Wie frauenfeindlich ist die Gesellschaft? Theorie vs. Forschung (Gastartikel)

Es folgt ein Gastartikel von Titiat Scriptor

Wir leben im Patriarchat – immer noch, trotz allem. In den Gesetzbüchern sind gleiche Rechte für die Geschlechter längst verankert, nicht aber in der praktischen Umsetzung.
Im Alltag kämpfen Frauen auch im Jahr 2020 überall noch gegen strukturelle und systematische Benachteiligung. Das ist die Grundannahme feministischer Sozialkritik und zugleich ihre Existenzberechtigung.
Das Patriarchat selbst ist unsichtbar, aber seine Zeichen sind scheinbar allgegenwärtig. Frauen verdienen für dieselbe Arbeit weniger als Männer. Die besten Positionen in Wirtschaft und Politik sind von Männern besetzt, Frauen bleiben unterrepräsentiert. Ganze Berufszweige verschanzen sich gegen den Wunsch der Frauen nach Teilhabe. Das Patriarchat – so könnte man dieses Argument zusammenfassen – ist eine Struktur, die das Handeln der Leute in ungleiche Resultate für Männer und Frauen umwandelt.

Natürlich ist denkbar, dass auch eine Gesellschaft frei von geschlechtsbezogener Benachteiligung ungleiche Ergebnisse hervorbringt – zum Beispiel dann, wenn Männer
und Frauen im Kern unterschiedlich sind und deshalb verschiedene Lebensentscheidungen treffen. Diese Möglichkeit wird im feministischen Diskurs aber als eine Art biologischer Essenzialismus mehr oder minder explizit verworfen.

Möchte man dieser Logik folgen, stößt man unweigerlich im tiefsten Inneren der Patriarchats-These auf die alles entscheidende Frage: Was bewirkt denn eigentlich, dass die Welt trotz vermeintlich gleicher Interessen Männer und Frauen in unterschiedliche Positionen manövriert? Was ist die Ursache, der Antrieb, der Auslöser für Ungleichheit zwischen den Geschlechtern?

Die Antwort, die man üblicherweise auf diese Frage findet, lautet in etwa so: Wir leben
in einer Gesellschaft von Männern für Männer. Die Einstellungen, Werte und Handlungsmuster, die uns von Kindesbeinen an mitgegeben werden, stellen männliche
Bedürfnisse und männliches Verhalten an die erste Stelle. Frauen werden entweder mit einem Achselzucken ignoriert oder aktiv benachteiligt. Es geht, anders gesagt, um frauenfeindliche Vorurteile in den Köpfen der Leute.

Ein aktuelles Beispiel: In ihrem Buch „Down Girl. Die Logik der Misogynie" (2019) beschreibt Kate Manne Frauenfeindlichkeit als integralen Bestandteil westlicher Gesellschaften im 21. Jahrhundert. Von Frauen, schreibt sie, werden Verhaltensweisen erwartet, die männliche Privilegien aufrechterhalten. Rebellinnen gegen das Patriarchat werden vom System bestraft. Männer hingegen profitieren von gesellschaftlicher „Himpathy“ was sinngemäß so viel heißen soll wie ungerechtfertigte
Sympathie für misogyne und asoziale Männlichkeit.

Soweit die Theorie. Wichtiger ist die Forschung. Denn: Ob wir in der oben beschriebenen Welt leben, ist am Ende keine philosophische, sondern eine empirische

Frage: Ist es also empirisch gerechtfertigt, zu sagen, dass bestehende Geschlechtervorurteile so sehr zu Lasten von Frauen gehen und Männer so sehr bevorzugen, dass man die Gesellschaft insgesamt als frauenfeindlich beschreiben
kann?

Was folgt, ist ein Auszug aus der aktuellen sozialpsychologischen und soziologischen Forschung. Alle zitierten Studien haben eines gemeinsam: Sie zeichnen ein Bild von der
Richtung geschlechtsspezifischer Vorurteile in unserer Gesellschaft, das im harten Kontrast zu den oben skizzierten Behauptungen steht. Sie zeigen, dass es zu einfach ist, Frauen als rundherum benachteiligt zu beschreiben.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Was folgt, ist natürlich kein Beleg dafür, dass Frauen nicht an vielen anderen Stellen benachteiligt sein können. Oder dass Frauen in unserer Gesellschaft unter dem Strich weniger benachteiligt sind als Männer. Darum geht es hier im Kern nicht. Es geht um die Frage, wie viele empirische Erkenntnisse, die der Patriarchats-These zuwiderlaufen, man hinnehmen möchte, bevor man die These von der insgesamt misogynen Gesellschaft verwirft oder zumindest infrage stellt.

Was also sagt die Forschung?

Die folgenden Studien können über http://www.doi.org mit den angegebenen Nummern
identifiziert werden.

1. Die Zukunft gehört autonom fahrenden Autos. Aber wie soll der Algorithmus menschliches Leben priorisieren, wenn ein Unfall nicht mehr vermeidbar ist und sich nur noch die Frage stellt, wer sterben muss? Rund 2 Millionen Befragte in einem weltweiten Online-Survey würden mehrheitlich eher männliche als weibliche Unbeteiligte opfern (DOI: 10.2478/nimmir-2019-0015).

2. Die Tendenz, weibliches Leben höher zu priorisieren als männliches ist auch in vielen anderen Kontexten belegbar. In verschiedenen Experimenten zum Umgang mit moralischen Dilemmas werfen die Testpersonen Männer häufiger vor fahrende Züge als Frauen, um Unschuldige zu retten. Sie fügen Männern häufiger und stärkere Stromstöße zu als Frauen. Sie retten Männer seltener von sinkenden Schiffen und helfen ihnen überhaupt seltener in Notlagen (DOI: 10.1177/1948550616647448).

3. Dass aggressives Auftreten das Ansehen von Männern fördert, das von Frauen aber beschädigt, wird immer wieder behauptet. Dazu im Kontrast stehen die Ergebnisse eines Experiments mit unterschiedlichen Aggressionsszenarien. Hier bewerteten die Probanden weibliche Aggression als moralisch akzeptabler als männliche Aggression
(DOI: 10.1023/A:1019665803317).

4. Und wie steht es um negative Stereotype im Berufsleben? Forscher ließen in einem groß angelegten Experiment mit mehr als 800 männlichen und weiblichen Entscheidern MINT-Lehrstühle an Universitäten an fiktive Bewerber vergeben. Bei gleicher Qualifikation wurden Frauen mit einer Präferenz von 2:1 vor Männern eingestellt (DOI: 10.1073/pnas.1418878112).

5. Auch in anderen Bereichen findet sich kein Widerstand gegen die Ausweitung weiblicher Teilhabe am Berufsleben, im Gegenteil. In Experimenten zeigen Probanden eine größere Bereitschaft, männerdominierte Berufe durch politische Maßnahmen für
Frauen zu öffnen als frauendominierte Berufe für Männer (DOI:10.1016/j.jesp.2019.03.013).

6. Eine Untersuchung zeigt, dass Leistungsbewertungen am Arbeitsplatz weniger akkurat sind, wenn die bewertete Person weiblich ist. Offenbar sind Vorgesetzte eher bereit, Bewertungen von Frauen nach oben zu korrigieren als Bewertungen von männlichen Angestellten. Ob man hier von einem Vorteil für Frauen sprechen kann, scheint zumindest fraglich. Das Ergebnis steht aber dennoch im Kontrast zur häufig geäußerten Behauptung, Frauen würden im Berufsleben negativer bewertet als Männer (DOI: 10.5465/ambpp.2016.18003abstract).

7. Selbst in der Bewertung vermeintlich objektiver Forschungsergebnisse lässt sich ein erhebliches gesellschaftliches Wohlwollen Frauen gegenüber aufspüren. Fiktive Studien zu biologischen Unterschieden zwischen den Geschlechtern werden von Psychologinnen und Psychologen unterschiedlich eingeschätzt, je nachdem welchem Geschlecht in den Studien positivere Eigenschaften zugeschrieben werden. Eine erfundene Studie, die Frauen größere künstlerische Fähigkeiten und mehr Ehrlichkeit attestiert, wird als relevanter, glaubwürdiger, hilfreicher und weniger schädlich eingeschätzt als dieselbe Studie mit umgekehrten Geschlechtervorzeichen (DOI: 10.1111/bjop.12463).

8. In dieselbe Richtung geht ein Experiment, in dem Probanden fiktive Ergebnisse von Leistungstests bewerten sollen. Erzielen Männer im Schnitt bessere Ergebnisse als Frauen, wird die Testmethode eher als sexistisch, unfair und inakzeptabel gesehen als im umgekehrten Fall (DOI: 10.2139/ssrn.3175680).

9. In einem anderen Experiment zeigen sich die Testpersonen eher bereit, ein wissenschaftliches Fachbuch zu zensieren, in dem Männer evolutionsbedingt als bessere Führungskräfte beschrieben werden als ein Buch mit der entgegengesetzten
Aussage (Quelle1).

10. Auch beim Thema antisoziales und kriminelles Verhalten wird Frauen mit mehr Wohlwollen und Verständnis begegnet als Männern. In Surveys erhalten zum Beispiel hypothetische Vergewaltigungsopfer mehr Empathie, wenn der Täter männlich ist. Empathie mit weiblichen Tätern ist dann besonders ausgeprägt, wenn ihr Opfer ein Mann ist. Ganz allgemein erhalten männliche Opfer die wenigste Empathie, besonders von anderen Männern (DOI: 10.1007/s11199-010-9919-7).

