Auf ARD.de findet sich ein Interview mit Managementberater Dr. Reinhard K. Sprenger zu Frauen in Führungspositionen.
Ein paar Auszüge:
Die Frauen wollen gar nicht. Das ist ein Wille. Und für diesen Willen gibt es eine Fülle von Motivationen, die so unterschiedlich sind wie Menschen. Die Idee von irgendwelchen männerbündnerischen Verschwörungen, die den Aufstieg von Frauen verhindern, hat einen gewissen Unterhaltungswert, aber das entspricht überhaupt nicht der Realität. Ganz im Gegenteil. Ich kenne sehr viele Manager, die händeringend versuchen, Frauen für bestimmte Positionen zu gewinnen und es nicht schaffen.(…)
Es gibt eine Attraktivität der zweiten und dritten Reihe. Viele Frauen sagen: „Weißt du was, ganz nach oben will ich gar nicht. Schlagt ihr euch da mal den Schädel ein, dafür müsst ihr auch ein bisschen früher sterben.“ Der zweite Punkt ist: Frauen sind in Bezug auf ihre Interessen meist erheblich breiter aufgestellt als die allermeisten Männer. Und man muss auch sagen, dass die meisten Männer erheblich wettbewerbsorientierter sind.(…)
Wenn Frauen überhaupt eine Karriere machen, dann nur, weil sie ein Spiel „off the records“ spielen, ein Spiel, das mit ihnen gar nichts zu tun hat.
Der Wille zur Macht, der müsste wirklich stärker ausgeprägt sein, auch der Wille zum Wettbewerb. Aber dann erleben sich Frauen sofort als unweiblich, und natürlich werden sie dann auch von den Männern sehr häufig als unweiblich erlebt. Das sind alles Aspekte, die Millionen Jahre alt sind, und wir können ja nicht so tun, als könnte man unser biologisches Erbe mal eben an die Wand werfen. (…)
[Zur Kinderbetreuung im Betrieb]
Ja, das mag auch eine Rolle spielen, aber selbst da, wo Sie Kinderbetreuung haben, haben Sie ja statistisch nur ganz unwesentlich höhere weibliche Populationen im Topmanagement. (…)
Viele Mädchen wollen dieses Spiel nicht spielen, das die Männer spielen. Und das ist eben überbieten, überbieten, überbieten. Da können Sie nicht einfach sagen, hätte ich gerne anders. Träumen Sie weiter!
Ich denke mal er wird zumindest Pinker, Das Geschlechterparadox gelesen haben, da stehen ein Großteil seiner Thesen. Aber ich vermute mal, dass noch eigene Erfahrung hinzukommt.