Wie können Männer mit ihren Privilegien umgehen?

Lightyear mag mich zwar nicht mehr, aber ich wollte dennoch noch einen Text von ihm besprechen, in dem es darum geht, wie Männer mit ihren Privilegien umgehen:

Wie können nun Männer* mit den Privilegien, von denen sie tagtäglich profitieren nun umgehen?

Das ist eine Frage, die wirklich konkret leider viel zu wenig beantwortet wird. Insofern finde ich es gut, dass Lightyear das Thema aufgreift

(Zur Erinnerung: männliche Privilegien haben mit struktureller / institutionalisierter Gewalt zu tun, was nicht als “kulturell-böswillige Erfindung” zu bewerten, sondern sozial, kulturell, historisch entstanden / gewachsen ist; vgl. Meuser/Scholz 2005: 224).

Was wäre denn, wenn männliche Privilegien eine als „kulturell-böswillige Erfindung“ zu bewerten wären? Dann könnte man sie wahrscheinlich leichter abschaffen, so muss man aber hart daran arbeiten, weil Privilegien eben tief in der Gesellschaft verwurzelt sind.

– Klassische Geschlechterrollenklischees reflektieren: Zunächst ist es eine wichtige Voraussetzung zu erkennen, dass Mann* und Frau* keine natürlichen Kategorien sind.

Dass sind sie zwar doch, aber nur unter der Prämisse, dass es nur Häufungen und dazwischen durchaus fließende Übergänge, und also nur verschiedene Mittelwerte bei einer Normalverteilung sind.

– Reflektiere in Gruppen Verhaltensmuster von Männern*.

Da wären wir hier ja schon mal gar nicht so schlecht dabei, Verhaltensmuster werden hier immer wieder reflektiert. Ich vermute aber eher, dass man da im wesentlichen herausfinden soll, wie schlecht Männer doch sind und wie ihre Verhaltensmuster die Strukturen etc schaffen, die Frauen unterdrücken. Also ein eifriges im Kreis sitzen und sich jeweils die Büßerpeitsche über den Rücken ziehen

– Reflektiere deine eigenen Verhaltensweisen inklusive der Auswirkungen dieser Verhaltensweisen auf Menschen in einer sozialen Situation.

Also wohl „wie verhalte ich mich und warum unterdrückt der männliche Anteil meiner Verhaltensweisen die Frauen, während der Teil, den ich schon „entprivilegisiert habe, Frauen fördert.

– Verzichte auf alle Formen der (sexualisierten) Gewalt und der Kontrolle über Menschen.

Der erste Teil ist relativ einfach. Sexuelle Gewalt wende ich nicht an (bzw nur konsensual). Kontrolle über Menschen? Das ist natürlich ein großes Wort. Gerade wenn es wie im Feminismus sehr einseitig gebraucht wird, denn dort nehmen sich eben die Frauen bzw. die Feministinnen die Deutungshoheit heraus, was sie stört und was abzustellen ist und üben damit natürlich eine starke Form der Kontrolle aus. Das ist aber wahrscheinlich gute, weil weibliche Kontrolle.

– Beobachte dich selbst: verhältst du dich dominant? Andere darauf hinweisen, dass sie sich evt. dominant verhalten.

Gut, dass sich Feministinnen nie dominant verhalten, beispielsweise indem sie erklären, dass ihre Meinung die einzig richtige sei und man sie zu akzeptieren habe. Aber das sind ja auch Frauen. Als Mann soll man also nicht dominant sein, weil das böse ist. Ich halte auch nichts davon Menschen zu dominieren, aber das Problem ist halt, dass Frauen eine gewisse Form von Dominanz, gerade spielerische, enorm geil finden. Auch schön: Andere darauf hinweisen, dass sie evtl dominant verhalten. Ich hatte das gleich mal bei Lightyear selbst gemacht als er recht aggressiv vertrat, dass meine Meinung falsch war. Hat er leider nicht positiv aufgenommen. Muss toll sein in so einer feministischen Männergruppe: Alle arbeiten an der besseren Welt und versuchen das möglichst vorsichtig zu formulieren. Kekse gibt es aber nicht und als richtig und wichtig vortragen darf man es dann in weiblicher Gesellschaft auch nicht, denn damit transportiert man ja wieder Rollenbilder und nimmt Frauen Raum. Irgendwie kann das eigentlich nur in einer gewissen Unterwürfigkeit enden, eben in Gewissheit der eigenen Erbschuld für die Sünden der Männer.

– Männlichkeiten einfach abzuschaffen ergibt keinen Sinn, es ist ja in den Köpfen verwurzelt

Wäre es aber nicht verwurzelt wäre es anscheinend eine gute Lösung. Aber sonst hat der Feminismus nichts gegen Männer, sie sollen sich eben nur nicht Verhalten wie welche. Und Männer verhalten sich eben wie Schweine, so dass man ihr Verhalten eigentlich abschaffen sollte, dass geht aber leider nicht. Nein, wir haben wirklich nichts gegen Männer – solange sie sich die Büßerpeitsche über den Rücken ziehen und sich schlecht fühlen zumindest nicht.

Was schwer abzustellen ist, sind männliche Verhaltensweisen. Das ist das, was mann als männliches Privileg unbewusst kennen gelernt hat: Daher sollte eher auf klassische männliche Symboliken verzichtet werden, oder diese zumindest reflektieren (Schusswaffen als „ästhetisches Symbol“, Autos als Statussymbol, Mimik, Gestik, breitbeinig sitzen (zB. in Öffis, auch Frauen* ernst nehmen). Klarerweise hilft es nicht, die Symbolik zu ändern, wenn die Verhaltensweise dieselbe bleibt.

Auch geil: Bitte kein Signalling mehr mit klassisch männlichen Statussymbolen. Keine tollen Autos, keine Schußwaffen, kein breitbeiniges Sitzen bitte auch keine „männliche Mimik“ (hat da jemand mal ein Bild zu? Ist das so etwas in der Art?

männliche mimik 1

männliche Mimik 1

Oder eher so etwas:

maennliche mimik 2

maennliche Mimik 2

Und wie unterscheidet es sich von dieser sicherlich nicht zu beanstandenden Mimik:

eine sicherlich hinreichend reflektierte Mimik

eine sicherlich hinreichend reflektierte Mimik

Und auch dieses von Feministinnen genehmigte Beispiel kann vielleicht helfen:

Feminist Male Ryan Gosling

Feminist Male Ryan Gosling

Gut, dass Frauen männliche Männer einfach Mist finden. Wenn die männliche Mimik abgeschafft ist, dann wird die Welt ein besserer Ort. Und wenn alle Männer Kleinwagen fahren, dann ist die Welt gerettet.

– Strategien: Pluralität! Viele Formen! Aber nicht die eine bessere Form von Männlichkeit.

Wie wäre es, wenn man einfach so ist, wie man sein möchte? Die abwägige Auffassung, dass man deswegen Frauen nicht gleichberechtigt behandeln kann, und das so Privilegien verwirklicht werden, erscheint mir wenig plausibel. Warum sollte man zwangsläufig alles bunt durchmischen, wenn man das gar nicht will?

– Daher ist es notwendig, vielfältige Identitäten denkmöglich und schließlich lebbar zu machen

Ich verstehe das so, dass man sie nicht generell in der Gesellschaft lebbar machen soll, sondern für sich. Also die Anforderung an den Einzelnen mit vielen Identitäten in seine Persona einzubeziehen. Das erste wäre die eine Sache: Natürlich soll jeder leben können, wie er will, solange er andere nicht ebenfalls in der Ausübung ihrer Persönlichkeit behindert. Da es nahezu alle Ausprägungen von Zwischenstufen zwischen den Geschlechtern auch nach den biologischen Theorien gibt, ist es klar, dass man diese trotz aller Häufungen nicht unterdrücken sollte. Gleichzeitig sehe ich aber wenig Sinn darin, mein Leben so auszurichten, dass nun auch 0,018% der Bevölkerung berücksichtigt werden. Sollte ich das mit allen möglichen Konstellationen machen, in denen die Bevölkerung 0,018% Anteile haben könnte, dann wäre eine Regelung schlicht nicht möglich. Bezüglich der zweiten Variante: Nein, ich muss nicht eine besonders weibliche Seite üben, damit sie mir denknotwendig erscheint und damit ich sie leben kann. Wenn es mir eine interessante Erfahrung erscheint, dann kann ich das natürlich ausprobieren. Aber männlich sein schränkt Frauen nicht ein. An dieser Fehlannahme krankt das ganze Konzept.

