Und Nochmal: Gender Pay Gap

Da gerade der Gender Pay Gap wieder in aller Munde ist hier noch eine interessante Rechnung dazu:

Der Bruttomonatsverdienst von Frauen hierzulande liegt laut WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung „bei gleicher Arbeitszeit rund 21 Prozent unter dem der Männer“. Das von den Arbeitgebern getragene Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hält dagegen: Die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen betrage nur 11 Prozent, würden Struktur-Faktoren berücksichtigt wie Bildung, Alter, Berufserfahrung, Dauer der Betriebszugehörigkeit, Firmengröße. Beziehe man auch noch Babypausen mit ein, schrumpfe die Differenz gar auf 2 Prozent. Damit wäre der verbliebene kleine Unterschied fast weggerechnet.

Ähnliche Berechnungen hatte ich hier schon mal:

Und noch ein paar interessante Zahlen

In a 2013 national poll on modern parenthood, the Pew Research Center asked mothers and fathers to identify their „ideal“ working arrangement.

Fifty percent of mothers said they would prefer to work part-time and 11 percent said they would prefer not to work at all. Fathers answered differently: 75 percent preferred full-time work. And the higher the socio-economic status of women, the more likely they were to reject full-time employment. Among women with annual family incomes of $50,000 or higher, only 25 percent identified full-time work as their ideal. Sandberg regards such attitudes as evidence of women’s fear of success, double standards, gender bias, sexual harassment, and glass ceilings. But what if they are the triumph of prosperity and opportunity?

Sandberg seems to believe that the choices of contemporary American women are not truly free. Women who opt out or „lean back“ (that is, towards home) are victims of sexism and social conditioning. „True equality will be achieved only when we all fight the stereotypes that hold us back.“ But aren’t American women as self-determining as any in the history of humanity? In place of bland assertion, Sandberg needs to explain why the life choices of educated, intelligent women in liberal, opportunity-rich societies are unfree. And she needs to explain why the choices she promotes will make women happier and more fulfilled.

An up-to-date manifesto on women and work should steer clear of encounter groups and boys-must-play-with dolls rhetoric. It should make room for human reality: that in the pursuit of happiness, men and women often take different paths. Gender differences can sometimes be symptoms of oppression and subordination. But in a modern society they can also be the felicitous consequences of liberated choice—of the „free to be you and me“ that women have been working towards for generations.

Auch dazu hatte ich hier schon einmal etwas:

Es scheint vielen Feministinnen unvorstellbar, dass Frauen nicht im gleichen Maße wie Männer Karriere machen wollen und andere Vorstellungen von dem haben, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen.

116 Gedanken zu “Und Nochmal: Gender Pay Gap

  1. „Es scheint vielen Feministinnen unvorstellbar, dass Frauen nicht im gleichen Maße wie Männer Karriere machen wollen …“

    Das ist denen auch egal! Das zeigt nur,
    dass die Frauen eben unterdrückt werden.
    Das System muss eben geändert werrden
    bis die Frauen genausoviel, was sag ich,
    mehr bekommen als die Männer.

  2. Gender Pay Gap interessiert doch keinen mehr. Ist doch längst als Propaganda-Rührstück entlarvt. Wer weniger tut bekommt auch weniger. So einfach ist das.

    Mich würde vielmehr interessieren ob es einen Sexual Orientation Pay Gap gibt.

    • @Adrian

      „Mich würde vielmehr interessieren ob es einen Sexual Orientation Pay Gap gibt“

      Dazu hatte ich mal das hier:

      https://allesevolution.wordpress.com/2010/12/20/gender-gap-bei-homosexuellen/

      A new study in the Canadian Journal of Economics provides the first evidence on sexual orientation and economic outcomes in Canada. The study found that gay men have 12 percent lower personal incomes and lesbians have 15 percent higher personal incomes than heterosexual men and women.

      Christopher S. Carpenter of The Paul Merage School of Business at the University of California Irvine used data from the Canadian Community Health Survey which includes standard demographic questions as well as self-reports on sexual orientation.

      Like previous patterns found in the U.S. and the U.K., results show that gay men have significantly lower personal incomes than similarly situated straight individuals, while lesbians have significantly higher personal incomes than straight women.

      „Wer weniger tut bekommt auch weniger. So einfach ist das.“

      Wie würdest du das denn bezogen auf den Sexual Orientation Pay Gap sehen?

  3. @ Christian

    Interessant an dem Thema ist doch vorallem die Berechnungsformel für den sogenannten bereinigten Gender Pay-Gap (vorallem, da der offiziell bereinigt höher liegt als unbereinigt – in den „neuen Ländern“).

    Hast Du da was zu?

    • @muttersheera

      Hier wird die Berechnung näher beleuchtet.
      https://allesevolution.wordpress.com/2010/11/11/gehaltsunterschiede-mann-frau/

      zB:

      Um die Berufserfahrung als erklärende Variable auch in Untersuchungen berücksichtigen zu können, in denen das Merkmal nicht direkt abgefragt wurde, erfolgt in der Regel eine näherungsweise Ermittlung dieser Größe über das Alter und die Ausbildungsdauer (vgl. hierzu beispielsweise ACHATZ et al. 2005: 474). Den Arbeitnehmern wird im Rahmen dieses Vorgehens ein ununterbrochener Erwerbsverlauf unterstellt. Da jedoch vor allem bei Frauen Erwerbsunterbrechungen zu beobachten sind, führt dies insbesondere bei weiblichen Arbeitnehmern zu einer Überschätzung der Berufserfahrung (vgl. HINZ/GARTNER 2005: 26).

      • Ich meinte tatsächlich die Formeln, wolkige Erläuterungen hab ich genug gelesen.

        Wann wurde dieser bereinigte Gender Pay-Gap eigentlich eingeführt? Möglicherweise im letzten Jahrzehnt?

        Scheint, als führe man in der Politik eine Doppelstrategie: jeder kann sich der Zahlen bedienen, die ihm genehm sind (und die Maskus gehen dann sogar noch einen Schritt weiter)…

        • @muttersheera

          Es sind die gemeldeten Löhne, dann wird verglichen, alles, was bei der Meldung nicht erfasst wird (überstundenanzahl, Weiterbildungen, Bereitschaft zum Jobwechsel, Fahrtstrecke zur Arbeit, Unterbrechung der Erwerbstätigkeit für Kinder, Bereitschaft zur Beförderung) fliesst nicht mit ein.

          „(und die Maskus gehen dann sogar noch einen Schritt weiter)…“

          Was genau meinst du damit?

          • @muttersheera

            Es ist eigentlich recht einfach:

            1. Gezahltes Gehalt an alle Frauen im Jahr /12
            2. Gezahltes Gehalt an alle Männer im Jahr /12

            Dann von 2 den Wert bei 1 abziehen und noch nach Berufserfahrung aufschlüsseln

            Was genau bleibt da jetzt unklar?

        • Naja, für die Maskus gibts ja überhaupt gar kein Problem mehr.

          Entweder treffen Frauen die falschen Entscheidungen, oder sie verhalten sich wie Männer, verdienen trotzdem weniger, aber 1. ists ja sooo wenig und 2. sind sie’s letztlich doch irgendwie noch immer selbst Schuld…

        • Frage @ muttersheera

          „Entweder treffen Frauen die falschen Entscheidungen, oder sie verhalten sich wie Männer, verdienen trotzdem weniger, aber 1. ists ja sooo wenig und 2. sind sie’s letztlich doch irgendwie noch immer selbst Schuld…“

          Wo genau verdienen Frauen für die gleiche Leistung weniger als Männer?
          So ganz konkret?

        • „Dann von 2 den Wert bei 1 abziehen und noch nach Berufserfahrung aufschlüsseln

          Was genau bleibt da jetzt unklar?“

          Na z.B. das Aufschlüsseln nach Berufserfahrung.
          Und wie passt das mit der gegenteiligen ostdeutschen Situation zusammen (die wolkige Erklärung hier lautet ja: formal sind die Frauen besser ausgebildet als die Männer. Öhm, ja… und deshalb verdienen sie bereinigt weniger als unbereinigt?)?

          Ich weiß nichtmal: rechnen die jetzt an den Rohdaten Aller (m/w) rum, oder schließen sie (in Kurzform: vorallem Mütter) aus dem Vergleich aus?

          „Jetzt musst du noch erläutern, warum das falsch ist.“

          Ich muss gar nichts. Es geht um die Bezahlung für die _gleiche_ Arbeit. In meinen Augen ist es eher erklärungsbedürftig, wieso jemand z.B. (ein Unterpunkt) wegen der Dauer seiner Betriebszugehörigkeit mehr bekommen sollte als der/die frischangestellte Kollege/in, der/die dasselbe tut.

          @ DerdieBuchstabenzählt

          Andersrum machts weniger Mühe: meinem Kenntnisstand haben Frauen als Mathematiker und – generell – in Teilzeit höhere Stundenlöhne als Männer. Fändest Du das (wenn es so wäre) gerecht?

          • @muttersheera

            „Na z.B. das Aufschlüsseln nach Berufserfahrung.“

            Wird nicht gemacht, es wird ununterbrochene Berufserfahrung unterstellt.

            „Und wie passt das mit der gegenteiligen ostdeutschen Situation zusammen (die wolkige Erklärung hier lautet ja: formal sind die Frauen besser ausgebildet als die Männer. Öhm, ja… und deshalb verdienen sie bereinigt weniger als unbereinigt?)?“

            Das sind Erklärungen außerhalb dieser Berechnung. Vielleicht wirkt sich da aber auch nur aus, dass Frauen jetzt eher aussetzen können als früher?

            „Es geht um die Bezahlung für die _gleiche_ Arbeit. In meinen Augen ist es eher erklärungsbedürftig, wieso jemand z.B. (ein Unterpunkt) wegen der Dauer seiner Betriebszugehörigkeit mehr bekommen sollte als der/die frischangestellte Kollege/in, der/die dasselbe tut.“

            Das ist ja nicht der Fall. Das ist eine Behauptung von dir. Sie ergibt sich nicht aus der Berechnungsmethode, wo gar nicht geprüft wird, ob sie die gleiche Arbeit macht.

            Eines der Hauptprobleme ist vielmehr, dass Frauen nicht die gleiche Arbeit machen

        • @ muttersheera

          Du hast meine Frage nicht beantwortet!
          Willst Du nicht auf meine Frage eingehen?
          Oder kannst Du nicht?

          Und nein, Du musst nicht.