11. In einem weiteren Experiment beurteilen juristische Laien die strafrechtliche Relevanz von sexualisierter Gewalt und Zwang je nach Geschlecht der Täter unterschiedlich. Die Taten von Frauen gelten eher als entschuldbar und moralisch akzeptabel als die Taten von Männern (DOI: 10.1891/0886-6708.26.6.799).

12. Lässt man in Experimenten Testpersonen als Jury über das Strafmaß von fiktiven
männlichen und weiblichen Tätern bestimmen, zeigt sich, dass Männer für dieselben Taten schwerere Strafen erhalten als Frauen. Besonders ausgeprägt ist der Unterschied, wenn das Opfer weiblich ist (DOI: 10.1111/j.1559-1816.1994.tb01552.x).

13. Quantitative Auswertungen von tatsächlichen Strafprozessen deuten in dieselbe Richtung. Weibliche Sexualstraftäter erhalten vor Gericht für vergleichbare Taten weniger drastische Strafen als Männer (DOI: 10.1007/s10940-019-09416-x).

14. Auch bei anderen Verbrechen bestätigt sich diese Tendenz: Eine große Auswertung von rund 77.000 Strafprozessen in den USA ergibt, dass Männer für vergleichbare Taten seltener Bewährungsstrafen erhalten als Frauen. Werden Gefängnisstrafen verhängt, sind sie für Männer tendenziell länger als für Frauen (DOI: 10.1086/320276).

Soweit eine Auswahl aus der Literatur. Viele weitere Studien mit ähnlichen Ergebnissen könnten ergänzt werden. Und selbst wenn man auf einzelne Ergebnisse nicht zu viel Gewicht legt und annimmt, dass einzelne Erkenntnisse in Kontrollstudien so nicht reproduzierbar wären, zeichnet selbst dieser oberflächliche Literaturüberblick ein deutlich differenzierteres Bild unserer Gesellschaft als eingangs beschrieben.

Es stimmt: Geschlechterspezifische Vorurteile sind allgegenwärtig. Aber in den oben genannten, durchaus zentralen gesellschaftlichen Fragen lässt sich eine systematische, allgegenwärtige Benachteiligung von Frauen nicht entdecken. Es wäre grundfalsch, daraus zu schließen, dass wir in einer insgesamt männerfeindlichen Gesellschaft leben. Ebenso falsch erscheint aber die Behauptung, dass wir in einer insgesamt frauenfeindlichen Welt zu Hause sind. Einfache Wahrheiten gehen, wie so häufig, am
Kern des Problems vorbei.

Der Autor schreibt unter dem Namen @titiatscriptor auf Twitter über
sozialwissenschaftliche Themen

Wie man den Gender Pay Gap endlich beseitigt

Endlich einmal konstruktive Vorschläge für die Beseitigung des Gender Pay Gaps:

But enough of this rationalisation. It’s 2018 and the gender pay gap should have been laid to rest a long time ago. To this end, I’d like to present some suggestions for tackling this sexist scourge on our society, four small proposals for campaigners to rally behind.

Konkrete Vorschläge, mit denen man den Gender Pay Gap endlich beseitigen kann. Was kann man mehr wollen?

Firstly, we need to stop letting girls choose which subjects to study. Although there are more women than men at university, men still dominate in physics, economics and engineering. If we’re serious about addressing the gender pay gap, then women need to be banned from gender studies, sociology, psychology and all branches of arts and humanities. Perhaps then they’ll aim for higher paid careers in the science and technology sectors. And if they don’t, then perhaps quotas should be instigated so women are compelled to take their fair share of places in labs.

Das wäre in der Tat ein wirksames Mittel: Denn Frauen entscheiden sich in freieren Gesellschaften eher gegen die Naturwissenschaften als in weniger freien. Also muss ein Gegendruck aufgebaut werden.

Then, we need a campaign to cut back on maternity leave and for far more bosses to step up to the plate and refuse women permission to work part-time once they have children. As a recent report from the IFS shows, part-time work plays a major role in the gender pay gap. Women who work part-time initially earn the same as their male colleagues but over a number of years their pay begins to lag. They are not actually at work as much as full-time colleagues and so they gain experience more slowly, miss out on some training opportunities and are less likely to apply for promotion. Women need to be prevented from sabotaging their career prospects in this way.

Wahrscheinlich der einzige Weg, ein langes Aussetzen zu verhindern: Ein Arbeitszwang möglichst kurz nach der Geburt und zwar in Vollzeit. Endlich kann man nicht mehr als Rabenmutter bezeichnet werden, man wird ja gezwungen und darf nicht anders.

After that, we need to consider cutting men’s wages. Fortunately, this is already being given serious consideration and is actually happening at the BBC. John Humphries set men everywhere a noble example when he agreed to a pay cut. As an added bonus: bosses will love this measure. Not only will wage bills be reduced but they get good feminist points too. Indeed, Tesco could easily solve its impending equal pay law suit by paying male warehouse staff less. If families that pool money to pay the bills lose out well, so be it. It’s not about demanding higher wages but principles and equality, right? Women will just have to spend more time at work to make up the shortfall. Win win!

Richtig, man muss einfach mal den Lohn reduzieren, denn anders geht es nicht. Wenn die Männer das ungerecht finden, weil sie zB mehr Überstunden machen oder ungünstigere Schichten übernehmen, dann können sie ja einfach die Frauen animieren, dies künftig für sie zu machen, damit die Haushaltskasse ausgeglichen bleibt.

Finally, but perhaps the most obvious measure of them all, simply pay women more. Again, there’s a precedent. In 2016, the University of Essexgave all its women professors a one-off salary boost to wipe out a gender pay gap pay. Disciplinary differences, length of service and publication record were all ignored; as the university’s Vice Chancellor said:

‘This decision ensures we reward people in a fair way, based upon their contribution to our community, regardless of their personal characteristics.’

The beauty of this measure is clearly its simplicity. Got a vagina? Have £5000! These easy-to-follow steps will soon put an end to the gender pay gap. And women everywhere will be eternally grateful: who wouldn’t want to live in this brave new world?

So einfach ist es natürlich nicht, wenn man nicht ein TERF (Transexklusiv radical feminist) sein will, denn nicht jede Frau hat eine Vagina. Aber andererseits wäre es schön einfach. Jeder Frau einfach mehr Geld geben, damit sind dann alle Probleme erledigt.

Ganz einfache Schritte, ich hoffe auf eine schnelle Umsetzung

100 einfache Wege, wie man das Leben von Frauen erträglicher machen kann (Teil 2)

Die Fortsetzung der Liste, wie man Frauen das Leben angenehmer machen kann

51. If you have a strict boss (or mom or teacher) who is a woman, she is not a “bitch.” Grow up.

Evtl. ist sie eine Bitch. Hört auf doppelte Standards zu haben.

52. Expect a woman to do the stuff that’s in her job description. Not the other miscellaneous shit you don’t know how to do yourself.

Na gut, dass Frauen das bei Männern auch nie machen.

53. Refuse to speak on an all-male panel.

Es ist schwer genug überhaupt Frauen für viele Vorträge zu finden. Ich würde jederzeit auch in einer rein männlichen Runde reden.

54. In a Q&A session, only put your hand up if you have A QUESTION. Others didn’t attend to listen to you.

Auch sinnvolle Ergänzungen können interessant sein. Hat aber auch nichts mit Frauen zu tun. Die können das ja auch machen.

55. If you have friends or family members who use slurs or discriminate against trans or non-binary people, sit them down and explain why they must stop. (This goes for cis women, too.)

Non binary Person oder radikale Transpersonen können verdammt dämliche Sachen machen, wie man an vielen Feministen aus dem Bereich sieht.

56. If you have friends or family members who use slurs or discriminate against women of other races, sit them down and explain why they must stop. (This goes for white women, too.)

Rassismus ist nicht okay, da bin ich bei ihnen. Aber natürlich unabhängig vom Geschlecht.

57. If you see women with their hands up, put yours down. This can be taken as a metaphor for a lot of things. Think about it.

Ich behandele Frauen da lieber gleichberechtigt.

58. Raising a feminist daughter means she’s going to disagree with you. And probably be right. Feel proud, not threatened.

Natürlich kann mein Kind auch eine andere Position haben als ich. Wenn sie allerdings eine moderne Feministin sein will, dann wird sie sehr gute Argumente brauchen. Es wäre auch nicht das, wozu ich sie erziehen will. Lieber zu einer emanzipierten Frau, die keine Abwertung anderer innerhalb einer Identitätspolitik braucht um sich gut zu fühlen.

59. Teach your sons to listen to girls, give them space, believe them, and elevate them.

Man sollte niemanden einfach glauben, nur weil er ein bestimmtes Geschlecht hat. Und nur einer Seite zuzuhören ist auch selten eine gute Lösung, noch schlechter, wenn man einer Seite einredet, dass sie eine Deutungshoheit hat und ihre Erfahrungen besonders sind und sie nicht auf die der anderen hören müssen.

Natürlich sollte man darauf achten, dass der andere andere Erfahrungen hat, anderes ist, und in bestimmten Situationen anders empfindet und handelt. Aber auch der andere darf sich nicht darauf verlassen, dass der andere Rücksicht nehmen  muss, sondern muss auch damit rechnen, dass dieser eine eigene Agenda verfolgt, was vollkommen zulässig ist.

60. Dads, buy your daughter tampons, make her hot water bottles, wash her bras. Show her that her body isn’t something to be ashamed of.