Die Fortsetzung finde ich besonders gut:

sowie „Sexualität ihrer vermeintlichen Natürlichkeit zu berauben und sie als ganz und gar von Machtverhältnissen durchsetztes, kulturelles Produkt sichtbar zu machen“ (Jagose 2001: 11).

Sexualität ihrer vermeintlichen Natürlichkeit zu berauben und sie als kulturelles Produkt sichtbar machen, dass ganz von Machtverhältnissen durchsetzt ist. Das klingt nach Spass im Schlafzimmer. Die Fussnote scheint mir auf Einführungsliteratur zur Queer Theory zu verweisen. Eine Zusammenfassung findet sich wohl hier. Anscheinend ist es zum Teil eine recht lange Darlegung, dass man den naturalistischen Fehlschluss nicht richtig verstanden hat, denn „natürlich“ heißt eben nicht „Moralisch richtig“ und insofern ist es auch unwichtig Sexualität ihrer Natürlichkeit zu berauben. Für jemanden, der heterosexuell ist, ist es eben verständlich, dass er den Wunsch hat, Sex mit dem anderen Geschlecht zu haben, für jemanden, der homosexuell ist, ist es verständlich, Sex mit dem gleichen Geschlecht zu haben etc. Eine moralische Wertung ergibt sich daraus nicht. Und über Machtverhältnisse nachzudenken, nur weil man seinen Penis in eine Vagina steckt bringt einen auch nicht weiter. Eher im Gegenteil, was den eigentlichen Akt betrifft (abgesehen davon, dass bestimmte Machtverhältnisse bestimmte Leute anregen). Der ganze Mist, dass mit Sex per se Macht ausgedrückt wird, mag für Mitbegründer der Queertheory und Männerfeinde wie Adrienne Rich interessant gewesen sein, aber so lange beide Spass daran haben und es machen wollen muss es rein gar nichts mit Machtverhältnissen zu tun haben.

Das Sex immer im Kontext von Macht zu sehen ist, ist glaube ich einer der größten Trugschlüsse des Feminismus.

Wichtig ist es außerdem, den Stellenwert von Sexualität in (Liebes)Beziehungen zu hinterfragen sowie zu überlegen, weshalb körperliche Nähe als Sexualität definiert wird. (Oftmals wird allein Penetration als „Sex“ definiert. Damit wird Sex als heterosexuelle, männliche Norm gesetzt, welche abzulehnen ist und kritisiert werden muss).

Gott, was für eine Sexualitätsfeindlichkeit. Sex zu wollen ist eben auch schon irgendwie Patriarchat und der Mann sollte sich gefälligst schämen, dass er da schon wieder Macht ausüben möchte. Ein viel einfacherer Grundsatz: Wenn dir Sex in einer Beziehung wichtig ist und du meinst, dass du davon zu wenig hast, dann such dir eine andere Beziehung, in der beide besser zusammen passen. Wenn du in deiner Beziehung Körperlichkeit willst, dann kannst du eben keine mit einem führen, der das nicht will. Das gilt ebenso andersherum. Und natürlich hat Sex viel mit Penetration zu tun, jedenfalls wenn zumindestens einer der beiden etwas hat, mit dem man penetrieren kann. Sei es beim Blowjob, beim vaginalen Sex oder beim Analsex. Wenn zwei Frauen Sex haben, dann kann es ihnen auch vollkommen egal sein, wenn ein Heterosexueller oder ein schwuler Mann beim Sex gerne penetriert. Dadurch ändert sich für die homosexuelle Frau nicht und wenn sie ihrerseits gerne einen Dildo, ihre Finger oder was auch immer nimmt oder will, dass das der Partner macht, dann sei ihr dabei entstehende sexuelle Lust ebenso gegönnt als wenn sie andere Praktiken verwendet. Was soll eigentlich dieses „ich kann nicht penetrieren also darf allen anderen das auch nicht wichtig sein!“?

Mit „queer“ sollen Identitäten verhandelt und politisiert werden und eine Auseinandersetzung mit Identitäten und den Grenzen von „Identitäts- und Reformpolitik“ stattfinden (vgl. Holzleithner 2001; Jagose 2001: 167).

Es ist eben ein Fall von „das Private ist politisch“. Was man selbst will ist unwichtig, wenn es nicht in das große Ganze passt und das wiederum muss sich auch noch nach extremen Sonderfällen ausrichten. Das eine Welt auch gut sein kann, in der Minderheiten einfach Minderheiten sind ohne das deswegen alle anderen ihr Verhalten ändern müssen kommt da nicht vor. Alles ist Diskriminierung, sogar, wenn man seinen Penis gerne in seine dies auch wollende Freundin steckt. Weil man damit Macht ausübt. Krank irgendwie.

– „Eine queere Forderung lautet deshalb, dass es nicht darum gehen kann, Politik auf einer Identität aufzubauen, die das Ergebnis von Herrschaft ist. Vielmehr ginge es darum, diejenigen gesellschaftlichen Praktiken und Kontexte, die diese Zuschreibung von ‚Identität‘ begünstigen, aufzuzeigen und anzugreifen“ (Jagose 2001: 167-168). Weiters ist es wichtig festzuhalten, dass queer an keine „bestimmte Identitätskategorie gebunden ist“ (Jagose 2001: 14). Der Begriff stellt auch keine neue Identität dar, sondern möchte vielmehr Kritik an Identitäten üben, um aufzudecken, wie Begriffe konstruiert sind (vgl. Villa 2007: 178).

Es muss den typischen männlichen Feministen stark frustrieren, wenn er sich in Geschlechtslosigkeit übt und er dann doch nur ein Dudebro ist. Denn gleichzeitig weiß er ja, dass er seine Privilegien nie ablegen kann. Er bleibt Mann und muss sich immer noch irgendwie selbst hassen. Er kann aber immerhin etwas Vergebung erhoffen, wenn er seine Identität aufgibt und bloß kein Mann ist. Gleichzeitig sollte er aber wohl nie von einer Frau verlangen, keine Frau zu sein. Das wäre gewiss Sexismus. Um Herrschaftsfrei zu sein muss er sich ganz der Herrschaft der Frau unterwerfen. Denn Frauen haben ja nie Macht und ihre Identität kann daher nie das Ergebnis von Herrschaft sein. Eigentlich erstaunlich, dass man dann im Kontext „Rasse“ so vehement darauf besteht, dass man sich aus einer anderen Kultur nichts aneignen darf, weil das denen etwas wegnimmt.

Lightyear schließt mit weiteren Fragen:

Weitere Fragen, welche für die Reflexion von Privilegien hilfreich sein können
• Wer macht die reproduktive Arbeit (Raum fegen, Abwasch, Essen vorbereiten, emotionale Beziehungsarbeit, Kindererziehung)?
• Wie ist unser Redeverhalten?
• Wie ist zahlenmäßig das Verhältnis Frauen* – Männer* in Gruppen?
• Warum nehmen Frauen* weniger am öffentlichen Leben teil?
• Haben wir gewaltfreie, liebevolle Beziehungen und Umgangsformen?
• Welche Rolle spielen Liebe und Beziehungen, gehen wir in der Sexualität achtsam miteinander um?
• Wie sind die ökonomischen Verhältnisse, wie gleichen wir diese aus?
• Wer organisiert / plant Kinderbetreuung, wer führt diese schließlich durch?
• Ist unsere Utopie und Praxis offen für vielfältigste Lebensentwürfe (kulturell, sexuell, religiös, spirituell, körperlich)?

