Münchhausen (Stellvertreter) Syndrom und die Opferrolle im Feminismus

In dem Interview von Gad Saas mit Christina Hoff Sommers führt Ersterer an, dass er gewisse Parallelen zwischen der Ideologie des Feminismus und dem Münchhausen Syndrom bzw dem Münchhausen Syndrom by Proxy sieht.

Das Münchhausen-Syndrom (auch als „artifizielle Störung“ bezeichnet, von französisch artificiel „künstlich“, auch Koryphäen-Killer-Syndrom) ist eine psychische Störung, bei der die Betroffenen körperliche Beschwerden erfinden bzw. selbst hervorrufen und meist plausibel und dramatisch präsentieren.

Die Bezeichnung prägte 1951 der Londoner Psychiater Sir Richard Asher (1912–1969) nach dem Baron Münchhausen, dem „Lügenbaron“.[1] In englischen Veröffentlichungen wird meist der Name „Munchausen“ verwendet.

Im Vergleich zu Patienten mit ähnlichen Störungen wie Konversionssyndrome, Somatisierung und Hypochondrie sind sie selten und wesentlich schwieriger zu erkennen. Es handelt sich vorwiegend um Männer mittleren Alters. Neuere Langzeitstudien ergaben, dass aber auch Frauen im Klimakteriumhäufiger am Münchhausen-Syndrom leiden. Typisch ist der Besuch zahlreicher Ärzte und Krankenhäuser mit wechselnden, beliebigen, aber ausgeprägten Symptomen (z. B. Bauchschmerzen, neurologische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bewusstseinsverlust und „Anfälle“; Lungen- und Magen-„bluten“) und eine hohe Frequenz an aufwendigen apparativen Untersuchungen und Operationen.

Der Krankheitsgewinn ist die Erlangung medizinischer Zuwendung (ärztliche Untersuchungen, Aufnahme ins Krankenhaus, diagnostische und therapeutische Prozeduren bis hin zu unnötigen operativen Eingriffen). Die Betroffenen neigen zu Selbstverletzungen oder -vergiftung, um ihre Erkrankung zu belegen, und sie fordern oft schwerwiegende medizinische Untersuchungen und Eingriffe, welche das simulierte Krankheitsbild hervorrufen oder verschlimmern können. Hierbei laufen Ärzte Gefahr, zu „Mittätern“ von Selbstbeschädigern zu werden und hinterher für ihre fahrlässige Mithilfe aufSchadenersatz verklagt zu werden.

Ziel und Motiv der Betroffenen ist es häufig, Zuwendung und Mitleid durch Ärzte, Pflegepersonal und Familienangehörige zu bekommen. Gewöhnlich wechseln die Patienten sofort den Arzt, sobald die Möglichkeit einer psychischen Erkrankung angesprochen wird; psychiatrischen Überweisungen und Untersuchungen entziehen sie sich. Die Patienten entziehen sich in der Regel auch einer Behandlung, die in einem psychotherapeutischen Zugang liegen könnte.

Klassifizierung
Patienten mit dem Münchhausen-Syndrom leiden überzufällig häufig auch an anderen psychischen Störungen wie Selbstverletzung, Borderline-Persönlichkeitsstörungen oder aggressiver Persönlichkeitsstörung. Entsprechend der Fachliteratur (Eckhardt) wird die artifizielle Störung (das Münchhausen-Syndrom) als Form selbstverletzenden/selbstschädigenden Verhaltens im Rahmen der Borderline-Persönlichkeitsstörung aufgefasst. Das Münchhausen-Syndrom ähnelt der historischen Diagnose Pseudologia phantastica (Anton Delbrück, 1891).

Als Ursache der Störung werden – wie bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung – ungünstige psychosoziale Aufwuchsbedingungen (evtl. auch echte Traumatisierungen) in Kindheit und Jugend diskutiert (ausführliche Darstellung bei Eckhardt).

Münchhausen-Stellvertretersyndrom
Eine besondere Form – das Münchhausen-Stellvertretersyndrom (engl. Munchausen by proxy syndrome) – liegt vor, wenn Eltern oder sonstige Aufsichtspflichtige eines Kindes oder Anvertrauten diese als Symptomträger präsentieren, häufig einhergehend mit strafbarer Kindesmisshandlung In einigen Fällen werden auch Haustiere als „Proxies“ beschrieben.  Thomas Mann beschreibt in seiner Novelle Tobias Mindernickel einen derartigen Fall.

Ich glaube nicht, dass es tatsächlich um genau diese Erkrankung geht und wir hier eine ungeahnte Schwemme der damit zusammenhängenden Symptome erleben. Aber vielleicht ist hier der gleiche psychologische Mechanismus, der bei dieser Krankheit ganz besonders aktiv wird, hier auch betroffen.

Bei dem Münchhausen-Syndrom geht es darum, dass man Aufmerksamkeit bekommt weil es einem schlecht geht bei dem Münchhausen bei Proxy Syndrom oder Münchhausen Stellvertretersyndrom, geht es darum dass man für die Hilfe, die man einen anderen gibt, Aufmerksamkeit bekommt. Damit lohnt es sich Opfer zu sein und mehr zu leiden weil man auf diesem Wege mehr Aufmerksamkeit bekommt. Die Aufmerksamkeit kann dabei durchaus lediglich innerhalb der eigenen Gruppe erfolgen. Es geht dann ein Wettstreit um Aufmerksamkeit durch Leiden beziehungsweise Hinweis auf das Leid anderer los.

Dadurch könnte die Abwärtsspirale, die für den Feminismus typisch ist, entstehen:  Umso mehr jemand Opfer ist umso mehr Aufmerksamkeit hat er verdient. Um so mehr er das Leid anderer und seinen Kampf für Besserung betont, um so mehr Aufmerksamkeit hat er verdient.

Dies passt sowohl zu prosozialer Dominanz als auch zu der Identitätspolitik.

Dabei ist zu beachten, dass sich die Stellvertretung dabei auf ziemlich viele Gruppen bezieht: Im ursprünglichen Feminismus auf andere Frauen, die vor bestimmten Rollen zu retten sind, ob sie wollen oder nicht, und mit dem Intersektionalismus eben auch Schwarze, Behinderte etc.

Ähnlich wie bei dem Münchhausen Stellvertreter Syndrom geht es dabei auch nicht darum, dass es den Unterstützten tatsächlich besser geht, es geht darum den Opferstatus zu erhalten, auch wenn dies dem eigentlich zu Beschützenden schadet.

Ein Beispiel wäre der Gender Pay Gap: Dieser ist bereinigt sehr klein und könnte sogar gar nicht existent sien und man könnte ganz in Übereinstimmung mit der feministischen Theorie darauf abstellen, dass es gut ist, wenn Frauen wissen, dass sie mit richtiger Berufswahl mehr verdienen bzw. das es sich auch ansonsten lohnen kann, selbst Karriere zu machen und sie nicht dem Mann zu überlassen. Statt dessen wird das Märchen der 23% immer wieder unveränderlich betont.

