„Männer machen aus dem Wettbewerb eine Kunst. Frauen machen ihn zum Tabu.“

Auf der Suche nach einem Artikel bin ich auf diesen Artikel aus 2018 gestoßen, in dem ich Paula Wright wie folgt zitierte:

Men make competition an art. Women make it taboo. And that’s one big reason men are better suited for some roles (on average).

In einem anderen Artikel zu Unterschieden von Frauen und Männern beim Aufbau von Status zitierte ich folgendes:

Geschlechtsunterschiede im intrasexuellen Wettbewerb um den Status sind in verschiedenen Bereichen von der Evolutionsbiologie bis zu den Sozialwissenschaften untersucht worden. Insbesondere die Verhaltensökologie bietet einen wertvollen Rahmen für die Charakterisierung von Geschlechtsunterschieden, indem sie zwischen „Wettkampf“ und „Gerangel“ unterscheidet [3].

Wettbewerb (Contest competition) findet statt, wenn Individuen direkt versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen typischerweise in direkten oder nahezu gleichzeitigen Konfrontationen mit Nullsummen- oder Rangordnungsergebnissen. Bei Wettbewerben werden oft die Versuche der Gegner, erfolgreich zu sein, direkt behindert (Interferenzwettbewerb). Beispielsweise können Personen öffentlich kämpfen, um ihre überlegene körperliche oder emotionale Stärke zu demonstrieren oder um die Führung einer Gruppe zu übernehmen. Sie können versuchen, durch direkte Konfrontation wertvolle Ressourcen wie Verbündete, potenzielle Partner, Eigentum und Nahrung von Gegnern zu erlangen, die versuchen, sie zu behindern.

Im Gegensatz dazu geht es beim Scramble-Wettbewerb darum, sich die oft weit verstreuten Ressourcen selbst zu beschaffen. Anstatt um ein und dasselbe Kleidungsstück zu kämpfen, können Individuen beispielsweise Informationen über die Kleidung ihrer Gegner sammeln und dann heimlich bessere Kleidung finden. Ebenso können Individuen potenzielle Verbündete einschätzen und sich dann an die Person mit dem höchsten Status wenden, wenn die anderen anderweitig beschäftigt sind. Der Verdrängungswettbewerb kann zwar eine Beeinträchtigung des Erfolgs eines Konkurrenten beinhalten, wie z. B. die Verunglimpfung eines Konkurrenten gegenüber Dritten, aber er findet nicht in Anwesenheit des Konkurrenten statt.

Der im Artikel besprochene Text stellt dann dar, dass Männer eher direkten Wettbewerb führen und Hierarchien aufbauen, während Frauen Gleichheit betonen und den Wettbewerb lieber nicht direkt gegen den Gegner ausführen, sondern indem sie indirekt konkurrieren.

Es macht in dem Zusammenhang Sinn das Frauen direkten Wettbewerb in vielen Fällen ausblenden wollen.

Ich hatte schon in einigen Artikeln die These vertreten, dass Feminismus im wesentlichen darauf ausgerichtet ist allen Wettbewerb für Frauen und alles was intrasexuelle Konkurrenz wäre anzugreifen.

  • Jede Frau ist schön, ob sie dick oder dünn, jung oder alt ist, Schönheitsvorstellungen sind das Patriarchat und Unterdrückung
  • Das Frauen nicht in Führungspositionen sind ist Unterdrückung und muss nicht darüber gelöst werden, dass Frauen sich in der Konkurrenz bewehren, sondern das es Quoten gibt
  • Anforderungen an Frauen jeder Art zu stellen ist sexistisch

Auch die sonstigen Intersektionalen Theorien bedienen das ganz gut, weil sie jedem eine Möglichkeit geben, ein Opfer zu sein und sich damit aus dem Wettbewerb heraus zu nehmen und Forderungen zu stellen.

Es passt auch gut zum Krabbenkorbeffekt:

Ein Psychologe erklärte anschließend den Krabbenkorbeffekt. Es soll sich eben keine Frau in eine exponierte Stellung bringen, da dies die Gefahr birgt, die Harmonie der Gruppe zu zerstören.

Hier hatte ich auch eine Studie in die Richtung zitiert:

Objectives
A paradox exists in research on girls and women. On the one hand, they behave in a more egalitarian fashion than their male counterparts. On the other hand, status increases their own and their children’s survival.

Methods
Evidence from non-human primates can help reconcile these findings. In species that do not reside with female kin for life, females are relatively egalitarian and individualistic. They typically do not cooperate or engage in direct competition and exhibit little tolerance for status differentials.

Results and Conclusions
Women follow this pattern. While a husband’s status and her female relatives’ support enhance a woman’s status and reproductive success, her own actions too influence her access to resources and allies. Evidence on girls’ and women’s same-sex competition and quests for status supports the hypothesis that human females inhabit dispersal-egalitarian communities in which competition is avoided, an egalitarian ethos prevails, competitive behavior is disguised, and status differentials are not tolerated.

