Whitepassing ist auch kein Privileg

Gestern wurde in den Kommentaren auf einen Artikel von Heng auf „Teariffic“ hingewiesen, in der diese sich über ihr „White Passing“ und die daraus folgenden Schwierigkeiten für sie als „Person of color“ beklagt.

Auf Twitter findet man folgendes Foto von ihr:

Hier war bisher das Profilbild von Heng bei Twitter, auf Wunsch von ihr entfernt (weitere Bilder: 1, 2)

Also mich wundert ihr „White Passing“ da jetzt nicht so.

Aber es ist vielleicht ein guter Anlass sich mal mit dem Begriff der „Person of Color“ zu beschäftigen. Die englische Wikipedia hat dazu das Folgende:

Person of color (plural: people of color, persons of color) is a term used primarily in the United States to describe any person who is not white. The term encompasses all non-white groups, emphasizing common experiences of racism. The term is not equivalent in use to „colored“, previously used in the US as a term for African Americans only.

People of color was introduced as a preferable replacement to both non-white and minority, which are also inclusive, because it frames the subject positively; non-white defines people in terms of what they are not (white), and minority frequently carries a subordinateconnotation.[1] Style guides for writing from American Heritage,[2] the Stanford Graduate School of Business,[3] Mount Holyoke College,[4] recommend the term over these alternatives. It may also be used with other collective categories of people such as students of color, men of color and women of color. Person of color typically refers to individuals of non-European heritage.[5]

The untranslated English term has also seen some limited usage among Germans of color, especially when stressing the postcolonial perspective,[6] but so far has not found entrance into general German language and is not necessarily known by the general populace.

In der deutschen Wikipedia heißt es:

Person of color (Plural: people of color) ist ein Begriff aus dem anglo-amerikanischen Raum für Menschen, die gegenüber der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft als nicht-weiß gelten und sich wegen ethnischer Zuschreibungen („Sichtbarkeit“) alltäglichen, institutionellen und anderen Formen des Rassismus ausgesetzt fühlen

Damit wäre die Definition eigentlich recht dehnbar, gerade durch das „fühlen“. „Non-White“ würde eigentlich Heng schon eher wieder aus den „People of Color“ rausnehmen, auch wenn sie als aufgrund ihrer Herkunft aus dem Iran einen gewissen „ethnischen Hintergrund“ hat. Sie selbst beschreibt sich als “ White-passing Hard Femme of Colour, queer, Studentin.

(Exkurs: Nach dieser Betrachtung bin ich dann mit einer PoC zusammen, Südland ist ja auch eine „ethnische Herkunft“. Gelegentlich werde ich auch mal als „Non-White“ gelesen, Norditaliener gar oder bei bestem Urlaubsbart auch als Nordgrieche, oder was südosteuropäisches, ich scheine da auf einige etwas unbestimmt zu wirken, auch wenn mich die allermeisten „Weiß“ lesen. In einem Französisch-Kurs an der Uni sollten wir beispielsweise jeder als einen der ersten Sätze angeben, welche Nationalität wir  haben, demnach sagte ich, als ich an der Reihe war „je suis allemand“ und brachte die Lehrerin zur Verzweifelung, weil ich auf ihren Vorhalt, dass es falsch sei, es immer wieder mit besserer Betonung versuchte. Bis sie mir dann offenbarte, dass ich doch gar nicht aus Deutschland kommen würde und (endlich) mein richtiges Land einsetzen solle. Naja, anscheinend bin ich auch ein PoC. Exkurs Ende)

Jetzt hätte ich etwas naiv gesagt, dass in diesem Gedankenmodell ja ein „white passing“ eine gute Seite sein muss, denn es eröffnet einem den Zugang zu allen Privilegien: Die Privilegien werden ja nach dem Erscheinungsbild zugewiesen und sie wird damit als privilegiert gelesen.

Bei Heng klingt es dennoch düster:

Zwei coole Middle-Eastern Queens steigt am Hermannplatz ein, die beiden Freundinnen sitzen in einem Viererblock mit mir und einer anderen Person, die ich als Middle-Eastern Mädchen lese. Die beiden Freundinnen unterhalten sich miteinander, die eine hat einen knallroten Lippenstift und lockiges Haar, die andere ein sehr schmales Gesicht und goldene Kreolen. Sie nehmen viel Raum ein, unterhalten sich laut, reclaimen sich den von weißen Yuppies gefüllten Space namens U-Bahnabteil. Ab und zu lächeln sie der vierten Person auf den Sitzbänken zu, es ist keine große Kontaktaufnahme, nur ein Zeichen von “Ich sehe, dass du da bist, Schwester!” Ich beobachte die beiden, bewundere sie. Sie wirken auf mich sehr selbstbewusst und erinnern mich an Töchter von Bekannten. Ich versuchte, nicht starrend auszusehen, also schaute ich immer nur für ein paar Sekunden hin und senkte meinen Blick schnell wieder. Ich lächelte, hätte ihnen gern zugelächelt. Hätte gerne auch ein “Ich sehe, dass ihr da seid und ich bewundere euch, Schwestern!”-Zeichen ausgesandt. Wie ich es oft auf der Straße versuche, wenn ich Muslimas und nicht-weißen Personen über den Weg laufe. Aber ich werde häufig nicht erkannt.

Erst einmal ist es natürlich interessant, dass man hier die Raumeinnahme nicht als Mackerhaft ansieht, sondern als toll, als „Raum zurückerobern“. Da würde sie gerne mitmachen, aber sie ist eben in der Hinsicht nicht privilegiert, kein Opfer, sondern muss Zurückhaltung zeigen. Warum sie sie nicht als Frauen, die hier anscheinend gegen die Männer Raum einnehmen, toll finden kann, erzählt sie leider nicht.

Neuer Raum, neues Glück. Um mich herum unterhalten sich weiße Queers. Sie reden über Feiertage, ihre Großeltern, deutsche Küche, Familienurlaub. Identifikationspotenzial: Null. Ich langweile mich. Einmal versuche ich mich ins Gespräch einzubringen und mache einen Scherz. Über deutsche Küche und seinen mangelnden Geschmack. “Ohne Kurkuma, ohne mich”, lache ich. Außer mir lacht keine_r. “Einmal habe ich Kurkuma über meinen Reis gemacht, das hat voll komisch geschmeckt”, sagt eine Person, die ich kaum kenne, aber sofort scheiße finde. Irgendwann wollen Leute wissen, wie genau mein Name nochmal geschrieben wird. Und woher er kommt. Ach so, Iran, wie exotisch!

