Hindernisse von Frauen in Führungspositionen

In einem Bericht in der Süddeutschen ist ein Bericht über nach wie vor bestehende Hindernisse von Frauen in Führungspositionen.

Trotzdem fühlt sie sich oft nicht ernst genommen. Zum Beispiel als sie vor kurzem eine Werksführung mit einem Kunden machte. „Als ein männlicher Mitarbeiter auftauchte, war ich plötzlich Luft für den Kunden. Er richtete all seine Fragen an den Mitarbeiter“, erzählt Wagner. Wie sie sich in solchen Situationen verhalten soll, weiß sie nicht. „Mir sagt ja niemand offen, dass er meine Kompetenz anzweifelt. Das ist unterschwellig, dagegen kann man sich schlecht wehren.“

Wie Claudia Wagner geht es vielen Frauen in Spitzenpositionen. Sie werden unterschätzt und in Frage gestellt. „Vielen Männern ist gar nicht klar, dass sie es den Frauen so schwermachen“, sagt Christiane Flüter-Hoffmann, Expertin für betriebliche Personalpolitik am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW). Nach oben zu kommen, das ist mittlerweile leichter geworden. Laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Hoppenstedt hat sich der Anteil von Frauen in Führungspositionen zwischen 1995 und 2010 auf knapp 20 Prozent verdoppelt. Aber wie ist es, wenn man es nach oben geschafft hat? (…)

Mit der ersten Frau änderte sich der Führungsstil: Wagner senior war autoritär, die Tochter ist behutsamer, kooperativer. Sie hat ein besseres Betriebsklima, bekommt aber weniger Respekt. Manchmal denkt sie, sie müsste „mal richtig auf den Putz hauen“. Tut sie dann aber doch nicht, weil sie so nicht führen möchte. Also sucht sie nach anderen Lösungen.(…)

Interessant wäre, inwieweit der weniger autoritäre Führungsstil auch mit den anderen Punkten in Verbindung steht. Auch Autorität ist meiner Meinung nach eine Eigenschaft, die nicht zufälligen Regelungen unterliegt, sondern deren Grundpunkte bereits von Geburt an anprogrammiert sind. Wir reagieren daher auf bestimmte Autoritätsmerkmale indem wir die Leute, wenn es uns authentisch erscheint, mit mehr Respekt behandeln. Viele dieser Autoritätsmerkmale lassen sich wohl leider eher mit der klassischen männlichen Rolle vereinbaren. Hier muss wohl ein neuer Weg gefunden werden solche Autorität auch für Frauen durchsetzbar zu machen. Ein wichtiger Punkt dürfte dabei aber auch das Alter sein. Alter bringt eher einen gewissen Respekt mit sich oder macht es einfacher eine gewisse Autorität auszustrahlen.

Der wichtigste Schritt zur Selbstbehauptung ist laut Leiterin Birgit Steinhardt die Abkehr von männlichen Vorbildern: „Es bringt nichts, männliches Führungsverhalten zu imitieren.“ Stattdessen müsse jede ihren eigenen Weg gehen. Bei Kleinigkeiten sollte man aber manchmal einfach mitspielen: „Der Firmenwagen zum Beispiel ist bei manchen Unternehmen ein typisches Symbol der Macht. Da sollte man nicht sagen: ‚Nein danke, mein Smart reicht mir'“, erklärt Steinhardt.(…)

Das ist sicherlich ein interessanter Punkt. Ich würde auch sagen, dass es wenig bringt, sich zu verbiegen und unauthentisch zu wirken. Allerdings sollte man auch die Wirkung seines Handelns nicht davon frei machen, wie bestimmte Gesten ausgelegt werden und insoweit beachten, dass die Darstellung von Status und Selbstsicherheit und das Einfordern von Respekt eben wahrgenommen werden und das Verhalten prägen. Wer dies nicht macht, der wird eben auch anders behandelt.

