gefallen. Stimmt, TBBT sollte verboten werden, sowas von sexistisch und die Realität sollte auch verboten werden, ist sie doch auch sexistisch, und die Natur genauso. Der ‚Discovery Channel‘ ist sexistisch und homophob, weg damit. Das Familienkonzept von Löwen sollte ebenfalls gegendert werden. Fleischfressende Patriarchen, Machos, wer will so etwas. Weg damit.

      • @terminatus

        Und die Gorillas erst! Die sollte man umerziehen!
        Und die Bonobos kommen zwar allgemein gut weg, aber der Experte sieht, dass die Frauen auch dort über ihre permanenten Schwellungen zum Objekt gemacht werden, die durch die Evolution, entschuldigung, die Bonobo-Kultur, einem besonderen Schönheitsterror ausgesetzt sind, können sie doch dank dieser beständigen Objektifizierung noch nicht einmal längere Zeit ohne Schmerzen sitzen

    • @klaus

      „ahaha, grandioser Artikel.“

      Danke:-)

      „Und dann auch noch TBBT zitieren, eine der sexistischten Serien, die momentan läuft.“

      Ich nehme an aufgrund der klischeehaften Darstellung der Geschlechter?

      „Und in Star Trek waren die Frauen ja auch so gleichberechtigt.“

      Was hat das damit zu tun?

      „Und Dawkins kämpft wirklich nicht mit Sexismusvorwürfen.“

      Dazu habe ich sogar was geschrieben:v
      https://allesevolution.wordpress.com/2011/07/12/richard-dawkins-sexismus-und-privilegien/

      Im übrigen bin ich aber der Auffassung, dass dieser Vorfall dennoch nicht dazu führen kann seine Bücher anders zu bewerten. Argumente bleiben Argumente, auch wenn sie von einem (angeblichen) Sexisten kommen. Man muss sich dennoch argumentativ mit ihnen auseinandersetzen

      “ Und dann noch Evolutionspsychologie. EVOLUTIONSPSYCHOLOGIE! Ich brech ab…“

      Dazu hatte ich ja bereits in einem anderen Kommentar etwas geschrieben

  9. @klaus

    viele Argumente kommen nicht aus der Evolutionspsychologie (auch da würden mich aber deine Gegenargumente interessieren) sondern aus Biologie und Medizin.
    Zb CAH, CAIS, Androgenrezeptoren, Wirkung der Hormone etc.

    Was vertrittst du denn und was sind deine Argumente?

  10. Blärgh. Wo anfagen?
    * Post-Strukturalismus gefällt mir – sofern man den Begriff im ursprünglichen wissenschaftlichen Sinn versteht, und nicht als „Dummdeutsch“ (Reclam 1993). askanislamicist hat einen extrem empfehlenswerten Artikel zu dieser Bedeutung von Feminismus als Teil Poststrukturalistischer Kritik geschrieben: http://askanislamicist.wordpress.com/2012/01/13/islam-and-feminist-criticism/
    * Hier exklusiv ein vorab-Auszug aus einem der folgenden (nach der Saar-Landtagswahl) ‚Blogartikel auf DingoSaar:

    Die „Dekonstruktion des sozialen Geschlechtes“ (da wird soviel von „Gender“ geredet – hier wäre der Ausdruck richtig, und fällt nicht) klingt weit schlimmer, als es wirklich ist – mich würde brennend interessieren, ob die Unterzeichner (ausschließlich Frauen) und Unterstützer (ausschließlich Männer) überhaupt alle wissen, was sie da eigentlich unterschrieben haben. Ich gehe jede Wette ein, daß weder Bundesparteitag noch mit dem Programm konfrontierte Außenstehende mit dem Begriff „Dekonstruktion“ etwas anfangen können. Tip: Am Tag des Parteitages für Popcorn und Getränke sorgen und Microblogging auf eine Großleinwand werfen, dann einfach den Flamewar genießen.
    * Womit wir leider zu einem Problem von laPrintemps kommen: Ein Wörterbuch „laPrintemps-Deutsch“ reicht nicht mehr, oft braucht man einen Synchrondolmetscher. „hirnfick 2.0“ hat das schon thematisiert: http://tuxproject.de/blog/2011/11/kopfwehtexte-julia-schramm-und-das-schwurbelproblem/ – Da ich auf das Gute im Menschen hoffe (aber mit dem Schlechten rechne), gehe ich davon aus, daß laPrintemps gar nicht auffällt, wenn sie von Deutsch auf „ESGW“ wechselt. – Wenn sie allerdings ihr „Buch bei Random House“ veröffentlicht und es allgemein lesbar ist, /obwohl/ nicht 75% des Honorars an den Lektor gegangen sind – und sie danach weiter bei „Kegelklub“ und „Spackeria“ „schwurbelt“, ist der Kredit verspielt.