          (Und nebenbei; Frauen können keine
          Mathematiker sein, allenfalls
          Mathematikerinnen 😉 )

        • „Versuch das doch mal als Rechnung auszudrücken.“
          Mit E als Erwartungswertoperator wird die bereinigt Gender-Pay Gap wie diese das statistische Bundesamt berechnet als
          E(Y_Mann|X)-E(Y_Frau|X), wobei Y_Z das Einkommen der Gruppe Z ist und das |X ausdrückt, dass es das auf die Faktoren X bedingte Einkommen ausdrückt.

          Realisiert wird das ganze durch eine kleinste Quadrate-Schätzung separat für Männer und Frauen.

          Der Schätzfehler beträgt für diese beiden Rechnungen ca. 25 % (s. Destatist hierzu). D.h. der „bereinigte Gender-Pay-Gap“ ist kleiner als der Schätzfehler (=unerklärte Variation).

        • @muttersheera: In meinen Augen ist es eher erklärungsbedürftig, wieso jemand z.B. (ein Unterpunkt) wegen der Dauer seiner Betriebszugehörigkeit mehr bekommen sollte als der/die frischangestellte Kollege/in, der/die dasselbe tut

          Weil eine Gehaltserhöhung eine Motivation darstellt, und das Nicht-Erhalten von Gehaltserhöhungen Menschen in die innere Kündigung treibt, ist das Gehalt, wenn man frisch angestellt ist, immer kleiner, als wenn man länger dabei ist (zumindest da, wo man motivierte Mitarbeiter haben will). Damit hat die Dauer der Betriebszugehörigkeit automatisch einen Einfluss auf die Gehaltshöhe.
          Der zweite Grund ist die höhere Berufserfahrung (die auch oft genug monetär gewürdigt wird), denn längere Betriebszugehörigkeit heisst oft auch höheres Alter und damit grössere Erfahrung.
          Der „frischangestellte“ Kollege wird im allgemeinen nicht „dasselbe“ wie der alteingesessene Kollege tun, sondern wird eingearbeitet und auch noch vom „alteingesessenen“ (zusätzlich zu dessen normaler Arbeit) mit betreut.

          Es gibt aber auch noch einen anderen Effekt:
          Ein hochqualifizierter Mensch wird sich durch häufigere Wechsel gegenüber dem „beständigeren“ Mitarbeiter finanziell sehr viel besserstellen können, weil bei einem Arbeitgeberwechsel u.U. größere Gehaltssprünge drin sind, als durch Ausharren bei einem einzigen Arbeitgeber (der ja doch daran interessiert ist, nur ein Minimum an Gehaltserhöhungen zu gewähren)

          Eines zeigt sich aber aus diesen Überlegungen m.M.n. deutlichst: derjenige, der motivierter dazu ist, mehr zu verdienen (und deswegen aktiv für seine bessere Bezahlung sorgt), wird im Allgemeinen (hohe Qualifikation natürlich vorausgesetzt!) auch tatsächlich mehr verdienen.
          Und das ist m.M.n. ein deutlicher Hinweis auf die wahren Ursachen, warum Frauen im Gesamtdurchschnitt weniger verdienen.

        • @ Christian

          „Wird nicht gemacht, es wird ununterbrochene Berufserfahrung unterstellt.“

          Gut, dann formuliere Deine „Rechnung“ doch nochmal entsprechend um…

          „Vielleicht wirkt sich da aber auch nur aus, dass Frauen jetzt eher aussetzen können als früher?“

          2006 lag der unbereinigte Gap bei 6 und der bereinigte bei 12 %, die Veränderung betrug 2010 +1 und -3. Wäre es so wie von Dir behauptet, müsste sich innerhalb dieser vier Jahre irgendein (zumindest minikleiner) bestätigender Beleg finden lassen, nich?

          Btw: Frisst Du die Arbeitslosenstatistiken eigentlich genauso unkritisch (und in die Gap-Berechnungen fliessen, soweit ich weiß, nur von den Arbeitgebern ausgefüllte Fragebogen ein)?

          „Das ist ja nicht der Fall. Das ist eine Behauptung von dir. Sie ergibt sich nicht aus der Berechnungsmethode, wo gar nicht geprüft wird, ob sie die gleiche Arbeit macht.

          Eines der Hauptprobleme ist vielmehr, dass Frauen nicht die gleiche Arbeit machen“

          Über den Daumen gepeilt und „im Schnitt“ ist die letzte Aussage richtig – für den unbereinigten GPG aber auch nur:

          „In die Berechnung des bereinigten Gender Pay Gap wurden als erklärende Faktoren bzw. Eigenschaften die potenzielle Berufserfahrung, der Ausbildungsabschluss, die Leistungsgruppe (Arbeitsplatzanforderungen hinsichtlich Führung und Qualifikation), die Beschäftigungsart (Vollzeit/Teilzeit), die Art des Arbeitsvertrags (befristet/unbefristet), der Beruf, der Wirtschaftszweig, die Tarifbindung des Betriebs, der Einfluss der öffentlichen Hand auf das Unternehmen, die Unternehmensgröße, die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und die regionale Verortung des Betriebes (Ost/West; Ballungsraum/kein Ballungsraum) einbezogen.“

          [Pressemitteilung Destatis]

          Und wenn man das alles (ich frage nochmal: wie? Meinste Roland Günther würde mir da weiterhelfen?) gemacht hat, hat man die Lohndifferenz für vergleichbare männliche wie weibliche Arbeitnehmer ermittelt. Immernoch zu Lasten der Frauen. Bis auf die genannten Ausnahmen (das hast Du doch auch schonmal gelesen, oder nich?)

          @ DerdieBuchstabenzählt

          Konkreter als hier
          https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdienstunterschiedeMaennerFrauen/Tabellen/GPG_Wirtschaftszweige.html
          wirst Dus kaum finden.

          Beantwortest Du mir meine Frage denn jetzt auch?

        • „Wann wurde dieser bereinigte Gender Pay-Gap eigentlich eingeführt? Möglicherweise im letzten Jahrzehnt? “
          Begrifflich kann ich das nicht sagen.
          Das Verfahren wird hier diskutiert, die Originalreferenz liegt im Anhang:

          Klicke, um auf 2010-LE.pdf zuzugreifen

          : Oaxaca, R.L., Ransom, M.R., 1994. On discrimination and the decomposition of wage
          differentials. Journal of Econometrics 61 (1), 5–21

          Eine sehr ausführliche Diskussion der Fragestellung von Luohndiskriminierung und der Verfahren zur Identifikation derselben findet man in

          http://www.amazon.de/The-Practice-Econometrics-Classic-Contemporary/dp/0201499002/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1332252377&sr=8-3

          Ebenda das Kapitel „11. Whether and How Much Women Work for Pay: Applications of Limited Dependent Variable Procedures.“

          Der dort referierte Stand des Wissens wird bis heute nicht durch Destatis berücksichtigt – es bleibt ca. 20 Jahre hinter dem Stand von 1996 zurück also ca. 35 Jahre.

          Das ist zugegebenermaßen nicht ganz fair weil die Oxaca-Bliner-Methode für gesamtwirtschaftliche Daten anwendbar ist, während die Verfahren aus dem Buch von Berndt für Microdaten gelten (d.h. für Daten der Einzelhaushalte).

        • @ muttersheera @ Christian
          Nein meine Frage wurde nicht beantwortet,
          nur eine „Politikerantwort“,
          und das aber schneller als ich nachfragte!
          Meine Frage war, wo konkret Frauen für die
          gleiche Leistung weniger verdienen.

          Und wenn Frauen für teilzeit mehr verdienen,
          dann wird das schon Gründe haben,
          aber sicher nicht diskriminierungswillen
          gegen Männer.
          Hat also nix mit mangelnder Gerechtigkeiot zu tun!

        • @ Dummerjan

          Na Dankeschön, damit kann man arbeiten 😀
          (Nein, ich will nicht behaupten, dass ich das jetzt alles verstanden hätte, obwohl ich nun weder ein Englisch- noch ein Mathe-Doofie bin. Aber das waren für mich jetzt nur/zumindest schonmal gute Stichwörter.)

          „Der Schätzfehler beträgt für diese beiden Rechnungen ca. 25 % (s. Destatist hierzu).“

          Könntest Du diesen Link der Vollständigkeit halber vielleicht auch noch nachreichen?


          @ Christian

          Hab jetzt tatsächlich auch mal geschaut, was die wikipedia zum Thema hergibt (großartige Leistung, je sais), und fand diese (repräsentative, deutschlandweite) Umfrage (wir finden zurück zu den wolkigen, allgemein-verständlichen Beschreibungen) besonders interessant:

          „Den Frauen wurde ein deutlich geringeres gerechtes Bruttoeinkommen zugestanden als Männern, selbst dann, wenn sie mit ansonsten gleichen Merkmalen wie Ausbildung, Beruf, Arbeitsleistung beschrieben wurden. […] Während also eine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen bei der direkten Nachfrage abgelehnt wird, wird sie bei der Bewertung konkreter und alltagsnaher Fallbeispiele sichtbar. Die direkte Abfrage gibt deshalb nur die vordergründige Ansicht wieder, in der Bewertung der Fallbeispiele kommen offenbar fest verankerte Einstellungen zum Tragen. Insgesamt werden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern somit in weiten Teilen der Bevölkerung als gerecht angesehen. […] Es sind demnach nicht nur die Männer, die der Meinung sind, Frauen müssten am Arbeitsplatz weniger verdienen, auch die Frauen selbst haben deutlich niedrigere Erwartungen an ihr Einkommen und formulieren deshalb – etwa bei Gehaltsverhandlungen – geringere Ansprüche.“

          Womit sie offenbar auch feinfühliges Gespühr für das Empfinden ihres (noch immer primär männlichen) Gegenübers beweisen:

          „Evaluators penalized female candidates more than male candidates for initiating negotiations. In Experiment 3, participants evaluated videotapes of candidates who accepted compensation offers or initiated negotiations. Male evaluators penalized female candidates more than male candidates for initiating negotiations; female evaluators penalized all candidates for initiating negotiations.“

          Klicke, um auf bowles.pdf zuzugreifen

          Angesichts dessen: was würdest Du Frauen raten, wie sie sich verhalten/auftreten sollten?

          Ich zähle ja selbst (dummerweise) zu der zu bescheidenen Fraktion (schiebe es allerdings auf meinen Background als Arbeiterkind, nicht auf mein Geschlecht – und hey: mein Stundenlohn liegt bereits oberhalb dieser Grafik https://allesevolution.files.wordpress.com/2013/02/mama-pay-gap.png – was ich jetzt allerdings auch noch nicht für ein Kunststück halte).

