Gerade macht bei Twitter der Text „Feminism for Dudes (from a Dude)“ die Runde. Es ist der übliche Text, doch einfach mal zu akzeptieren und nicht zu hinterfragen. Aber gerade, weil er so typisch ist, hier meine Anmerkungen dazu:
Die Einleitung lässt einen bereits erkennen, aus welcher Richtung der Text kommt.
„So this was spurred by talking to a friend who is a lady and a feminist, about how annoying it is for feminists to answer all the questions guys coming to grips with being a feminist ally inevitably have.“
„Feminst ally“ ist der Kampfbegriff, der anzeigt, dass man der Meinung ist, dass man als Mann noch nicht einmal Feminist sein kann. Er erklärt ihn dann auch gleich selbst:
(A side note: I call myself a feminist, and consider myself a feminist. I am a dude, and some feminists feel that men can’t really be feminists because they have never experienced all the shit that comes with being a woman, and get to go around experiencing all the advantages of being a man on a day to day basis, i.e. male privilege. Most of these feminists would call me a “feminist ally,” since I’m on the same side politically but can’t really “get it.” Moving on.)
Hier sieht man auch schön das Gruppendenken des Feminismus: AlleFrauen haben all die schrecklichen Erfahrungen gemacht, die das Patriarchat für sie nun einmal bereit hält und können sich daher Feministin nennen. Den Männern hingegen ist unabhängig von ihrem persönlichen Leben dieser Einblick verwehrt. Sie sollen sich bloß nicht anmaßen, sich Feminist zu nennen, weil sie dann ja die Gruppenidentität aufweichen und das Feindbild zerstörren. Letztendlich ist auch dies ein Out-Grouping-Verfahren, dass insbesondere aus IDPOL herzuleiten ist: Wer zulässt, dass auch Männer sich Feministen nennen können, ihnen gar Mitspracherechte zugesteht, der ist ja schon wieder dabei, den absoluten Sonderstatus von Frauen als Opfer einzuschränken.
Es folgt eine Metapher dazu, warum Feministinnen so genervt davon sind, dass Männer, die beim Feminismus alle durch die gleichen Phasen gehen, immer die gleichen Fragen stellen.
Like, imagine you think sunsets are pretty. Now imagine that half of all people on the face of the earth are taught that sunsets are ugly. Every friend you have from this half of humanity has to learn, over time, that sunsets are pretty. And they all come to you asking things like “But don’t sunsets signal the end of the day and make you sad?” and making arguments like “If sunsets were pretty, the word sunset wouldn’t be synonymous with the end of something good” and the first friend you answer those questions for doesn’t annoy you very much. The fiftieth annoys you a lot. And then on the INTERNET, there are like a thousand people making these arguments and they all think they’re so clever for thinking them up. That might make you fucking mad, actually, to put up with over and over. NOW imagine that you run a pro-sunset blog, have a pro-sunset twitter feed, or whatever. There are even anti-sunset trolls that just like fucking with people who like sunsets, and end up making arguments similar to your well-intentioned questions. You’d probably go apeshit, even more-so than a friend asking about this stuff.
In der Tat durchaus verständlich. Allerdings auch ein interessantes Beispiel: Es ist ja letztendlich eine kulturelle Frage, wie man den Sonnenuntergang wertet. Also so gesehen eine Ansichtssache. Hier kann es einen natürlich nerven, wenn Leute fragen stellen, aber man hat jedenfalls nicht die Wahrheit gepachtet. Im Geschlechterbereich hingegen ist es ja nicht nur eine Ansichtssache. Es gibt zahlreiche Fakten. Aber man soll so ein Beispiel ja auch nicht überstrapazieren.
So here you are, and you have questions about feminism, and if my analogy wasn’t fucking terrible, you understand that asking feminists basic questions about feminism can be tiresome or even infuriating for them, based on context. What do?
Hier hat er eigentlich den heiligen Zorn gut vorbereitet. „Ermüdend oder wütend machend“ kann also das beantworten von Fragen sein. Man muss also vorsichtig sein, wenn man schon Fragen hat. Zu welchem Verhalten rät er demnach:
First, be aware that context is pretty important. If you have a feminist best friend/partner, it will be less annoying for them to go through this stuff with you than a stranger on the Internet.
Verständlich. Hier hat er allerdings auch schon wieder langsam eingebaut, dass alle deine Fragen einfach nervig sind. Sie stören, sie machen wütend, sie sind nervig.
Second, be ready to suck it up and admit that you’re not special or clever for agreeing with feminist ideas. By and large they’re pretty basic, and we as men are just overcoming years of social programming to understand what amounts to “women shouldn’t be mistreated because of their gender, and massive cultural bias results in that very thing happening even unintentionally.”
Das ist dann ja mal ein sehr schneller Schritt. Es ist aus dieser Sicht zu erwarten, dass man mit den Feministischen Ideen übereinstimmt, was ich ja durchaus unterschreiben würde, wenn es darum gehen würde, das Frauen gleichberechtigt und gleichwertig sind, also einen Equityfeminismus. Er haut allerdings gleich einmal ein wenig mehr rein: Natürlich muss man erkennen, dass wir Männer sozial dazu programmiert sind, dass Frauen schlecht behandelt werden dürfen und das so verinnerlicht haben, dass es unterbewusst passiert. Das muss man überwinden. Wer es nicht überwindet, wird von der Gesellschaft also quasi zu Frauenhass getrieben. Schon kein ganz kleiner Punkt, über den man nicht diskutieren soll, sondern der selbstverständlich zu akzeptieren ist.
Third, be aware that feminism has a lot of its own terminology and that terminology exists for good reasons. You might think that, for example, “queer” means one thing (an insult) while it’s used in feminist academia differently (i.e. queer studies) and among members of the LGBT community as an identifier (i.e. “I’m a queer woman”). Arguing about these definitions is pointless, since they exist for a much broader community and derive their usefulness from the commonality of the definition.
Das finde ich nachvollziehbar. Jede Bewegung hat ihre Sprache. Es darf eben nur nicht dazu führen, dass über die Begriffe bereits Konzepte der Diskussion entzogen werden.
Finally, finish reading this and then go see if any questions you still have (or that you think I answered terribly) are on http://finallyfeminism101.wordpress.com/. That there is just FULL of questions you have, and it’s a really good resource and you should search it for your questions.
Finallyfeminism101 wird übrigens auch gerade von Antiprodukt übersetzt, wer es lieber auf deutsch lesen möchte. Was ich auch durchaus empfehlen würde, es gibt einen Eindruck in viele Punkte des radikalen Feminismus. Wer ein „Feminist Ally“ sein will, der sollte sich schlau machen, so wie eben auch jemand, der Christ werden will, etwas über das Christentum lesen sollte.
Soviel zum Vorgeplänkel.
Now, for your actual edification, here is the basic path every guy coming to feminism goes through.
Also hinein in die erbauenden Ratschläge:
First, they learn what privilege is and think it’s not really a thing. ”But women have advantages too!” ”What about the draft? Women will never have to get shot at involuntarily!” And so on. Privilege is a thing. You just have to accept it, even though it makes you feel kind of icky. And it seriously does make you feel icky, thinking that you get stuff just for being a guy. I get treated differently (i.e. better) by car dealers because I’m a guy, I have a much lower chance of being raped because I’m a guy, I get paid more (on average) just by default because I’m a guy. I got preferential treatment in school because I was male, giving me more confidence and assertiveness (immensely advantageous psychological traits) as an adult man. Male privilege is an enormous and completely undeserved advantage, and not having it would suck. It would be being a woman.
Was für ein herrlicher Absatz! Akzeptiere! Hinterfrage nicht! Garniert mit allerlei Behauptungen von angeblichen Privilegien, die keineswegs unstreitig sind. Allgemein zu den Privilegien hatte ich ja schon einiges an Kritik gebracht:
- Männliche Privilegien und weibliche Privilegien: Argumentationsstrukturen
- Männliche Privilegien, weibliche Privilegien und wohlwollender Sexismus
- Ein männlicher Feminist und sein Kampf mit dem männlichen Privileg
- Kritik: “Männer sind privilegiert”
- Weitere Kritik an Privilegientheorie und Deutungshoheit
- Wie die Privilegientheorie den Feministinnen schadet
Allein der Gender Gap ist ja leicht zu hinterfragen.
- Gehaltsunterschiede Mann Frau
- Gehaltsunterschiede Mann Frau nur 5%
- Hymowitz zum Gender Pay Gap
- Gender Gap bei Homosexuellen
Und die schulischen Vorteile ebenfalls. Ganz zu schweigen davon, dass die psychologischen Eigenschaften, die er aufführt, in einen gewissen Zusammenhang mit Hormonen, insbesondere Testosteron stehen. (Exkurs: Man bringe diesen Abschnitt mal in einer Diskussion um Führungskräfte: Frauen sind eben nicht selbstbewußt genug, es ist ihre Rolle, sie sind so erzogen, wie sollen sie dann gegenwärtig mehr Führungskräft stellen. Aber das hatten wir hier ja schon mal.
Auch interessant finde ich, dass seine Argumente die eigentlich vorgebrachten Argumente gar nicht betreffen. Die Gegenposition war: Auch Frauen haben Privilegien, nicht nur Männer. Dann Privilegien der Männer aufzuführen entwertet dieses Argument nicht. Wenn Männer und Frauen verschieden behandelt werden, dann wird es eben Vorteile und Nachteile in bestimmten Bereichen geben. Seinen Blick dabei auf die weiblichen Nachteile zu richten und die weiblichen Vorteile auszublenden, macht dann wenig Sinn. Man nehme beispielsweise die höhere Selbstmordrate bei Männern oder andere Nachteile, wie eben die angesprochene Gewalt.
Das Gegenargument ist hier letztendlich: Nein, immer schön nur frauenzentriert auf die Nachteile schauen, alles andere ist egal, es ist zu akzeptieren, ihnen geht es schlechter, Punkt.
Next, guys coming to feminism accept that privilege exists, but try to minimize its impact. ”There are laws requiring equal hiring practices, so women can’t really make less.” ”But women have advantages too. They have all the power in dating!” There are some things that have been done to mitigate male privilege and structural sexism. Just because those things have been done, however, doesn’t mean that there isn’t more to do. As for advantages women have, they tend to be the result of sexist culture (which feminists want to eliminate), and frequently aren’t really advantages for women who don’t want to be treated differently. Feminists would like custody decisions after a divorce, for example, to be decided entirely based on the welfare of the child, rather than leaning toward giving custody to the mother by default (which is, on a tangential note, a recent development in custody law). They don’t like that women are treated differently based on their gender alone, and furthermore don’t like that women getting custody by default limits them to the domestic sphere to some extent. So just accept that privilege is a serious problem, and even if steps have been taken to correct it, the work isn’t done yet.
„Accept“, Akzeptiere, scheint mir sein Lieblingswort zu sein. Nicht „vollziehe meine Argumente nach“, sondern einfaches akzeptieren. Der klassische Fehler des jungen feministischen Verbündeten ist natürlich, dass er IDPOL nicht folgt: Frauen sind immer die benachteiligste Gruppe und jeder Versuch eine Verbesserung der Lage zu zeigen, ist ein Angriff auf die Opferidentität und damit böse. Wer auf Fortschritte hinweist, der verharmlost das Problem
Auch sehr schön sieht man bei ihm die Verbiegung des „Wohlwollenden Sexismus“. Frauen wollen die Vorzugsbehandelung ja gar nicht, deswegen können sie auch nichts dafür. Sie bekämpfen den männlichen Sexismus und dann fallen auch die Vorzüge weg. Die Hände sind rein, die Unschuld vorhanden. Bei Frauen sind Privilegien nicht vorwerfbares, sie sind durch das Patriarchat und damit die Männer aufgezwungen. Die Privilegientheorie stellt ja bekanntlich darauf ab, dass derjenige, der Privilegien hat, sie nicht erkennen kann. Der Feminismus will sie nicht nur nicht erkennne, er deutet sie zu einem Nachteil um. Das könnte man natürlich auch bei allen männlichen Privilegien machen (statt „er macht Karriere“ –> „er muss das Geld verdienen“), aber das wird eben nicht thematisiert.
After that, men argue something that boils down to “but what about men and how feminism affects them.” For example, they might say that all this talk about rape culture makes it sound like all men are rapists, and I’m not a rapist so you shouldn’t paint all men with such a broad brush. (This is the biggie out of these arguments, actually.) The frequent response, and the one that you really need to take to heart, is this: IT’S NOT ABOUT YOU. If someone talks about rapists, and you’re not a rapist, THEY ARE NOT TALKING ABOUT YOU. If someone talks about companies that never promotes women to the highest positions, but your employer has a female CEO and half its board are women, THEY ARE NOT TALKING ABOUT YOUR COMPANY.
Es ist erstaunlich, dass er das selbst glaubt. „wenn jemand über Vergewaltiger redet und du bist kein Vergewaltiger, dann reden sie nicht über dich?“ Im Feminismus? In dem AlleMänner von Vergewaltigungen profitieren, in dem durch Männer gerade eine Vergewaltigungskultur geschaffen wird um die Frauen klein zu halten? Wie kann man Rape Culture vertreten und gleichzeitig diesem Satz zustimmen?
Ein paar andere Zitate noch dazu:
- In our culture, where rape and harassment and abuse are so common, men have lost the right (if it ever existed) to insist that women should be able to differentiate (in a matter of seconds) between the harmless and the threatening (…) Silence is, in practical terms, tacit consent and approval. (Hugo Schwyzer)
- All men benefit from some men’s violence against women because that violence – and the threat of it – is a key tool in men’s continued subordination of women, from which all men benefit. (STFU Rape Culture)
- So when you, a stranger, approach me, I have to ask myself: Will this man rape me? (…) How do I know that you, the nice guy who wants nothing more than companionship and True Love, are not this rapist? I don’t. When you approach me in public, you are Schrödinger’s Rapist. (Schrödingers Rapist)
- A man is a rape-supporter if…He has gone to a strip club…He watches any pornography in which sexual acts are depicted as a struggle for power or domination, regardless of whether women are present…..He tells or laughs at jokes involving women being attacked, sexually “hoodwinked,” or sexually harassed…He argues that people (or just “men”) have sexual “needs.” (Eve bit first)
- Rapeculture macht Vergewaltigung zu einem allgegenwärtigen Teil männlicher Verbindungen. (…) Rapeculture ist die allgemeine Annahme, es gäbe unterschiedliche Arten von Vergewaltigern: Der “normale” Vergewaltiger (dessen Verbrechen sehr wahrscheinlich mit einem “Jungs sind halt Jungs” fallengelassen werden) ist der Mann, der sich attraktiven Frauen aufzwingt, Frauen seines Alters bei guter Gesundheit, dessen Verbrechen auf verstörende Art von seinen männlichen Verteidigern als verständlich angesehen werden. (…) Rapeculture sind die unzähligen Arten auf die Vergewaltigung stillschweigend und offenkundig begünstigt und angespornt wird, dass sie unsere Kultur bis in die hinterste Ecke so durchdrungen hat, dass die Menschen nicht einmal ohne Weiteres erfassen können, was Vergewaltigungskultur wirklich ist. (Antiprodukts Übersetzung von Feminism 101)
An diesem Beispielen sieht man meiner Meinung nach, dass nicht nur der Vergewaltiger schuld ist. Sondern alle Männer, die – nach feministischer Theorie – davon profitieren. Wer sich einen Porno anschaut ist schon mitschuld an der Kultur, die zu Vergewaltigungen führt. Jeder Mann ist erst einmal der Vergewaltigung verdächtig und das ist auch okay, weil er eben ein Mann ist. Und das ist bei der Betrachtung von beruflichen Vorteilen doch nicht anders. Das Schaffen eines männlichen Geschäftsklimas kann bereits ein passender Beitrag sein, den auch der unbeteiligte leisten kann.
It’s nice that you personally are not directly contributing to the particular problem being discussed, but it’s extremely disruptive to respond to a discussion of that problem by saying you’re not part of the problem. It comes across as 1) diminishing the problem, more or less saying that since you aren’t part of it, it must not be that commonplace and 2) complaining that your feelings are hurt by this discussion and you deserve compensatory praise for not being an awful sexist.
Eigentlich macht er es selbst in dem nachfolgenden Absatz deutlich: “ not directly contributing“. Aber indirekt eben schon. Und er führt auch gleich aus, dass man sich nicht damit entschuldigen soll, dass man nicht Teil des Problems ist. Und man redet zwar nur über den einen Vergewaltiger, aber der Einwand, dass es dann eben nur der eine Vergewaltiger ist, ist ebenfalls ausgeschlossen. Es sind eben viele Vergewaltiger und ein System dahinter, die Rape Culture. Und schon sind wir wieder in der Kollektivhaftung.
Feminism is not aiming to make men feel comfortable while also eliminating sexism. It’s just aiming to eliminate sexism.
Wo gehobelt wird, da fallen Späne und das hohe Ziel rechtfertigt alle Mittel. Es ist interessant, dass so direkt erklärt wird, dass man auf Männer keine Rücksicht nehmen muss. Warum auch, sie sind ja an allem Schuld, im Gegensatz zu den armen unschuldigen Frauen, die an gesellschaftlichen Vorgängen und Traditionen gänzlich unbeteiligt sind.
You will probably be made uncomfortable by some things feminists say, because they’re horrifying. That one in four women is raped is awful, and that men are doing virtually all of that raping is proof of a systemic problem in our culture. That you personally have not raped anyone is nice, but beside the point.
Ja, es macht mich in der Tat unkonfortabel, wenn solche falschen Fakten verbreitet werden. Eine von 4 Frauen? In Deutschland kommen auf 100.000 Einwohner ca. 10 Vergewaltigungen. Also nicht vergewaltigte Frauen, sondern Vergewaltigungen. Ein Vater, der sein Kind 10 in zehn Fällen vergewaltigt erfüllt insoweit bereits die Statistik. Natürlich wird es hier eine Dunkelziffer geben, aber auch die deckt die Zahlen nicht. Selbst Schweden mit seiner sehr hohen Anzeigerate kommt auf lediglich 46 Fälle pro 100.000 Einwohner. Dazu, wie der „1 von 4“ Mythos entstanden ist, hat Christina Hoff Sommers bereits das wesentliche geschrieben, hier noch mal ein kurzer Auszug:
There is, however, one flaw that affects the significance of Kilpatrick’s findings. An affirmative answer to any one of the first three questions does reasonably put one in the category of rape victim. The fourth is problematic, for it includes cases in which a boy penetrated a girl with his finger, against her will, in a heavy petting situation. Certainly the boy behaved badly. But is he a rapist? Probably neither he nor his date would say so. Yet, the survey classifies him as a rapist and her as a rape victim.
Es ist eben das alte Spiel damit, Fälle in einer Gruppe zu bündeln, die dort nur teilweise hinein gehören und so die Fallzahlen zu erhöhen. In der Tat schockierend. Aber eher in einer Weise, die gegen den Feminismus Guide spricht. Immerhin ist es interessant, dass er den anderen Männern jetzt ein Unwohlsein zugesteht, nach dem er zuvor verkündet hat, dass sie ja gar nicht schuld sind und eigentlich gar nicht gemeint sind, wenn nicht direkt über sie geredet wird.