Die Faszination des Feminismus mit Menstruationsblut ist schon immer wieder erstaunlich. Wobei ich keine Probleme damit hätte einer Tochter Tampons mitzubringen oder ihr eine Wärmflasche zu machen, wenn sie Schmerzen hat oder eine Waschmaschine anzuschmeißen. Wobei ich vermute, dass die meisten Töchter gar nicht unbedingt wollen, dass ein Vater sich groß um ihre Periode kümmert.

61. But dads, do not try to iron her bras. This is a mistake you will only make once.

Ich käme ohnehin nicht auf den Gedanken Unterwäsche zu bügeln.

62. Examine how domestic labor is divided in your home. Who does the cleaning, the childcare, the organizing, the meal budgeting? Sons, this goes for you, too.

Ich bin mir ziemlich bewußt, wie die Arbeit aufgeteilt ist. Hört auf, in die Absprachen, die ich mit einer Partnerin treffe einzumischen. Selbst dann, wenn wir meinen, dass wir sie „geschlechtstypisch“ aufteilen. Das ist unsere Sache und auch dann vollkommen okay.

63. Learn how to do domestic tasks to a high standard. “I’d only do it wrong” is a bullshit excuse.

Ist es in der Tat. Aber das bedeutet nicht, dass man sie unbedingt auf einem hohen Standard beherrschen muss. Es ist okay, wenn man sich Arbeit aufteilt und einer in einem Bereich besser ist. Und genauso muss der andere eben ab und zu seinen Standards zurückschrauben und nicht verlangen, dass es der andere es genauso macht, wie er es machen würde. Es muss auch nicht immer einen einheitlichen „Hohen Standard“ geben, es kann auch schlicht eine verschiedene Weise sein, wie man etwas macht.

Ich halte es aber durchaus für wichtig, dass jeder beispielsweise kochen kann oder andere typische Arbeiten grundsätzlich durchführen kann. Einfach für die eigene Unabhängigkeit.

64. Never again comment on how long it takes a woman to get ready. WE ARE TRYING TO MEET THE RIDICULOUS STANDARDS OF A SYSTEM YOU BENEFIT FROM.

Auch nicht schlecht: Da macht der Mann deutlich, dass sie diesen hohem Standard nicht genügen muss, sondern man einfach nur mal kurz weggehen möchte und sie sich nicht besonders dafür zurecht machen muss, und greift damit das System mit dem „unfassbar hohen Standard“ an, und dann muss man sich anhören, dass das auch nicht recht ist. Und natürlich sind wieder nur die Männer schuld und mit intrasexueller Konkurrenz hat es nichts zu tun.

65. Challenge the patriarchs in your religious group when they enable the oppression of women.

Als Atheist habe ich keine religlöse Gruppe. Ob die Autorin damit so etwas meint, wie als Muslim das Kopftuch zu kritisieren?
Aber natürlich würde ich auch kritisieren, wenn die Religion Frauen bevorzugt behandelt in bestimmten Punkten. Religon ist immer ein schlechtes Argument

66. Challenge the patriarchs in your secular movement when they enable the oppression of women.

Nur das eben Unterschiede nicht per se Unterdrückung sind. Es sind weitaus eher Frauen, die ihr verhalten ändern müssten, um die Unterschiede auszugleichen. Gleichberechtigung bedeutet dabei eben auch, dass Position nicht einfach bevorzugt vergeben werden sollten, sondern sich alle einen entsprechenden Wettbewerb stellen sollten

67. Trust women’s religious choices. Don’t pretend to liberate them just so you can criticise their beliefs.

Ah, da ist die Einschränkung wieder. Also die Männer, die die Anführer sind, kritisieren, die Frauen, die diesen Kurs evtl von den Anführern einfordern, aber nicht. Also beispielsweise die Männer kritisieren, dass sie so etwas verbreiten wie das anständige Frauen ihr Haar verdecken, aber die Frauen, die jedes Abweichen der Männer von dieser Haltung kritisieren würden und über jede Frau, die ihr Haar offen trägt als Schlampe und Ungläubige bezeichnen, nicht kritisieren. Weil Frauen nie Macht haben. Weil Frauen in einem religiösen System durch die Anführer unterdrückt werden, dann aber ihre Entscheidungen ganz selbstbewußt treffen.

68. Examine who books your trips, arranges outings, organizes Christmas, buys birthday cards. Is it a woman? IS IT?

Ist es nicht. Aber selbst wenn sie es wäre: Was geht euch das an?

69. And if it is actually you, a man, don’t even dare get in touch with me looking for your medal.

Es ist ein unglaublicher Skandal, dass du es einer Frau überlässt aber bilde dir nur nicht ein, dass du dann selbst etwas daraus herleiten könnte, wenn du es machst. Denn dann ist es kein Problem, dass eure Arbeitsteilung so aussieht. Aber bitte keine Doppelstandards, ganz wichtig!

Der alte „Für richtiges Verhalten gibt es keine Kekse-Feminismus

70. Take stock of the emotional labor you expect from women. Do you turn to the women around you for emotional support and give nothing in return?

Klar, nur Frauen sind in der Lage emotionale Arbeit zu leisten und wir Männer saugen sie wie Vampire aus.
Was für ein Weltbild. Natürlich gibt jeder etwas zurück. Wobei nicht jeder das auf die gleiche Weise macht und Männer und Frauen auch häufig andere Ansätze haben.

Und wenn sie das Gefühl hat, dass sie zuwenig zurückbekommt, dann kann es auch schlicht daran liegen, dass sie die Rechnung falsch aufstellt und für sie wichtige Elemente hoch bewertet, die er anders bewertet und andersherum.

71. Remember that loving your mom/sister/girlfriend is not the same as giving up your own privilege to progress equality for women. And that gender inequality extends beyond the women in your direct social group.

Nur das mir eben die meisten Frauen und die meisten Männer nichts bedeuten und ich mich nicht für sie einsetzen muss. Schon gar nicht, wenn sie es einfach wegen ihres Geschlechts verlangen. Sie werden sich wohl eher entsprechend aufstellen müssen, damit eine Win-Win-Situation aus unserer Interaktion entstehen kann.

72. Don’t assume that all women are attracted to men.

Alle sicherlich nicht. Aber die meisten. Insofern ist es eine gute erste Einschätzung. Wobei es Frauen gibt, bei denen es mich verwundern würden, wenn sie auf Männer stehen

73. Don’t assume that a woman in public wants to talk to you just because she’s in public.

Das würde ich auch nicht annehmen, aber es kann dennoch okay sein, es zu versuchen.

74. If a woman tells you she was raped, assaulted, or abused, don’t ask her for proof. Ask how you can support her.

Das kommt wohl sehr auf die Situation an, auf mein Verhältnis zu ihr und mein Verhältnis zu dem, den sie beschuldigt. Blinden Glauben unabhängig von der Situation einzufordern ist unsinnig. Wobei man natürlich jemanden, der verletzt ist, erst einmal Hilfe anbieten würde. Was nicht bedeutet, dass man sich darin einmischen muss, was genau passiert ist.

75. If you see a friend or colleague being inappropriate to a woman, call him out. You will survive the awkwardness, I promise.

Das hängt ja sehr von der Vorstellung von „inappropriate“ ab. Ich habe schon genug Männer gesehen, die sich aus Sicht vieler „inappropriate“ verhalten haben und sehr gut bei Frauen ankamen, genau deswegen. Und viele Frauen hassen nichts mehr als die Einmischung anderer in solchen Situationen.

76. Repeat after me: Always. Hold. Men. Accountable. For. Their. Actions.

Aber niiiieeemals Frauen. Die können nichts dafür, die sind nur Opfer. Es sei denn in bestimmten religiösen Kontexten. Da sind sie dann bei den passenden Religionen wieder vollkommen selbstbestimmt.

77. Do not walk too close to a woman late at night. That shit can be scary.

Das kann auch für Männer unangenehm sein, aber sie sollte auch nicht erwarten, dass ich die Straßenseite wechsele.

78. If you see a woman being followed or otherwise bothered by a stranger, stick around to make sure she’s safe.

und bei einem Mann nicht?

79. This should go without saying: Do not yell unsolicited “compliments” at women on the street. Or anywhere.

Mache ich nicht. Einfach so rufen ist denke ich auch nur sehr eingeschränkt effektiv. Eher direkter ansprechen, und dann ein Kompliment mit einem Neg kombinieren.

80. If you are a queer man, recognize that your sexuality doesn’t exclude you from potential misogyny.

Nichts, absolut nichts, nimmt einen in den Augen einer Feministin davon aus, dass man frauenfeindlich sein kann. Außer sie selbst sein. Aber selbst das ist unsicher, denn das Patriarchat ist einfach zu raffiniert.

81. If you are a queer man, recognize that your queer women or non-binary friends may not feel comfortable in a male-dominated space, even if it’s dominated by queer men.

Dann sind sie nicht meine Freunde. Ich finde Leute, die so männerfeindlich sind, dass sie nicht mit ihnen in einem Raum sein können, wenig geeignet.

Genauso wie Männer, die nicht mit einem „frauendominierten“ Raum sein können.

82. Be happy to have women friends without needing them to want to sleep with you. The “friend zone” is not a thing. We do not owe you sex.

