David Geary: Male, Female

David Geary ist mit „Male, Female“ ein herausragendes Buch gelungen.

David Geary stellt in seinem Buch „Male, Female“ die evolutionäre Entwicklung von Geschlechterunterschieden dar. Dabei geht er äußerst systematisch vor.

Eine kurze Übersicht über den Inhalt:

  • Erstes Kapitel: Eine kurze Einführung zum Thema und zur Vorgehensweise
  • Zweites Kapitel: Eine Darstellung der Gründe für die verschiedenen Geschlechter und die Mechanismen der natürlichen Selektion. Es werden die Gründe und Vorteile der sexuellen Reproduktion, die evolutionär wirksamen evolutionären Drücke, die Red Queen Theorie etc dargestellt
  • Drittes Kapitel: Es wird die sexuelle Selektion in ihren Gründzügen dargestellt. Dabei wird auf die verschiedenen Kosten des Sexes eingegangen und auf die darauf folgende Konkurrenz um gute Partner, sowohl durch intersexuelle Konkurrenz als auch durch intrasexuelle Konkurrenz. Es geht also um Partnerwahl und Monopolisierung von Partnern. Dabei erfolgt eine Darstellung über die verschiedenen Formen dieser Selektion.
    • üblicherweise werden Männer, gerade bei Säugetieren weniger in den Nachwuchs investieren, für sie lohnt es sich daher weitere Partner nach einer Befruchtung zu besorgen, was eine starke Konkurrenz um die Weibchen auslöst. Er stellt dar, dass die These, dass männliche Säugetiere stärker um Paarungspartner konkurrieren und weibliche Säugetiere üblicherweise wählerischer in ihrer Partnerwahl sind und mehr in die Versorgung des Nachwuchses investieren für die überwiegende Mehrzahl der Säugetiere bestätigt werden kann, geht dann aber auch auf die Tiere ein, bei denen dies nicht so ist, die ein „Sex-Role-Reversal“ durchführen und benennt die evolutionären Gründe und Besonderheiten dafür.
    • Er behandelt die Frage, nach welchen Kriterien die Partnerwahl erfolgt und wie dies mit „guten Genen“ zusammenhängt, gerade unter Berücksichtigung eines guten Immunsystems und allgemeiner Gesundheit. Er geht auf die Vererbbarkeit dieser Eigenschaften ein, auf costly Signaling und die Handicap-Theorie, auf Spermienkonkurrenz und Besonderheiten im weiblichen Reproduktionstrakt, die eine Befruchtung durch einen guten Partner wahrscheinlicher machen.
    • Er stellt zudem dar, dass auch der direkte Zugang zu den Weibchen oder die Kontrolle benötigter Ressourcen als Strategie gewählt wird, um die Fortpflanzung mit einer Bestenauslese im Wege der intrasexuellen Konkurrenz zu ermöglichen. Gleichzeitig stellt er auch dar, dass diese Strategien in einigen Spezien auch von Weibchen verwendet werden und führt die biologischen Gründe dafür an
    • Kurzum: David Geary ordnet die verschiedenen Möglichkeiten, Sexualität und Partnerwahl zu gestalten in Systeme ein, die gewissen Regeln folgen. Dabei erfolgt diese Einordnung ganz allgemein und ist nicht auf Menschen bezogen, sondern auf allerlei andere Lebewesen. Alle Konstellationen kommen vor, machen Sinn, man versteht, warum sie sich entwickeln konnten und warum gerade diese Spezies sich dazu entwickelt hat, diesen Weg zu verfolgen und nicht einen anderen. Und das faszinierende an diesem sich entwickelnden System ist, dass man bereits erahnt, wo sich der Mensch einordnen wird, man sieht die Argumente dafür bereits in dem System, man begreift, warum die Evolution hier bei einem bestimmten Ergebnis gelandet ist.
  • Im Vierten Kapitel baut David Geary sein entwickeltes System weiter aus und stellt nun dar, wie andere Faktoren, wie etwa die Lebenserwartung, in dieses System passen und wie die Lebenszyklen der Lebewesen ganz allgemein zu ihren Lebensumständen passen und sich an diesen ausrichten. Dabei erläutert er verschiedene Strategien, wie etwa auf eine Vielzahl von Nachkommen mit „geringer Qualität“ zu setzen bei kurzer Lebenszeit und bei langer Lebenszeit auf wenige Nachkommen mit „hoher Qualität“ (die durch hohe Betreuungskosten erkauft wird) zu setzen. Es wird dargestellt, welche Funktion die verschiedenen Lebensphasen haben, also etwa die Frage, ab wann ein Lebewesen Erwachsen wird und wie sich sexuelle Strategien darauf auswirken (zB indem bei starker intrasexueller Konkurrenz zwischen Männchen diese später erwachsen werden als die Weibchen, damit sie sich voll entwickeln können, bevor sie als Konkurrenz angesehen werden). Es wird dargestellt, wie und unter welchen Umständen sich Vaterschaft entwickeln kann, wie sich Geschlechterunterschiede auf körperliche Unterschiede, das Spielverhalten und das soziale Verhalten auswirken, alles aber nach wie vor abstrakt und unter Darstellung der verschiedenen Systeme im Tierreich und die Gründe dafür. Es wird auch auf das Wechselspiel zwischen den Genen und der Umgebung beim Aufwachsen eingegangen.