It’s okay to feel uncomfortable about the problems our sexist culture creates for women. Women feel considerably more uncomfortable about it because it hurts them. Accept that feeling and move on, and hopefully be comforted by the fact that if sexism is completely eliminated, nobody will have to feel uncomfortable about male privilege or rape or discrimination EVER AGAIN! YAY!
Das ist so herrlich naiv und gleichzeitig so klassisch Radikalfeministisch, dass es schon fast lustig ist. Wenn der Sexismus komplett beseitigt wurde (dank der heldenhaften Feministinnen) braucht sich auch kein Mann mehr wegen seiner Privilegien unwohl zu fühlen und es gibt keine Vergewaltigungen und keine Diskriminierung mehr. Juhuuu! Allein schon die Vorstellung Vergewaltigungen ausrotten zu können ist reichlich unrealistisch, weil es eben genug Verrückte gibt, denen das männliche Privileg vollkommen egal ist.
Finally, the big argument that men coming around to feminism make that is trickiest is what’s called “tone argument.” In short, it boils down to something like this: “I agree that sexism is awful, and I look forward to the day when it’s eliminated. But whenever you talk about sexism, you sound really angry about it, and that’s alienating for guys like me, who want to help! You should adopt a more friendly tone, that would draw more people in.” This is a surefire way to make a feminist on the Internet annoyed with you. They hear this constantly, in a variety of forms, and it’s not helpful.
Aber bitte, wir wollen doch Feministinnen nicht von uns genervt sein lassen! Sie haben natürlich ein Anrecht auf einen ärgerlichen Ton, der wie wir noch lernen werden, ja eh nicht wegen uns vorhanden ist. Warum soll man auch Freundlichkeit erwarten können, wenn man – wie er oben dargelegt hat – nichts falsch gemacht hat?
There are feminists out there making arguments with friendly, inclusive overtures to non-feminists. It takes multiple approaches to reach everyone, and the assertive brand of feminism you’re taking issue with IS NOT AIMED AT YOU. It’s aimed, in all likelihood, at other women who are also upset with the effects of sexism in society. Just like any political movement rallies its base, feminists talk to each other about what bothers them to raise awareness, to practice articulating particular ideas, and just to fucking vent. If you are bothered by the tone, repeat to yourself: It’s Not About You. If a woman is angry about pick up artists, and you’re not a pick up artist, she’s not mad at you! If a woman is pissed she lost a job to a less qualified male candidate, and you aren’t the person who made the hiring decision, she’s not pissed at you! And her anger is helpful in reaching out to other people who are angry about the same issues.
Einmal dürfte es bereits falsch sein, dass Feministinnen nie sauer auf Männer an sich sind. Das sie immer nur sauer auf die konkret handelnde Person und nicht auf „das Patriarchat, seine Unterstützer und alle die es am Leben halten“ (= so gut wie alle Männer) ist eine sehr mutige Aussage. Und selbst wenn sie nur der anderen wegen wütend ist, dann kann sie mich dennoch normal behandeln. Das erwartet man von so ziemlich allen Menschen in den allermeisten Situationen und warum man gerade für Feministinnen eine Ausnahme machen sollte, erschließt sich mir nicht.
There’s a time for diplomatic tone, but it’s really not your place to suggest when that time is. Doing so comes across as condescending, and you can bet that the feminist making the angry post/tweet/comment/whatever has thought about this more than you.
Ja, weil es irrationales Handeln bei Feministinnen nicht gibt und sie immer alles wohl durchdacht einsetzen. Natürlich ist es mein Recht eine höfliche Behandlung einzufordern, wenn man sich mit mir unterhält. Wer ist sie, das sie denkt, sie könne andere wie ein Untermensch behandeln und für sie würden die Regeln eines zivilisierten Umgangs nicht gelten? Als ob Frauen oder Feministinnen umgekehrt das gleiche Argument gelten lassen würden
Furthermore, even if you’re completely well-meaning and just think you’re offering helpful advice, your suggestion is used by a lot of trolls to try to shut down feminist arguments.
„Die sagen, dass ich nicht unhöflich sein darf, dabei sind die selbst blöd und deswegen darfst du mir auch nichts sagen“ ist in der Tat ein gutes Argument (wenn man in einem Kindergarten ist). Ansonsten darf man wohl erwarten, dass es so aus dem Wald herausschallt, wie man in ihn hineinruft. Natürlich kann jemand mal gestresst sein. Aber das gibt ihm dennoch nicht eine Freikarte immer und überall das Schreiprivileg zu nutzen, ohne das man ihn dafür kritisieren darf.
Because of that, telling a feminist to consider a different tone frequently provokes an angry response, one you may be surprised by given your good intentions, but one that is reasonable nonetheless. If her anger at sexist behavior/attitudes makes you uncomfortable, ask yourself if you’re uncomfortable because you think the thing she’s talking about doesn’t exist, or if it’s because you feel like she’s mad at you and that makes you feel bad.
Wir halten fest: Wenn man wegen etwas sauer ist, dann darf man jeden diesbezüglich anmotzen. Auch den, der nichts dafür kann. Die Heizung ist kaputt? Schrei den Reparaturdienst an. Dein letzter Sex war schlecht? Schrei den Kassier an, der dir die Kondome verkauft hat. Ich sehe, der Feminismus ist hier einem Erfolgsrezept auf der Spur.
If it’s the former, you’re probably wrong, should check the issue out on feminism 101, and think long and hard before getting into it with her over that issue. If it’s the latter, suck it up. If she’s mad about something you have yourself done, STOP DOING THAT THING. If she’s mad about something you’re not part of, it’s not about you!
Also: Wenn es dich stört, dass sie sich über etwas aufregt, was du nicht glaubst, dann glaub es eben einfach. Es stimmt, denn Feministinnen irren sich nie! Können sie gar nicht. Wenn du denkst, dass sie sich über dich aufregt und dir das nicht gefällt, dann stell dich halt nicht so an und nimm es hin (es ist ganz rational von ihr). Wenn ihr etwas nicht gefällt, dann lass es sofort. Weil sie die allerwichtigste Person ist und du eben nichts zu sagen hast.
If you take all of this to heart, you can probably avoid annoying a huge swathe of women on the internet! And that will be nice for you and also really nice for them.
Es ist nett für dich, wenn du verhindern kannst, dass sich Frauen aufregen und für sie auch. Win-Win! Wen interessiert es, dass du da buckeln und akzeptieren musst? Akzeptiere einfach! Das Leben ist soviel einfacher, wenn man einfach dem Feminismus folgt, ohne darüber nachzudenken!
Ein Nachtrag noch:
Es besagt schon viel, dass dieser Text, der im wesentlichen sagt, dass Feministinnen in allem recht haben und man sie wie rohe Eier behandeln muss, noch kritisiert wurde: Es wurde als Ausdruck ihrer männlichen Privilegien gesehen, dass sie so einen Text schreiben, weil sie damit Frauen natürlich wieder den Rang ablaufen und dann mehr zitiert werden.
Stein des Anstoßes war Katrins Artikel zu dem Beitrag, die sogar teilweise kritisch ist:
Potentiell wird damit Kritik unmöglich. Außerdem ist es so verallgemeinernd formuliert, dass es FeminstInnen wirklich auf ein Podest der Weisheit stellt, das kaum zulässt, kritisiert oder hinterfragt zu werden. Das kann schlimmstenfalls eher abschreckend als einladend wirken. Schade eigentlich, denn die Idee ist ja prima. Kaufman und Kimmel sind mit ihrem Respekt konsequenter, das ist der große Gewinn am Guy’s Guide. Als Einstieg oder Weiterbildung für Männer daher ohne Abstriche zu empfehlen.
Das Fazit finde ich zwar nach den davor stehenden Sätzen etwas merkwürdig, aber sei es drum.
Radikalfeministinnen verurteilten die Verlinkung auf den Text, zB hier:
Endlich erklären Männer* mal Feminismus, darauf hat die Welt gewartet... oh wait.
—
Charlott (@halfjill_2010) August 08, 2012
@sanczny Das Problem ist für mich, wie das abgefeiert wird und wieviel natürlich Männer sofort rezipiert werden, die fem. Wissen wiedergeben
—
Charlott (@halfjill_2010) August 08, 2012
Die miesen Schweine, hier einfach mal so feministisches Wissen wiederzugeben!
Aus einigen feministischen Blogs:
Bei Khaos.Kind:
Was mich an dem Ganzen so stört, am Artikel wie auch am Tweet:
Es geht nicht um Einfachheit oder Verständlichkeit. Das ist soweit ich es verstanden habe auch nicht der Fokus des Blogbeitrags, der für Grundwissen selbst auf feminism101 (englisch) verlinkt. Es geht um Geschlecht. Darum, dass Männer* andere Männer* direkt ansprechen. Weil diese ihnen eher zuhören. Ihnen automatisch mehr Kompetenz zuschreiben. Sich eher angesprochen fühlen und auch reagieren. Und weil Männer* vielleicht einen anderen Blick auf das Ganze haben. (…) Das ist eben der Wert des Kontextes. Darum finde ich den Blogpost und das Buch wichtig und richtig. Darum finde ich es gut, dass Männer* mit Männern* über Feminismus sprechen und darüber schreiben. Doch genau darum bin ich von dem Artikel mittelschwer enttäuscht. Weil er den Fokus verfehlt. Weil es nicht darum geht, etwas einfach zu sagen. Weil es darum geht, wer es sagt. Gender matters. That’s the point.
Dabei geht es hier meiner Meinung nicht darum, dass Männern eine allgemein höhere Kompetenz zugesprochen wird. Allenfalls wird jemanden, von dem man im Kampf der Geschlechter eher annehmen kann auf der eigenen Seite zu stehen, der also vermeintlich zur In-Group zählt, eine für diesen Fall höhere Kompetenz zugesprochen, zumal es hier aus einer männlichen Perspektive erzählt wird, die dann evtl für Männer eher nachzuvollziehen ist.
Sanczny sieht es im Grunde wohl ähnlich, wenn sie allerdings ebenfalls noch auf die Privilegien abstellt:
Männer nutzen ihr Male Privilege jeden Tag. Ob sie wollen oder nicht. Es gibt kein einfaches Opt-Out für Male Privilege. Dann ausgerechnet, wenn es darum geht, es für Feminismus zu nutzen, zu sagen, ihnen wird nur wegen ihres Privilegs zugehört und das ist nicht gut, ist – nur meine Meinung – nicht so richtig zielführend. Wer soweit geht, müsste auch folgerichtig die Meinung vertreten, dass Männer gar keine Feministen sein können. (…) Es gibt Männer, die erst Zugang zu Feminismus finden, wenn er ihnen von Männern erklärt wird. Die da abzuholen, wo sie sind, kann erstmal genau die Dominanz reproduzieren, gegen die sich Feminismus einsetzt. Aber die Zielgruppe des Guy’s Guide und ähnlicher Angebote sind Einsteiger. Wenn die bereits perfekte Antisexisten wären, bräuchten sie das Buch nicht. Denen jetzt zu sagen “Du kapierst es zwar nicht, aber das von einem Mann erklärt haben zu wollen ist sexistisch”, gibt im Zweifel eine schöne lose/lose-Situation.
Hier zeigen sich zwei interessante Prinzipien, die beide ihren Ursprung in IDPOL haben:
Einmal:
Wer etwas gut findet, was Männer gemacht haben, der würdigt damit automatisch Frauen herab, die das auch schon gemacht haben und verkennt, dass man Frauen stärken und hervorheben muss
Und:
Im Kampf für den Feminismus ist jedes Mittel recht, selbst ein kurzfristiges Verbünden mit dem Feind, solange man sicherstellt, dass er auch wirklich auf unserer Seite kennt und ganz auf unserer Linie ist
Wenn etwas ehrlich angesprochen werden sollte, dann nicht die Privilegierung der Autoren, sondern der Grund für den intrafeministischen Streit.
Ich sag es mal mit Fritze Schiller:
„Hier wendet sich der Gast mit Grausen:
„So kann ich hier nicht ferner hausen, …“
Das ist mein Impuls inzwischen, wenn ich solch einen Gedankenschrott lese. Abwendung. Fluchtimpuls.
Christian – die ganze Chose hätte nicht so viel Text in der Darstellung nötig gehabt. Man kann das viel kürzer halten:
„Die Feministische Frau hat immer Recht! Und du hast das bedingungslos zu schlucken und ansonsten die Schnauze zu halten!“
Mehr ist da nicht als Substanz.
Was für einen Selbsthass muss man als Mann haben, um sich an so etwas zu beteiligen?
Bei dem Autor dieser … ähem – wie sage ich das jetzt? … nennen wir es einmal „verbale Absonderungen“ … ist der Connellsche Weg vorgezeichnet. Selbstentmannung. Was anderes bleibt eigentlich nicht. Wenn man konsequent sein will.
Es ist wie bei „Dissenz e.V.“. Es geht nicht darum, ein irgendwie „anderer“ Mann zu sein. Gar kein Mann, das ist das Ziel.
Man kann es auch noch einfacher sagen. Da ist jemand substanziell gestört. Im psychopathologischen Sinne. Und der Weg der Heilung wäre, zu sagen: Ich bin gestört. Die Störung erst einmal als solche anzuerkennen und bei sich selber wahr zu nehmen. Für wahr zu nehmen. (An)Erkennen, was ist. Das ist der Weg der Heilung.
Und dann kommt das EGO ins Spiel. Und möchte die Störung als etwas besonders Großartiges aufblasen. Die Störung ist das Material, aus dem das „ich-bin-aber-besser-als-ihr“ – Spiel gespielt wird.
Das ist der konsequente Weg des Leidens. (Weil: Leiden ist – meistens – einfach als Lösen.)
@virtual-cd
„“Die Feministische Frau hat immer Recht! Und du hast das bedingungslos zu schlucken und ansonsten die Schnauze zu halten!” Mehr ist da nicht als Substanz.“
Ja, das ist eine der Hauptaussagen. Zusammen mit „Akzeptiere die Theorie und hinterfrage nichts“
„Was für einen Selbsthass muss man als Mann haben, um sich an so etwas zu beteiligen?“
Es ist jedenfalls eine ziemliche Unterordnung. Wenn man in dem Text Männer und Frauen vertauscht, dann würde das auch jedem bewusst werden. Aber naja
„Man kann es auch noch einfacher sagen. Da ist jemand substanziell gestört.“
Erscheint mir etwas hart. Ich finde es wird eher deutlich, dass diese Form des Feminismus vieles mit Religion, Glaube, Erlösung und Schulderlass zu tun hat.
Es ist ja eigentlich ein klassischer Aufbau „Du bist sündig, bekenne, bereue, wir erlösen dich von deiner Erbschuld“.
@Christian
“ … dass diese Form des Feminismus vieles mit Religion, Glaube, Erlösung und Schulderlass zu tun hat.
Es ist ja eigentlich ein klassischer Aufbau “Du bist sündig, bekenne, bereue, wir erlösen dich von deiner Erbschuld”.
Ja, das quasi-religiöse darin sehe ich auch. Zumindest mit piätistisch-frömmelnden Varianten. Da wirkt derselbe psychologische Treiber. Aber auch dieselbe psychische Dynamik, die letztlich reine Heuchelei ist. Dahinter ist immer ein EGO, das schreit: „Seht her, um wie viel besser ich bin als ihr alle!“
Wirkliche Spiritualität / Religiösität ist dagegen im Gegenteil im Kern demütig. Sie erhebt sich nicht über den Mitmenschen.
Man merkt den Unterschied sofort. Auch wenn die Themen ähnlich sein mögen, sind Duktus, Gestus, Tonfall und eben die Intention dahinter diametral gegensätzlich.
Mist – ich vermisse abermals eine Editierfunktion!
„Zumindest die Ähnlichkeit mit piätistisch-frömmelnden Varianten.“ sollte es natürlich heißen.
@virtual-cd
„Wirkliche Spiritualität / Religiösität ist dagegen im Gegenteil im Kern demütig. Sie erhebt sich nicht über den Mitmenschen.
Man merkt den Unterschied sofort. Auch wenn die Themen ähnlich sein mögen, sind Duktus, Gestus, Tonfall und eben die Intention dahinter diametral gegensätzlich.“
Was wirkliche Religiösität ist, ist ja eine Betrachtungsfrage und sehr stark abhängig davon, welche Glaubensregeln man als verbindlich ansieht. Auch in dieser Demütigkeit kann eine sehr große Selbstverliebtheit liegen. Aber gut, als Atheist stehe ich vielleicht allgemein Religion zu kritisch gegenüber.
„Dahinter ist immer ein EGO, das schreit: “Seht her, um wie viel besser ich bin als ihr alle!”“
Auch der demütige kann innerlich schreien „Seht, wie tief spirituell und demütig ich bin, ich kenne meinen Platz“
Aber eine interessante Frage: Kann man seine eigenen moralischen Werte überhaupt als absolut setzen ohne damit gleichzeitig sich selbst aufzuwerten? Für mich gehört eine gewisse Entspanntheit bei Fragen des täglichen Lebens fast zwingend zu einer ernsthaft moralischen Einstellung dazu, und das schließt ein absolut setzen aus.
Christian schrieb
„Ich finde es wird eher deutlich, dass diese Form des Feminismus vieles mit Religion, Glaube, Erlösung und Schulderlass zu tun hat.
Es ist ja eigentlich ein klassischer Aufbau “Du bist sündig, bekenne, bereue, wir erlösen dich von deiner Erbschuld”.
Stimmt, die Parallelen sind wirklich auffällig.
Die ständige Selbsterforschung, wie sie bsw. hier
http://kegelklub.net/blog/uncategorized/ich-bin-alltagssexist-aber-ich-arbeite-daran/
propagiert wird, erinnert ja auch an die religiöse Praxis der ständigen Selbsterforschung auf begangene Sünden.
Obwohl dabei die Erbsünde, die in der christlichen Tradition alle Menschen betrifft, hier auf ein Geschlecht reduziert wird.
Man kann dieses Projekt wohl wirklich als von unterschwelliger Erlösungssehnsucht motiviert deuten. Frage mich auch, wie sehr hier der symbiotische Wunsch nach einer konfliktfreien Welt dahinter steckt. Und zur Vermeidung von Konflikten und Ambivalenzen wird zum Mittel des „glaub’s mal einfach“ gegriffen.
Verwunderlich ist für mich nur nach wie vor, dass übersehen wird, wie anti-aufklärerisch das ist. Statt permanent am autonomen Vernunftgebrauch zu arbeiten, folgt man lieber einem „glaube einfach nur“ (was eine Art von Unterwerfungsakt ist), wobei den Feministen eine Art von Erleuchtung unterstellt wird.
@virtual cd: „Wirkliche Spiritualität / Religiosität ist dagegen im Gegenteil im Kern demütig.“
Naja, Spiritualität konnte immer auch von Ego-Trips vereinnahmt werden und wandelte sich dann zur Anforderung an andere, doch auch diesen „Level“ zu erklimmen. Inklusive des eigenen höheren Status. Hier werden dann auch Hierarchien installiert.
