Selbermach Samstag

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema oder für Israel etc gibt es andere Blogs

Zwischen einem Kommentar, der nur einen Link oder einen Tweet ohne Besprechung des dort gesagten enthält, sollten mindestens 5 Kommentare anderer liegen, damit noch eine Diskussion erfolgen kann.

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, auch gerne einen feministischen oder sonst zu hier geäußerten Ansichten kritischen, der ist dazu herzlich eingeladen

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Purity Spiral („Reinheitsspirale“)

Wie man sieht habe ich es gerade etwas mit bestimmten Konzepten. Hier also die „Purity Spiral„:

Eine Reinheitsspirale ist eine soziologische Theorie, die die Existenz einer Form des Gruppendenkens behauptet, bei der es vorteilhafter ist, bestimmte Ansichten zu vertreten, als sie nicht zu vertreten, und bei der extremere Ansichten belohnt werden, während das Äußern von Zweifeln, Nuancen oder Mäßigung bestraft wird (ein Prozess, der manchmal als „moralisches Überbieten“ bezeichnet wird).[1] Es wird argumentiert, dass diese Rückkopplungsschleife dazu führt, dass die Mitglieder miteinander konkurrieren, um die Eifrigkeit oder Reinheit ihrer Ansichten zu demonstrieren.[2][3]

Eine Reinheitsspirale tritt dann auf, wenn sich eine Gemeinschaft in erster Linie auf die Durchsetzung eines einzigen Wertes konzentriert, der keine Obergrenze hat, und wenn es für diesen Wert keine einheitliche Auslegung gibt.

Der Begriff Reinheitsspirale wurde in einer der ersten systematischen soziologischen Darstellungen der Opferkultur (Victimhood Culture) geprägt, The Rise of Victimhood Culture: Microaggressions, Safe Spaces, and the New Culture Wars (Mikroaggressionen, sichere Räume und die neuen Kulturkriege), wo sie als eine Form von Machtkämpfen sowohl unter Aktivisten als auch unter Mitgliedern von Opfergruppen beschrieben wird

In einer BBC-Dokumentation aus dem Jahr 2020 über Reinheitsspiralen sagte Gavin Haynes, dass Reinheitsspiralen Menschen für die „kleinsten Übertretungen“ bestrafen, und stellte fest, dass sie es gesellschaftlich inakzeptabel machen, eine Präferenz zu äußern, die der der Gruppe widerspricht. [1][4] Der amerikanische Akademiker Timur Kuran beschrieb dieses Phänomen in seinem 1995 erschienenen Buch Private Truth, Public Lies (Private Wahrheit, öffentliche Lügen) und bezeichnete es als Präferenzfälschung. Er wies außerdem auf das Fehlen von Anreizen und Systemen hin, um Reinheitsspiralen zu durchbrechen, und wies darauf hin, dass schon eine kleine Menge an Opposition oder Zweifel zu einer größeren Welle der Infragestellung innerhalb der Gruppe führen kann. Der Philosoph René Girard beschrieb 1972 in seinem Buch Violence and the Sacred (Gewalt und das Heilige)[1] ebenfalls viele der Prinzipien der Reinheitsspirale, darunter die mimetische Rivalität und den Sündenbockmechanismus.

Das scheint mir sehr gut auf die „woken Theorien“ zuzutreffen. Sie wollen „Gleichberechtigung“ und „Abbau von Privilegien“ betreiben und versteigen sich da immer mehr in einen Wettkampf in dem es darum geht der „wokeste“ zu sein.

Ich hatte hier schon häufiger die Spieltheoretische Figur des „Race to the Bottom“ verwendet, etwa:

Eine „Reinheitsspirale“ betont dagegen, dass man ein bestimmtes Ziel erreichen will und dieses nicht erreichbar ist und man sich daher immer mehr verzettelt und natürlich dann fast zwangsläufig „die Revolution ihre Kinder frisst“. Denn nur anderen auf dem Weg zur vollkommen Reinheit kann man eben bestimmte Sachen vorhalten, die dann nur innerhalb dieses „Kults“ relevant sind.

Interessant ist, dass bereits eine gewisse kleinere Menge an Opposition dies evtl durchbrechen kann. Aber deswegen werden solche Reinheitsspiralen eben auch abgesichert durch Ausschluss für Zweifel, durch äußerste Aggressivität wenn man nicht zustimmt und durch „heiligen Zorn“.