Das sind Struggles als Person of Color mit white-passing-Privileg

Da nehmen die sie auch einfach nicht als Person of Color war und ihr kleiner Versuch, dass zu retten, indem sie über die deutsche Küche herzieht, scheitert auch noch. Die stimmen ihr nicht vorbehaltlos zu, sondern widersprechen sogar! Haben einen anderen Geschmack als sie! Widerlich, kein Wunder, dass sie sie nicht mag. Die Beachten eben ihren Opferstatus nicht genug, behandeln sie einfach als weißprivilegierte Person, der man sagen kann, dass einen persönlich Kurkuma nicht schmeckt, ohne dass sie dabei merken, dass das rassistisch ist. Ich kann die arme Heng verstehen. Interessanterweise hätte sie natürlich eine Person, die ihr zustimmt, dass Kurkuma auf Reis das beste ist, auch rassistisch finden können, denn die eignet sich dann ja deren Kultur an, was auch nicht geht. Insofern hätte man wohl allenfalls sagen dürfen, dass andere Küchen eben viel besser sind als die inländische und sie anbetend anschauen können.

In separatistischen BPOC-Räumen (Räume, die nicht für weiße Personen offen sind), fühle ich mich manchmal unwohl. Ich habe Angst, dass die anderen Personen denken, ich eigne mir ihre Struggles an und gehöre nicht dahin. Ich habe Angst, Raum einzunehmen, der mir nicht zusteht. Ich hinterfrage jede meiner Handlungen, bin verunsichert, weiß nicht, was angemessen ist. “Eigentlich sehe ich doch aus, wie eine random Person aus dem Middle-East. Wie aus dem Iran oder aus Israel oder der Türkei. Da sehen doch auch nicht alle gleich aus! Get over yourself!”, denke ich dann immer.
Wenn Menschen mich in diesen Räumen anschauen, werde ich sofort nervös. In Moscheen habe ich ein solches Gefühl nicht, sondern eher in politischen Räumen. In solchen Momenten verfalle ich in problematische Denkmuster wie: Ich wünschte, ich würde iranischer aussehen. Ich wünschte, ich würde mehr wie mein Vater aussehen. Warum wird meine Schwester immer richtig gelesen, wir sehen uns doch total ähnlich?

„BPOC“ sind übrigens „Black People of Color“. Da frage ich mich wirklich, warum sie da meint reingehen zu können. Sie ist eben nicht „Black“. Anscheinend ist sie sich ihrer Privilegierung nicht hinreichend bewußt.

Ich finde es insoweit schon faszinierend, dass sie erst die rassistischen Probleme darstellt und sich dann beklagt, dass sie weiß gelesen wird.

Ihre ganze Angst macht insofern aus meiner Sicht eher deutlich, dass sie insbesondere zur Gruppe dazugehören möchte, eine von den guten sein möchte, keine Weiße, die ihre Privilegien hinterfragen muss, sondern eine PoC, die voller Stolz sagen kann, dass sie diskriminiert wird und deswegen dazu gehört.

Wenn ich dann mit Menschen spreche und meine Daseinsberechtigung innerhalb diesen Raums nicht hinterfragt wird, entspanne ich mich ein bisschen. Weniges empowert mich so sehr, wie von anderen Personen of Color eine Art Anerkennung oder Zugehörigkeitsgefühl vermittelt zu bekommen. Ich kann es nicht richtig formulieren, aber ich fühle mich einfach sichtbar.

Da wird dieses In-Group-Gefühl noch einmal von ihr sehr deutlich ausformuliert. Sie möchte dazugehören, was bei jemanden, der einer Identitätspolitik, die Weißsein stark abwertet, angehört, ja durchaus verständlich ist. Es muss ein schrecklichers Gefühl sein, wenn die anderen einem dem Unterdrücker zuordnen

Die Erleichterung tritt auch ein, weil ich es total nachvollziehen kann, warum Menschen mich in diesen Räumen nicht haben wollen. Weil ich ganz andere Erfahrungen habe als sie, weil ich sehr leicht zu tokenisieren bin. (Aber auch: Alle Personen of Color haben unterschiedliche Erfahrungen. Und komplett andere Erfahrungen als Schwarze Personen. Ich behaupte auch nie, die Oppression Olympia zu gewinnen. Und wenn Personen als Tokens genutzt werden, dann sind die priviligierten Tokenizer das Hauptproblem. Es ist zwar auch eine Entscheidung, Quoten-Whatever zu sein. Aber eine Entscheidung, die mit vielen Faktoren zusammenhängt – im Zweifelsfall mit der Existenz.)

Tokenisierung ist übrigens etwas, bei dem man denjenigen als Vertreter seiner Gruppe sieht und nicht mehr als Individuum. Man sieht also etwa eine Frau, die sich in einem sonst überwiegend männlich besetzen Bereich aufhält, nicht mehr als individuelle Person, sondern lädt die Vorurteile bezüglich dieser Gruppe bei ihr ab und behandelt sie als Vertreter dieser Gruppe. Ob sie damit meint, dass sie dann als „Araberin“ tokenisiert wird bleibt mir etwas unklar. Wobei ich vermute, dass sie nicht als Weiße tokenisiert werden kann, denn das können nur in diesen Theorien üblicherweise nur Minderheiten (weswegen es auch okay ist, einen Mann als Vertreter der Männlichkeit oder der Männer zu sehen und damit im Feminismus nur das schlimmste von ihm zu denken, ohne sich den Vorwurf der Tokenisierung einzuhandeln).

Interessieren würde mich auch, ob der Satz “ Ich behaupte auch nie, die Oppression Olympia zu gewinnen“ nicht eigentlich angesichts ihrer Privilegien gegenüber BPOCs eine Leugnung ihrer Privilegierung ist.

Erst vor kurzem war ich in einer sehr merkwürdigen Situation. Meine Mutter und Schwester sagten am Tisch zu mir, ich sähe gar nicht iranisch aus. Das ist ein unsinniger Kommentar, wie sehen denn auch iranische Personen aus? (…) Ich wusste, dass es Kackscheisze war, die sie sagten. Aber es verletzte mich sehr, von meiner eigenen Familie geothert zu werden. Nicht mal in diesem Raum zu genügen. Nirgendwo reinzupassen.