Ein anderes Beispiel ist, dass der „weiße heterosexuelle Mann“ (WHM) als das Übel der ganzen Welt dargestellt wird, während der Intersektionalismus vorgibt, dass man sich in andere nichtweiße Kulturen nicht einmischen darf und die dortigen Ansichten nicht als rückständig kritisieren darf. Betrachtet man dies unter dem Gesichtspunkt, dass derjenige, der diese Ideologie vertritt, nicht tatsächlich die dortigen Zustände verbessern will, sondern lediglich ein Opfer braucht, für das er kämpfen kann und mittels dessen er Aufmerksamkeit und soziales kümmern für sich selbst generieren kann, dann macht das durchaus Sinn: Die anderen Kulturen sind weit weg und sich für Frauen zu engagieren, die dort einen Schleier tragen müssen, bringt einem hier nicht sehr viel. Ein Ausländer, für den man gegen „Nazis“ oder einfach nur „WHMs“ kämpfen kann, und den man insofern mit seinen Regeln voll akzeptiert, damit er dann moralisch um so mehr Opfer der anderen sein kann, bringt einem hingegen wesentlich mehr Aufmerksamkeit.

Das gleiche gilt für Mikroaggressionen: Wer sich darüber aufregt, dass vor Ort etwas geändert werden muss, etwa ein „Manspreading“ oder bestimmte Flirt-Verhaltensweisen, der kann sowohl eher darstellen, dass eine Selbstbetroffenheit vorliegt („ein Kerl hat mich heute mit anzüglichen Lächeln gegrüßt“),  andere können leicht mitmachen und damit beide Opfer sein und damit sich gegenseitig unterstützen müssen, man kann seine Opferposition aufblähen, indem man jede Mikroaggression als ein Zeichen eines insgesamt unterdrückenden Systems sieht und man kann andere beschützen, indem man sich in dem Frauenkrisenzentren an der Uni engagiert und die Schrecken der Rape Culture an die Wand malt. Schon hat man auch wieder eine Menge weiblicher Opfer, die man nur als vollkommen unterdrückt und in der Hölle lebend darstellen muss („Anne: Viele Frauen wehren sich schon allein dadurch, dass sie jeden Tag trotzdem noch auf die Straße gehen anstatt sich zuhause zu verbuddeln. Für ganz viele Frauen ist es extrem schlimm einfach schon auf die Straße zu gehen„) und kann sich um diese kümmern – um so schlechter es ihnen geht, um so glorreicher der eigene Kampf.

Es ist letztendlich nichts anderes als die Entdeckung, dass Sich-zum-Opfer-machen und Andere-zum-Opfer-machen-damit-man-ihnen-helfen-kann sehr attraktiv sein kann. Die Opferstellung im Feminismus macht in dieser Hinsicht auch als Egoismus durchaus Sinn.

Heutige feministische Positionen sind in den allermeisten Fällen einfach auf Bestätigung von bereits Bekanntem angelegt.

Schoppe schreibt interessantes dazu, wie im Feminismus die Welt wahrgenommen wird:

Es hat schon einen guten Grund, warum Twitter DAS Medium des heutigen Feminismus ist: Alles, was sich nicht in 140 Zeichen sagen lässt, ist ohnehin irgendwie verdächtig.

Heutige feministische Positionen sind in den allermeisten Fällen einfach auf Bestätigung von bereits Bekanntem angelegt. Rape Culture? Feministisch ist es nicht, ernsthaft zu diskutieren, ob das ein angemessener Begriff ist – das allein wäre eigentlich schon im Ansatz Zeichen für einen „Masku-Troll“ oder „Antifem“. Feministisch ist es, die Wirklichkeit zu scannen, um Bestätigungen für das Konzept zu finden. Und so eine Bestätigung hat Roosh nun einmal geliefert.

Ein derart auf selbstbezügliche Bestätigung des Bekannten angelegtes System braucht keine langen Worte, sondern kann immer mit 140 Zeichen auskommen. „Denken“ heißt in diesem Kontext ja immer nur, erneut auf etwas zu verweisen, was eigentlich ohnehin schon alle wissen.

Wenn man aber schon alles durchschaut hat, dann kann übermäßiges Grübeln (d.h. zum Beispiel, einen Text von mehr als 140 Zeichen zu schreiben) nur in eine Abweichung von der Wahrheit führen, die man eigentlich schon erkannt hat. Das ist wohl auch ein Grund, warum etwa Wizorek bei Twitter sehr erfolgreich wurde, ihr Buch aber hauptsächlich von Gegnern gelesen wurde – ihre politischen Freunde wussten ja ohnehin immer schon, was drinsteht.

Daher ist es auch völlig sinnlos, die Welle stoppen zu wollen, die Roosh – sicherlich kalkuliert – losgetreten hat. Die Doppelbödigkeit einer Satire, die man nur verstehen kann, wenn man zwei verschiedene Gedanken gleichzeitig im Kopf haben kann: Die passt nicht zu einer Weltsicht, in der ein kurzer klarer Gedanke jederzeit ausreicht, um die Welt angemessen darzustellen

Bekanntlich fordern ja auch Feministinnen, dass sie nicht dauernd den Erklärbären spielen müssen, man möge einfach akzeptieren, dass sie Recht haben.

Hinzu kommt, dass IDPol und die Abwärtspirale „wer kämpft am deutlichsten für die Sache“ es gar nicht zulassen, dass man Grautöne wahrnimmt oder Wertungen widerspricht. Eine gute Feministin denkt nicht, sie akzeptiert, dass es eine Untat ist. Und das erst recht bei einer Satire.

Rechtfertigungen, die ich las waren:

  • Er hat jedenfalls etwas widerliches gesagt, also können wir auch dies über ihn sagen
  • Über so ein Thema kann man keine Satire machen, also ist es keine Satire
  • Mit so einem beschäftigt man sich nicht, man verurteilt ihn nicht
  • Er ist jedenfalls irgendwie für Vergewaltigung, also kann ich auch unter „make Rape legal“ vor ihm warnen
  • andere nehmen es vielleicht ernst, also kann man auch davor warnen
  • Es ist jedenfalls ein Skandal

In den Zeitungen haben teilweise auch Feministen darüber geschrieben. Ich kann verstehen, dass Zeitungen wenig Lust haben, sich gegen eine solche Massenpanik zu stellen. Keiner möchte in den Verdacht kommen einen Vergewaltiger oder jedenfalls einen Vergewaltigungsbefürworter zu schützen und dann einen Mob gegen sich zu haben. Auch wenn genau das aus meiner Sicht Aufgabe eines Journalisten ist, bevor er etwas wiedergibt, was falsch ist.

Schoppe hat jedenfalls Recht, wenn er davon ausgeht, dass der Feminismus gar nicht an einer Überprüfung interessiert ist. Wichtig ist nur, dass man etwas findet, an dem man seinen Kampf in der Sache darstellen kann. Man muss dazu auch gar nicht viel über die Sache wissen. Es ist erstaunlich, wie wenig Feministinnen teilweise über Feminismus wissen, es reicht ihnen dann anscheinend auch, wenn man sich eben über so etwas aufregen kann.

 

Identitätspolitik und ihre negativen Seiten

Ein Artikel beleuchtet die negativen Seiten einer Identitätspolitik: Dabei führt er an, dass alle Bereiche und Richtungen durchaus diese Politik gerne nutzen und sich gerne als Martyrer für eine bestimmte unterdrückte Gruppe darstellen, sei es Weiße, die anführen, dass sie nunmehr die Unterdrückten sind, weil andere anderen aufgrund ihres Unterdrücktenstatus gefördert werden und sie ausgeschlossen werden, seien es Religiöse, die sich in dieser Eigenschaft eingeengt fühlen oder eben die klassischeren Minderheiten.