Wenn (direkter) Wettbewerb sich bei Frauen nicht gehört, tabuisiert wird, dann passt das denke ich in viele Betrachtungen hinein.

 

26 Gedanken zu “„Männer machen aus dem Wettbewerb eine Kunst. Frauen machen ihn zum Tabu.“

  1. Passenderweise sind viele Feministinnen auch anti-kapitalistisch. Neben dem Patriarchat ist der Kapitalismus schuld an allen (vermeintlichen) Missständen.

    Frau El Oussil ist in ihrer Kolumne im Spiegel regelmässig dabei, siehe die letzte Kolumne:  „Es ist eine alte, erfolgreiche patriarchale und kapitalistische Strategie.“ Aber die Beispiele sind endlos.

    Allerdings ist das auch ein Anknüpfungspunkt für linke Männer.

      • @Adrian

        Das widerspricht sich doch garnicht. Schau dir an, was z.B. aus der „Grünen Ideologie“ – Wir müssen alle verzichten, damit wir das Klima retten – gemacht wurde?

        Eine Steuer!

        Abgeführt von allen Bürgern, Mittelstand und (kleinen) Großunternehmen an Milliardäre, die das Geld für ihre Märchenprojekte einheimsen, die sonst keiner kaufen würde! Trickle-Up vom feinsten!

        Da ist es doch auch nicht allzuweit hergeholt, dass das selbe auch mit dem Feminismus der Fall ist. Und wenn es nur dafür ist, dass Antikapitalisten keine Konkurrenz sind :).

          • Raubtierkapitalismus ja, neoliberal nicht wirklich, aber realexistierender Neoliberalismus schon, der ist was anderes. Letzterem geht es nämlich nicht um Markt, sondern nur darum die Reichen noch reicher zu machen, egal mit welchen Mitteln!

            Aber das fällt dir natürlich nicht auf, so wie einem verblendeten Sozialisten nicht, dass der realexistierende Sozialismus gar nicht so toll ist und eigentlich seinen Idealen (Menschlichkeit) widerspricht.

      • @Adrian, ich habe mich NOCH NIE dazu geäußert, wie Feminismus entstanden ist, aus dem einfachen Grund: Ich habe dazu keine Meinung. Reflektiere doch bei Gelegenheit bitte mal, wie Du so falsch liegen kannst.

    • Passenderweise sind viele Feministinnen auch anti-kapitalistisch.

      Natürlich sind sie das. Im Kapitalismus (mit freier Marktwirtschaft) sind Eigenverantwortung und Selbermachen gefragt, also die natürlichen Feinde des Feminismus.

    • @Fabian

      „Passenderweise sind viele Feministinnen auch anti-kapitalistisch.“

      Kein Wunder, denn das, was man als „Feminismus“ kennt, ist in grossen Teilen lediglich Kommunismus, spezifisch für Frauen. Hat die Linke und darüber hinaus auch den mainstream erobert, seit den späten 60ern. Feminismus, der in Richtung Individualrechte ging wurde konsequent bekämpft und zersetzt („Trashen der Sisterhood“). Instrumental dafür war der „Intersektionalismus“, der nicht nur den sowjetischen Feminismus, sondern auch den „Antizionismus“, die linke Variante des Antisemitismus, in die Linke brachte. Deshalb wird in den Elfenbeintürmen der Hochschullandschaft der USA auch gerade die Hamas gefeiert, von den Feministen und anderen Progressiven, Antikolonialisten und wie sie sich alle nennen.

  2. Und nun spinnen wir den Faden weiter: Wie wirkt sich die Teilhabe von Frauen in Politik und Wirtschaft auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und des Landes aus?

    • Nicht „Teilhabe von Frauen“, sondern „Teilhabe von kollektivistisch denkenden und antikapitalistischen Frauen“…..

      Die Energieversorgung haben sie verschlechtert bis sabotiert, damit Teuerung und Armut ausgelöst. Sie haben eine Parallelgesellschaft von Antidemokraten ins Land gelassen. Sie sind dabei Zensur einzuführen und alle möglichen demokratischen Grundrechte, wie das Wählen einzuschränken ….

      Na, das, was protototalitäre Kollektivisten immer so machen …. hat eigentlich nix direkt mit „Frauen“ zu tun.

  3. Das finde ich eine der spannendsten Fragen im Geschlechterreigen:

    Wie geht das offensichtliche Streben von Frauen nach Kollektivismus (in average) mit ihrer übermäßigen Autoritätshörigkeit und -orientiertheit (in average) zusammen?

