Neues Studienangebot an Berliner Unis: Geschlecht und Diversität in der Forschung

Ein neues Studienangebot:

Studierende verschiedener Berliner Universitäten können an einem neuen Programm teilnehmen, das Natur-, Technik-, Geistes- und Bildungswissenschaften verbindet.

Ab dem Sommersemester 2024 startet in der Berlin University Alliance ein neues, häuserübergreifendes Certificate Programm mit dem Namen „Gender & Diversity in Science & Technology Studies“. Das Programm, das Studierenden der Freien Universität BerlinHumboldt-Universität zu Berlin, Technischen Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin offen steht, soll Wissen und Fähigkeiten in den Bereichen Geschlecht und Diversität in der Wissenschafts- und Technikforschung vermitteln. Das teilte die FU Berlin in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch auf der eigenen Webseite mit.

Lehrmodule aus Masterstudiengängen in Natur- und Technikwissenschaften sowie Geistes- und Bildungswissenschaften werden in der Berlin University Alliance gebündelt. Es geht um gesellschaftliche Herausforderungen von globaler Bedeutung aus verschiedenen Fächern und Einrichtungen. Damit soll ein aufeinander aufbauendes, terminlich abgestimmtes und universitätsübergreifendes Lehrangebot im Bereich der Wissenschafts- und Technikforschung geschaffen werden

Fokus MINT und Humanities in der Berlin University Alliance

Das neue Programm „Gender & Diversity in Science & Technology Studies“ wird in zwei thematischen Ausrichtungen angeboten: Der „Fokus MINT“ zielt auf den Transfer von Konzepten, Theorien und Erkenntnissen der Geschlechter- und Diversitätsforschung in Mathematik, Informatik sowie naturwissenschaftlichen und technischen Fächern. Der „Fokus Humanities“ behandelt die Öffnung der Geschlechter- und Diversitätsforschung für MINT-Themen. Beide Ausrichtungen können zur Vertiefung auch kombiniert werden.

Wenn ich es richtig verstehe, dann geht es nur um einen Transfer der Erkenntnisse der Geschlechter und Diversitätsforschung in die jeweiligen anderen Bereiche, und man kann sich denken, was dabei rauskommt. Die Ergebnisse stehen schon vorher fest:

  • Diversität ist gut und bringt nur Vorteile
  • Es bestehen diverse Hindernisse für diverse Personen und diese müssen beseitigt werden
  • Es müssen insbesondere die Perspektiven diverser Personen mehr berücksichtigt werden und alle Lehrbücher sollten dahingehend überarbeitet werden.
  • zudem enthalten all diese Bereiche noch immer sexistische Positionen, ganz voran die fürchterliche Biologie.
  • Spezielle Förderungsprogramme und Schutzräume für Frauen und diverse müssen eingerichtet werden.
  • In den Arbeitsbereichen im  MINT etc Bereich müssen dringend die Absolventen als Berater eingesetzt werden

Wissenschaftlerinnen der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin haben das Certificate Programm entwickelt. Martina Erlemann ist Professorin für „Wissenschafts- und Geschlechtersoziologie in der Physik“ am Fachbereich Physik an der Freien Universität Berlin und leitet dort die Forschungsgruppe Gender & Science Studies in Physics. Petra Lucht leitet am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) der Technischen Universität Berlin das Fachgebiet „Gender in MINT und Planung“. Die Koordination übernimmt das Büro für Studium und Lehre der Berlin University Alliance.

Die beiden habe ich mir mal kurz angeschaut:

Das geht ja schon sehr in die Richtung wie oben dargestellt.

Und Frau Lucht:

Vom letzten ´mal der Abstract:

This paper presents an ethnographic case study of a physics laboratory1 in Germany, which has the striking characteristic that, at the PhD and postdoc level, women outnumber men. While such a clustering of women in male-dominated fields may occur frequently in local settings, such an inversion in workplace gender balance has escaped the notice of gender studies in STEM. In Germany, the participation of women at all stages of the academic career in physics has increased since the turn of the 21st century, but on average women make up only 20—25% of physics students at the bachelor, master’s, and PhD levels. It is concluded that this physics laboratory exemplifies an exceptional assemblage of norms and policies of gender equality, processes of recruitment, work organization and professional culture of physics that is inclusive for women and men with different biographical backgrounds. Prior investigations in gender studies have shown that the professional culture of physics is constituted by interwoven ways of “doing gender” while “doing physics”. In contrast, this case study shows that “doing physics” and “doing gender” might become disentangled in this local setting. Therefore, this study contributes to challenge perspectives on gender and STEM research that seek to de-gender STEM fields.

Also auch nichts wirklich neues.