Das typische Migrantengefühl, dass man nirgendwo reinpasst, kann ich nachvollziehen. Bei ihr kann ich auch nachvollziehen, dass es sie sehr ärgern muss, dass man sie aus der PoC-Kategorie aussortiert. „Othern“ als Unterdrücker. Dabei will sie doch selbst „Othern“, die PoC und nicht Nicht-PoCs, die Weißen.

Ich möchte mich mit diesem Text nicht als Special Snowflake inszenieren. Es sind einfach Gedanken, die in den letzten Monaten sehr aufdringlich in meinem Kopf herumspukten und die mich sehr beschäftigen. Es ist so vieles, bei dem ich mich zwischen zwei Stühlen fühle: Nicht dünn, nicht fett, sondern dick. Nicht cis, nicht binärtrans, sondern nicht-binär weiblich. Auch mit queerfemininer Performance wird eins aufgrund von Lookismus oft falsch gelesen. Community-Räume versetzen mich in Stress und Ängste, weil ich in wenigen das Gefühl habe, wirklich willkommen zu sein. Konkretes Beispiel: Wenn ich in einem Club “ganz natürlich tanze”, hab ich einerseits Anxiety davor, dass Menschen meine Performance für Aneignung halten, und andererseits (in weißen Räumen), dass ich dafür exotisiert_fetischisiert werde. Egal, was ich mache, es könnte problematisch enden. Es ist ein großer Identitätsstruggle, der mit Angst vor Aneignung, unangebrachter Raumeinnahme und Selbstzweifel verbunden ist.

Mit dem Feminismus und dem intersektionalen Feminismus wird alles besser. Jeder ist überall willkommen und keiner wird mehr ausgebremst. Man kann sich einfach verhalten wie man will, ganz ohne Angst davor, nicht akzeptiert zu werden. Alles ist abgeschafft und Gruppendenken, nein Gruppendenken gibt es nicht mehr. Es ist eine gemütliche Welt ohne Abschottung und ohne Grenzen.

Wie könnte man jemals etwas anderes denken?

94 Gedanken zu “Whitepassing ist auch kein Privileg

  1. Mich wundert, dass es für diesen Artikel nicht massiv Kritik gab. Sich über White Passing zu beschweren ist ja gewissermaßen eine Verhöhnung aller POC und der täglichen Unterdrückug, der sie ausgesetzt sind. Indem man praktisch sagt „Ich würde lieber viel öfter unterdrückt“ redet man die Leiden der Unterdrückten klein und streitet darüber hinaus noch sein eigenes Privileg ab. Im Prinzip stellt sie hier ganz massiv das White Privilege in Frage.

  2. Also wenn ich recht verstehe ist sie aus dem Iran, aber in Deutschland aufgewachsen, und hat früher Kopftuch getragen. Sieht weißer aus als manche Deutsche, aber meint, sie müsse als Person of Colour wahrgenommen werden, weil sie sich als solche fühlt.

    Das ist eben das Problem dieses „PoC“-Begriffes. Bei Noah Sow heißt es,
    Schwarze seien „alle, die sich als Schwarz definieren, … alle anderen sind Weiße. Schwarz zu sein ist nichts, was man wirklich ist, sondern steht eher für gemeinsame Erfahrungen, die man in der Gesellschaft gemacht hat. Weiße können daher nicht bestimmen, wer Schwarz ist, und wer nicht.“

    Das läge wohl auch auf der Linie von „Teariffic”, aber leider sieht man es ihr nicht an, dass sie sich als PoC definiert. Und sie selber identifiziert Weiße ja offenbar auch anhand der Hautfarbe bzw, der äußeren Erscheinung (Kopftuch=PoC).

    Das geht natürlich logisch nicht, entweder Weiße erkennt am an ihrer Hautfarbe (dann ist sie ein Weiße, und schwarze Afrikaner würden sie auch sofort als solche identifizieren), oder ob jemand Weißer oder PoC ist kann man nicht sehen, sondern es hängt von seiner Selbstdefinition ab. Dann müsste man allerdings erst nach dieser fragen, bevor man einen Menschen kategorisiert.

    • Aber würde die Definition von Noah Sow nicht auch bedeuten, dass ich mich nun als schwarz fühlen kann und das von anderen so akzeptiert werden müsste. Völlig unabhängig davon, ob jeder andere mich nun als weiß oder wasauchimmer wahrnimmt.
      Das ist doch totaler Schwachsinn!
      Menschen in Kategorien anhand von Hautfarben oder Herkunft zu unterteilen und gleiches Verhalten daher unterschiedlich zu bewerte, ist rassistisch! Und wenn sich Leute in einem öffentlichen Verkehrsmittel so benehmen wie in dem Artikel beschrieben, so ist das schlicht unhöflich anderen gegenüber, die vielleicht einfach Ihre Ruhe haben möchten – egal, woher diese Menschen nun stammen oder wie sie aussehen!

      • Ja natürlich, da werden Menschen ständig nach Hautfarbe, Geschlecht und sexueller Orientierung sortiert (und bewertet) und das ganze tritt dann auch noch als Antirassismus auf.

    • @El Mocho

      „Schwarze seien „alle, die sich als Schwarz definieren, … alle anderen sind Weiße. Schwarz zu sein ist nichts, was man wirklich ist, sondern steht eher für gemeinsame Erfahrungen, die man in der Gesellschaft gemacht hat. Weiße können daher nicht bestimmen, wer Schwarz ist, und wer nicht.“

      Die Definition ist wirklich schwachsinnig. Und das eigentlich noch mehr, wenn der ganze Witz an der Theorie ist, dass man aufgrund seiner Einordnung durch andere ungerechtfertige Nachteile hat. Diese Nachteile bestehen bei einer Selbstzuordnung eben nicht.

    • Aus dem Iran kommt sie also, so so.

      Was sagt denn Wiki dazu:

      Seit frühester Zeit wurde das Land von seiner Bevölkerung als Irān (eine Abkürzung des mittelpersischen Ērān šahr) bezeichnet. Die altpersische Form dieses Namens, Aryānām Xšaθra, bedeutet „Land der Arier“.

      (http://de.wikipedia.org/wiki/Iran)

      Tja, da wird es wohl schwierig mit der PoC Zugehörigkeit.

      • Euch scheint die feine Ironie der ganzen Situation nicht aufzufallen.

        Ich will es mal an einem Beispiel erklären.
        Wenn ich den Nationalsozialismus samt seiner Begrifflichkeiten mal exemplarisch für eine Ideologie heranziehen dürfte, die gerade eben Zeichen-setzend war, für das, was man Rassismus nennt.