    Während gegenüber gefühlt Statusgleichen und -niedrigeren unter dem Vorwand der Gleichheit, Gerechtigkeit und Gemeinsamkeit eine permanente Rivalität gelebt wird, zeigen sie sich gegenüber akzeptierten Autoritäten unterwürfig und besonders folgsam.

    Die Autorität muss sie beschützen, ihren Weg im Dunklen erhellen, für den Strom aus der Steckdose sorgen oder sie durch Impfung aller von ihrer Ansteckungsangst befreien. Rauchen muss verboten werden, die Sprache gegendert, der Dampf aus Auspuffen verschwinden. Alles muss reguliert, ggf. sogar mittels Gewaltmonopol kontrolliert und eingehalten werden. Damit ebnen sie den Weg für Totalitarismus, der von Herrschenden gerne beschritten wird. Deswegen unterstützen die auch den Feminismus und weibliche Deutungshoheit.

    Mehr als 60 Prozent der Frauen im Bundestag haben sich aktiv für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen, ohne dass eine Evidenz für Wirksamkeit und Schadlosigkeit halbwegs gegeben war. Wenn der Staat, wenn die Medien, wenn die großen Firmen und Plakate sagen, das sei schon richtig, dann muss es auch richtig sein. Sie neigen dazu, eigene Verantwortlichkeit zu negieren und die Umstände oder die übergeordnete Autorität verantwortlich zu machen, wenn im Ahrtal die Menschen ertrinken.

    An der Stelle bröckelt der Kollektivismus und die individuellen Vorstellungen und Wünsche treten in den Vordergrund, die dann plötzlich über das Kollektiv gestellt werden:

    Sie wollen den Nachwuchs beliebig beseitigen können, dulden keine Vorgaben hinsichtlich Oberbekleidung im Schwimmbad, möchten besonders einzigartig und individuell aussehen und kaufen sich dafür alle das gleiche Kleid. An diesem Punkt ist dann plötzlich sogar körperliche Selbstbestimmung wichtig. Sie sehen Freiheit also nicht pauschal als Gefahr – aber sie fühlen sich permanent gefährdet durch Freiheit der anderen.

    Ich empfinde das als bedenkliche Umstände, auf die eine zivilisatorische Gemeinschaft ein wachsames Augen haben sollte. Damit nichts Schlimmes passiert.

    • Vorsicht. Konstantin Kisin zählt dich für solche Fragen zur „Right Wing Retardosphere“!

      • Meinst du, beweis vertritt rechte lunatic fringe Ansichten, und die „vernünftigen Rechten“ sollten etwas dagegen sagen, um die Bühne nicht der rechten retardosphere zu überlassen?

    • Zu den weiblichen Widersprüchen: Ich hab mal in dieses Buch reingelesen: „Why Everyone (Else) Is a Hypocrite: Evolution and the Modular Mind

      tl;dr: Konformitätsbedürfnis und Nicht-Schuld-haben-wollen (aka. Verantwortungsverweigerung) sind zwei Module im Erbgut der Frau, die zwar inhaltlich verwandt, aber sonst nicht per se miteinander zu tun haben. Was das eine Modul will, ist irrelevant dafür, was das andere Modul will.

      Dass Module sich widersprechen, ist damit vollkommen normal, das passiert bei dir und mir genauso.

      Nur, dass (manche) Männer den Anspruch im Hinterkopf haben, sich nicht allzusehr selbst zu widersprechen. Das ist bei Frauen sehr selten.

      • Ja, die Widersprüchlichkeit der inneren Module stellt kein gesellschaftliches Problem dar, solange nicht auf ihrer Basis entsprechend widersprüchliche Anforderungen an die Umgebung gestellt werden.

        Beschütze mich, bestimme aber nicht, wohin ich gehe.
        Besorge Nahrung, bestimme aber nicht, was ich essen.
        Sorge für Gerechtigkeit, nimm mir aber nichts weg.
        Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

        So lässt sich ein zivilisiertes Miteinander nicht realisieren.

      • „sind zwei Module im Erbgut der Frau“

        Dann kannst du sicherlich die Gene nennen, die hier relevant sind. Oder war das eine pseudowissenschaftliche Behauptung ohne Sustanz?

          • Da hätte ich das Beste ja ganz verpasst!

            Dein Hypothetisieren jedoch hat natürlich keine Grundlage, war ja klar.

            Das Ding mit dem Konformitätsbedürfnis dürfte wohl schon genetisch verankert sein. Aber eben bei beiden Geschlechtern, wenn auch geschlechtsspezifisch möglicherweise und wahrscheinlicherweise modifiziert. Aber welches die Gene sind, die das verursachen, ist bestimmt immer noch genauso rätselhaft wie 1985.

  4. Pingback: Tabuisierung des Wettbewerbs unter Frauen und Plus Size Models und Transsexuelle als mögliches Mittel dazu | Alles Evolution

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