Ich bin froh darüber Freundinnen zu haben, bei denen es nicht um Sex geht. Und es ist vollkommen okay, dass Freundinnen kein sexuelles Interesse an mir haben. Die Friendzone gibt es trotzdem. Sie hat nichts damit zu tun, dass alle Frauen ein sexuelles Interesse an einem haben müssen und man das nicht einsieht, aber sehr viel damit, dass man will, dass Frauen einen sexuell sehen sollen oder aber auch, dass es schöner wäre, wenn eine Frau einen sexuell sehen würde. Was auch vollkommen okay ist, weil es vollkommen okay sein, kann, wenn man sich verbessern will oder wenn man an diesem Zustand etwas ändern will.

Es ist genauso wie die Fuckzone, also der Umstand, dass es Frauen nicht gut finden, wenn Männer nur Sex von ihnen wollen. Wir schulden euch nämlich auch keine Beziehung oder etwas über Sex hinaus, wenn wir nicht mehr wollen, aber viele Frauen wollen nicht gerne in der „Fuckzone“ landen.

83. Remember that you can lack consent in situations not involving sex—such as when pursuing uninterested women or forcing a hug on a colleague.

Alles ist sexuelle Belästigung. Insoweit nichts neues. An einer nicht interessierten Frau dran zu bleiben ist allerdings etwas sehr allgemeines. Ich kenne genug Leute, bei denen die Frau am Anfang uninteressiert war, aber er einfach immer dran geblieben ist, bis sie dann schließlich ein glückliches Paar waren.

84. Champion sex positive women but don’t expect them to have sex with you.

Ich mag sexpositive Frauen. Wobei auch da natürlich Unterschiede vorhanden sind: Ich kenne auch Frauen, die Sex eingesetzt haben, damit sie beliebt sind und weil sie es genossen haben, dass Männer um sie werben, aber letztendlich damit nicht glücklich waren, weil eben wenig Männer dauerhaft geblieben sind. Ich halte nichts von übertriebenen Moralvorstellungen in dem Bereich und glaube auch nicht, dass Frauen, die mit einer gewissen Anzahl von Männern geschlafen haben, nicht mehr beziehungsfähig sind (eher werden viele beziehungsunfähige Frauen eine höhere Anzahl von Männern haben, was nicht bedeutet, dass eine höhere Anzahl von Männern zur Beziehungsunfähigkeit führt). Meiner Meinung nach sollte sich jeder überlegen, was er macht und ob es das richtige für ihn ist. Ich kenne genug Frauen, denen ich entschieden davon abraten würde, sich auf zuviel Sex einfach nur so einzulassen, während ich bei anderen da überhaupt keine Probleme hätte.

85. Trust a woman to know her own body. If she says she won’t enjoy part of your sexual repertoire, do not try to convince her otherwise.

Halte ich nicht für richtig. Genug Frauen haben schlicht bestimmte Sachen noch nicht probiert und können daher schlecht wissen, ob sie sie mögen. Wobei es natürlich auch die Sache jeder Frau ist, ob sie bestimmte Sachen probieren wollen. Und sie dazu zu überreden kann auch okay sein. Es kann für beide spannend sein

86. Be sensitive to nonverbal cues from women, especially around sex. We’re not just being awkward for no reason. (You read “Cat Person,” didn’t you?)

Aber keine Doppelstandards, denn Frauen und Männer sind ja total gleich. Außer das Frauen eben ein vollkommen anderes Verhältnis zu Sex haben, wie sollen daraus unterschiedliche Standards entstehen?

Dennoch ist der Rat durchaus gut, auf alle Signale zu achten, die ein Sexualpartner so gibt. Für beide Geschlechter.

87. It is not cute to try to persuade a woman to have sex with you. EVER. AT ALL. Go home.

Man wird eine Frau niemals überzeugen, dass sie Sex mit einem haben sollte. Aber natürlich kann man ihre Stimmung ändern, ihre Gefühslage, ihre Sicht auf einen selbst.

88. Same goes for pressuring women to have sex without a condom. Go. Home. And masturbate.

Überhaupt sollte man bei ONS nie das Kondom weglassen. Das ist eher etwas für Beziehungen.

89. Accidentally impregnated a women who doesn’t want a kid? Abortions cost money. Pay for half of it.

Würde ich auch für den richtigen Weg halten, wenn Kosten anfallen.

90. Accidentally came inside a woman without protection? Plan B is expensive. Pay for all of it.

Wäre es mir durchaus wert. Wobei sie ja genau so schuld ist, wenn sie ohne Verhütung Sex mit mir hat. Ich hätte auch nichts gegen teilen.

91. Get STD tested. Regularly. Without having to be asked.

Kann nicht schaden. Habe ich aber auch in Singlezeiten nicht gemacht.

92. Examine your opinion on abortion. Then put it in a box. Because, honestly, it’s completely irrelevant.

Es ist mein gutes Recht meine Meinung dazu zu sagen und auch mit ihr darüber zu diskutieren.

93. Understand that disabled women are whole, sexual human beings. Listen to and respect them.

Was soll das wohl alles umfassen? Wenn ich ansonsten nichts mit ihnen in sexueller Hinsicht zu tun habe, dann ist mir ihre Sexualität so egal, wie die anderer Frauen, an denen ich nicht interessiert bin.

94. Understand that not all women have periods or vaginas.

Perioden: Klar, die ganz Jungen, die Alten und einige Schwangere und sicherlich auch welche aus gesundheitlichen Gründen.

Und natürlich gibt es starke Ausnahmefälle, die teilweise dann in Richtung Intersexualität oder Transsexualität gehen.

Die absolute Gleichsetzung von M–> F Transsexuellen mit Frauen verdeckt aber schlicht Unterschiede, die eben gerade durch die Transsexualität entstehen. Und das Radikale darin tut denke ich niemanden gut

95. Believe women’s pain. Periods hurt. Endometriosis is real. Polycystic ovaries, vaginal pain, cystitis. These things are real. Hysteria isn’t.

Was nicht bedeutet, dass Perioden nicht auch als Ausreden verwendet werden.

96. If a woman accidentally bleeds on you, try your absolute best to just keep your shit together.

Wenn sie ihr bestes Tut, wenn ich aus Versehen auf sie komme, dann ist das nur fair.

97. Lobby your elected officials to implement high quality sex education in schools.

Bloß nicht. Ich glaube nicht, dass das der beste Ort ist. Aufklärung um Schwangerschaft und Verhütung reicht vollkommen aus. Gerade im Internetzeitalter.

Es gibt gute Gründe, warum man gegen einen zu umfassenden Sexualkundeunterricht sein kann:

Einmal weil man es für nicht kindergerecht hält, dann weil man der Auffassung ist, das ein Klassenraum dafür nicht die richtige vertraute Atmosphäre bildet, in der man solche privaten Punkte besprechen möchte (es ist aus meiner Sicht vergleichbar damit, dass man als Erwachsener mit seinen Arbeitskollegen einschließlich Chef über Sex reden soll) und auch, weil es zusätzlichen Druck erzeugen kann („du hast doch gehört, dass Analsex normal ist und wie es geht, also los“). Man kann auch akzeptieren, dass Leute verschiedene Vorstellungen von Sexualität haben und es schlicht für falsch halten, wenn der Staat in der Hinsicht eine Meinung vorgibt.

Natürlich kann auch ein Sexualunterricht Mißbrauch sein, etwa wenn man konkrete sexuelle Handlungen beschreibt, übt oder im Detail bespricht.

Die Haltung, dass der Staat sich aus so etwas rauszuhalten hat und die Grundlagen der Verhütung und der Fortpflanzung beizubringen ausreicht, muss nichts damit zu tun haben, dass man gegen Abtreibungen ist oder verklemmt. Es ist schlicht eine Grenzziehung dem Staat gegenüber.

98. Uplift young Black and Indigenous girls at every possible opportunity. No excuses.

Oder: Behandele einfach alle Menschen gleich und unterscheide nicht nach Hautfarbe.

99. Do not ever assume you know what it’s like.

Warum macht ihr es dann?

100. Mainly, just listen to women. Listen to us and believe us. It’s the only place to start if you actually want all women to have a “Happy International Women’s Day.”

„Listen und Believe“ ist etwas für eine Sekte oder eine Religion. Daran habe ich keine Interesse.

 

100 einfache Wege, wie man das Leben von Frauen erträglicher machen kann (Teil 1)

Broadly mit einem klassisch feministischen Artikel:

1. Before explaining something to a woman, ask yourself if she might already understand. She may know more about it than you do.

Männer erklären Männern auch gerne Sachen. Es liegt häufig nicht daran, dass sie eine Frau ist. Frauen erklären ebenso gerne Sachen, in denen sie sich als besonders kompetent ansehen

2. Related: Never, ever try to explain feminism to a woman.

Viele Feministinnen haben erstaunlich wenig Ahnung von Feminismus. Ich habe sehr viel Ahnung von Feminismus. Wenn sie meinen, dass ich etwas falsch darstelle bin ich gerne bereit es zu belegen. Ich erwarte das auch von ihnen.

3. Trans women are women. Repeat that until you perish.

Transfrauen haben erhebliche Abweichungen von anderen Frauen, bei denen es sinnlos ist einfach so zu tun als seien sie weil sie Transfrauen sind damit weiblich. Sie sind eben teilweise schlicht eine Mischung aus Frauen und Männern, auch wenn ihr Gehirn weiblich ausgelegt ist.

4. RESPECT PEOPLE’S PRONOUNS. It’s not hard.

Natürlich ist es hart, wenn Leute sich vollkommen bescheuerte Pronomen ausdenken.