        In dieser rassistischen Ideologie gab es den Arier (http://de.wikipedia.org/wiki/Arier) und seine Gegenspieler, die nicht-Arier.
        Und eben ersterer hatte seine Ursprünge in Persien / Iran.
        Sicher haben die Nazis auch da einiges Hineingesponnen, aber der Begriff ist schon derselbe, bei dem sie sich da bedient haben.

        Rein Rassismustechnisch wäre also ein Iraner nicht nur kein PoC, er wäre sowas wie das Gegenteil des PoC bzw. umgekehrt.

        Und da hat sie nun mal die Arschkarte gezogen.
        Denn die Nazis hätten ihr wahrscheinlich den Arierpass ohne Bedenken ausgestellt. Zumindest wäre ihre Herkunft kein Grund gewesen dies nicht zu tun – im Gegenteil.

        Also entweder es ist sehr sehr dumm, mit so einem Blogeintrag das Thema in den Vordergrund zu stellen, wo man doch im PoC Club mitmachen möchte.
        Oder die Femis haben weitaus mehr tiefgreifenden Humor, als
        es ihnen jemals jemand zugetraut hat.

        • Denn die Nazis hätten ihr wahrscheinlich den Arierpass ohne Bedenken ausgestellt.

          The Shah went on to ask the international community to use the native name of „Iran“ in 1935 to address to his country, which in Persian means ‚Land of the Aryans‘ and refers to Airyanem Vaejah, the Avestan name of the original homeland of the Aryans. Although the country has been known as Iran to the native people themselves for many centuries, Westerners came to know the nation as Persia through Ancient Greek accounts. Iranians were immune to the racial Nuremberg Laws on the grounds that they were pure blooded Aryans. In 1939, Nazi Germany provided Iran with what they called a Germany Scientific Library. The library contained over 7500 books selected „to convince Iranian readers … of the kinship between the National Socialist Reich and the Aryan culture of Iran“.[10] In various pro-Nazi publications, lectures, speeches, and ceremonies, parallels were drawn between the Shah of Iran and Hitler, and praise the charisma and virtue of the Führerprinzip.[11]

          https://en.wikipedia.org/wiki/Germany%E2%80%93Iran_relations#The_first_Pahlavi_era_and_Nazi_Germany

          Gut. Das heißt natürlich nicht, dass es deshalb keine Ressentiments gegen Iranerinnen geben kann. Allerdings wird so klar, dass diese Ressentiments nicht der Tradition des Europäischen Rassismus geschuldet sind. Der Mittle Osten gilt immerhin als Wiege der Zivilisation – welcher Biodeterminist wollte da „minderwertiges Genmaterial“ ausmachen? Sicher, Rassisten braucht man nicht nach Logik zu fragen, allerdings sind die tradierten rassistischen Narrative so gestrickt wie sie nun mal gestrickt sind. Und diesen Narrativen zufolge ist das alte Persien eine wesentliche Quelle des „höherentwickelten Genmateriales“. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Iraner bzw. Perser tendenziell einen ganz anderes Nimbus haben als beispielsweise Libanesen. Die Vorstellung von Persien als uralte Hochkultur ist recht tief in unserem Kulturgut verankert.

          Ressentiment gegen Muslime an sich ist hingegen eher etwas jüngeren Ursprungs (er knüpft natürlich teils an Christliche Traditionen an) Dieses Ressentiment kam wohl so Ende der 1970er hoch. Man bedient sich dabei in aller Regel gar nicht mehr biologischer Kriterien, sondern multikulturalistischer. Lieblingsthema dieses Ressentiments ist oft „die Unterdrückung der Muslima“ (Männer werden ja nicht von der Religionspolizei verfolgt, wie man zur Zeit in Saudi Arabien beobachten kann). Ziel dieses Ressentiments sind in erster Linie muslimische Männer. Muslimische Frauen hingegen gelten in erster Linie als Opfer dieser Männer. Wenn die Madame beklagen würde, dass sie nur als Opfer ihrer eigenen pösen Brüder und Väter wahrgenommen wird, dann hätte ich etwas mehr Verständnis.

          Ich wage zu behaupten, dass einer muslimisch „gelesenen“ Frau, die offen westliche „Emanzipiertheit“ vor sich herträgt erstmal viel Achtung entgegengebracht wird. Das reiht sich nahtlos ein in das multikulturalistische Mindset: Sie hat ja dann das „Makel“ der islamischen Kultur abgelegt.

          In einer humanistischen Betrachtungsweise ist das natürlich auch fragwürdig, weil sie so eben auch ohne Ansehen der Person anhand ihrer Ethnie behandelt wird. Allerdings besteht sie ja selbst mit Nachdruck darauf, als ethnisch-kulturalistische Kategorie behandelt zu werden.

          Das ist halt das Problem mit dem Multikulturalismus. Er wird nicht besser dadurch, dass man „Angehörige nicht-weißer Kulturkreise“ einfach nur per se positiv statt negativ bewertet – einfach nur die Täter vs. Opfer – Dichotomie bzw. Binärität mit minus eins multipliziert. Und diese Madame tut genau das.

        • @Nick

          Das ist halt das Problem mit dem Multikulturalismus. Er wird nicht besser dadurch, dass man “Angehörige nicht-weißer Kulturkreise” einfach nur per se positiv statt negativ bewertet – einfach nur die Täter vs. Opfer – Dichotomie bzw. Binärität mit minus eins multipliziert. Und diese Madame tut genau das.

          Ja, so ähnlich sehe ich das auch.
          Nur habe ich verstärkt das Gefühl, dass der verortnete und plakative Anti-Rassismus, wie eine Hohlform zum Rassismus verhält und diesen ab einer bestimmten Stufe selber reproduziert. So wie ein Fussabdruck ja auch nicht das „Gegenteil“ des Fußes ist, sondern ihn nachbildet.

          Es ist auf diese Weise auch eine „legitime“ und sozial akzeptierte Form selbst rassistische Neigungen auszuüben.
          In diesen „geschützten Räumen“ für Frauen schwingt für mich immer etwas Apartheids-Feeling mit. Seien es jetzt Uni-Kurse oder Fitnessstudios nur für Frauen usw. Da sie oftmals kaum mit den tatsächlichen Geschlechterunterschieden pragmatisch begründet sind (wie bei Toiletten) und so zu beiderseitigen Vorteil ist, sondern auf Ausschluss und Konflikt ausgelegt sind.
          Selbst ein „all genders welcome“ in Ausnahmefällen wirkt dann nur noch als eine Farce, wenn inhaltlich das Gegenteil gelebt wird.