    Als Fazit würde ich sagen: Feminismus als Teil Post-Strukturalistischer Kritik ist noch der Feminismus mit dem weitgehendsten Anspruch auf Wissenschaftlichkeit – wenn auch eine schwierige Gratwanderung (siehe Kommentare bei askanislamicist). Schlimmer sind m.E. die verschiedenen „Dummdeutsch“-Feminismen.

    Der Beauvoir-Fetischismus Schwarzers dürfte viel mit der Dominanz des französischen Feminismus zu tun haben – und, Interkulturalität, das ist *genau* der Feminismus, der unter /völlig/ anderen Bedingungen entstanden ist. Bundesdeutsche scheinen ein Talent zu haben, sich immer die falschen Strömungen herauszusuchn: Dank Habermas hängt die deutsche Philosophie am Rockschoß der amerikanischen und ignoriert Franzosen wie Lyotard. Dank Schwarzer hängt der Feminismus (DER Feminismus, DIE Philosophie… interessant…) an Beauvoir, während die vernünftigen Feministen eher aus den USA kommen (weil dort neben dem Geschlecht zumindest der kulturelle Hintergrund und die „Rasse“ nicht ignoriert werden kann).

    ~2000 bekam der ESGW-Feminismus zeitweise vom szientistischen Femalismus Konkurrenz; bevor WMFs das erfolgreich abwehren konnten, schafften MINT-Femalisten trotzdem eine gute Bestandsaufnahme geschlechtlicher Sexus- und Gender-Unterschiede. Ich empfehle als Pflichtlektüre „Frauen forschen anders“ (schreckliche Titelübersetzung!) von Londa Schiebinger, sowie eigentlich alle hier: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-16961411.html genannten Bücher.

    • während die vernünftigen Feministen eher aus den USA kommen

      Auch eine Dworkin, eine MacKinnon und eine Daly kommen aus den USA, und zu behaupten diese hättem keinen Einfluß auf Schwarzer / den vorherrschenden (deutschen?) Feminismus gehabt ist schlicht absurd.

      Mit „Dummdeutsch“ ist kultureller aka radikaler Feminismus eher nicht zu erklären, und die Selbsteinschätzung als „Gleichheitsfeminismus“ im de Beauvoirschen Sinne ist wohl schon längst als verklärender Mythos entlarvt.

    • @dingosaar

      Bei der Dekonstruktion wird leider meist der erste Schritt vergessen: Schauen, was dekonstruierbar ist und was nicht. Wenn man den konsequent beachtet und dabei nicht von vorneherein von einer Dekonstruierbarkeit aller Umstände ausgeht, dann ist Dekonstruktion durchaus sinnvoll.

  11. Ich gebe Klaus dahingehend Recht, dass TBBT sexistisch ist, wie viele amerikanische Comedyserien. So sehr ich die Grundidee des Artikels unterstütze, so ungeeignet finde ich es, als Aufhänger den „Nerd“ als prototypischen Piraten anzusprechen, der sich in TBBT und Star Trek wiederfindet, sich von Frauen missachtet oder gar unterdrückt fühlt und generell mit deren Themen nichts anfangen kann.

    Ich hatte von Anfang an so eine Ahnung, dass diese Partei sowohl feministische als auch feminismuskritische Strömungen als Plattform für Geschlechterlobbyismus anziehen würde.
    Die klassische Piratenklientel wäre zwar prädestiniert für mänerrechtliche Themen, aber wie gesagt besitzt der Feminismus (unabhängig davon, ob man die Gesamtgesellschaft als Patriarchat wahrnimmt oder nicht) innerhalb der politischen Kultur Deutungshoheit.