  • Im fünften Kapitel nährt sich David Geary dem eigentlichen Thema „Menschen und geschlechtliche Unterschiede“ langsam, in dem er die sexuelle Selektion bei Primaten und während der menschlichen Evolution darstellt.
    • Ein Hauptaspekt ist dabei „Male-Male-Competition“, also der Wettbewerb unter den Männchen um die Weibchen und die Auswirkungen weiblicher Partnerwahl. Dabei stellt er über die verschiedenen Primatenarten die dortige Vorgehensweise dar und erläutert, warum bei diesen soziale Dominanz so wichtig für die Fortpflanzung ist. Es geht dabei insbesondere darum, dass Männchen versuchen, den Zugang anderer Männer zu den Weibchen durch Drohungen und Gewalt einzuschränken. Dabei ist die Entwicklung einer Dominanzhierachie oft hilfreich. Er verweist darauf, dass DNA-Proben nachgewiesen haben, dass dominante Primatenmännchen mehr Nachkommen haben, wenn auch nicht immer so viele, wie es nach ihrem Platz in der Hierarchie der Fall sein müsste. Er stellt dar, dass Schimpansen auch als Gruppe mit anderen, benachbarten Schimpanzengruppen konkurrieren und in Kämpfen Schimpansen der anderen Gruppe, gerade wenn sie von dieser isoliert sind, töten. Diese Konkurrenz unter den Gruppen erlaubt der siegreichen Gruppe ihre Territorium zu vergrößern und mehr Ressourcen zu erlangen, was dann auch den Frauen der Gruppe zugute kommt. Es werden dann einige Aspekte der weiblichen Partnerwahl bei Schimpansen besprochen, ebenso wie female-female-Kompetition und männliche Partnerwahl, beispielsweise indem dargestellt wird, warum männliche Schimpansen ältere Schimpansinnen sehr jungen vorziehen (weil diese besser in der Kinderbetreuung sind und Schimpansen keine langfristige Bindung eingehen).
    • Von den Betrachtungen der Primaten und nach Darlegung der dort herrschenden Grundlagen, die mit den allgemeinen Strategien aus den vorherigen Kapiteln abgeglichen und in Verbindung gebracht werden, geht es dann zu unseren Vorfahren der Menschen. Es wird dargestellt, was an Fossilien vorhanden ist, was man über Männer und Frauen aus diesen ablesen kann und welche Schlußfolgerungen daraus gezogen werden können. Beispielsweise wird dargestellt, dass bei unseren Vorfahren vor etwa 4 Millionen Jahren die Männer noch deutlich größer waren als die Frauen, was auf polygny und starke Konkurrenz unter Männern (male-male-competition) hindeutet. Die Unterschiede sind aber mit der Zeit, auch wenn sie heute noch existieren, zurückgegangen. Die Fossilien und die dort zu erkennenden Unterschiede werden dann in die bei den Primaten entdeckten Schemata eingeordnet. Dabei kommt David Geary zu der These, dass die Vorfahren, gerade australopithecine Vorfahren, im Verhalten eher den Gorillas ähnelten als unseren näheren Verwandten, den Schimpansen und Bonobos. Es werden dann die Auswirkungen dieser Theorien auf das Verständnis der evolutionären Geschichte der Fortpflanzungsstrategien der Menschen dargestellt.
  • Im sechsten Kapitel stellt David Geary die Evolution der Vaterschaft dar. Er verweist noch einmal darauf, dass die Übernahme der Kindesbetreuung und Versorgung durch das Männchen im Tierreich sehr selten ist und auch bei den Primaten selten. Schimpansen und Bonobos beispielsweise kümmern sich nicht viel um den Nachwuchs. Er vertieft hier seine Theorie, das wir bezüglich dieser Theorien näher am Gorilla sind. Es werden die Kosten und Vorteile der Vaterschaft dargestellt, auch in Bezug auf die Gefahr in fremden Nachwuchs zu investieren. Es wird dann dargestellt, wie die Vaterschaft über die menschlichen Kulturen hinweg ausgeübt wird und das übergreifend und im Schnitt betrachtet Frauen üblicherweise mehr in die Elternschaft investieren als Männer. Es werden die Faktoren betrachtet unter denen sich eine Investition des Vaters lohnt und die Mechanismen, die dabei beim Menschen bestehen, über die Genetik, die Hormone, die Qualität der Beziehung zu dem Partner und zu kulturellen Unterschieden, mit denen mit dieser Interessenlage umgegangen wird.
  • Im siebten Kapitel geht es um die Partnerwahl beim Menschen. Es werden verschiedene Wahlsysteme dargestellt, insbesondere auch die Partnerwahl durch die Eltern des Paares. Es werden die Auswahlkriterien der Männer und Frauen besprochen, zB in Verweis auf D. M. Buss (vgl auch Männer finden körperliche Schönheit attraktiv, Frauen finden sozialen Status attraktiv). Er stellt dar, dass Männer bei Frauen Aussehen höher bewerten, Frauen hingegen Einkommen. Es werden die verschiedenen Vorlieben mit den dahinter stehenden biologischen Strategien abgeglichen und diese mit den Partnerwahlkriterien und Strategien aus den ersten Kapiteln verglichen.