        • @gedankenwerk:
          Nur habe ich verstärkt das Gefühl, dass der verortnete und plakative Anti-Rassismus, wie eine Hohlform zum Rassismus verhält und diesen ab einer bestimmten Stufe selber reproduziert.

          Hohlform – Schönes Bild! Jedenfalls der humanistischen Idee, dass Menschen nicht ohne Ansehen der Person anhand ihrer Ethnie zu behandeln sind, steht dies diametral entgegen.

          Es steckt ja auch exakt das gleiche Konzept von Multikuluralismus – die Vostellung von einer kulturell produzierten tiefen Wesenhaftigkeit – dahinter wie bei der kulturalistischen Spielart des Rassismus.

          Es ist auf diese Weise auch eine “legitime” und sozial akzeptierte Form selbst rassistische Neigungen auszuüben.

          Ja, das denke ich auch. Sicher – Vorurteile sind eine unvermeidbare informationsökonomische Angelegenheit – Aber die Madame kann offenbar gar nicht mehr in anderen Kategorien denken als in Ethnischen.

          Problematisch werden Vorurteile vor allem dann, wenn man nicht bereit ist, sie zu überprüfen. Wenn man sie dann auch noch mit einer Anschuldigung verknüpft, hat man Albert Memmis Kriterien für Rassismus erfüllt.

          Es mag zwar sein, dass Minderheiten insgesamt vunerabler sind, aber daraus lässt sich nicht auf die Einzelsituation schließen.

          Drei Araber gegen eine „Kartoffel“, nachts auf der Straße, sind in der Situation nicht mehr eine vunerable Minderheit. Die „Kartoffel“ ist es, die Staatsgewalt ist eben nicht überall.

        • Man muss ihr zugute halten dass sie wahrscheinlich noch relativ jung ist.
          Außerdem wird es auch Gründe gegeben haben, dass ihre Eltern aus Iran nach Deutschland gekommen sind und diese Erfahrungen werden dann unbewusst an die Kinder weitergegeben.

        • Die Nazis bezogen sich nur nicht auf die “Arier” als persische Volksgruppe, sondern “Arier” als eine germanische Rasse. Setzen, 6!

          Die Rassenlehre der Nazis war ironischerweise ein sehr seltsames Gemisch aus allen möglichen Einflüssen.

          Und der Ursprung des Begriffes Arier bezog sich sehr wohl auf persische Wurzeln.

  3. Irgendwie klingt das alles extrem narzistisch (auch wenn sie natürlich kein „special snowflake“ ist), versucht sie doch in jeder Umgebung einen Minderheitenstatus für sich zu beanspruchen, den sie in ihrem Weltbild offenbar als besonders erstrebenswert ansieht. Entsprechend spielt sie ihre jeweilige Andersartigkeit hoch, je nachdem wo sie ist. Insbesondere der Teil wo sie sich in den „poc“ Räumen beschreibt klingt für mich absolut bizarr. Zumal sie sich, wie ich es so oft sehe, auf einen Aspekt reduziert, und jede Interaktion mit anderen Menschen unter diesem Licht analysiert.

  4. Spätrömische Dekadenz.

    Die Leute müssen endlich entschieden den Mund aufmachen gegen diesen Blödsinn. Intellektuelle halten sich häufig vornehm zurück. Einfache Leute verstehen nur Bahnhof bei solchem Müll bzw. können sich gar nicht vorstellen, daß es so etwas gibt.

    Traurig ist, daß die gutmenschenaffine Intelligenzia so unkritisch ist. Das sind die Leute, die auf den Tisch hauen müßten.

    In was für einer erbärmlichen Gesellschaft von Weicheiern leben wir bloß?

    • Ja, das habe ich mich auch gefragt. Gleich nach der Frage, ob es eigentlich spezielle Hochdruckpressen gibt, mit denen man sich den Schädel voll affektierten, prätentiösen, narzißtischen Scheiß pressen lassen kann. Wie soll sonst so viel davon wieder aus der Dame quellen können?

    • Solche Leute sterben nie aus, das muss irgendwie n Verdrahtungsfehler im Hirn sein.
      Genau dasselbe Muster kenn ich schon aus den 80ern, und sogar manche 68-er schafften es, sich sinnleer über Nichts in den Hirntod zu labern, übrigens seit jeher ein überwiegend weiblicher Sport.

      Leider ist der Atemreflex unbeeinflussbar, sonst hätte ich manche Neurose gern damit beendet, dass ich der Sorgenzermarterten mit ehrlich gemeinter Empörung den Vorwurf gemacht hätte, sie verbrauche die Luft ihrer ärmeren Mitmenschen, sei also eine bourgoise Ausbeuterin ohne Gewissen.
      Das hätte sie unter Garantie in Sekunden getötet – und den Rest der Welt vor noch mehr geistigem Dünnschiss bewahrt.

  5. Ich würde das Bild wegmachen, das gehört sich nicht.

    Ein Gespräch in der Familie ist wohl kaum „othern“. Es ist ein Gespräch. Unter Leuten, von denen man erstmal annehmen kann, daß sie einem liebevoll zugewandt sind. Ein Mindestmaß an Respekt gegenüber seinen Eltern kann auch ein Atheist vertreten.

    Ihren Rassismus und ihr verzweifeltes sich-selbst-othern zeigt sie auch in ihrem vorhergehenden Blogeintrag:

    „Ob ich mein white-passing für etwas Nützliches einsetzen könnte oder ob ich aus Solidarität zu meiner muslimischen Familie und meinen Freund_innen die Religion, die ich eigentlich nicht mehr praktiziere, auf der Straße sichtbar tragen sollte und so Widerstand leisten kann. […] “Scheißkartoffeln”, denke ich dann wieder und lese über die Empörung über Weihnachtskritik. Trennung von Staat und Kirche, wünsche ich mir dann wieder. “

    „Scheißhypokritische Adventsfans“ und „Scheißkartoffeln“. Den Respekt, den sie beständig einfordert, ist sie nicht bereit zu geben. Ich bin sehr froh, diesen Menschen nicht zu kennen.

  6. Man kann natürlich den Keks in kleinste Teile zerbröseln und dann jeden Krümel davon analysieren, aber Essen kann man ihn dann nicht mehr.