Bisher haben sie damit gerade in den USA die Absicherung der Spirale ganz gut im Griff. Allerdings gibt es eben auch immer mehr direkte Gegenbewegungen, etwa Genderverbote oder die Abschaffung von DEI-Positionen etc.

Tocqueville Paradox

Ein interessantes Phänomen ist das Tocqueville Paradox:

Als Tocqueville-Paradoxon bezeichnet man in der Soziologie das Phänomen, „dass sich mit dem Abbau sozialer Ungerechtigkeiten gleichzeitig die Sensibilität gegenüber verbleibenden Ungleichheiten erhöht

Dazu auch aus der englischen Wikipedia (Übersetzt)

Dieser Effekt beruht auf den Beobachtungen von Alexis de Tocqueville über die Französische Revolution und die späteren Reformen in Europa und den Vereinigten Staaten. Eine andere Art, den Effekt zu beschreiben, ist der Aphorismus „der Appetit wächst mit dem, was er isst“[4]. So kann es sein, dass nach der Erreichung größerer sozialer Gerechtigkeit der Widerstand gegen noch kleinere soziale Ungerechtigkeiten stärker ist als zuvor.

Der Effekt deutet auf einen Zusammenhang zwischen sozialer Gleichheit oder Zugeständnissen des Regimes und unbeabsichtigten Folgen hin, da soziale Reformen Erwartungen wecken können, die nicht erfüllt werden können.[5] Nach dem Tocqueville-Effekt ist eine Revolution nach einer Verbesserung der sozialen Bedingungen wahrscheinlich, im Gegensatz zu der Marx’schen Theorie der Revolution als Ergebnis einer fortschreitenden Verelendung des Proletariats (Verschlechterung der Bedingungen).[6]

1949 führte Harlan Cleveland das Konzept der Revolution der steigenden Erwartungen ein, das er in seinem Kontext des Kalten Krieges als besonders relevant für die Dritte Welt ansah. In diesem Zusammenhang hat der Politikwissenschaftler James Chowning Davies eine J-Kurve von Revolutionen vorgeschlagen, die besagt, dass auf Zeiten des Wohlstands und des Aufstiegs Zeiten der Verschlechterung der Bedingungen folgen, die zu einer Revolution führen. Ted Robert Gurr verwendete ebenfalls den Begriff der relativen Deprivation, um darzulegen, dass Revolutionen dann stattfinden, wenn die Erwartung einer Verbesserung besteht und eine harte Realität dem gegenübersteht[7].

Wir leben in einer Zeit sehr hoher Möglichkeiten für alle, aber gleichzeitig auch in der Zeit in der die intersektionalen Theorien die größte Ungleichheitsbewegung jemals ausgerufen haben, die überall und in jedem Bereich eine Ungleichbehandlung bestimmter Gruppen unterstellt und anderen Gruppen die Schuld daran zuweist.

Es sind jede Menge Untergruppen dazu gekommen, die alle unterdrückt werden können bzw aus der Sicht der Aktivisten auch werden. Es wurde der Begriff der Mikroaggression entwickelt und es besteht eine Art Null Toleranz Politik, bei der aus der Sicht anderer kleine Vorfälle schon nicht hinnehmbar sind.

Ich frage mich, ob dieser Effekt hier vielleicht hineinspielen könnte.

„Männer machen aus dem Wettbewerb eine Kunst. Frauen machen ihn zum Tabu.“

Auf der Suche nach einem Artikel bin ich auf diesen Artikel aus 2018 gestoßen, in dem ich Paula Wright wie folgt zitierte:

Men make competition an art. Women make it taboo. And that’s one big reason men are better suited for some roles (on average).

In einem anderen Artikel zu Unterschieden von Frauen und Männern beim Aufbau von Status zitierte ich folgendes:

Geschlechtsunterschiede im intrasexuellen Wettbewerb um den Status sind in verschiedenen Bereichen von der Evolutionsbiologie bis zu den Sozialwissenschaften untersucht worden. Insbesondere die Verhaltensökologie bietet einen wertvollen Rahmen für die Charakterisierung von Geschlechtsunterschieden, indem sie zwischen „Wettkampf“ und „Gerangel“ unterscheidet [3].