    Natürlich versuchen viele Menschen – wie die hier kommentierenden letztlich auch – auf aggressive Weise den Diskurs zu vereinnahmen.
    Auch ich bin sehr skeptisch und habe die Befürchtung, dass der Genderfeminismus auch diese Partei „befällt“ und die Mehrheit der Mitglieder mangels Interesse den Ideologen das Feld in diesen Fragen überlasst, wahrscheinlich sogar ohne zu merken, dass sich deren Weltbild von ihrem Freiheitsverständnis massiv unterscheidet.

    Aber grundsätzlich halte ich die Geschlechterdiskussionen bei der Piratenpartei für sehr fruchtbar, ich habe von Piraten und Piratinnen da schon sehr innovative und elaborierte Standpunkte vernommen. Deren Offenheit erstaunt mich immer wieder, sie ist eine Wohltat gegen die Verbohrtheit, auf die man hierzuseits auf beiden Seiten der Diskussionen stößt.

    Daher darf man auch hoffnungsvoll sein, dass diese „technik-fixierten Nerds“ am Ende einen Standpunkt ausarbeiten, mit dem man leben und den man vielleicht sogar wählen kann.
    Ich kaufe mir gern den einen oder anderen genderistischen Firlefanz* wie gendersensible Sprache, Polyamorie oder Geschlechterpluralismus ein, wenn dafür männerrechtliche Themen wie das Sorgerecht oder die Distanzierung von der Wage Gap-Lüge berücksichtigt werden.

    Viele Männerrechtlicher oder „Maskulisten“ täten gut daran, etwas pragmatischer zu denken. Eine Partei die Geschlechterfragen neu aushandelt, bewerte ich zunächst mal positiv, auch wenn sich Ansätze von postrukturalistischem Dekonstruktions-Hokuspokus hervortun. Meilenweit besser als Parteien, in denen die Dogmen bereits gesetzt und die Diskurse für Männerthemen geschlossen sind.

    Eine Piaratenpartei die explizit feminismuskritisch ist, wird es zu diesem Zeitpunkt nicht geben. Aber es besteht die Chance, dass Piraten und Wähler dafür sensibilisert werden, dass man sich dem Thema von einer anderen Seite nähern kann, die das Dogma Männerprivilegierung und „blank slate“ in Frage stellt.

    Dazu kann natürlich auch die Evolutionspsychologie gehören, die ja im Mainstream durchaus populär ist (wohl daher, weil gar nicht der Widerspruch zum gleichsam medial propgagierten blank slate erkannt wird). Warum die EVOLUTIONSPSYCHOLOGIE ausgerechnet von Verfechtern der Gender“wissenschaften“ immer wieder diskreditiert wird, das bringt mich immer wieder zum Schmunzeln.

    PS
    * In einem Positionspapier habe ich zum Beispiel gelesen, man wolle Partnerschaften aller Art fördern (warum nicht einfach konsequenterweise die Ehe abschaffen anstatt Polygamie zu subventionieren?) und den Zwang zu geschlechtseindeutigen Vornamen abschaffen (klingt schön, nur etwas schade für das Kind wenn es rein zufällig doch nicht intersexuell ist und eine eindeutige Geschlechtsidentität entwickelt)

    • @ David
      Die Wahrheit ist nicht sexistisch, die Wahrheit ist. Punkt.

      Das, was in TBBT, zugegebenermaßen überspitzt, dargestellt wird, kann ich persönlich, aus meiner Lebenserfahrung, meinem kurzzeitigen Auftritt an der Naturwissenschaftlichen bestätigen.

      Sexistisch ist das, was uns auf Bundes(w)[h]ehrplakaten präsentiert wird. Es verzerrt die wahren Begebenheiten, gibt ein Bild der Wirklichkeit zum Besten, das ganz einfach so nicht existiert.

      Ich bin froh, dass es solch „sexistische“ Serien noch gibt, gebe es sie nicht, würden wir wohl nur mehr mit übergewichtigen Tatort-Kommissarinnen, welche junge Athleten im Sprint stellen, Superwomen jeglicher Art usw. konfrontiert werden.