Es gibt viel zu tun, wenn man seine Privilegien über Bord wirft. Und alles ist der Ideologie unterworfen, von der Aufteilung der Arbeit über das Redeverhalten, der Zusammensetzung des Freundeskreises oder der Zusammensetzung bei anderen Aktivitäten. Unter dieser Basis stelle ich mit ein liebevolles Zusammenleben eher schwieriger vor, gerade wenn auch Sex irgendwie in Richtung Unterdrückung geht. Hier stellt sich natürlich auch die Frage: Wie tief muss man es hinterfragen und reflektieren, wenn man aus ganz freien Willen und ohne irgendwelche Machtverhältnisse gerne „traditionell“ lebt, also sie die Kinderbetreuung etwas mehr übernimmt und er mehr verdient? Muss man beständig anführen, dass man das alles hinterfragt hat, damit andere nicht denken, man stärke hier doch die Geschlechterrollen?

 

Frauen darf man nicht als doof darstellen und Minions als entsorgbare Helfer

Die Minions sind kleine bösartige Helfer von Schurken, die in dem ersten Film, „Ich- einfach unverbesserlich“ die Rolle des Comic Reliefs übernommen haben und tollpatschig immer wieder dazu neigen, etwas falsch zu machen, aber dennoch ihren Herren und Meister nach Kräften zu unterstützen. Sie starben immer wieder recht sinnlos, mit ihnen wurde experimentiert, sie waren austauschbar – man möchte fast sagen „disposabel„. Das hat sie so beliebt gemacht, dass sie nunmehr einen eigenen Film bekamen.

Hier ein Bild zur Veranschaulichung:

Minions

Minions

Vereinzelt nahmen die Minions insoweit auch weibliche Rollen an, etwa als French Maid:

French Maid Minion

French Maid Minion

Tatsächlich ist den Minions kein Geschlecht zugewiesen, weder männlich noch weiblich und ich bezweifele, dass sie einen Penis haben. Man könnte sie vollkommen Asexuell lesen, bereit in jede Rolle zu schlüpfen.

Nachdem aber nunmehr die lustigen Gesellen auch mit dem eigenen Film noch positiver wurden kam von feministischer Seite die Frage auf, warum es keine weiblichen Minions geben würde.

Einer der Erschaffer antwortete dabei erfrischend ehrlich:

It seems that Hollywood’s old boys’ club extends to yellow pill-shaped henchmen for animated supervillains.

According to “Minions” creator Pierre Coffin, in fact, all the title characters in Universal’s prequel to two “Despicable Me” hits are male, voiced by male actors (including Coffin himself).

For the French animator, who co-directed the new film with Kyle Balda, the masculine-only nature of the Minions owes to their all-around cloddishness. “Seeing how dumb and stupid they often are, I just couldn’t imagine Minions being girls,” he told TheWrap.

Ich kann mir ohne weiteres vorstellen, dass er da Probleme gehabt hätte. Denn Mädchen einfach so als dumm darzustellen darf man nicht. Die einzigen Beispiele, bei denen das geht, sind vielleicht noch hübsche Frauen, bei denen man mit dem Klischee der dummen Blondine spielen kann, wobei mir da auch gerade nur Kelly Bundy einfällt.

Ein Mädchen einfach so im Weltall erfrieren zu lassen, in die Luft zu jagen oder andererweitig weh zu tun, sie als dumm darzustellen und als austauschbar, als vollkommen ununterscheidbarer Teil der Masse gesichtloser Helfer, die einfach durch den nächsten ersetzt werden, wenn einer wegfällt und bei denen in den ersten Filmen keiner eine wirkliche Beziehung zu dem anderen hat, dass passt eben nicht zu dem Klischee des Weiblichen, dass schützenswert ist, das begehrt wird, dass man nicht schlecht behandeln soll, dass nicht austauschbar ist und nicht entbehrlich, eben „disposable“.

Wie soll er auch auf diese Idee kommen?

Ich kann ihn auch aus der Sicht eines Schreibers verstehen: Weibliche Minions hätten hier die Sache komplizierter gemacht, man hätte sie ja auch innerhalb der Minions zumindest als weiblich wahrnehmen müssen, was gewisse Beziehungen untereinander erfordert, sie hätten sich weiblich verhalten müssen, man hätte viel mehr Story viel früher auf die Minions legen müssen, die eben einfach austauschbare „Igors“ sein sollen, nur in lustig.

Die Filmmacher hatten dabei extra darauf geachtet, dass sie diesmal eine weibliche Bösewichtin nehmen, Scarlett Overkill:

Scarlett Overkill

Scarlett Overkill

Aber das war natürlich nicht gut genug.

Genderama verlinkte dazu auf einen interessanten Beitrag, der einige Stimmen dazu nennt:

Like, yes I don’t like minions as much as the next person, but… the idea that a minion can’t be a female because “lol they’re all too clumsy and dumb for any of them to be girls”…. isn’t it kinda dehumanizing?
Girls can only ever be portrayed as badass/heroic/sexually appealing, and the film industry would rather exclude the gender altogether than make them clumsy silly and generally unnatractive?

aaaand…. everyones celebrating this???????

Betreuungsgeld durch das Bundesverfassungsgericht aufgehoben

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass das Betreuungsgeld nicht vom Bund in dieser Form festgesetzt werden kann. Der Spiegel berichtet:

Eltern von nahezu einer halben Million Kinder erhalten inzwischen dasBetreuungsgeld. Sie bekommen 150 Euro im Monat, wenn sie ihre Kleinen zwischen dem 15. und 36. Lebensmonat zu Hause betreuen, statt sie in eine Kita zu geben. Doch der umstrittene Zuschuss ist nicht rechtmäßig. Das urteilte der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts am Dienstag.

Ferdinand Kirchhof, Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, sagte, das bundesweite Gesetz verstoße gegen das Grundgesetz. Für das Gericht stand vor allem eine formale Frage im Vordergrund: Ist der Bund überhaupt für das Betreuungsgeld zuständig, oder hätten nicht eher die Länder diese Frage regeln müssen?

Die acht Richterinnen und Richter des Ersten Senats entschieden einstimmig, das Betreuungsgeld ist Ländersache. Der Bund hätte es nicht einführen dürfen. Das Betreuungsgeld sei nicht zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse notwendig, begründete das Gericht sein Urteil. Damit ist der Zuschuss verfassungswidrig.

„Wegen der fehlenden Zuständigkeit des Bundes hat sich der Senat nicht mehr mit der materiellen Frage befasst, ob ein Betreuungsgeld mit den Grundrechten vereinbar wäre“, sagte Gerichtsvizepräsident Kirchhof.

Auch die Begründung, die dem Bund kurz vor der mündlichen Verhandlung noch eingefallen war, wirkte nicht: Dass nämlich das Betreuungsgeld Teil einer „Gesamtkonzeption“ mit dem Ausbau der Kita-Plätze und damit insgesamt als Bundesregelung zulässig sei

In der Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts heißt es dazu:

Keine Gesetzgebungskompetenz des Bundes für das Betreuungsgeld

Pressemitteilung Nr. 57/2015 vom 21. Juli 2015

Urteil vom 21. Juli 2015
1 BvF 2/13

Dem Bundesgesetzgeber fehlt die Gesetzgebungskompetenz für das Betreuungsgeld. Dies hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts mit heute verkündetem Urteil entschieden. Die §§ 4a bis 4d des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes, die einen Anspruch auf Betreuungsgeld begründen, sind daher nichtig. Sie können zwar der öffentlichen Fürsorge nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 GG zugeordnet werden, auf die sich die konkurrierende Gesetzgebung des Bundes erstreckt. Die Voraussetzungen des Art. 72 Abs. 2 GG für die Ausübung dieser Kompetenz durch den Bund liegen jedoch nicht vor. Das Urteil ist einstimmig ergangen.

Sachverhalt:

Antragsteller im Verfahren der abstrakten Normenkontrolle ist der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg. Er wendet sich gegen die mit dem Betreuungsgeldgesetz vom 15. Februar 2013 eingefügten §§ 4a bis 4d des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes. Diese Regelungen sehen im Wesentlichen vor, dass Eltern in der Zeit vom 15. Lebensmonat bis zum 36. Lebensmonat ihres Kindes einkommensunabhängig Betreuungsgeld in Höhe von zunächst 100 € und mittlerweile 150 € pro Monat beziehen können, sofern für das Kind weder eine öffentlich geförderte Tageseinrichtung noch Kindertagespflege in Anspruch genommen werden.