5. Remember that fat women exist and aren’t all trying to get thin. Treat them with respect.

Das hängt sehr von der Definition von „Respect“ ab. Ich kann sie natürlich sexuell uninteressanter finden oder auch schönere Leute bevorzugen. Erst recht kann ich eine Haltung ablehnen, dass ich sie schön finden muss.

6. In fact, just never comment on a woman’s body.

Ihr gegenüber kann das sicherlich unfair sein. Ansonsten kann ich Körper anderer Leute kommentieren, so viel ich möchte

7. Be kind to women in customer service positions. Tip them extra. (But not in a creepy way.)

Bin ich, wenn sie höflich sind. Aber auch nicht höflicher als zu Männern in der gleichen Situation. Frauen bekommen üblicherweise schon so mehr Trinkgeld als Männer. Warum man sie zusätzlich mit Trinkgeld versehen sollte erschließt sich mir nicht.

8. Trust women. When they teach you something, don’t feel the need to go and check for yourself. And especially do not Google it in front of them.

Warum sollte ich das nicht machen? ich würde es bei Männern auch machen, wenn ich glaube, dass sie unrecht haben?

9. Don’t maintain a double standard for… anything, ever.

Aber gebe bitte weiblichen Kellnerinnen mehr Trinkgeld, schon klar. Vorurteile haben im übrigen bezogen auf den Schnitt durchaus eine hohe Berechtigung und einige doppelte Standards kommen durchaus daher. Andere kommen daher, dass Männer und Frauen schlicht verschieden sind.

10. CLOSE YOUR LEGS ON PUBLIC TRANSIT, OH MY GOD.

dann legt ihr eure Handtaschen nicht auf die Nebensitze.

11. Trying to describe a woman positively? Say she’s “talented,” “clever,” or “funny.” Not “gorgeous,” “sweet,” or “cute.”

Das kommt doch sehr darauf an, in welcher Hinsicht ich sie beschreiben möchte.

12. Examine your language when talking about women. Get rid of “irrational,” “dramatic,” “bossy,” and “badgering” immediately.

Wenn der Schuh passt, dann müssen auch Frauen ihn sich anziehen.

13. Don’t think to yourself, I describe men like that too. A) You probably don’t. B) If you do, it’s to criticize them for acting like a woman.

Vielleicht verhalten sich Frauen auch schlicht häufiger auf die oben beschriebene Weise.

14. Do you love “fiery” Latina women? “Strong” Black women? “Mysterious” Asian women? Stop. Pick up a book on decolonial feminism. Read.

Steht nichts vernünftiges drin.

15. Stop calling women “feisty.” We don’t need a special lady word for “has an opinion.“

Aber wir brauchen ein Wort dafür, dass Männer anderen Leuten etwas erklären oder sich auf eine bestimmte Weise hinsetzen, auf keinen Fall brauchen wir aber Doppelstandards.

16. Recognize women’s credibility when you introduce them. “Donna is lovely” is much less useful than “Donna knows shitloads about architecture.”

Auch das kommt sehr darauf an, in welchem Zusammenhalt ich sie vorstelle.

17. Think about how you describe the young women in your family. Celebrate them for being funny and smart, not for being pretty and compliant.

Meine Nichten sind natürlich beides. Süss, lustig und schlau. Sind ja Schmidts

18. Examine the way you talk about women you’re attracted to. Fat women, old women, queer, trans, and powerful women are not your “guilty crush.”

In der Tat sind sie das nicht.

19. Learn to praise a woman without demonizing other women. “You’re not like other girls” is not a compliment. I want to be like other girls. Other girls are awesome.

Einige Frauen sind nicht wie andere Frauen. Und das kann positiv oder negativ sein.

20. Share writing by women. Don’t paraphrase their work in your own Facebook post to show us all how smart or woke you are. I guarantee the woman said it better in the first place.

ich ziehe es vor gute Inhalte zu teilen, unabhängig ob sie von Frauen oder Männern geschrieben worden sind. Und warum sollten die Frauen es besser gesagt haben? Wäre das nicht ein Doppelstandard?

21. Buy sanitary pads and tampons and donate them to a homeless shelter. Just do it.

In einem Staat mit einem vernünftigen Sozialsystem wohl kaum erforderlich. Aber auch ansonsten nicht meine Aufgabe.

22. How much of what you are watching/reading/listening to was made by women? Gender balance your bookcase.

Ich denke gar nicht daran. Mich interessieren Inhalte.

23. Feeling proud of your balanced bookcase? Are there women of color there? Trans, queer, and disabled women? Poor women? Always make sure you’re being intersectional.

Ich denke gar nicht daran. Mich interessieren Inhalte.

24. Don’t buy media that demeans women’s experiences, valorizes violence against women, or excludes them entirely from a cast. It’s not enough to oppose those things. You have to actively make them unmarketable.

Auch hier kommt es auf den Film an. Wenn er gut ist, dann ist das unabhängig davon, welche Geschlechter in welcher Anzahl dort auftreten.

25. Pay attention to stories with nuanced female characters. It will be interesting, I promise.

Oder achte einfach darauf, ob die Geschichten allgemein gut sein sollen.

26. If you read stories to a child, swap the genders.

Dann müsste man meist die gesamte Geschichte verändern.

27. Watch women’s sport. And just call it “sports.”

Ich schaue schon so keinen Sport, da werde ich noch weniger Frauensport schauen.

28. Withdraw your support from sports clubs, institutions, and companies that protect and employ rapists and abusers.

Da alle Männer Vergewaltiger und Ausnutzer sind, wenn man dem Feminismus glauben kann, ist das eine nicht mehr umsetzbare Forderung.

29. Stop raving about Woody Allen. I don’t care if he shits gold. Find a non-accused-abuser to fanboy over.

Ich war nie ein Fanboy, aber ich mag einige Filme von ihm ganz gerne. Die Anschuldigungen wurden in einem Scheidungsverfahren gemacht und IMHO nicht bewiesen. Ich weiß, wie viel Mist in Scheidungsverfahren vorgetragen wird.

30. It’s General Leia, not princess. The Doctor has a companion, not an assistant. It’s Doctor Bartlett, not Mrs Madame First Lady.

Es ist Prinzessin Leia für mich, ebenso wie Han Solo nicht General Solo ist, sondern ein Schmuggler, der der Allianz aushilft.

31. Cast women in parts written for men. We know how to rule kingdoms, go to war, be, not be, and wait for Godot.

Sehe ich keinen Sinn drin. Schreibt halt gute Frauenrollen, wenn ihr mehr Frauen sehen wollt.

32. Pay for porn.

Habe ich nie und solange es Dienste wie Pornhub gibt werde ich es wohl auch nie

33. Recognize that sex work is work. Be an advocate for and ally to sex workers without speaking for them.

Würde ich durchaus als Arbeit ansehen. Warum ich sie jetzt gesondert unterstützen soll sehe ich aber auch nicht. Natürlich bin ich dafür, dass sie frei von Zwang sein sollen und ihrer Arbeit nachgehen können.

34. Share political hot takes from women as well as men. They might not be as widely accessible, so look for them.

Teile interessante politische Ideen. Das Geschlecht ist egal. Wenn sie weniger abgedrehten Feminismus vertreten würden, dann würde ich sie sicherlich auch öfter zustimmend erwähnen

35. Understand that it was never “about ethics in journalism.”

Hä?

36. Speak less in meetings today to make space for your women colleagues to share their thoughts. If you’re leading the meeting, make sure women are being heard as much as men.

Ich denke gar nicht daran. Eine Frau wird sich genau so durchsetzen müssen wie jeder Mann.

37. If a woman makes a good point, say, “That was a good point.” Don’t repeat her point and take credit for it.

Ich werde weiterhin reagieren wie bei einem Mann auch. Natürlich haben sowohl Männer als auch Frauen schon einmal gute Ideen von mir als eigene übernommen

38. Promote women. Their leadership styles may be different than yours. That’s probably a good thing.

Aber keine Doppelstandards bitte!

Befördere gute Leute, nicht Geschlechter.

39. Recruit women on the same salary as men. Even if they don’t ask for it.

Aber keine Doppelstandards bitte. Aber der Gender Pay Gap ist eh bei gleichen Positionen quasi vollständig bereinigt.

40. Open doors for women with caring responsibilities by offering flexible employment contracts.

haben wir in Deutschland eh.

41. If you meet a man and a woman at work, do not assume the man is the superior for literally no reason.

Dann kleidet und verhaltet euch bitte auch so, liebe Frauen, dass man euch nicht für die Sekretärin hält. Das bekommen viele Frauen sehr gut hin, einige gar nicht.

42. If you’re wrongly assumed to be more experienced than a woman colleague, correct that person and pass the platform to the woman who knows more.

Das wird sie wohl selbst machen müssen, bei Männern würde ich es auch mitnehmen

43. Make a round of tea for the office.

Tatsächlich sind die zuständigen hierfür alle Frauen. Gehört aber zu ihrem Job. Aber gelegentlich setze ich auch neuen Kaffee auf.

44. Wash it up.

Abwaschen? Ich tue Geschirr in die Spülmaschine.

45. If you find you’re only interviewing men for a role, rewrite the job listing so that it’s more welcoming to women.

Vielleicht sind in dem Bereich und für den Job schlicht eher Männer auf dem Markt.

46. Make sure you have women on your interview panel

In genug Branchen hat man hauptsächlich Frauen, die sich für Jobs bewerben.

47. Tell female colleagues what your salary is.

Mache ich bei denen genau so wenig wie bei männlichen.

