In der RTL2-Show „Traumfrau gesucht“ begleitet ein Fernsehteam Männer in osteuropäische Länder, wo sie mittels einer Heiratsagentur und teilweise auch eigenständig die Frau fürs Leben finden wollen.
Nachdem ich recht zufällig bei der Show gelandet bin, verfolge ich sie nunmehr wann immer ich kann. Dabei ist mir bewusst, wie solche Shows arbeiten und das die Darstellung möglicherweise gerade diesen Eindruck erwecken soll, so gestaltet ist, aber dennoch:
Die Show ist das Äquivalent eines Verkehrsunfalls: Grauenhaft, aber man muss hinschauen.
Grund dieser Grauenhaftigkeit sind die dort vorhandenen Männer, die an Armseligkeit und fehlenden Flirttalent nur schwer zu überbieten sind.
Einmal haben wir da den Manfred, schon etwas älter, und klassisch steif, der grundsätzlich versucht, die Frauen zu kaufen.
Er überhäuft sie mit Geschenken und meint so Gefühle für sich entstehen lassen zu können. Dabei sind die Geschenke teilweise auch noch lüstern-sexuell, etwa nach kurzem Kennenlernen Unterwäsche, bei der man merkt, dass er es kaum abwarten kann, sie darin zu sehen, was er auch noch dadurch unterstreicht, dass er keine Gelegenheit ausläßt, sie zu begrabbeln und viel zu früh und ohne Anzeichen eines Gefallens sexuell zu werden. Er überschätzt sich dabei maßlos und denkt, dass er damit den potenten, großzügigen Liebhaber gibt. Er lebt also in gewisser Weise in einer Zhenschen Welt, in der Frauen hauptsächlich auf das materielle aus sind und natürlich kann er damit selbst Frauen, die sich für ausländische Männer interessieren und bei denen man ein gwisses Interesse an einer finanziellen Absicherung gerne unterstellt, nicht überzeugen.
Der weitere Kandidat, Manfred, ist nie zufrieden mit einer Frau, lehnt sie meist bereits nach reiner Optik ab, es sei denn es sind Modelschönheiten. Dann fängt er erkennbar an zu sabbern, bekommt ein Grinsen wie ein Kind, das die Möglichkeit auf unbegrenzten Süssigkeitenzugriff vor Augen sieht und wird schmierig-sexuell. Er versucht dann mit „Witz“ ihr herz zu gewinnen, wirkt dabei aber eher albern. Natürlich hat auch er einen Anteil „zhensche Welt“, bei einem ersten Date versuchte er beispielsweise einer Frau sogleich Schuhe zu kaufen und seinem Sabbern und dem bestehenden Grinsen war ein SChuhfetischismus für hochhackige Schuhe zu entnehmen, aus dem er auch keinen Hehl machte. Gegen einen solchen Fetisch ist aus meiner Sicht auch nichts zu sagen, aber er bewertet die Frauen erkennbar nur nach ihren Körpern, wirkt lüstern und needy dabei. Das bemerken die Frauen natürlich recht schnell und haben kein Interesse. Er betont dann bereits nach dem ersten Date, dass er eine Frau fürs Leben sucht und die eben perfekt – gemeint ist erkennbar körperlich attraktiv – sein muss und meint damit Werte zu verkörpern, er erkennt nicht, dass er dafür zumindest mal ein Interesse an Ihnen als Person darstellen müßte.
Der Dritte im Bunde, Elvis, ist ein dicker, ungepflegt wirkender Griesgram, der aber meint, dass er Frauen echt durchschaut hat, dabei aber vollkommen uninteressiert an einem Kennenlernen und einer gewissen Empathie ist. Auch ihm sind alle Frauen – trotz seinem eigenen Äußeren – zu hässlich, was er ihnen auch durchaus sagt, etwa mit den Worten „Ich bin hässlich und du bist hässlich, da kann es ja nicht funken“ – wer wollte sich nicht in einen solchen Mann verlieben? Er scheint zudem von einer recht männlichen Art des verliebens auszugehen – die Frau sieht ihn und ist verliebt (was bereits optisch schwierig ist). Deswegen will er dann beispielsweise von den Frauen wissen, ob sie denn nun verliebt sind (investment bisher Null) und teilt ihnen mit, dass er sonst eben zur nächsten gehen würde. Wie könnte man Interesse besser signalisieren? Wohlgemerkt: Desinteresse kann ein wichtiges Mittel des Mannes sein und interessant wirken: Aber dazu muss man ansonten Werte verkörpern, die für Frauen interessant sind, während er eher noch seinen niedrigen Partnerwert betont, indem er betont, dass die Frauen zuvor ihn abgelehnt haben und er dann eben zur nächsten ist, die ihn wieder abgelehnt hat. Eine markante Szene war eine Frau, die ihn zunächst erst einmal zum Friseur gebracht hat, was er auch über sich hat ergehen lassen. Danach hatte sich sein fettig herabhängendes längeres Nerd-Haar in eine durchaus schicke modische Frisur verwandelt. Er sah wesentlich besser aus. Gleich einem Samson sah er sich aber mit jedem Haar seiner Manneskraft beraubt und warf der Frau vor, ihn verunstaltet zu haben. Er hat wahrscheinlich noch nicht einmal gemerkt, wie erbärmlich er mit den Vorhaltungen wirkte, den er hatte sich ja in den Friseurstuhl gesetzt und dem Schneiden zugestimmt.
Es ist also eine illustre Schar an schmierigen Betas, die hier vorgeführt wird und das (der Show nach) noch nichteinmal merkt. Es ist interessant die Gesichter der Frauen und ihre Abwehrhaltung zu sehen.
Sie sollten jedem Mann ein abschreckendes Beispiel sein.
(Kleiner Tipp an RTL2: Wenn die Zuschauerzahlen sinken, dann engagiert doch einfach einen Pickup-Trainer für die drei, der ihnen Tipps gibt. In den ersten paar Folgen bitte nur die Fehler der Männer mit den Frauen analysieren. Und dann die Männer nach ein paar Lektionen betreut erneut in den Ostblock. Wenn er es schafft, die drei in attraktive(re) Männer zu verwandeln, dann sollte das für genug Gesprächsstoff sorgen. (Solltet ihr einen überbezahlten Berater für das Konzept brauchen, meine Email-Adresse ist im „About“;-))