    Die Frau sollte einfach mal das Gehirn ausschalten und auf ihr Herz hören und einfach das Leben genießen.

    Oder frei nach IKEA:

    Denkst du noch oder Lebst du schon?

      • Nein, merkt man ja.

        Im Grunde ist das ja das Traurige daran, die besten Jahre, Student, also die Zeit um das Leben mit all seinen Möglichkeiten zu genießen statt dessen wird lieber an der „Benachteiligungs Olympiade“ teilgenommen und über Dinge nachgedacht die außerhalb des Unibiotops kein Mensch interessiert, weil sie für das echte Leben irrelevant sind.

  7. Ich bin übrigens ein WPOC, eine White Person of Color. So… und jetzt hört alle sofort auf mich zu unterdrücken!!!!1111elf

    Muss man eingentlich eine Dachschaden haben um so einen Kauderwelsch zu schreiben?

    Aber eines nicht vergessen: Bei Feminismus geht es um Empowerment! Augen zu, Daumen festdrücken und dreimal laut aufsagen. Das muss man nämlich glauben!

      • Ich schlage vor für „white“ „snowy“ zu setzen.
        Man ist dann eine Snowy Person of Color und um hier auch hier seine positive Einstellung zu bringen ergänzt man mit dem Suffix „kind“ für nett.
        Man wäre also ein SPOCK.
        Finde ich irgendwie großartig.

    • „Muss man eingentlich eine Dachschaden haben um so einen Kauderwelsch zu schreiben?“

      Man MUSS nicht, aber es erhöht die Ausdauer 😀

  8. Ich habe eine sorbische Großmutter. Gelte ich dann auch als POC?
    Immerhin 1/8 krasser Minderheitenanteil, slawisch-katholisch. Im dritten Reich hätte das gegen die SS-Aufnahme gesprochen.

    • Ach und noch was, letzten wurde ich bei einem Auftritt beschimpft „wir machten Negemusik“ – also ich nehme mich nicht allein als schwarz wahr, auch andere tun das.
      Dann bin ich also eine sorbischstämmige, schwarze Person, die als cis*WHM gelesen wird, was meine Unterdrückungserfahrung noch verstärkt.

  9. Interessant, interessant. Was ist eigentlich mit dem Gegenteil?

    Trotz deutschem Stammbaum denken Leute recht häufig, ich sei Iraner oder Türke. Also PoC-Passing? (wobei ich immer dachte, Iraner seien Arier? Ich kenne Exil-Perser, die definitiv nicht „non-white“ looken)

    Kann schon gut sein, dass ich auch mal das ein oder andere rassistische Vorurteil abbekomme, wenn es denn sowas gibt. IdR kann man sich ja nicht sicher sein, weshalb das Gegenüber unfreundlich/reserviert/ängstlich o.ä. ist.

    Selten ist PoC-Passing sicher auch nicht: Ein Kumpel ist schon mal als „Spaghettifresser“ beschimpft worden, obwohl er aus dem alten deutschen Adel kommt.

      • Christian

        „Wenn es darum geht, ob du dich als von rassistischer Benachteiligung betroffener fühlst, dann bist du PoC“

        Echt, bin ich das? 😕 Nach deren (Antira etc.) Kriterienkatalog? Hast du einen Link dazu?

        • @ichichich

          ich hatte die oben zitierte Definition aus der Wikipedia vor Augen:

          Person of color (Plural: people of color) ist ein Begriff aus dem anglo-amerikanischen Raum für Menschen, die gegenüber der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft als nicht-weiß gelten und sich wegen ethnischer Zuschreibungen („Sichtbarkeit“) alltäglichen, institutionellen und anderen Formen des Rassismus ausgesetzt fühlen

          Italiener oder Türke wäre ja eine ethnische Zuschreibung und du bist deswegen Rassismus ausgesetzt. Insofern scheinen mir die „Tatbestandsvoraussetzungen“ erfüllt zu sein

    • @ichichich

      der Grund für das Lachen ist bei IDPOl-Ideologen auch nicht die Witzigkeit, sondern die Solidarisierung mit der unterdrückten Minderheit. Ihr Nichtlachen ist dann sogar bei Witzlosigkeit noch rassistischer, da sie ihnen Gelegenheit gegeben hat noch solidarischer zu sein als bei einem tatsächlichen Witz

    • Damit wären doch Schwarze gar keine PoCs mehr
      sondern PonoCs
      Persons of no Color, da Schwarz ja nach dieser Definition das Fehlen aller Farben wäre.

  10. Ihre Realitätswahrnehmung ist selektiv und verzerrt:

    Am Hermannplatz in Neukölln sind POCs für gewöhnlich in der Mehrheit oder nur ne knappe Minderheit, hier gibt es kaum Yuppies denen man den Raum wegnehmen muss.

    Das Verhalten der „middle eastern queens“ ist die weibliche Variante des typische jugendlich/arabischen lautstarkem Rumgeprolle, wäre sie im selben alter der Mädchen würde sie dank ihres „kartoffeligen“ Aussehen Gefahr laufen für ihre blicke zumindest n Spruch zu kassieren, der sicherlich nichts „schwesterliches“ hätte.

    wie würde sie das männliche arabische Proleten verhalten bewerten? empowerned? wie sie sich den raum zurück erobern und jedem der kurz in ihre richtung blickt mit schlägen drohen? (PS: machen nicht alle und nicht ständig, aber die latente aggressivität die sie,sobald 3-5 arabisch türkische jugendliche zusammen sind, ausstrahlen ist nicht abzustreiten) ist das auch „raum zurück erobern“, wenn man den rest der Pendler mit seinem lautstark übers handy abgespielten Rap beglückt?

    was wäre wenn sie weiß wären?

    Sie steckt schon so tief in ihrer Ideologie drin, dass es schmerzhaft ist, nicht genügend zu leiden, denn sie müsste doch mehr Unterdrückungserfahrungen machen! Nicht nur, das leute über ihre Kurkuma Witze nicht lachen!

    PS: PoC ist ein kunstbegriff der ausserhalb dieser linksintellektuellen Räume keinen Wert hat. Iraner betrachten sich als arisch, Araber würden sich nie im selben „Boot“ verorten wie ihre ehemaligen Sklaven, die Schwarzafrikaner. Asiaten genauso wenig. Rassismus existiert auch jenseits des Westens und auch innerhalb des Westens jenseits der weißen mehrheit, dass will man aber nicht wahrhaben

    • @ jonny

      Es handelt sich um den Frauentyp, der keine Probleme damit hat, in die Rolle des ihrem feurigen Lovers (und einzigem Selbstwertgefühlvermittlers) gegenüber submissiven Weibchens zu switchen..