Wettbewerb (Contest competition) findet statt, wenn Individuen direkt versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen typischerweise in direkten oder nahezu gleichzeitigen Konfrontationen mit Nullsummen- oder Rangordnungsergebnissen. Bei Wettbewerben werden oft die Versuche der Gegner, erfolgreich zu sein, direkt behindert (Interferenzwettbewerb). Beispielsweise können Personen öffentlich kämpfen, um ihre überlegene körperliche oder emotionale Stärke zu demonstrieren oder um die Führung einer Gruppe zu übernehmen. Sie können versuchen, durch direkte Konfrontation wertvolle Ressourcen wie Verbündete, potenzielle Partner, Eigentum und Nahrung von Gegnern zu erlangen, die versuchen, sie zu behindern.

Im Gegensatz dazu geht es beim Scramble-Wettbewerb darum, sich die oft weit verstreuten Ressourcen selbst zu beschaffen. Anstatt um ein und dasselbe Kleidungsstück zu kämpfen, können Individuen beispielsweise Informationen über die Kleidung ihrer Gegner sammeln und dann heimlich bessere Kleidung finden. Ebenso können Individuen potenzielle Verbündete einschätzen und sich dann an die Person mit dem höchsten Status wenden, wenn die anderen anderweitig beschäftigt sind. Der Verdrängungswettbewerb kann zwar eine Beeinträchtigung des Erfolgs eines Konkurrenten beinhalten, wie z. B. die Verunglimpfung eines Konkurrenten gegenüber Dritten, aber er findet nicht in Anwesenheit des Konkurrenten statt.

Der im Artikel besprochene Text stellt dann dar, dass Männer eher direkten Wettbewerb führen und Hierarchien aufbauen, während Frauen Gleichheit betonen und den Wettbewerb lieber nicht direkt gegen den Gegner ausführen, sondern indem sie indirekt konkurrieren.

Es macht in dem Zusammenhang Sinn das Frauen direkten Wettbewerb in vielen Fällen ausblenden wollen.

Ich hatte schon in einigen Artikeln die These vertreten, dass Feminismus im wesentlichen darauf ausgerichtet ist allen Wettbewerb für Frauen und alles was intrasexuelle Konkurrenz wäre anzugreifen.

  • Jede Frau ist schön, ob sie dick oder dünn, jung oder alt ist, Schönheitsvorstellungen sind das Patriarchat und Unterdrückung
  • Das Frauen nicht in Führungspositionen sind ist Unterdrückung und muss nicht darüber gelöst werden, dass Frauen sich in der Konkurrenz bewehren, sondern das es Quoten gibt
  • Anforderungen an Frauen jeder Art zu stellen ist sexistisch

Auch die sonstigen Intersektionalen Theorien bedienen das ganz gut, weil sie jedem eine Möglichkeit geben, ein Opfer zu sein und sich damit aus dem Wettbewerb heraus zu nehmen und Forderungen zu stellen.

Es passt auch gut zum Krabbenkorbeffekt:

Ein Psychologe erklärte anschließend den Krabbenkorbeffekt. Es soll sich eben keine Frau in eine exponierte Stellung bringen, da dies die Gefahr birgt, die Harmonie der Gruppe zu zerstören.

Hier hatte ich auch eine Studie in die Richtung zitiert:

Objectives
A paradox exists in research on girls and women. On the one hand, they behave in a more egalitarian fashion than their male counterparts. On the other hand, status increases their own and their children’s survival.

Methods
Evidence from non-human primates can help reconcile these findings. In species that do not reside with female kin for life, females are relatively egalitarian and individualistic. They typically do not cooperate or engage in direct competition and exhibit little tolerance for status differentials.

Results and Conclusions
Women follow this pattern. While a husband’s status and her female relatives’ support enhance a woman’s status and reproductive success, her own actions too influence her access to resources and allies. Evidence on girls’ and women’s same-sex competition and quests for status supports the hypothesis that human females inhabit dispersal-egalitarian communities in which competition is avoided, an egalitarian ethos prevails, competitive behavior is disguised, and status differentials are not tolerated.

Wenn (direkter) Wettbewerb sich bei Frauen nicht gehört, tabuisiert wird, dann passt das denke ich in viele Betrachtungen hinein.

 

Selbermach Mittwoch

Bitte Kommentare bündeln, wenn sie nur aus einzelnen Tweets und kurzem Kommentar bestehen und man sehr viele davon plant.

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„Frauen Oben Ohne Schwimmen“ im Schwimmbad – Wird das Angebot genutzt?

Die „Gleiche Rechte für alle, Frauen sollen auch oben ohne ins Schwimmbad dürfen“ Diskussion hatten wir hier schon mal:

Verkauft wurde es seinerzeit als feministische Errungenschaft und Aufhebung einer Diskriminierung der Frau.

Wie hat es sich entwickelt?:

Die seit einiger Zeit in mehreren Schwimmbädern geltende „oben ohne“-Erlaubnis wird in Nordrhein-Westfalen bisher so gut wie gar nicht genutzt. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Das „Oben ohne-Schwimmen“ ist bei uns in den Bädern kein Thema. Es kommt sehr selten vor, dass Frauen von der Regelung Gebrauch machen“, sagte eine Sprecherin der Köln-Bäder GmbH, wo die Haus- und Nutzungsordnung vor einem Jahr entsprechend geändert wurde. Auch in Bonn, Siegen, Bochum und Aachen tragen weibliche Badegäste nach wie vor fast ausnahmslos ein Oberteil.

So sei in den Aachener Hallenbädern bislang noch keine Frau „oben ohne“ geschwommen, teilte ein Stadt-Sprecher mit. Im Freibad Hangeweiher habe in der letzten Saison lediglich eine Dame ein paarmal mit nackter Brust ihre Bahnen gezogen. Auch in den Bochumer Wasserwelten wird das Angebot kaum angenommen. „Bei Nutzung der Becken war zu beobachten, dass sich wieder bekleidet und hiernach wieder entkleidet wurde“, erläuterte ein Sprecher. Auf den Freibad-Liegewiesen werde zum Sonnenbaden manchmal das Bikini-Oberteil abgenommen, was allerdings schon seit vielen Jahren akzeptiert werde.

Ähnliches berichtet eine Sprecherin aus Siegen – die Stadt war 2023 eine der ersten bundesweit, die das „oben ohne“-Baden offiziell erlaubt hatte. „Es sonnen sich mehr Menschen oben ohne als baden“, sagte sie. Beim Schwimmen dagegen werde auch im Freibad von der neuen Regelung „nur in sehr geringem Maße Gebrauch gemacht“.

Eine Reihe von Bädern hatten in den vergangenen Monaten ihre Bekleidungsvorgaben gelockert, damit für alle – Männer, Frauen und nicht-binäre Personen – gleiche Regeln gelten. So solle einem veränderten gesellschaftlichen Bewusstsein Rechnung getragen werden, hatte es etwa zur Begründung aus Köln geheißen.

In der Bonner Bäderordnung lautet die entsprechende Passage nun zum Beispiel, dass die Badekleidung „mindestens die primären Geschlechtsmerkmale vollständig bedecken“ müsse. In Aachen dagegen wurde die bestehende Formulierung, wonach „geeignete Badebekleidung“ zu tragen ist, beibehalten und werde nun einfach anders ausgelegt, erläuterte ein Sprecher.

Wenig überraschend wollen sich die meisten Frauen gar nicht dabei ausziehen. Wer hätte es gedacht?

Es ist mal wieder eine dieser Fälle, bei denen Feministinnen einen Skandal aus etwas machen, was dann keine Sau interessiert. Aber man hat eine Benachteiligung abgebaut.

12 Punkte Plan der FDP

Die FDP bewegt sich momentan dich an der 5% Grenze in den Umfragen und hat in der Ampelkoalition stark an Beliebtheit verloren. Nunmehr stellt sie einen neuen 12 Punkte Plan vor, der die Wirtschaft beleben soll.

Ich kommentiere mal los

1. Jahresbürokratieabbaugesetz einführen.
Bürokratieabbau ist eine Daueraufgabe. Deshalb fordern wir – analog zum Jahressteuergesetz – die Einführung eines Jahresbürokratieabbau-gesetzes. So bekämpfen wir den Bürokratie-Burnout und bauen jährlich konsequent unnötige Vorschriften ab.

Bürokratieabbau ist gut. Aber darunter kann man sich so wenig vorstellen. Sie sollten ein paar konkrete Beispiele mit reinnehmen, bei denen man sieht, dass sie wirklich etwas bewegen wollen.