It seems that the more we define our politics with reference to our gender or race or sexuality, the more inclined we are to declare ourselves victims of discrimination or oppression—to interpret a relatively innocuous yoga class as an attack on our personhood, in Monson’s case, while his critics turn their noses up at anyone who ticks the “white privileged male” box.

Identity politics allow people to claim the moral high ground from a precious position of victimhood, whether they’re the offending party or the offended one.

Indeed, it’s not just the personal that’s political anymore but the biological, too, to the extent that political arguments are based entirely on skin color or sex.

Mit einer Identitätspolitik wird es also einfacher, sich zum Opfer zu machen, einfach in dem man Vorurteile gegen die Gruppe anführt und daraus eine Schlechterbehandlung anführt. Das kann natürlich auch durchaus ein Grund sein, problematisch ist es aber dann, wenn man damit andere Gründe generell abtut und sich so einer Begründung enthebt: Das passiert auf beiden Seiten der Geschlechterdebatte gern, gerade wenn man aus dem Umstand, dass ein Geschlecht in einem Bereich in geringerer Anzahl vertreten ist, also zB beim Gender Pay Gap auf der einen Seite oder bei der Frage, wer bei einem Residenzsystem eher das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommt auf der anderen Seite.

Als weiteres Beispiel wird dann der hier auch bereits diskutierte Fall angeführt, dass Jennifer Lawrence sich aufgrund ihres Geschlechts diskrimiert sah, weil sie für den Film „American Hustler“ weniger bekommen hat als männliche Stars. Dabei spielten dann Punkte wie diese keine Rolle mehr:

But her salary on the film may not have boiled down to what’s beneath her underwear after all.

Deadline Hollywood recently reported that Lawrence was brought on to the film later than her co-stars, with whom deals had already been made on a production that was strapped for cash to begin with.

Lawrence reportedly “worked 19 days and was paid $1.25 million and got $250,000 in deferred compensation,” while Bradley Cooper “worked 46 days for $2.5 million and nine points.”

But no one wants to hear the details of why Lawrence may have earned less than her male co-stars: They simply don’t fit the “Hollywood is sexist” narrative that most of us have accepted as fact.

 

Vergleicht man die Arbeitstage (die ihr dann ja auch Zeit für andere Projekte lassen), dann scheint die Bezahlung nicht so ungerecht. Es scheint also nicht nur ihr Geschlecht gewesen zu sein (wenn Tage denn eine entsprechende Rolle spielen bei der Bezahlung, wovon ich aber ausgehe).

Identity politics are increasingly replacing the politics of ideas, weakening the moral and substantive power of any argument on both sides of the political spectrum.

Man braucht eben keine Argumente mehr, wenn man einfach „Diskriminierung“ rufen kann.

Ein weiteres dort aufgeführtes Beispiel (dort etwas länger) wäre Hillary Clintoon:

When asked about a surge in voter support for “outsider” candidates, Clinton said that being a woman certainly made her qualify as an outsider—that she “can’t think of anything more of an outsider than electing the first woman president.”

She was quick to add that there’s a lot more to her candidacy than being a woman, but she’s playing the gender card much more than she did during the 2008 presidential campaign

Das ist sicherlich auch der Versuch direkt zum einen an eine In-Group „Frauen“ aber auch an das Gefühl zu appellieren, dass man an einer „historischen Wahl“ bzw „historischen Chance“ mitwirkt, eben die erste Frau als Präsidentin zu wählen.

Und das Fazit:

Identity politics allow people to claim the moral high ground from a precious position of victimhood, whether they’re the offending party or the offended one. We need a return to a culture that prioritizes the politics of ideas over the politics of identity and biology.

Minorities are victims of very real discrimination, which makes it all the more unseemly when a white man adopts victim rhetoric to make a political point. (Think Bill O’Reilly insisting progressives were waging a “war on Christmas.”)

But to revile and demonize the “white, privileged male” does not make you a more moral person. Likewise to side with the Hollywood star who has a vagina over the Hollywood star with a penis.

The end result is always divisive.

Also der Appell, dass alles weg kommen von einer reinen Identitätspolitik, auch als Reaktion auf andere Identitätspolitiken, da ein Wettlauf in dem Bereich nichts bringt und statt dessen zu Fakten zurückzukehren.

 

Whitepassing ist auch kein Privileg

Gestern wurde in den Kommentaren auf einen Artikel von Heng auf „Teariffic“ hingewiesen, in der diese sich über ihr „White Passing“ und die daraus folgenden Schwierigkeiten für sie als „Person of color“ beklagt.

Auf Twitter findet man folgendes Foto von ihr:

Hier war bisher das Profilbild von Heng bei Twitter, auf Wunsch von ihr entfernt (weitere Bilder: 1, 2)

Also mich wundert ihr „White Passing“ da jetzt nicht so.

Aber es ist vielleicht ein guter Anlass sich mal mit dem Begriff der „Person of Color“ zu beschäftigen. Die englische Wikipedia hat dazu das Folgende:

Person of color (plural: people of color, persons of color) is a term used primarily in the United States to describe any person who is not white. The term encompasses all non-white groups, emphasizing common experiences of racism. The term is not equivalent in use to „colored“, previously used in the US as a term for African Americans only.

People of color was introduced as a preferable replacement to both non-white and minority, which are also inclusive, because it frames the subject positively; non-white defines people in terms of what they are not (white), and minority frequently carries a subordinateconnotation.[1] Style guides for writing from American Heritage,[2] the Stanford Graduate School of Business,[3] Mount Holyoke College,[4] recommend the term over these alternatives. It may also be used with other collective categories of people such as students of color, men of color and women of color. Person of color typically refers to individuals of non-European heritage.[5]

The untranslated English term has also seen some limited usage among Germans of color, especially when stressing the postcolonial perspective,[6] but so far has not found entrance into general German language and is not necessarily known by the general populace.

In der deutschen Wikipedia heißt es:

Person of color (Plural: people of color) ist ein Begriff aus dem anglo-amerikanischen Raum für Menschen, die gegenüber der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft als nicht-weiß gelten und sich wegen ethnischer Zuschreibungen („Sichtbarkeit“) alltäglichen, institutionellen und anderen Formen des Rassismus ausgesetzt fühlen

Damit wäre die Definition eigentlich recht dehnbar, gerade durch das „fühlen“. „Non-White“ würde eigentlich Heng schon eher wieder aus den „People of Color“ rausnehmen, auch wenn sie als aufgrund ihrer Herkunft aus dem Iran einen gewissen „ethnischen Hintergrund“ hat. Sie selbst beschreibt sich als “ White-passing Hard Femme of Colour, queer, Studentin.

(Exkurs: Nach dieser Betrachtung bin ich dann mit einer PoC zusammen, Südland ist ja auch eine „ethnische Herkunft“. Gelegentlich werde ich auch mal als „Non-White“ gelesen, Norditaliener gar oder bei bestem Urlaubsbart auch als Nordgrieche, oder was südosteuropäisches, ich scheine da auf einige etwas unbestimmt zu wirken, auch wenn mich die allermeisten „Weiß“ lesen. In einem Französisch-Kurs an der Uni sollten wir beispielsweise jeder als einen der ersten Sätze angeben, welche Nationalität wir  haben, demnach sagte ich, als ich an der Reihe war „je suis allemand“ und brachte die Lehrerin zur Verzweifelung, weil ich auf ihren Vorhalt, dass es falsch sei, es immer wieder mit besserer Betonung versuchte. Bis sie mir dann offenbarte, dass ich doch gar nicht aus Deutschland kommen würde und (endlich) mein richtiges Land einsetzen solle. Naja, anscheinend bin ich auch ein PoC. Exkurs Ende)

Jetzt hätte ich etwas naiv gesagt, dass in diesem Gedankenmodell ja ein „white passing“ eine gute Seite sein muss, denn es eröffnet einem den Zugang zu allen Privilegien: Die Privilegien werden ja nach dem Erscheinungsbild zugewiesen und sie wird damit als privilegiert gelesen.