      Beispiele gibt es zuhauf.

      Claudia Roth ist auch bald soweit.

  11. „Tokenisierung ist übrigens etwas, bei dem man denjenigen als Vertreter seiner Gruppe sieht und nicht mehr als Individuum.“

    Äh… also so ziemlich die Grundlage aller Ausführungen der Verfasserin?

    Tragikomisch ja, dass in solchen Momenten das eine Extrem an Definitionsprobleme stößt, welche das andere schon länger hatte: Wann ist jemand „reinrassig“ bzw. wann ist jemand „poc“? – Man sollte meinen, aus antirassistischer Sicht sollte darauf hin gearbeitet werden, dass solche Unterschiede verwischt und nicht weiter beachtet werden, aber irgendwie argwöhne ich, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis eine umgekehrte Version dieser „Ein Blutstropfen“-Regel des KKK (komme gerade nicht auf den korrekten Namen) aufgestellt wird, um genetisch nachzuweisen, dass jemand unterdrückt ist.

    – Nebenbei: Bist du nun eigentlich nur noch den kurzen Rest Januar der führende Scumbag, oder zählt es dreißig Tage, ungeachtet des Kalenderdatums? 😉

    • @DMJ

      „Äh… also so ziemlich die Grundlage aller Ausführungen der Verfasserin?“

      Ja, es ist merkwürdig, dass sie das nicht selbst merken bzw. mit dem recht schwachen Argument abtun, dass es nur bei minderheiten nicht okay ist

      „- Nebenbei: Bist du nun eigentlich nur noch den kurzen Rest Januar der führende Scumbag, oder zählt es dreißig Tage, ungeachtet des Kalenderdatums? ;)“

      Ich bin denke ich Mister Januar, aber damit immerhin im Rennen um den Scumbag des Jahres 😉

      • In der Hinsicht „Bei Minderheiten ist rassische Einteilung okay“ erlebte ich ja mal die Krönung als irgendjemand irgendwas (ich glaube, israelkritisches, aber ich kann mich irren) sagte und sofort hinzufügte, zu wieviel Prozent er selbst jüdisch sei. – Und sofort alle anderen Mitdiskutanten ebenfalls ihre teils weit entfernten Wurzeln zu Völkern, welche die Nazis nicht mochten, herauskramten.

        Da fragte ich mich auch, seit wann man einen negativen Ariernachweis braucht, um mitreden zu können. 😉

        • „Und sofort alle anderen Mitdiskutanten ebenfalls ihre teils weit entfernten Wurzeln zu Völkern, welche die Nazis nicht mochten, herauskramten.“

          Was nur ein marginales Problem sein dürfte 🙂 .
          Wen mochten denn die Nazis?
          Na gut, ich könnte, wenn ich tief in meiner Vergangenheit krame, ein paar dänische Ahnen ausgraben und einen angeblich russischen Hochadel – leider schon unter Iwan dem Unangenehmen verarmt.

  12. Immer wieder schön zu sehen wie Vorurteile über Feministinnen von diesen bestätigt werden. Machen Mücken zum Elefanten, (editiert: bitte höflich bleiben), Färben sich die kurzen Haare eher schlecht, benutzen englische Worte weil (editiert: bitte höflich bleiben), sind neidisch auf Schönheit, merken nicht das sie volles Brot rassistisch sind und verlieren sich in (editiert: bitte höflich bleiben) Konzepten.

    Es leuchtet jedenfalls ein das der Feminismus lieber mit Emma Watson und Anne Wizorek hausieren geht. Und wie kommt diese Person auf den Trichter das sie nicht Weiß ist? Oder gibt es eine neue Rassenlehre von der ich nichts mitbekommen habe?

    • 1editiert: Vollschlank
      2editiert: Beschränkt oder Gemütlich
      3editiert: logisch bedenklichen

      In Zukunft werde ich darauf achten meine Worte am Zumutbarkeitslimit von wohl beschützten Adelsdamen zu richten.

      Höflichkeit schön und gut, aber der Wahrheit darf sie nicht im Wege stehen.

        • Moinsen Christian

          Ich möchte nicht verhehlen das mir ein kühler Kopf häufig nützlicher wäre wenn ich einen Punkt klar machen möchte. Und der Spruch mit den Adelsdamen sollte auch keine Fäkalienwerferei werden. Die Etikette deines Blogs ist deine Hoheit und die werde ich versuchen zu respektieren. Meine Zeit als stiller Beobachter habe ich in den garstigeren Teilen des Netzes abgelegt, was meine Einschätzungen der Nehmerqualitäten von unbeteiligten Dritten im breiten Spektrum eher unzuverlässig macht. Daher möchte ich mich Entschuldigen falls ich Umstände bereitet haben sollte.

          „Dann hat es auch den Vorteil, mehr Stil zu haben“

          Stil hat leider den Nachteil das dieser immer ignoriert werden kann. Nur faire Gegner/Opponenten werden diese Geste würdigen. Die Zeloten/Ideologen können von jedem Punkt einer zivilisierten Konversation/Korrespondenz bis ins Jenseits Eskalieren, bevorzugt Emotional. Man beachte das diese Zeloten/Ideologen jeglicher Couleur ( braun, monarchistisch, religiös, usw. ) auch bevorzugt von einem sehr liberalen oder sozialem Punkt anfangen eine Diskussion zu bestreiten.

          Daher kann auch „der Feminismus“ behaupten lediglich für die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zu kämpfen, während Heinis/Heinienen unter diesem Banner offen darüber schwadronieren ob man jetzt zehn oder zwanzig Prozent Bevölkerungsanteil an Männern für „Gesund“ für eine Gesellschaft befinden soll. Ob ein Frau das Recht hat einen unschuldigen Mann zu Meucheln weil sie von ihren Ex geschlagen wurde oder ob Frauen überhaupt für erwiesene Verbrechen in den Knast sollten. Monat für Monat kommt mehr von diesem, gelinde gesagt, Bockmist auf. Da muss man nicht lange suchen und ich rede nicht von ein paar abgedrehten Spinnern die in einer virtuellen „Filterbubble“ leben und nur ihren Tumblerblog für die „Waterapetheory“ betreiben. Das sind Minister, Journalisten, Richter, Professoren und Ikonen der feministischen Bewegung. Und alles was ich höre ist dröhnende Stille. Die Konservativen sagen nichts weil sie Angst haben das die Städter sie für altbacken halten, die Sozialisten halten sich und den Feminismus für progressiv, sagen also auch nichts, was die Armen betrifft interessiert sich eh niemand was die davon halten und bei den Akademikern hat der ganze Schlamassel überhaupt angefangen.