Wesentliche Erwägungen des Senats:

  1. Die Regelungen zum Betreuungsgeld sind dem Gebiet der öffentlichen Fürsorge im Sinne des Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 GG zuzuordnen. Ein anderer Kompetenztitel kommt nicht in Betracht. Der Begriff „öffentliche Fürsorge“ ist nicht eng auszulegen. Er setzt voraus, dass eine besondere Situation zumindest potentieller Bedürftigkeit besteht, auf die der Gesetzgeber reagiert. Dabei genügt es, wenn eine – sei es auch nur typisierend bezeichnete und nicht notwendig akute – Bedarfslage im Sinne einer mit besonderen Belastungen einhergehenden Lebenssituation besteht, auf deren Beseitigung oder Minderung das Gesetz zielt. Dies ist beim Betreuungsgeld der Fall.
  2. Die Voraussetzungen des Art. 72 Abs. 2 GG sind jedoch nicht erfüllt. Nach dieser Vorschrift hat der Bund – u. a. im Bereich des Art. 74 Abs. 1 Nr. 7 GG – das Gesetzgebungsrecht nur, wenn und soweit die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet oder die Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit im gesamtstaatlichen Interesse eine bundesgesetzliche Regelung erforderlich machen.
  3. a) Die Regelungen sind nicht zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet erforderlich.
  4. aa) Dies wäre dann der Fall, wenn sich die Lebensverhältnisse in den Ländern in erheblicher, das bundesstaatliche Sozialgefüge beeinträchtigender Weise auseinander entwickelt hätten oder sich eine derartige Entwicklung konkret abzeichnete. Das bloße Ziel, bundeseinheitliche Regelungen in Kraft zu setzen oder eine allgemeine Verbesserung der Lebensverhältnisse zu erreichen, genügt hierfür nicht.
  5. bb) Diesen Anforderungen genügen die Bestimmungen über ein bundeseinheitliches Betreuungsgeld nicht. Insbesondere bilden die in der Begründung des Gesetzentwurfs niedergelegten Erwägungen insoweit keine tragfähige Grundlage.

Zwar gibt es gegenwärtig nur in Bayern, Sachsen und Thüringen ähnliche staatliche Leistungen. Dies führt jedoch nicht zu einer erheblichen Schlechterstellung von Eltern in jenen Ländern, die solche Leistungen nicht gewähren. Ohnehin könnte das Bundesbetreuungsgeld ein bundesweit gleichwertiges Förderungsniveau von Familien mit Kleinkindern schon deshalb nicht herbeiführen, weil keine Anrechnungsvorschrift bezüglich bereits bestehender Landesregelungen existiert, so dass Eltern neben dem Bundesbetreuungsgeld in den drei genannten Ländern weiterhin zusätzlich das Landeserziehungsgeld beziehen können.

Die Erforderlichkeit des Betreuungsgeldes zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse ergibt sich auch nicht daraus, dass der Ausbau der Kindertagesbetreuung von Bund und Ländern seit Jahren gefördert wird und es darum einer Alternative zur Inanspruchnahme von Betreuung durch Dritte bedürfte. Das Merkmal der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zielt auf den Ausgleich von Nachteilen für Einwohner einzelner Länder zur Vermeidung daraus resultierender Gefährdungen des bundesstaatlichen Sozialgefüges, nicht aber auf den Ausgleich sonstiger Ungleichheiten.

Aus den Grundrechten ergibt sich – ungeachtet der Frage, ob dies überhaupt Bedeutung hinsichtlich der Anforderungen des Art. 72 Abs. 2 GG entfalten könnte – nichts anderes. Konkrete Ansprüche auf bestimmte staatliche Leistungen lassen sich aus dem verfassungsrechtlichen Gebot des Art. 6 Abs. 1 und 2 GG, die Pflege- und Erziehungsleistung der Eltern zu unterstützen, nicht herleiten. Auch der Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG gebiet weder dem Bundes- noch dem Landesgesetzgeber, ein Betreuungsgeld zu gewähren, um eine vermeintliche Benachteiligung gegenüber jenen Eltern zu vermeiden, die einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz in Anspruch nehmen. Das Angebot öffentlich geförderter Kinderbetreuung steht allen Eltern offen. Nehmen Eltern es nicht in Anspruch, verzichten sie freiwillig, ohne dass dies eine verfassungsrechtliche Kompensationspflicht auslöste.

Dass bis heute zwischen den Ländern erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Verfügbarkeit öffentlicher und privater Angebote im Bereich der frühkindlichen Betreuung bestehen, vermag die Erforderlichkeit des Betreuungsgeldes zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse ebenfalls nicht zu begründen. Denn das Betreuungsgeld ist nicht als Ersatzleistung für den Fall ausgestaltet, dass ein Kleinkind keinen Platz in einer Betreuungseinrichtung erhält. Vielmehr genügt die Nichtinanspruchnahme eines Platzes auch dann, wenn ein solcher vorhanden ist. Vor allem aber besteht ein einklagbarer Leistungsanspruch für den Zugang zu öffentlich geförderten Betreuungseinrichtungen, der nicht unter Kapazitätsvorbehalt gestellt ist. Daher ist das Betreuungsgeld von vornherein nicht auf die Schließung einer Verfügbarkeitslücke gerichtet.

Schließlich vermag auch der gesellschaftspolitische Wunsch, die Wahlfreiheit zwischen Kinderbetreuung innerhalb der Familie oder aber in einer Betreuungseinrichtung zu verbessern, für sich genommen nicht die Erforderlichkeit einer Bundesgesetzgebung im Sinne des Art. 72 Abs. 2 GG zu begründen. Auf die Frage, ob das Betreuungsgeld überhaupt geeignet ist, dieses Ziel zu fördern, kommt es daher nicht an.

  1. b) Das Betreuungsgeld ist nicht zur Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit erforderlich.
  2. aa) Der Annahme, die angegriffene Bundesregelung sei zur Wahrung der Rechtseinheit erforderlich, steht bereits entgegen, dass sie zusätzliche vergleichbare Leistungen in einzelnen Ländern bestehen lässt, so dass eine Rechtsvereinheitlichung ohnehin nicht herbeigeführt wird. Die bundesgesetzliche Bereitstellung von Betreuungsgeld ist auch nicht zur Wahrung der Wirtschaftseinheit erforderlich, denn unterschiedliche Landesregelungen oder das Untätigbleiben der Länder haben keine erkennbaren erheblichen Nachteile für die Gesamtwirtschaft mit sich gebracht.
  3. bb) Die Erwägungen aus dem Gesetzgebungsverfahren zum Kinderförderungsgesetz sind auf das Betreuungsgeld nicht übertragbar. Während dort auf den Zusammenhang zwischen Kinderbetreuung und Beteiligung von Eltern am Arbeitsleben abgestellt und damit an die Bedeutung der Regelungen als Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsfaktor angeknüpft wurde, fördert das hier zu beurteilende Betreuungsgeld die Erwerbsbeteiligung von Eltern nicht. Insbesondere ist es weder dazu bestimmt noch ist es angesichts seiner Höhe dazu geeignet, eine private, nicht öffentlich geförderte Kinderbetreuung zu finanzieren.
  4. cc) Auch die Erwägungen des Gesetzentwurfs zur Einführung des Elterngeldes, in dem das bundesstaatliche Regelungsinteresse vor allem auf die Arbeitsmarkteffekte elternschaftsbedingter Auszeiten gestützt wurde, sind nicht auf das Betreuungsgeld übertragbar. Das Elterngeld stellt mit einer Höhe von 67 % des vorherigen Einkommens einen erheblichen Faktor für die Frage einer Unterbrechung der Erwerbstätigkeit dar. Dass das Betreuungsgeld mit einer monatlichen Zahlung von 150 € geeignet wäre, einen auch nur annähernd ähnlichen Unterbrechungseffekt zu entfalten, ist nicht erkennbar.
  5. c) Auch die Überlegung, das Betreuungsgeld sei im Verbund mit dem Kinderförderungsgesetz kompetenzrechtlich als Ausdruck eines Gesamtkonzepts zu betrachten, vermag die Erforderlichkeit der angegriffenen Regelungen nach Art. 72 Abs. 2 GG nicht zu begründen.
  6. aa) Will der Bundesgesetzgeber verschiedene Arten von Leistungen der öffentlichen Fürsorge begründen, muss grundsätzlich jede Fürsorgeleistung für sich genommen den Voraussetzungen des Art. 72 Abs. 2 GG genügen.