  • Im achten Kapitel geht es um die Konkurrenz um Partner. Hier stellt David Geary dar, dass Darwin insbesondere die Konkurrenz der Männchen um die Weibchen behandelt hat, weil diese im Tierreich häufiger ist, bei Menschen aber eine besondere Lage aufgrund der aktiven Vaterschaft besteht. Um so mehr Männer in den Nachwuchs zu investieren bereit sind um so eher konkurrieren auch die Frauen um die Männer. Es wird dann ein Kulturvergleich bezüglich des Konkurrenzkampfes um Frauen durch die Männer vorgenommen. Dabei wird dargestellt, dass der Konkurrenzkampf insbesondere über kulturellen Erfolg geführt wird. Männer in allen Kulturen sind hoch motiviert einen hohen sozialen Status zu erlangen und sich die in der Kultur als wertvoll angesehenen Ressourcen zu verschaffen. Das sind insbesondere die Ressourcen, die benötigt werden, um ein Überleben zu unterstützen und um interessante Paarungspartner anzuziehen. Dabei ist es kulturell bedingt, ob dies eine Kuhherde oder ein modernes Arbeitseinkommen ist. Frauen bevorzugen im Gegenzug kulturell erfolgreiche Männer als Partner, diese Männer haben daher mehr „reproduktive Optionen“. Dabei verweist David Geary aber auch darauf, dass dieses Streben nach kulturellen Erfolg nicht nur unter Berücksichtung tatsächlicher weiblicher Wahl, sondern auch unabhängig davon. Diese bei den Menschen vorgefundenen Verhaltensweisen werden dann wieder in die vorher im Tierreich erarbeiteten Theorien eingebettet und mit den Theorien zu unser evolutionären Entwicklung sowie mit der Forschung zu Geschlechtshormonen, Risikobereitschaft und genetischen Erwägungen abgeglichen.
    Dann folgt eine Betrachtung der weiblichen Konkurrenz untereinander um gute Männer.  Dabei wird Schönheit und die kulturelle Betonung von Schönheitsmerkmalen sowie die Abwertung der Schönheit anderer Frauen als Strategie angeführt. Ebenso wird dargestellt, dass Frauen soziale Informationen über Konkurrentinnen manipulieren und auch andere Wege nutzen um Konkurrentinnen von potentiellen Partnern fernzuhalten oder deren Freundschaft mit anderen Frauen zu behindern. Es wird auch dargestellt, dass gerade in Gesellschaften die auf Monogamie aufbauen, Frauen ebenfalls um kulturelle Ressourcen konkurrieren, wenn auch nicht so deutlich wie Männer.
  • Im neunten Kapitel wird die Evolution und die Entwicklung des menschlichen Gehirns dargestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass Männer und Frauen aufgrund ihrer verschiedenen evolutionären Interessen und Partnerwahlstrategien auch verschiedene Interessen daran haben, ihre Umgebung zu gestalten um diese effektiv kontrollieren zu können. Die dahinter stehenden Motive werden auf die Geschlechterunterschiede in der elterlichen Investition und bei den Kosten und Vorzügen der sexuellen Konkurrenz zurückgeführt. Aufgrund dieser haben Männer und Frauen im Schnitt andere soziale und politische Vorstellungen. Frauen hätten nach seiner Vorstellung eher eine Vorliebe für die gleiche Verteilung von sozialen Ressourcen und eine größere Investition in Kinder (zB über geförderte Kindergartenpläzte), während Männer eher eine Politik unterstützen würden, die auf eine Dominanz ihrer Gruppe ausgerichtet ist. Es wird dargestellt, dass der Wunsch von Männern, mehr sexuelle Partner zu haben als Frauen dies wollen, sich auch in von ihnen gewählten sozialen Strategien niederschlägt. Ebenso wirkt sich die Konkurrenz darauf aus, inwieweit über emotionale Gesichtsausdrücke Emotionen mitgeteilt werden und inwiefern diese verborgen werden. Männer verbergen dabei ihre Emotionen üblicherweise mehr.
  • Das zehnte Kapitel stellt die Geschlechterunterschiede in der Kindheit und beim Spielen dar. Ausgehend von der in vorherigen Kapitel dargestellten These, dass die Kindheit dazu dient, dass Lebewesen auf sein Erwachsensein und die diesbezüglichen Anforderungen vorzubereiten. Dabei wird dargestellt, dass viele der körperlichen Unterschiede, die sich im Laufe des Erwachsenwerdens zeigen, in einem direkten Zusammenhang mit der Konkurrenz unter Männern (male-male-Competition) stehen. Dabei wird auch ein interessanter Aspekt betrachtet, nämlich die Auswirkung von Fernkampfwaffen (zB Wurfspeer) auf die Evolution des Menschen. Diese erfordert zB kräftige Brustmuskulatur, die bei Frauen gerade nicht entwickelt ist. Damit einher geht dann die Fähigkeit die Flugbahn von Speeren zu berechnen etc. Es wird dargestellt, dass die Geschlechterunterschiede am Anfang oft geringer sind und dann mit fortschreitendem Alter größer werden. Es wird dargestellt, welche Form des Spiels für Mädchen und Jungen typisch ist und wie dies mit der Vorbereitung auf das Erwachsenenalter zusammenhängt. Unterschiede sind dabei beispielsweise das Spielen mit Kampfsituationen, das Betreuen von Kindern, die Erkundung der Umgebung, das Spielen mit Objekten und Werkzeugnutzung. Jungen, die später innerhalb der Male-Male-Competition überleben müssen, sollten dann eben eine Vorliebe für „rough and tumble-Play“, also für Toben und Raufen haben, weil sie Jäger werden auch eher die Gegend erkunden können und Werkzeuge und Waffen erstellen wollen. Mädchen müssten hingegen eine Vorliebe für spielerische Kinderbetreuung und soziale Situationen haben, um so ihr Erwachsenenleben (in der Steinzeit) meistern zu können.