Viele Verbesserungsvorschläge beziehen sich auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sprich: flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle, Kinderbetreuungsangebote. Schwieriger ist es, die Einstellung der Mitarbeiter zu verändern. Oft kommt ein Umdenken erst durch persönliche Erfahrung: „Erst wenn die eigene Tochter oder Frau von Problemen im Beruf erzählt, fangen viele Männer an, über ihre eigene Haltung nachzudenken“, sagt Christiane Flüter-Hoffmann vom IW. (…)

Das zeigt meiner Meinung nach auch, dass die „Interessengemeinschaft Patriarchat“ nicht so einfach herzustellen ist. Wir sind weniger daran interessiert unserem Geschlecht, sondern eher unseren Genen zu helfen.

Sie würde sich wünschen, mit ihren männlichen Kollegen und Vorgesetzten offener über Schwächen sprechen zu können. „Ich habe gelernt, es für mich zu behalten, wenn ich sehr viel Stress habe, da eine offene Ansprache von Überlastung oft falsch interpretiert wird.“

Hier sind wir wieder bei den unterschiedlichen Stressverarbeitungsmechanismen von Mann und Frau. Es ist eben die Frage, ob man die Bewertung dieser einfach abstellen kann.

41 Gedanken zu “Hindernisse von Frauen in Führungspositionen

  1. @ Christian

    * Sie hat ein besseres Betriebsklima, bekommt aber weniger Respekt. *

    Und das wird sich nach Einführung der Quote noch verschlimmern.

    Jeder Mann darf sich dann für berechtigt halten, eine Vorgesetzte für eine Quotenuschi zu halten, selbst wenn die das gar nicht verdient hat.

    Im Vietnamkrieg starben ca. 1000 US-Offiziere durch Handgranaten, eine ungewöhnlich hohe Zahl.

    Man geht davon aus, dass sehr viele dieser Offizier von ihren eigenen Leuten getötet wurden, weil sie keinen Respekt genossen, zu viel von denen verlangten, zu wenig von sich selbst.

    Da war die Handgranate das Mittel der Wahl, hinterließ kriminaltechnisch kaum verwertbare Spuren.

    Männer ordnen sich ja nur dann klaglos in eine Hierarchie ein, wenn sie den, der sie anleiten will, auch respektieren.

    Wer immer das leichtere Ende des Balkens für sich zu beanspruchen scheint, genießt diesen Respekt nicht.

    Quotensänfte und Respekt – das geht nicht zusammen.

    Nun werden Männenr in Krisensituationen im Büro keine Handgranaten zünden, jedenfalls die meisten nicht.

    Aber eine Vorgesetzte, die keinen Respekt genießt, wird das zu spüren bekommen, gerade dann, wenn sie in Krisenzeiten mehr von ihrer Mannschaft fordern muss als den üblichen Einsatz.

    Die Quote wird Frauen einem Zermürbungskampf aussetzen.

    Das ist meine „Handgranatenprognose“.

    • Herr Roslin, ich glaube hier gelesen zu haben, dass Sie Mediziner sind. Was sagen Sie dazu, dass GM jetzt auch in die Medizin eindringt, mitsamt der inhaltlosen Terminologie.

  2. OT:
    Christian, mach doch einmal einen Beitrag zur Gendermedizin – die ist groß im Kommen. Heißt ja letztlich, vermehrt auf die unterschiedlichen Körper von Frau und Mann Rücksicht zu nehmen. Wobei in der Medizin, würde ich eher von „Sex“-Medizin sprechen, natürlich liest sich gender hier leichter.

    Was sagen unsere Gleichstellungsfeministinnen dazu? Ist doch der einzige Unterschied, wenn überhaupt (Butler) nur das äußere, sprachlich mit(konstruierte), Genital für sie.