Der hier zu entscheidende Fall lässt davon keine Ausnahme zu. Die angegriffenen Regelungen genügen nicht deshalb den Anforderungen des Art. 72 Abs.  2 GG, weil sie in solch untrennbarem Zusammenhang mit anderen bundesrechtlich geregelten Förderinstrumenten stünden, dass sich deren Erforderlichkeit ausnahmsweise auf die angegriffenen Regelungen erstreckte. Die Regelungen des Kinderförderungsgesetzes verlören nichts von ihrer Tragfähigkeit, wenn das Betreuungsgeld entfiele. Auf die Frage, ob die Erwähnung des Betreuungsgeldes bereits im Kinderförderungsgesetz belegt, dass schon dort ein Gesamtkonzept zur Förderung der Betreuung von Kleinkindern angelegt war, kommt es deswegen nicht an. Mit dieser Absichtserklärung des Gesetzgebers wird zwar eine konzeptionelle Verbindung der Regelungen dokumentiert. Maßgeblich ist aber nicht die konzeptionelle Verbindung, sondern die objektive Untrennbarkeit der Regelungen, an der es hier fehlt.

  1. bb) Aus der Prärogative des Bundesgesetzgebers hinsichtlich der Voraussetzungen des Art. 72 Abs. 2 GG ergibt sich kein anderes Ergebnis. Sie bezieht sich insbesondere auf die Einschätzung und Bewertung tatsächlicher Entwicklungen und erstreckt sich auch auf eine Prärogative für Konzept und Ausgestaltung von Gesetzen, was einschließt, eine Verbindung zwischen eigenständigen Instrumenten der Fürsorge herzustellen. Dies bedeutet jedoch keine vollständige Freistellung von verfassungsrechtlicher Kontrolle, ob eine Regelung im Rahmen eines regulatorischen Gesamtkonzepts des Bundesgesetzgebers erforderlich ist. Dem Bundesgesetzgeber hier eine nicht justitiable Verknüpfungskompetenz zu überlassen, verbietet sich nicht zuletzt angesichts der Entstehungsgeschichte des Art. 72 Abs. 2 GG. Könnte er kraft politisch gewollter Verklammerung eine Kompetenz begründen, hätte er die tatbestandlichen Voraussetzungen selbst in der Hand. Dies wollte der verfassungsändernde Gesetzgeber im Jahr 1994 durch die Reform des Art. 72 Abs. 2 GG ausschließen.
  2. Die vom Antragsteller aufgeworfene Frage, ob die angegriffenen Vorschriften mit den Grundrechten vereinbar sind, bedarf keiner Antwort, weil die Bestimmungen wegen der fehlenden Gesetzgebungskompetenz nichtig sind.

Das Bundesverfassungsgericht hat demnach nicht gesagt, dass ein solches Betreuungsgeld nicht erlassen werden darf, sondern das es jedenfalls der Bund nach dem ihm im Grundgesetz zugewiesenen Kompetenzen nicht darf.

Persönlich fand ich das Betreuungsgeld von vorneherein keine gute Idee. Kindern tut es meiner Meinung nach gut mit anderen Kindern im Kindergarten zusammen zu sein, soziale Kompetenzen und den Umgang mit anderen zu erlernen etc. Ich glaube, dass das einem Kind hilft, sich zu entwickeln. Und gerade auch die sprachliche Entwicklung scheint mir in dem Bereich wichtig zu sein, wenn das Kind aus einer ausländischen Familie kommt. Insofern stört mich der Wegfall des Betreuungsgeldes nicht.

Wie seht ihr es?
Andere Beiträge dazu:

Selektion bezüglich sozialer Interaktionen

Geht man davon aus, dass Verhalten über das Gehirn ebenfalls erheblich durch evolutionäre Selektion geprägt wird, dann stellt sich auch die Frage, welchen Regeln menschliche Interaktionen in dieser unterliegen könnten.

Der Selektionsdruck müsste insoweit nach der Frage „welche folgen hat eine mögliche Art und weise der Interaktion auf meinen potentiellen Fortpflanzungserfolg? (oder den meiner Gene im Wege der Verwandtenselektion“ ausgerichtet sein.

Ein Verhalten, welches im Schnitt den Fortpflanzungserfolg behindert hat eine Selektion gegen sich, ein Verhalten, welches zu einer Verbesserung der Fortpflanzungswahrscheinlichkeit oder Qualität führt, würde eine Selektion für sich haben.

Dabei ist „Fortpflanzung“ nicht einfach nur zu verstehen als Penis in Vagina, sondern viel allgemeiner, es geht um alle Faktoren, die eine Fortpflanzung über mehrere Generationen begünstigt, was bei Überleben anfängt, aber auch die Anhäufung von Ressourcen, das Schließen von Bündnissen und die Wertung von anderen über das Verhalten. Es wäre also eine klassische Situation, bei der evolutionäre Spieltheorie greifen könnte:

Welche Informationen entnehmen Leute meinem Verhalten, was Signalisiere ich, wenn ich mich auf eine bestimmte Weise verhalte und wie beeinflusst dies das Verhalten der anderen und wie sollte ich darauf reagieren?

Ich Brainstorme mal etwas dazu: Es kämen beispielsweise folgende Regeln in Betracht

  • Personen des anderen Geschlechts  mit hohen eigenen Fortpflanzungswert möglichst gut behandeln.
  • Personen, deren Wertung hohen Einfluss darauf haben kann wie andere mich sehen besonders gut behandeln.
  • In Situationen in denen andere mich besonders wahrnehmen und mich werten vorsichtig sein, wenn es auf ihre Wertung ankommt und die Gefahr der Missbilligung besteht oder man einen geringen wert darstellen könnte
  • Negative Wertungen anderer vermeiden
  • Signale von Anderen über deren Wert aufnehmen und berücksichtigen und im eigenen Verhalten berücksichtigen
  • Bedenken, das das eigene Verhalten gegenüber andere Rückschlüsse über den eigenen Wert zulässt, wer Leute mit geringen Staus mit hohen Status behandelt der wird sich selbst wohl einen niedrigen Status zuweisen.

Zu berücksichtigen wären wohl auch Geschlechtsunterschiede. Für Männer kann es sich allgemein lohnen, Frauen gut zu behandeln und ihnen Vorrechte einzuräumen: Um so mehr Frauen in der Nähe sind, um so höher die Fortpflanzungsmöglichkeiten. Gleichzeitig kann ein zu starkes Einschmeicheln eher einen geringen Wert verdeutlichen.

Eine Frau diese Vorzugsbehandlung nicht zukommen zu lassen kann dann ein Zeichen sein, dass man selbst genug Frauen um sich herum hat, also anscheinend begehrt ist.

In der Pickup-Reihe wurde mal das Beispiel verwendet, dass man sich vorstellen solle, wie eine Person mit besonders hohen Status, der als sexy angesehen wird, reagieren würde. Wie also zB Brad Pitt sich in der entsprechenden Situation verhalten würde. Für ihn wäre es etwas vollkommen anderes, wenn eine schöne Frau ihn anlächelt, weil er es gewohnt ist und er dem Vorfall insoweit keine besondere Wertigkeit zuweist (oder zumindest eine andere als ein normaler Mann). Sein Verhalten ist insoweit ein Hinweis darauf, wie sich sonst Frauen ihm gegenüber verhalten.

Oder man solle sich in bestimmten Situationen vorstellen, wie unterschiedlich man reagieren würde, wenn einem sein Chef eine bestimmte Frage stellt oder eine gänzlich unwichtige Person. In der einen Situation wäre man vielleicht angespannt, weil von der Meinung des Chefs einiges abhängen kann, in der anderen vollkommen entspannt.

Diese unterbewußten Wertungen über Wichtigkeit der anderen Person und den sich daraus ergebenden richtigen Verhalten unsererseits aber auch den Wertungen anderer stellt nach dieser Betrachtung unser Gehirn in jeder sozialen Situation an.

Droht eine Gefahr für unsere Reputation, unseren Status und unser Ansehen, dann werden wir eben nervös. Beispielsweise, wenn besonders viele Personen oder besonders wichtige Personen einen bewerten werden.

