Leserin Marlon hat auf eine interessante Studie hingewiesen, in der Figuren mit eher männlichen oder eher weiblichen Körperformen mit verschiedenen eher männlichen oder eher weiblichen Körperbewegungen kombiniert wurde und die getesteten Personen, dann Mutmaßungen über die sexuelle Orientierung anstellen sollten. Passte die Bewegungsart nicht zum Körpertyp, dann wurde eher vermutet, dass die jeweilige Figur eine homosexuelle Orientierung hat.
People can accurately judge the sexual orientation of others, but the cues they use have remained elusive. In 3 studies, the authors examined how body shape and motion affect perceived sexual orientation. In 2 studies, participants judged the sexual orientation of computer-generated animations in which body shape and motion were manipulated. Gender-typical combinations (e.g., tubular body moving with shoulder swagger or hourglass body moving with hip sway) were perceived generally to be heterosexual; gender-atypical combinations were perceived generally to be homosexual. These effects were stronger for male targets. Body shape affected perceived sexual orientation of women, but motion affected perceived sexual orientation of both men and women. Study 3 replicated and extended these findings. Participants judged dynamic outlines of real people (men and women, both gay and straight) in which body shape and motion were measured. Again, gender-atypical body motion affected perceived sexual orientation and, importantly, affected accuracy as well.
Das kann natürlich auch gesellschaftlich erlernt sein. Es spricht allerdings vieles dafür, dass das Bemerken solcher Unterschiede auch biologische Ursachen hat. Denn die Bewertung einer Person als heterosexuell ermöglicht eben auch die Bewertung von Personen, die gut an ihre Geschlechterrolle und die damit verbundenen Aufgaben angepasst sind. Gerade für Frauen ist dies, wenn sie einen Partner mit langfristiger Bindung anziehen wollen, durchaus interessant. Aber auch bei einem Mann kann es sich lohnen, diese Unterschiede insbesondere bei einer Langzeitstratgie wahrzunehmen. Es zeigt sich auch, dass wir ansonsten feine Unterschiede, beispielsweise in den Gesichtern, wahrnehmen. Schönheitsideale zeigen klare Linien, sowohl was die Körper angeht, als auch was das Verhalten angeht. Biologische Partnerwahlkriterien sind eines der einfachsten Mittel die Weitergabe der eigenen Gene zu fördern. Dazu kann auch die Bewertung der sexuellen Orientierung wichtige Hinweise bieten.