          Übrigens: Prima Interview, das Du da retweetet hast:

          http://www.stern.de/wirtschaft/job/gehaltsverhandlungen-maenner-sind-aggressiver-1986635.html#utm_source=standard&utm_medium=twitter&utm_campaign=sternde

          Findste nicht auch? 😉

          @ Robert W

          Nimms nicht persönlich, bitte, aber ich muss jetzt runterfahren. Ein andermal vielleicht.

        • @muttershera:“Könntest Du diesen Link der Vollständigkeit halber vielleicht auch noch nachreichen?“ Hm, hast Du Dir beide Hände gebrochen oder mußt Du ein Brain-Computer Interface benutzen?
          Die Website google.de z.B. hilft jedem weiter:

          http://www.google.de/#hl=de&output=search&sclient=psy-ab&q=Destatis+bereinigter+gender+pay+gap&oq=Destatis+bereinigter+gender+pay+gap&gs_l=hp.3…3558.3558.0.4566.1.1.0.0.0.0.0.0..0.0…0.0…1c.1.7.psy-ab.jKTvtxBq-5g&pbx=1&bav=on.2,or.r_qf.&bvm=bv.44158598,d.Yms&fp=4f383b11f30df6ef&biw=1319&bih=1036

          S. 50 R2 für die Regressionen, d.h. jeweils um die 25 % sind unerklärte Variation:
          0,784 0,715

        • „Ich meinte tatsächlich die Formeln, wolkige Erläuterungen hab ich genug gelesen.“
          Ich war wohl sehr kurz. Vorgehen:
          Für Männer und Frauen werden jeweils getrennt lineare Regressionen des Bruttostundenlohns auf die entsprechenden Einflußfaktoren vorgenommen. Anhand dessen kann man dann feststellen , was der für eine bestiimmte Merkmalskonstellation zu erwartende Bruttostundenlohn wäre.
          Die bei gleichen Merkmalen auftretende Differenz des erwarteten Stundenlohns ist die bereinigte Gender-Pay-Gap, wobei diese natürlich ein gewichtetes Mittel über die Merkmalsträger ist (ich hatte es ja nur für ein Erhebungssubjekt beschrieben).

          Muss ich erläutern warum die Einkommen nach Merkmalen nicht alle gleich sind, sondern auch unbeobachteten Einflüssen unterliegen können (z.B. wirtschaftliche Verhältnisse, Verhandlungsmacht und Dskriminierung), so dass man diese als Zufallsgrößen betrachten muss?

        • @ DerdieBuchstabenzählt

          Hinter meinem letzten Link verbarg sich nicht das Erhoffte. Ist jetzt zwar auch kein Qualitätsmedium, der Stern, aber möglicherweise ist dies die Art von konkreten Beispielen, die Du meintest:
          http://www.stern.de/wirtschaft/geld/stern-gehalts-check-zum-equal-pay-day-so-viel-verdienen-maenner-und-frauen-1986703.html

          @ Robert W.

          Eine innere Kündigung kann viele Ursachen haben, von denen das Gehalt nur eine ist. Hälst Du die Einsortierung in Gruppen und dann den automatischen Anstieg im Laufe der Zeit in die nächste Stufe für das Ideal? Das hat dann aber wenig mit Leistung und Motivation zu tun, sondern mehr mit Planbarkeit und Bindung. Ja, es gibt auch in meinen Augen Berufe, in denen sich eine längere Berufserfahrung zweifellos bezahlt macht. Handwerk z.B. Ebenso gibt es Stellen und Aufgaben, die durch routinierte Mitarbeiter nicht eben produktiver gelöst werden als durch Frischlinge mit ihrem unverstellten Blick…

          Ach, ich weiß irgendwie gar nicht, was ich Dir sagen will :/

          @ Dummerjan

          Eine Erklärung auf mittlerem Niveau (die ich leider immernoch nicht hab) war wohl das, was mir vorschwebte. Mein Problem.

          Wenn Du es allerdings scheinbar als Zumutung empfindest, den Beleg für eine nicht eben unwichtige, angeblich (ich hab mich jetzt nicht allzu tief in die verlinkte google-Suche gebeugt) von Destatis-getätigte Aussage nachzuliefern, hast Du ein Problem.

        • „Wenn Du es allerdings scheinbar als Zumutung empfindest, den Beleg für eine nicht eben unwichtige, angeblich (ich hab mich jetzt nicht allzu tief in die verlinkte google-Suche gebeugt) von Destatis-getätigte Aussage nachzuliefern, hast Du ein Problem.“ >/dev/null

        • Erst ohne sich selbst die Recherche zumuten zu wollen alles erklärt haben wollen, aber das ist dann doch gleich zu hoch 🙂

          Was eine lineare Regression ist, lernt man doch im Grundstudium fast jeden Studienganges.

          @Christian:

          lesbians have 15 percent higher personal incomes

          Das ist einmal eine der schönsten und einfachsten Argumente gegen diese himmelschreibend volksverdummende Betrachtungsweise des feministischen Mainstreams, von globalen Gruppenunterschieden auf den Faktor Diskriminierung zu schließen.

        • @ David

          *Das ist einmal eine der schönsten und einfachsten Argumente gegen diese himmelschreibend volksverdummende Betrachtungsweise des feministischen Mainstreams, von globalen Gruppenunterschieden auf den Faktor Diskriminierung zu schließen.*

          Man muss fairerweise zugestehen, dass Feminist.I.nnen das nur tun, wo es ihrer Frauenprivilegierungsabsicht nützt, also ihrem Gerechtigkeitsstreben.

          Aus z.B. einer höheren Obdachlosenrate, Selbstmordrate oder einer geringeren Lebenserwartung der Männer folgt … äh, rein gar nichts.

        • Doch doch, daraus folgt so einiges. Denn diese Gaps sind allein Ausdruck von verantwortungslosen Entscheidungen. Und damit tradierten Vorstellungen von Männlichkeit, deren Überholung uns bald alle erretten wird. Nur noch ein klein bisschen Frauenförderung, dann haben wir’s geschafft.

        • Amüsiert Euch ruhig… ich habe jetzt doch noch eine Arbeit in meinem angepeilten „mittleren Niveau“ entdeckt: http://www.wiwi.uni-muenster.de/ioeb/Downloads/Forschen/DP-CIW_11_2011.pdf

          Dem Trüffelschwein fielen u.a. diese Sätze ins Auge:

          „Ein so hoher Shifteffekt, wie er hier geschätzt wurde, weist auf ein auch heute noch hohes Maß an unbegründeter Ungleichbehandlung von Männern und Frauen hin. […]
          Ausnahmslos alle hier betrachteten Variablen können in Teilen auf Einflüsse dieser Dominanz traditioneller Rollenmuster zurückgeführt werden. Das familiäre Umfeld (Verheiratet/Kinder) ist
          für das Einkommen von Männern relevant, für Frauen bleiben diese Kenngrößen jedoch insignifikant. Männer profitieren also von Frau und Kind(ern) auch im Erwerbsleben, Frauen nicht oder nur in geringem Maße.“

        • @ muttersheera

          *Nele Franz von der interdisziplinären Geschlechterforschung, äh, Wirtschaftsforschung:

          Ausnahmslos alle hier betrachteten Variablen können in Teilen auf Einflüsse dieser Dominanz traditioneller Rollenmuster zurückgeführt werden. Das familiäre Umfeld (Verheiratet/Kinder) ist
          für das Einkommen von Männern relevant, für Frauen bleiben diese Kenngrößen jedoch insignifikant. Männer profitieren also von Frau und Kind(ern) auch im Erwerbsleben, Frauen nicht oder nur in geringem Maße.”*

          Könnte das damit zusammenhängen, dass Frauen andere Präferenzen haben als Männer, weil sie sich zum Kinderkriegen eben genau jene Männer aussuchen, die sie versorgen können, damit sie genau die traditionellen Rollenmuster leben können, die immer noch so schrecklich dominieren?

        • Zu:http://www.wiwi.uni-muenster.de/ioeb/Downloads/Forschen/DP-CIW_11_2011.pdf
          Warum muss man sowas schreckliches ertragen? Frau Franz hätte vielleicht gut getan, mal wirklich zu arbeiten.
          Sorry, muttersheera, aber das Papier stinkt vor Sülzerei und Faulheit und ist wahrlich kein Ruhmesblatt der publizierenden Institution.

          Die vorgebrachte metaphysische Kritik ist in Ordnung. Es gibt dabei jedoch ein Aber und das lautet(nicht persönlich an DIch): Dann bringe doch bitte eine konstruktive Kritik an, d.h. produziere ein Papier, welches diese Mängel nicht haben würde. Leider habe ich bisher etwas derartiges nicht gesehen.

          Aus ökonomische Sicht das immer noch intelligenteste Buch ist Gary Beckers „The economics of discrimination“ (kostet nur 18 Euro bei amazon).

        • „Ausnahmslos alle hier betrachteten Variablen können in Teilen auf Einflüsse dieser Dominanz traditioneller Rollenmuster zurückgeführt werden.“
          Welches ist das? Wird nicht definiert. Das traditionelle Rollenmuster ist: Der Mann geht aufs Feld und die Frau beim Haus und Vieh.
          Der Mann arbeitet alldort 16 h ggf. für seinen Fronherr.
          Frau analog.
          Das war von ca. 800 -1870 das häufigste Rollenmuster.

          “ Das familiäre Umfeld (Verheiratet/Kinder) ist
          für das Einkommen von Männern relevant, für Frauen bleiben diese Kenngrößen jedoch insignifikant. Männer profitieren also von Frau und Kind(ern) auch im Erwerbsleben, Frauen nicht oder nur in geringem Maße.”“
          Das liegt daran dass die Autorin zu faul war die relevante Lehrbuchliteratur aufzuarbeiten. Dann wäre sie spätestens bei Hausmann (1980) „The effect s of wages…“ Journal of public economics 14:2 October 1980, 161-194 hängengeblieben. Dort wird dies methodisch aufgearbeitet.

        • @muttersheera: Eine innere Kündigung kann viele Ursachen haben, von denen das Gehalt nur eine ist.

          Richtig. Aber Gehalt ist eine Ursache, die zu ignorieren für den Arbeitgeber fatale Folgen haben kann (denn es werden sich gerade die Mitarbeiter einen anderen Job suchen, die man eigentlich unbedingt hätte behalten wollen).

          Hälst Du die Einsortierung in Gruppen und dann den automatischen Anstieg im Laufe der Zeit in die nächste Stufe für das Ideal?