Oder wenigstens ein Ziel: „Wir bauen X.000 unnötige Stellen ab. Wir machen dies und das einfacher und unkomplizierter. Wir haben eine Umfrage unter Witschaftsunternehmen und Bürgern initiiert und werden alle Vorschläge, die dort mehrheitlich auflaufen prüfen, und wenn wenn nichts dagegen spricht in unser Abbauprogramm aufnehmen“

Vorteil dieser Version natürlich: Wer nichts sagt, der hält sich Koalitionen offen und muss nicht ins Detail gehen.

2. Reform des Bürgergelds.
Das Bürgergeld braucht eine Reform. Zumutbare Arbeitsangebote, auch sogenannte Ein-Euro-Jobs, müssen angenommen werden. Sanktionen für Verweigerer müssen zudem verschärft werden. Wer seinen Mitwirkungspflichten im Bürgergeld nicht nachkommt und beispielsweise zumutbare Arbeit ohne gewichtigen Grund ablehnt, sollte mit einer sofortigen Leistungskürzung von 30 Prozent rechnen müssen. Der verfassungs-rechtliche Spielraum für verschärfte Sanktionen muss ausgenutzt werden, bis hin zu einer vollständigen Streichung von Leistungen.

Da muss wirklich was passieren.  Das gegenwärtige System macht Arbeiten zu unattraktiv.
Und sie werden sich da mit den Grünen anlegen und denen etwas abverlangen. Das dürfte ihnen in der Abgrenzung helfen.

3. Moratorium für Sozialleistungen.

Für mindestens drei Jahre soll die Politik keine neuen Sozi-alleistungen beschließen. Ausgabenprogramme müssen konsolidiert werden. Bei der Berech-nung der Höhe der Grundsicherung (Bürgergeld) wird strikt die regelsatzbezogene Preisent-wicklung berücksichtigt. Für das Jahr 2025 ist daher eine Nullrunde zu erwarten.

Siehe Kommentar davor.

4. Steuerliche Vorteile für Überstunden.

Wer über die volle Arbeitszeit hinaus arbeitet und da-mit zu Wachstum und Fortschritt in unserem Land beiträgt, muss davon profitieren. Über-stunden und ausbezahlte Überstundenzuschläge sollen daher wie Bezüge aus einem Minijob oder besser behandelt werden.

Das finde ich interessant. Wobei es zu einem gewissen Missbrauch einlädt. Jede Überstunde gibt dann sehr viel mehr netto. Es erfordert vermutlich ein gutes Zeiterfassungssystem. Und – und ich meine das wurde auch schon so bestätigt – es ist effektiv nur für Vollzeitjobs umsetzbar, weil sonst alle nur noch 3/4 Jobs mit Überstunden haben. Was auch einen Effekt haben kann, der dazu führt, dass Leute mit Teilzeit weniger Überstunden machen (einmal weil sie das Gefühl haben dafür schlechter bezahlt zu werden und dann weil sich die Leute mit den Vollzeitjobs dann darauf stürzen). Es wird interessant für Leute, in deren Arbeitsvertrag steht, dass Überstunden durch den Lohn abgegolten sind. Also leitende Angestellte, angestellte Rechtsanwälte oder Investmentbanker, die darauf hinarbeiten, dass sie irgendwann Partner werden oder andere Jobs dieser Art. Die werden sich neue Arbeitsverträge ausdenken müssen und dann eben jede Woche Überstunden abrechnen. Gibt es da wie beim Minijob eine Grenze, dann wird das natürlich wieder unattraktiver.
Was auch passieren wird: Der Gender Pay Gap (unbereinigt) wird steigen und wir werden lesen, dass es eine „Männergesetz“ ist und damit absolut unfair. Und Männer werden evtl noch mehr Überstunden machen.

5. Regelmäßige Anpassung des Einkommensteuertarifs und der Freibeträge.
Leistung und Arbeit müssen sich lohnen. Es darf nicht sein, dass Menschen durch die kalte Progression nach einer Gehaltserhöhung real weniger Geld zur Verfügung steht als vorher. Solche heimlichen Steuererhöhungen müssen vermieden werden. Die Steuerbelastung der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler darf nicht weiter steigen. Für die Jahre 2025 und 2026 muss deshalb ein Inflationsausgleichsgesetz 2.0 beschlossen werden

Das klingt sinnvoll.

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6. Vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags.