Bei Heng klingt es dennoch düster:

Zwei coole Middle-Eastern Queens steigt am Hermannplatz ein, die beiden Freundinnen sitzen in einem Viererblock mit mir und einer anderen Person, die ich als Middle-Eastern Mädchen lese. Die beiden Freundinnen unterhalten sich miteinander, die eine hat einen knallroten Lippenstift und lockiges Haar, die andere ein sehr schmales Gesicht und goldene Kreolen. Sie nehmen viel Raum ein, unterhalten sich laut, reclaimen sich den von weißen Yuppies gefüllten Space namens U-Bahnabteil. Ab und zu lächeln sie der vierten Person auf den Sitzbänken zu, es ist keine große Kontaktaufnahme, nur ein Zeichen von “Ich sehe, dass du da bist, Schwester!” Ich beobachte die beiden, bewundere sie. Sie wirken auf mich sehr selbstbewusst und erinnern mich an Töchter von Bekannten. Ich versuchte, nicht starrend auszusehen, also schaute ich immer nur für ein paar Sekunden hin und senkte meinen Blick schnell wieder. Ich lächelte, hätte ihnen gern zugelächelt. Hätte gerne auch ein “Ich sehe, dass ihr da seid und ich bewundere euch, Schwestern!”-Zeichen ausgesandt. Wie ich es oft auf der Straße versuche, wenn ich Muslimas und nicht-weißen Personen über den Weg laufe. Aber ich werde häufig nicht erkannt.

Erst einmal ist es natürlich interessant, dass man hier die Raumeinnahme nicht als Mackerhaft ansieht, sondern als toll, als „Raum zurückerobern“. Da würde sie gerne mitmachen, aber sie ist eben in der Hinsicht nicht privilegiert, kein Opfer, sondern muss Zurückhaltung zeigen. Warum sie sie nicht als Frauen, die hier anscheinend gegen die Männer Raum einnehmen, toll finden kann, erzählt sie leider nicht.

Neuer Raum, neues Glück. Um mich herum unterhalten sich weiße Queers. Sie reden über Feiertage, ihre Großeltern, deutsche Küche, Familienurlaub. Identifikationspotenzial: Null. Ich langweile mich. Einmal versuche ich mich ins Gespräch einzubringen und mache einen Scherz. Über deutsche Küche und seinen mangelnden Geschmack. “Ohne Kurkuma, ohne mich”, lache ich. Außer mir lacht keine_r. “Einmal habe ich Kurkuma über meinen Reis gemacht, das hat voll komisch geschmeckt”, sagt eine Person, die ich kaum kenne, aber sofort scheiße finde. Irgendwann wollen Leute wissen, wie genau mein Name nochmal geschrieben wird. Und woher er kommt. Ach so, Iran, wie exotisch!

Das sind Struggles als Person of Color mit white-passing-Privileg

Da nehmen die sie auch einfach nicht als Person of Color war und ihr kleiner Versuch, dass zu retten, indem sie über die deutsche Küche herzieht, scheitert auch noch. Die stimmen ihr nicht vorbehaltlos zu, sondern widersprechen sogar! Haben einen anderen Geschmack als sie! Widerlich, kein Wunder, dass sie sie nicht mag. Die Beachten eben ihren Opferstatus nicht genug, behandeln sie einfach als weißprivilegierte Person, der man sagen kann, dass einen persönlich Kurkuma nicht schmeckt, ohne dass sie dabei merken, dass das rassistisch ist. Ich kann die arme Heng verstehen. Interessanterweise hätte sie natürlich eine Person, die ihr zustimmt, dass Kurkuma auf Reis das beste ist, auch rassistisch finden können, denn die eignet sich dann ja deren Kultur an, was auch nicht geht. Insofern hätte man wohl allenfalls sagen dürfen, dass andere Küchen eben viel besser sind als die inländische und sie anbetend anschauen können.

In separatistischen BPOC-Räumen (Räume, die nicht für weiße Personen offen sind), fühle ich mich manchmal unwohl. Ich habe Angst, dass die anderen Personen denken, ich eigne mir ihre Struggles an und gehöre nicht dahin. Ich habe Angst, Raum einzunehmen, der mir nicht zusteht. Ich hinterfrage jede meiner Handlungen, bin verunsichert, weiß nicht, was angemessen ist. “Eigentlich sehe ich doch aus, wie eine random Person aus dem Middle-East. Wie aus dem Iran oder aus Israel oder der Türkei. Da sehen doch auch nicht alle gleich aus! Get over yourself!”, denke ich dann immer.
Wenn Menschen mich in diesen Räumen anschauen, werde ich sofort nervös. In Moscheen habe ich ein solches Gefühl nicht, sondern eher in politischen Räumen. In solchen Momenten verfalle ich in problematische Denkmuster wie: Ich wünschte, ich würde iranischer aussehen. Ich wünschte, ich würde mehr wie mein Vater aussehen. Warum wird meine Schwester immer richtig gelesen, wir sehen uns doch total ähnlich?

„BPOC“ sind übrigens „Black People of Color“. Da frage ich mich wirklich, warum sie da meint reingehen zu können. Sie ist eben nicht „Black“. Anscheinend ist sie sich ihrer Privilegierung nicht hinreichend bewußt.

Ich finde es insoweit schon faszinierend, dass sie erst die rassistischen Probleme darstellt und sich dann beklagt, dass sie weiß gelesen wird.

Ihre ganze Angst macht insofern aus meiner Sicht eher deutlich, dass sie insbesondere zur Gruppe dazugehören möchte, eine von den guten sein möchte, keine Weiße, die ihre Privilegien hinterfragen muss, sondern eine PoC, die voller Stolz sagen kann, dass sie diskriminiert wird und deswegen dazu gehört.

Wenn ich dann mit Menschen spreche und meine Daseinsberechtigung innerhalb diesen Raums nicht hinterfragt wird, entspanne ich mich ein bisschen. Weniges empowert mich so sehr, wie von anderen Personen of Color eine Art Anerkennung oder Zugehörigkeitsgefühl vermittelt zu bekommen. Ich kann es nicht richtig formulieren, aber ich fühle mich einfach sichtbar.

Da wird dieses In-Group-Gefühl noch einmal von ihr sehr deutlich ausformuliert. Sie möchte dazugehören, was bei jemanden, der einer Identitätspolitik, die Weißsein stark abwertet, angehört, ja durchaus verständlich ist. Es muss ein schrecklichers Gefühl sein, wenn die anderen einem dem Unterdrücker zuordnen

Die Erleichterung tritt auch ein, weil ich es total nachvollziehen kann, warum Menschen mich in diesen Räumen nicht haben wollen. Weil ich ganz andere Erfahrungen habe als sie, weil ich sehr leicht zu tokenisieren bin. (Aber auch: Alle Personen of Color haben unterschiedliche Erfahrungen. Und komplett andere Erfahrungen als Schwarze Personen. Ich behaupte auch nie, die Oppression Olympia zu gewinnen. Und wenn Personen als Tokens genutzt werden, dann sind die priviligierten Tokenizer das Hauptproblem. Es ist zwar auch eine Entscheidung, Quoten-Whatever zu sein. Aber eine Entscheidung, die mit vielen Faktoren zusammenhängt – im Zweifelsfall mit der Existenz.)