    • @David

      „Ich gebe Klaus dahingehend Recht, dass TBBT sexistisch ist, wie viele amerikanische Comedyserien.“

      Sie stellen größtenteils nur dar, was man eh vorfindet. Die Charaktere bei TBBT sind meiner Meinung nach bei den jeweiligen Geschlechtern in der Tat eher auf diese Weise anzutreffen. Wobei es da ja auch weibliche Nerds gibt, die „Freundin“ von Sheldon zB

      „So sehr ich die Grundidee des Artikels unterstütze, so ungeeignet finde ich es, als Aufhänger den „Nerd“ als prototypischen Piraten anzusprechen, der sich in TBBT und Star Trek wiederfindet, sich von Frauen missachtet oder gar unterdrückt fühlt und generell mit deren Themen nichts anfangen kann.“

      Ich hatte eine Menge Artikel gesehen, die dieses Bild bei den Piraten verwenden und wollte es einfach mal nutzen

      http://www.google.de/#sclient=psy-ab&hl=de&site=&source=hp&q=nerds+piraten+feminismus&aq=f&aqi=&aql=&oq=&psj=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.,cf.osb&fp=4bf060064f92e122&biw=1440&bih=785

      „Dazu kann natürlich auch die Evolutionspsychologie gehören, die ja im Mainstream durchaus populär ist (wohl daher, weil gar nicht der Widerspruch zum gleichsam medial propgagierten blank slate erkannt wird).“

      Ja, beides steht teilweise nebeneinander. Wobei ein blank slate eigentlich ja nicht mehr zu vertreten ist. Wobei das Standard Social Science Model im Feminismus ja noch gelebt wird, ohne diesen Widerspruch anzusprechen

  12. Ich möchte es noch einmal für mich deutlicher auf den Punkt bringen.

    Diejenigen Kreise, die derzeit die PIRATEN kritisieren, weil der Frauenanteil zu gering sei oder es keine Frauenquote etc. gibt gehören ohnehin nicht zur Wählerschaft dieser Partei. Es bringt also nichts gerade auf deren Befindlichkeiten einzugehen.

    Die FDP z.B. rechtfertigt sich doch auch nicht ständig, warum sie KEIN bedingungsloses Grundeinkommen als politisches Ziel verfolgt, obwohl Teile der Bevölkerung so etwas gerne hätten. einfach weil dies nicht die Zielgruppe der Partei ist. Und wem die CDU nicht grün genug ist, der muss dann eben die GRÜNEN wählen und darf nicht jammern, die CDU möge gefälligst ihr Programm ändern.

    Die PIRATEN können sich dieser Diskussion mit Feministinnen natürlich stellen, wenn künftig gerade Feministinnen als Wählerschaft aktiv angesprochen werden sollen. Aber das hielte ich persönlich für einen Fehler, denn durch eine solche Ausrichtung würden gleichzeitig andere Wähler wiederum abgeschreckt.

    • „Die FDP z.B. rechtfertigt sich doch auch nicht ständig, warum sie KEIN bedingungsloses Grundeinkommen als politisches Ziel verfolgt.“

      Kleine Anmerkung am Rande: Die FDP verfolgt ein bedingungsloses Grundeinkommen als politisches Ziel, es heisst bei ihnen Bürgergeld. Ansonsten
      hast du aber Recht.

    • @ Georgi

      „Also Männer, tut was für die Bildung eurer Kinder und schwingt den Putzlappen!“

      Das soll Wissenschaft sein?

      Und hier:

      „Spielt die Berufstätigkeit des Vaters eine vergleichbare Rolle?

      RÖHR-SENDLMEIER: Es ist ein erstaunlicher Befund, dass die Berufstätigkeit des Vaters nicht so entscheidend ist. Denn sie ist eigentlich selbstverständlich, während bei den Müttern gerade die Vollzeitberufstätigkeit dies noch lange nicht ist.“

      Also, die Berufstätigkeit des Vaters hat keinen Einfluss auf die Motivation der Kinder, da der Vater eh meist berufstätig ist? Was ist das denn wieder für eine „Studie“?