Dieser ist in erster Linie zu einer Steuer für die Wirtschaft geworden und benachteiligt Unternehmen im Wettbewerb. Der Solidaritätszuschlag soll in zwei Schritten abgeschafft werden: Zunächst soll eine Absenkung auf 3
Prozent erfolgen. 2027 soll der Solidaritätszuschlag dann vollständig entfallen und Unternehmen somit um 14,5 Milliarden Euro entlasten. Unser Ziel ist darüber hinaus, dass die effektive steuerliche Belastung von Unternehmensgewinnen maximal 25 Prozent beträgt.

Solidaritätszuschlag muss weg. Es war eine Sondersteuer, die nicht mehr zu rechtfertigen ist.
Der der steuerlichen Belastung von Unternehmensgewinnen bis 25% müsste man sich die Feinheiten anschauen.

7. Abschreibungserleichterungen des Wachstumschancengesetzes verlängern.

Die degressive Abschreibung soll bis 2029 fortgeführt werden. Bei einem Abschreibungssatz von 20 Prozent bedeutet dies für Unternehmen einen Liquiditätsgewinn von mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr. Für Anschaffungen, die 5.000 Euro nicht überschreiten, soll es eine Gruppenabschreibung geben.

Kurz dazu:

Bei der degressiven Abschreibung wird ein Prozentsatz zugrunde gelegt, um den sich die Bemessungsgrundlage jährlich verringert. Hierfür dienen im ersten Jahr die Anschaffungskosten. Ab dem zweiten Jahr hingegen wendet man den Prozentsatz auf den Restbuchwert des vorangegangenen Jahres an. Da sich die Bemessungsgrundlage stetig verringert, sinken auch die Abschreibungsbeträge. Bei dieser Methode bleibt zum Ende stets ein Restbuchwert bestehen. Deshalb schreibt man im letzten Jahr der Nutzung den Restbuchwert bis auf 1 Euro Erinnerungswert vollständig ab.

8. Aussetzung des Deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes.

Das nationale Lieferkettengesetz ist bis zum Inkrafttreten der EU-Lieferkettenrichtlinie und ist bis zu dessen Ersetzung durch das Umsetzungsgesetz der EU-Lieferkettenrichtlinie vollständig auszusetzen. Bei der Umsetzung der europäischen Lieferkettenrichtlinie müssen alle Spielräume genutzt werden, um unverhältnismäßige und praxisferne Belastungen für die Wirtschaft zu verhindern.

Ein Lieferkettengesetz ist ein netter Gedanke, aber in der Praxis ein unglaublicher Bürokratieaufwand.  Was das EU-Lieferkettengesetz machen würde: Keine Ahnung. Vielleicht wird es besser auch ausgesetzt.

9. Baukosten senken.

Wir fordern ein Moratorium für neue Vorgaben und Bürokratieanforderungen im Baubereich, die Kosten erhöhen. Prozesse und Genehmigungsverfahren zum Ausbau von Dachgeschossen und zur Dachaufstockung sollen vereinfacht werden. Schriftformerfordernisse sollen entfallen, um digitale Bauanträge zu verbessern.

Man sollte vielleicht sogar eher welche Abbauen. Und sich überlegen, ob man nicht auch Förderungen umstellt, die momentanen hohen Standards an Niedrigenergiehäuser erhöhen ganz nach dem Ertragsgesetz die Baukosten stark bewirken aber nicht so viel mehr als die billigere Stufe davor.

10. Förderung Erneuerbarer Energien schnellstmöglich beenden.

Wir wollen Erneuerbare Energien endgültig in den Markt übernehmen und die EEG-Förderung beenden. Es müssen kurzfristig alle Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen im EEG genutzt werden. Dazu können beispielsweise die Abschaffung der Vergütung von negativen Strompreisen oder die Senkung der Höchstpreise dienen. Wir wollen die Nutzung der heimischen
Energiereserven ausweiten.

Die Energiewende klappt nicht und ist zu teuer.

11. Rente mit 63 abschaffen und Arbeitsanreize für ältere Menschen steigern.

Die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte entzieht dem Arbeitsmarkt wertvolle Fachkräfte. Angesichts des Fachkräftemangels können wir uns die sogenannte „Rente mit 63“ nicht leisten. Wir wollen den Arbeitgeberbeitrag zur Arbeitslosenversicherung nach Erreichen der Regelarbeitsgrenze streichen. Wenn der oder die Beschäftigte keine freiwilligen Beiträge zur Rentenversicherung leisten möchte, sollte auch der Arbeitgeberbeitrag zur Rentenversicherung nach Erreichen des Renteneintrittsalters entfallen. Wer länger arbeiten möchte, soll dies unter attraktiven Bedingungen auch machen können. Ziel ist ein wirklich flexibler Renteneintritt nach schwedischem Vorbild.