    Würde mich einmal interessieren, wie hier, Sprache, Kultur dafür verantwortlich sein soll, dass Frauen in der Regel auf bestimmte Reize andere Reaktionsmuster zeigen, unbewußt, zellulär, als Männer. Das Argumentationsmuster möchte ich mir einmal ansehen. Das Patriarchat ist schuld, dass bestimmte Zellentypen bei Frauen anders funktionieren als bei Männern.

    • @ Skeptiker

      Sex-Unterschiede bei Krankheitsverläufen, Medikamentenwirkungen, Dosierungen etc. spielen eine immer größer werdende Rolle, je mehr man über die Unterschiede zwischen Mann und Frau herausfindet.

      Das konterkariert aber gearadezu das Bemühen der Genderideologie, die Geschlechter als vor allem sozial konstruiert darzustellen.

      Dieser ideologische Genderismus spielt in der Medizin keine, jedenfalls keine für mich wahrnehmbar wichtige Rolle.

      Es gibt, glaube ich, in Deutschland nur einen Lehrstuhl dafür (HU Berlin, eine Kardiologin, und was sie erforscht sind eigentlich biologische Unterschiede also eigentlich Sex-Medizin).

      Daneben spielen lebenswirkliche Geschlechtsunterschiede seit eh und je in der medizinischen Soziologie eine Rolle, vielleicht wird der englische Begriff Gender heute häufiger gebraucht, wenn man früher Geschlecht gesagt hätte, aber die dazu gehörende Weltanschauung fristet eine Randexistenz, gerade auch unter Medizinerinnen.

      Die Gefahr, dass ausgerechnet in der Medizin die Überzeugung, Geschlecht sei eine vor allem soziokulturell bestimmte Kategorie bedeutend werden könnte, sehe ich nicht.

      Ich sehe eher die „Gefahr“, dass medizinische Forschung die Genderideologie erledigt.

      • Danke, das Problem ist ja leider, wie aus dem Link ersichtlich, dass die MedizinerInnen im Bereich GM von Gleichstellungsfeministinnen geschult werden. Somit ist man wohl einer Mind-Control ausgesetzt – von einigen, Wenigen. Da liegt dann die Behauptung auf der Hand, dass die Kultur, repressiv durch Rollenerwartungen auf die Menschen wirkt und diese biologisch darauf reagieren würden. Mann, darf nicht mehr Mann sein, weil alleine schon durch diese Zusprechung, bei manchen dann Stresse etc. enstehe, der sich manifestiert. Also keine aufgezwungenen Rollen mehr, da ja 1er von 1000 darunter leiden könnte.

        Heute bin ich Frau, morgen bin ich Mann etc.

        Was da noch an Irrationalität auf uns zukommen mag, und ob man irgendwann erkennt, dass hier einige, wenige – ich will hier nicht mehr von Störungskategorien reden, obwohl sie sich aufdrängen würden – Genderistinnen sehr viel Unheil anstellen. Na, ich weiß nicht.

      • „Die Gefahr, dass ausgerechnet in der Medizin die Überzeugung, Geschlecht sei eine vor allem soziokulturell bestimmte Kategorie bedeutend werden könnte, sehe ich nicht.“

        Die sehe ich auch nicht. Wenn man in dem Bereich tätig ist, dann sieht man die Unterschiede zu deutlich. Ich denke auch eher, dass sich da immer mehr herausstellen wird. Bei Vasopressin scheint sich mir da gerade zB einiges zu tun. Um so mehr wir unsere Körper verstehen um so mehr werden auch die Vorhersagen der Evolutionären Psychologie bestätigt werden und die Vorgänge auf denen diese Unterschiede beruhen nachvollziehbar sein.
        In dem Bereich wäre ein Arzt, der von der Queer Theorie oder dem Gender Feminismus ausgeht denke ich ungefähr das Äquivalent zu einem Zeugen Jehovas in einer Blutbank

        „Ich sehe eher die „Gefahr“, dass medizinische Forschung die Genderideologie erledigt.“

        Die Belege sind ja jetzt eigentlich schon überdeutlich

  3. Na danke für den Link. Wieder einmal ein Beispiel, wie die Gleichstellungsfeministinnen in die Naturwissenschaften eindringen wollen. Ich sage ja immer, man kann die Gefahr, die von GM ausgeht, nicht unterschätzen. Und du stellst die Intelligent-Design-Spinner immer als Gefahr dar.