  13. Pingback: The Leftist Elite » Stereotype, Hormone und die sogenannten “Beweise” – alles Evolution?

  14. Ich denke, dass Diskussionen über Phantome für die Piraten sinnlos sind, wenn Schlagworte aus der Generation Plattenspieler wie die „heilige Kuhe“ zu Markte getragen werden. Da werden akademische Phrasen wie „unwissenschaftlicher Genderfeminismus“, „szientistischen Femalismus“ usw. vom Stapel gelassen, während in der Partei der Internetgeneration „Erpressung mit angeblichen Nacktbildern, parteiinterne Hinrichtungen und andere Mobbing-Attacken“ stattfinden.
    Offenbar wollen Altlinke Frauenversteher eine Diskussion vom Zaume brechen, die nur im Niemandsland einer Mensa enden kann, in der Guido Westerwelle und Ph. Rösler den Notausgang suchen, nach dem das Hotel Möwenpick angerissen worden ist.
    Politikverdrossenheit ist auch ein Resultat aus Viellaberei, Feminismus a la IM Erika und 30 KM auf jeder Straße, damit ja viel Feinstaub in die Luft gepustet wird, weil bekanntlich stehende Autos mehr Schaden anrichten als wenn sie wenigstens fahren.
    Doch manche merken trotz Finanzkrise und Endkampf der Bürokratie in Athen nicht, dass sie immer noch 1982 mit TAZ und Latzhose Sonnenblumen anbeten, obwohl die doch bekanntlich nur kalt und welk sind.
    Deutschland hat wohl nicht das Jahr 1989 ohne geistige Verelendung überlebt, es lebe der feministische Beischlaf ohne Kondom und Penis, nur ebenso in Gedanken.
    http://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/

  15. Soll dieses Posting eigentlich noch etwas mehr zum Thema beitragen, als nur auf deinen Blog zu verweisen?

    @Christian: Man kann sicherlich darüber streiten, ob man das Spiel mit Stereotypen im Comedybereich wie in TBBT oder TAAHM als satirisch oder sexistisch auslegen oder empfinden kann.
    Mir gibt das jedenfalls nichts, wenn ausgelutschte Klischees plump aufgewärmt werden, die ja ganz genau auf diese erwartbaren Reaktionen „Das ist aber ja wirklich genau so!!“ abzielen. Mario Barth in Serienform halt.
    Was natürlich nicht heißt, dass man diese Sendungen nicht gut oder witzig finden kann, geht ja auch vielen Frauen so.

    Meiner Meinung nach sollte sich ernstzunehmende Feminismuskritik über das Verteidigen von stereotypen Geschlechterrollen hinwegsetzen, sondern für die Toleranz von wertfreien manifesten Geschlechts(mittel-!)unterschieden werben. Nur dann kommt Feminismuskritik nämlich auch Frauen zugute.

    • @david
      „Geschlechts(mittel-!)unterschieden werben. Nur dann kommt Feminismuskritik nämlich auch Frauen zugute.“
      Warum kann Feminismuskritik nicht für sich stehen? Warum müssen Frauen immer und überall immer ein Goodie erhalten?

    • Meiner Meinung nach sollte sich ernstzunehmende Feminismuskritik über das Verteidigen von stereotypen Geschlechterrollen hinwegsetzen, sondern für die Toleranz von wertfreien manifesten Geschlechts(mittel-!)unterschieden werben. Nur dann kommt Feminismuskritik nämlich auch Frauen zugute.

      Soll das die ultimative Rechtfertigung sein? Legitim ist, was Frauen nützt? Vielleicht interpretiere ich ein wenig zu ausufernd, aber bei mir kommt das so an.
      Die tradierte Geschlechterrolle, also männlicher Versorger und erziehende Mutter, die wird von den Feministen nach wie vor als paradigmatisch angesehen.
      Wenn Du mal einen Blick in die rechtsradikale, an tradierten Normen festhaltende, feministische TAZ werfen willst:

      http://www.taz.de/SPD-Gesetzentwurf-zum-Sorgerecht/!87222/

      Soviel zu links, progressiv, Feminismus und geschlechtsspezifischen Stereotypen. Schön entlarvend auch die Verachtung, die dem zum Unterhalt nicht fähigen Vater entgegenschlägt: er hat sein Recht auf Kindesumgang verwirkt!
      Au ja, Feminismus ist sowas von progressiv und links, ey, meine Omma aber war linker, echt!