„Arbeiten im Alter interessanter machen“ ist wahrscheinlich auch nur was für bestimmte Berufe. Aber gerade hochqualifizierte in eher „geistigen Berufen“ können da sicherlich noch einiges an Erfahrung einbringen. Der Rentenkasse könnte es zugute kommen. Wie genau die Schweden das machen weiß ich allerdings auch nicht-

12. Offensive zur Entfesselung von Innovationskräften.

Für eine erfolgreiche Wirtschaftswende ist entscheidend, dass wir dauerhaftes Produktivitätswachstum erreichen. Dafür müssen wir die Deutschland innewohnenden Innovationskräfte durch Technologieoffenheit entfesseln. Etwa im Bereich der CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) sowie in der Gen- und Biotechnologie hemmt innovationsfeindliche Regulierung Fortschritt, Investitionen in Forschung
und Entwicklung sowie Wertschöpfung. Hier sind kurzfristige Anpassungen möglich und nötig. Für die Kernfusion fordern wir die Modernisierung der rechtlichen Rahmenbedingungen mit dem Ziel eines Fusionsgesetzes.

Das sind ja größtenteils leere Formeln. Mal sehen wie sie die konkret mit Leben füllen.

Islam und Integration

Ein Bericht über eine besorgniserregende Studie: 

Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) führte zum fünften Mal eine repräsentative Dunkelfeldstudie zur Jugendkriminalität durch. Hierbei wurden in dem norddeutschen Bundesland 8539 Schüler (Durchschnittsalter 15 Jahre), darunter rund 300 muslimische, der neunten Klasse zu Täter- und Opferschaft in Bezug auf Eigentums- und Gewaltdelikte befragt.

In dem 193 Seiten umfassenden Forschungsbericht, der kürzlich unter dem Titel „Niedersachsensurveys 2022“ veröffentlicht wurde, geht es in Punkt 6.3 um Islamismus.

Die Antworten der befragten muslimischen Schüler sind dabei teils besorgniserregend. So unterstrichen rund zwei Drittel – genau 67,8 Prozent – der teilnehmenden Muslime den Satz: „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland“.

Knapp die Hälfte (45,8 Prozent) glaubt, dass ein islamischer Gottesstaat die beste Staatsform sei.

► Mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) der befragten muslimischen Schüler waren der Meinung, dass nur der Islam in der Lage sei, „die Probleme unserer Zeit zu lösen“.

35,3 Prozent gaben an, dass sie „Verständnis für Gewalt gegen Menschen, die Allah oder den Propheten Mohammed beleidigen“ haben.

► 21,2 Prozent gaben an, dass „die Bedrohung des Islam durch die westliche Welt rechtfertigt, dass Muslime sich mit Gewalt verteidigen“.

„Die Daten im neuesten Niedersachsensurvey geben Anlass zur Sorge und zeigen, wie wichtig politische Bildung in den Schulen im Unterricht ist“, sagte Carl Philipp Schröder vom KFN gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

Von den befragten Schülern besuchten 3,8 Prozent eine Haupt- und Förderschule, 60,2 Prozent eine mittlere Schulform (Integrierte Haupt- und Realschule, Realschule, Gesamtschule und Oberschule), 35,1 Prozent ein Gymnasium. 50,4 Prozent der Schüler waren männlich, 48 Prozent weiblich und 1,6 Prozent gaben „divers“ an.

Wäre interessant das noch mal nach Schulform aufgeschlüsselt zu bekommen.

Aber dennoch besorgniserregend. Da werden alle Befürchtungen über eine Parallelgesellschaft bestätigt.

Hier erscheinen mit Programme wesentlich sinnvoller als in anderen Bereichen.

Aber auch hier dürften die intersektionalen Theorien hoch problematisch sein, weil Kritik gleich rassistisch wäre

 

Google Mitarbeiter für Palästina und „crocodile imperial feminism“ der falsche Vergewaltigungsanschuldigungen als Waffe einsetzt.