          Höflichkeit und Stil haben determinierte Überzeugungstäter/Redner nur dann davon abgehalten ihren Feind ( solche Leute haben nur Freunde/Gefolge oder Feinde ) offen zu attackieren wenn die Unterstützung in der Gesellschaft deutlich zu Gunsten des Stilvollen stand. Daher halte ich nichts davon mich zurück zu halten wenn ich in die Fratze der Borniertheit blicke. Leute die sich persönlich angegriffen fühlen reagieren immer anders als diejenigen die ein ehrliches Interesse an einer Diskussion haben. Die Zeloten fangen an Macht aus einer echten oder fiktiven Schwäche zu ziehen, die Ehrlichen fragen nach mehr Info und/oder höflicheren Umgangsformen.

          goede nacht en veel geluk

        • @Christian:

          Ich bewundere ja, wie und dass Du das durchhältst. Ich hab schon öfter geschrieben, dass ich „your house, your rules“ gerne respektiere, aber wie man sich als vernünftiger Mensch längerfristig mit Feministinnen beschäftigen kann, deren einziger Lebenszweck es zu sein scheint, alle vernünfig denkenden Menschen zu denunzieren, lächerlich zu machen oder zu beschimpfen, ohne das Aufgrund deren eigenen Verhaltens moralisch tit-for-tat gerechtfertigt zurückzubekommen, ist mir nicht einsichtig.

          Ich würde vorschlagen, dass mal zur Diskussion zu stellen: Es ist ja im Feminismus häufiger so, dass irgendwelche [Negativpunkt] Frauen sich darüber echauffieren, dass sie als [Negativpunkt] wahrgenommen werden. Jeder denkende Mensch wird dann schlicht feststellen, dass diese Person [noch viel mehr Negativpunkte] hat, aber das ist halt die Konsequenz davon, wie man in den Wald hineinschreit. Das ist Sociology 101, das ist schlicht NORMAL.

          Feminismus ist für mich eine Bewegung, die „Normal“ so verändern will, dass „komplett geisteskrank“ das neue „Normal“ wird. Irl gibt es doch (hoffe ich zumindest) keinen gesunden Menschen, der sich, wenn er die Wahl hat, seine Privilegien als NBPoC vs. denen einer BPOC oder mirwegen als Dummerjans SPOCK zu reflektieren, nicht einfach gehen würde. Ich bin zudem absolut überzeugt, dass Feminismus ebenso ein kollektiver Versuch ist, existenten Selbsthass nach außen zu projizieren. Das könnte mir scheißegal sein, wenn es nicht aus irgendeinem Grund (Verdummung?) gesellschaftlich als „normal“ gesehen werden würde.

          Das ist schlicht dumm. Ich zitiere mal Schiller: „Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen; Der Staat muß untergehn, früh oder spät, Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“.

          Und da hat der Mann halt Recht. Was aber haben wir heute? Fefe rebloggt Anita Sarkesian, die es für eine gute Idee hielt, Menschen (hier:Gamer), die íhre Freizeit damit verbringen, sich im Internet zu bekriegen, den Krieg zu erklären. Und wundert/empört sich dann ernsthaft, dass die Leute ihr Kriegsangebot annehmen – hey, das ist ihr Hobby. Und dann wird sich gewundert, dass die auch noch Methoden finden, Irl Leuten zu schaden oder den Krieg weiterzuführen, bis sie gewinnen. Mei – ich würde das als dumm oder illusorisch oder geisteskrank bezeichnen, weil: wenn ich zu einer Gruppensex-Veranstaltung auf dem Azadi-Platz in Teheran aufrufen würde, käme ich mir eines von den dreien vor… deswegen mache ich das nicht. (http://blog.fefe.de/?ts=aa37c723)

          Wenn das aber jemand macht, ist das nicht „mutig“ oder „toll“ oder „bewundernswert“. Es ist schlicht dumm oder illusorisch oder geisteskrank – oder alles gleichzeitig. Das ist keine Beleidigung für die Leute. Das ist meine (oder ddbz’s oder Vortex‘) Meinung über die Leute. Die einen guten Grund hat. Und daher hätte ich das gerne mal diskutiert.

  13. Das ist doch total krank! Was ist denn mit der schief? Als würden sich die Frauen in der U-Bahn dafür interessieren, was sie denkt. Die hätten eher noch stärkere Schimpfwörter für sie.

    • auch schön: trotz ihrer herkunft, sexuellen orientierung, politischen idealen usw ist sie nicht frei von -ismen

      gut zu erkennen im artikel über weihnachten, bzw warum christen scheiße sind und weihnachten rassistisch 🙂

      sie mokiert am ende, dass der sonntag als arbeitsfreier tag doch bitte abzuschaffen sei qua seiner christlichen konnotation, die sicherlich jeden nichtchristen schwer belastet

      dabei übersieht sie ihren eigenen: Klassimus!!! schuldig im sinne der anklage, miss überpriviligiertes akademiker kind!

      sonst wäre sie sich im klaren darüber, das der sonntag als arbeitsfreier tag besonders der working class zugute kommt, die schon lange die ehemals flächendeckenden zuschläge nicht mehr gezahlt bekommt.

      für viele berufsgruppen ist der sonntag ohnehin ein arbeitstag, das aber jenseits von den berufen wo es manteltarifvertraäge gibt bzw eine beamtenbesoldung oft derselbe hungerlohn bezahlt wird wie in der woche ist ihr egal, schlisslich gets um ihr empfinden auf grund einer christlichen tradtion heute nicht zu lidl einkaufen gehen zu können. das die kassiererin lieber zuhause wäre, weil ihr mann und ihre kinder auch nur heute frei haben interessiert sie nicht.

  14. Ist White-Pasing ein Kiez in München? Ich habe mal in der Nähe von Pasing gewohnt, aber sehe mich eher als Black – nur eben eine besonders helle Variante von Black. Ich komme oft zu spät, mag Musik, Sport und Schnackseln – das sollte doch meinen guten Willen unterstreichen.

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