Systematisches Gehirn, Empathisches Gehirn und die Fähigkeit sachliche Zusammenhänge zu erkennen

Bad Hair Day stellt auf ihrem Blog ihre These, dass Frauen besser darin sind, sachliche Zusammenhänge zu erkennen, (zur These auch schon hier) vor (und hackt etwas auf mir rum).

Es soll eine dreiteilige Serie werden, die ersten zwei alle Teile sind bereits online

Den dritten Teil ergänze ich, wenn er online ist.

Meine Kritik insbesondere an dem zweiten Artikel habe ich dort in Kommentaren geäußert.

Schöne Frauen, Werbung und Status

Eine interessante Studie zum Einsatz schöner Frauen in der Werbung oder bei Produktpräsentationen:

Exposure to mating cues activates the goal to signal one’s mate value to members of the opposite sex. This mate attraction goal may render men perceptually ready for products that signal their mate value to women. As men’s mate value is partly determined by their financial prospects, men may be more likely to notice products that would signal their financial resources to women. The current study demonstrates that exposure to a sexily dressed woman increases single men’s likelihood of noticing status products in a visual display. Not only do these findings further support the link between conspicuous consumption and male mating strategies, they are the first to demonstrate perceptual readiness for indirect (i.e., products) rather than direct (i.e., opposite sex individuals) means for reproduction.

Die Idee ist wohl, dass ein Mann, der sieht, dass eine schöne Frau ein bestimmtes Produkt gut findet, zumindest unterbewusst überlegt, ob dieses Objekt seinen eigenen Status anheben würde und schöne Frauen ihn deswegen eher beachten würden. Er würde demnach schauen, ob er sich das entsprechende Produkt leisten kann und der Preis die vermutete Statussteigerung wert ist.

Das passt natürlich gut zur Signalling Theorie, nach der teuere Objekte und Marken insbesondere signalisieren sollen, dass man sich die damit verbundenen Kosten leisten kann.

Es erklärt auch, warum schöne Frauen so oft in der Werbung gerade von Statusobjekten eingesetzt werden.

Welchen Anteil haben Frauen an den Handlungen der Gesellschaft?

Nachdem der Beitrag „Mary Daly, Männerfeindlichkeit und das Patriarchat“ in den Kommentaren zu einer bunten Diskussion zu allerlei Themen geführt hat, landete er zuletzt bei der Frage der Verantwortung der Frauen für Handlungen der Gesellschaft, also die Frage, inwieweit Frauen nur Gefängnisinsassen in einer von Männern bestimmten Welt sind, in der sie an Vorzügen mitnehmen, was die Männer zulassen, oder aber ob sie selbst auch die guten und schlechten Seiten – Kriege, Umweltzerstörungen, Forschungen – mitzuvertreten haben.

Mir fällt dazu zunächst der feministische (?) Spruch „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“ ein, der zumindest eine Teilhabe an dem Erfolg einfordert. Da Erfolg häufig relativ ist und im guten oder bösen vorhanden sein kann, könnte man hier genauso argumentieren, dass hinter jedem ausbeuterischen Geschäftsmann eine Frau steht, die den Luxus genießt und Sparmaßnahmen zu Lasten des Einkommens, aber evtl zu Gunsten der Arbeitnehmer/Umwelt durchaus nicht unbedingt billigen muss.

Eine etwas feministischere Ausdrucksweise für das Recht auf (Mit-)Täterschaft hatten wir schon einmal hier über die Ansichten von Frau Thürmer-Rohrs zur Mitttäterschaft der Frau.

Gerade in heutiger Zeit wird man immer weniger von einer Entlastung der Frau ausgehen können. Denn um so mehr gesellschaftliche Positionen Frauen einnehmen, um so höher ist auch ihre Verantwortung. Wenn Frauen dort andererseits keine Rolle spielen, weil sie eh dem Patriarchat untertan sind, warum dann wieder Frauenquoten?

Eine weitere Frage ist, ob sich die Frauen auch gerade in einer Demokratie von einer Verantwortung freisprechen können.

Meiner Meinung nach ist der Mensch in vielen Punkten auf seinen eigenen Vorteil bedacht, Mann wie Frau. Fernes Leid und Leid, das nicht unmittelbar auf einen selbst zurückgeführt werden kann interessiert beide Geschlechter vergleichsweise wenig, insoweit ist häufig eher der Status und die Reputation des guten Menschen wichtig, die aber nicht konsequent verfolgt werden muss, sofern der Schein gewahrt werden kann.

Frauen mögen gern für Tierschutz sein, weil Tiere niedlich sind und das Ansinnen gut. Die meisten Frauen werden aber auch an ihrer Kosmetik keine Risiken eingehen wollen und insoweit Tierversuche durchaus hinnehmen. Die meisten Frauen werden billige Konsumprodukte schätzen und gerne in Länder mit einem hohen Lebensstandard ziehen, auch wenn diese Länder Mitarbeiter ausbeuten oder Menschen in anderen Ländern zu Billiglohn ihre Waren herstellen. Das ein Großteil der Konsumentscheidungen von Frauen getroffen wird, entscheiden sie auch welche Produkte in dieser Hinsicht in den Regalen stehen und zu welchen Preis sie hergestellt werden.

Die Wikingerbraut war froh die Frau des erfolgreichsten Raubzüglers zu sein und wird sich an seiner Beute berauscht haben. Die reiche Römerin wird gerne Sklaven gehabt haben, Gladiatorenkämpfe besucht haben und dem reichen Feldherrn zugejubelt haben. Diverse Dikatoren sind auch mit Frauenwahlstimmen gewählt worden. Und Diktatoren hatten auch noch nie einen Mangel an Frauen, die sie attraktiv fanden, wenn deren Macht gefestigt war.

Damit sind Frauen nicht schlechter als Männer, die ebenso gehandelt haben oder die Taten wohl noch eher ausgeführt haben. Aber sie sind gleichzeitig durchaus Nutznießer und Förderer vieler Taten, was sie durchaus auch zu Tätern macht.

Wer emanzipierte Frauen will, der sollte sich meiner Meinung nach nicht hinter dem Patriarchat verstecken, sondern Frauen eigene Anteile an der Gesellschaft zugestehen.