  • Im Kapitel Elf geht es immer noch um das Erwachsenwerden, allerdings steht diesmal die soziale Entwicklung der Mädchen und Jungen im Vordergrund. Dabei stellt David Geray dar, dass Mädchen und Jungen etwa ab 3 Jahren ihre Gruppen nach Geschlechtern trennen. Die sozialen Aktivitäten untereinander werden in einen evolutionären Rahmen eingebettet und es wird aufgezeigt, wie sich die Geschlechterunterschiede zu den reproduktiven Strategien verhalten, die in früheren Kapiteln dargestellt werden. Es werden die verschiedenen Wege beleuchtet, nach denen Männer und Frauen soziale Netzwerke bilden (vgl hier für Männer) und dies in einen Zusammenhang mit intrasexueller Konkurrenz gebracht. Dann wird noch auf die kulturelle Unterschiede und die sozialen Anteile an Unterschieden eingegangen.
  • Im zwölften Kapitel wird auf psychologische Geschlechterunterschiede eingegangen. Dabei werden Geschlechterunterschiede im Gehirn und in den geistigen Fähigkeiten besprochen und die Verbindung zu den Geschlechterunterschieden in der Wahl der Paarungspartner und dem Kampf um Parungspartner dargestellt. Es werden Unterschiede in der Gehirngröße und Gehirnorganisation besprochen, sowie die Auswirkung pränataler und postnataler Hormone. Ebenso wird auf die unterschiedliche Expression bestimmter Gene bei den Geschlechtern eingegangen. Dabei geht es weniger um die evolutionäre Erklärung als um die Darstellung vieler Unterschiede. Allerdings werden auch mögliche Ursachen angesprochen und eine Einordnung in die verschiedenen bereits dargelegten Systeme vorgenommen. Es wird ebenso behandelt, inwieweit Geschlechterunterschiede bei der Verarbeitung sozialer Informationen und dem Verstehen anderer Leute bestehen. Beispielsweise führt er an, dass Mädchen und Frauen, die mit Rivalen des gleichen Geschlechts konkurrieren, dies meist auf einer nicht physischen Ebene tun, sondern auf einer Beziehungseben – über Gerüchte, Tratsch, Abwertung von Konkurrentinnen etc und daher auch die entsprechenden gehirnbezogenen und kognitiven Systeme entwickelt haben um innerhalb diese beziehungsbezogene Aggressivität konkurrieren zu können. Männer hingegen haben, da Auseinandersetzungen eher auf einer körperlichen Eben abliefen, mehr Muskeln entwickelt. Für andere Bereiche werden entsprechende Betrachtungen vorgenommen
  • Im dreizehnten Kapitel geht es dann um Unterschiede in biologischen und physikalischen Fähigkeiten. Dabei geht es bei biologischen Fähigkeiten um das intuitive Verständnis von Pflanzen und Tieren. Die bestehenden Studien über traditionelle Kulturen legen dabei nahe, dass Frauen ein größeres Wissen über Pflanzen und Männer über Tiere haben. Allerdings bleibt die Frage offen, ob es sich hierbei um Gebiete handelt, in denen die Geschlechter aufgrund evolutionärer Vorgänge in dem jeweiligen Gebiet schneller lernen oder ob dies an kulturellen Gegebenheiten liegt. Bezüglich des intuitiven Verständnis physikalischer Vorgänge geht es darum, inwieweit das Gehirn kognitive Fähigkeiten, die Personen gestatten, auf Objekte in der realen Welt zu reagieren, entwickelt hat, sich Gegebenheiten räumlich vorzustellen und Objekte als Werkzeug zu benutzen. Die dabei auftretenden Geschlechterunterschiede werden besprochen und dabei auch auf den Einfluss pränataler und postnataler Hormone eingegangen. Dabei wird beispielsweise dargestellt, dass ein intensiver körperlich geführter Wettkampf unter Männer mit Wurfwaffen und auch die Jagd dazu geführt haben könnte, dass Männer Objekte mit Wurfwaffen besser treffen, aber auch besser einschätzen können, ob Objekte sie treffen und die Objekte besser Abwehren oder ihnen Ausweichen können (der Selektionsvorteil ist recht einsichtig). Diese Fähigkeit verbessert das Drehen von Objekten im Raum und andere Fähigkeiten im räumlichen Denken. Frauen hingegen haben Vorteile dabei, sich die Lage von Objekten zu merken, was auf das Sammeln von Nahrung durch Frauen zurückzuführen sein könnte. Auch insoweit werden Zusammenhänge mit pränatalen und postnatalen Testosteron untersucht.