@ Seitenblick
*Naja, Spiritualität konnte immer auch von Ego-Trips vereinnahmt werden und wandelte sich dann zur Anforderung an andere, doch auch diesen “Level” zu erklimmen. Inklusive des eigenen höheren Status. Hier werden dann auch Hierarchien installiert.*
ALLES wird vom Ego unterwandert, auch jede aufklärerische Attitüde, auch jede „Selbstlosigkeit“.
DAS ist die Erbsünde des Menschen, seine Ichverfallenheit, der niemand entgeht.
Der Demütige weiß darum und versucht, sich davor zu hüten, was ihm, wenn überhaupt, immer nur unvollkommen gelingt.
@ Alexander Roslin
„ALLES wird vom Ego unterwandert, auch jede aufklärerische Attitüde, auch jede “Selbstlosigkeit”.“
Ich würde eher sagen „Alles _kann_ vom Ego unterwandert werden.“ Die „Selbstlosigkeit“ klammere ich jetzt aus, sie wäre noch mal ein eigenes Thema. Sie wird mir zu oft zur Abwertung des legitimen und notwendigen Eigeninteresses benutzt.
„Der Demütige weiß darum und versucht, sich davor zu hüten, was ihm, wenn überhaupt, immer nur unvollkommen gelingt.“
Ich benutze an dieser Stelle statt „der Demütige“ lieber das Wort „Der Realistische“. Hat für meinen Geschmack weniger Pathos. Aber – ist wohl Geschmackssache.
@Meister Roslin
„ALLES wird vom Ego unterwandert, auch jede aufklärerische Attitüde, auch jede “Selbstlosigkeit”.“
I couldn’t agree more.
Es macht auch gar keinen Sinn, sein EGO bekämpfen zu wollen. Das Ego ist ein trickreicher Geselle. Es ist in der Lage, wie du schon sagst, ALLES, aber auch wirklich ALLES für seine Zwecke zu nutzen und umzudeuten. (Und es benutzt dazu in starkem Maße den Verstand. Der nicht müde wird, den jeweiligen Bedarf an „Begründung“, welche das EGO verspürt, zuverlässig zu decken. Oft mit wechselnden und inkohärenten Begründungen, aber das ist dem EGO ziemlich schnurz.)
Das EGO ist eine Grundbedingung des Mensch-Seins. Man entkommt ihm nicht.
Was man aber tun kann: Man kann ihm bei seiner Tätigkeit interessiert zuschauen. Diese Art der Kontemplation kann ziemlich lustig werden. Und manchmal gibt das EGO dann auch für eine kurze Zeit lang gelangweilt auf …
Und das sind dann Momente von großer Klarheit – und gleichzeitig großer Ich-Vergessenheit.
(Und genau hier sehe ich den Sinn von Religionen – im Wortsinne. Religio als „Rückversicherung“.)
Aber die frömmelnde, die eifernde Form der Religiösität erreicht natürlich genau das Gegenteil. Wie die eifernde Form der Atheismus übrigens auch, die beiden sind da ziemlich siamesische Zwillinge.
Weil beide davon ausgehen, im Besitz der (höheren) Wahrheit zu sein. Die demütige Haltung wäre aber: Ich rühre hier an Etwas, was nicht wissbar ist. Nur spürbar, eigentlich mehr ahnbar. Und manchmal wird mir ein kleiner Zipfel an Erkenntnis zu Teil. Mehr nicht. Das Ganz zu wissen, kommt dem Menschen einfach nicht zu. Das ist die demütige, die ehrfürchtige Haltung. Die übrigens auch jeder gute Wissenschaftler gegenüber seinem Gegenstandsgebiet hat. Der Gegenstand der Forschung ist immer größer als der Forscher – und er wird das Gebiet immer nur in Ausschnitten erkennen.
@ virtual-cd
*Das ist mein Impuls inzwischen, wenn ich solch einen Gedankenschrott lese. Abwendung. Fluchtimpuls.*
„Meiden wie einen Seuchenher“ lautet da meine Handlungsmaxime im realen Leben.
Ist die nicht umsetzbar, folgt die Auseinandersetzung, unvermeidlich, denn diese Art Feminimus ist der Feind, der Feind der Freiheit, der Feind der Gleichberechtigung, da sollte man nicht weichzeichnen,
Weil es vor allem Frauen sind, die diese Feindideologie predigen und praktizieren.
Ich bin also entschiedener Antifeminist, weil ich für Gleichberechtigung und Freiheit bin, halte Feminismus als Sündenbockideologie für ebenso widerwärtig in seiner primitiven Denkstruktur wie die beiden anderen großen Sündenbockideologien des 20 . Jhdts., den Natiionalsozialismus und den Marxismus-Leninismus.
Eine Ideologie, deren Grunddogma die Behauptung ist, Männer hätten vor Jahrtausenden eine Ordnung etabliert, deren Zweck die Unterdrückung und Unterwerfung der Frau gewesen sei und diese jahrtausendelang zu ihrem (männlichen) Vorteil aufrecht erhalten, unterstellt Männern ein Ausmaß inhärenter Bösartigkeit, das zwangsläufig zu dem Schluss führen muss, dass Männer zu unterwerfen sind, will man eine bessere Welt.
An dieser Unterwerfung arbeiten FeministInnen auf vielen Ebenen.
Es geht ihnen nicht um Gleichberechtigung und Freiheit, sondern um die weibliche Selbstverwirklichung, um weibliche Suprematie, die aus der oben angeführten Prämisse aller Feminismen heraus nötig ist wie die Diktatur des Proletariates zur Schaffung des Sozialismus im marxistisch-leninistischen Denken.
Diese böse, Frauen unterwerfende Männerordnung kann nur überwunden werden durch Unterwerfung der Männer, durch Selbstunterwerfung wie sie Feministen vorführen in ihren hündischen Ergebenheitsadressen oder durch Unterwerfung durch eine femizentrische Staatsmacht, die als weißer Ritter für Frauen streitet iwie der sozialistische Staat für’s Proletatriat.
Wer an einer freien, gleichbrechtigten Gesellschaft interessiert ist, wird den Feminismus bekämpfen müssen.
Er gehört auf den Misthaufen der Geschichte.
Oder er befördert den Traum von einer möglichst freien, möglichst gleichberechtigten Gesellschaft auf denselben
Diese Art Feminismus wie ihn uns der Dude da oben erklärt, ist Feindideologie, nicht Inimicus, sondern Adversarius.
Beim feministischen Mann, der selbst die bizarrsten Anspruchshaltungen der feministischen Goeren, aaahm Prinzessinnen unterstuetzt ist die sexuelle Komponente klar und deutlich erkennbar. Bei vielen dieser Maenner handelt es sich offensichtlich um Masochisten, die in der Demuetigung Lust erfahren. Rational allein ist eine derartige Unterwuerfigkeit nicht zu erklaeren.
Mir waer das ja egal, wenn diese Stiefellecker ihre sexuellen Praeferenzen lediglich im Privaten ausleben wuerden. Sie erheben ihre sexuellen Praeferenzen aber zur politischen Maxime, die fuer alle Maenner gelten soll.
@ Maitre Pierre
*Beim feministischen Mann, der selbst die bizarrsten Anspruchshaltungen der feministischen Goeren, aaahm Prinzessinnen unterstuetzt ist die sexuelle Komponente klar und deutlich erkennbar. Bei vielen dieser Maenner handelt es sich offensichtlich um Masochisten, die in der Demuetigung Lust erfahren. Rational allein ist eine derartige Unterwuerfigkeit nicht zu erklaeren.*
Feministische Lesart:
Auch diese Männer wollen Frauen nur schädigen.
Anstatt zu einer Domina zu gehen und diese ordentlich zu bezahlen, so wenigstens einer Frau die ökonomische Unabhängigkeit zu ermöglichen, schleimen sie sich in’s feministische Kollektiv hinein, um dort für lau abzugreifen, wofür sie im Studio ordentlich löhnen müssen.
Auch der feministische Mann ist nur ein Ausbeuter der Frau.
Auch er will Frauen klein und abhängig halten.
@Meister Roslin
„Anstatt zu einer Domina zu gehen und diese ordentlich zu bezahlen, so wenigstens einer Frau die ökonomische Unabhängigkeit zu ermöglichen, schleimen sie sich in’s feministische Kollektiv hinein, um dort für lau abzugreifen, wofür sie im Studio ordentlich löhnen müssen.“
Danke! Das hat mich doch nun sehr erheitert.
@Roslin
Du bist paranoid.
Rational allein ist eine derartige Unterwuerfigkeit nicht zu erklaeren.
Ich finde schon. Es geht um die Legitimation von Macht- und Distinktionsbedürfnissen.
Man präsentiert sich als oberster FrauenUndKinder-Beschützer und versucht zu zeigen, dass man eine „starke“ Persönlichkeit hat, dass man „Manns genug“ ist, das Büßerhemd anzuziehen.
Das Tragen des Büßerhemdes erlaubt auch das Herumfuchteln mit dem Zeigefinger, ohne sich dem Anwurf aussetzen zu müssen doch selber ein Mitglied des behaupteten Täterkollektives zu sein.
Das kommt vielleicht auch, in Kreisen in denen Feminismus en Vogue ist, bei der Weiblichkeit gar nicht so schlecht an: Der mutige Mann, der sich traut, den pösen sexistischen Mann zurechtzuweisen, der ideale Pappi, der dem „Sohn“ von „Mann zu Mann“ mit viel Geduld erklärt wie, man sich Frauen gegenüber benimmt. So Inszeniert man in „progressiven“ Kreisen Geschlecht bzw. Sex.
Es ist imho ziemlich lustig, dass Sanczny „male privilege“ dann okay findet, wenn es nützlich ist. Was heißt das, zuendegedacht? Männer sollen Feminismus bei anderen Männern durchsetzen, warum dann nicht auch unter „Ausnutzung“ des „männlichen Privileges“ Gewalt?
(Es liegt eigentlich in der zutiefst antagonistischen Natur des Konzeptes des „male privilege“, dass Männer keine Feministen sein können. Insofern sind die „Chalotts“ eigentlich nur konsequent)
@Nick
Auch dies finde ich „nicely put“:
„Das Tragen des Büßerhemdes erlaubt auch das Herumfuchteln mit dem Zeigefinger, ohne sich dem Anwurf aussetzen zu müssen doch selber ein Mitglied des behaupteten Täterkollektives zu sein. “
Doch, doch – das entfalte schon alles eine eigenartige Komik. Ich habe selten so amüsiert hier wie gerade ….
Das Tragen des Büßerhemdes erlaubt auch das Herumfuchteln mit dem Zeigefinger…
Nur das selbstgebügelte, Nick, nur das selbstgebügelte!
das entfalte schon alles eine eigenartige Komik
Das Bekenntnis zur Sünde und zum Herrn Jesus Christus erlöst eben vom Bösen.
Nur das selbstgebügelte, Nick, nur das selbstgebügelte!
Es darf selbstverständlich niemand wissen, dass die feministische Freundin es gebügelt hat.
Sonst könnte sie ja nicht mehr stolz in der Frauenrunde berichten, dass sie einen ganz tollen Ausnahmemann abgekriegt hat.
@ Nick
Ja wenn das Büßerhemd denn wenigstens überhaupt noch passte.
Eine wissenschaftliche Sensation aus den USA: Dr. Alcuin Fraud ist es gelungen, das „Innere Kind“ einer männlichen FeministIn zu fotografieren.mit seiner neu entwickelten Seelenkamera, ein erschütterndes Bild.
http://www.greenglobaltravel.com/wp-content/uploads/mrblobby.jpg?9d7bd4
Um Gottes willen, ich habe die Triggerwarnung vergessen für alle feministischen Zimmerlinden und ihr maskulines Espenlaub.
‚Is jetzt wahrscheinlich eh zu spät.
Hoffentlich habt ihr noch alle Nadeln in der Krone, alle Zapfen am Baum, alle Kerzen an der Douglasie.
Wenn nicht, seid getrost: Es handelt sich um ein unschuldiges Geschöpf aus der Reihe „Maritimes Leben in der Tiefsee“.
„Von mir aus hätten wir Mollusken bleiben können.“
Feminismus – das ist die Rückabwicklung der Evolution.
„Erscheint mir etwas hart.“
Doch, ich würde auch sagen, dass die Kimmels und Pohls etc. einen Knall haben. Man wird nicht zu einem bekannten männlichen Agitator des Radikalfeminismus und schreibt derartigen Schrott, wenn man noch ganz dicht ist.
Depressiv-masochistische Persönlichkeitstendenzen vielleicht. Diese funktionieren bei starker Ausprägung übrigens in gewisser Hinsicht durchaus ähnlich wie narzisstische Persönlichkeitstendenzen. Während der gewöhnliche Narzisst sagt „Seht wie großartig ich bin“ sagt der depressiv-masochistische Charakter eben „Seht, was für ein großer Büßer ich bin“.
Ausgehend von den bisher zitierten Passagen wirkt das Buch allerdings ziemlich abstoßend. Aufforderungen zu Privilegienreflektionen und kritikloser Unterwerfung (egal in welchem Kontext) wirken den natürlichen menschlichen Bedürfnissen nach Anerkenung und echter Partizipation entgegen und sind im Gegensatz zu Appellen an das Gerechtigkeitsempfinden oder an eigene Interessen daher für die meisten Menschen wenig motivierend. Eine große Massenwirksamkeit wird dieser Müll daher wohl nicht haben – vielleicht fühlen sich ein paar weitere depressiv-masochistische Charaktere davon stärker angesprochen.
Allerdings besteht bei solchen Texten schon die Gefahr, dass sie direkt oder indirekt dazu beitragen, den psychischen Druck in solchen Kontexten zu verstärken, in denen vulgärfeministisches Gedankengut eine gewisse Verankerung hat – also insbesondere in Teilen der Linken. Und das scheint die Hauptfunktion solcher Texte zu sein: Vorbeugende Delegitimierung von Kritik am vorherrschenden Feminismus zur Erhaltung der ideologischen Hegemonie.
@leszek
„Ausgehend von den bisher zitierten Passagen wirkt das Buch allerdings ziemlich abstoßend.“
Vorsicht! Das Buch ist noch etwas anderes als der zitierte Text! Letzterer ist lediglich ein Blogbeitrag eines anderen Mannes, nicht von Kimmel und Pohl. Deren Buch habe ich nicht gelesen
Ah o.k., hatte jetzt vermutet, das sei ein Auszug aus diesem “The Guy’s Guide to Feminism”, das Sanczny erwähnte (welches übrigens von Michael Kimmel und Michael Kaufman ist, Pohl hatte ich nur erwähnt, weil er ja thematisch hier gut passt).
@Leszek
„Pohl hatte ich nur erwähnt, weil er ja thematisch hier gut passt“
Ups, ja, das war mein Fehler.
@Leszek
„Während der gewöhnliche Narzisst sagt “Seht wie großartig ich bin” sagt der depressiv-masochistische Charakter eben “Seht, was für ein großer Büßer ich bin”.“
Genau so! Das ist der Kern dieses Spiels, dieses Psycho-Spiels. Nur dass im zweiten Fall die eigene Großartigkeitsphantasie maskiert daher kommt. Das macht es so heuchlerisch. Und deswegen sind auch Menschen mit einer bestimmten Form von Religiösität oft so heuchlerisch, so bigott – und so bar jeder Liebe, so bar jeglichen Mitgefühls und so bar jeglichens Wohlwollens für ihre Mitmenschen.
Dasselbe gibt es natürlich auch in eher spirituellen Richtungen. Wenn dann klar ist, es wäre gut, das EGO „zu droppen“ – dann gehen die Kämpfe los: Ich habe aber mein Ego schon viel mehr „gedroppt“ als du!“.
Was natürlich von außen betrachtet wirklich komisch, wirklich albern ist. Weil gerade das ja der Kern der EGO-Inszenierungen ist, dieses „ich-bin-aber-besser-als-du“-Spiel.
Kurz gesagt: Diese ganze vordergründige Selbsterniedrigung dient eigentlich nur einer heimlichen Selbsterhöhung. Eine klassische doppelte Botschaft, das Ganze.
@Christian
„Was wirkliche Religiösität ist, ist ja eine Betrachtungsfrage und sehr stark abhängig davon, welche Glaubensregeln man als verbindlich ansieht. „
Gut, dazu würde mir jetzt einiges einfallen. Aber das wäre dann etwas abseitig zu unserem eigentlichen Thema hier.
Aber – off topic oder nicht: Dem hier:
„Auch in dieser Demütigkeit kann eine sehr große Selbstverliebtheit liegen. „
ist aus meiner Sicht unbedingt zuzustimmen. Das scheint mir eine sehr profunde Wahrheit zu sein.
Christian, Deine Links sind falsch. Zwei Mal Hymowitz muss nicht sein 😉
Zum Text. Ich würde solchen Männern so gerne hefen. Aber wie? Soll man mit ihnen reden? Sie hauen, damit sie wieder klar denken können?
Was denkt der Typ sich?
Will er mehr Sex? Den bekommt er so zumindest nicht.
Will er Mainstream sein? Nun das wird ihm dabei sicherlich helfen, aber Frauen werden ihn immer noch verachten und Feministinnen sowieso.
Was ist sein Ziel? Ich versteh es nicht.
Na ja, ich hab ihm erst mal was geschrieben. Mal schauen ob er es veröffentlicht 🙂
@ Adrian
Solche Männer suchen Erlösung, innerweltliche Erlösung von ihrer „Schuld“, männlich zu sein, ihre ganz persönliche Erbsünde.
Sie suchen Erlösung von ihrer Selbstverachtung.
Wahrhscheinlich hat Mama sie schlecht behandelt, sie erzogen durch Induzierung von vielen Schuldgefühlen und mit wenig Liebe.
Oder Papa war ein Säufer und Frauen-und Kinderprügler.
Oder beides.
Oder Papa war bereits schon ein sich selbst verachtender Seltbstgeißler, der gerade darum von Mama noch mehr verachtet wurde.
Der kleine Junge will der Mama Feminismus jetzt endlich beweisen, dass er doch ein guter Junge ist, ihre Liebe verdient – ein Bild des Jammers.
Oder Papa war bereits schon ein sich selbst verachtender Seltbstgeißler … ein Selbst(heiner)geissler.
Interessant ist doch, dass sich eine Menge Männer aus allen politischen Lagern genötigt fühlt, noch den grössten geistigen Dünnschiss zu verteidigen, wenn er unter dem Label „Feminismus“ verbreitet wird. Feminismus, selbst die widerlichsten Varianten, werden als „pro Frau“ übersetzt, Widerspruch hingegen als Frauenfeindlichkeit abgestempelt.
Wir haben es mit einem durch und durch sexistischen Diskurs zu tun. Der männliche Sexismus aber ist nicht primär die Abwertung der Meinungen und Ansichten von Frauen, sondern der benevolent sexism, der von den männlichen Feministen praktiziert und von den weiblichen Feministinnen unmissverständlich gefordert wird. Die feministische Kritik am benevolent sexism ist scheinheilig.