Gleichzeitig entwickeln wir eine gewisse Abneigung gegen Personen, die einen (zu) niedrigen Status oder einen zu geringen Wert haben und uns „runterziehen“.

Gender Studies und Ideologie III: Leserbriefe

Bei Artikeln zum Feminismus ist es recht amüsant die Kommentare darunter zu lesen, die meist recht kritisch sind. Diesen hier unter einem Artikel zu den Gender Studies fand ich recht interessant:

Das „Zentrum für interdiszipinäre Geschlechterstudien“ der HU Berlin wird von einem „Team“ und einem „Zentrumsrat“ geleitet. In letzterem gibt es keinen einzigen Mann und im „Team“ ganze zwei (von 19), die im PC-Pool arbeiten. (Penisbesitzer werden akzeptiert, wenn sie die Technik in Schuss halten.) Die Leitung der „Geschlechterstudien“ ist eine komplett männerbefreite Zone. Es ist das einzige Institut der HU, in dem Gleichstellungsziele de facto irrelevant sind. Ob in der Mathematik Professorinnen unverzichtbar sind, ist fraglich. Aber wenn es ein Fach gibt, in dem ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis sachlich erforderlich wäre, dann doch wohl die Gender Studies. Ausgerechnet dieses Fach wird exklusiv von Frauen kontrolliert.
Das Zentrum wirbt mit dem Slogan „Ich will Gender studieren!“ Von mehreren Studienanfängern weiß ich, dass sie hier von der Verwaltung zwangseingeschrieben wurden, nachdem sie im gewünschten Studienfach keinen Platz erhielten. Kein triviales Problem, weil sie bis zum ersehnten Fachwechsel benotete Leistungen erbringen müssen und sowohl Studentinnen als auch Studenten mir berichtet haben, dass der Meinungskorridor hier äußerst schmal ist. Wer grundsätzlich widerspricht und Referate oder Hausarbeiten vorlegt, die vom feministischen Katechismus abweichen, riskiert Punktabzug.
Kein Universitätsfach schottet sich so rigide von allgemein akzeptierten Mindeststandards und Gepflogenheiten ab wie die Genderstudies. Wissenschaft sieht anders aus.

Das mit dem „Zwangseinschreiben“ würde ich noch interessant finden. Ich nehme mal an, damit ist gemeint, dass ihnen mitgeteilt wurde, dass sie sich da einschreiben können, bis sie einen Platz bekommen, weil da was frei war und sie man so vielleicht auch die Zahlen etwas hoch halten möchte. Wäre aber interessant, wenn da einer was zu hätte.

Diesen hier fand ich dazu auch interessant:

Der Artikel entlarvt die „Gender Studies“ an mehr als einer Stelle unfreiwilligerweise selbst als das was sie wirklich sind: Politisches Programm und eben KEINE Wissenschaft.

„dass es eine Menge Menschen gibt, die gar nicht befreit werden wollen?“

Es geht also um „Befreiung“? Politik. Keine Wissenschaft.

„dass die Dinge nicht so sein müssen, wie sie „immer“ (also seit den 1950ern) waren?“

Es geht also darum, ‚die Dinge‘ zu ändern? Politik. Keine Wissenschaft.

„Die Geschlechterordnung […] muss kritisiert werden, weil es neben vielen rundum mit dem Status quo Zufriedenen auch etliche Unzufriedene gibt. Dass die Diskussion darum, wer wir sein wollen und wie wir leben wollen,“

Es geht um die Diskussion, wie wir leben wollen? (zu beachten das Wörtchen ‚wollen‘) Es geht darum, „Unzufriedene“ zufriedenzustellen? Politik. Keine Wissenschaft.

In der Tat ist der „Befreiungsansatz“ etwas, was so ohne weiteres in einem Unistudiengang nichts zu suchen hat, weil es eine Wertung ist. Theoretisch sollten – wenn es ein nicht ideologischer Studiengang wäre – bestimmte Theorien zu Geschlechtern besprochen werden, auch Meinungen dazu dargestellt werden, aber das Ergebnis offen sein. Gerade bei einem Thema wie Geschlechterrollen und gerade bei einem Studiengang, der sich rühmt, dass es keine objektiven Wahrheiten gibt.

Ebenso wie diese hier:

Das Problem, das viele Menschen (auch ich) mit den Gender – Studies haben, lässt sich auf zwei Punkte zurückführen: Erstens lehnt die große Mehrheit die Aussagen dieser Theorie intuitiv ab. Zweitens werden die Erkenntnisse von vielen Anhängern als Faktum präsentiert und jede Kritik daran wird als wahlweise frauenfeindlich oder reaktionär abgetan.
Diese fundamentalistische Herangehensweise gegenüber jedweder Kritik an einer Theorie, die nicht bewiesen werden kann und einen kompletten Umbau unserer Gesellschaft anhand für vieler nicht nachvollziehbarer Kriterien anstrebt, sorgt für die mangelnde Akzeptanz derselben.
Ich persönlich halte die Gender – Studies für einen lächerlichen Irrweg, der unsere Sprache und unsere Gesellschaft feministisch umbauen möchte. Selbstverständlich bin ich für die Gleichberechtigung der Frau, das ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Logik. Aber das Geschlecht als bloßes soziales Konstrukt? Nein, niemals. Hanebüchener Unsinn, nichts sonst.

Ich würde es ja auch nach wie vor interessant finden, wenn man erst einmal feministische Theorien kurz zusammenfasst, meinetwegen von Gender Studies Studenten etc und dann Leute dazu befragt, was sie davon halten. Ich glaube auch, dass es die meisten ablehnen würden. Und in der Tat ist eine sachliche Reaktion auf Kritik in der Hinsicht nicht zu erwarten.
Aber auch ruhigere Kommentare wie diesen hier:

Ich bin der Meinung, alle sollten erst einmal einen Schritt zurücktreten, tief Luft holen und einen Gang zurückschalten.

Diese pauschalisierende Hasstiraden gegen die Gender-Studies spielen nur den Vertreterinnen dieser Zunft in die Hand, die von den Kommentatoren hier benannt werden.

Kritik an den Gender-Studies ist notwendig, ansonsten droht die Gefahr, dass sich deren Vertreter völlig isolieren, aber sie muss sachlich geführt werden. Vor allem aber muss getrennt werden zwischen den Lautsprechern des Feminismus wie Alice Schwarzer und dieser Aufschrei-Frau, deren Name mir entfallen ist, und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Geschlechterfragen.

Denn auf einer sachlichen Ebene kann man diesen immer noch am besten begegnen. So steht doch so einiges aus dieser Fachrichtung auf einer wirklich dünnen wissenschaftlichen Basis.

Im Grunde kann ich den Zorn auch ein bisschen verstehen. Sich ständig von irgendwelchen „Netzfeministinnen“ als rückwärtsgewand, sexistisch und frauenunterdrückend bezeichnen zu lassen, trägt nicht zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Gender-Studies bei.
Und als Mann, der gleiche Rechte und Chancen für Frauen als Selbstverständlichkeit betrachtet, geht mir persönlich das ziemlich auf die Nerven.

Einen Aufruf zur sachlichen Kritik finde ich auch immer gut, ich bin auch dafür, dass dünne Fundament aufzuzeigen.

Oder auch dieser hier:

Gender und Feminismus haben zum Teil an ihrem schlechten Ruf mitgearbeitet. Geisteswissenschaften leben von Pluralismus und Diskurs innerhalb einer Wissenschaft.

Dieses geschah imho nicht. Radikale Meinungen wurden geduldet, oder die gemäßigten Vertreter haben sich nicht klar genug abgegrenzt oder Paroli geboten. In der Außenwirkung ist weder Gender noch Feminismus objektiv, und das gepaart mit einem postulierendem statt deskriptiven Selbstverständnis…das kann nicht gutgehen.

Auch ist die simple Reduktion von Problemen auf Mann vs./und Frau als monokausaler Lösungsansatz nicht gerade hilfreich. Stereotypen baut man nicht ab, indem man selbst pausenlos welche aufbaut.

An sich müsste innerhalb des Feminismus und der Genderwissenschaft ein kritischer Selbstreinigungsprozess stattfinden. Vielleicht kann dann irgendwann wieder der Ruf hergestellt werden objektiv zu sein.