          Es kommt nicht darauf an, was ich für gut oder ideal halte.

          Ebenso gibt es Stellen und Aufgaben, die durch routinierte Mitarbeiter nicht eben produktiver gelöst werden als durch Frischlinge mit ihrem unverstellten Blick…

          Die Frage ist, wie oft sowas tatsächlich vorkommt (und sich für den Arbeitgeber auch rechnet), den ein „unverstellter Blick“ heisst oft genug auch „spinnerte Ideen, mit denen man nichts anfangen kann“ 😉

          Ach, ich weiß irgendwie gar nicht, was ich Dir sagen will :/
          Gibt hier keinen „Antwortezwang“ 😉

          Ausserhalb von Behörden (und in gewissen Masse bei großen Firmen, die sich „Leerlauf“ o.ä. zu einem gewisen Maß leisten können) kommt Gehalt schlicht darauf an, was sich der Arbeitgeber von dir verspricht und wie sehr du diese Vorstellungen erfüllen kannst. Eine kleine Firma hat nicht viel Spielraum für Experimente.

      • @ david

        Richtig. Es handelt sich um ein geschlossenes System, dessen Thesen durch ihre Widerlegung bestätigt werden.

        Das haben solche Systeme so an sich, weswegen ich im Gegensatz zu einigen hier eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Thesen, respektive den gefühlten Wahrheiten hinter diesen Thesen für überschaubar sinnvoll erachte.

    • einen link von 2010 hab ich nicht zu bieten. aber dafür einen von 2013:

      http://www.unicum.de/karriere/aktuelles/news/gender-pay-gap-frauen-verdienen-weiterhin-weniger-als-maenner/

      „Im neuen Bundesgebiet lag der Verdienstabstand unbereinigt bei nur 7 Prozent, er vergrößerte sich bereinigt aber auf 9 Prozent. Das hängt laut Destatis damit zusammen, dass in diesem u.a. die Qualifikation und die Tätigkeit der Frauen in Ostdeutschland rechnerisch sogar einen leicht höheren Durchschnittsverdienst als den der ostdeutschen Männer gerechtfertigt hätten.“

      das kann man sogar ganz leicht selbst recherchieren.

        • „Hälst mich für blöd, wa?“

          wenn du den link aus meine beitrag öffnest und nach unten scrollst, findest du eine zahl von 2012.

          „Hälst mich für blöd, wa?“

          momentan: ja.

        • Schätzelken… Dein Link hat diese Grafik von meinem Link. Und gibt für 2012 bloß den unbereinigten GPG wieder. Wat bedeutet: Dein Text bezieht sich auf 2010.

      • Da würden mich (als Ossi) die Gründe interessieren …

        Ich selbst würde da einfach vermuten, dass die männliche Intelligenz (und ein Großteil der „Prachtweibchen“ sowieso) zum großen Geld zieht (und ja, die Löhne hier im Osten sind ein Witz, was ab einem gewissen Lebensstandart sicherlich auch nicht mehr durch geringere Lebenserhaltungskosten ausgeglichen werden kann – als Philosoph bin ich aber eh bescheiden), während das formal weniger gebildete Rest in der Region bleibt.

        An der Spitze wird ausgedünnt, weshalb Weibchen, die nicht wegziehen können oder es nicht wollenb zwar formal besser ausgebildet sein mögen als die verbleibenden Mittelklasse-Männchen der Region, aber innerhalb dieses Umfeldes besteht für sie auch keine weiterer Anreiz dieses höhere Potential zu monetarisieren, da es ihnen auf dem Partnermarkt schlimmstenfalls Nachteil brächte. Ihre Hypergamie (obgleich die im Osten nicht so stark ausgeprägt sein wird) würde ihnen nur selbst ein Bein stellen.
        Kurzum: Lieber den genetisch soliden, noch immer ordentlich verdienenden Mechatroniker angeln und als 1er-Sozialwissenschaftlerin mit Kind unter Wert arbeiten als gestresst und einsam den ständig umschwärmten Top-Managern „im Westen“ hinterherrennen.

        Generell ist aber die Beurteilung der Gleichberechtigung des Ostens schwierig, da es scheinbar ein erst mit der Wiedervereinigung hineingetragenes Problem ist. Die Generation meiner Mutter und Großmutter lacht sich doch kaputt über diese angeblich so drangsalierten Hausfrauen-Romantik des Westens, die die Basis für die heute stets stolz voran getragene Opferhaltung bildet. Ich kann mich in meinem gesamten Freundeskreis an keine Mutter erinnern, die
        Es war für sie (ist und zum Teil auch noch für meine Generation, die kurz vor der Wende geboren wurde) eben selbstverständlich, dass Frauen arbeiten, sich im sportlichen Wettkampf messen (nein, ich meine nicht unbedingt Schwimmerinnen mit Oberlippenbart 😛 ) und sich eben nicht nur die Rosinen herauspicken dürfen.

        Ich bin zwar froh, dass ich mit der Einschulung auch zugleich in der BRD gelandet bin und damit auch um politische Indoktrination herum gekommen bin, aber in Hinblick auf dieses unnötige Gender-Gedöns, den hinterwäldlerischen Religions-Klimbim und das völlig verhunzte Schulsystem (mitsamt miserabler Sportförderung) hätte man mMn gerne ein paar Verbesserungsvorschläge aus dem Osten einholen können.

        • Meh, dieses Fehlersammelsurium schon wieder … Ich sollte wohl nicht immer in ein so kleines Browser-Fenster tippen, wo mir jedweder Überblick verloren geht …

          Zumindest den halben Satz komplettiere ich mal: *Ich kann mich in meinem gesamten Freundeskreis an keine Mutter erinnern, die nicht arbeiten gegangen ist, geschweige denn, dass Hausfrau- und Mutter-Dasein so glorifiziert hat, wie das heute in konservativen Kreisen noch immer der Fall zu sein scheint.*

          Zusätzliche Anmerkung: Es gab zwar sehr wohl eine recht klassische Rollenaufteilung (Haushalt, Kind – Frau, Garten/Hof/Handwerk – Mann), allerdings schien das problemlos mit (vom Anteil her) gleichen Rechten und Pflichten vereinbar zu sein.

        • @Christian:

          Hinsichtlich der Einstellung in Hinblick auf „Geschlechterfragen“ wäre das durchaus mal ein interessanter Vergleich (eventuell müsste man noch weiter nach Alter diskriminieren um Veränderungen in den jeweiligen Einstellung und Verschiebungen entlang der Generationsgrenzen beobachten zu können. Zu erwarten wäre ja ab Mauerfall (und in sehr durchmischten Gebieten) eine Angleichung in die eine oder andere Richtung.
          Ich meine mal gelesen zu haben, dass ostdeutsche Frauen zumindest in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf recht deutlich anderer Ansicht sind als die Westweibchen, was sich dann ja auch in den deutlich kürzeren Elternzeiten widerspiegelt (wobei hier natürlich auch einfach deutlich bessere Voraussetzungen im Osten existieren).

          Im Bezug auf das jeweilige (eigene) Gehalt/Einkommen ließe sich aber wohl nur schwer etwas ableiten, da ihnen einfach das intrasexuelle Wetteifern um Status/Geld/Erfolg abgeht, welches die Höhe des Einkommen wohl am stärksten bedingt.
          Man könnte allenfalls schauen, wie sozioökonomischer Status der Männer mit Zuzugsraten der Frauen im gebärfähigen Alter korreliert (und ggf. nach „Einzugsgebiet“ aufschlüsseln).

          Danke der heutigen recht umfassenden Kameraüberwachung könnte man in einem Anflug gänzlicher Gewissenlosigkeit ja auch noch die „Aufhübschung“ wohlhabender Landstriche untersuchen 😀

  4. Die ganzen „Gender-Pay-Berechnungen“ leiden an einem bestimmten Mangel: es ist doch schliesslich sch…egal, wieviel man verdient, sondern es ist doch nur interessant wieviel Geld einem (persönlich und zum Leben) zur Verfügung steht (nach Abzug aller Steuern, Pflichtversicherungen, Unterhalt etc.).

    Da bei all diesen Berechnungen Unterhalt ignoriert wird, sowie ebenfalls die „sonstigen Einkünfte“ nicht betrachtet werden, ist das doch alles Bullshit.
    Ich würde z.B. einen Teufel tun und mehr als 20 Stunden Teilzeit (oder gar nur auf 400€-Basis) arbeiten, wenn ich ne Frau hätte, die mich (inkl. genügend Taschengeld) miternährt, oder wenn ich sonstige Einkünfte (z.B. aus Mieten) hätte.
    Daß Frauen insgesamt weniger verdienen, zeigt doch nur eines: sie können es sich leisten, weniger oder schlechter bezahlt zu arbeiten. Und Männer eben nicht.

    Das Ergebnis, daß Frauen (weltweit) für ca. 80% aller Geldausgaben und Kaufentscheidungen verantwortlich sind, ist m.M.n. ein deutliches Indiz dafür, daß Frauen nicht weniger als 50% des Geldes zur Verfügung haben.

    • @ Robert W.

      Aber das ist doch U N G E R E C H T !!!!

      Ich sah gestern abend auf Phoenix eine Diskussion, in der es um das Ehegattensplitting ging. Die forsche Jungmoderatorin mit süffisantem Dauergrinsen im Gesicht, perseverierte permanent „wo ist denn da die G E R E C H T I G K E I T?“, weil sie den bemühten Erklärungen eines anwesenden Professors für Steuerrecht nicht folgen konnte.

      Die anwesende Abgeordnete der Linken (Überraschung: rote Haare, streng nach hinten gebunden mit Nickelbrille) wusste auch nichts besseres beizutragen, als das Gerechtigkeits“argument“ was einem pseudorationalisiertem Ausdruck weiblicher gefühlter Wahrheit entspricht…“G E R E C H T I G K E I T entzieht sich der Definierung und eignet sich schon von daher zur Begründung noch des größten Blödsinns…solange er einem nutzt.

