Nach einer Studie wirkt sich beruflicher Erfolg auf die Zufriedenheit von Männern und Frauen unterschiedlich aus (via)
Männer in Führungspositionen waren demnach zufriedener als Männer mit weniger herausgehobenen Jobs. Noch weniger glücklich zeigten sich Männer, die keiner bezahlten Arbeit nachgehen können oder wollen – etwa Hausmänner. Am unzufriedensten waren Männer, die arbeitslos gemeldet waren.
Bei Frauen ließ sich eine derartige Hierarchie demnach nicht feststellen. Der Grad der Zufriedenheit variierte nicht zwischen Frauen mit Managerpositionen, einfachen Angestellten oder Hausfrauen. Lediglich arbeitslose Frauen zeigten ein auffällig hohes Maß an Unzufriedenheit. Die Forscherinnen führten die Ergebnisse unter anderem darauf zurück, dass Frauen sehr viel stärker als Männer zwischen Familie und Karriere wählen müssen.
Meine Theorie wäre, dass der hinzugewonnene Status die Männer zufriedener Macht. Für sie wirkt sich eben beruflicher Erfolg mehr aus als für die Frauen. Was wiederum erklären würden, warum weniger Frauen bereit sind den extremen Stress des Erklimmens der Karriereleiter auszusetzen. Er wird bei ihnen weniger belohnt.
Könnte es auch evtl. sein, dass die Erwartungen der Gesellschaft erfüllt worden sind?
Der Mann als Karrieretyp, als Macher, Anführer von anderen Männern (am besten noch mit Werkzeug;))
Die Frau kann wählen, was genau so gut und richtig ist, sie kann selbst entscheiden, ob sie Karriere machen will, als was, oder ob sie sich um ihre Familie kümmern möchte.
Männern scheint diese Wahlmöglichkeit zu fehlen, sind sie Hausmann gelten sie als Versager,sind somit unglücklich.
Bei den Arbeitslosen ist wahrscheinlich weniger die berufliche Nichterfüllung denn das Dasein am Existenzminimum ausschlaggebend.
Naja, zum Glück können sich Gesellschaftsformen ändern, evtl wird in nicht allzulanger Zeit die Studie ganz anders aussehen.
@Maren
„Erwartungen der Gesellschaft erfüllen“ und Status stehen ja in einem engen Zusammenhang. Wer die Erwartungen der Gesellschaft gut erfüllt kann Status erlangen. Die Frage ist eben, ob man da eine rein gesellschaftliche Erklärung sieht oder eben den Statusbegriff auch biologisch betrachtet.
Allerdings erklären meiner Meinung nach die biologischen Theorien besser, warum die Bewertung so unterschiedlich ist, obwohl ja auch bei den Frauen mit der Karriere Macht, Geld etc fließt und warum sie mit der Hausfrauenrolle weniger Statusabzug verbinden.
Allerdings ist dieser Artikel natürlich kein „Beweis“ für Status als Merkmal sexueller Selektion. Da würde ich dir zustimmen.
@ Maren
„Bei den Arbeitslosen ist wahrscheinlich weniger die berufliche Nichterfüllung denn das Dasein am Existenzminimum ausschlaggebend.“
Das würde ich so nicht sagen. Das Gefühl des nicht-gebraucht-werdens, des sich-unnütz-fühlens, des Versagens, sollte man nicht unterschätzen. Das kratzt schwer am Ego, bei Männern und Frauen gleichermaßen. Vielleicht nicht bei allen, aber ich denke doch bei vielen.
@Onyx
Ja, das Gefühl nicht gebraucht zu werden ist für viele Menschen problematisch. Ich denke es findet sich bei der Hausfrau, wenn die Kinder älter werden, bei Rentnern, die aufhören zu arbeiten und bei Arbeitslosen eben auch.
(Natürlich kann man sich nicht nur über die Arbeit definieren, aber es ist eben ein sehr aufgeladener Bereich, weil wir bei Hobbies eben schnell das Gefühl haben, dass uns „die Gesellschaft“ nicht braucht.
Dass ein solches Gefühl bei sozial lebenden Tieren wie uns evolutionäre Vorteile bietet erschließt sich schnell: Wer von der Gruppe nicht gebraucht wird erhält auch keine Unterstützung von ihr.
„Natürlich kann man sich nicht nur über die Arbeit definieren, aber es ist eben ein sehr aufgeladener Bereich, weil wir bei Hobbies eben schnell das Gefühl haben, dass uns „die Gesellschaft“ nicht braucht.“
Man muß sich nicht nur über die Arbeit definieren, aber die meisten tun es, weil die Berufstätigkeit einen großen Lebensbereich ausmacht, in dem wir Bestätigung finden, und der uns natürlich auch finanziell absichert. Ich denke aber, die Bestätigung macht die größte Bedeutung aus, sonst gäbe es nicht so viele Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.
@Onyx
Ja, ehrenamtliche Tätigkeiten können das auch erreichen. Ich denke deswegen ist der Anteil der Frauen in diesem Bereich auch recht hoch, weil sie wenn die Kinder aus dem Haus sind neue „Bestätigungen“ brauchen, sich aber wegen evtl. langer Pausen auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr wohl fühlen (und sein Geld ja auch bisher ausgereicht hat)
@ Christian
*…., dass Frauen sehr viel stärker als Männer zwischen Familie und Karriere wählen müssen.*
Immer wieder erfrischend, die Sprachspiele der gehirngewaschenen Gehirnwäscher zu beobachten.
Man hätte natürlich auch formulieren können „…., dass Frauen sehr viel stärker als Männer zwischen Familie und Karriere wählen KÖNNEN.“
Aber das bediente den weiblichen Opfernarzissmus nicht so gut, unterstellte, dass Frauen aktiv ihre Rolle ausgestalten/wählen, dass Frauen nicht die arglosen Opfer böser unterdrückerischer Männer sind, sondern mitverantwortlich Agierende in eigener Sache.
Dehalb müssen sie müssen, wo sie doch in Wahrheit können, weil es (noch) sehr viel mehr Männer gibt, die Frauen diese Wahlfreiheit finanzieren als Frauen, die bereit wären, Männern diese Wahlfreiheit zu ermöglichen.
@Roslin
Verdammt, das war mir auch aufgefallen und ich wollte es eigentlich noch schreiben. Es ist in der Tat ein Wahlrecht, das als Einschränkung verkauft wird.
Warren Farrell hat da meine ich einige Kapitel drüber in „The Myth of Male Power“.
Wobei es sicherlich auch den „Sei keine Rabenmutter“-Druck gibt.
@ Christian
„Ja, ehrenamtliche Tätigkeiten können das auch erreichen. Ich denke deswegen ist der Anteil der Frauen in diesem Bereich auch recht hoch, weil sie wenn die Kinder aus dem Haus sind neue „Bestätigungen“ brauchen, sich aber wegen evtl. langer Pausen auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr wohl fühlen (und sein Geld ja auch bisher ausgereicht hat)“
Ja, teilweise möglich. Vielleicht ist es auch einfach nur der Wunsch, mit seiner Zeit was sinnvolles anzustellen, unabhängig vom Arbeitsmarkt. Unter Rentnern z.B. ist etwa ein Drittel ehrenamtlich tätig. Und aus dem Geschlechterblickwinkel ist der Anteil unter Männern höher als unter Frauen. Allerdings steigt die Tendenz bei Frauen stärker an.
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