    • @Skeptiker

      Beide sind gefährlich.

      Allerdings ist mir noch kein Fall bekannt, wo jemand aus genderfeministischen Erwägungen heraus eine Behandlung nicht erhalten hat, wohingegen dies bei religiösen Motiven ja häufiger der Fall ist (siehe Bluttransfusion).
      (wobei: kann man da geschlechterkorrigierende Operationen zurechenen? Wobei die ja in der Regel keinen feministischen Hintergrund haben).

      Der Gleichheitsfeminismus hat insoweit lediglich den Vorteil anerkannter zu sein, während die Intelligent Design Leute allgemein (und durch aus zu recht) als unwissenschaftlich gelten.

  4. Ziemlich OT, aber weil’s ja doch einige (Frauen?) interessiert, hier dieser Artikel: eine Kürzest-Einführung in Pick Up mit z.T. sehr guter Leseliste.

    http://www.the-spearhead.com/2011/02/11/how-to-learn-game-in-one-week/

    Finde ich jedenfalls als Nicht-Gamer.

    Die wird zwar kaum in 3 Tagen zu bewältigen sein, eher schon in 3 Monaten.

    Aber immerhin.

    Und BHD wünsche ich von hier aus eine Gute Nacht: Achten Sie auf Ihre Work-Life-Balance und gehen Sie in’s Bettchen.

    Ich tu’s jetzt jedenfalls.

    Ruhen Sie wohl!

    PS:

    Natürlich nicht in Frieden!!

    Ich wünsche Ihnen ja nichts Schlimmes!!!

    • Danke, ich kenne die meisten dieser Autoren. Die Grundlagen der Evolutionspsychologie teile ich nicht, auch habe ich mit Dawkins persönlich Probleme. Er ist genauso radikal wie die Gegenseite, wenn er fordert, dass, wenn Kindern religiöse Werte vermittelt werden, dies Kindesmissbrauch darstelle – also Weihnachten ist Kindesmissbrauch.

      Wie gesagt, Vieles sind Binsenweisheiten. Manches halte ich für bedenklich.
      Wie z.B. „Find an amazing girl, fall hard for her, and teach her to be happy with your love without a need for monogamy“

      Das widerspricht von weiblicher Seite ja eben genau dem evolutionspsychologischen Ansatz und würde ja bedeuten, dass wir sie dazu bringen, wir sie „lehren“ etwas zu tun, was eigentlich nicht in ihr so vorgesehen wäre. Wie uns Frauen ja generell im Gegenzug die Monogamie „gelehrt“ haben.

      „Anonymous February 11, 2011 at 18:40

      The most effective thing for relationships (including the kind where you’ve got a couple of girls on the string and sometimes do pickup as well) is to alternate treating them like crap and treating them well and even sweetly.

      Alternately/Randomly doling out pleasure and pain causes mentally addictive behaviour – this is the very pyschological situation that hooks gambling addicts and also, people who are drawn to abusive people – Not that it can’t also work in certain situations where it is toned down under the abuse line.

      If you’ve got a really hot chick on the line that you want to keep rotating back into your harem every so often, this is the way to do it because it certainly works… if you’re willing to be that kind of an emotionally abusive asshole.

      It would likely be more morally pure to choose one personality or the other and just stick with it, have your jollies with her, and set the little bird free when it’s over. Most psychological abuse which women inflict upon men is done in exactly this way – so learn to recognize it and ditch the bitch as soon as you see her do it a couple of times.“

      Das ist für mich Missbrauch im psychologischen Sinne. Menschen abhängig machen als PUA ausgeben. Nicht in meiner Welt. Schon genug, wenn es in so manchen Subkulturen praktiziert wird, das brauche ich nicht noch im normalen Umgang zwischen Mann und Frau.