Was der zeitgenössische Feminismus als Frauenrechte fordert, ist in Tat und Wahrheit die Forderung an den Mann, die Versorgung der Frauen sowohl materiell wie ideell weiterhin zu übernehmen und sich seiner Verantwortung für die Frauen bewusst zu sein, obwohl sich die tradierten Vorstellungen des Geschlechterverhältnisses aufzulösen beginnen. Diese Haltung gegenüber Frauen, die dem Mann besondere Rücksichtnahme abverlangt, ist auch und gerade auf der politischen Rechten kulturell tief verankert (Meister Roslin würde es wahrscheinlich „Instinktdispositionen“ nennen).
Da Meister Roslin als bekennender Katholik in den Schriften von Marx und Engels die Ursache des Phänomens Feminismus zu erkennen glaubt, hätte ich gerne mal eine plausible Antwort auf die Frage, warum sich dieses „marxistische Phänomen“ selbst bei den Bürgerlichen so mühelos etablieren konnte. Meine Antwort ist klar: der real existierende Feminismus mag sich in der Theorie bei Marx und Engels bedienen. Der Grund seines parteiübergreifenden Erfolgs aber ist, dass er sich auf tradierte Geschlechterverhältnisse berufen kann und diese lediglich transformiert und behauptet, es sei etwas völlig Neues.
Vielleicht könnte Meister Roslin mal etwas über den katholischen Marienkult sagen, in dem sich eine religiöse Verehrung des Weiblichen manifestiert, die uns in säkularisierter Form in allen Massenmedien bis zum Überdruss begegnet. Oder, treffend zum Thema, die religiöse Praxis der Selbstgeisselung?
@ Meister Peter
*Da Meister Roslin als bekennender Katholik in den Schriften von Marx und Engels die Ursache des Phänomens Feminismus zu erkennen glaubt, hätte ich gerne mal eine plausible Antwort auf die Frage, warum sich dieses “marxistische Phänomen” selbst bei den Bürgerlichen so mühelos etablieren konnte. Meine Antwort ist klar: der real existierende Feminismus mag sich in der Theorie bei Marx und Engels bedienen. Der Grund seines parteiübergreifenden Erfolgs aber ist, dass er sich auf tradierte Geschlechterverhältnisse berufen kann und diese lediglich transformiert und behauptet, es sei etwas völlig Neues.*
Die Rechte, die hier ebenso Frauen privilegiert wie die feministische Linke ist nicht im ideologischen Sinne feministisch, sondern femizentrisch.
Diese Konservativen wollen es Frauen leichter machen, weil sie Frauen für das schwache, schützenswerte, reine Geschlecht ansehen, die guten „Mütter“ der Nation, denen gegenüber eine Dankesschuld abzustatten Plficht eines jeden rechten Mannes ist.
Sie erkennen nicht, wie hervorragend Frauen ihren Egoismus, ihre Reproduktions- und Versorgungsinteresssen hinter ihrer „Schwäche“ verbergen können.
Also: Gleiche Krankheitssymptome, verschiedene Krankheitsursache, gleicher Effekt bei unterschiedlicher, ideologischer Begründung.
Gemeinsame Grundlage sind natürlich die Instinktdispositionen von Männern und Frauen, die dafür sorgen, dass FeministInnen bergab stürmen können (dem Gefälle der Instinkte folgend) und Männerrechtler sich bergauf kämpfen müssen (gegen das Gefälle der Instinkte der Männer – auch ihrer eigenen – UND Frauen, was schwerer/anstrengender ist:
Gerade die Tatsache, dass Frauen bei vielen Männer mit so flagrantem Unsinn, mit so satter geblähter, selbstzufriedener Dummheit/Selbstgerechtigkeit/Selbstprivilegierung durchkommen, von links bis rechts, zeigt mir, dass hier etwas wirkt, was mächtiger ist als jede Kultur, was jeder Kultur zugrundeliegt („Frauen sind das schützenswerte, hilfeberchtigte Geschlecht – Männer das zur Hilfe, zum Schutz, zur Versorgung von Frauenundkindern bestimmte Geschlecht!“).
Kultur kann diese grundlegenden Dispositionen nur verschärfen oder abmildern bzw. in schamlos-dreister Weies (Feminismus) ausbeuten, der de facto dazu führt, dass Männer in ihren klassischen Rollen als Schützer und Versorger festgebannt werden OHNE JEDE GEGENLEISTUNG von seiten der Frauen.
Denn die auch nur zu erwarten, schon das bedeutete patriarchale Unterdrückung des sich selbstverwirklichenden Strebens der Frau.
Deren Selbstverwirklichung ist Zweck, die des Mannes ist nur insoweit erlaubt und erwünscht, solange sie sich der Selbstverwirkklichung der Frau unterordenet und dieser dient oder einfach ausgedrückt, insoweit Männer ihre Selbstverwirklichung im Minnedienst finden, dessen Regeln die Frauen alleine definieren.
Männer haben so und nur so zu funktionieren, wie Frauen es sich (vordergründig) wünschen – weiblicher
Suprematieanspruch in Aktion.
Dass im Untergrund/Hintergrund vieler Frauen noch ganz andere Wünsche lauern, macht die Sache noch widersprüchlicher/komplizierter, noch neurotischer, kranker und verrückter.
Oder anders gesagt: Mann weist Frau nicht auf offensichtliche Dummheiten hin, weil immer die Chance besteht, mit ihr ins Bett gehen zu können 😀
Die Rechte, die hier ebenso Frauen privilegiert wie die feministische Linke ist nicht im ideologischen Sinne feministisch, sondern femizentrisch.
Humm, fein ziseliert 🙂
@ Peter
*Vielleicht könnte Meister Roslin mal etwas über den katholischen Marienkult sagen, in dem sich eine religiöse Verehrung des Weiblichen manifestiert, die uns in säkularisierter Form in allen Massenmedien bis zum Überdruss begegnet. Oder, treffend zum Thema, die religiöse Praxis der Selbstgeisselung?*
Zum Marienkult nur so viel (ich predige nicht gerne in Foren, rede auch nicht gerne über meinen Glauben – ist mir zu intim, so intim wie das Liebesgeflüster mit Tippse):
Die Verehrung gilt strenggenommen nur dieser einen Frau, die Gott in einzigartiger Weise auserwählt hat unter allen Menschen, nicht DEN Frauen.
Dass die Verehrung dieser Frau selbst Ausdruck der Neigung des Menschen(-mannes) zur Frauenkultigkeit/Mutterkultigkeit ist, dass die Marienverehrung selbst wiederum ausdiffundierte zu einer allgemeinen Frauenkultigkeit in der Gesellschaft ist eine Entartung religiöser Haltungen, die selbst wieder menschlcihe Unarten ausbeuten und verstärken.
Nichts ist vollkommen, woran Menschen beteiligt sind.
@ Maestro
*Humm, fein ziseliert *
Vielleicht fein ziseliert, aber korrekt.
Beauvoir war Marxistin, Stalinistin, Maoistin.
Alice Schwarzer ist ihre Hohepriesterin in Deutschland.
Der ganze Gleichstellungsfeminismus, der die Szene beherrscht, ist links-marxistisch-stalinistisch sozialisiert.
Seehofer ist mit Sicherheit kein Marxist und auch nicht marxistisch sozailisiert.
Trotzdem ein verfechter der Frauenquote?
Warum?
Weil er ein starker konservativer Mann ist, der beweisen muss, wie gut er die armen, schwachen Frauen, die es ohne Männer wie ihn nie schaffen können, schützen und versorgen kann.
Das ist Femizentrismus, aber kein ideologischer Feminismus wie auf Seiten vieler Gleichstellungsbeauftragter, Jugendamtsmitarbeiterinnen, Frauenhauslesben, JournalistInnen etc.
@ Roslin
„Seehofer ist mit Sicherheit kein Marxist und auch nicht marxistisch sozailisiert.“
Hat Seehofer nicht mal in einem Interview gesagt, er habe als junger Mann überlegt, der DKP beizutreten?
Beauvoir war Marxistin, Stalinistin, Maoistin.
Simone de Beauvoir wurde als ältere von zwei Töchtern des Ehepaares Georges und Françoise Bertrand de Beauvoir in Paris, Boulevard Montparnasse 103, geboren.[1] Ihr Urgroßvater Bertrand war ein höherer Amtsträger in der Finanzverwaltung der Normandie gewesen, hatte reich geheiratet, das Landgut Meyrignac im Limousin als Familiensitz gekauft und den adelig wirkenden Namenszusatz „de Beauvoir“ zu führen begonnen. Der Großvater, der ebenfalls eine reiche Bürgerstochter geehelicht hatte, war nach Paris gegangen und hatte dort höhere und schließlich hohe Posten in der Stadtverwaltung bekleidet, ehe er sich im Alter auf das Landgut zurückzog.
Aaahm ja, eine Proseccomarxistin aus begütertem Hause, eine privilegierte Bürgerstochter aus gutem, d.h reichem Hause, die über die Benachteiligung der Frau referierte (wie stehts hier mit der Standpunkttheorie?). Sie gehörte also zu Ihrem Stand, werter Graf. Insofern könnte man der Standpunkttheorie glatt zustimmen, war sie doch offensichtlich nicht fähig, ihre privilegierte Stellung zu erkennen.
Die Schrifstellerin Jung Chang äussert sich an einer Stelle in ihrem Buch „Mao“ übrigens sehr negativ über Beauvoir und ihre ziemlich dümmlich-naive Verherrlichung des Maoismus nach ihrer Chinareise, die, hätte sie ihre Augen aufgemacht, die Hungersnot in China zur damaligen Zeit hätte erkennen können.
@ Peter
*Aaahm ja, eine Proseccomarxistin aus begütertem Hause, eine privilegierte Bürgerstochter aus gutem, d.h reichem Hause, die über die Benachteiligung der Frau referierte (wie stehts hier mit der Standpunkttheorie?). Sie gehörte also zu Ihrem Stand, werter Graf. Insofern könnte man der Standpunkttheorie glatt zustimmen, war sie doch offensichtlich nicht fähig, ihre privilegierte Stellung zu erkennen.*
Ja ist das ein Hinderungsgrund?
Oder nicht vielmehr eine Voraussetzung, die häufig revolutionäre Gesinnung zur Folge hat?
Wollen wir mal gemeinsam die soziale Herkunft von Revolutionären analysieren?
Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot, um nur die 4 zu nennen, die insgesamt für ca. 90 Mio. Tote stehen.
Sie kommen gerade nicht aus den Schichten, für die sie ihre Revolutionen zu machen behaupten.
Das sind gerade jene Schichten, die unter diesen Revoluitonären starben wie die Fliegen, Kanonenfutter der Revolutionen.
Auch feministische Revolutionärinnen benutzen die „gemeine“ Frau nur als Kanonenfutter ihrer Revolution.
Die wird ja nicht für sie gemacht.
Sondern für die Revolutiionäre.
Nur macht es sich nie gut, zu sagen: „Ich, ich , ich will an die Macht, an das Geld, an die Fleischtöpfe!“
Es ist klüger zu sagen: „Wir machen das FÜR EUCH, die ihr mühselig und beladen seid!“
@Roslin
Ohne dich, Leszek und Virtual-DVD würde ich schon Minderwertigkeitskomplexe kriegen mit meinen Psychologisierungen.
Jedes rätselhafte und destruktive Verhalten ergibt auf symbolischer Ebene einen Sinn, wenn man sich die Kindheitsrealität der jeweiligen Menschen anschaut.
Da muß man nicht spekulativ die Evolution als modernen Teufel bemühen. Christian kommt bestimmt auch noch im Zeitalter der Aufklärung an.
@Kätn Kirk
„Jedes rätselhafte und destruktive Verhalten ergibt auf symbolischer Ebene einen Sinn, wenn man sich die Kindheitsrealität der jeweiligen Menschen anschaut.“
Ja, so scheint mir auch. Auch jegliche Psychopathologie, wahrscheinlich sogar jede Krankheit, ergibt eine symbolischen Sinn. Übrigens auch jedes Märchen, jede Legende, jede archetypische Figur in Filmen und Romanen.
Das alles ergibt oft wenig Sinn auf der dürren Ebenen von Fakten und Logik. Im symbolischen Gehalt dagegen sofort und vollständig.
Man könnte sogar den Nachsatz mit der Kindheitsrealität weglassen – dann würde es noch umfassender stimmen. Zwar hat das Meiste schon in der Kindheit Wurzeln. Aber es bleibt ein Rest, der relativ unabhängig von der Kindheit ist, sich später ausbildet. Und auch der ist voller symbolischer Bezüge. Und auf dieser Ebene „wahr“.
@ virtual-cd
*Ja, so scheint mir auch. Auch jegliche Psychopathologie, wahrscheinlich sogar jede Krankheit, ergibt eine symbolischen Sinn. Übrigens auch jedes Märchen, jede Legende, jede archetypische Figur in Filmen und Romanen.*
In meinen Augen sind das alles nur Obertonmelodien auf dem grundlegenden biologischen Generalbass der evolvierten Instinktdispositionen, die bei Männern und Frauen im Schnitt verschieden sind.
Nicht alles hat seine Ursache in Kindheitstraumen, vieles ja, aber längst nicht alles.
Der Mensch kommt nicht als unbeschriebenes Blatt auf die Welt.
Er muss vieles lernen, aber wie er lernt, was er leicht lernt, was weniger leicht – auch das ist in weiten Teilen vorgegeben und bei Jungen/Mädchen im Schnitt verschieden.
@Roslin
Du hast wohl die Ebene nicht verstanden.
Wir reden nicht von Geschlechtsunterschieden, sondern von der menschlichen Destruktivität.
Jedes zwanghafte und destruktive Verhalten läßt sich in seiner spezifischen Symbolik erfassen und auf Verletzungen in der Kindheit zurückführen.
Die meisten Leute wollen nur nicht diese offensichtlichen Zusammenhänge begreifen, weil sie dann unangenehme Fragen an sich selbst und ihre Kindheit stellen müßten.
So gut wie jede aktive Feministin wurde als Kind sexuell mißbraucht. Ich persönlich finde es schon reichlich merkwürdig, wie wenig sich viele Menschen die Frage stellen, worin die feministischen Weltinterpretationen wohl ihren Ursprung haben mögen.
Es geht hier auch um einen emotionalen Analphabetismus, wenn man sich völlig verweigert, den emotionalen Sinn in der Paranoia von Feministinnen sehen zu wollen.
Dies alles kommt ja nicht von ungefähr.
Feminismus ist die Reinszenierung eines sexuellen Traumas.
Feministinnen haben sozusagen mit ihrer Weltbeschreibung recht. Nur sollten sie diese mal etwas „verkleinern“ und auf die eigene Familie beziehen.
@ Kirk
Du verstehst nicht meinen Punkt.
Du bist der Überzeugung, der Mensch sei von Natur aus gut, werde nur durch eine schlimme Kindheit verdorben.
Ich bin nicht dieser Überzeugung.
Für mich ist der Mensch nicht von Natur aus gut, sondern nur natürlich und das heißt in erster Linie: EGOISTISCH.
Schlimme Kindheitserfahrungen können diese Ichverfallenheit/-bezogenheit verstärken, aber auch eine ideale Kindheit würde nicht einen vollkommenen Menschen erschaffen können, der edel, hiflreich und gut ist.
@Adrian
„Was denkt der Typ sich?
…
Was ist sein Ziel? Ich versteh es nicht.“
Tiefenpsychologisch gesehen, würde ich meinen: Das richtet sich eigentlich an die Mutter. Für sie ist die Botschaft. Und sie lautet:
„Sie her, Mama! Ich bin doch eigentlich ein braver Bub!“.
Eigentlich sollte man mit einsetzender Pubertät dieses psychologische Thema einmal durchlaufen haben – und gut ist. Aber manche sind halt da stecken geblieben.
Mama-Söhne in des Wortsinnes ureigenster Bedeutung. Und dieses eher persönliche Problem, das durchaus angehbar wäre, wenn man den wollte, wird zu einem gesellschaftspolitischen Topos aufgeblasen. Und man selbst wird größer dadurch. Womit wir wieder beim EGO sind.
Ich halte nichts davon, jede Eigenart oder gar Meinung, die mir persönlich an anderen Menschen nicht passt zu psychologisieren. Das hat was kindisches im Sinne von: „Alles was ich verkörpere ist normal, alle anderen sind es nicht.“
@Adrian
„ch halte nichts davon, jede Eigenart oder gar Meinung, die mir persönlich an anderen Menschen nicht passt zu psychologisieren. “
Ich auch nicht. Noch weniger halte ich davon, alles was einem nicht passt, zu psychopatholigisieren. Nur: Das heißt natürlich im Umkehrschluss nicht, dass man z.B. einen Wahn, so er einem offen vor der Nase liegt, nicht auch als solchen benennen darf und manchmal auch muss.
Also: „Alles“ – da bin ich bei dir. Das wäre psychologisierende Deutelsucht. Aber manches ist schon recht eindeutig pathologisch. Der hier diskutierte Artikel gehört in meinen Augen dazu.
„Das hat was kindisches im Sinne von: “Alles was ich verkörpere ist normal, alle anderen sind es nicht.” “
Ja, ich verstehe deinen Punkt. Wäre aber nicht mein Haltung. Ich bin z.B. überhaupt nicht der Meinung, dass irgendetwas, was ich verkörpere, normal sei. Im Gegentum: Vieles ist höchst eindeutig neurotisch.
(Wie ich überhaupt denke, das Neurotische ist das Normale. Und meist ist es harmlos. Und: Es gibt nichts neurotischeres, als den unbedingten Willen, „normal“ sein zu wollen bzw. die Angst zu haben, man könne als nicht normal gelten. DAS ist in sich selbst schwerst gestört.)
„dass man z.B. einen Wahn, so er einem offen vor der Nase liegt, nicht auch als solchen benennen darf und manchmal auch muss.“
Aber ist obiger Mann wahnhaft? Das ist er doch nur aus „unserer“ Sicht, weil er feministisch agiert und wir den Feminismus ablehnen.
Was tut er denn anderes als Millionen Männer tun: Frauen schmeicheln, sie aufs Podest heben, ihnen sozusagen schöne Augen machen und „geistig“ einen Drink ausgeben?
Ist das was er tut verrückter, als das, was Männer bspw. in vorherigen Jahrhunderten getan haben: sich für Frauen zu duellieren?
Adrian
Hallo Adrian, altes Haus,
ein bißchen plump, was du da schreibst. Es geht nicht um differente Meinungen, sondern um offensichtliche Pathologien.
Wozu brauchst du denn solch eine Verplumpung?
Jetzt bin ich wieder beim Psychologisieren. Was war denn bei dir alles komisch in der Kindheit, was man pathologisieren könnte?
Aber bei dir war bestimmt alles normal. Du bist ja Naturschwuler. Oder soll man sagen „Hormonschwuler“?
Also bloß nichts pathologisieren. Da kommt man ja in Teufels Küche.