Die Stärke des Buches liegt insbesondere in der Darstellung der sexuellen Selektion, insbesondere der intrasexuellen Selektion. Deren Bedeutung hatte ich mir vor dem Lesen diese Buches nicht so bewusst gemacht, ich hatte eher auf die intersexuelle Selektion abgestellt. Eine weitere Stärke ist die langsame und gründliche Entwicklung der Standpunkte, angefangen bei allgemeinen Unterschieden im Tierreich und den Gründen dafür, der Einordnung über die Primaten, die Frühmenschen und schließlich der Vergleich mit dem modernen Menschen. Dabei werden alle Betrachtungen mit reichhaltig zitierten Studien belegt und gut aufgearbeitet.

Für den Bereich der intrasexuellen Konkurrenz ist das Buch genial. Andere Aspekte hätte ich gerne in er Kombination noch etwas länger ausgeführt gehabt, aber es ist eher ein geringer Abstrich, dass Buch ist uneingeschränkt empfehlenswert und ein Muss für jeden, der sich mit dem Thema „Geschlecht“ auseinandersetzen will.

20 Gedanken zu “David Geary: Male, Female

  1. Wohl nur ein weiterer Schinken der Sparte Popolaritätswissenschaft, wie schon das verkaufstrategisch begünstigende Aufmerksamkeit heischende Cover vermuten lässt. Seriöse wissenschaftliche Bücher haben definitiv so was nicht nötig. Wenn Männer über Frauen schreiben, kommt eh nur ihre einseitige Meinung dabei heraus, und das ist bei Wissenschaftler seit der Antike nie anders gewesen.

    Ein Kunde hat es auf den Punkt gebracht:
    After reading this, read Angier’s „Woman“ to find the real biological nature of women.

    To quote Barbara Ehrenreich, „Basing your answer on the [sexual] behavior of women in recent times is a little like studying giraffes in a zoo and concluding they can’t run.“

    Trotzdem danke für deinen morgendlichen Lacher: -> und ein Muss für jeden, der sich mit dem Thema „Geschlecht“ auseinandersetzen will.

    LOL

    • @lucia

      Ja, es ist eine alte Weisheit, dass man ein Buch immer nach seinem Cover beurteilen sollte. Und dieses hier ist ganz besonders schlimm: Affen und Menschen!!!!(!!). Was hat man sich nur dabei gedacht, es muss schlecht sein.

      Und vielleicht solltest du die Besprechung mal lesen. Er hat eben nicht nur das heutige Verhalten von Männern und Frauen bewertet, sondern er hat zunächst die allgemeinen Grundlagen dargestellt, dann die Grundlagen bei den Primaten und dann einen VERGLEICH mit dem heutigen Verhalten von Menschen (sowie dem historischen Verhalten) vorgenommen und dies auch noch mit der Medizin und den biologischen Hintergründen abgeglichen,

  2. Vielleicht könnten wir bei der Gelegenheit mal über die erkenntnistheoretischen Grundlagen der Evolutionspsychologie sprechen.

    Ich verspüre da immer noch ein gewisses Unbehagen. So plausibel auch z.B. die Erklärung menschlichen Verhaltens durch Analogien zu Primaten ist, bleibt sie doch oft im Ungewissen und es fehlt der Nachweis einer echten Kausalität.

    Es gibt da ein Buch des englischen Philosophen John Dupré: Darwins Vermächtnis, das ich kürzlich gelesen habe. Leider hat es mich ziemlich enttäuscht, s. auch diese Rezension:

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/390986/

    „Energisch weist John Dupré die Versuche einiger Soziobiologen und Evolutionspsychologen zurück, das Verhalten des Menschen vor allem aus seiner genetischen Grundstruktur erklären zu wollen. Hier geht es um die alte Grundsatzdebatte, ob der Mensch Herr seines Willens ist oder nur ein triebgesteuertes Tier, das seinen evolutionär programmierten Genen folgt.

