Falschbeschuldigungen wegen Vergewaltigungen waren schon häufiger Thema hier:
- Falschbeschuldigung und Vergewaltigung
- Falschbeschuldigung und Vergewaltigung II
- Falschbeschuldigung und Vergewaltigung III
Hier ein paar Fälle aus Zeitungen, damit das ganze mal etwas plastischer wird (Nein, Einzelfälle belegen nicht viel, aber sie sind mitunter doch ganz interessant für das Drumherum):
Ein sehr krasser Fall aus England:
A woman who cried rape was jailed yesterday after a court heard it was her eleventh false claim. Compulsive liar Elizabeth Jones, 22, was exposed when CCTV footage disproved her allegation against a man she ‘did not like any more’. She had made her first false rape claim in 2004 when she was just 13, Southampton Crown Court heard. Between 2005 and 2007 she made another eight allegations which police investigated and dismissed, although she was not prosecuted. In 2009 she was sentenced to a ten-month detention and training order for a similar offence. Jones’s latest victim was a boyfriend against whom she made the allegation after the pair had an argument. (…)
Miss Rickman said: ‘There is a history of her making false allegations of this nature and this is the 11th incident. Police had to take her allegation seriously and carried out an appropriate investigation.‘She was later arrested and accepted she had lied about being raped. She said she did it because she did not like him.’ Jones admitted to attempting to pervert the course of justice and was jailed for 16 months.
Judge Derwin Hope said the offence was not only serious because of ‘the terrible emotional experience’ the man she accused had to endure, but also because it struck at the heart of the criminal justice system. In mitigation, Megan Topliss said Jones had had a disturbed childhood and had been in care. (…)
Detective Constable Blanche added: ‘After the previous ten false allegations, Judge Hope felt that it was the final straw. ‘The evidence in the case was so conclusive as the CCTV images were so clear. I imagine that with the previous allegations the evidence hasn’t been there. ‘We take rape allegations very seriously and those that make false claims need to face the consequences. ‘False allegations completely undermine the work that the police have done and make it harder for genuine rape victims to come forward.’
Hier finde ich es interessant, dass es anscheinend 11 falsche Beschuldigungen und einen Kamerabeweis benötigte, damit sie eine höhere Strafe bekommt. Natürlich wird betont, dass man es hauptsächlich macht, weil falsche Beschuldigungen die Polizeiarbeit behindern und es Vergewaltigungsopfern erschwert wird, eine Tat anzuzeigen. Das scheint sie so weit getrieben zu haben, dass sie das Risiko bereits eingeht, weil sie ihn nicht mag.
Und ein Fall vor dem Landgericht Klagenfurt:
Wegen Verleumdung und falscher Beweisaussage vor der Polizei steht eine junge Frau aus Faak am See vor dem Landesgericht in Klagenfurt. Die 19-Jährige, die zum Tatzeitpunkt in einer Beziehung war, traf im September des Vorjahres einen Bekannten in einem Lokal, der mehr als freundschaftliches Interesse an ihr zeigte. Im Anschluss kam es zwischen der Frau und dem Mann zu sexuellen Handlungen, in beiderseitigem Einverständnis.
Lüge mit Folgen
Am nächsten Tag geriet die Angeklagte, die eine Lehre zur Restaurantfachfrau absolviert, ihrem Freund gegenüber in Erklärungsnot. Als dieser mit seinen Fragen nicht locker ließ, behauptete sie, der andere Mann hätte sie vergewaltigt. „Er sagte, wenn das stimmt, müssen wir zur Polizei gehen“, so die Angeklagte. „Ich verstrickte mich aber zunehmend in Widersprüche. Die Polizei glaubte mir nicht mehr und wusste, dass ich gelogen habe“, gibt sie während der Hauptverhandlung zu Protokoll. Der vermeintliche Vergewaltiger wurde zwar nicht verhaftet, aber von der Polizei befragt. Mit ihrem Freund ist die Frau mittlerweile nicht mehr zusammen.
Strafe auf Bewährung
Richterin Michaela Sanin verurteilt die geständige Angeklagte zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe auf Bewährung und zum Tragen der Verfahrenskosten. Die Angeklagte nimmt das Urteil an.
Hier sieht man gut, wie es zu so etwas kommen kann. Man kann einen Seitensprung nicht erklären, also wandelt man die eigene Täterstellung in eine Opferstellung um. Eigentlich will man das nur vor dem Freund machen, aber der besteht darauf, dass man die Sache der Polizei mitteilt. Schon kann man nicht mehr zurück.
Hier ein weiterer Fall:
Wegen einer vermeintlichen Vergewaltigung einer Jugendlichen in der Würzburger Posthalle saß ein 21-jähriger Mann seit Rosenmontag in Untersuchungshaft. Seit Dienstag (19.02.13) ist der Mann wieder frei: Die 15-Jährige hatte gelogen.
Im Zuge der Ermittlungen förderte die Würzburger Kriminalpolizei immer mehr Hinweise zutage, die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des 15-jährigen Mädchens aufkommen ließen. Schließlich räumte das vermeintliche Opfer ein, dass ihre Anschuldigungen gegen den 21-jährigen Würzburger nicht der Wahrheit entsprochen hatten. Der Mann wurde sofort aus der Haft entlassen. Gegen die 15-Jährige ermittelt die Polizei nun wegen Vortäuschens einer Straftat.