48. Make sure there’s childcare at your events.

Gut, ich habe keine Events zu denen man Kinder mitbringt. Und das klappte bisher auch so sehr gut.

49. Don’t schedule breakfast meetings during the school run.

Mache ich nicht. Aber unabhängig von Frauen.

50. If you manage a team, make sure that your employees know that you recognize period pain and cystitis as legitimate reasons for a sick day.

Ich glaube die meisten Frauen hier würden mich etwas merkwürdig anschauen, wenn ich ihnen das hier so erkläre und mit ihnen über ihre Periode reden will. Aber wir haben natürlich da auch ein eh großzügigeres System als die USA.

Weiter dann im nächsten Teil

Raushalten ist als feministischer Ally keine Option (Aktiv sein ist aber wahrscheinlich auch schnell falsch)

Beim Missy Magazin gibt es nach diesem dieses Artikels  einen weiteren interessanten Artikel, der mal wieder deutlich macht, dass es kein richtiges Verhalten gibt:

Vor Kurzem diskutierte ich mit mehreren Menschen – weiß, nicht-weiß, Frauen, Männer und solche, die sich als weder noch definieren – darüber, was „Linkssein“ heute bedeutet. Gemeinsam sprachen wir über feministische Themen und ob und wie es möglich ist, Allianzen zu bilden. Eine Aussage, die im Gespräch fiel, hatte mich stutzig gemacht, weil ich sie in abgewandelter Form schon öfters gehört oder erlebt habe. Als wir über nicht-weiße feministische Allianzen sprachen, antwortete ein weißer Mann, dass er dazu nichts sagen könne, weil es ihn ja nicht betreffe und er keinen Sprechraum einnehmen wolle.

Das ist eigentlich eine Antwort aus dem Lehrbuch: Er ist weiß und ein Mann, er läuft also Gefahr, dass er mansplaint oder meint, dass er mehr weiß als die eigentlich Betroffenen und diese nicht zu Wort kommen lässt, sondern wieder mal als weißer Mann meint, in einer solchen Debatte Raum einnehmen zu müssen.

Natürlich war es auch hier – obwohl so genau häufig gefordert im Feminismus – nicht gut genug:

Das klingt auf den ersten Blick respektvoll und auch ein bisschen reflektiert. Doch auf den zweiten Blick ist es der falsche Ansatz. Denn mein Kampf für ein besseres Leben und Gerechtigkeit betrifft ihn genauso sehr wie mich, egal ob Mann, Frau, weiß oder nicht-weiß. Nur weil er ein weißer Mann ist, heißt es nicht, dass er mit den Problemen, die ich aufgrund des mir von der Gesellschaft zugeschriebenen Geschlechts und meines nicht-weißen Daseins einnehme, nichts zu tun hat. Alle Diskriminierungserfahrungen, die ich aufgrund meiner Position in der Gesellschaft mache, erfahre ich ja erst in Abgrenzung zu seinen Privilegien, die dieser Position gegenüberstehen.

Sich aus solchen Themen wie dem Bilden von nicht-weißen Allianzen rauszuhalten, weil „Mann“ – im wahrsten Sinne des Wortes – nichts damit zu tun habe, ist ignorant, unsolidarisch und ziemlich bequem für ihn. Wenn man schon nichts dazu sagen möchte, um nicht-weißen Menschen in einer Diskussion den Raum zu lassen, dann kann man wenigstens erkennen, dass das Problem einer Woman of Color das Problem eines jeden Menschen in unserer globalisierten Gesellschaft ist.

Das hat er ja auch gar nicht bestritten, dass Thema sollte „nicht-weiße Allianzen“ sein. Sein Fehler war wahrscheinlich, dass er nicht hintenan ein Schuldbekenntnis und bedingungslose Unterstützung bekundet hat.

Er hat wahrscheinlich sein Mantra nicht hinreichend auswendig gelernt:

Ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht verantwortungsvoller bin. Ich werde es besser machen. Ich werde mehr tun. Ich werde zuhören.

Aber wahrscheinlich ist auch das zu passiv. Oder zu leer. Er darf nichts wirkliches sagen, dass könnte ihm als Einnehmen von Sprechraum ausgelegt werden. Er darf auch nicht schweigen, dann ist er zu passiv.  „Damned if you do, damned if you don’t“ würde man im englischen sagen.

Leider habe ich diese Verhaltensweisen schon oft in der linken Szene erlebt. Wenn man selbst nicht betroffen ist, meidet man die Diskussion.

Eine andere  Autorin in einem anderen Artikel im Missy Magazin:

Es reicht nicht, sich „korrekt“ verhalten zu wollen, es geht auch darum zu sehen, was „inkorrektes“ Verhalten mit denen macht, die sich das jeden Tag geben müssen, die sich nicht aussuchen können, ob sie es jetzt unangebracht finden (zum Beispiel als Scheiß-Ausländer bezeichnet zu werden) oder nicht. Sprich: Einfach mal zuhören und Deutungshoheit an der Garderobe abgeben. Sich einzugestehen, dass man bestimmte Dinge im Leben nie erfahren wird, weil man schlicht und ergreifend anders aussieht und sozialisiert wurde, heißt manchmal auch einfach: Deine Realität ist nicht meine und wird nie meine sein. Oft passiert es aber leider doch, dass man sich, wenn man von seinen Erlebnissen und Erfahrungen erzählt, anhören muss: Das ist nicht so. Das hast du dir bestimmt nur eingebildet. Du übertreibst.

Natürlich: Verschiedene Leute innerhalb der feministischen Szene können verschiedene Ansichten dazu haben, wie Leute sich korrekt verhalten. Das an sich ist erst einmal nicht zu beanstanden. Aber es ist doch interessant die beiden Ansichten einmal so direkt nebeneinander zu stellen. Es ist schade, dass das im Missy Magazin nicht thematisiert wird. Aber ich vermute ein Artikel mit dem Inhalt „Stimmt, wir sollten mal ausdiskutieren, was wir eigentlich genau von „Allies“ fairerweise erwarten können“ wird es nicht geben.

 

Eine Frau mit bildungsbürgerlichem Hintergrund beispielsweise – unabhängig davon ob sie weiß oder nicht-weiß ist – redet gerne über Sexismus, aber wenn es um Klasse geht, wird geschwiegen, weil man dann auf einmal die privilegierte Buhfrau ist. „I see you nice white ladies at the next #Black Lives Matter march, right?“ stand auf dem Schild des Schauspielers Amir Talai, das er bei einem Women’s March im Januar vergangenen Jahr hochhielt und das das Problem des Kreisens um die eigenen Betroffenheit thematisiert.

Es ist eben immer Nicht gut genug. Das ist wirklich der große Vorteil des intersektionalen Feminismus: Man kann immer noch etwas mehr Virtue Signalling betreiben. Kommen sie alle auf den Black Lives Matter March, dann muss man eben ein Schild hoch halten „Ich hoffe euren nächsten Protest gestaltet ihr so, dass auch stark behinderte Personen einfach daran teilnehmen können oder?“ oder eben eine andere Form der Steigerung.

Statt des Rückzugs fordere ich aber Einmischung und Solidarität. Es ist ja nicht ein bestimmtes identitäres Merkmal, das einen dazu legitimiert, sich einzumischen oder nicht. Was ist das denn auch für ein Ausgangspunkt? Schauen dann alle auf ihre Hautfarbe, bevor sie sich für eine bestimmte Sache einsetzen? Ich muss nicht erst Schwarz sein, um mich gegen Rassismus und für die Rechte von Schwarzen Menschen starkzumachen. Und ich muss mich auch nicht vor einem Gespräch über Rassismus oder Sexismus drücken, weil ich Angst habe, meine Privilegien sehen dabei nicht gut aus. Gleichzeitig bedeutet das nicht, dass ich als privilegierte Person weniger privilegierten Menschen den Raum wegnehmen sollte, sondern überlegen kann, wie ich mich dafür einsetze, dass Menschen, denen sonst wenig Gehör gegeben wird, welches geschaffen wird. Wer sich aber einfach raushält, nimmt zwar keinen Raum ein, hilft aber auch nicht anderen dabei, Raum zu verteidigen.

Passivität ist natürlich Stärkung des Gegners und kann niemals gut genug sein. Aber keinen Raum einnehmen dabei.

Während ich mir als Women of Color beispielsweise die Frage stelle, wie ich meine Überlebenschancen in einer Welt vergrößern kann

Auch wunderbar: Ihre Überlebenschancen. Weniger Dramatik wäre natürlich auch nicht gegangen.

…, die strukturell Frauen diskriminiert, kann sich eine männliche Person fragen, wie er mich dabei unterstützen kann, beispielsweise indem er sich auch die Füße am Internationalen Frauenkampftag im langen Demozug abfriert. Ich gehe auch nicht ständig auf feministische Demos, weil es nicht nur jene Themen sind, die mich als Person ausmachen oder mit denen ich mich 24/7 beschäftige. Beispielsweise finde ich genmanipuliertes Essen ziemlich ekelig, gegen TTIP zu protestieren kommt für mich daher genauso infrage.