Die Idee soziale Interaktion, das Entstehen von Rollen und Erwartungshaltungen unter dem Standpunt nurture and nature zwischen Menschen zu untersuchen, ist nötig.

Nur vielleicht ist die Soziologie und Psychologie dafür besser geeignet, als der Feminismus und die Genderwissenschaft, zumindest in der jetzigen Form. Und ich bezweifle, dass das in naher Zukunft besser wird.

Das fasst kurz zusammen, was man besser machen könnte. Ein kritischer Reinigungsprozess, in dem man sich tatsächlich bemüht, Forschung und nicht Politik zu betreiben, würde das Fach in der Tat durchaus interessant machen

Und dieses hier:

Schade. Bis vor wenigen Jahren hab ich dafür plädiert, dieser jungen Wissenschaft erstmal etwas Zeit zu geben, um sich zu etablieren zu können — oder eben zu verschwinden. Dass diverse Fachdisziplinen erst eine Weile brauchen, ist nun kein neues Phänomen und kennt man gerade im technischen Bereich. Bindestrich und großes I trägt der Dr.-Ing. nicht grundlos und das war keine Wahl der Ingenieure. Aber scheinbar kriegen die Genderwissenschaftler es nicht auf die Reihe, was wohl vor allem zwei Probleme sind:

a) sie stellen anfangs eine Konklusion auf und versuchen sich dann die Prämissen zurechtzubiegen. Da wissen sie im Vorfeld, dass sie mit Eingriffen in die Sprache andere bevormunden müssen, und überlegen sich erst anschließend, wie sie es begründen können.

b) sie ignorieren das gesamte Fundament wissenschaftlicher Vorgehensweisen. „Ich geh auf den Biologen und seine Argumente nicht ein, weil ich das Vorurteile pflege, dass Naturwissenschaftler gegen alles Geisteswissenschaftliche Vorurteile haben“ ist eben unwürdig und hat mit Wissenschaftlichkeit und ihrem Anspruch rein gar nichts zu tun. Wenn man Urteile und Aussagen für falsch hält, dann widerlegt man sie nach wissenschaftlichen Kriterien. Das kann ja falsch sein. Davon lebt die Wissenschaft! Aber die Genderforscher meißeln etwas in Stein und torpedieren Kritik mit Polemik statt Fakten. Das unterscheidet sie von anderen Geistes- und Sozialwissenschaftlern, ob Soziologie, Philosophie, Germanistik, Geschichte oder BWL.

Leider gehen die Gender Studies in der Tat so vor: Das Ergebnis steht fest, alles andere kann man ausblenden.

Die Frage nach dem „Standardwerk“  der Genderforschung finde ich gut.

Für Ingenieure ist ein Mathe-Standardwerk der Bronstein-Semendjajew, für Psychologen ist es der Zimbardo, für Informatiker bzgl. Algorithmik der Knuth, für Mediziner der Pschyrembel etc….

Wenn die Gender Studies wirklich wissenschaftlich sind – wo bleiben dann ihre „Standardwerke“, in denen die Grundlagen erklärt, erläutert und (Gott bewahre) bewiesen werden? Ein Buch, bei dessen Aussagen man einhaken, diskutieren, verifizieren oder falsifizieren kann? Ein Werk, das auf überprüfbare Studien und Sachverhalte referenziert?

Egal wo ich hinlese, ich finde immer nur extrem wenig Verweise hier, oft nur auf Judith Butler. Und so interessant deren Buch ist – es ist alles andere als eine historische oder gar wissenschaftliche Analyse des Status Quo.

Ein Wissenschaft, die mir noch nicht einmal ein Standardwerk zum Einlesen bieten kann? Ist für mich keine.

Aber hier sehe ich auch eine Chance für die Anhänger der Gender Studies: nennen Sie doch bitte ein solches Standardwerk, hinter dessen Aussagen Sie dann aber auch zu 100% stehen – vielleicht gibt es ja eines, nur wissen wir gender-unbewegten noch nicht davon. Es würde der Glaubwürdigkeit Ihres Fachgebietes jedenfalls enorm weiterhelfen.

Ein wissenschaftliches Grundlagenwerk, welches den Namen auch verdient, wäre in der Tat interessant. In dem man insbesondere auch bei den Grundlagen zur sozialen Konstruktion anführt, auf welche Studien man sich stützt. Man darf jedoch nicht damit rechnen: Ideologie verträgt sich damit eben nicht.

vgl. auch:

Wie sehr unterscheiden sich die Partnerpräferenzen von Männern und Frauen?

Eine Studie behandelt die Frage, wie sehr sich die Partnervorstellungen zwischen den Geschlechtern unterscheiden:

Previous studies on sex-differentiated mate preferences have focused on univariate analyses. However, because mate selection is inherently multidimensional, a multivariate analysis more appropriately measures sex differences in mate preferences. We used the Mahalanobis distance (D) and logistic regression to investigate sex differences in mate preferences with data secured from participants residing in 37 cultures (n = 10,153). Sex differences are large in multivariate terms, yielding an overall D = 2.41, corresponding to overlap between the sexes of just 22.8%. Moreover, knowledge of mate preferences alone affords correct classification of sex with 92.2% accuracy. Finally, pattern-wise sex differences are negatively correlated with gender equality across cultures but are nonetheless cross-culturally robust. Discussion focuses on implications in evaluating the importance and magnitude of sex differences in mate preferences.

Quelle: How Sexually Dimorphic Are Human Mate Preferences?

Der Grundgedanke hinter der Studie wird hier kurz zusammengefasst:

Evolutionary psychology predicts that men and women will tend to have consistently different mating strategies because of a simple fact: Women get pregnant and men do not. This fundamental asymmetry means men and women face different challenges in regards to reproductive fitness, the number of offspring produced by an individual.

Gestation and breastfeeding requires women to invest time and resources in her children, shortening her reproductive lifespan. “Consequently, in long-term mating, women more severely faced the adaptive problem of acquiring resources to produce and support offspring. Women are therefore predicted to greater prefer long-term, committed mates who possess resources and qualities linked to resource acquisition such as status, ambition, and slightly older age,” the researchers wrote.

Das ist soweit auch alles schon häufiger hier diskutiert worden und nichts neues.

Die Studie vergleicht auch, inwieweit sich Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern auf die Partnerwahl auswirkt und wie groß der Unterschied trotz aller Varianz zwischen den Kulturen in diesen jeweils verbleibt

Geschlechtsunterschiede in der Partnerwahl

Geschlechtsunterschiede in der Partnerwahl

Zu der Tabelle 1 heißt es:

Table 1 shows the correlation between each sex difference effect size and the GEM across cultures. Many sex differences were negatively correlated with gender empowerment, including preference for cooking ability, r(25) = −.46, p = .02; similar educational attainment, r(25) = −.52, p = .01; similar religion, r(25) = −.43, p = .01; age differences, r(25) = −.58, p = .001; and overall educational attainment, r(25) = −.50, p = .01. As such, the overall Mahalanobis D was also moderately negatively correlated with gender empowerment across cultures, r(25) = −.48, p = .01. This was true for both the Mahalanobis D based on sexually dimorphic variables, r(25) = −.51, p = .006; and the sexually monomorphic Mahalanobis D, r(25) = −.40, p = .04. As gender empowerment became increasingly equivalent across cultures, the difference between the sexes in their mate preferences decreased along several individual dimensions as well as in their overall patterns of mate preference.
The correlations between the GEM and sex differences were sometimes strong, implying that gender empowerment accounts for a large amount of the variance in mate preference sexual dimorphism. However, interpreting these correlations requires appreciating the extent of this cross cultural variance relative to the magnitude of sex differences across dimensions

Also mit mehr Gleichberechtigung werden die Unterschiede in der Wichtigkeit bestimmter Partnerpräferenzen größer oder kleiner. Wenn mehr Gleichberechtigung vorhanden ist, ist der Unterschied in der Partnerwahl zB bezüglich des Kriteriums „Kann kochen“ kleiner. Was verständlich ist, da man ja nicht unbedingt gleich heiratet, man häufig eh in den reicheren Ländern mehr außerhalb der Familie ist, zB in Kantinen und es insofern vermutlich sowohl den Männern unwichtiger und im Gegenzug den Frauen als Zeichen einer gewissen Modernität wichtiger ist. In Kulturen mit weniger Gleichberechtigung wird auch ein Altersunterschied wichtiger: ich vermute mal, er muss älter sein und sie ernähren können.