Aber ist obiger Mann wahnhaft? Das ist er doch nur aus “unserer” Sicht, weil er feministisch agiert und wir den Feminismus ablehnen.
@ Adrian
Es ist die Selbstverleugnung und Selbstbezichtigung, die ich als krankhaft taxiere. Auch eine gesellschaftliche Norm (und wie Du selbst feststellst, ist die Idealisierung der Weiblichkeit zur gesellschaftlichen Norm geworden) kann in meinem Verständnis krankhaft sein, auch wenn sie fast nie als solche taxiert wird.
@Christian
Weil Du den Blog von Khaos.Kind auch thematsierst:
Ich bin leider dort in den letzten Tagen nur zur Absonderung von 2 Postings gekommen im Zusammenhang der Privilegiendiskussion: mein 3. Posting wurde dann leider schon zensiert,
Begründung:
– fehlende Höflichkeit
– „interessiert sie nicht, was ich schreibe (…)“
– falscher Thread/Strang!
Meine Interpretation der Sache:
– Widerspruch/Hinterfragung der eigenen Position, wird bei gewissen FeministInnen offenbar äusserst schlecht ertragen und soll vermutlich auch aus ideologischen Gründen nicht stattfinden dürfen.
– Höflichkeit ist quasi ein Codewort für Zensur. Ich denke, man müsste dem Begriff der Höflichkeit einmal sozialhistorisch nachgehen, ich würde eine Wette abschliessen, dass Höflichkeit schon immer ein Codewort für Zensurgelüste war. 🙂
– etc., usw., usf.
Als unhöfliches Verhalten wurde übrigens taxiert, weil ich ihr gesagt habe, sie solle nicht gleich so eingeschnappt reagieren. Öhmm, ich würde nun meinen, dass eine solche Bemerkung in 99,9% der öffentlichen Foren ein alltäglicher Spruch ist.
Wenigstens wurde nicht meine Hinterfragung ihres Standpunktes als Unhöflichkeit taxiert, sondern nur, weil ich ihr gesagt habe, sie solle doch nicht gleich so eingeschnappt reagieren, wenn ich ihren Standpunkt hinterfrage. Kritikfähigkeit scheint tatsächlich ein Fremdwort bei gewissen FeministInnen zu sein. Ok, selbstverständlich gilt das Gesagte nicht nur bei gewissen FeministInnen: sondern die Oberschicht, früher der Adel, reagierte wohl ähnlich beleidigt und mit Zenurgelüsten etc., usw., usf.
@ Chomsky
Ja, sowas kommt auf manchen feministischen Blogs leider vor.
Ich wurde zwar bisher noch nirgends zensiert, bei mir wird auf einigen feministischen Blogs allerdings so verfahren, dass meine Beiträge zwar freigeschaltet, aber komplett ignoriert werden.
Und bei der Mädchenmannschaft läuft es sogar so, dass dort auch Beiträge von im Netz bekannten Feministinnen zensiert werden, wenn eine unerwünschte Meinung vertreten wird.
Bei manchen maskulistischen Foren/Blogs ist es dafür leider umgekehrt so, dass zu wenig zensiert wird.
An und für sich ein guter Post. Alle diese Argumente sprechen eigentlich dafür die Kommunikation mit Feministen zu meiden, was an und für sich schade ist. Denn mal ganz ehrlich, hier schaden sich die Feministen selber. Schaut man sich in der Englischsprachigen (ich bin nicht so firm was die deutschsprachigen Feministen angeht) Blogosphäre mal um, da wird unglaublich viel Energie darauf verschwendet potentielle egalitäre Verbündete vor den Kopf zu stoßen („misandry don’t real“, there is no female privilege only male privilege, men are not oppressed as men), obwohl eine mehr egalitäre Einstellung eigentlich nur Vorteile bringt.
1) Das akzeptieren von Misandrie, männlicher Unterdrückung und weiblichen Privilegien paßt super zu der „Intersectionality“ (Männer erhalten höhere Haftstrafen – Schwarze erhalten höhere Haftstrafen – Schwarze Männer erhalten die höchsten Haftstrafen / die Selbstmordrate von homosexuellen ist höher – die Selbstmordrate von Männern ist höher – die Selbstmordrate von mänllichen homosexuellen ist am höchsten).
2) Es nimmt den Kritikern den Wind aus den Segeln („Du hast recht, es gibt auch erhebliche Benachteiligungen die Männer erfahren, wir sollten alle dagegen arbeiten“ vs „Nein, hier ist komplizierter langer Text der beweißt warum die benachteiligung von Männern nicht so schlimm ist wie die von Frauen) und sollte zu mehr Beführwortern führen.
3) „Oppression Olympics“ werden in keinen Themen bereich geduldet, nur wenn Männer mit von der Partie sind („Schwule haben es schwerer als Ausländer“ ist ein „no go“ / „Frauen habe es schwerer als Männer“ nicht.
4) Es wird sich außerdem schon um dutzende Themen gekümmert, vom Rassismus bis zum „ableism“ es sollte nicht schwer sein das um die belange der Männer zu erweitern. Kein Thema ist wirklich zu unwichtig argumentiert auch FF101.
5) Und am schlimmsten, die Themen sind untrennbar miteinander verbunden. Willst du die Gehaltsunterschiede beseitigen mußt du dich einfach auch für die Väter einsetzen. Das geht ja garnicht anders. Du willst ja dann das mehr Väter zu Hause bleiben damit die Mütter dann mehr verdienen können.
Da wird meines erachtens viel Potential verwschwendet.
Man, es ist schon komisch über dieses Thema auf deutsch zu schreiben. So etwas Kritik noch am Ende. Ich glaube lieber Christian du bist was die Vergewaltigungszahlen angeht nicht auf dem aktuellsten Stand. Da gibt es feine aber gewaltige Unterschiede. Es schein mir der Orginal poster spricht von Lebenszeit Prävalenz von Umfragen die nach Verhalten fragen und du scheinst von jährlicher Prävalenz von Polizeistatistiken in anderen Ländern zu sprechen. Der Vergleich ist etwas unfair. Klar, die „1 in 4“ ist nicht korrekt, dennoch eine „1 in 7 – 1 in 8“ (je nachdem ob man nach Alkohol fragt / versuchte Vergewaltigung mit einkalkuliert) ist dennoch sehr hoch.
Statistik hier -> http://feck-blog.blogspot.de/2012/06/overview-of-national-representative.html
Anonsten weiter so.
@ Feckless
*Da wird meines erachtens viel Potential verwschwendet.*
Du scheinst mir der typische Linke zu sein, der einmal feministisch angehaucht war und langsam entdeckt, wie schief das Weltbild ist, dass er da mittragen soll, der aber immer noch, fast schon verzweifelt versucht, das Gute im Feminismus zu sehen und zu rechtfertigen.
Erinnert mich an jene Konservativen, die auch viel zu lange das Gute im Faschismus entdecken wollten, weil der ja immerhin gegen den Bolschweismus sei.
FeministInnen erstreben keine Gleichberechtigung, das ist Täuschung.
Sie wollen weibliche Suprematie, denn nur Frauen sind frei von inhärenter Bösartigkeit, so wie nur der Prolet frei war von bourgeoiser Korruption.
>Du scheinst mir der typische Linke zu sein, der einmal feministisch angehaucht war und langsam entdeckt, wie schief das Weltbild ist, dass er da mittragen soll, der aber immer noch, fast schon verzweifelt versucht, das Gute im Feminismus zu sehen und zu rechtfertigen.
Interessanterweise komme ich eher aus der Männerrechtlerecke. Ich würde eine egalitäre Gleichberechtigunsbewegung bevorzugen sehe aber keine Möglichkeit das Feministen so eine Bewegung werden könnten (oder sollten). Was mich dann immer verwundert ist einfach das die theoretischen Grundlagen ja vorhanden sind (Kyrachy, no Oppression Olympics, Intersectionality) man aber trozdem nicht erkennt wie man sich mit seiner gynonzentrischen Haltung selber Steine in den Weg legt. Gerade auch mit den Artikel den Christian hier aufgefaßt hat. Da will jemand Männer überreden Feministen zu werden, dennoch ist das einzige was hier bei mir ankommt „bloß nicht mit Feministen reden, denn Quatsch kannst du dir sparen“. Das dann wieder gejammert wird das nicht mehr Männer Feministen sind macht die Sache ja schon fast wieder lustig.
Darum gings mir eigentlich in meinem Beitrag. Ist das jetzt so rübergekommen als wollte ich den Feminismus in den Himmel loben?
@Feckless
„Interessanterweise komme ich eher aus der Männerrechtlerecke. Ich würde eine egalitäre Gleichberechtigunsbewegung bevorzugen sehe aber keine Möglichkeit das Feministen so eine Bewegung werden könnten“
Ja, das sehe ich ähnlich.
Interessanter Blog übrigens.
Hier sind einige interessante Sachen dabei:
http://feck-blog.blogspot.de/2012/08/this-and-thatbig-five-personality.html
Ich habe dich mal bei mir in die Blogroll aufgenommen 🙂
>Ich habe dich mal bei mir in die Blogroll aufgenommen
Dito
🙂
@Feckless
„Da wird meines erachtens viel Potential verwschwendet.“
Ist immer eine Frage der Sichtweise. Mit der Zulassung weiblicher Privilegien würde eine Menge an bisheriger Praxis zusammenbrechen:
Ich habe das hier mal dargestellt:
https://allesevolution.wordpress.com/2010/09/06/mannliche-privilegien-weibliche-privilegien-und-wohlwollender-sexismus/
Sprich: Feministinnen würden Macht verlieren und müssten eine differenzierte Betrachtung anstellen, sie müssten plötzlich Männern zuhören und verständnusvoll nicken, weil diese für ihre Bereiche dann Deutungshoheit hätten. Die eigene Deutungshoheit würde verloren gehen, so wie es ja jetzt auch schon Reibungspunkte gibt, wenn zB Race und Sex kollidieren, also zB eine schwarze Feministin meint, dass die Sexismusbekämpfungsmaßnahme einer weißen Feministin rassistisch ist.
Es würde sogar noch häufiger der Fall sein, weil ja andere Diskriminierungsmerkmale nebeneinander stehen, Männerdiskriminierung und Frauendiskriminierung aber eine Frage der Täterschaft sein kann: Man hätte keine Deutungshoheit mehr, weil es eine direkte Kollision im Bereich Sex geben würde. Es würde auch der automatische Buhmann und die klar Linie verloren gehen.
Das Aufnehmen von Männerbenachteiligung würde unweigerlich dazu führen, dass man die gesamte Theorie überarbeiten muss.
Das in dem Bereich starke Hemmungen vorhanden sind und es abgewehrt werden soll ist verständlich
@Christian
Das scheint mir das schärfste Sakrileg derzeit zu sein, zumindest in den bundesdeutschen feministischen Diskursen: Der Vorschlag, auch Männern sei einmal zuzuhören, ihre Befindlichkeiten seien erst einmal als solche ernst zu nehmen.
„… und müssten eine differenzierte Betrachtung anstellen, sie müssten plötzlich Männern zuhören und verständnusvoll nicken, weil diese für ihre Bereiche dann Deutungshoheit hätten. “
Genau dies scheuen Feministinnen wie der Teufel das Weihwasser.
Ich habe neulich zufällig die Aufzeichnung einer Talk-Show gesehen, bei der Monika Ebeling vorsichtig das folgende (sinngemäß) angemerkt hat:
„30 Jahre haben wir Frauen unsere Befindlichkeit zum Thema gemacht. Vielleicht wäre es an der Zeit, wenn wir eine begrenzte Zeit lang, vielleicht ein halbes Jahr lang, einmal weniger von uns und unseren Bedürfnissen reden würden, sondern stattdessen mehr Männern zuhören würden. Über ihre Sorgen und Nöte …“
Und dann machte die Kamera einen Umschnitt auf eine anwesende Profi-Feministin, irgendeine hochrangige Funktionärin in irgend so einer feministischen Institutionen. Zu sehen, wie der die Gesichtszüge entgleist sind, wie sie im Wortsinne „entgeisterst“, konsterniert, fassungslos reagiert – das war ein sehr instruktives Lehrstück. Bezüglich des „mind sets“ von Feministen-Funktionärinnen.
@Christian
Ich weiß nicht so recht, es scheint mir zur zeit so zu sein das man versucht möglichst viele Ideologien unter einem Schirm zu versammeln (LGBT, Ableism, Rassismuß etc.). Guck dir mal das Konzept von Kyrachie an, da müßte im Endeffekt nur eine weitere Achse installiert werden. Das es Reibungspunkte geben wird ist klar. Die gibt es heutzutage auch schon ohne das Feminismus wirklich egalitär ist. Ich glaube auch fast nicht daran das ein Buhmann wirklich benötigt wird. Klar es gibt die radikaleren feminismus blogs die auf die Männer (oder auch auf Transsexuelle) schimpfen trotzdem würde ich es nicht als Ding der Unmöglichkeit sehen für einen populären blog wie sagen wir mal Feministing mehr egalitär zu werden. Das Feinbild scheint ja zur zeit sowieso eher „Das Patriachat“ als „Männer“ zu sein, was für viele einfach „Gesellschaft“ bedeuten mag. Kyrachy ist da nur eine etwas differenziertere Betrachtung.
Nicht das ich davon ausgehe das Feministen sich so entwickeln werden (oder sollten), man motzt zwar gerne das nicht mehr Männer Feministen sind, will sich aber auch nicht wirklich mit ihnen auf einer Augenhöhe unterhalten. Will sagen, die theoretischen Grundlagen sind da (Intersectionality, Kyrachy, no Oppression Olympics), es ist vielmehr das klammern an eine Ideologie oder ein Feindbild was hier einen egalitäreren Feminismus verhindert. Ich glaube nicht das hier viel Macht abgegeben werden muss, vielleicht will man sich auch nicht eingestehen das man selber der Buhmann seien kann (man denke da nur an Feminismus zum Thema häusliche Gewalt gegen Männer).
@ Christian
*Bei einer fairen Betrachtung, in der beide Geschlechter privilegiert sein können, müsste sie eigentlich darauf abstellen, dass Männer für ihren Diskriminierungsbereich die Strukturen besser erkennen und bekämpfen könnten, was also dazu führen müsste, dass sie als Privilegierte für diesen Bereich die Sorgen ernst nehmen müsste, wenn sie ihrer Theorie treu bleibt.*
Genau das kann der Feminismus als Geschlechtersozialismus nie leisten, bedeutete das doch die Preisgabe des Anspruchs auf weibliche Suprematie, den Verzicht auf die „Diktatur des Proletariates“, die Sozialdemokratisierung des Geschlechterbolschweismus (dem es doch gerade gelungen ist, die Sozialdemokratie geschlechterpolitisch zu bolschwsieieren – „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss sie männlliche abschaffen!“).
@Chrsitian
Nicht nur viel, sondern das zentrale Element würde wegbrechen. Der Mechanismus der Ideologie funktioniert nur über diesen strukturellen Mythos. Wenn dieser Mythos wegbricht, bricht auch der identifizierende Zusammenhang weg.
@Feckless
Scheint nur. Aber die Kritik am „Patriarchat“ führt dazu, dass Du beliebiges Verhalten konkreter Menschen von einer Position moralischer Autorität kritisieren kannst, weil es „sexistisch“ ist und „das Patriarchat“ reproduziert. Du musst ja sehen, dass diese fiktive strukturelle Zusammenhang – „das Patriarchat“ – immer auf konkrete Menschen, wie z.B. Dich, angewendet wird.
@Itsme
Das sehe ich Beispielsweise eher selten. Meißtens ist das Patriarchat das gesichtslose böse auf das nie weiter genau eingegangen wird. „Because Patriarchy“ scherzen manche MRAs, ist die einzige Argumentationgrundlage der Feministen. Kyrachie scheint auch immer etwas beliebter zu werden. Vielleicht agieren die Feministen mit denen wir argumentieren auch einfach anders.
@ Feckless
Aber was ist denn „das Patriarchat“?
Es ist doch keine handelnde Person.
Nein, nein.
Am Ende sind immer Männer das Patriarchat, meist die konkreten Männer im Leben frusstrierter FeministInnen.
Das Patriarchat heißt nichts anderes als „DIE MÄNNER SIND SCHULD!“
Zu behaupten, das richte sich nicht gegen konkrete Männer ist nur ein weiterer Verschleierungs-und Taschenspielertrick einer grundverlotenen Ideologie, die weiblichen Egoismus hinter Tugendphrasen verbirgt, weibliche Aggression verschleiert.
@Alexander Roslin
Ich sehe das eher selten das das Patriachat in einer Art und Weise genutzt wird um auszudrücken „Ihr Männer seid schuldd“. Es kann auch unterschiedliche Sachen bedeuten. Hier mal einige definitionen -> http://gray.intrasun.tcnj.edu/Coming%20of%20Age/a_basic_definition_of_patriarchy.htm
Das der Begriff selber nicht ganz klar ist wird in dieser „Women’s Studies“ Diskusions Gruppe offensichtlich -> http://gray.intrasun.tcnj.edu/Coming%20of%20Age/a_basic_definition_of_patriarchy.htm
Es gibt einige Feministen die so argumentieren, Reddits r/srs und ihr Hass auf SAWCSM kommt mir da in den Sinn, aber in populär feministischen blogs sehe ich es eher selten das damit „es ist eure Schuld Männer“ gemeint ist. Vielmehr geht es meines erachtens nach um die Strukturen die Männer bevorteilen. Was ja durchaus richtig ist allerdings nur die hälfte der Geschichte ist da Konzepte wie der Glas-Keller, weibliche Privilegien oder Misandry immer ignoriert werden.
@ Feckless
Diese Strukturen sind nach feministischer Sichtweise geschaffen von wem und für wen, einzig und allein durch wen?
Männer?
Wer also ist allein schuld an der unterdrückenden, Frauen versklavenden Struktur?
Männer?
Das ist die populäre Definition für Patriarchat für die normale Feld-, Wald -und Wiesenfeministin, nicht nur in den USA:
*Understanding patriarchy gives more understanding to why women must fight so hard to defeat the power of men.
Defining patriarchy explains the reasons for the treatment of women through the ages and what it means to their future and success in life. Patriarchy not only explains how our society functions but how it controls women.
Patriarchy is best defined as control by men. The opposite is matriarchy which means women are in charge and the head of families. Obviously, the culture of the United States and most other countries is patriarchal. Men have the power and control the women. If you don’t believe that consider the basics of how our society functions.