    Für den englischen Philosophen ist keineswegs einsichtig und schlüssig, dass Männer eine genetische Veranlagung zur Vergewaltigung besitzen, nur weil es in der Natur vorkommt, dass sich männliche Tiere Weibchen gewaltsam gefügig machen. Biologische Erklärungen sozialer Fakten dienen oftmals der Rechtfertigung asozialen Verhaltens.

    Zu Unrecht, so der englische Philosoph. So sehr der Mensch auch Ergebnis der Evolution der Gene ist, so unterscheidet er sich doch durch seine besondere Entwicklung von allen anderen Lebewesen. Vor allem die Sprache prägt sein gesamtes Handeln, erlaubt es ihm, hochkomplexe soziale Strukturen zu bilden und mithilfe der Sprache ethische Regeln festzulegen, die zur Grundlage menschlichen Handels werden. Die Sprache ermöglicht zudem eine ständige Weiterentwicklung der Menschheit ganz ohne biologische Evolution.“

    Das ist natürlich der übliche Quark; einerseits wird auf angebliche gefährliche Konsequenzen hingewiesen (unabhängig von der Richtigkeit der kritisierten Thesen), andererseits wird die Sprache als Super-Eigenschaft des Menschen beschrieben, ohne ihren evolutionären Ursprung zur Kenntnis zu nehmen. So sagt der Rezensent denn auch:

    „Allerdings vermag auch er nicht zu sagen, wo die Grenzen liegen, inwieweit zum Beispiel unsere evolutionär erklärbaren besonderen Gehirnstrukturen bestimmte Denkmuster und Verhaltensformen hervorbringen oder behindern. Hier ist noch Forschungsarbeit zu leisten, fehlen noch viele Erklärungen.“

    Kennt vielleicht jemand einen Besseren Beitrag zu dieser Problematik?

    • @El Mocho

      Natürlich wird es immer etwas im ungewissen bleiben.
      Aber ich denke wichtige Mittel sind:

      1. eine genaue Analyse heutiger Gesellschaften
      2. eine Erforschung der Biologie des Menschen
      3. ein Vergleich mit unseren nächsten Verwandten und anderer Tiere, die Einordnung in dortige Systeme
      4. die Ermittlung des urzeitlichen Lebens und der Vorfahren
      5. die Überprüfung diesbezüglicher Theorien auf Stimmigkeit mit allem oben genannten und das Weiterdenken der Theorien

      Man kann eben nicht beliebige Theorien aufstellen, weil die dann nicht zu den Fakten passen.
      Das beispielsweise in unserer Vergangenheit eine hohe intrasexuelle Konkurrenz unter Männern bestand ist eine gut begründbare Annahme. Sie ist dadurch gestützt, dass wir diese noch heute vorfinden, dass wir bestimmte Hormone haben, die dies bewirken (testosteron erhöht die Risikobereitschaft, das Statusdenken, die Fight or Flight Reaktion im Vergleich zu Tend and befriend, wir sehen Unterschiede bereits bei den Kindern, die über Rough and Tumble Play genau darauf vorbereiten, wir sehen dieses Verhalten weltweit, wir sehen es bei unseren nächsten Verwandten und da um so mehr um so größer der Größenunterschied zwischen den Geschlechtern ist, wir haben verschiedene Größen bei den Urmenschen und die Theorie ist stimmig in andere Erwägungen einzuordnen, weil Wettbewerb unter Männern und Monopolisierung von Frauen aufgrund der unterschiedlichen Kosten der Fortpflanzung und den hierfür zu investierenden unterschiedlichen Zeiten eine logische Fortpflanzungsstrategie ist.

      So kann man auch andere Betrachtungen durchgehen.

      Natürlich muss man dabei auf die Besonderheiten des Menschen eingehen, insbesondere die Sprache und die damit vorhandene Möglichkeit des Wissensaustauschs. Aber man muss sich auch die Grenzen der Kultur deutlich machen und die Zeiträume, in denen wir durch kulturelle Entwicklungen frier geworden sind und man muss sich dann eben auch überlegen, welch evolutionärer Druck daraus resultiert.

      Sprache allein macht es beispielsweise nicht unnötig für den Menschen Partnerwahlstrategien zu haben, die biologisch orientiert sind. Denn das GRundproblem „wie erkenne ich einen Partner mit dem zusammen ich meine Gene möglichst effektiv weitergeben kann“ bleibt ja bestehen. Es kommen lediglich verstärkt kulturelle Aspekte hinzu. Die Lage unterscheidet sich insoweit aber nicht weit von der von anderen Primaten, die ebenfalls eine Kultur haben, in Gruppen leben etc. Es erfordert insofern allenfalls zusätzliche Faktoren oder die Modifikation alter Faktoren. Eine Entwicklung zu einem „Blank Slate“ hingegen ist nicht zu erwarten, weil dieser das Grundproblem nicht beantworten kann bzw. schlechtere, weil kulturell beeinflusste Wahlen treffen würde, ohne das diese durch sinnvolle Grundkriterien (Symmetrie, Gesundheit, Größe, Anzeichen für Fruchtbarkeit, Anzeichen für Ressourcen etc) abgesichert sind.
      Zudem kann man auch bei der Stimmigkeit und dem Weiterdenken dazu kommen, dass dann die Menschen erheblich auseinanderdriften würden, weil die kulturelle Selektion nach eigenständigen Kriterien andere Merkmale begünstigen würde etc.

