Schönheitsideale und der Vorteil dunkler Clubs

Auf dem wunderbaren Blog von Nessy geht es um eine zufällig mitgehörte Unterhaltung zwischen zwei „Chicks“. Die Eine will losgehen und Männer aufreißen, die Andere meint, dass es eh nichts bringt, weil sie zu fett ist (warum Schlank als Schönheitsideal nicht nur Kultur sein könnte, sondern auch biologisch erklärbar ist).

Das nachfolgende Argument, warum dies egal ist, ist brilliant:

Scheiß egal, ey, in dem Schuppen ist es voll dunkel, da merkt der gar nicht, dass du fett bist. Der sieht nur deine Augen, und wenn du dann schon mit ihm gehst, merkt er erst, wie fett du bist. Dann ist es aber voll zu spät, weil du hast ihn ja schon aufgerissen

Da muss es schon sehr dunkel sein. Ein Grund, warum es dennoch klappen könnte ist aber natürlich die verschiedene Wertigkeit von anonymen Sex mit Fremden zwischen den Geschlechtern. Männer weisen diesem in Übereinstimmung mit der Sexual Strategies Theory (SST) und dank eines höheren Testosteronspiegels im Schnitt einen deutlich höheren Wert zu als Frauen. Und haben dann zur Not eben Sex mit einer aus ihrer Sicht hässlichen Frau. Alkohol mag dabei dann eine weitere Rolle spielen.

Nichts im Geschlechterverhältnis ergibt einen Sinn außer im Licht der Evolution

Ferdinand Knaus stellt in seinem Artikel „Das Taboo der Gender-Theorie. Geisteswissenschaftliche Geschlechterforschung und die Biologie“ die Unstimmigkeiten der Gender-Theorie dar. Man findet alte Bekannte wie Simone de BeauvoirsJudith Butler und auch Heinz Voss.

Kein seriöser Biologe oder Mediziner oder Physiologe wird über Geschlechtsunterschiede sprechen, ohne dabei den evolutionären Zweck der Zweigeschlechtlichkeit, die Fortpflanzung, zu bedenken. Theodosius Dobzhanskys berühmten Satz kann jeder Biologe auswendig: „Nothing in biology makes sense except in the light of evolution“ („Nichts in der Biologie ist sinnvoll außer im Lichte der Evolution“) (…) Was hat es zu bedeuten, wenn ausgerechnet Geschlechtstheoretiker den evolutionsbiologischen Sinn der Zweigeschlechtlichkeit, nämlich Fortpflanzung, ignorieren, und viele von ihnen in letzter Konsequenz sogar die Existenz jeglicher Geschlechtsunterschiede bestreiten?

Das ist meiner Meinung nach in der Tat der größte Fehler in den Genderwissenschaften. Man kann die Evolution nicht ausblenden und muss prüfen, ob ihre Grundsätze mit den eigenen Theorien übereinstimmen. Wenn man wie etwas die Queer Theorie die Grundsätze der sexuellen Selektion für beim Menschen nicht mehr anwendbar erklärt, dann sollte man darauf eingehen, warum dies beim Menschen der Fall ist. Wenn man erklärt, dass Frauen durch den Mann seit der Steinzeit unterdrückt werden (Beauvoir und Butler zB berufen sich ja auch auf steinzeitlichen Frauenhandel zur Begründung ihrer Thesen), dann muss man berücksichtigen, warum diese „Zucht“ sich nicht auch in der Biologie niederschlägt.
Wenn man gar davon ausgeht, dass Fortpflanzung und Geschlecht nichts miteinander zu tun haben, das eine ohne das andere entstanden ist, dann sollte man herleiten, wie die Geschlechter dann überhaupt entstanden sein können (abgesehen von einer göttlichen Schöpfungsgeschichte ). Wer nicht erklärt, wie es dazu kommen konnte, dass Männer und Frauen erhebliche Unterschiede (Körper, Gehirn, Fertigkeiten) aufweisen bzw. wie diese innerhalb der Evolution entstehen konnten (Arbeitsteilung ist dann schwer wegzudefinieren), der legt keine schlüssige Theorie vor. Und wer die Forschung zu der Wirkung der Hormone (pränatal/postnatal) und ihr unterschiedliches Vorkommen ignoriert, der muss sich erhebliche Unstimmigkeiten vorwerfen lassen.