Tokenisierung ist übrigens etwas, bei dem man denjenigen als Vertreter seiner Gruppe sieht und nicht mehr als Individuum. Man sieht also etwa eine Frau, die sich in einem sonst überwiegend männlich besetzen Bereich aufhält, nicht mehr als individuelle Person, sondern lädt die Vorurteile bezüglich dieser Gruppe bei ihr ab und behandelt sie als Vertreter dieser Gruppe. Ob sie damit meint, dass sie dann als „Araberin“ tokenisiert wird bleibt mir etwas unklar. Wobei ich vermute, dass sie nicht als Weiße tokenisiert werden kann, denn das können nur in diesen Theorien üblicherweise nur Minderheiten (weswegen es auch okay ist, einen Mann als Vertreter der Männlichkeit oder der Männer zu sehen und damit im Feminismus nur das schlimmste von ihm zu denken, ohne sich den Vorwurf der Tokenisierung einzuhandeln).

Interessieren würde mich auch, ob der Satz “ Ich behaupte auch nie, die Oppression Olympia zu gewinnen“ nicht eigentlich angesichts ihrer Privilegien gegenüber BPOCs eine Leugnung ihrer Privilegierung ist.

Erst vor kurzem war ich in einer sehr merkwürdigen Situation. Meine Mutter und Schwester sagten am Tisch zu mir, ich sähe gar nicht iranisch aus. Das ist ein unsinniger Kommentar, wie sehen denn auch iranische Personen aus? (…) Ich wusste, dass es Kackscheisze war, die sie sagten. Aber es verletzte mich sehr, von meiner eigenen Familie geothert zu werden. Nicht mal in diesem Raum zu genügen. Nirgendwo reinzupassen.

Das typische Migrantengefühl, dass man nirgendwo reinpasst, kann ich nachvollziehen. Bei ihr kann ich auch nachvollziehen, dass es sie sehr ärgern muss, dass man sie aus der PoC-Kategorie aussortiert. „Othern“ als Unterdrücker. Dabei will sie doch selbst „Othern“, die PoC und nicht Nicht-PoCs, die Weißen.

Ich möchte mich mit diesem Text nicht als Special Snowflake inszenieren. Es sind einfach Gedanken, die in den letzten Monaten sehr aufdringlich in meinem Kopf herumspukten und die mich sehr beschäftigen. Es ist so vieles, bei dem ich mich zwischen zwei Stühlen fühle: Nicht dünn, nicht fett, sondern dick. Nicht cis, nicht binärtrans, sondern nicht-binär weiblich. Auch mit queerfemininer Performance wird eins aufgrund von Lookismus oft falsch gelesen. Community-Räume versetzen mich in Stress und Ängste, weil ich in wenigen das Gefühl habe, wirklich willkommen zu sein. Konkretes Beispiel: Wenn ich in einem Club “ganz natürlich tanze”, hab ich einerseits Anxiety davor, dass Menschen meine Performance für Aneignung halten, und andererseits (in weißen Räumen), dass ich dafür exotisiert_fetischisiert werde. Egal, was ich mache, es könnte problematisch enden. Es ist ein großer Identitätsstruggle, der mit Angst vor Aneignung, unangebrachter Raumeinnahme und Selbstzweifel verbunden ist.

Mit dem Feminismus und dem intersektionalen Feminismus wird alles besser. Jeder ist überall willkommen und keiner wird mehr ausgebremst. Man kann sich einfach verhalten wie man will, ganz ohne Angst davor, nicht akzeptiert zu werden. Alles ist abgeschafft und Gruppendenken, nein Gruppendenken gibt es nicht mehr. Es ist eine gemütliche Welt ohne Abschottung und ohne Grenzen.

Wie könnte man jemals etwas anderes denken?

Der vulgäre Rassismus in seiner linken Variante: Nichtweiße sind gut

Adrian schreibt in einem Kommentar zum Feminismus und zum Intersektionalismus:

Als Faustregel gilt: Alles am Westen darf und muss beständig kritisiert werden, denn der Westen, das sind weiße, heterosexuelle Männer; der Westen ist die Zentrale des Kapitalismus und damit der gewalttätigste, rassistischste, sexistischste Ort auf Erden.

Dazu kommt ein vulgärer Antirassismus (der bei Lichte besehen nichts anderes ist, als eine linke Variante des Rassismus), der jedwedes Phänomen aus „nichtweißen“ Kulturkreisen einen Vertrauensvorschuss gewährt. Daher auch die Liebe der Linken zum Islam, bei gleichzeitiger Verteufelung des Christentums. Ersterer ist halt „schwarz“, letzteres „weiß“; ersterer ist Dritte Welt und damit gut, letzteres ist Westen und damit böse.

Das ist das ideologische Weltbild der hiesigen, postmodernen Linken

Und ich würde zustimmen, dass das in der Tat eine Form des Rassismus ist. Zwar begründen sie diesen hier sozial, das läuft aber auf das Gleiche hinaus: Es werden negative und positive Eigenschaften aufgrund der Hautfarbe zugewiesen.

Es gibt keinen Grund dafür „nichtweißen“ Kulturkreisen einen Vertrauensvorschuss in Sachen Sexismus zu gewähren. Eher im Gegenteil, wenn man sich die jeweiligen Kulturen so anschaut.

Die Theorien sind dort wirklich simpel: Sie scheinen eher der Nützlichkeit für das eigene „Gutsein“ zu folgen: „Ich darf kein Rassist sein, Rassist ist man, wenn man Farbigen seine Meinung aufdrückt, also erkläre ich dort einfach alles für gut, es sei denn, ein Farbiger sagt mir, dass ich das anders sehen darf“.

Das ist unter der Negativspirale, die eine solche Ideologie mit klaren Freund-Feind-Denken hervorbringen muss, auch eine durchaus zu erwartende Folge. Es ist nicht mehr sinnvoll, diese Abgrenzungen zu hinterfragen, wenn das Bewertungskriterium „größtmögliche Solidarität mit den Opfern“ ist und die Opfer per Definition aufgrund eines sehr starren Schemas nur in einer Gruppe vertreten sein dürfen.

Intersektionalismus stellt darauf ab, dass in jedem Merkmal (Rasse, Geschlecht, Stand, sexuelle Orientierung) eine Hierarchie besteht, bei der mit Macht den ohne Macht unterdrückt. Wer sich nicht absolut mit dem ohne Macht solidarisiert, der ist selbst ein Ausbeuter. Da die Weißen in Hinblick auf „Rasse“ nach dieser Ansicht die Macht haben, unterdrücken sie zwangsläufig die anderen, also muss man sie verdammen und die anderen unkritisch von Kritik freistellen, wenn man in diesem System Punkte gewinnen will.

Dabei finde ich es besonders interessant, dass das Kriterium „Rasse“ anscheinend über das Kriterium „Geschlecht“ gewonnen hat und nur bei sehr extremen Fällen die Kritik umschlägt. Vermutlich einfach, weil es als Kriterium in diesem Gedankenschema nicht zu leugnen ist und eben auch hier die absolute Solidarisierung erfolgen musste, sogar noch etwas mehr, weil man ja als weiße Feministin „Täter“ ist.

Ein sicherer Raum, der Menschen willkommen heißt muss eines selbst ausgrenzen: Hass

Im #Gamergate geht es darum, dass Spielern vorgeworfen wird, angeblich Frauen und auch sonstigen Minderheiten gegenüber feindlich eingestellt zu sein. Die GamerGate-Bewegung weist diese Vorwürfe zurück. „Social Justice Warriors“ hingegen werfen genau dies vor.

Im Rahmen der Auseinandersetzung wurde dabei von der Seite, die den Spielern Sexismus vorwirft, eine Kampagne gestartet, in der es darum gehen sollte, dass Computer-Spiele für alle da sind und damit auch alle Leute, egal welches Geschlecht oder welcher sonstigen Diskriminierungszugehörigkeit aufnehmen sollen. Das Symbol sollte ein herzförmiger Avatar sein.

Dieses Symbol machte sich die GamerGate-Bewegung dann gleich zu eigen und betonte, dass sie ebenfalls der Auffassung wäre, dass alle willkommen wären und insofern die Vorwürfe falsch sein. Die Initiatoren der Aktion waren verärgert, denn sie wollten ja weiterhin auf die GamerGate-Anhänger zeigen können und diese als die Bösen, die nicht hinreichend inklusiven, die WHMs eben, darstellen können. Sie erklärten also, dass das Logo nicht für GamerGate-Anhänger verwendet werden dürfte. Diese wiesen dann daraufhin, dass sie als Motto dargestellt hätten, dass Spiele für alle wären, damit ja auch für Anhänger von GamerGate.

Die Erklärung, warum man dennoch, gerade wenn man inklusiv für alle sein will, bestimmte Personen ausschließen will, entspricht klassischer poststrukturalistischer Theorie, wie sie im SJW-Bereich verbreitet ist,  und erklärt damit auch ähnliche feministische Theorien:

Sie werfen “Doppeldenk” – ein Begriff aus George Orwells “1984” – vor und derailendie Diskussion dabei selbst durch ein absichtliches Missverständnis des Wortes Inklusive. Ein Raum kann nicht inklusiv sein, wenn er Platz für Misogynie und Transphobie – also Hass und Ausgrenzung – bietet. So bedeutet die Aussage, “alle” sind willkommen auch immer, dass viele ausgegrenzt werden. Ein sicherer Raum, der Menschen willkommen heißt muss eines selbst ausgrenzen: Hass. Wie schon bei demStatement von Blizzard, das ebenfalls vage formuliert und dann missinterpretiert wurde, zeigt sich wieder, dass diese Abgrenzung von Gamergate nicht klar genug formuliert werden kann.

Das ist ja erst einmal auch durchaus nachvollziehbar: Wer alle willkommen heißen will, der muss die ausschließen, die Andere ausschließen. Mit einer solchen Atmosphäre der Offenheit sind Leute, die gegen diese Offenheit arbeiten, nicht zu vereinbaren. Ich erlebe dies ja selbst, auch wenn ich anfangs davon ausging niemanden sperren zu müssen, wurden einige Leute schlicht zu anstrengend, um sie dauerhaft hier schreiben zu lassen. Und genug Leute werden der Auffassung sein, dass ich hier noch viel zu viel zulasse, und das je nach Ansicht sowohl in die eine als auch die andere Richtung.

Der Kern ist dabei natürlich, wann die Grenze erreicht ist, bei der man noch davon sprechen kann, dass man Hass ausgrenzt und ab wann man einfach andere Meinungen abwürgt. Hier scheinen mir die Maßstäbe innerhalb der SJW-Bewegung arg verschoben zu sein. Was auch gerade wieder gut an einer Block-Aktion bei Twitter zu beobachten war: Es wurde eine Blockliste erstellt, die alle betraf, die auf „GamerGate-Seite“ besonders aktiv waren – und alle, die diesen folgten. Achdomina beispielsweise war meines Wissens nach auch auf der Liste und damit ich wohl auch in zweiter Instanz, da ich ihm folge. Auch von den Blocks betroffen war dann wohl der Vorsitzende der besagten Vereinigung, der wohl auch einigen von „GamerGate“ gefolgt war.

Solche Form der Übertreibungen passen in diese Bewegung, in der es nicht darum geht, dass man tatsächlich beeinträchtigten hilft, sondern eher darum, dass man zeigt, wie gut man selbst ist.

Dazu heißt es gerade in einem Artikel in der Welt:

Andere schon: „Politisch korrektes Englisch wird dazu genutzt, dass sein Sprecher bestimmte Tugenden ausdrücken und sich gleichzeitig dazu beglückwünschen kann“, schreibt David Foster Wallace: „Es dient dem Eigeninteresse des politisch Korrekten viel mehr als irgendeiner der Personen oder Gruppen, von denen es spricht.“

Wer politisch korrekt spricht, will seine Tugend ausstellen. Das ist sehr bürgerlich, in einem schlechten Sinne sogar konservativ, aber etwas ganz anderes als der gute alte Anstand. Der schont ja rücksichtsvoll sein Gegenüber, während sich die politische Korrektheit darüber erhebt. Sie führt die Gleichheit im Munde, zielt aber tatsächlich auf „Distinktionsgewinn“, wie es der französische Philosoph Pierre Bourdieu genannt hätte. Distinktionsgewinn kann man einstreichen, indem man den Nachbarn zeigt, dass man den besseren Wein trinkt, den schöneren Altbau bewohnt oder eine klügere Zeitung abonniert hat. Oder indem man besonders politisch korrekt ist.

Diese Selbstdarstellung macht unter Betrachtung der Signalling Theorie und dem „Costly Signal“ durchaus Sinn. Man signalisiert sein eigenes Gutsein, indem man die Lasten der korrekten Sprache auf sich nimmt. (man sollte sich aber auch vor der gegenteiligen Praxis hüten: Dort lauert die Einschätzung, dass man eine kontroverse Meinung vertreten sollte, weil das zeigt, dass man sich gegen den Strom stellen kann oder gar der Fehlschluss, dass diese Meinung richtig ist, weil ihr Kontroversheit bedeutet, dass andere sie verhindern wollen, obwohl sie richtig ist).

In einer Bewegung, in der politisch korrekte Sprache und absoluter Minderheitenschutz ihrer eigentlichen Bedeutung beraubt sind und nur noch dem Wettkampf um die Darstellung der eigenen Gutheit dienen, sind Grenzen zum Schutz vor Hass nicht mehr zu ziehen. Denn in diesen wird alles Hass, was nicht die Spirale der Richtigkeit mitmacht.

Insoweit wäre die Begründung grundsätzlich tragfähig, allerdings wird sie eben so umgesetzt, dass sie selbst in Hass ausartet und tatsächliche Inklusion nicht mehr leisten kann.

Identitätspolitik versperrt den Blick auf alles außerhalb der Gruppe

Gerade stolperte ich noch mal über einen älteren Kommentar von Nick, den ich gerne noch mal einstellen will:

Es ging in dieser Hinsicht um den „pragmatischen Alltagsfeminismus“ und seine Art, eher auf den konkreten Fall und die persönlichen Erfahrungen abzustellen. Nick meinte dazu:

Hmm. Ich habe auch mit diesem Gedanken gespielt. Bis aus der Ecke der Einwand kam, dass doch schließlich niemand wissen könne wie sie sich in ihrem persönlichen Leben positioniere.