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  5. Wie auch immer ich jetzt bei diesem Eintrag gelandet bin…

    Ich finde es sehr merkwürdig, dass Du das Folgende ohne Relativierung hast stehen lassen:

    „Im neunten Kapitel wird die Evolution und die Entwicklung des menschlichen Gehirns dargestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass Männer und Frauen aufgrund ihrer verschiedenen evolutionären Interessen und Partnerwahlstrategien auch verschiedene Interessen daran haben, ihre Umgebung zu gestalten um diese effektiv kontrollieren zu können. Die dahinter stehenden Motive werden auf die Geschlechterunterschiede in der elterlichen Investition und bei den Kosten und Vorzügen der sexuellen Konkurrenz zurückgeführt. Aufgrund dieser haben Männer und Frauen im Schnitt andere soziale und politische Vorstellungen. Frauen hätten nach seiner Vorstellung eher eine Vorliebe für die gleiche Verteilung von sozialen Ressourcen und eine größere Investition in Kinder (zB über geförderte Kindergartenpläzte), während Männer eher eine Politik unterstützen würden, die auf eine Dominanz ihrer Gruppe ausgerichtet ist.“

    Das beschreibt doch nichts anderes als
    a) die „Angeber“-Hypothese &
    b) die Annahme, das Männer Gruppeninteressen haben, die sich gegen Frauen und Kinder richten (Hegemoniale Männlichkeit, Patriarchat, you name it…)

    • @Muttersheera

      „“Angeber”-Hypothese“ wenn die nichts weiter besagt, als das Teil des Werbungsverhaltens ist, dass Männer sich möglichst gut darstellen wollen, dann ist das richtig.

      „die Annahme, das Männer Gruppeninteressen haben, die sich gegen Frauen und Kinder richten“

      Ja, da habe ich mich undeutlich ausgedrückt. Dominanz bezieht sich hier nicht auf die Gruppe Männer, sondern auf die Gruppe, der sie sich zugehörig fühlen, also einschließlich der Frauen.
      Geary schreibt „when it comes to policies women are more inclined to advocate policies, that result in a more equitable distribution of social resources and a greater Investment in children (i.e. public day care), whereas men are more inclined to advocate policies associated mith group dominance (e.g. military spending; Pratto, 1996)

      • Nein, die „Angeber“-Hypothese besagt viel mehr, ich zitiere erneut (wie bereits hier
        https://allesevolution.wordpress.com/2012/03/13/das-patriarchat-als-die-wurzel-der-weiblichen-unterdruckung/)

        Sarah Blaffer-Hrdy (Mutter Natur, S. 273): “Wirtschaftliche Erhebungen in geographisch wie kulturell so weit auseinanderliegenden Entwicklungsländern wie Indien, Guatemala und Ghana belegen, dass sich der Ernährungszustand der Kinder nicht direkt proportional zum Einkommen des Vaters verbessert. Nur ein steigendes Einkommen der Frauen zeigt direkte Auswirkungen. Die Angeber-Hypothese (…) passt auch zu den aktuellen Statistiken des United States Department of Health and Human Services über die große Zahl von Männern, die lieber ihr Auto abbezahlen, als für den Unterhalt ihrer eigenen Kinder aufzukommen.”

        Du hattest darauf nicht reagiert, Deine Kumpane wehrten sich jedoch dagegen mit „Argumenten“ wie:

        „Vulgärfeministische Hetzpropaganda… Muddigedöns“ (Peter)
        „Das ist wohl ein ziemlich unausgegorener Propagandamythos, den du dann obendrein universalisierst. … Dumpfer Männerhass… Selbstverkitschung und -Überhöhung“ (Nick)
        „Dann hat sich halt Frau Blaffer-Hrdy ausgedacht.“ (ichichich)
        „Ups, da habe ich wohl kürzlich versehentlich auf ein Buch von einer männerfeindlichen Person verwiesen. Ja, diese Passage von Sarah Blaffer-Hrdy ist höchst fragwürdig und unglaubwürdig und am Ende klar männerdiskriminierend.“ (Leszek)

        Und nun stelle ich fest, dass Geary dasselbe sagt und es nichtmal auffällt.

        Hast Du zufällig noch eine andere Stelle, die belegt, dass Deine Deutung (es ginge Männern nicht um die Dominanz ihrer Geschlechtsgruppe) die richtige ist? Das Zitat lässt nämlich weiterhin unser beider Interpretationen zu.