  16. „Warum müssen Frauen immer und überall immer ein Goodie erhalten?“

    Immer und überall – mit diesem pauschalen Opfertum tut man sich nie einen Gefallen, egal ob Mann oder Frau.
    Es geht nicht um „Goodies“, sondern darum dass Feminismuskritik nicht als reaktionärer Männerlobbyismus verstanden werden darf, denn so wird er niemals etwas erreichen, nicht anschluss- oder konsensfähig sein.
    Der Wegfall von essenzialistischen, genderistischen, feministischen und maskulistischen Dogmen ist die Voraussetzung, dass Feminismuskritik eine gesamtgesellschaftliche Tragweite bekommen kann.
    Dazu gehört auch, die Mehrheit der Frauen miteinzubeziehen, die sich in vielen Aspekten mit ihrer Geschlechterrolle positiv identifzieren kann. Nicht nur die Anerkennung von RollenINkonformität (die der Feminismus zurecht fordert), sondern die Anerkennung von Rollenkonformität, höhere Anerkennug traditionell weiblicher Berufe, keine Stigmatisierung der Erzieherrolle usw.

    • @david
      Das immer und überall hat nichts mit Opfertum zu tun, sonder wird real gelebt, es gibt keinen gesellschaftlichen Bereich, in dem es keine Frauenförderung gibt. Desweiteren beantwortet es nicht die Frage: Warum muss Feminismuskritik den Frauen zugute kommen? Warum muss Kritik an der aussufernden Frauenpriviligierung den Frauen zugute kommen, was wiederum eine Frauenförderung impleziert.

      Es geht ja nicht um Stigmatisierung und dergleichen, sondern das es schluss sein muss damit, das nur Frauen in den Fokus von Förderungen kommen. Als Beispiel: Wenn vereinbarkeit von Familie und Beruf, dann für beide, und nicht nur für Frauen. Dementsprechend auch die anderen Themen. Förderung für Menschen und nicht nur für ein Geschlecht.

      „Dazu gehört auch, die Mehrheit der Frauen miteinzubeziehen, die sich in vielen Aspekten mit ihrer Geschlechterrolle positiv identifzieren kann.“
      Die da wäre?

  17. Mal was zum Abstimmen:https://www.dialog-ueber-deutschland.de/SiteGlobals/Forms/Vorschlaege/vorschlag_abstimmung_captcha-formular.html;jsessionid=0CE27846D1D9CAB227AFA9B432DE65D0.s6t1

    „Dies ist kein Witzvorschlag, sondern im Gegenteil völlig diskussionswürdiger echter Vorschlag.

    Ich bin für die Einführung von Frauenquoten in weniger illustren Berufen, wie zum Beispiel bei der Müllabfuhr.

    In anderen Ländern SIND Frauen im Müllabfuhraußendienst beschäftigt, deshalb sollte es keine Gründe geben, deutsche Frauen davon auszunehmen.

    Und bislang ist die Wehrpflicht für Männer nicht abgeschafft sondern nur ausgesetzt, und selbst für die Frauen, die beim Militär sind, ist kein Dienst an der Waffe an der Front erlaubt.

    Ich bin für knallharte Frauenquoten bis die Todesfall- und Invaliditätsstatistiken in den sogenannten Todesberufen ungefähr 50:50 sind.

    Desweiteren bin ich für Männerquoten in typischen frauendominierten Bereichen, wie zum Beispiel im Kindergarten oder in Romanistikstudiengängen etc. Es sollten dort keine Frauen mehr zugelassen werden, bis eine bestimmte Quote an Männern erfüllt ist.“

  18. Pingback: Piraten, die Frauenquote und Frauen in der Politik « Alles Evolution

  19. Pingback: Die nächste FrauenFrage, oder: Worüber soll ich denn jetzt noch schreiben? « FrauenFragen

  20. Pingback: Piratinnenkon, Dennis Plagge und das Hausverbot (Video) | Alles Evolution

  21. Inzwischen kann man denke ich schon davon sprechen, dass der (radikale) Genderfeminismus in der Piratenpartei ganz gut Fuß gefasst hat, oder ist das nur ein selektiver Eindruck, der besteht, weil ich die dort in diesem Sinne Handelnden gezielter wahrnehme?

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