      • Richtig, es ist „UNGERECHT!!!“ wenn eine Frau nur Teilzeit arbeiten muss und das Geld von ihrem Mann (oder Ex) bekommt und dann genausoviel oder sogar mehr Geld hat als ich, wo ich 40 Stunden arbeiten muss.
        Das sollte doch auch die doofste Tusse kapieren. 😉
        (Tut sie aber absichtlich nicht, wenn sie Femistin ist …)

      • Nur Sekundärquellen (aka „was man so per Google findet“ 😉 ), sowas in der Art wie http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34815/2 : Doch Frauen verfügen nicht nur über zunehmend mehr Geld, sie geben es auch aus. Zu 80 Prozent, so wird geschätzt, entscheiden sie über die Familienanschaffungen, entweder allein oder als treibende Kraft. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Margarinesorte, die Mutti ihrer Familie auf den Frühstückstisch stellt, sondern längst auch um große Ausgaben. Frauen entscheiden zu 88 Prozent über Möbel, zu 84 Prozent über Elektrogeräte, sie bestimmen über das Urlaubsziel und den Hauskauf. Fast jedes dritte Auto auf deutschen Straßen hat einen weiblichen Halter, in den nächsten 20 Jahren wird sich laut einer Shell-Studie der Anteil auf 50 Prozent erhöhen.
        (und die Süddeutsche ist nicht gerade „maskulismus-verdächtig“ …)

        • *Fast jedes dritte Auto auf deutschen Straßen hat einen weiblichen Halter, in den nächsten 20 Jahren wird sich laut einer Shell-Studie der Anteil auf 50 Prozent erhöhen.*

          Nicht doch! Das hieße ja, das bald Frauen soviele Autos besäßen und dafür aufkommen wie Männer!!

        • @ Maren

          *Nicht doch! Das hieße ja, das bald Frauen soviele Autos besäßen und dafür aufkommen wie Männer!!*

          Ach, wär‘ das schön.

          Ein schöner Traum.

          Das würde ja dann auch bedeuten, dass so viele Frauen für den Wagen, der auf ihren Liebhaber zugelassen ist, zahlen wie Männer für das Auto ihrer Geliebten/Ehefrau.

          Das würde ja bedeuten, dass genauso viele Frauen sich für den Unterhalt von Männern verantwortlich fühlen/in die Pflicht nehmen/nehmen lassen wie Männer für den Unterhalt von Frauen.

          Ja, das wäre ein schöner Traum, der endlich Männer entlasten würde.

          Die müssten natürlich dann auch bereit und IN DER LAGE SEIN (psychisch, instinktiv) mehr bei der Kinderbetreuung zu leisten.

          Doch halt.

          Das würde Frauen ja andererseits wieder mehr BELASTEN, müssten sie in gleichem Maße für Männer sorgen, Männer schützen, wie Männer das im Schnitt für Frauen tun:: mehr Kampfbereitschaft, mehr Gefahr, mehr Risiko, mehr Erwerbsarbeit, mehr Verantwortung, mehr Versagensängste.

          Dann vielleicht doch lieber „Emanzipation“ wie gehabt?

          Männer schützen und versorgen Frauen wie bisher (tradtionelle Männerpflichten) und Frauen werden aller Pflichten ledig, leben allein ihrer SELBSTVERWIRKLICHUNG.

  5. Die Frage ist, geht es den feministischen Bewegungen wirklich um eine Quote bzw. bessere „Integration“ von Frauen in das Berufsleben?
    Oben wurde der Vergleich zur DDR gemacht. Laut Gesprächen mit Eltern und Großeltern gab es in der DDR keine nennenswerten oder medienpräsenten feministischen Gruppierungen. Fragt man da nach „Ikonen“ fällt denen keine konkrete Persönlichkeit ein. Im Westen sieht das anders aus. Auf den Feminismus angesprochen nennen die meisten sicher Schwarzer oder die Emma etc.

    Ich weiß ja nicht, inwieweit das objektiven Gesichtspunkten genügt, doch anscheinend gab es in der DDR einen recht hohen Anteil arbeitstätiger Frauen. Auch in bezug auf die Hochschulausbildung wurden enorme Anstrengungen unternommen, um Frauen an die Unis zu kriegen. Aber ganz ohne Girlsday und Frauenbeauftragte.
    Es gab keine weiblichen Berufsbezeichnungen. Ingenieur, Lehrer, Maurer etc. konnte männlich oder weiblich sein.
    Es gab keine Innen-Schreibweise, keine geschlechtsneutrale Sprach-Novellierung, keine Heilsversprechung durch eine weiblichere Gesellschaft etc.
    Eine flächendeckende Kinderbetreuung durch Kindergärten und Horte wurde politisch durchgedrückt, war keine allein frauenpolitische Angelegenheit. Es gab sogar anscheinend Frauenruheräume und Haushaltstage. Und das ganz ohne feministische Bewegungen.
    Die wichtigste Motivation war anscheinend lediglich der Fachkräfte-Mangel bzw. abwandernde Fachkräfte.

    Das Problem ist m.A. nach, dass viele Feministinnen einfach nur auf Krawall gebürstet sind und es gar nicht so sehr darum geht, Vorteile für Frauen zu erreichen, sondern sich mehr an Männern / Männlichkeit abzuarbeiten.

        • @Glumpf

          Für den Haushalt hatte man doch Kinder 😛

          Das wurde in der Tat beworben. Zumindest in der Grundschule kann ich mich daran erinnern, dass das thematisiert wurde. Bzw. auch in einigen Folgen von Kinderserien. Wenn ich es finde stelle ich mal einen Link rein. „Spuk im Hochhaus“, „Spuk unterm Riesenrad“ etc. sind eigentlich auf YouTube zu finden.

    • @ Gedankenwerk

      *Die Frage ist, geht es den feministischen Bewegungen wirklich um eine Quote bzw. bessere “Integration” von Frauen in das Berufsleben?*

      Natürlich nicht.

      ES GEHT FEMINISTINNEN NICHT UM GLEICHBERECHTIGUNG.

      Sondern um Frauenprivilegierung.

      Mehr Lohn für weniger Arbeit, das ist das Ziel der Gender-Pay-Gap-Propaganda.

      Weibliche Entscheidungen sollen, ohne Rücksicht auf ihre ökonomischen Folgen, honoriert werden bzw. deren ökonomische Folgen sollen, wie üblich, von Männern übernommen und aufgefangen werden, damit Frauen, ebenfalls wie üblich, sich auf Kosten der Männer selbst vewirklichen können.

    • @ Gedankenwerk

      Das unterschiedliche Wollen von Frauen und Männern lässt sich in einem Zwangssystem wie der DDR-Diktatur leichter egalisieren als in einer freieren Gesellschaft, wo die größere (wenn auch bei weitem nicht absolute) Entscheidungsfreiheit die Unterschiedlichkeit der Gruppen erst recht zum Ausdruck kommt.

      Für „sozialistische“ Gleichartigkeitsfeminist.I.nnen gibt es diese natürliche Unterschiedlichkeit, die da zum Ausdruck kommt, aber nicht.

      Sie ist entweder Ausdruck „falschen“ Bewusstsein, da Jungen und Mädchen „falsch“ = nicht egalitär sozialiseirt wurden, natürlich mit der bösen, unterstellten „patriarchalen“ Absicht, Frauen zu Sklavinnen der Männer zu machen – DIE fixe Wahnidee der Männerhasserinnen – und/oder Folge der nachgelagerten Frauenbenachteiligung durch die bösen Old-Boys-Networks, die – wiederum mit der bösen Absicht, die Frauenbefreiung zu verhindern – Frauen nicht hochkommen lassen wollen.

      Das ist das bösartig unterstellende Narrativ, mit dem Feminist.I.nnen sich die Welt erklären, aus dem sie die Legitimation ableiten, Männer benachteiligen und bestrafen zu dürfen.

      Denn die sind übelwollend und BÖSE.

      Reine Projektion ihrer eigenen Bosheit, ihres eigenen Hasses, ihrer eigenen Wut.

      Das zerstört unsere Gesellschaft, vergiftet das Verhältnis der Geslchlechter, ist eigentlich schon über den Zustand der Heilbarkeit hinaus vergiftet.

      • @Roslin
        Das schlimme ist eig. dass die meisten Frauen ja gar nicht mit den Feministinnen einer Meinung sind… und das finde ich auch schlimm
        Aber ich kann mir vorstellen dass wenn man noch solche ‚Spezialrechte‘ zugesprochen kriegt, dann will man auch nicht Nein sagen…

        • @ Baldasar

          Stimmt, die meisten Frauen sind keine Feministinnen, aber sie sind Mitläuferinnen.

          Sie werden solange mitlaufen, solange Feminismus nur Männern weh tut.

          Der wahre Grund für den Gehaltsunterschied: Männer und Frauen wollen im Schnitt der Gruppen nicht dasselbe.

          Klicke, um auf 120719-catherine-hakims-conference-handout3.pdf zuzugreifen

          Frauen priorisieren Familie und Kinder, um an Männer zu kommen, Männer priorisieren Beruf, Verdienst und Karriere, um an Frauen zu kommen: Catherine Hakims Präferenztheorie in Kurzform:

          Weil das Männer für Frauen und Frauen für Männer attraktiv macht.

          So suchen sich Männer eher Frauen aus, die ihnen zuhause den Rücken frei halten, damit sie sich beruflich selbst verwirklichen können, Frauen suchen sich eher Männer aus, die ihnen erwerbsmäßig den Rücken frei halten, damit sie sich auf Familie und Kinder konzentrieren können, IM SCHNITT.

          Kein Mensch kommt auf die Idee, zu vermuten, dass, wenn Männer anderes wollen als Frauen, dahinter Unterdrückung zu vermuten.

          Kein Mensch unterstellt Frauen, sie unterdrückten Männer, wenn diese nicht so viele Handtaschen und Schuhe kaufen wie Frauen.

          Da geht man gerne von unterschiedlichen inhärenten Neigungen aus.

          Nachteil dieser Erklärung für Feminist.I.nnen: Bei der Annahme unterschiedlicher, inhärenter Neigungen fehlt der böse Tätermann, der die arme Opferfrau in eine Rolle zwingt, es fehlt die Legitimation für die eigenen bösen Gefühle, für Hass und Rachegefühle, für die eigenen Minderwertigkeits – und Neidgefühle.

          Es fehlt die Legitimation für Frauenprivilegierung und Männerdiskriminierung.

          Darum darf nicht wahr sein, wofür doch alle Empirie spricht.

          Muttersheera sprach von besserer Ausbildung von Frauen, die sich nicht in mehr Verdienst niederschlage.

          Bessere Ausbildung übersetzt sich aber aus guten, sachlichen Gründen nicht einfach in besseren Verdienst.

          Eine Kulturwissenschaftlerin/Theaterwissenschaftlerin/Literaturwissenschaftlerin etc. verdient nicht einfach deshalb mehr als ein KFZ-Meister, ein Computertechniker etc., nur weil sie „besser“ ausgebildet ist, Abitur hat, studiert hat, nicht nur mittlere Reife und eine betriebliche Ausbildung.