Women constantly must fight for their rights and sometimes they struggle just to survive without the power and domination of men threatening them. Whether an individual woman wants to conquer patriarchy will come from her desire to be independent and defined outside the context of men.
http://www.essortment.com/patriarchy-59998.html
@Feckless
Im Prinzip ist das Problem, dass Du Dir die Argumentationen ansiehst und dann liest: Wir sind nicht gegen Männer, denn das Patriarchat schadet ja auch Männer. Usw. usf. Das ist alles hinlänglich bekannt. Das Problem dabei ist nur, dass – wenn man hinschaut, wie es dann in der Praxis funktioniert – man erkennen kann – wenn man denn möchte – dass eben die Kritik am Patriarchat (oder den entsprechenden Alternativbegriff deiner Wahl) zwei grundlegende Funktionen hat: Sie wertet das kritisierende Subjekt moralisch auf, weil es eine bestimmte „Erkenntnis“ über einen gesellschaftlichen Zusammenhang zu haben meint. Und sie verleiht konkrete Autorität über das kritisierte Subjekt, die dieses gefälligst anerkennen muss. Denn das kritisierte Subjekt steht ja in diesem vermeintlichen gesellschaftlichen Zusammenhang und ist nur ein bisschen zu doof das zu erkennen. Wer spielt nun wohl welche Rolle? Das ganze erinnert mal wieder stark an einen Mechanismus, der aus der katholischen Moraltheologie bekannt sein könnte: Hasse die Sünde, nicht den Sünder. Leider ermöglicht gerade der Hass auf die Sünde, den Sünder zu unterwerfen. Und das ist das Problem. Der Sünder wird nicht gehasst, sondern durch „Liebe“ unterworfen. Das Liebe und Unterwerfung unter Autorität leicht miteinander verwechselt werden können, trägt dazu bei, dass die Sünder nicht so recht wissen, wie ihnen geschieht. Es sei denn sie sind klüger als die „Kritik“ und verstehen den Mechanismus. Deswegen können Feministinnen sagen: Wir wollen nur das beste für euch, wir hassen gar keine Männer, und können Männer trotzdem in ihren Taten sehr wohl hassen, in dem sie ihnen von oben herab Vorschriften machen wollen, Disziplinartechniken anwenden etc. pp.. Diese Beziehung ist verbal indirekt. Es nützt nichts, dass nur auf die Texte von einigen FeministInnen gründen zu wollen.
Deswegen hat der gute Roslin hier völlig recht, es handelt sich um einen ideologischen Mechanismus der Verschleierung. Den hat der Feminismus nicht erfunden, wie der Hinweis auf die Theologie schon zeigt. Aber er wird dort nach wie vor gern verwendet.
Aufgrund der interessanten Statements mal ne Idee für ein zukünftiges Diskussionsthema:
Ich frage mich, ob ein genauerer Vergleich zwischen typischen Elementen bei Sekten und so einer feministischen Position nicht erschreckend viele Parallelen zeigen würde. Sodass man diese Gruppen letztlich als säkulare Sekten einstufen müsste.
Ein paar unvollständige Gedanken dazu:
Jede Sekte hat ein Glaubensbekenntnis – das ist hier die Lehre vom unschuldigen, unterdrückten Geschlecht und vom Widersacher (der darf ja nie fehlen).
Zudem gibt jede Sekte ihren Mitgliedern Selbstbilder vor, die deren „natürliches Selbstbild“ ersetzen sollen („akzeptiere erst Mal deine Privilegien“).
Jede Sekte hat eine Eschatologie (die Lehre von den letzten Dingen). Das ist hier die – diffuse – Vision einer sexismusfreien, heilen Welt.
Jede Sekte hat eine Gruppendynamik, hat Machtmittel, um Abweichler zu disziplinieren, kennt Bußübungen, pflegt eine eigene Sprache, an der die Mitglieder sich erkennen, grenzt sich von den Unerlösten bzw. Unerleuchteten ab usw.
Durch einige dieser Elemente gehen Sektenstrukturen über das normale in- und outgroup-Schema hinaus.
Natürlich wäre man dann auch bei der Frage, warum Sekten für manche Menschen interessant sind. Mögliche Motive reichen von Wünschen nach Komplexitätsreduktion bis zu Problemen mit der Selbstakzeptanz, was sich in Masochismus niederschlagen kann.
Könnte m.E. jedenfalls ein ergiebiger Vergleich werden.
Würde er. Ist aber keine neue Erkenntnis. Wobei man daraus durch einmal ein Thema machen sollte. Meine Buchempfehlung: Eric Voegelin, The New Science of Politics. Ein Klassiker, der genau dieses Phänomen der politischen Religiosität in Kommunismus, Faschismus und auch Liberalismus zum Thema macht und einige historische Zusammenhänge aufdeckt. Man wird einiges wiederfinden.
Eric Voegelin, The New Science of Politics. Ein Klassiker, der genau dieses Phänomen der politischen Religiosität in Kommunismus, Faschismus und auch Liberalismus zum Thema macht und einige historische Zusammenhänge aufdeckt.
@ Itsme
Das klingt interessant. Muss ich wohl bei Gelegenheit mal lesen.
@itsme: Weisst du, ob die deutsche Übersetzung was taugt? Oder sollte man, wenn schon denn schon, die Originalausgabe nehmen?
Womit auch klar wird, warum der Begriff „Sekte“ nicht ganz zutreffend ist. Er entstammt der christlichen Tradition und meint dort selbst schon eine Art reilgiöser Abweichung von der Orthodoxie. Das Wort „Sekte“ ist die lateinische Entsprechnung zum griechischen Wort „Häresie“. Man erkennt aber, dass der Ursprung des Problems das eschatologische Motiv ist, was es in vielen Religionen gibt. Auch die katholische Kirche hat eine Heilslehre, ist aber keine Sekte.
@ itsme:
Das Wort „Sekte“ ist natürlich alles andere als trivial, und die Abgrenzung von – auch religiösen – Gruppen im allgemeinen auch nicht so einfach, ich weiß.
Ich habe das Wort auch erstmal eher als Arbeitstitel verwendet. Dabei stand für mich nicht die alte Wortbedeutung vom „secere“ als „Abschneiden oder Abtrennen von einer vorhandenen Gruppe“ im Vordergrund.
Ich tendiere eher dazu, bei der Begriffsdefinition inhaltliche Aspekte (etwa eine Eschatologie oder ein funktionales Äquivalent) mit formalen (System-)Eigenschaften wie dem Grad der Immunisierung gegen Kritik sowie dem kommunikativen Verhalten gegenüber der Umwelt kombinieren.
Aber da bin ich noch im Stadium der Vorüberlegungen.
Werde aber mal sehen, ob ich an den Voegelin rankomme und dort ein paar Anregungen finde.
Formen von Eschatologie sind eben sehr viel weiter verbreitet. Deswegen sind vielleicht das, was man landläufig als Sekten bezeichnet, dann eben solche Gruppen, bei denen das ganz besonders auffällt, wegen des starken Kontrasts zur sie umgebenden Gesellschaft. Aber auch die katholische Kirche, alle mir bekannten protestantischen Kirchen, der Buddhismus, der Islam oder das Judentum haben eschatologische Lehren. Die Erwartungshaltung ist lediglich meistens ein wenig moderater und metaphorischer als das bei heutigen „Sekten“ der Fall ist, die den Weltuntergang vor der Tür stehen sehen.
Der Feminismus, d. h. die heutige Auslegung frauenrechtlicher Anliegen, ist zu einer Sekte verkommen, deren Gegner mit allen zur Verfügung stehenden politischen, publizistischen und, wenn’s sein muss, auch juristischen Mitteln bekämpft werden. Monotheistische Religionen funktionieren im allgemeinen ähnlich: Es gibt nur einen Gott, nämlich unseren! Ungläubige werden gnadenlos verfolgt, lächerlich gemacht, diffamiert und aussortiert. Dabei scheut man auch nicht davor zurück, Existenzen zu vernichten, wie z. B. der Fall Ebeling zeigt. Oder jener von Frau Hermann. Oder…
Der Feminismus, jaja, ich weiss: DEN Feminismus gibt es nicht (die Summe eigener Wahrnehmungen hingegen schon, ohne dass man sich dabei einer selektiven Wahrnehmung bezichtigen lassen muss), ist zu einer autoritären Bewegung geworden, deren Inhalte und Kernanliegen weit davon entfernt sind, das Leben einfacher Menschen zu tangieren oder gar zu verändern, ganz im Gegenteil: Hier ist eine einflussreiche und gut vernetzte Frauenlobby am Werk, die überwiegend Partikulärinteressen vertritt, wie alleine schon die Forderung nach einer Frauenquote zeigt: Diese Quote nützt bekanntermassen lediglich einer kleinen Handvoll gut ausgebildeter Frauen, gilt sie doch lediglich für börsenkotierte Unternehmen- und die wiederum stellen weit weniger als ein einziges (!) Prozent aller Firmen sämtlicher Rechtsformen in Deutschland dar!
Eine einfache Frage, die ich mir immer wieder stelle, besonders angesichts solcher Texte. Und ich stelle sie nicht im polemischen Kontext „alle Feministinnen sind Männerhasserinnen“ und „Kampflesben“. Nein, sicherlich nicht. Es geht gezielt um diese spezielle Richtung im Feminismus, die Geschlecht als Konstruktion sieht und männliche Privilegien als gottgegebenes, patriarchalisches Kontinuum postuliert.
Wie ist es als (heterosexuelle) gebundene Frau möglich, abends nach Hause zu kommen und seinen Mann zu lieben und zu respektieren? Und vor allem: Ihm nicht als Inhaber dutzender Privilegien den Hass entgegen zu bringen, den sie der gesamten restlichen Männerschaft (und teilweise Frauenschaft) entgegen bringen?
Ich finde diese Gedanken traurig. // Julia
@julia
„Wie ist es als (heterosexuelle) gebundene Frau möglich, abends nach Hause zu kommen und seinen Mann zu lieben und zu respektieren? Und vor allem: Ihm nicht als Inhaber dutzender Privilegien den Hass entgegen zu bringen, den sie der gesamten restlichen Männerschaft (und teilweise Frauenschaft) entgegen bringen?“
ich denke es ist kaum möglich. Wenn dann muss sie wahrscheinlich relativ dominant sein und er ständig bemüht, keine Privilegien zu zeigen. Dann kann es vielleicht ganz gut laufen. Aber das da eine wirkliche Gleichberechtigung praktiziert wird, kann ich mir auch nur schwer vorstellen.
Wobei da vielleicht auch einfach der Grundsatz angewendet wird, dass er eben ganz anders ist als die anderen Männer und ihm daher auch mehr zugestanden wird.
Wäre mal interessant zu sehen.
Gibt es irgendwo Beziehungsberichte im Netz?
Christian,
„Gibt es irgendwo Beziehungsberichte im Netz?“
Ich denke nicht. Eine heterosexuelle Beziehung ist ja auch immer eine Art Eingeständnis: Ausgerechnet den Typ Mensch zu lieben, der (in deren Theorie) bspw. die rape culture aufrecht erhält. Dieser heftige, innere Konflikt wird nirgends thematisiert. Die Frau darf ja in Beziehungen auch nicht dominant sein. „Dominant“ gehört schließlich zu dem Verhalten, das unbedingt abgelegt werden sollte – auch von Frauen, weil es gewaltvoll ist.
Die einzigen gender-feministischen „Beziehungsberichte“, die ich kenne, sind von Müttern oder werdenden Müttern. Aber dabei geht es mehr um Rollenverteilung und Erziehung.
„Wobei da vielleicht auch einfach der Grundsatz angewendet wird, dass er eben ganz anders ist als die anderen Männer und ihm daher auch mehr zugestanden wird.“ … Besonders stringent ist das aber nicht. Ist nicht das Private auch immer politisch? 🙂
@julia
„Die Frau darf ja in Beziehungen auch nicht dominant sein. “Dominant” gehört schließlich zu dem Verhalten, das unbedingt abgelegt werden sollte – auch von Frauen, weil es gewaltvoll ist.“
Sie ist ja nicht patriarchal-dominant. Sondern nur eine selbstbewußte Frau, die gegen ihre Unterdrückung ankämpft und selbst dem besten Mann immer wieder daran erinnern muss, dass er privilegiert ist. Das erkennt sie einfach besser und hat ja auch die Deutungshoheit. Das muss er aktzeptieren, und sonst muss nicht diskutiert, sondern von ihrer Seite allenfalls erklärt werden. Wie es ist ist ja nicht diskutabel.
Wie sagte es Lantzschi so schön:
https://allesevolution.wordpress.com/2011/12/06/feministinnen-sind-nicht-der-feind-sondern-du-und-dein-ego/
Und:
Also: Sie ist nicht dominant, sie will nur eine bessere Welt schaffen. Er ist sexistisch, wenn er das verhindert.
Wobei da vielleicht auch einfach der Grundsatz angewendet wird, dass er eben ganz anders ist als die anderen Männer und ihm daher auch mehr zugestanden wird.
Das wird, denke ich, gar nicht so selten der Fall sein.
Man kontrastiert den geliebten Mann mit seinem Ressentiment und „stellt fest“, dass er eine „Ausnahme“ ist.
Goebbels hatte auch eine jüdische Jugendliebe, ebenso wie seine spätere Ehefrau.
Oder man meint, man hasse doch keine Männer: „Es gibt nun mal kein opt-out für männliche Privilegien. Mein Freund kann nichts dafür, dass er Privilegien hat. Deshalb ist es ein wichtiger Teil der Beziehungsarbeit, die Herrschaftsmechanismen zu erkennen und aufzuarbeiten. Ich reflektiere meine Beziehung ständig mit AnderenFrauen, was uns unheimlich weiterbringt“
Man muss ja nicht im klassischen Sinne dominant sein, um ständig rumzunörgeln 😉
@nick
Es ging auch, wenn beide eher sehr auf Harmonie aus sind und sich beständig versichern, dass der andere auch wirklich einverstanden ist.
Und in der „mein Freund kann nichts dafür“-Variante:
Sie: „Oh mein Schatz, da zeigte sich gerade wieder mal dein Privileg. Armer Hase, ich hoffe es wird bald besser! (Streichelt ihm über den Kopf)“
Er: „Ehrlich? Ich habe es gar nicht gemerkt, es tut mir sehr leid! Wie machen wir es denn stattdessen?“
Sie: „Na, auf diese und jene Weise, oder was meinst du?“
Er: „ja, so ist es viel besser! Gut, dass du es gemerkt hast“
Sie: „ich bin froh, dass du so mutig gegen dein schweres Schicksal ankämpfst“ (drückt ihm freudestrahlend einen Kuss auf den Mund, Abblende)
Klingt eigentlich ganz harmonisch. Interessant wird es, wenn er etwas anders sieht als sie und man es irgendwie feministisch einordnen kann.
@ Julia
OT:
Das sind ja Mörderstilettos.
Die bringen mich ganz aus dem Konzept.
Sind die frei verkäuflich, ohne Waffenschein?
Wo?
Feministisch korrekt scheinen mir die jedenfalls nicht zu sein.
Wenn Du also Rücksicht auf meinen Seelenfrieden nehmen willst, mir Herzrasen, Schweißausbrüche und den allzu häufigen Griff zum Riechfläschchen ersparen möchtest, dann wären geschlechterbolschewistisch-feministische Männertreter für die Pauerwumme genau das richtige.
Gibt ja genuch:
http://i292.photobucket.com/albums/mm1/popsutton55/skinhead
Alexander,
(das Bild kann ich nicht öffnen.)
Als Antwort auf deine OT-Frage: Sind Yves Saint Laurent und seine von ihm designten Schuhe denn etwa nicht feministisch korrekt? In meiner Welt sind sie das jedenfalls.
————————-
Christian,
kleine Anmerkung: Mit Nadine Lantzsch beschäftige ich mich nicht mehr. Das triggert mich zu sehr, bzw. erinnert mich zu sehr an vergangene depressive Phasen, die ich ich nicht erneut durchleben möchte.
Und in Beziehungen überhaupt das Wort „Deutungshoheit“ einzubringen, finde ich persönlich wahnsinnig anstrengend. Aber ok, ich werde keine Expertin im Verstehen von gender-feministisch geprägten Beziehungen werden. (Muss ich ja auch nicht. Das Interesse bleibt dennoch.)
@Christian:
„Interessant wird es, wenn er etwas anders sieht als sie „
Na ja – das ist ja glücklicherweise im Rahmen dieses „settings“ eine rein theoretische-akademische Überlegung. Praktisch kann der Fall ja gar nicht auftreten.
Weil: Das gehört sich ja nicht!
@ Julia
*Sind Yves Saint Laurent und seine von ihm designten Schuhe denn etwa nicht feministisch korrekt?*
Yves Saint-Laurent, danke, notiert.
Stilettos sind nie feministisch korrekt.
Sie richten den Körper der Frau hin auf den männlichen Blick (längen die Beine, präsentieren den Po), verhindern feministisches Laufen, also das stampfende Knobelbechern feministischer Wasserbüffel.
Ich empfehle Birkenstocklatschen, auch gerne mit Holzsohle.
Wegen des Klangs (man kann als Mann rechtzeitig die Flucht ergreifen) und der Ökologie.
Alexander,
ich wusste gar nicht, dass auch Männer zum Shittest fähig sind?! Musst du bei mir aber gar nicht. Ich bin absolut tiefenentspannt und gelassen.
Zum Rest. Da halte ich es folgendermaßen: „Eine selbstsichere Frau verwischt den Unterschied zwischen Mann und Frau nicht – sie betont ihn.“ (Diese weisen Worte stammen von Madame Chanel. Die machte ebenfalls tolle Schuhe. So als Tipp.)
Und das wars zum Thema Schuhe. Sonst lande ich bei Christian im Spam-Filter wegen off topic.
@ Julia
*ich wusste gar nicht, dass auch Männer zum Shittest fähig sind?!*
Oh, na ja, danke.
Ich bin eben ein sehr weiblicher Mann.
Wenn Tippse die High Heels nicht mag, zieh ich sie halt an.
Da wir sie aber gucken!
@Roslin
Auch OT:
Du hattest hier doch mal so eine Art gemeinsame Erklärung gepostet, in der der biologische Wissenschaft zur Geschlechterforschung dargestellt war, find ich aber leider nicht mehr. Hast du die noch?
@Roslin
Ah, habe es gefunden, war aber nur auf Mathe bezogen:
http://www.ingentaconnect.com/content/bpl/pspi/2007/00000008/00000001/art00002
@Julia
Ich auch. Leider sind traurige Dinge auch Teil der Realität. So auch dieser Gedanke. Und er hat reale Effekt, die sich in einer Reihe von institutionellen und ideologischenVeränderungen in den letzten 30 Jahren niederschlagen.
@Julia
Das stelle ich mir nicht so kompliziert vor. Es werden sich immer Männer & Frauen finden, die aufgrund ihrer Charakterstruktur (oder ihres Stils) gut zueinander passen. .
Einen Diffrenzfeminismus würde ich weniger hinderlich für eine Partnerschaft sehen, da da von vornherein davon ausgegangen wird das es zwischen Männeren / Frauen Unterschiede gibt,
Vielleicht eröffnet sich einem selbst so durch den Partner eine andere Perspektive auf die Welt, die wenn man denn gewillt sich darauf einzulassen, sehr bereichernd sein kann.
„Einen Diffrenzfeminismus würde ich weniger hinderlich für eine Partnerschaft sehen“ – stimme dir absolut zu! Es ging mir auch nur um gleichheitsfeministisch geprägte Partnerschaften/Partnerinnenschaften.
@Julia
Dann wird die Beziehung wahrscheinlich als symetrisch aufgefasst. Sprich, jeder hat die gleichen Rechte und Pflichten.
In einer komplementären Beziehung, verfügt möglicherweise eine Rolle mehr an wissen im Bezug auf den normativen Rahmen der für die Beziehung gilt.
Die Beteiligten ergänzen untereinander. Die Deutungshoheit wird hier auf die Frau übertragen.
Am besten funktioniert eine Ehe wenn beide in der Lage sind ein breites Spektrum von Beziehungsformen zu leben.
Nur quergelesen, aber was für ein Stuß.
„If someone talks about companies that never promotes women to the highest positions, but your employer has a female CEO and half its board are women, THEY ARE NOT TALKING ABOUT YOUR COMPANY. It’s nice that you personally are not directly contributing to the particular problem being discussed“
Soll das heißen, jemand der einen Scheißjob im unteren Sektor der Hackordnung hat bei einer Firma, die einen „male CEO“ etc. hat, contributed man directly zu dem „Problem“? Und mit „female CEO“ ist alles in bester Ordnung (incl. Sweatshops in der 3. Welt)?
„talking to a friend who is a lady and a feminist, about how annoying it is for feminists to answer all the questions guys“
Also, es gibt „ladys“ und „guys“. Damen und Kerle/Typen. Wenn jemand von „Herren und Tussis“ spricht, würde man zurecht unterstellen, dass derjenige ein Problem mit Frauen hat. Umgekehrt sieht es eigentlich genauso aus.
@3*ich
„Und mit “female CEO” ist alles in bester Ordnung (incl. Sweatshops in der 3. Welt)? “
Jo. Iss so. Alles in bester Ordnung. Sweatshops in dridde Welt sind voll genderkorrekt, ey Alder – wenn weibliche CEO in 1. Welt … na logen … was denn sonst, ey Alder …
Das ist so wegen dem Dings … äh: ich habs gleich … ach ja: Wegen dem Haupt- und Nebenwiderspruch! Ist der Hauptwiederspruch erst einmal gelöst (zu wenig Vaginas in Vorstandsetagen der 1. Welt), dann löst sich der Rest irgendwann von alleine. Ganz bestimmt … irgendwie.
Deswegen sind doch die weiblichen Vorstände in Großunternehmen der Schlüssel zu Frieden auf Erden und allen Menschen ein Wohlgefallen.
Außerdem: Das Problem der Sweatshops in der 3. Welt ist doch, das die eben NICHT weibliche CEOs haben! Hätten sie welche, würden sie sofort humane Arbeitsbedingungen einführen und auf den Profit, die Weltmarkkonkurrenz, bestehende Lieferverträge oder wegbrechende Absatzmärkte und dergleichen einfach pfeifen. Ganz bestimmt. Frauen sind so – die würden das tun. Sofort.
Nur der tumbe Mann stellt sich da noch quer. So isser halt, der Mann, der tumbe. (Deswegen muss Frau ihn ja entmachten – zu seinem eigenen Guten. Und für den Weltfrieden und die allgemeine Glückseligkeit und dergleichen, nicht wahr.)
„Wenn jemand von “Herren und Tussis” spricht, würde man zurecht unterstellen, dass derjenige ein Problem mit Frauen hat. Umgekehrt sieht es eigentlich genauso aus.“
Neee, das ist was gaaaanz anderes, latürnich. (Warum, kann ich mir grad nicht ausdenken. Aber frag mal Lantschi – der fällt bestimmt etwas ein …)
Ich fänds mal eher interessant, wie man solch einen Text (als Beispiel), der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen könnte, da Christians Blog ja durchaus viele Leser hat, aber eben nur solche die sich für das Thema Feminismus und co. interessieren. Selbst Frauen die sich als emanzipiert oder feministisch bezeichnen, sich sonst aber eher wenig damit beschäftigen, fänden solche Ansichten wahrscheinlich auch ziemlich schräg. Diese ganzen interessanten und relevanten Diskussionen hier auf Christians Blog, sind leider nur für Insider zugänglich, was ich irgendwie schade finde.
Nach außen, also in der Öffentlichkeit, zeigt der Feminismus sich ja nicht von dieser hässlichen Seite. Von außen betrachtet geht es um die Gleichberechtigung der Frau, um gleiche Rechte etc. wo jeder Mensch sagt: find ich gut. Wie weit es aber unter der Decke der Gleichberechtigung geht, wissen nur die wenigstens Menschen. Der Feminismus hat es aber über die Jahre geschafft, sich zu strukturieren, Institutionen und Organisationen miteinander zu vernetzen, in Beziehung zu bringen, sich Öffentlich ein konsistentes Bild zu verschaffen, welches nach außen hin dem Unbeteiligten ersichtlich wird. Klar, Politik und damit verbunden viel Geld, hat diese rasche Veröffentlichung der Ziele, schnell voran getrieben. Auch das öffentliche Desinteresse von Literatur z.B. von Hoffmann etc. hängen mit dem feministischen Mainstream bzw. der heutigen political correctness zusammen. Ich bin aber der Meinung, dass man heute im Zeitalter des Internet, nicht mehr unbedingt Politik und viel Geld braucht, um auf etwas Aufmerksam zu machen, dass ideologische Ziele verfolgt und damit nicht ungefährlich für die Gesellschaft und deren Menschen ist.
Christians Blog (auch Hoffmann und co.) geht ja in die völlig richtige Richtung. Wo er aber hinführt, wen diese Themen letztendlich erreichen, ob diese hier besprochenen Erkenntnisse in einer Sackgasse enden oder vlt doch irgendwann Gehör finden, fände ich mal ein interessantes Thema.
@7thSign
„Ich fänds mal eher interessant, wie man solch einen Text (als Beispiel), der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen könnte, da Christians Blog ja durchaus viele Leser hat, aber eben nur solche die sich für das Thema Feminismus und co. interessieren. “
Tja, so etwas ist schwer in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Nach meiner Beobachtung kommt zwar immer mehr Kritik am Feminismus in die Presse, aber einen Bericht über diesen Blog, dafür ist er wohl immer noch zu klein und das Thema wahrscheinlich zu heikel.
Ein kleiner Schritt wären weitere Verlinkungen, was eben die Sichtbarkeit und Platzierung bei Google verbessern würde oder das Einbringen in Diskussionen an anderer Stelle im Netz.
Wer gute Ideen hat: ich würde mich freuen!
Ergänzung:
Was man mal angehen könnte, wäre bestimmte Inhalte und Artikel sinnvoll und ohne zu spammen in der Wikipedia hinzuzufügen. Es gibt auch in der englischen Wikipedia einige sehr schöne Artikel zu den biologischen Geschlechtertheorien, die man gut mal übersetzen könnte um sie dann in anderen deutschen Artikeln zu verlinken.
@ Christian
Sorry, wenig Zeit.
„Was man mal angehen könnte, wäre bestimmte Inhalte und Artikel sinnvoll und ohne zu spammen in der Wikipedia hinzuzufügen. Es gibt auch in der englischen Wikipedia einige sehr schöne Artikel zu den biologischen Geschlechtertheorien, die man gut mal übersetzen könnte um sie dann in anderen deutschen Artikeln zu verlinken.“
Da solltest du mal auf Hoffmanns Blog lesen, der hat momentan nämlich genau dieses Thema Wikipedia und Männerrechtsbewegung als Thema z.B. „Die Entideologisierung der deutschen Wikipedia: Update“.
Es dürfte schwierig sein, mal eben so einen neutralen Artikel bezüglich Männer auf Wiki zu verfassen, ohne von der Wikipolizei als gemeiner Unterdrücker überführt zu werden.
Bin jetzt fort. Friede!
@ Christian
Naja, heute ist die Potitik feministisch und der Feminismus ist polititsch, der Mainstream also, ist heute ein eher feministischer. Politisch korrekt zu sein, heißt also heute diesem Mainstream (auch blind und taub) zu folgen. Sich nicht in diesem Strom fort zu bewegen ist ja erstmal viel zu anstrengend wieso sollte man, wenn es einem das Leben schwer macht. Jedoch sind ja nicht wenige radikal feministische Anliegen durchaus Frauenfeindlich. Dieses Bewusstsein in die Öffentlichkeit zu bringen kann aber nur dann gelingen, wenn man eben auch unter die Decke schaut. Ein erster wichtiger Schritt wäre es dem gemäßigten Feminismus klar zu machen: Hey, wir sind uns in den meisten Dingen einig aber was sagt ihr denn zu euren radikalen Schwestern und deren Anliegen? Könnt ihr verstehen das uns und euch das nicht weiterbringt? Was könnten wir gemeinsam für Ziele haben, wo haben wir bereits Parallelen? Diese Vernetzung dürfte da eine nicht unwichtige Rolle spielen. Durch das Blog hier trägst du ja schon einiges dazu bei.
Es muss für die Öffentlichkeit einfach immer deutlich sein, dass niemand etwas gegen die Gleichberechtigung der Frau hat, aber gegen Gehirnwäsche und ideoligische Vorstellungen ist. Auch die allermeisten Frauen würden sich nämlich, hätten sie dieses Insiderwissen, eher von diesen radikal feministischen Ansichten klar trennen wollen.
Du bist durch dein Anliegen, hier auch andere Meinungen zuzulassen, mit der „Gegenseite“ zu diskutieren und der Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit auf die Spur zu kommen, erst einmal auf dem völlig richtigen Dampfer. Wäre aber vlt gegenwärtig ein ganz interessantes Thema für deinen Blog.
@7thsign
„Ein erster wichtiger Schritt wäre es dem gemäßigten Feminismus klar zu machen: Hey, wir sind uns in den meisten Dingen einig aber was sagt ihr denn zu euren radikalen Schwestern und deren Anliegen?“
Dazu muss man diese gemäßigteren Feministinnen erst einmal finden. Wo sind sie aber? Wirklich gemäßigte größere feministische Blogs kenne ich nicht. Wir bräuchten also überhaupt erst einmal einen Kontakt. Die Leute, die gemäßigt sind, betreiben meist keine passenden Seiten, über die man sie kontaktieren kann.
Die, die die Seiten betreiben, sind meist nicht gemäßigt.
Das ist doch Satire, oder? Meint der das wirklich ernst???
Wer meint was ernst? Wenn du mich meinst, sprich mich direkt an Michel
Die staatsfeministische Propaganda läuft schon: Michael Kimmel mit seinem feministischen Werbetext bei der, na, richtig: Heinrich-Böll-Stiftung
http://www.boell.de/calendar/VA-viewevt-de.aspx?evtid=11649
*Auch wenn Frauen inzwischen in vielen Ländern der Welt wählen, Universitäten besuchen und Bankkonten eröffnen dürfen, die letzte Schlacht in Sachen Gleichberechtigung sei noch längst nicht geschlagen. Wenn Frauen in den USA nur zu Dreiviertel die gleichen Chancen haben wie Männer in der Arbeitswelt, in der Gesundheit, auf politischer Ebene und bei der Bildung (Ranking des Weltwirtschaftsforums), dann ist das nicht hinnehmbar. „It really sucks“, schreiben die Autoren.*
Anmerkung am Rande:
Auch in den USA wird mehr Geld für Frauen- als für Männergesundheit ausgegeben.
Auch in den USA leben Frauen länger als Männer.
Auch in den USA sind die schmutzigsten, gefährlchsten, gesundheitsschädlichsten Berufe männlich dominiert, die Obdachlosigkeit ist es natürlich auch.
Auch in den USA benachteiligt das Bildungssystem Jungen.
Hm, also zartbesaitete sollten meinen Kommentar lieber überspringen.
Nochmal, um auf den Punkt zurückzukommen, was man spekulieren kann, was das. eigentlich für Männer sind, die mit so einer Einstellung in einer Beziehung zu einer Feministin leben.
Vielleicht projeziere ich da auch Abgründigkeiten, aber die Idee, mit einer Frau zusammenzusein, die alles mögliche an Banalitäten als Unterdrückung wertet erscheint mir bizzar bis krankhaft. Wozu dann überhaupt eine Beziehung? Insbesondere wenn man das andere Geschlecht als ein Grundübel identfiziert, was erst „korrigiert“ werden muss. Was also mit einer Grundschuld belastet ist und deswegen irgendwie in der Pflicht steht. Roslin & Itsmes „Bereitwilliger-Büßer-theorie“ in allen Ehren, doch gehen wir das mal durch. Eine Frau fühlt sich also durch alles mögliche Männliche angepisst und belästigt, m.E. erachtens haben aber „romantische“ heterosexuelle Beziehungen immer irgendwas mit Geschlechtern 😉 und Geschlechtsunterschieden zu tun, sonst sind sie etwas anderes (platonisch, freundschaftlich, geschäftlich, whatever). Also da verliebt sich jemand in eine Frau, die ein „Problem“ mit der Männlichkeit an sich hat und dadurch genervt ist. Wie eine Vielzahl von Äußerungen belegen, sowie mehr (auch Alltäglichkeiten) als (sexuellen) Affront wertet als eine nicht feministische Frau.
Im Grunde ist das doch eigentlich eine Traumbeziehung für einen Vergewaltiger, dem es möglichst darum geht, dass das „Opfer“ die Anziehung nicht erwidert (also auch nicht als Koketterie oder „perverses“ Spiel, sondern echte, glasklare Abneigung). Oder sehe ich das falsch?
Ich würde es als normal ansehen, wenn es andersherum wäre, also man sogar sexuell explizite Handlungen vom Partner auf positive Resonanz stoßen. Wenn man durch das, was man in der Beziehung ist, wie auch immer geartete positive Gefühle auslöst.
Mir ist schon klar, dass wenn man sich dann als Opfer des Männlichen inszeniert, den Preis für eine Beziehung in die Höhe treibt. Schließlich kann sich der Mann ja dankbar schätzen, dass die Partnerin, das rohe Ei, soviel auf sich nimmt, trotz allem was sie durch das Patriarchat erdulden muss (und allein aufgrund seines Geschlechts, ist der Mann ja ein potentieller Gehilfe dessen, weshalb man ihn niemals ganz trauen kann), sie also trotzdem eine Beziehung mit ihm eingeht.
Wer zur Hölle hält das auf Dauer aus? Ist die Beziehung dann so eine Art Frohndienst, in der man das durch das eigene Geschlecht verursachte Leid nach kräften zu mindern hat? Warum dann nicht einfach einen Bogen um solche Frauen machen und sie einfach in Ruhe lassen?
Es ist mir unbegreiflich, wie man mit diesem Hintergrund auch noch Sex haben kann und – es gibt ja einige Feministinnen, u.a. auch Christians Kathrin, die Kinder kriegten, wie auch immer die das angestellt haben. Ich meine beim Sex an sich muss einem ja nichts durch den Kopf gehen, aber irgendwie muss es einem doch früher oder später komisch vorkommen, wenn man darüber nachdenkt, dass man dabei mit seinem Geschlechtsteil (was ja das eigene Geschlecht kennzeichnet) an mehr oder weniger dafür vorgesehen Stellen des Partners andockt. Selbst wenn das Geschlecht sonst keine Rolle spielen sollte, der Kerl genderneutral Röcke trägt, den Haushalt schmeißt und Topflappen häkelt.
Naja, etwas Off-Topic. Vor einiger Zeit kamen mir einige Bücher von Chögyam Trungpa in die Hände. Ich kannte nichts über den Typen. Er war in Tibet aufgewachsen und ist dann in den Westen und hat eine Art buddhistisches Institut gegründet. Das erste was ich von ihm las, kam mir vor, als wäre es von einem Engel geschrieben. Bis auf eine Stelle, die ganz und gar nicht dazu passen wollte und dem Rest eigentlich total widersprach. Ich hab mir das später dann so erklärt, dass das Engelsgeschreibsel, quasi die reine Lehre war, die er von klein auf eingetrichtert bekommen hat und dieser eine kleine Textfremdkörper wirklich seiner Eigen“leistung“ entsprang. Wie sich heraustellte war der Typ im wirklichen Leben Starkstromalkoholiker und hat sich m.W.n. sexuell an einigen seiner Schülern vergangen. Und so scheint das mit den Erlösungsideologien häufiger zu laufen. Das Eine und sein Aufgehen im Gegenteil. Der Versuch das vermeintlich Böse restlos auszumerzen, allen „zweifelhaften“ Vergnügungen zu entsagen etc. produziert anscheinend bisweilen das Schlimmste. Also unterschätzt die Femi-Männer nicht. Vielleicht sind es wirklich arme Büßer, die dadurch ihren Kick kriegen, vielleicht sind sie aber auch härter und abgebrühter als wir alle zusammen oder sie empfinden vielleicht einfach besonders viel Genuß an einem Leben in Widersprüchen, je mehr desto besser oder sie denken vielleicht auch nicht so viel drüber nach.
Ich glaube sowieso, dass in diesem Blog mehr und tiefründiger über Feminismus reflektiert wird, als die überwiegende Mehrzahl der Feministen es selber tun.
Logische Kohärenz ist ja nicht das einzige Merkmal für Lebensqualität, man könnte sich auch die Frage stellen, ob es überhaupt eins ist. Die Leute, die an eine flache Erde, an Hexen und Teufel oder den Weihnachtsmann glauben, sind oftmals nicht wesentlich unglücklicher als die, die es nicht tun.
Nichts ist so abstrus, dass man nicht Gleichgesinnte fände. Im Gegenteil, haben die Leute, die sich der Wahrheit durch wissenschaftliche Arbeit und Betrachtung genähert haben, dafür meist mit Einsamkeit und „Weltentfremdung“ bezahlt, die eben der Preis dafür ist, sich nicht um die jeweilige Mode zu kümmern.
@Gedankenwerk
Ein sehr weit raumgreifender „Rundumschlag“ …
Ich will einmal zwei Dinge herausgreifen:
1)
„Wozu dann überhaupt eine Beziehung? Insbesondere wenn man das andere Geschlecht als ein Grundübel identfiziert, was erst „korrigiert“ werden muss. Was also mit einer Grundschuld belastet ist und deswegen irgendwie in der Pflicht steht.“
Wozu dann überhaupt noch eine Beziehung? Die Frage stellt sich in der von dir skizzierten Struktur ja eigentlich für die Männer. Warum soll man sich das antun? (Und einige Männer reagieren darauf ja auch entsprechend mit Desinteresse und hinhaltender Verweigerung.)
Für die Frauenseite sieht das anders aus. Wenn ich es schaffe, ein Bewusstseinsfeld (so will ich das mal nennen) zu erschaffen, in dem der andere Part mit Grundschuld, mit Grundsünde belastet ist, dann ist das schon attraktiv. Dann kann ich nämlich Ausgleich, Reparation, Wiedergutmachung verlangen. Ohne selber etwas geben zu müssen – wie bei sonstigen Formen des Austausches.
Das ist eine durchaus attraktive Position. Wenn man es unter dem Aspekt der Austauschökonomie betrachtet. Um das mal als Metapher zu beschreiben: Stellen wir uns einen Menschen vor, der einen größeren Immobilienbesitz geerbt hat. Sagen wir: 50 Mietshäuser mit 250 Wohnungen. Er hat diese Häuser nicht erschaffen. Trotzdem schulden ihm die Mieter ihren monatlichen Mietzins. Eine ökonomisch durchaus komfortabel Position.