Bei Google hat die woke Unternehmenskultur wieder für Schlagzeilen gesorgt:

Google has fired 28 employees over their participation in a 10-hour sit-in at the search giant’s offices in New York and Sunnyvale, California, to protest the company’s business ties with the Israel government, The Post has learned.

The pro-Palestinian staffers — who wore traditional Arab headscarves as they stormed and occupied the office of a top executive in California on Tuesday — were terminated late Wednesday after an internal investigation, Google vice president of global security Chris Rackow said in a companywide memo.

“They took over office spaces, defaced our property, and physically impeded the work of other Googlers,” Rackow wrote in the memo obtained by The Post. “Their behavior was unacceptable, extremely disruptive, and made co-workers feel threatened.”

Das viele woke Aktivisten auf der Seite von Palästina stehen ist nichts neues. Und natürlich fordern solche radikalen Aktivisten die Auflösung eines 1,3 Milliarden Dollar Vertrages mit Israel und meinen, dass sie damit voll im Recht sind.
Es ist verständlich – aber auch etwas erstaunlich – das Google sie feuert, aber Google hätte natürlich auch nicht den Vertrag kündigen können ohne ein erhebliches PR-Problem zu haben (zumal Larry Pages Mutter Jüdin ist und bei Sergey Brin beide Eltern)

Eine dieser Aktivistinnen war Kate J. Sim, die wohl bei Google für die Sicherheit von Kindern zuständig war.
Kurz aus ihrem Lebenslauf:

I am a Policy Advisor at Google where I specialize on Child Safety.

I completed my PhD at the Oxford Internet Institute where I studied how data-driven and automated reporting systems for sexual harassment reconfigure the ecosystem of campus safety in US higher education. I employed ethnographic methods with interface analysis to uncover the social, political, and ethical implications of using emerging technologies to govern sexual conduct.

I also served as a Senior Researcher at Edgeryders. I designed and led a digital ethnography project that draws from participants‘ experiences with emerging technologies to inform policies for a more democratic, open, and trustworthy Internet. We used the semantic social network analysis (SSNA) to code, analyze, and visualize ethnographitc data. This research is a part of the European Commission’s Next Genderation Internet (NGI) Forward project.

Elsewhere, I examined AI/algorithmic accountability in public life, including ethical and practical scopes for predictive risk assessment tools for child protection services in the UK and the use of AI systems during COVID-19.

Prior to research, I have over a decade of experience in community organizing, survivor advocacy, and qualitative research in US, UK, and South Korea. I am incredibly proud to have been a part of youth- and survivor-led campaigns like Know Your IX and Our Harvard Can Do Better to demand a safer and more just campus. The lessons in community building, transformative justice, and solidarity continue to inform my work.

I hold a MSc in social science of the Internet from the Oxford Internet Institute and a BA in gender and sexuality studies from Harvard.

Von ihr macht gerade der folgende Tweet die Runde:

Noch mal als Tweet falls der Account gesperrt oder bereinigt wird:

do not be swayed by karens and their crocodile imperial feminism against rape. it plays right into long tradition of yt women weaponizing femininity/motherhood to discipline/punish men of color
Emmett Till, Vincent Chen, Rassenschande — all in the name of white sexuality

Und es ist einfach wunderbar formuliert („crocodile imperial feminism“ finde ich wunderbar) und zeigt wie gut man mit den intersektionalen Theorien alles begründen kann, sogar das man eben Vergewaltigungensbehauptungen eben nicht glauben sollte, wenn die (angeblichen) Täter die falsche Hautfarbe haben.

Aus den folgenden Tweets ergibt sich etwas mehr Inhalt:

Sie sieht also den Vorwurf, dass die Palästinenser Massenvergewaltigungen durchgeführt haben als widerlegt an und führt an, dass die (weißen) Feministinnen nur Krokodilstränen weinen und es ihnen in Wahrheit nur darum geht, die Palästinenser in ein schlechtes Licht zu rücken, also Rassismus.

Ich habe keine Ahnung ob sie mehr eine Beraterin war oder wirklich Festangestellte, aber es ist schon erstaunlich, was die Leute für ihren Aktivismus wegwerfen. Ich vermute mal sie haben da nicht schlecht verdient. Aber klar, sie sind Fanatiker.

Mal sehen, was ihr nächster Job ist. Wer stellt so jemanden noch ein?

 

Selbermach Samstag

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