Auch interessant: Er erklärt zu dem Thema „Nichtweiße Allianzen“, dass er dazu nichts sagen kann. Sie kritisiert das und schlägt vor, er solle dann wenigsten auf Demos für den „Frauenkampftag“ gehen. Hätte er also dann in die Runde werfen sollen: „Ich kann leider nichts dazu beitragen, möchte aber meine Unterstützung zeigen, indem ich demnächst auf eine Demo für Frauen gehe“? Wäre ja auch interessant, wenn dann jeder „Ally“ erst einmal der Reihe nach erklärt, welche „Ersatzprojekt“ er gerade fördert-

Mir ist klar, dass man nicht alles im Blick haben kann. Mir geht es auch nicht darum, dass alle über alles Bescheid wissen müssen, sondern für mich ist es eine Frage der Haltung, die ich gegenüber Themen und Dingen habe. Wenn es einen Satz aus meiner Kindheit gibt, an den ich mich ziemlich gut erinnere, dann ist es derjenige, den ich auf den Schultern meiner Großmutter auf Demos mitschrie: „Hoch die internationale Solidarität.“ Ich wusste früher zwar gar nicht, was das bedeutet, aber mir wird immer bewusster, wie wichtig diese vier Wörter sind. Sie können aber auch genauso problematisch sein, beispielsweise wenn der schwarze Block der Autonomen bei einer Kurd*innen-Demo aus Solidarität ganz vorne mit marschiert, jedoch mit ihrer kompletten körperlichen Vermummung und antistaatlichen Attitüde die Kriminalisierung der Kurd*innen nur noch weiter vorantreibt. Aber diesem Thema gebührt ein eigenes Kapitel.

„Seid wir Kinder und brüllt einfach Formeln, die euch andere Vorgeben und die ihr nicht versteht“?

Aber natürlich gleich der Zusatz, dass auch das wieder falsch sein kann, wie dann das Antifa-Beispiel zeigt.

Feministischer Ally sein ist eben ein Minenfeld. Alles ist gleichzeitig falsch und richtig.

Gräuelpropaganda

Ich folge dem Twitteraccount „Real Scientists DE“ bei dem immer ein anderer Wissenschaftler eine gewisse Zeit den Account übernimmt und dann aus seinem Fachgebiet berichtet. Dieses mal ging es um Gräuelpropaganda („Atrocity propaganda“):

Ich fand dabei vieles sehr interessant:

Gräuelpropaganda baut auf dem einfachen Prinzip auf, dass man zum einen ein „Wir gegen die“ Gefühl erzeugen muss und dann auch noch eine „moralische Richtigkeit“ des Kampfes gegen die andere Seite errichten muss, so dass der einzige richtige Weg die Solidarisierung mit der eigenen Seite und der Kampf gegen die andere Seite ist. Zudem erleichtert das Entmenschlichen des Gegners den Kampf und das Töten des Gegners noch zusätzlich.

„Beschützt die Frauen und Kinder“ ist dabei ein sehr einfaches Bild, welches sehr wirksam ist. Es bedient gleich mehrere Vorstellungen:

  • Die Frauen und Kinder sind in Gefahr
  • Der Andere bedroht die, die du beschützen musst und willst
  •  Frauen wollen, dass du sie verteidigst, wenn du es nicht machst, dann verlierst du an Wert.

Es wäre interessant, aus welcher Richtung die traditionellen Rollenbilder kommen: Verständlicherweise appellieren traditionelle Rollenbilder eher an den Beschützer, aber gefährliche Zeiten machen auch den Versorger und Beschützer für Frauen interessanter.

Zum „Khaki Fever“ habe ich noch das Folgende gefunden:

khaki Fever

khaki Fever

Ob es so etwas wirklich im nennenswerten Umfang gab wäre interessant. Wenn ja, dann wäre es ein klassischer Fall davon, dass Status attraktiv macht: Überall wurde der Soldat gehypt, also waren Soldaten besonders sexy. Wobei Uniformen häufig eine gewisse Wirkung bei Frauen haben.

Wäre es ein kleineres Phänomen als hier dargestellt, dann wäre es auch eine geniale Propaganda: Das junge Frauen unbedingt mit einem schlafen wollen und es so viele sind, dass sie eingesperrt werden müssen, um die armen Soldaten zu schützen – das dürfte gut für die Einschreibungsraten gewesen sein.

Auch das wäre interessant: Gräuelpropaganda stumpft ab. Gerade dann, wenn man merkt, dass sie eben nur Gräuelpropaganda war.

Und natürlich ist auch die Übertreibung klar. Ein möglichst brutales Bild von der anderen Seite zeichnen, diesen Entmenschlichen, als jemanden darstellen, den man zerstören muss, bevor er einen selbst verstört. Das ist das typische an einer Gräuelpropaganda.

Ich kommentierte dort über Twitter:

Es folgte eine kurze Diskussion in der sie davon ausging, dass Feminismus natürlich nur Gleichberechtigung will und insofern keine Gräuelpropaganda betreibt.

Ich finde es aber eigentlich durchaus für den radikalen Feminismus gar nicht so fernliegend:

Er übertreibt bewusst, Frauen sind in allen Lebensbereichen unterdrückt und haben quasi kaum Luft zum atmen in dieser patriarchalen Welt.

Gläserne Decke, Rape Culture, überall müssen Frauen gegen die Männer kämpfen, weswegen man sie aus den Räumen verbannen muss, sie müssen zurückgeschlagen werden, Frauen müssen sich endlich wieder auf die Straße trauen können.

Wenn man dann die eigene Propaganda glaubt, dann hält man Männer nur noch für Mörder, Vergewaltiger etc. Beispiel Nadine Lantzsch bei der Mädchenmannschaft über Hetero-Frauen, die weiterhin Männer nicht vollkommen ausgrenzen:

klar, wer möchte schon zugeben, dass er_sie im herzen dabei ist (literally), welche körper und identitäten als begehrenswert vorgestellt und hergestellt werden oder welche menschen objekte deines creepy fetischs sind?! wer möchte schon gerne zugeben, sich berechtigterweise über typen von mansplainer bis mörder und vergewaltiger und die normalität von patriarchalen gewalt/verhältnissen aufzuregen, aber kein problem damit zu haben typen in unserem leben raum zu geben und ihre existenz in unserem leben mit kackscheiße als feministisch zu verteidigen. aber die rechtfertigung „ich bin halt so“??? wow, stell dir vor, du bist so ignorant, dass deine kognitive dissonanz dir nix anhaben kann.+

Das Bild ist nicht weit weg von dem Tier, dem wilden Affen, der alles zerstören will.

Oder auch direkter:

„Weil das Jetzt schon weiblich ist. Soziale Netzwerke sind weiblich. Das Internet ist weiblich. Digitalisierung ist weiblich. Deswegen bäumen sich ja auch die alten weißen Männer gerade noch mal auf. Wie ein Tier kurz vorm Tod. Sie spüren sehr wohl, dass die Zeit für sie gekommen ist.

Was ist entscheidend dafür, dass Netzwerke gut funktionieren und etwas bewegen können?

„Das man lernt in diesen Netzwerken zu kommunizieren. Narzissmus-frei zu kommunizieren. Im Moment dienen Netzwerke dem Ego. Es ist ein ständiges Monologisieren aneinander. Wir müssen also lernen, auch ohne direktes Gegenüber zuzuhören. Dem anderen zuhören. Und nicht nur uns selbst.“

Was müssen wir jetzt bewegen, damit die Zukunft sich für alle in eine positive Richtung wendet?

„Wir müssen eine feministische Terror-Gruppe gründen und die alten weißen Männer aus dem Weg schaffen.“

(aus der ersten Version, später im letzten Satz um eine „(lacht)“ ergänzt)

Das bedient alles, was Gräuelpropaganda so braucht. Der Gegner wird entmenschlicht, klar gegen die eigene Gruppe abgegrenzt, man muss ihn beseitigen, wenn die Zukunft positiv werden soll.

Natürlich:

Das gibt es auch von der anderen Seite:

Etwa wenn Frauen als zur Liebe unfähige Wesen dargestellt werden, die nur den Mann ausnehmen wollen und die man deswegen so weit wie nur möglich von einem Fernhalten muss.

Das schlimme beim radikalen Feminismus ist eben, dass es kritiklos in Zeitungen abgedruckt werden kann, an Universitäten gelehrt wird und die Politik mit beeinflusst.

Nichtprivilegiert sein und die Befreiung von persönlicher Verantwortung für den Nichterfolg

Ich bin gar nicht so sicher, ob ich es schon in anderen Artikeln mal so ausgeführt habe, habe es aber jetzt an einer Stelle gelesen und finde es ganz einleuchtend:

Ein Nichtpriviligierter ist Gefangener der gesellschaftlichen Umstände. Deswegen verdient er weniger. Nicht weil er faul ist, nicht weil er bei seiner Berufswahl Gehalt weniger Wert zugewiesen hat, nicht weil er in dem Konkurrenzkampf um Beförderung auf der Strecke geblieben ist, weil es andere mehr wollten, mehr Überstunden gemacht haben etc. All dies, bei dem denjenigen persönliche Verantwortung treffen könnte, bleibt zurück und wird zu einer abstrakten Schuld der Gesellschaft, Umstände, die derjenige nicht kontrollieren kann, eine Struktur, die man insgesamt bekämpfen muss, die aber den Einzelnen frei macht von der Verantwortung.

Die Privilegientheorie macht einen insofern schlicht von jeder Verantwortung frei. Man muss sich nicht gesünder ernähren um attraktiv zu sein, die Gesellschaft weißt nur ungerechtfertigter weise schlanken Menschen Privilegien zu.

Dazu passend gibt es nichts Schlimmeres für einen Anhänger dieser Theorien als wenn man diese Verantwortung wieder herstellt, also von der abstrakten Zuweisung von Privilegien und Nichtprivilegien durch die Gesellschaft weg nach Ursachen für Unterschiede sucht. Alle Erklärungen für die Unterschiede bringen Verantwortung zurück.