          Sie muss auch jemanden finden, der für das, was sie an Wissen mitbringt, freiwillig zu zahlen bereit ist.

          Sonst muss die promovierte Literaturwissenschaftlerin putzen gehen oder Hartz-IV beantragen.

          Ich z.B. kann mein Auto nicht selbst reparieren, MUSS es in die Werkstatt bringen, wenn es fahren soll.

          Um Goethe, Schiller, Nietzsche, Shakespeare etc. zu lesen jedoch brauche ich keine Literaturwissenschaftlerin, schon gar keine feministisch indoktrinierte.

          Für deren Wissen bin ich nicht bereit, freiwillig zu zahlen.

          Es ist nutzlos für mich.

          Denn sie bietet etwas an, was ich nicht brauche.

      • @Roslin
        Das meinte ich eigentlich weniger.
        Will sagen:
        In großeren Firmen ist der Arbeitgeber auch bemüht, möglichst auch die Wünsche der Arbeitnehmer zu berücksichtigen. Ich kann mich an Umfragen erinnern, in denen zum Beispiel gefragt wurde, ob man Interesse an einen innerbetrieblichen Kindergarten hätte.
        Es kommt auch darauf an, wie man seine Wünsche artikuliert.

        Im Alltag sind die Leute ja von sich aus auch hilfsbereit.
        Niemand nimmt es einer alten Frau übel, wenn man ihr im Bus den Sitzplatz überlässt oder ich kenne auch einen Vermieter,
        der ohne rumzuzicken ein Geländer im Treppenraum anbringen ließ als einer der Mieter nach einem Schlaganfall Schwierigkeiten beim Treppensteigen bekam.

        Wenn man dagegen mit einer feindseeligen Haltung fordert:
        „Wir werden die ganze Zeit unterdrückt und ihr müsst das jetzt gefälligst gut machen. Und außerdem sind wir ja eh viel besser als ihr, deswegen her mit der Macht. Also jammert nicht rum, wenn wir euch jetzt ein bisschen unterdrücken…“ macht man sich nicht nur Freunde.

        Für mich ergibt das immer so das Bild, als würden die Biber darauf bestehen, eigentlich die besseren Kolibris zu sein. Es hat noch niemand einen Biber fliegen sehen, aber das schließt ja nicht aus, dass der das eigentlich viel besser könnte als ein Kolibri. Er muss halt nur genug empowert werden und die gesellschaftlichen und natürlichen Zwänge abgeschafft. Bis das nicht erreicht ist,
        stehen die Kolibris bei den Bibern in der Pflicht und haben Entschädigung zu leisten. Denn eine Welt in der die Biber fliegen, wäre automatisch eine bessere.
        Das ist sicher ein Vergleich, der an gewissen Stellen hinkt.
        Ich meine auch nicht Frauen insgesamt. Es geht eher um Jammerer allgemein, für die immer irgendwelche weiteren Voraussetzung erfüllt sein müssen, damit sie ihr „Potential“ entfalten können. Die sich von allem und jedem gehemmt sehen.

        • Wenn man dagegen mit einer feindseeligen Haltung fordert:
          “Wir werden die ganze Zeit unterdrückt und ihr müsst das jetzt gefälligst gut machen. Und außerdem sind wir ja eh viel besser als ihr, deswegen her mit der Macht. Also jammert nicht rum, wenn wir euch jetzt ein bisschen unterdrücken…” macht man sich nicht nur Freunde.

          „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ wussten unsere Vorfahren.

          Ich hab mal gewagt, auf nem feministischen Block anzumerken, daß es auch vom Tonfall abhängt, wie deren Anliegen z.B. bei mir ankommt (und wie wohlwollend ich dann dieses Anliegen berücksichtige oder nicht). Bin dann auch deswegen gleich ziemlich angefahren worden 😉

  6. @ Gedankenwerk

    Na ja, ein Betriebskindergarten kostet Geld. Dafür muss jemand zahlen. Wenn der Betrieb zahlt, wird der Gewinn geschmälert (falls er einen macht).

    Dazu müssen die Anteilseigner/Besitzer bereit sein.

    Oder die Mitarbeiter müssen bereit sein, entsprechend weniger Verdienst hinzunehmen, auch die, die gar keinen Kindergarten brauchen, weil sie keine Kinder wollen.

    Die muss ich davon überzeugen, für andere Leute Kinder zu zahlen.

    Oder man braucht Konkurrenten, die genug Luft bei der Preisgestaltung lassen, dass man die Kosten des Betriebskindergartens auf die Preise schlagen kann, ohne Kunden an Konkurrenten zu verlieren, die’s billiger machen, weil sie z.B. auf die Errichtung von Betriebskindergärten verzichten und diese Kosten nicht tragen müssen.

    Natürlich ist man gutgelaunt eher bereit zu helfen.

    Aber selbst diese Hilfsbereitschaft in bester Laune hat Grenzen, wenn’s finanziell weh zu tun beginnt.

    Auf feministische Hetz-und Lügenpropaganda reagiere ich allerdings nur noch mit schlechter Laune sowie Widerwille gegenüber so viel intellektueller Unredlichkeit, Selbstgerechtigkeit und verblasenem Opfernarzissmus.

    Zum Pay Gap kann man mit Michael Klein einfach feststellen:

    * Wenn man zwei Gruppen vergleicht, in denen der Anteil halbtagstägiger, unerfahrener und zeitweise nicht verfügbarer und entsprechend motivierter Arbeiter unterschiedlich hoch ist, dann muss man sich nicht wundern, wenn unterschiedlich hohe Durchschnitssgehälter daraus resultieren. Da Frauen im Durchschnitt weniger arbeiten als Männer, entsprechend weniger Erfahrung haben, da sie weniger Wert auf eine Karriere legen, entsprechend weniger Motivation mitbringen und andere, in der Regel geringer bezahlte, aber einfacher zu verrichtende Berufe wählen als Männer, muss man sich nicht wundern, wenn die für Frauen aggregierten Einkommen einen geringeren Durchschnitt aufweisen als die für Männer aggregierten Einkommen. Wen das wundert, den kann man nur als dumm bezeichnen.*

    http://sciencefiles.org/2013/03/21/equal-pay-day-funktionarsgebrabbel-und-wirklichkeit/

    Natürlich sind die Propagandist.I.nnen nicht dumm.

    Sie sind etwas ganz anderes.

    • @Roslin

      Na ja, ein Betriebskindergarten kostet Geld. Dafür muss jemand zahlen. Wenn der Betrieb zahlt, wird der Gewinn geschmälert (falls er einen macht).

      Ein Betriebskindergarten macht einen Betrieb aber u.U. für qualifizierte Arbeitnehmer interessanter.
      In Bereichen, in denen Betriebe händeringend nach qualifizierten Fachkräften suchen, kann es schon anstrebbar sein, wenn die Arbeitnehmer lieber da arbeiten als bei der Konkurrenz.
      Letztlich erhöht auch der Betrieb seine Überlebenswahrscheinlichkeit, der die bessere Auswahl an Fachkräften hat. Das hört sich etwas nach Utopia an, doch schau Dir mal an, wie es Google so mit seinen MAs hält.
      Ist aber auch keine Erfindung der Neuzeit.
      Nach den anfänglichen Schreckenszeiten der Industrialisierung,
      hat sich bei den größeren Firmen (Siemens, Krupp …) auch eine Verpflichtung ggü. den Arbeitnehmern durchgesetzt.
      Wenn Du noch weiter zurückgehen willst, führte Ludwig II. praktisch als erster eine Art Krankenversicherung, Arbeitsschutzmaßnahmen und Rentensystem für die Arbeiter seiner Bauprojekte ein, lange bevor es so etwas „offiziell“ gab.

      • @ gedankenwerk

        Wenn ich aber keine Kinder habe, will
        ich nicht für Betriebskindergärten
        weniger Geld verdienen.
        Ich will als Mann auch nicht unter
        Betriebsfrauenförderung leiden müssen!
        Wenn die denn meinen sowas zu brauchen,
        können die doch sicher auf mich als
        Fachmann verzichten. 😉

        • „Wenn ich aber keine Kinder habe, will
          ich nicht für Betriebskindergärten
          weniger Geld verdienen.“

          du kannst eine eigene firma gründen und es dort halten, wie du willst.

        • @ hottehü

          Habe ich schon!
          Und auch wenn ich nicht hätte,
          könnte ich bei den Betriebsfrauenförderern
          kündigen, oder garnicht erst anfangen.
          Wenn die denn lieber Fachfrauen wollen,
          gerne.

        • @DdBz

          Wenn ich aber keine Kinder habe, will
          ich nicht für Betriebskindergärten
          weniger Geld verdienen.

          Deswegen wird darüber auch abgestimmt.
          Die überwiegende Mehrzahl hat aber irgendwann Kinder oder plant welche. Ich persönlich werde sicher auch keine haben, aber finde das so falsch nicht.
          Mann zahlt ja auch mit Steuern für Instanthaltung von Straßen, wenn man selbst kein Auto hat.
          Ist natürlich auch eine Frage, ob man das wirklich über den Arbeitsplatz regeln will. Google hat ja zum Beispiel auch medizinischen Service für die MAs, das ginge mir aus andern Gründen zu weit.
          Nur die meisten Leute verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Wenn da die Kinderbetreuung in einem Abwasch erledigt wird (alles ein Anfahrtsweg etc.) stelle ich mir da schon eine gewisse Erleichterung vor.
          Zudem gibt es auch Betriebsfeste, Standorttage, Mannschaftssport, gemeinsame Ausflüge etc. Der Arbeitsplatz ist in gewisser Form ein eigenes Ökosystem. Viele finden ihren Lebenspartner über den Arbeitsplatz und auch Teil des Freundeskreises.
          Außerdem heißt es nicht, dass man woanders automatisch besser verdient und Einsparungen auch ausgezahlt bekommt. Ein Leiharbeiter muss wahrscheinlich auch viel Zeit am jeweiligen Arbeitsplatz verbringen, nur halt ohne Vergünstigungen und auch ohne bessere Bezahlung.
          Der Gewinn bleibt dann woanders hängen.

          Ich will als Mann auch nicht unter
          Betriebsfrauenförderung leiden müssen!
          Wenn die denn meinen sowas zu brauchen,
          können die doch sicher auf mich als
          Fachmann verzichten.