Also darum geht es offenbar: the personal is political. Was sollte “Alltag” in diesem Kontext auch anders bedeuten?

The personal is political, also termed The private is political, is a political argument used as a rallying slogan of student movement and second-wave feminism from the late 1960s. It was a challenge to the nuclear family and family values.[1] It differentiated the second-wave feminism of the 1960s and 1970s from the early feminism of the 1920s, which was concerned with achieving the right to vote for women. The phrase was popularized by feminist Carol Hanisch in her 1969 essay of the same name.

(Diese Sicht auf den 1st Wave ist wohl .. etwas fragwürdig)

http://en.wikipedia.org/wiki/The_personal_is_political

Zu Pragmatismus:

We have not done much trying to solve immediate personal problems of women in the group. We’ve mostly picked topics by two methods: In a small group it is possible for us to take turns bringing questions to the meeting (like, Which do/did you prefer, a girl or a boy baby or no children, and why? What happens to your relationship if your man makes more money than you? Less than you?). Then we go around the room answering the questions from our personal experiences. Everybody talks that way. At the end of the meeting we try to sum up and generalize from what’s been said and make connections.

http://www.carolhanisch.org/CHwritings/PIP.html

Diese Vorgehensweise unterscheidet sich stark von herkömmlicher politischer Theoriefindung. Herkömmliche politische Theoriefindung schaut erstmal, was so alles zu dem Thema schon gedacht wurde und welche Strömungen es gibt, und versucht, dies zu bewerten und sich dazu zu positionieren. Evtl. wird auch alles, was es gibt begründet verworfen. Es wird versucht, Persönliche Erfahrungen (->Alltag) in einen Kontext zu bereits Gedachtem und Praktiziertem zu stellen. Hier wird hingegen versucht, aus gemeinsamen persönlichen Erfahrungen eine Struktur herauszukristallisieren. Man erfindet (scheinbar) das Rad neu.

Wenn man Politik als das Treffen kollektiver Entscheidunden begreift, dann hat man hier also, als wie auch immer geartetes Kollektiv “Feministinnen”, die Entscheidung getroffen diverse persönliche Probleme als Probleme einer Identitätsgruppe in einem gemeinsam herauszuarbeitendem gesellschaftlichen Kontext zu betrachten, und eine Opposition dazu zu formieren.

Grundsätzlich ist das nicht verkehrt: Auch Männerrechtler sehen diverse Probleme in ihrem sozialen Nahbereich als Phänomene eines gesellschaftlichen Kontextes. Allerdings wird bei Männerrechtlern offenbar sichtbarer, was passiert wenn alleine die persönlichen Erfahrungen zum Maßstab gemacht werden und anhand dessen ein Weltbild gestrickt wird.

Eine Neigung, sämtliche persönlichen Probleme in diesen Deutungsrahmen zu stellen ist dabei fast nicht vermeidbar. Da man diese Probleme als Konflikt seiner Identitätsgruppe vs. “der Anderen” deutet, versperrt man sich so den Blick für gegenseitige Bedingtheiten, für individuelle Komponenten und für gesellschaftliche Bedingungen, die auf alle Beteiligten des sozialen Umfeldes einwirken.

Es besteht insbesondere die Gefahr, dass man alles, was irgendwie frustrierend oder verletzend ist, als Symptom eines Interessenskonfliktes der eigenen Identitätsgruppe vs. “der Anderen” deutet. Gruppendynamiken tragen dazu bei, dass man sich darin gegenseitig enorm bestärkt.

Wenn man anhand so entwickelter Theorien dann auch noch Makropolitik entwickelt, ist dann alles zu Spät: Man betreibt eine reine Feindkollektivpolitik.

Das zeigt aus meiner Sicht in der Tat die Gefahr auf, die eine solche Betrachtung mit sich bringt: Wenn man seine eigenen Erfahrungen und Gefühle zugrunde legt und diese nur innerhalb der eigenen Gruppe abgleicht, dann versperrt man sich eben schnell die Perspektive auf die die andere Seite.

Bei radikalen Feministinnen entsteht dann aus dem gemeinsamen Gefühl, dass Männer mehr erreichen können, das Gefühl der Unterdrückung, bei radikalen Maskulisten aus dem Gefühl, dass sie an die Frauen zahlen das Gefühl des Ausgebeutet-Seins etc

Diese Gefühle werden gegenseitig verstärkt und absolut gesetzt, die andere Perspektive kommt dabei schnell zu kurz.

Ein passender Tweet dazu:

https://twitter.com/Mandelbroetchen/status/531376705039241216

„Bewegungen verlieren Realitätsbezug, wenn sie sich mit ihren Zielen gleichsetzen und Kritik an der Gruppe als Angriff auf die Ziele werten.“

 

 

„Call out Culture“ im Feminismus

Im Missy-Magazine berichtet eine der Chefredakteurinnen, wie sie eine andere Feministin aufgrund deren Introvertiertheit nicht dazu bewegen konnte, sich mit ihr zu einem Interview zu treffen. Sie versucht es immer wieder und lässt nicht locker, dann schreibt sie einen Artikel darüber, der die Feministin durchaus positiv darstellt, abgesehen von ihrer Introvertiertheit. Der gefällt es nicht, sie beschwert sich, dass ihr „Nein“ nicht akzeptiert wurde und es bricht ein kleiner Shitstorm los. Die Chefredakteurin, Chris Köver, berichtet dann in einem Nachtrag, wie sie den Feminismus erlebt:

Ich schätze Kritik an meiner Arbeit und versuche sie mit so offenen Ohren wie möglich zu hören, einzuarbeiten, darauf zu reagieren. Das ist sehr viel schwieriger für mich geworden, seit sich in unseren aktivistischen Zirkeln eine “call out culture” etabliert hat, die sehr schnell zu sehr hohen Wellen von Entrüstung und persönlichen Angriffen gegen diejenigen führt, die aus Ignoranz oder Achtlosigkeit Regeln missachtet, einen falschen Ausdruck verwendet, oder sich anderer “Vergehen schuldig” machen.

Diese Dynamik verbreitet Angst innerhalb unserer eigenen Community, weil jede fürchten muss, für irgendeine unbeabsichtigte Ignoranz als nächste im Auge des Sturms zu landen und sozial geächtet zu werden. Zu unreflektiert, zu wenig radikal, keine “gute” Feministin. Ich habe verfolgt wie sich das in der Vergangenheit in anderen Fällen hochgeschaukelt hat und das war der Grund weswegen ich die Kritik nicht in Echtzeit öffentlich auf Twitter und anderswo im Netz diskutieren wollte.

Katrin Rönicke hatte einmal ähnliches dargestellt:

Das ist die neue Netzhygiene: Ich lasse niemanden in mein kleines Flauschi-Paradies, der meine Inhalte infrage stellt. Es ist auch völlig unmöglich, zumindest mancher-internet-orts, noch irgendeinen inhaltlichen Disput zu führen. Die Moralkeule hängt gleich drüber und *boing* hat‘se dich. Denn es gibt mittlerweile ganz schön viele etablierte Tabus. Blabla-ismen überall!