      Ich gebe Ihnen allerdings Recht. Die meisten Kommentare deuten daraufhin, dass es sich um Opfer, wie alle Männer seit 40 Jahren Opfer sind, der feministischen Ideologie, Indoktrination handelt. Wenn man dann einmal übers Ziel hinausschießt, verständlich.

      • @Skeptiker

        „Danke, ich kenne die meisten dieser Autoren. Die Grundlagen der Evolutionspsychologie teile ich nicht, auch habe ich mit Dawkins persönlich Probleme.“

        Welche Grundlagen teilst du denn da nicht? Ich nehme an es geht eher in eine religiöse Richtung?

        “ Er ist genauso radikal wie die Gegenseite, wenn er fordert, dass, wenn Kindern religiöse Werte vermittelt werden, dies Kindesmissbrauch darstelle – also Weihnachten ist Kindesmissbrauch.“

        Etwas aus dem Kontext gehoben, so wie ich das sehe. Ich nehme an, dass du auf Artikel wie diesen hier abstellst?:
        http://richarddawkins.net/articles/118-religion-39-s-real-child-abuse

        Happily I was spared the misfortune of a Roman Catholic upbringing (Anglicanism is a significantly less noxious strain of the virus). Being fondled by the Latin master in the Squash Court was a disagreeable sensation for a nine-year-old, a mixture of embarrassment and skin-crawling revulsion, but it was certainly not in the same league as being led to believe that I, or someone I knew, might go to everlasting fire (…) Second (and this is the point with which I began) the mental abuse constituted by an unsubstantiated threat of violence and terrible pain, if sincerely believed by the child, could easily be more damaging than the physical actuality of sexual abuse. An extreme threat of violence and pain is precisely what the doctrine of hell is. And there is no doubt at all that many children sincerely believe it, often continuing right through adulthood and old age until death finally releases them.Second (and this is the point with which I began) the mental abuse constituted by an unsubstantiated threat of violence and terrible pain, if sincerely believed by the child, could easily be more damaging than the physical actuality of sexual abuse. An extreme threat of violence and pain is precisely what the doctrine of hell is. And there is no doubt at all that many children sincerely believe it, often continuing right through adulthood and old age until death finally releases them.

        (OT: Eigentlich auch ein guter Text für etwas Feminist Rage.)

        Er vergleicht also hier nicht Weihnachten, sondern die Vorstellung einer Hölle, in der die Kinder ewige Qualen erleiden, mit Kindesmißbrauch. Nimmt man den religiösen Bezug raus würden vergleichbare Erzählungen, bei denen man zB den Kindern einredet, dass der Staat dies mit ihnen macht, wenn sie nicht artig sind, sicherlich Kindesmißbrauch sein.

        „Wie gesagt, Vieles sind Binsenweisheiten. Manches halte ich für bedenklich. Wie z.B. „Find an amazing girl, fall hard for her, and teach her to be happy with your love without a need for monogamy““

        Das sind keine Binsenweisheiten, sondern Herausforderungen für den Player, der meint er kann schon alles. Das ist ein Unterschied.

        „Das widerspricht von weiblicher Seite ja eben genau dem evolutionspsychologischen Ansatz und würde ja bedeuten, dass wir sie dazu bringen, wir sie „lehren“ etwas zu tun, was eigentlich nicht in ihr so vorgesehen wäre. Wie uns Frauen ja generell im Gegenzug die Monogamie „gelehrt“ haben.“

        Nein, widerspricht es nicht. Für eine Frau kann es im Rahmen der Evolution durchaus Sinn gemacht haben, Bestandteil eines Harems zu sein, wenn der Mann sehr hochwertig ist. Für einen Mann hingegen weniger, da sie ja nur einmal schwanger werden kann. Evolution gibt nicht unbedingt konventionelle Monogamie vor. Sie begünstigt Paarbindungen, aber auch unter den richtigen Umständen ein betrügen.

        „The most effective thing for relationships (including the kind where you’ve got a couple of girls on the string and sometimes do pickup as well) is to alternate treating them like crap and treating them well and even sweetly.“

        Effektiv ist es sicherlich. Push Pull erzeugt starke Gefühle, ebenso wie Unsicherheit über seine wahren Gefühle ihre Werteinschätzung verändern kann.
        Das bedeutet aber nicht, dass Pickup verlangt, dass man so vorgeht. Obwohl leichtes Push/Pull wirklich Gold wert ist. Frauen machen das auch sehr gerne. Sie halten sich „orbiter“, die für sie Dienste erledigen dürfen oder Getränke bezahlen, aber nie Sex bekommen. Aufgrund der biologischen Gegebenheiten ist dies bei Männern eben genau andersrum.

        „Alternately/Randomly doling out pleasure and pain causes mentally addictive behaviour – this is the very pyschological situation that hooks gambling addicts and also, people who are drawn to abusive people – Not that it can’t also work in certain situations where it is toned down under the abuse line.

        Ist jedenfalls ebenfalls richtig. Man muss es aber durchaus fein kalibrieren und vorher schon einen gewissen Wertaufbau betrieben haben.

        If you’ve got a really hot chick on the line that you want to keep rotating back into your harem every so often, this is the way to do it because it certainly works… if you’re willing to be that kind of an emotionally abusive asshole.“

        Wie er selbst sagt: Es ist effektiv. Die Frage ist, ob man es so machen will.

        „Das ist für mich Missbrauch im psychologischen Sinne. Menschen abhängig machen als PUA ausgeben. Nicht in meiner Welt. Schon genug, wenn es in so manchen Subkulturen praktiziert wird, das brauche ich nicht noch im normalen Umgang zwischen Mann und Frau.“

        Du musst es ja auch nicht praktizieren und schon gar nicht in diesem Umfang. Es ist interessant ein paar Knöpfe drücken zu können und auch interessant zu sehen, wie die „gegenseite“ versucht die gleichen Knöpfe bei dir zu drücken. Push/Pull ist für die meisten Frauen tägliche Praxis. Streitigkeiten, bei denen die Vergangenheit auf den Tisch gebracht wird und das Geschirr geworfen wird und er auf das Sofa verbannt wird sind dann eben Push und das Kochen des Lieblingsessens mit anschließenden Sex ist dann halt Pull. Frauen haben insofern den Vorteil den Pull recht leicht durchführen zu können, eben über Sex.

        Das ist interessanter Weise ja genau das Prinzip auf dem die Kirche auch aufbaut. Angst und Schrecken über die Hölle, Sünden lauern an jeder Ecke und dann, wenn man bußfertig ist und sich den Regeln unterwirft, die ewige Erlösung.

      • Sorry, Christian aber wenn man Menschen emotional abhängig macht, um Sex mit ihnen haben zu können, hört der Spaß bei mir auf. Das hat dann auch nichts mehr mit Gaming zu tun. Da nützt dein beschwichtigendes

        „Du musst es ja auch nicht praktizieren und schon gar nicht in diesem Umfang.“

        überhaupt nichts, besagt es ja nur, dass andere es machen sollen, wenn sie wollen und nicht, dass es falsch wäre, Menschen aufgrund ihrer psychologischen Strukturen in Abhängigkeiten zu stürzen um seinen Spaß mit ihnen haben zu können.

      • Ich weiß nicht, warum du immer mit Gegenfragen antwortest. So langsam stelle ich mir die Frage, ob ich hier im richtigen Blog poste.