        • @muttersheera

          Die Angeberhypothese ist einfach sehr negativ und einseitig formuliert. Den aus evolutionärer Sicht bedeutet das nichts anderes, als dass Männer, die eher Frauen beeindruckt haben, sich mehr fortgepflanzt haben, für Frauen also attraktiver waren.
          Zu der „mehr Männer zahlen ihr Auto ab“ hatte ich meine ich schon stellung genommen. Da werden schlicht Äpfel mit Birnen verglichen

          „Hast Du zufällig noch eine andere Stelle, die belegt, dass Deine Deutung (es ginge Männern nicht um die Dominanz ihrer Geschlechtsgruppe) die richtige ist? Das Zitat lässt nämlich weiterhin unser beider Interpretationen zu.“

          Du kannst dir das entsprechende Kapitel bei Geary einfach durchlesen. Würde ich sowieso empfehlen

        • @Muttersheera

          „Wirtschaftliche Erhebungen in geographisch wie kulturell so weit auseinanderliegenden Entwicklungsländern wie Indien, Guatemala und Ghana belegen, dass sich der Ernährungszustand der Kinder nicht direkt proportional zum Einkommen des Vaters verbessert. Nur ein steigendes Einkommen der Frauen zeigt direkte Auswirkungen.“

          Dazu noch:
          Dazu wäre auch das vierte Kapitel bei Geary interessant. Dort beschreibt er unter welchen Bedingungen sich väterliche Investition lohnt. Und das Hauptkriterium ist eben Abstammungssicherheit des Vaters bezüglich seiner Kinder. Die ist bei Müttern immer 100%, bei vielen Vätern aber deutlich geringer. Diese Faktoren sollte man ggfs. mitberücksichtigen.

      • „Die Angeberhypothese ist einfach sehr negativ und einseitig formuliert. Den aus evolutionärer Sicht bedeutet das nichts anderes, als dass Männer, die eher Frauen beeindruckt haben, sich mehr fortgepflanzt haben, für Frauen also attraktiver waren.“

        Es bedeutet zunächst mal, dass man annehmen muss, dass Männer weniger Interesse an ihren bereits gezeugten bzw. existierenden Kindern haben als an der Möglichkeit, weitere Kinder zeugen zu können. Was Du „Frauen beeindrucken“ nennst, könnte man ebensogut als Bestechung ansehen. Darüber hinaus finde ich interessant, dass die ganze Gewalt, die Männer über die Zeit angewandt haben und die in Kinder resultierte, scheinbar ausgeblendet wird.

        Zur Ehrenrettung der Männer möchte ich aber noch auf Folgendes verweisen:

        „Männer, die sich bei freiwilliger Arbeit engagieren, haben im Mittel mehr Kinder. Diesen Zusammenhang konnten Martin Fieder und Susanne Huber vom Department für Anthropologie der Universität Wien nachweisen. Bei Frauen hingegen konnte dieser Konnex nicht festgestellt werden.“

        http://idw-online.de/de/news471619

    • @ muttersheera

      *Das beschreibt doch nichts anderes als
      a) die “Angeber”-Hypothese

      Männer „geben“ an, weil dieses Verhalten auf viele Frauen wirkt.

      Belohnten Frauen dieses Verhalten nicht mit erotischer Aufmerksamkeit, würden Männer es nicht zeigen, hätte es sich nicht entwickeln können.

      Diese Seite der Mitverantwortung von Frauen, die ja durch ihr Verhalten/Reagieren Jungen/Männer formen wie Männer Mädchen/Frauen, wird von FeministInnen regelmäßig ausgeblendet.

      Anders ist die manichäische Weltsicht (schuldige Tätermänner – unschuldige Opferfrauen) auch nicht haltbar, die die femizentrischen Privilegierungspläne feministischer Politik legitimieren, die Erwartung männlicher Reparationszahlungen an’s weibliche Geschlecht.

      Die schöne, satte, selbstgerechte Selbstzufriedenheit der „guten“, „selbstlosen“ FeministInnen ist eben nur mittels kognitiver Dissonanz zu bewahren.

      *&
      b) die Annahme, das Männer Gruppeninteressen haben, die sich gegen Frauen und Kinder richten (Hegemoniale Männlichkeit, Patriarchat, you name it…)*

      YOU name it.

      So kann nur eine FeministIn das Dominanzstreben der Männer interpretieren, die damit ja auch das Überleben IHRER Kinder sichern, deren Start-und Überlebenschancen verbessern wollen.

      Typisch für ein Denken, dass den Vater als von der Mutter zu shoppendes Life-Style-Accessoire ansieht, das von ihr, der alleinigen Kinderbesitzerin, jederzeit austauschbar zu sein hat, denn das ist Mutterrecht, das Recht, ad libitum einen x-beliebigen neuen Versorger verpflichten zu können, und seien es alle Männer via Sozialstaat, einen Versorger, der den Anspruch der kinderbesitzenden Mutter auf ihren Besitz nicht infrage stellt und etwa einwendet, dass seien aber auch seine Kinder.

      Nur in einem solchen Denken wird ein Gegensatz zwischen Männern und Frauenundkindern sichtbar, Legitimationsdenke für Frauen, die Väter jederzeit aus dem Leben ihrer Kinder ausgrenzen können wollen.

      Sehr verräterisch.

      Aber bezeichnend.

      Feminismus ist die Scheinheiligung eines ganz ordinären weiblichen Egoismus.

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