Wenn man jetzt noch verstehen würde, dass diese „Call out Culture“ direkt aus der feministischen Theorie stammt und sich nicht zufällig entwickelt hat, sondern eine Folge davon ist, dass man eine strikte Opferhierarchie eingeführt hat, indem die Anklage gleichzeitig der Schuldspruch ist, dann könnte man das für eine interne Revolution nutzen. Ich vermute aber, dass Chris daran gar nicht wirklich interessiert ist, sie versucht ja gleichzeitig selbst die Opferschiene verbunden mit dem Hinweis, dass sie doch eigentlich eine Gute ist, der nur ein Versehen passiert ist. Und die insoweit um Nachsicht und Rücksicht bittet.

Es spricht gegen ihre Kenntnis der feministischen Theorien, wenn sie meint, damit durchzukommen: Das man etwas aus versehen gemacht hat oder nicht bewusst, dass ist schlicht kein Argument, welches einen entlastet. Es ist eher ein Zeichen, dass man sich noch nicht genug hinterfragt. und Rücksicht nehmen auf den Täter (hier: in Form der Täterin) geht auch nicht, denn damit stützt man ja indirekt diesen und solidarisiert sich nicht bedingungslos mit dem Opfer, wie es IDPOL erfordert.

Oder um es mit einem Beitrag von Aplusranting zu sagen:

meine wutwelle und mein allgemeiner weltschmerz kamen im real life nicht unbedingt gut an….eh klar, immerhin hing und hängt meine wut mit strukturen zusammen, von denen der großteil meiner damaligen bezugspersonen im alltag mächtig profitierte.

wie oft wurde ich aufgefordert doch weniger agressiv und unbequem zu sein, wie oft wurd ich gebeten, meine politischen statements aus freund_innenschaften herauszuhalten. im gegenzug aber anhaltende diskriminierungen zu dulden – es war ja nicht böse gemeint…hm. ja,nee is klar. also wer tatsächlich denkt, dass ungleiche machtverhältnisse und unterdrückungsmechanismen in freund_innenschaftsstrukturen nicht auch vorhanden sind, hat etwas ziemlich wichtiges nicht gecheckt. kackscheiße bleibt kackscheiße, so lieb sie auch formuliert wird und auch wenn alle lachen.

Eben. Kackscheiße bleibt kackscheiße. Da darf man keine Rücksicht nehmen. Folgerichtig hat Tofutastisch auch gleich erklärt, dass sie deswegen das Missy Magazin nicht mehr lesen werde:

Das sind exakt das Verhalten und die Rhetorik, das/die z.B. “Nice Guys” an den Tag legen: ein “Nein” wird nicht einfach akzeptiert, sondern hinterfragt, die angegeben Gründe werden auch nicht angenommen, die Gefühle der fordernden Person in den Vordergrund gestellt. Nichts, was ich von einem feministischem Medium lesen will.

So schlimm, wie ein Nice Guy. Hinterfragen, einer der größten feministischen Vorwürfe. Harte Anklagen. Antje Schrupp sieht hier selbst im Feminismus das Patriarchat am Werke:

Die übliche Reaktion auf Kritik ist, die Schuld der Gegenseite zuzuweisen, entrüstet zu tun, die Muskeln spielen zu lassen. Erst mal sehen, wer der Stärkere ist.

Auch wir Feministinnen sind von dieser Kultur geprägt, auch wir haben die Regeln der herrschenden symbolischen Ordnung internalisiert, sie ist auch ein Teil unserer Routine.

Doch diese Ordnung, diese Kultur ist schlecht. Sie verhindert, dass Menschen etwas dazu lernen. Sie verhindert, dass neue Ideen sich verbreiten, selbst wenn sie gut sind. Sie führt dazu, dass Kritik allzu häufig eine Spirale aus Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen auslöst, die sich immer weiter aufschaukelt.

Und das ist eben schmerzhaft. Weil wir die Regeln der alten Ordnung nicht mehr akzeptieren, aber noch keine neuen haben, die uns in Fleisch und Blut übergegangen wären. Ich fürchte, da müssen wir durch.

Da erkennt sie leider nicht, dass es keine Ausprägung der bestehenden (männlichen) Ordnung ist, sondern eine Ausprägung der feministischen Ordnung, eine Folge davon, dass es nicht zuviel Kritik oder zuviel Beharren auf einen Standpunkt gibt, sondern es überhaupt keinen Umgang mit Kritik, sondern nur ein gegenseitiges Vorwerfen gibt und bei dem Nachgeben als Stütze des Systems gilt. Das es ein immanenter Fehler dieser Art von Feminismus ist und nicht das „herrschende System“ kann aber in diesem Gedankengängen wohl gar nicht vorkommen. Man sieht hier auch schön, wie beliebig der Vorwurf ist: Bei Tofutastisch stützt man das System, wenn man seine Wut über solche Aussagen nicht rauslässt, bei Antje Schrupp stützt man das System, wenn man sie rauslässt.

So oder so: Die Männer sind schuld. Selbst in einer innerfeministischen Debatte unter Feministinnen.

Darin besteht immerhin eine gewisse Einigkeit.

Netzfeminismus als Ausdruckform weiblicher Aggression und intrasexueller Konkurrenz

Claire Lehmann hat einen interessanten Artikel zu weiblicher Aggression und kommt dabei auch auf den Feminismus zu sprechen:

Sie geht davon aus, dass weibliche Aggression sich wie folgt zeigt:

Anyone who has attended highschool with girls knows that women fight differently from men. We use covert, stealthy tactics of manipulation and ostracism. While men will ask each other to ‘step outside,’ beat their chests and use their fists, we women will sneakily sabotage our ‘frenemies’. We keep our enemies close. And while we attempt to sabotage them, we will appear well-meaning and well-behaved, so as not to besmirch our clean reputations. (…)

But before becoming step-mothers we females practice our aggression through forming coalitions with one another to lock out our sexual rivals. We use tactics such as cold-shoulders, ‘silent-treatments’ and gossip to stigmatise. We will derogate our rival’s personality, appearance, nurturing capabilities, faithfulness and loyalty all in an attempt to lower their value and raise our own. And we often do this in groups.

Weibliche Aggression wäre demnach subtiler als männliche Aggression, sie würde mehr den Status Quo waren und gleichzeitig auch stark über die Gruppe geführt werden, indem versucht wird den anderen als „Outgroup“ zu definieren indem man ihn abwertet und sich selbst so darstellt als würde man die Gruppeninteressen am besten vertreten.

Das wäre dann eine Taktik, die sehr gut zu „IDPOL“ passt. Es wird gleichzeitig der eigene Wert erhöht, indem man angibt derjenige zu sein, der die Gruppenideale, hier also Anerkennung der Opferstellung der Frau bzw. anderer benachteiligter Gruppen am reinsten umsetzt und andere, die das nicht umsetzen, werden entsprechend abgewertet:

Claire dazu:

A real-life example of the girl-gang can be seen online in Twitter-feminism. Young women pillory each other for not being ‘intersectional’ enough; or for having too much ‘privilege’; or for ‘slut-shaming’; or for ‘victim-blaming’.

This activity goes on and on and on in an endless frenzy reconstructing the dominant feminist clique. Normal men and women watch this confused gender-based activism from the sidelines and recoil with distaste. Recent articles written by online feminists have agonised over the toxic, cannibalistic nature of their community; these can be found here, here and here.