          Aber wenn Du eben nicht drunter leidest, spricht auch nichts dagegen.
          Du bist halt wegen der ganzen feministischen Nervensägen aus Presse und Funk vorgeschädigt.
          Das meine ich eben. Im Grunde ist das auch aus Frauenperspektive total kontraproduktiv.
          Das hat der Feminismus letztlich für Frauen erreicht.

          „Solange man in der Scheiße nicht rührt, stinkt sie nicht“ lautet ein russisches Sprichwort. Dadurch dass man halt leicht falsifizierbare Überbewertung der Frau propagiert und meint das Ganze lediglich mit Tabus und Zensur absichern zu können, kriegen sie letztlich weniger raus als sie hätten haben können.
          Sie untergraben damit die „natürliche“ Solidarität.

        • @ gedankenwerk

          (Betr. Betriebsfrauenförderung)

          „Aber wenn Du eben nicht drunter leidest, spricht auch nichts dagegen.“

          Unter Frauenförderung würde ich als Mann immer leiden müssen.
          Sonst würde es ja einfach nur Förderung
          heissen!
          Und es zeigt auch die „Wertschätzung“
          gegenüber den männlichen Mitarbeitern!
          Für mich wäre Betriebsfrauenförderung
          eine Frechheit, ein Grund baldmöglichst
          zu kündigen und ein Zeichen, dass in sooo
          einem Betrieb Überstunden zwecklos sind!

        • @DdBz

          Unter Frauenförderung würde ich als Mann immer leiden müssen.
          Sonst würde es ja einfach nur Förderung
          heissen!

          Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht.
          Warum muss man als Mann automatisch unter Frauenförderung leiden?

          Wenn das nur frauenspezifische Gegebenheiten betrifft,
          dann sehe ich da keinen Zusammenhang.

          Das Gendergedöns zielt m.E. oftmals auf
          Reaktanz ab.
          Da viele der Leutchen aus pädagogischen Bereich kommen, wäre es verwunderlich, wenn denen derartige Zusammenhänge nicht bekannt wären. .
          Bei mir verstärkt sich da der Eindruck, dass es schon Absicht ist, andere möglichst zu verärgern und zu quälen.
          Einfach nur, weil man es machen kann.

          Darum nochmal: Wenn es nur darum geht, Vorteile für eine Gruppe zu erreichen, wo ist das Problem?
          Wenn all die jetzt fehlgeleitete Energie und Zeit für „politische“ Aktionen, wie Slut-Walks, Fernsehinterviews, Artikel- und Büchereinkünfte direkt für praktische Frauenprojekte investiert würde, um konkret irgendwelchen Frauen das Leben zu erleichtern, hätte niemand was dagegen.

        • @ gedankenwerk

          Nochmal Frauenförderung.
          Machten die in meinem Bereich, in
          meinem Fachgebiet (Technik)
          Frauenförderung, würde ich mich
          eben verabschieden!
          Innerlich sofort und baldmöglichst
          ganz!
          Wer auch immer in der heutigen
          Femiwelt Frauenförderung machen
          will, hat vorher und immer wieder zu
          beweisen, dass dies nicht gegen
          mich als Mann gerichtet ist.

          So ernst sehe ich die Zeichen unserer
          Zeit. Du kannst es gerne anders sehen.

          Wer soetwas wie Frauenförderung einführt,
          dem ist nicht zu trauen!

        • @DdBz

          Nochmal Frauenförderung.
          Machten die in meinem Bereich, in
          meinem Fachgebiet (Technik)
          Frauenförderung, würde ich mich
          eben verabschieden!
          Innerlich sofort und baldmöglichst
          ganz!

          So wie es momentan gemacht wird und mit der Historie im Hinterkopf ist das verständlich.
          Ich meinte auch nicht die „real existierende“ Frauenförderung, sondern das, was die Begrifflichkeit an sich, ganz ohne Vorbelastung, vermuten ließe.

          Das Thema ist verbrannt und der Flurschaden wohl kaum wieder zu reparieren.

          Wer auch immer in der heutigen
          Femiwelt Frauenförderung machen
          will, hat vorher und immer wieder zu
          beweisen, dass dies nicht gegen
          mich als Mann gerichtet ist.

          Mich machen weitläufige Beschönigungen und Überzeugungsreden eher misstrauischer.
          Wenn etwas nicht unmittelbar einsichtig ist oder durch Taten und Ergebnisse direkt belegen lässt, glaube ich nicht dran.

          Es sind eher die „unfälschbaren“ und beiläufigen Signale, die zeigen, wo der Hase lang läuft.
          Wenn Dir jemand lang und breit vorkaut, wie gut er es mit Dir meint und dass alles nur zu deinem Besten ist, während er Dir im zehn Sekunden-Rhytmus ins Gesicht schlägt, ist das ja auch nicht so glaubwürdig.

          Und daran, wie fadenscheinig und oberflächlich durchdacht Ausreden sind, kann man bemessen, ob etwas eigentlich schon beschlossene Sache ist und nur noch eine Alibi-Erklärung abgelassen wird.

      • @ Gedankenwerk

        Ich bin nicht gegen Betriebskindergärten.

        Wenn ein Betrieb der Meinung ist, dass ihm das im Wettbewerb hilft – bitte gern.

        Nur wie ich unsere Geschlechtersozialist.I.nnen und ihren totalitären, etatistischen, antiliberalen Ansatz kenne, wird daraus bald eine Pflicht (Betriebe über – was weiß ich – 500 Mitarbeiter müssen Betriebskindergärten einrichten – selbst wenn darin 500 Mönche arbeiten, basta – schließlich wollen wir GLEICHSTELLUNG!).

  7. wer parasitär sein Geld über staatliche transferleistungen bezieht, kann kein realistisches Gefühl für den Wert der Arbeit entwickeln….das werfe ich den feminnis deswegen auch nicht vor….aber den 49 Prozent,die ihr Gehalt nicht vom Staat geschenkt bekommen, verübel ich das feige schweigen zu dem saturierten grunzen derer,die ausgehalten werden…vom Staat individuell oder dem ex.

  8. Wann sehen unsere lieben Politiker.I.nnen eigentlich endlich mal Handlungsbedarf in Sachen „gender suicid gap“?

    Männer begehen mehr als dreimal so oft Selbstmord wie Frauen, und männliche Jugendliche je nach Statistik 9-12 mal so oft wie weibliche Jugendliche.

    Ich denke, dass mit dem 12mal so viel hat die höhere Aussagekraft, da nicht jeder Selbstmord als Selbstmord erkannt wird – es gibt ja „Unfälle“, die teils in selbstmörderischer Absicht durch risikoreiches Verhalten provoziert wurden und so Sachen wie „suicid by cop“, die dann nicht als Selbstmord, sondern als Notwehrsituation eines Polizeibeamten in die Statistik eingehen.

    Aber ich weiß, liebe Femis, ich weiß: Frauen und Mädchen blablabla sind immer noch benachteiligt blablabla…

    …und da müssen wir noch viiiiiiieeeeeel tun.

    • 2010 fielen in D 92% der tödlichen Unfälle am Arbeitsplatz (Ohne Wegunfall) auf Männer.
      (Mir ist bewusst, dass man dies nicht ganz ,so sehen darf, aber der „offizielle“ Gap ist auch nicht unumstritten und hat ähnliche Fehler)

      • Nicht unumstritten? Auch nicht? Wieso? Gibt es seriöse Zweifel daran, dass Männer die weitaus meisten Arbeitsunfallopfer sind?

        Es gibt jedenfalls viele „gender XY gaps“, die zu lasten der Männer gehen.

        Gerade im Zusammenhang mit der angeblichen „Gender pay gap“ sollte man nicht vergessen, dass selbst wenn es wirklich so eine gäbe, dass das dann gar nicht mal so ungerecht wäre, da Männer im Durchschnitt für Liebe und Sex bezahlen müssen, während Frauen im Durchschnitt dafür Geld bekommen.

        Vergessen sollte man auch nicht, dass zumindest das Gros der Männer eine Menge tun muss, um an eine Frau dran zu kommen, während Frauen sich zurücklehnen, die männlichen Bemühungen genießen und selektieren dürfen. Das ist auch eine „gender gap“.

        Dann noch die „gender Zwangsdienst gap“, auch wenn ausgesetzt, die „Gender Obdachlosigkeits gap“ usw.

      • Gibt dazu wohl eine Untersuchung des RWI Essen, dass Gefahr zusätzlich entlohnt wird – hab es aber selber nicht gelesen muss ich gestehen.
        Sprich so ein Gap erklärt auch wieso Männer mehr bekommen im unbereinigten ‚Vergleich‘.

  9. @Christian „Es scheint vielen Feministinnen unvorstellbar, dass Frauen nicht im gleichen Maße wie Männer Karriere machen wollen und andere Vorstellungen von dem haben, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen.“ Dazu passt ein schönes Zitat aus de Beauvoirs „Das andere Geschlecht“, das in meinen Augen immer noch (mehr als sechzig Jahre nach den ersten Erscheinen des Buches) viele Aspekte des feministischen Redens über Frauen widerspiegelt.

    „Eine einflußreiche und konformistische Dame hat kürzlich eine Umfrage bei den Arbeiterinnen der Renault-Werkle durchgeführt. Im Ergebnis behauptet sie, die Befragten würden lieber zu Hause bleiben, als in der Fabrik zu arbeiten. Gewiß, sie erreichen eine ökonomische Unabhängigkeit nur innerhalb einer ökonomisch unterdrückten Klasse. Und außerdem entbinden die in der Fabrik erfüllten Aufgaben sie nicht von der Fron der Hausarbeit, die, wie gesagt, für die außerhalb arbeitenden Frauen besonders hart ist. Hätte man ihnen aber vorgeschlagen, zwischen vierzig Wochenstunden Arbeit in der Fabrik ODER im Haushalt zu wählen, wären ihre Antworten sicher anders ausgefallen.“ (Das andere Geschlecht, Reinbek 1996, S. 842)

    De Beauvoir zweifelt die Ergebnisse der Untersuchung nicht an, kommt aber trotzdem zu dem Schluss, dass sie falsch sind – indem sie ohne weitere Überprüfung der Daten einfach eine Interpretation hinterherschiebt, die geprägt ist von ihren eigenen Vormeinungen. Sie kann es sich nicht vorstellen, dass für eine Fabrikarbeiterin die Hausarbeit eine bessere Alternative sein könnte – so gern de Beauvoir auch von der „ökonomisch unterdrückten Klasse“ spricht, ist das Bild von Arbeit, das sie im Kopf hat, doch das ein einer (existentialistisch verstandenen) Selbstverwirklichung, die nicht allein Männern vorbehalten sein dürfe. Die „Fron“ kann für sie natürlich nur die Hausarbeit sein. Nicht de Beauvoir aber argumentiert hier konformistisch, natürlich nicht, sondern nur die konformistische Dame mit ihrer komischen Umfrage.

