Tocqueville Paradox

Ein interessantes Phänomen ist das Tocqueville Paradox:

Als Tocqueville-Paradoxon bezeichnet man in der Soziologie das Phänomen, „dass sich mit dem Abbau sozialer Ungerechtigkeiten gleichzeitig die Sensibilität gegenüber verbleibenden Ungleichheiten erhöht

Dazu auch aus der englischen Wikipedia (Übersetzt)

Dieser Effekt beruht auf den Beobachtungen von Alexis de Tocqueville über die Französische Revolution und die späteren Reformen in Europa und den Vereinigten Staaten. Eine andere Art, den Effekt zu beschreiben, ist der Aphorismus „der Appetit wächst mit dem, was er isst“[4]. So kann es sein, dass nach der Erreichung größerer sozialer Gerechtigkeit der Widerstand gegen noch kleinere soziale Ungerechtigkeiten stärker ist als zuvor.

Der Effekt deutet auf einen Zusammenhang zwischen sozialer Gleichheit oder Zugeständnissen des Regimes und unbeabsichtigten Folgen hin, da soziale Reformen Erwartungen wecken können, die nicht erfüllt werden können.[5] Nach dem Tocqueville-Effekt ist eine Revolution nach einer Verbesserung der sozialen Bedingungen wahrscheinlich, im Gegensatz zu der Marx’schen Theorie der Revolution als Ergebnis einer fortschreitenden Verelendung des Proletariats (Verschlechterung der Bedingungen).[6]

1949 führte Harlan Cleveland das Konzept der Revolution der steigenden Erwartungen ein, das er in seinem Kontext des Kalten Krieges als besonders relevant für die Dritte Welt ansah. In diesem Zusammenhang hat der Politikwissenschaftler James Chowning Davies eine J-Kurve von Revolutionen vorgeschlagen, die besagt, dass auf Zeiten des Wohlstands und des Aufstiegs Zeiten der Verschlechterung der Bedingungen folgen, die zu einer Revolution führen. Ted Robert Gurr verwendete ebenfalls den Begriff der relativen Deprivation, um darzulegen, dass Revolutionen dann stattfinden, wenn die Erwartung einer Verbesserung besteht und eine harte Realität dem gegenübersteht[7].

Wir leben in einer Zeit sehr hoher Möglichkeiten für alle, aber gleichzeitig auch in der Zeit in der die intersektionalen Theorien die größte Ungleichheitsbewegung jemals ausgerufen haben, die überall und in jedem Bereich eine Ungleichbehandlung bestimmter Gruppen unterstellt und anderen Gruppen die Schuld daran zuweist.

Es sind jede Menge Untergruppen dazu gekommen, die alle unterdrückt werden können bzw aus der Sicht der Aktivisten auch werden. Es wurde der Begriff der Mikroaggression entwickelt und es besteht eine Art Null Toleranz Politik, bei der aus der Sicht anderer kleine Vorfälle schon nicht hinnehmbar sind.

Ich frage mich, ob dieser Effekt hier vielleicht hineinspielen könnte.