Selbermach Samstag 120 (24.01.2015)

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„Geschlechterrollen aufheben“ als Alleinstellungsmerkmal des Feminismus

Gerne wirbt der Feminismus damit, dass man eben auch als Mann Feminist sein soll, weil die Geschlechterrollen auch für Männer nachteilig sind.

In der Vorstellung von Feministen scheint damit der Feminismus die einzige Möglichkeit zu sein, etwas gegen starre Geschlechterrollen zu haben, sie sehen die Geschlechterrollenbekämpfung insofern als Alleinstellungsmerkmal des Feminismus, also als etwas, was man nur erreichen kann, wenn man Feminist ist.

Dass starre klassische Geschlechterrollen Nachteile auch für Männer bringen, dass würde ich durchaus auch so sehen, gerade wenn sie eben essentialistisch gesehen werden, also als verbindlich für alle Männer und Frauen ohne Berücksichtigung des Umstandes, dass es eben auch hier fließende Übergange gibt.

Allerdings ist in dem Paket „Geschlechterrollen aufheben“ für Männer im Feminismus eben noch einiges an „Beiwerk“ dabei, was einem nicht gefallen muss

  • Eine Schuldzuweisung an „Männer“ oder „Männlichkeit“ und ein Framen aller Handlungen in diesem Kontext als Unterdrückung der Frauen
  • Ein Ignorieren von Fakten, die bestimmte Unterschiede erklären
  • Die Zuweisung von „Definitionsmacht“ an Frauen je nach Radikalität bis hin zur Abkehr von wesentlichen Rechtsstaatsgrundsätzen wie der Unschuldsvermutung
  • Sofern man sich dort beteiligen will: Die Aberkennung einer eigenen Möglichkeit der Beteiligung und ein Verweis auf eine „Ally-Position“.
  • Eine Abwertung von geschlechterrollentypischen Verhalten soweit man es mag

Diese Nachteile muss man keineswegs zwangsläufig mitkaufen. Die Idee, dass nur mit Feminismus, geschweige denn mit radikalen Genderfeminsmus eine Auflockerung der Geschlechterrollen erfolgen kann, ist nicht zutreffend.

Man kann auch einfach ohne diese Ideen ein lockeres Verhältnis dazu entwickeln und Leute akzeptieren, die sich dort nicht wiederfinden. Dazu muss man insbesondere keinen Hass auf Leute entwicklen, die sich darin wiederfinden. Wer als Mann nicht nach den Geschlechterrollen leben möchte aber anderseits auch nicht die obigen Nachteile haben möchte, der kann dies durchaus machen. Was ebenso für Frauen gilt. Der Feminismus mag gegenwärtig die Ideologie sein, die damit am meisten wirbt, allerdings macht es ihn gerade in der gegenwärtigen Form deswegen nicht unbedingt zu einer vorzugswürdigen Ideologie.

vgl. auch: