Das Mitnehmen von Vorteilen für Frauen aus dem Feminismus und das Potential für Widerstand

„Toxicvanguard“ schreibt in einem Kommentar:

du müsstest die Frauen in erster Linie dazu bringen einige ihrer Vorrechte aufzugeben. Von 1920 an haben Frauen nichts anderes gemacht als den Vorteilen, die die Feministinnen vorgeschlagen und rechtlich erarbeitet haben, zuzustimmen. Wie Karen Straughan (GWW) richtig gesagt hat :

But who has the “everywoman” sided with? What has the “everywoman” done? The non-radical, non-exceptional woman has consistently sided with feminist-won benefits and privileges, with little concern for men until the moment they were victimized by the changes through a man they love.

Und das ist im Grunde alles, was jemals dazu gesagt werden muss. Frauen wollen Vorteile auf Kosten der Männer. Kein logisches Argument wird sie jemals davon abbringen und keine Aufhebung von irgendwelchen Tabus bezüglich Kritik wird da irgendetwas ändern, weil die Frauen die Vorteile wollen und gesellschaftlich absolut bereit sind, die daraus entstehenden Nachteile auf Männer abzuwälzen.

Darum ist jede ideologische Auseinandersetzung mit dem Feminismus mit dem Ziel die Ideologie zu bekämpfen um die nicht-feministischen Frauen von Gegenteil zu überzeugen dem Untergang geweiht. Denn wenn 90 von 100 Frauen für feministische Gesetzgebung stimmen, weil sie gerne Geld von ihrem Exmann hätten und du nun das Patriarchat widerlegst, dann stimmen immer noch 90 von 100 Frauen dafür ihren Exmännern das Geld wegzunehmen, weil sie nicht wegen dem Patriarchat dafür oder dagegen gestimmt haben, sondern weil sie gerne mehr Geld hätten. Feminismus liefert nur den ideologischen Überbau für ein solches Konstrukt.

Feminismus wird es dann schwer haben, wenn Frauen durch den Schaden, den sie indirekt Männern durch unfaire Gesetzgebung zufügen, selbst geschädigt werden. Sprich wenn die Männern nicht mehr wollen oder die wirtschaftlichen Verhältnisse sich zu stark zu Ungunsten der Männer entwickeln und keine Partner mehr übrig bleiben, die den Ansprüchen genügen (Siehe “Where have all the good Men gone”, bereits ein Massenphänomen in Amerika/UK).

Ich finde da wird recht schnell eine Handlung und Unterstützung unterstellt, wo sie gar nicht vorhanden ist. Den meisten Frauen ist weder bewußt, was feministische Theorie ist, was diese eigentlich vertritt, wie die Gesetze für Unterhalt eigentlich ausgestaltet sind und was das Familienrecht für den Fall einer Trennung so vorsieht.

Und in einer parlamentarischen Demokratie stimmt erst einmal niemand per se für ein bestimmtes feministisches Gesetz. Man stimmt für eine gewisse Regierung.
Schaut man sich die Wahlen an, dann haben Frauen nicht 78 80% die feministischeren Parteien wie die Grünen gewählt, sondern tatsächlich in der Mehrheit die CDU. Das mag daran liegen, dass es mehr alte Frauen gibt, aber dennoch, auch diese lassen sich scheiden. Die CDU ist insofern erst einmal die „unfeministischste Partei“ die wir in Deutschland haben. Sie macht dies vielleicht durch ein konservatives Weltbild, dass ebenfalls auf eine Absicherung für Frauen ausgerichtet ist, wett, aber das ist dennoch erst einmal keine „feministische Gesetzgebung“.

Hier möchte ich noch einmal meine These in den Raum stellen, dass man dem Feminismus nicht zuviel Macht zugunsten konservativer Frauenförderung einräumen sollte. Die letztere Ausrichtung ist für Männer durchaus gefährlich.

Aus meiner Sicht kann man den radikalen Feminismus (also auch den gegenwärtig vorherrschenden Poststrukturalistischen Feminismus) durchaus auch mit weiblicher Unterstützung bekämpfen: Denn er verkörpert viele Ideen, die keineswegs vorteilhaft für Frauen sind oder von diesen gewollt sind. Das dortige Bild der Frau als dem Manne gleich teilen durchaus nicht alle Frauen, sie mögen „maskuline Männer“ und wollen gar keine Männer, die beständig ihre Privilegien hinterfragen.Genauso wenig wollen sie beständig enthusiastischen Konsens darstellen müssen, wenn sie mal Sex wollen oder wegen jedem Eskalationsschritt gefragt werden. Sie sind gar nicht an einer Dämonisierung von Männern interessiert und diese ist auch gar nicht notwendig, um im Unterhalt etc gut dazustehen.

Die Ausrichtung des Feminismus, die über diese Ziele hinausgehen, sind insofern gar nicht mit der Art von Feminismus vergleichbar, der weiblichen Interessen nutzt.

Ganz im Gegenteil: Vieles im Feminismus wird gerade von Frauen als problematisch angesehen, die konservative Geschlechterrollen mögen. Die also Kinderbetreuen wollen in einer Ehe mit Arbeitsteilung und die gar nicht unbedingt Karriere machen wollen und insofern vielleicht gar nicht daran interessiert sind, dass sich die Geschlechterrollen auflösen.

Dieser – teilweise auch für Männer negative – Widerstand von Frauen gegen den Feminismus wird in der obigen Position weit unterschätzt. Man muss die Nachteiligkeit der Feministischen Theorie für Frauen soweit eben nur deutlich machen.