 

 

Bei Männern, die einen Herzstillstand erleiden, machen Leute vor Ort eher eine Herzdruckmassage als bei Frauen

Eine interessante Studie, die ich im Original leider nicht gefunden habe, in der die Forscher  bei der Auswertung von Akten dazu gekommen sein sollen, dass Umstehende bei Männern, die einen Herzstillstand erleiden, eher eine Wiederbelebung mittels Herzdruckmassage durchführen, zumindest in den USA:

Das Ergebnis: nur 39% der Frauen, die einen Herzstillstand in der Öffentlichkeit erleiden, bekommen eine notwendige Herzdruckmassage. Männer, die sich in der gleichen Situation befinden, erhalten hingegen in 45% der Fälle Hilfe. Schätzungen der Gesundheitswissenschaftler zufolge haben sie damit eine 23% höhere Überlebenschance als Frauen.

Dieser Unterschied tritt nur auf, wenn der Herzstillstand in der Öffentlichkeit stattfindet. Bei einer Herzdruckmassage sollte der Ersthelfer ungefähr 100 Mal pro Minute so kräftig auf die Mitte des Oberkörpers drücken, dass dieser etwa fünf Zentimeter tief einsinkt. Die Studienautorin Audrey Blewer von der University of Pennsylvania in Philadelphia vermutet, dass viele Menschen unsicher sind, ob sie Frauen in der Öffentlichkeit im Brustbereich berühren dürfen.

Es wäre interessant, dass näher aufzuschlüsseln. Anzunehmen wäre ja, dass es für Frauen kein so großes Problem darstellt wie für Männer und daher bei den Frauen eher Frauen Ersthelfer sein müssten. Ich vermute mal, man wird auch eher zuwarten, ob es nicht jemand anderes macht, wenn man die Frau nicht anfassen will.

Interessant wäre auch, was „in der Öffentlichkeit“ bedeutet und was dort abschreckt: Schlicht der Umstand, dass jemand anderen einen als Belästiger ansehen könnte oder ist es eher so, dass man außerhalb der Öffentlichkeit die Leute eher kennt?

Dass mehr Hemmungen bestehen eine Frau anzufassen ist aus meiner Sicht gut verständlich. Irrt man sich und sagt dann später „ich dachte sie hat einen Herzanfall“, dann steht man eher blöd dar.  Auch erstaunlich in einer Rape Culture.

Eine andere Idee, die ich gelesen habe, als ich versuchte, die Studie zu finden, ist, dass man immer mit männlichen Puppen trainiert und bei Brüsten im Weg eher das Gefühl hat, dass man es nicht kann. Dass würde aber nicht erklären, dass es nur auftritt, wenn der Anfall in der Öffentlichkeit stattfindet.

 

„Der Mann ist demnach das handelnde Subjekt der Weltgeschichte und das Maß aller Dinge.“

In einem Blog fand ich eine Herleitung des Sexismus als etwas, was gerade (weiße) Männer machen:

Sexismus ist nicht einfach immer dann, wenn Menschen benachteiligt sind, die ein Geschlecht haben. Sexismus ist ein Konzept mit historischen und philosophischen Dimensionen, die miteinander verwoben sind.
Ich versuche es so einfach wie möglich zu formulieren.

Wie auch beim Rassismus fängt es mit der Vorstellung an, was normal ist.

Normal ist der (weiße) Mann, das ist ein Narrativ, der sich aus einer langen Geschichtsschreibung ergeben hat, die von (weißen) Männern dominiert wurde und in vielen Teilen der Welt immer noch wird. Der Mann ist demnach das handelnde Subjekt der Weltgeschichte und das Maß aller Dinge.

Als jemand, der sich viel mit der Evolutionbiologie beschäftigt, denkt man vielleicht etwas weiter zurück. Und da würde man erst einmal feststellen, dass es wahrscheinlich schon vor unserem Menschsein Sexismus gab, weil auch in vormenschlichen Gruppen genau wie in heutigen tierischen Gruppen Männer Anführer gewesen sind, eher Kriege geführt haben, eher die damaligen Legenden beherrscht haben, und das ganz überwiegend als schwarze Menschen, denn der weiße Mann ist ja erst wesentlich später, nach der Auswanderung aus Afrika, entstanden.

Die ersten menschlichen Sexisten, soviel ist sicher, waren schwarz. Schlicht weil die ersten Menschen schwarz waren. Aber auch diese Idee, dass nur ein Geschlecht gehandelt hat, wirkt auf mich immer etwas naiv. Auch damals dürfte die Mutter eine wichtige Stellung gehabt haben, dürfte es Schamaninen, wichtige Ehefrauen, Mütter des Anführers oder gar weibliche Anführer gegeben haben, wie es sie heute auch gibt, wenn auch in geringerer Zahl.

In patriarchalen Gesellschaften hatten (und haben) die Männer Namen, Frauen sind „die Frau von“. Männer machten Politik und prägten die Geisteswissenschaften. So entstand ein Kreislauf, in dem Frauen nicht die Möglichkeit hatten, etwas zur Geschichte beizutragen und deswegen Männer sich darin bestätigt fühlen konnten, dass Frauen dazu auch gar nicht imstande sind.

Aus meiner Sicht wesentlichere Gründe als diese rein kulturellen dürften die folgenden sein:

  • Männer sind körperlich stärker als Frauen und weit aus eher auf Kampf hin optimiert.
  • Frauen mussten stillen und Kinder aus Gefahren weghalten, sie waren weitaus häufiger schwanger und sollten auch dann nicht in der Nähe von Gefahren sein
  • Mateguarding ist bei Frauen wichtiger als bei Männern, weil eine schwangere Frau problematischer ist als die Schwängerung einer anderen Frau, das gilt auch bei einer Tochter: Wenn sie von dem falschen geschwängert wurde, dann mussten die Eltern die Kosten für die Aufzucht tragen statt des Vaters. Frauen eher einzuschränken und weniger Freiheiten zu lassen folgt insofern (auch gerade vor der Erfindung von Verhütungsmitteln und vor einer einigermaßen sichern Gesellschaft) aus biologischen Unterschieden

Mitunter ging (bzw. geht) man so weit, Frauen überhaupt einen Intellekt oder gar eine Seele abzusprechen, was sie im Grunde auf die Stufe von Tieren stellt. Ein Mensch, so ist es auch in vielen Sprachen zu erkennen, ist erst einmal ein Mann. Mann ist gleich Mensch. Eine Frau ist ein weiblicher Mensch, also eine Abweichung der Norm.

Das wäre klassisches Beauvoir: Die Frau als das Andere. Bei zwei Geschlechtern mit Arbeitsteilung waren aber beide zu einem gewissen Teil „das Andere“.

Aus der Dominanz der Männlichkeit ergibt sich außerdem ein Konzept von Besitz und Besitztum, sowie von Subjekt und Objekt: Männer sind Subjekte und werden als diejenigen wahrgenommen, die etwas leisten und etwas erschaffen. Sogar die Kraft der Schöpfung wird der Männlichkeit beigeordnet (ungeachtet dessen, dass Kinder schon immer von Frauen geboren wurden). Auch Simone de Beauvoir sieht die schöpferische Transzendenz noch als männlich an, die in sich ruhende Immanenz dagegen als weiblich. Frauen sind Objekte. Sie machen nicht, sie sind. Männer treffen in patriarchalen Gesellschaften Entscheidungen, über Frauen wird verfügt.

Gut, dass über Männer nie verfügt worden ist. Etwa in Weltkriegen, in Bergwerken, in Fabriken oder bei der Frage, wer eher ins Rettungsboot kommt.  Gut das Frauen nie über Männer verfügt haben, etwa über ihre Söhne oder Männer oder ihre Landsleute (die weiße Feder wäre ein Stichwort)

Selbst wenn man das so sehen würde: Wir leben im Jahr 2017. Mit einem Grundgesetz, dass Frauen seit vielen Jahrzehnten gleichstellt. Mit einer Frau als Kanzlerin und Frauen, die jeden Beruf antreten können, den sie wollen.

(…)

Sexismus ist nicht gleich Benachteiligung. Sexismus ist eine Struktur, die unter anderem verschiedene Formen der Benachteiligung bewirkt. Lassen wir die Frage nach der Verhältnismäßigkeit ruhig mal außen vor: der Sexismus, unter dem Männer leiden ist im Prinzip derselbe Sexismus, unter dem die Frauen leiden. Wenn wir gegen den Sexismus kämpfen, dem die Frauen ausgesetzt sind, kämpfen wir ebenso für die Befreiung der Männer von diesem Sexismus. Es gibt nicht den einen und den anderen Sexismus. Ihr müsst Euch nicht gegen Feminismus stellen, es sei denn, Ihr wollt genau den Sexismus, unter dem ihr zu leiden vorgebt, stärken.

Was auch schlecht begründet ist. Warum muss da eine Wesensgleichheit bestehen? Warum können Frauen da nicht ihre eigenen Vorteile sichern, etwa im Familienrecht über Vorteile wie dem Residenzmodell, Unterhalt, dem vorrangigen Behalten und bessern Kontakt zu den Kindern?

Es ist immer wieder erstaunlich, dass diese Theorien, die angeblich so sorgsam darauf achten, dass Frauen keine Objekte sein sollen, sie dann nie Subjekt werden lassen und sie absolut passiv sehen.

Vermutlich wollt Ihr das

Aber Schuldvorwürfe gibt es ja bekanntlich nicht.