Der Gedanke der Opferung des Sohnes Gottes damit er selbst den Menschen vergeben kann erscheint mir etwas bizarr.
Die Kreuzigung Jesus wird, wenn man es zunächst mal als die Kreuzigung eines Menschen sieht, der bestimmte Lehren verkündet hat und der Sohn Gottes zu sein behauptet, als notwendig angesehen, damit der Mensch von der Erbsünde erlöst wird:
Der Karfreitag ist im Zusammenhang mit Ostern für die Christen einer der höchsten Feiertage. An ihm gedenkt die Kirche des Todes Jesu Christi in Erwartung seiner Auferstehung. Nach ihrem Glauben litt und starb Jesus als „Gottesknecht“ und nahm im Kreuzestod freiwillig die Erbsünde und Schuld aller Menschen auf sich. Durch Tod und Auferstehung Jesu wird allen Menschen erst Sündenvergebung und damit Errettung aus dem Tod und ewiges Leben ermöglicht. Gleichzeitig betont die katholische Theologie zunehmend die Konsequenz seiner Gottessohnschaft, deren Botschaft von der Zuwendung des Schöpfergottes zu den Menschen eben nicht an Gewalt und Tod ihre Grenzen findet.
Das Karfreitagsgeschehen ist nicht isoliert zu betrachten, sondern steht in einer Reihe mit Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Nicht das Opfer Jesu soll damit allein das Große sein, sondern der Sieg über Hölle, Tod und Grab.
Die Erbsünde ist eh ein interessantes Konzept:
Grundsätzlich ist es wohl der Umstand, dass Adam und Eva, als tatsächlich vorhandene erste Menschen, einen Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, gegen die Anweisung Gottes. Das hat dann wohl eine Trennung zwischen Gott und den Menschen verursacht:
Der Begriff wird in der orthodoxen, römisch-katholischen und den verschiedenen evangelischen Traditionen verschieden aufgefasst. Gemeinsam ist in allen christlichen Traditionen die Lehre der Trennung des Menschen von Gott, bedingt durch die Erbsünde. Mit Hilfe von Jesus Christus kann die Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt werden. Der Mensch allein besitzt nicht die Kraft dafür. Unterschiede bestehen innerhalb der christlichen Konfessionen hinsichtlich der Art des Weges, welcher zur Erlösung gegangen werden muss.
Man braucht also ein Opfer mit dessen Hilfe der Mensch wieder die Gemeinschaft mit Gott herstellen kann. Dazu opfert man den Sohn Gottes, der gleichzeitig er selbst ist., was ihm aber nicht bewusst ist, da er sich am Kreuz von Gott verlassen sieht, sich also nur als tatsächlichen Sohn sieht.
Insgesamt scheint mir das Konzept sehr konfus:
- Die Erbsünde scheint etwas zu sein, was außerhalb des Einflusses Gottes liegt, was er also nicht ohne weiteres korrigieren kann oder will. Er benötigt hierzu anscheinend ein bestimmtes Opfer, welches die Sünden symbolisch auf sich nimmt (dann aber trotz Übernahme dieser Sünden an der Seite Gottes sitzt?)
- Eine andere Betrachtung wäre, dass das Opfern Jesus Gott als Werkzeug dient, die außerhalb seines sonstigen Einflusses liegende Erbschuld zu überwinden
- Eine etwas banalere Erklärung wäre, dass Erkenntnis aus naheliegenden Gründen eine Trennung zwischen Gott und den Menschen herbeiführt und dies aus Sicht jeder Religion sündig erscheinen muss. Mit der Akzeptanz Jesus als Sohn Gottes und Retter der Menschheit wäre wieder mehr Unkenntnis in der Welt, die mehr Glauben ermöglicht und damit in der Tat de Kluft zwischen Mensch und Gott verringert. (zu Religion selbst als Costly Signal)
Jedenfalls scheint es allgemein wichtig zu sein, dass Gott hier seinen eigenen Sohn opfert oder aber dieser sein eigenes Leben für die Gemeinschaft gibt.
Jesus sendet oder ist damit in dieser Religion ein „Costly Signal“, eine Schuld, der der Mensch gerecht werden muss.
Das passt gut dazu, dass Religion auch die Möglichkeit ist, mit einer höheren Instanz um ein besseres Leben zu verhandeln. Gott legt hier insofern vor.