Tag: 16. Januar 2015
„Yes Means Yes“ ist ein fürchterliches Gesetz, und ich unterstützte es vollkommen“
Ezra Klein. ein Mann und angesehener Wirtschaftsblogger, bewertet „Yes means Yes„:
If the Yes Means Yes law is taken even remotely seriously it will settle like a cold winter on college campuses, throwing everyday sexual practice into doubt and creating a haze of fear and confusion over what counts as consent. This is the case against it, and also the case for it. Because for one in five women to report an attempted or completed sexual assault means that everyday sexual practices on college campuses need to be upended, and men need to feel a cold spike of fear when they begin a sexual encounter.
The Yes Means Yes law could also be called the You Better Be Pretty Damn Sure law. You Better Be Pretty Damn Sure she said yes. You Better Be Pretty Damn Sure she meant to say yes, and wasn’t consenting because she was scared, or high, or too tired of fighting. If you’re one half of a loving, committed relationship, then you probably can Be Pretty Damn Sure. If you’re not, then you better fucking ask.
A version of the You Better Be Pretty Damn Sure law is already in effect at college campuses. It just sits as an impossible burden on women, who need to Be Pretty Damn Sure that the guy who was so nice to them at the party isn’t going to turn into a rapist if they let him into their dorm room — and that’s not something anyone can be sure about. It’s easier to get someone’s consent than it is to peer into their soul.
Das finde ich eine sehr erstaunliche Sicht, weil es – wiedermal – ausblendet, dass die Verlagerung der Beweislast einen Mißbrauch und eine Rache so einfach macht. Klar kann man sagen, dass man dann eben auf Sex verzichten muss, bei dem sie sich schlecht fühlen kann, bei dem sie Rachegelüste haben kann, bei dem für sie ein Anlass besteht, dass sie irgendetwas gegen ihn machen muss – er muss sich eben sicher sein, dass es für sie eine umfassend gute Sache ist – Pretty damm sure eben. Aber ist das wirklich der Weg wie man solche Interaktionen ablaufen lassen möchte? Sollten Erwachsene Leute nicht in der Lage sein, selbst Verantwortung für eine fehlgegangen Interaktion zu tragen?
Natürlich geht auch eine Frau ein Risiko ein, wenn sie mit einem Fremden mitgeht. Er könnte sie vergewaltigen. Die in dem Artikel wiedergegebene Zahl, das alte 1 von 5, ist aber eben so bei weiten nicht zutreffend.
Letztendlich geht es hier nicht darum, dass man sich sicher ist, dass sie wirklich zustimmt. Diese Grenzen sind den Leuten bewußt und wer gegen sie verstößt, der wird sich auch von den neuen Vorschriften nicht abschrecken lassen. Und auch die Regeln des Flirtens und die Lust auf Sex werden sich nicht wirklich ändern – man wird hauptsächlich mehr hoffen, dass sie keine Verrückte ist, die einen wegen irgendwas anzeigt.