        Wie gesagt, wenn man bewußt, mit Vorsatz, jemandes psychologische Struktur dazu benutzt, ihn in Abhängigkeit zu stürzen um dann seinen eigenen Nutzen daraus zu ziehen, dann ist das für mich nicht mehr rechtfertigbar – trägt schon eine sadistische Grundstruktur in sich, a sozial alle mal -, und ich finde es schade, dass du dich davon nicht distanzierst, sondern immer mit irgendwelchen Gegenfragen antwortest.

      • @Skeptiker

        Es ist vollkommen okay, wenn du diese Praktiken nicht oder nicht auf diese Art durchführen willst.
        Allerdings solltest du auch berücksichtigen, dass es genug Verhaltensweisen gibt, die genau auf diesen Prinzipien aufbauen und gesellschaftlich akzeptiert sind.
        Push/Pull ist es eben auch, wenn sie kurz vor dem Date anruft, weil ihr was dazwischen kommt, was sie aber auch ohne Probleme hätte verschieben können. Oder wenn sie sich über etwas über Gebühr aufregt.
        „eine Zicke sein“ oder „ein Miststück sein“ würden wir Männer bei den meisten dieser Verhaltensweisen sagen. Im Pickup ist es nur nach Taktik und Wirkung dargestellt, aber das bedeutet nicht, dass es dort erfunden wurde. Wie so oft im zwischenmenschlichen Verhalten war es schon vorher da.
        Ich wette du hast es schon einmal in irgendeiner Form eingesetzt und eine Frau hat es sicherlich schon gegen dich eingesetzt.

        Aber natürlich wird auch hier die Frau nicht hypnotisiert. Sie wird lediglich einem Heiß/Kalt Bad von Gefühlen ausgesetzt und kann sich dafür entscheiden, dass ihr das zu blöd ist und sie sich lieber einen netten Mann sucht, der solche Spiele nicht spielt und mit ihr gemeinsam Kinder großziehen will.

        Aus dem Bestehen und Übertreiben solcher Taktiken kann man zudem nicht herleiten, dass Pickup an sich schlecht ist. Genauso wenig wie man sagen könnte, dass Sport schlecht ist, weil einige Leute 10 Stunden am Tag Eisen stemmen und sich damit die Gelenke kaputt machen oder zu grotesken Formen anschwellen oder weil einige Leute Stereoide zu sich nehmen.

        Extreme Formen sind kein notwendiger Bestandteil von Pickup – im Gegenteil, teilweise ist Pickup nur eine Sprache, mit der ich auch vollkommen romantisches Verhalten darstellen kann und ein System mit dem man seine Effektivität bewerten kann, die natürlich auch davon abhängt was man erreichen will. Auch sie ins Kinoeinladen und danach zum Essen und sie danach seinen Freunden vorstellen und danach immer mehr mit ihr zu machen, bis man sich schließlich küsst und nach weiteren drei Wochen Sex hat kann man in die Techniken einordnen. Es wird nur nicht geraten, weil dabei zu viel schief geht.

        Auch wenn du hier eine schlechte Grundstruktur herbeireden willst, die Pickup moralisch unanwendbar machen willst, deine Vorhalte treffen in diesem Umfang einfach nicht zu.

      • Ich spreche auch nicht von PU als generell schlechten Sache. Da verstehst du mich falsch. Ich kritisiere, wie hoffentlich du auch!, nur diese extremen Auswüchse, den durchschimmernden Frauenhass dabei – die wenigen Prozent am Ende der Skala. Und auf diese speziellen Auswüchse, nehme ich mir das Recht heraus hinzuweisen, und auch deren fragwürdige ethische Legitimierung aufzuzeigen – warum auch nicht?