    Zudem sind natürlich die Männer Schuld, wenn eine Frau nicht dergestalt in der Erwerbsarbeit ihre freien Selbst-Entwürfe realisieren kann – weil die Männer nicht in der Hausarbeit helfen und so der Frau eine Doppelbelastung aufbürden, ohne die sie frohgemut in die Fabrik ziehen würde. Sie halten die Frauen so in ökonomischer Abhängigkeit – während de Beauvoir das Eingespanntsein in eine abhängige Lohnarbeit ganz selbstverständlich als ökonomische Unabhängigkeit erscheint, etwas eingeschränkt allein durch die Klassenunterdrückung.

    Vor allem ist es für de Beauvoir ganz selbstverständlich, dass sie natürlich besser weiß als die Arbeiterinnen selbst, was für sie gut ist – weil sie einen Überblick über deren Interessen hat, der ihnen fehlt.

    Es hat sich in den letzten sechzig Jahren an den Argumentationen also wenig geändert (und das liegt nicht daran, dass sie so richtig und überzeugend sind).

  10. Sehr interessant ist an sich auch das Problem, dass Leistung nur wenig ‚gemessen‘ wird bzw. werden kann und daher nicht Leistung mit Leistung verglichen wird.

    Das Problem findet man immer wieder, egal ob nun beim ‚Gender Pay Gap‘ oder aber bei der Anerkennung der Hausarbeit bzw. der Kritik an der mangelnden Anerkennung. Es wird immer eine Grundannahme über den Wert der verschiedenen Arbeiten getroffen und dann versucht eine Aussage zu treffen. So finden wir nachdem sich an vielen stellen durchgesetzt hat, dass Frauen unter anderem weniger bekommen, weil sie eher in ‚Soziale‘ Berufe gehen sofort die Diskussion darum, warum diese schlechter bezahlt werden.
    Schließlich erbringen diese sozialen Berufe doch die gleiche ‚Leistung‘ wenn nicht gar eine größere, als der Werkzeugschlosser…

    Dieser Diskurs ist natürlich wichtig für eine Gesellschaft, aber es kann kaum auf einer objektiveren Ebene stattfinden, solange nicht ein verlässlicherer Hinweis für Leistung gefunden wurde.
    -> Mein Lieblingsbeispiel für die Probleme sind im übrigen Untersuchungen im Bereich der Fondmanager, wo man mehrfach festgestellt hat, dass mehr Glück darin zu stecken scheint, als wirkliche Leistung.

      • Das glaubst du doch hoffentlich selbst so nicht.
        Denn das wäre eine unglaubliche Vereinfachung der tatsächlich stattfindenten Prozessen auf dem Weg zu Preisfindung auf dem Arbeitsmarkt.

        Der Arbeitgeber (Arbeitsnachfrager), selektiert schon anhand dessen was er als benötigte Leistung ansieht die Arbeitnehmer aus. Hast du nicht mit einem Hochschulabschluss signalisiert das du viel geistiges Leisten kannst, dann wirst du von vielen Jobs direkt ausgeschlossen.
        Und durch dieses Ausschließen wird die Angebotsseite verkürzt oder verlängert…

        Mal davon ab das du dich damit komplett auf die Nachfrageseite beschränkst.

        • Es gibt ein Angebot (der sog. Arbeitnehmer) und eine Nachfrage (der Arbeitgeber). Und wo Angebot und Nachfrage zusammentreffen ergeben sich Lohn und Arbeitsmenge.

          Der Rest ist nichts weiter als (zweifellos wichtige) Fußnote dieses fundamentalen wirtschaftlichen Prozesses.

        • Typische VWL Sicht von allen möglichen Märkten – soll nicht heißen es sei verkehrt. Es ist bloß, wenn du es nur so siehst, sehr abstrahiert. Es ist halt auch die Volkswirtschaftssicht.
          Es stecken hinter Angebot und Nachfrage aber Einflußfaktoren. Und ein Einflußfaktor ist beispielsweise die Leistung.

          Es ist für jede Firma in ihrem eigenen Interesse bei unterschiedlicher Leistung der Arbeitnehmer diese auch irgendwo wiederzuspiegeln.
          Ich denke da sind wir d’accord?
          Nun ist diese Leistung aber nicht immer direkt messbar. Also gibt es extra Anreizsysteme für derlei (Bonisysteme). Hier hast du schon einen ersten Hinweis auf den Einfluß der Leistung bzw. der Wahrgenommenen Leistung.
          In der sozial-geprägten Sprache würdest du das imho als ‚Lohngerechtigkeit‘ wiederfinden.

          Ebenfalls ist nicht jeder Arbeitnehmer in der Lage, die gleiche Leistung zu erbringen (daher haben wir nicht ein ‚Arbeitspool‘, sondern für jeden Job sozusagen seinen eigenen).
          Und hier spielt nun wieder eine subjektive Wahrnehmung der benötigten Leistung eine Rolle. Ein Studium und Schulabschlüsse sind ja z.b. auch nicht nur Erwerb von Fachwissen,sondern senden auch andere Signale. Und aus dem Grund da mehr Leistung gefordert wird, wird für Studierte zumeist auch mehr bezahlt.

          Nimm die Untersuchung vom Gender Pay Gap – Alter und Jahre im Beruf sind an sich nichts anderes als Indikatoren bzw. Proxy für Leistungsfähigkeit bzw. Berufserfahrung – wobei Berufserfahrung auch nur in soweit von Interesse für eine Firma ist, als dass die Leistungsfähigkeit damit zunehmen sollte.

          Du findest Leistung natürlich auch auf der Arbeitnehmerseite, beispielsweise im Arbeitsleid – welcher ja ein nicht ganz unwichtiger Faktor für das Angebot ist.

          Somit ist es ja okay wenn du denkst es ist eine Fußnote, aber ich sehe darin aber eher eine kleine wichtige Schraube im Gesamtkonstrukt, welche im heutigen sozialen Diskurs auch nicht unwichtig zu sein scheint. Natürlich haben wir wohl keine perfekte Korrelation zwischen Leistung und Bezahlung, aber gerade aus diesem empfinden wir ja häufige Kritik an der heutigen Gesellschaft.

          Das Proble ist aber, dass es nur ein empfinden sein kann, solange wir nicht Leistung sehr verlässlich messen können.
          Am besten geht das bei Akkordarbeit. Wenn eine Frau weniger/mehr Produkte am Fließband bearbeitet, dann kann man das wohl nachprüfen und Lohnunterschiede damit erklären und für Gerecht befinden*.
          Nehmen die beiden aber andere Arbeiten wahr wo man Leistung nicht gut messen kann und auch Nutzen für die Gesellschaft nicht sind wir schnell in Fairness-Debatten.

          Ich hoffe es ist nun klarer was ich meine?

          *= ich glaube ehrlich gesagt nicht das wir dann Ruhe hätten. Denn sobald klar ist das jemand absolut mehr/weniger Leistet, werden die ersten kommen und Bezahlung nach relativer Leistung fordern…

    • Kleiner Hinweis zu meinem Post, folgender Teil hätte oben schon in Anführungszeichen stehen sollen, da ich ihn selbst nicht als Aussage treffen wollte, sondern nur darstellen wollte, dass es häufiger in der Art gesagt wird:

      „Schließlich erbringen diese sozialen Berufe doch die gleiche ‘Leistung’ wenn nicht gar eine größere, als der Werkzeugschlosser…“

  11. So funktioniert Propaganda: Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen…, sagte einst ein PR-Experte.

    Dabei, so der PR-Experte, erscheine sie umso glaubwürdiger, je dreister und offensichtlicher sie sei.

    Man müsse nur standhaft an ihr festhalten, sie wieder und immer wieder und immer wieder wiederholen.

    Die Frauenzentrale Zürich desinformiert zum Gehaltsunterschied:

    *Das Prinzip der Gleichstellung von Frau und Mann ist seit 1981 in der Schweizer Bundesverfassung verankert. Trotz der 32jährigen gesetzlichen Pflicht sind die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau in der Schweiz immer noch frappant: Für die gleiche Ausbildung, Leistung und Position verdienen Frauen rund 20% weniger als Männer. Die Zürcher Frauenzentrale lässt anlässlich des Equal Pay Day Switzerland für einmal Männer spüren, wie sich finanzielle Diskriminierung anfühlen kann.*

    Und dreht gleich noch ein Filmchen, erlaubt sich ein Späßchen: Gleichstellung am Bankomat, die Bank spielt mit.

    Ist ja für die gute Sache (Konsumkapitalismus, Feminismus, Neomarxismus – Seit an Seit).

    Die Dreistigkeit faktenfreier feministischer Propaganda ist wirklich bewundernswert.

    Kein Argument, keine Analyse wird das beenden.

    Vielleicht vorher noch eine Spende an die Züricher Frauenzentrale?

    Chomskyy?

    http://www.frauenzentrale.ch/zuerich/cms/front_content.php?idcat=13

    Damit auch Schweizer Männer sich an ihrer Verarsche beteiligen können, ist die Spende selbstverständlich steuermindernd anrechenbar.

    Feministische Desinformation ist schließlich gemein(eigen)nützig, also unbedingt förderungswürdig.

    Viel Spaß beim Dialog mit Feminist.I.nnen.

    • Es ist unfassbar, ich fuehle mich als Mann ( ich weiss das klingt heulerisch) von solchen Sachen diffarmiert.
      Ich will mal wissen wieviele öffentliche Gelder eigentlich in den Feminismus (wie hier mit diesen Spots) einfliesst.
      Irgendwo habe ich mal gelesen dass der Frauenturm in Köln auch teils vom Staat Gelder kriegt ( Für Emma und einmal im Jahr ne Fotoaustellung von Dumpfkachel-Beauvoir ).

  12. Viel Spaß beim Dialog mit Feminist.I.nnen.

    Den kann man in Zukunft zumindest etwas abkürzen.

    Anstatt den gender pay gap mit den 347 Standard-Antworten zu dekonstruieren und sich durch dabei aufkommende Ungeduld und Renitenz als Chauvinist zu disqualifizieren, reicht es eigentlich zu fragen, wie die Dame sich denn erkläre, dass ihre lesbischen Geschlechtsgenossinnen 15% mehr verdienen würden, bei „gleicher Arbeit“.

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