Ähnlich ist es für Frauen sehr komfortabel, eine Beziehung so zu rahmen, dass der Mann eine „Grundschuld“ hat. Dann hat er zu liefern. ER hat sich zu bemühen. ER muss die Frau zufriedenstellen. Ein recht einseitiger Deal. Und das schöne daran: Weil es eine GRUNDschuld ist, hört die nie auf. Ist nie zu tilgen. Wie ein einzelner Kredit, der irgendwann abbezahlt ist, und das Schuldverhältnis hört auf. Die GRUNDschuld ist dagegen NIE abzutragen.
Etwas später schreibst du:
„Wer zur Hölle hält das auf Dauer aus? Ist die Beziehung dann so eine Art Frohndienst, in der man das durch das eigene Geschlecht verursachte Leid nach kräften zu mindern hat?“
Ja, in gewisser Weise schon. Wir könnten auch sagen: Es wird ein Dienstleistungsverhältnis konstruiert. Der Mann als Dienstleister.
Ingo Appelt hat das einmal sehr schön elaboriert für den Bereich der Sexualität:
(Exposition des Dienstleistungsverhältnisse ab 0:50 – Konklusio ab 4:15 – „Liegen bleiben! Der Dienstleister bleibt schön liegen! … Man(n) möchte schon längst das Auto waschen gehen – aber: Keine Chance! )
Das ulkige ist nur: Normalerweise ist der Austausch ja so: Dienstleistung gegen Geld. Sprich: Der Dienstleister leistet den Dienst – und der Auftraggeber bezahlt. (Hoffentlich!).
Sex ist die einzige Dienstleistung, die mir einfällt (gibt es noch andere) wo erwartet wird, dass der Dienstleister auch noch dafür bezahlt, auf direkte oder indirekte Art, die Dienstleistung ausüben zu dürfen. Schon merkwürdig.
2.)
„Und so scheint das mit den Erlösungsideologien häufiger zu laufen. … Der Versuch das vermeintlich Böse restlos auszumerzen, allen „zweifelhaften“ Vergnügungen zu entsagen etc. produziert anscheinend bisweilen das Schlimmste.“
Da würde ich inzwischen sogar sagen: Nicht nur häufig – sondern immer. Wenn wir etwas im Außen bekämpfen, gerade dann wenn es um „moralische“ Themen geht, dann deshalb, weil wir genau das, was wir bekämpfen, in uns tragen. Aber nicht sehen wollen. Das ist der eigene Schatten. Und je mehr wir im Außen kämpfen, desto größer und schwärzer wird dieser Schatten. Den nähren wir richtiggehend.
Du kannst z.B. davon ausgehen, dass diejenigen Pfaffen, die Sonntags von der Kanzel am eifrigsten gegen die „Sünde“ und „sexuelle Ausschweifungen“ predigen, die größten Abgründe an sexueller Verirrung in sich selber tragen, hier eine ganz, ganz schwarze Seele haben. Ganz nah im Kontakt mit der dunklen Seite der Sexualität sind. (Aber das natürlich nicht wahr haben wollen.)
Und im Bereich politischer Ideologien: Die größten Unmenschlichkeiten sind meist von Ideologien und Ideologen begangen worden, welche eine „Erlösung“ der Menschen, eine grundsätzliche Befreiung, ein Paradies auf Erden herbeiführen wollen. Der Schatten holt sie immer ein.
Und bezüglich des Feminismus ist ja ganz offensichtlich, dass die schärfsten Kämpferinnen gegen „Sexismus“ die größten „Sexisten“ überhaupt sind. Niemand wertet so stark ein Geschlecht grundsätzlich und NUR aufgrund seines Geschlechtes ab, wie Feministinnen.
Kann es eine schärfer Form von Sexismus geben, als die Phantasie zu entwickeln, ein Geschlecht müsse physisch beseitigt werden? Es solle aufhören zu existieren? Oder allenfalls auf 10% der Population reduziert werden?
So ein Geschlechter-Holocaust, genauer: Männer-Holocaust, kann nur einem Hirn entspringen, dass tatsächlich glaubt, Sexismus, also die grundsätzliche Abwertung eines Geschlechts, zu bekämpfen. Bekämpfen zu müssen. Und dabei nicht wahrhaben zu wollen, dass die Etikettierung alles Männlichem zu „lebensunwerten“ Leben nun die reinste Ausformung von Sexismus ist, die überhaupt denkbar wäre.
*Wozu dann überhaupt noch eine Beziehung? Die Frage stellt sich in der von dir skizzierten Struktur ja eigentlich für die Männer. Warum soll man sich das antun? (Und einige Männer reagieren darauf ja auch entsprechend mit Desinteresse und hinhaltender Verweigerung.)*
In der Tat, die Frage stellt sich.
Und immer mehr Männer beantworten sie so, wie Du andeutest, oder wie es der kluge Dschindschin in einem seiner hellsichtigen Beiträge (es gibt auch andere von ihm) rät:
*Ausweichen, Tarnen, Täuschen. Wer kann das Wetter ändern? Aber man(n) kann sich schützen. Das Vermeiden von Heiraten und Kinder Zeugen ist schon mal ein guter Schutz, um nicht in die Fänge der Staatsmacht zu geraten. Ein weiterer guter Schutz ist das Fernhalten von feminisierten Branchen und Berufen.
Abtauchen, das eigene Ding durchziehen. Und Vorsicht walten lassen, wen man(n) dicht an sich heran lässt.*
http://www.wgvdl.com/forum/forum_entry.php?id=243613
Eine gute Überlebensregel in einer feindlichen Umwelt.
Deren Befolgung auch noch dazu führt, dass diese feindselige Ordnung mangels Regenerationsfähigkeit in sich zusammenfällt.
@Roslin
Ich habe nichts gegen Beziehungen allgemein gesagt, nur über eine spezielle Art von Beziehung spekuliert.
Und die Tips mögen gut und sittsam sein,
sind jedoch auch recht wenig tröstlich.
Eine vergreisende Gesellschaft ist auch doof
(keine Beziehung, kein Nachwuchs).
Nicht, weil die Leute alt werden, mehr weil die Mischung aus alt und jung zu unausgewogen ist.
Von der individuellen Perspektive auch nicht viel besser. Außerdem predigst Du Wasser und trinkst von Tippse gereichten Wein.
(Auch wenn sie Dir bestimmt auch das Wasser reichen kann)
Ich habe keine Kinder und bin nicht verheiratet, trinke also nur Schorle.
Außerdem ist das nur ein Rat.
Jeder Mann, der Kinder will, sollte sich sehr, sehr genau überlegen, mit wem er das wagt.
Feministische Orientierung wäre für mich ein absolutes Ausschlusskriterium, nicht nur für Elternschaft, sondern auch für Partnerschaft.
Der Rat lautet ja nicht, niemanden an sich heranzulassen, sondern nur sehr vorsichtig auszuwählen, wen man in seinem Nahbereich duldet.
Die Entscheidung muss aber jeder für sich selbst treffen.
Gibt ja auch Menschen, die Bunjee Jumping und Kamikaze-Aktionen genießen, die Russisches Roulette freiwillig spielen.
Vaterschaft/Ehe sind für Männer heute Russisches Roulette.
Wer’s mag, soll’s spielen.
*Abtauchen, das eigene Ding durchziehen.
Und Vorsicht walten lassen, wen man(n) dicht
an sich heran lässt.*
Unmittelbar darunter steht der Satz:
„Ich bin ein Mann! Ich brauche keine
Frau, die mir die Welt erklärt!“
Jeder Mann der seinen Scheiss noch
beisammen hat, sollte sich diesen
Satz zum Mantra machen.
Es geht natürlich noch einfacher
und ehrlicher:
„Ich Mann. du nichts“ 🙂
@ Red Pill
Diesen Satz habe ich mit Absicht nicht zitiert.
Ich zitiere nur das (in der Regel), was ich mittragen kann.
Ich für meinen Teil will mir von FeministInnen, zu deren Denken als Grundprämisse die Annahme einer uranfänglichen Bösartigkeit der meisten, wenn nicht aller Männer gegenüber Frauen gehört, sicher nicht die Welt erklären lassen.
Wäre ich Farbiger, ich fragte auch nicht ausgerechnet den Ku-Kux-Clan, er möge mir die Welt deuten.
Aber auf die Sicht von Frauen auf die Welt will ich nicht verzichten.
Die will ich mir erklären und vermitteln lassen, denn ich bin ein Mann, Frauen sind anders, im Schnitt.
Ich lebe mit ihnen in einer Welt, möchte hören, wie sie als Weiber die Welt empfinden, wahrnehmen, sehen, weil sie anders sehen, wahrnehmen, empfinden als ich.
Das aber von einer Frau, die Männern prinzipiell vertraut und nicht ihnen prinzipiell Böswilligkeit unterstellen MUSS, damit ihre Ideologie funktioniert.
Zu einem etwas umfassenderen Bild
der Realität gehört sicher auch
für mich das Befassen mit der
Weiblichen Weltsicht.
Die Erfahrung hat mich aber
gelehrt, die wertvollsten
Erkenntnisse gewinnt man aus
der Beobachtung des Verhaltens
und nicht primär durch die
Analyse von verbalen Aussagen.
Fairerweise muss ich sagen,
dass man diese Vorgehensweise
mit Vorteil auch bei vielen
Männern anwenden sollte.
@Roslin
Nee, Du greifst die Vorteile ab, ohne die weniger annehmlichen Konsequenzen zu haben. Von wegen Schorle.
Ja, an und für sich schon. Weil Du wahrscheinlich auch sehr Kopf-orientiert bist.
Vor allem junge Männer sind aber wesentlich widerspruchstoleranter.
Wie gesagt, wahrscheinlich nimmt den Feminismus die Kommentatorenschaft hier ernster als die meisten Feministen es selbst tun. Was nicht passt, wird aus dem Sichtfeld gezogen (zensiert) oder geleugnet / zurechtgebogen, sich darüber etwas vorgemacht .
Bloss hier, und das ist eben das was mich wundert, geht es ja um das politisierte Geschlechterverhältnis. Also ich kann mir Vorstellen mit Partnerin zusammenzusein, die politisch komplett anderer Meinung ist oder bei Einzelansichten gegenteilig drauf ist.
Das ist beim Feminismus schwieriger, eigentlich unmöglich. Auch feministische Beiträge sind direkt gegen die Idee von Partnerschaften gerichtet, es kommen dann Euphemisierungen, wie
„Feminismus ist keine Paartherapie.“
Najanajanaja, mir fällt da eine Zeile von U2 ein:
„You act like you never had love – and you want me to go without…“
http://www.youtube.com/watch?v=lWdG8NoFXY0
„
@Virtual-CD
Zu 1) Wie aber erhält man dann – langfristig – eine Beziehung aufrecht?
Wie kann man das in sein Leben integrieren oder auch nur ausblenden.
Wir müssen uns da einfach praktisch mal ein paar fiktive Situationen vorstellen. Der Mann macht irgendeine Ausbildung oder ein Studium, lernt eine Frau kennen, die sich aus seiner Sicht für Frauenrechte einsetzt, was ja eine gute Sache zu sein scheint. Die wesentlichen Anziehungspunkte sind aber Alltagskram, gemeinsamer Urlaub, Ausgehen, etc.
Mit mind. 8 + 2 h Arbeit pro Tag wird man sich nicht so detailliert mit allen Aspekten auseinandersetzen, was die Partnerin so macht und politisch treibt. Wenn man es also hinbekommt, seine Beschäftigung mit dem Thema schön an der Oberfläche zu halten, kann man halbwegs mitspielen und das schon eine Weile gut gehen. Dann ist der Ausflug mit zum Gendercamp mal eine strange, aber keine wirklich traumatisierende Erfahrung.
Bis hierhin noch kein wirklicher Einschnitt.
Dann sind aber irgendwann Kinder da und die Sache wird einiges komplizierter.
Das ist sozusagen der point of no return.
Ab dem Moment hat man auch gar kein Interesse mehr daran irgendwas infrage zu stellen, denn was brächte es?!
Also arrangiert man sich mit der Situation, blendet alles negative aus und betont alles positive. Denn man kann sich ja nicht die ganze Zeit getäuscht haben, das darf ja nicht sein.
Oder man hat das Glück und ein Talent zum unhinterfragten Glauben.
Im Gegensatz zu andern Disziplinen, wie Biologie oder Chemie, sind die Regeln des Genderismus relativ flexibel.
Ein in die Luft geworfener Fisch fängt nicht an zu fliegen und Nester zu bauen und Wasser kocht nunmal bei 100 °C, egal wie ich darüber denke und was ich mir für Luftschlösser baue.
Ich kann mit einer größeren Menge falscher Annahmen unbeschadet durch`s Leben kommen, einfach weil das Gebiet der Realität ohnehin entrückt ist.
Also ich finde, er hat den Feminismus (so von Mann zu Mann) doch ganz gut erklärt:
Du als Mann hast kein Recht auf eigene Gefühle (z.B. weil du dich von einer speziellen Feministin unhöflich oder schlecht behandelt fühlst) und musst eine Frau immer wie ein Kind (oder einen Schwachsinnigen) behandeln: niemals kritisieren oder wiedersprechen, Beleidigungen o.ä. nicht persönlich nehmen, niemals auf eigene Bedürfnisse bestehen. Die Frau/Feministin hat immer recht, und deshalb darf sie sich so unzivilisiert und beleidigend aufführen, wie sie will.
Und auf gar keinen Fall darf man eine Frau (wie man es bei einem Mann machen würde) als verantwortlich behandeln, und in ihre Schranken weisen.
PS: wundert sich jemand darüber, warum ich auf keinen Fall „feminist ally“ sein will? 😉
@ Robert
*PS: wundert sich jemand darüber, warum ich auf keinen Fall “feminist ally” sein will? *
Ja, ich.
Wie beim beidseitig verwendbaren Toilettenpapier liegen die Vorteile doch auf der Hand, sind selbst evident.
OT (oder auch nicht): Feministische Kackscheiße
Eigentlich wollte ich mir das Hauptwerk der bedeutenden Donna Haraway antun, immerhin ca. 400 S.
Bis ich auf diese Rezension von Matt Catmill stieß:
http://www.springerlink.com/content/993887380658p195/
Zitat:
*This is a book that contradicts itself a hundred times; but that is not a criticism of it, because its author thinks contradictions are a sign of intellectual ferment and vitality. This is a book that systematically distorts and selects historical evidence; but that is not a criticism, because its author thinks that all interpretations are biased, and she regards it as her duty to pick and choose her facts to favor her own brand of politics. This is a book full of vaporous, French-intellectual prose that makes Teilhard de Chardin sound like Ernest Hemingway by comparison; but that is not a criticism, because the author likes that sort of prose and has taken lessons in how to write it, and she thinks that plain, homely speech is part of a conspiracy to oppress the poor. This is a book that clatters around in a dark closet of irrelevancies for 450 pages before it bumps accidentally into its index and stops; but that is not a criticism, either, because its author finds it gratifying and refreshing to bang unrelated facts together as a rebuke to stuffy minds. This book infuriated me; but that is not a defect in it, because it is supposed to infuriate people like me, and the author would have been happier still if I had blown out an artery. In short, this book is flawless, because all its deficiencies are deliberate products of art. Given its assumptions, there is nothing here to criticize. The only course open to a reviewer who dislikes this book as much as I do is to question its author’s fundamental assumptions—which are big-ticket items involving the nature and relationships of language, knowledge, and science.*
Jetzt will ich nicht mehr.
Scheint die übliche Wolkenschieberei zu sein, Verbalbombast, sinnentleertes bedeutungshuberisches Geraune, das dem Verhüllen schieren Wunschdenkens dient.
Feministische „Wissenschaft“ – wie gewohnt.
Defma für Dummies.
Korrektur:
Matt Cartmill heißt der Rezensent, Professor em. für biologische Anthropologie
http://evolutionaryanthropology.duke.edu/people?subpage=profile&Gurl=%2Faas%2FBAA&Uil=matt_cartmill
Kein geisteswissenschaftlicher Kulturfuzzi, immerhin.
Wie so viele Kulturanthropologen, die das „sozialistische“ Dogma vom unbeschriebenen Blatt rauf und runter beten.
„Wie beim beidseitig verwendbaren Toilettenpapier liegen die Vorteile doch auf der Hand, sind selbst evident.“
LOL 😉
nur mal ganz nebenbei und OT: Hr. Graf, wenn sie nicht wären, dann müsste ich viel öfter kommentieren (und mich dabei um gute Formulierungen bemühen, was mir nicht eben leicht fällt …). So kann ich mich sehr oft einfach zurücklehnen und denken: da gibts schlicht nichts mehr zu ergänzen. Danke dafür!
Mmmmmhhh. Wie ein Vorredner es schon anmerkte, der radikale Feminismus scheint offenbar so etwas wie ein pathologischer „Sektiererismus“ zu sein, und ebenso wie alle anderen „-ismen“ auch,
auf dem niedrigen geistig-intelektuellen Niveau von Stalin-Anhängern, Obersturmbandführern, Salafisten oder Moslembrüdern, oder was es da an Eqivalenten noch so gibt,angesiedelt. Wobei (rechts)radikale Nazis und radikale Islamisten, im Gegensatz zu den radikalen Feministen eher radikale Maskulinisten sind. Naja, wie auch immer. Egal. Geschenkt,
„Die feministische Frau hat immer Recht! Und du hast das bedingungslos zu schlucken und ansonsten die Schnauze zu halten!”
Damit möchte sich die feministische Frau eigentlich genau den gleichen feuchten Mädchentraum erfüllen, wie ihre als Vollhausfrau beschäftigten Geschlechtsgenossinnen auch. Nämlich von einem starken Mann auf Händen getragen und auf Rosen gebettet zu werden. „Begehr mich. Verehr mich. Beschütz mich. Versorg mich. Lass mich der Mittelpunkt der/meiner Welt sein.“ Welches weibliches Wesen wünscht sich das nicht(ebenso)?
Davon mal abgesehen: Nieman(n)d ist gezwungen sich mit derartigen „Emma“-lesenden Damen in der Form einer kumpelhaften Freundin oder einer (Lebens-)Partnerin zusammenzutun. Einfach einen großen Bogen um die Anhänger diese Lila-Religion machen und fertig ist’s. Und das ist wohl auch garnicht mal so schwer, weil die meisten ihrer weiblichen Jünger, so mutmaße ich mal, eh lesbisch sind. Und das, was für Homosexuelle die Sauna ist, dass ist für diese AktivistInnen dann halt passend das zB. alternative Frauenkaffee. Und sozial intelligenter, weil nicht so offensichtlich, ist diese Tarnung zudem auch noch.
„Nur ein Mann der eine Frau ist, ist ein guter Mann.“
Alice Schwarzer
Das ist nun leider wirklich zu lange, um es alles zu lesen.
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