        „Aber natürlich wird auch hier die Frau nicht hypnotisiert. Sie wird lediglich einem Heiß/Kalt Bad von Gefühlen ausgesetzt und kann sich dafür entscheiden, dass ihr das zu blöd ist und sie sich lieber einen netten Mann sucht, der solche Spiele nicht spielt und mit ihr gemeinsam Kinder großziehen will.“

        Siehst du, hier reden wir aneinander vorbei. Ich kritisiere, dass man die Frau in einen solchen Abhängigkeitsstatus bringt, dass sie, wie das Wort „Abhängigkeit“ ja schon insinuiert, sogesehen nicht mehr kann als halt die Eine unter Vielen zu sein, weil sie eben durch das Heiß/Kalt dahingehend „konditioniert“ wurde. Durch den Abhängigkeitsstatus fällt die freie Entscheidung weg.

        Natürlich wäre es nochmal eine andere Sache, wenn es sich um die eigene Tochter handeln würde, also in „Händen“ eines PUA’s.

        Also zusammengefasst: Ich habe nichts dagegen, wenn man wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Biologie und Psychologie kombiniert und sich zu Nutze macht. Warum auch nicht. Flirten lernen, lernen zu wirken etc. ist ja an sich nichts Schlimmes.

        Meine Kritik bezog sich rein auf Basis der Aussage, dass – grob umschrieben – die „Alte“ mich eigentlich alleine für sich haben möchte, ich sie, auf Basis von Push/Pull – Heiß/Kalt aber abhängig gemacht habe und sie somit wohl oder übel Eine unter Vielen zu sein hat.

    • @Roslin

      Ja, den Spearhead habe ich auch im Feedreader, hatte schon überlegt zu dem Beitrag einen Artikel zu machen.
      Ich würde bei der ersten Bücherliste in jedem Fall noch „Geoffrey Millers: The Mating Mind“ hinzufügen. Kein Buch ist klarer zu dem Ansatz der sexuellen Selektion, die meiner Meinung nach in der Beziehung der Geschlechter zueinander eine riesige Bedeutung hat.
      Aber einige der dort genannten Bücher habe ich auch noch nicht gelesen. Wenn die Leseliste nicht eh schon so lang wäre…

  5. „“In einem Bericht in der Süddeutschen ist ein Bericht über nach wie vor bestehende Hindernisse von Frauen in Führungspositionen.““

    Ach ja, die Süddeutsche. Des Mannes erste Pflicht ist und bleibt es, der Frau ein Umfeld zu schaffen, wo sie sich wohlfühlt. Ein weibliche Wohlfühloase in der Wüste der männlichen Hegemonie. Sonst droht Liebesenzug ! Die Mutti im Kopf kennt da kein Pardon. Es ist unbedeutend, ob die weibliche Klage auf realen Missständen beruht oder nur gefühlt ist. Die Befindlichkeit der Frau ist der Massstab.

    In China, unter Mao, wurden die maoistischen Parolen fast immer von einer leicht hysterisch klingenden Frau durchs Megaphon geplärrt. Nichts hat für die Psyche des Mannes penetrantere Wirkung als die klagend-fordernde weibliche Stimme, da Männer in ihrer frühkindlichen Prägung die Mutter als allmächtig erfuhren und ihre Liebe niemals bedingungslos war. Wenn Männer die Übermutti in ihren Köpfen loswwerden, dann ist der Feminismus erledigt.

    Weibliche Befindlichkeiten können lang und breit in der Frigitte ausdiskutiert werden. Mein Interesse tendiert gegen Null. Da ist eine Tussi, die sich nicht wohl fühlt ? So what ? In China fällt ein Sack Reis um.

    • @Peter Bosshard

      „Weibliche Befindlichkeiten können lang und breit in der Frigitte ausdiskutiert werden. Mein Interesse tendiert gegen Null. Da ist eine Tussi, die sich nicht wohl fühlt ? So what ? In China fällt ein Sack Reis um.“

      Das ist schade. Denn die Befindlichkeiten sind ja durchaus real und Männer und Frauen nun einmal verschieden. Einen guten Weg zu finden auch die „Ressocurce Frau“ zu nutzen kann da nicht schaden. Jedenfalls sollte man sich die Unterschiede bewußt machen und überlegen, wie man mit diesen umgehen kann.

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