In der zweiten Tabelle wird dann geschaut, wie groß der Unterschied trotz aller Varianz war:

 We calculated a difference-to-variability (DTV) ratio (i.e., a signal-to-noise ratio) for each of the 19 mate preference dimensions as well as for the overall mate preference complex. These ratios divided the absolute magnitude of each sex difference ignoring culture by the standard deviation in the sex difference across cultures. A large DTV ratio indicates that the magnitude of the sex difference remains large regardless of its cross-cultural variability; a small DTV ratio indicates the sex difference’s cross-cultural variability is much larger than its actual magnitude. Table 2 shows the ratio for each sex difference. Several preference dimensions that were not predicted to be sex differentiated showed very small DTV ratios: health (DTV = .32), refined (DTV = .49), and political views (DTV = .55). Four of the five variables originally predicted to be sex differentiated were among the six highest DTV ratios: age difference (DTV = 3.18), physical attractiveness (DTV = 2.21), good financial prospects
(DTV = 1.82), and ambition (DTV = 1.43). Chastity was more variable across cultures (DTV = .89). 

The Mahalanobis D between the sexes was highly stable (DTV = 2.93). That is, the magnitude of the sex difference in the overall pattern of mate preference was nearly 3 times the variability in that sex difference across cultures. Splitting the Mahalanobis D into the sexually monomorphic and sexually dimorphic versions reveals that this stability is due largely to the five mate preference dimensions predicted to be sexually dimorphic. The sexually dimorphic preference Mahalanobis D had a DTV ratio of DTV = 3.60; for just the preference variables predicted to be sexually dimorphic, the sex difference in the overall pattern of mate preferences was more than 3½ times the variability in that difference across cultures. Conversely, the Mahalanobis D for the sexually monomorphic preferences had a DTV ratio of just DTV = 1.37, indicating that the pattern of these preferences was barely more sexually dimorphic than it was cross-culturally variable

In der Tabelle zeigt sich also, dass bestimmte Variablen unabhängig von der jeweiligen Kultur und damit auch der Gleichberechtigung in dieser hohe Unterschiede aufweisen. Das sind beispielsweise „gutes Einkommen“ (hier dürften Frauen interessierter sein) und „gutes Aussehen“ (da dürften Männer höhere Anforderungen zeigen. Die Kriterien, bei denen man nach den evolutionären Theorien davon ausgegangen war, dass sie hohe Unterschiede ergeben würden und sich zwischen den Geschlechtern unterscheiden würden, zeigten auch tatsächliche hohe Unterschiede über alle Kulturen.

Die Daten durch die Veränderung bei mehr Gleichberechtigung werden auch noch einmal hier dargestellt:

Geschlechterunterschiede Partnerwahl Gleichberechtigung

Geschlechterunterschiede Partnerwahl Gleichberechtigung

Da sieht man, dass die Unterschiede zwar kleiner bleiben, aber immer noch groß bleiben (D=1,83), selbst wenn man absolute Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern annimmt.

Aus der Besprechung:

The results of our analyses of mate preferences, with theoretically appropriate multivariate statistics, suggest a new appraisal of sexual dimorphism in human mate preferences. Sex differences are large by any standard when assessing the pattern of mate preferences rather than along individual
dimensions of mate selection. At 2.41, the Mahalanobis D between the sexes for all mate preference variables is more than 8 times larger than typical effect sizes in psychological studies (Funder & Ozer, 1983; Rosnow & Rosenthal, 2003).

(…)

Knowledge of a person’s mate preferences alone allows prediction of that person’s sex with 92% accuracy, a further testament to the sex-differentiated nature of human mate selection psychology. These differences remain large when analyzing just those preference variables originally predicted to be sex differentiated on the basis of evolutionary hypotheses (Buss, 1989)—D = 2.28 and predictive accuracy = 92.4%. The large sex differences in mate selection psychology are thus driven specifically by those dimensions predicted to be sex differentiated on the basis of evolutionary theory.

Finally, sex differences in the overall pattern of mate preference are linked to equality in gender empowerment across cultures. Nonetheless, the cross-cultural variability explained by GEM is dwarfed by the magnitude of the sex difference itself. In fact, if we extrapolate our regression equations to a hypothetical society with perfect gender equality, then the overall pattern of sex differences in mate preference would remain large. Although predictions of unobserved data should be interpreted cautiously, this analysis indicates that gender empowerment equality would need to have complex, nonlinear effects on mate preferences—effects not proposed in the extant literature nor observed in our data—to serve as an explanation of observed sexual dimorphism. Combined with evidence that some sex differences increase with increasing gender equality (see Schmitt, 2014, for a review), this suggests that, rather than being an origin of sexual dimorphism in mate preferences, gender equality appears to be just one of many inputs to sexually dimorphic mating adaptations.

Das macht deutlich, dass die Unterschiede sehr groß sind und sehr groß bleiben. Es macht auch deutlich, dass die evolutionären Theorien da durchaus zuverlässige Vorhersagen erzeugen, während rein soziale Theorien diese Faktoren aus meiner Sicht nicht wirklich erfassen können. Das wird in der Studie auch  noch einmal an einer Grafik verdeutlicht:

Geschlechterunterschiede im Vergleich

Geschlechterunterschiede im Vergleich

Der Unterschied in der Partnerwahl ist also deutlich größer als etwa der Größenunterschied zwischen Mann und Frau, er bewegt sich etwa in der Größe des Oberkörperkraftunterschiedes. Was auch verständlich macht, warum es in dem Bereich so viel Unverständnis gibt. Frauen nehmen an, dass Männer Schweine sind und Männer verstehen nicht, was Frauen nun eigentlich wollen.

 

Selbermach Samstag 145 (18.07.2015)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Beeinflussen die Bedrohungen durch Stereotype die Leistungen von Mädchen? (Metastudie)

Eine Studie untersucht, wie sich ein „Stereotype Threat“ auf die Leistung auswirkt. Der Stereotype Threat, also die Bedrohung durch Stereotype ist ein bei Vertretern rein sozialer Begründungen gern angenommener Grund auf den die Geschlechterunterschiede zurückgeführt werden. Aus der Wikipedia dazu:

Bedrohung durch Stereotype (engl. stereotype threat) ist die Angst von Mitgliedern einer sozialen Gruppe, ihr Verhalten könnte ein negatives Stereotyp gegen diese Gruppe bestätigen. Dadurch kann es zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung kommen, wenn nämlich diese Angst das Verhalten im Sinne des Vorurteils beeinflusst.[1] Insbesondere in Testsituationen kann sich die Angst leistungsmindernd auswirken.[2] Bedrohung durch Stereotype kann zum Beispiel Angehörige ethnischer Minderheiten und Frauen treffen.[3]

Die nachfolgende Studie dazu:

Although the effect of stereotype threat concerning women and mathematics has been subject to various systematic reviews, none of them have been performed on the sub-population of children and adolescents. In this meta-analysis we estimated the effects of stereotype threat on performance of girls on math, science and spatial skills (MSSS) tests. Moreover, we studied publication bias and four moderators: test difficulty, presence of boys, gender equality within countries, and the type of control group that was used in the studies. We selected study samples when the study included girls, samples had a mean age below 18 years, the design was (quasi-)experimental, the stereotype threat manipulation was administered between-subjects, and the dependent variable was a MSSS test related to a gender stereotype favoring boys. To analyze the 47 effect sizes, we used random effects and mixed effects models. The estimated mean effect size equaled −0.22 and significantly differed from 0. None of the moderator variables was significant; however, there were several signs for the presence of publication bias. We conclude that publication bias might seriously distort the literature on the effects of stereotype threat among schoolgirls. We propose a large replication study to provide a less biased effect size estimate

Quelle: Does stereotype threat influence performance of girls in stereotyped domains? A meta-analysis

Einer der Forscher ist auch bei Twitter.

Sie haben also einen kleinen Effekt gefunden und gehen bei diesem davon aus, dass er sich eher durch eine Publikationbias erklären läßt. Dazu:

Der Publikationsbias ist die statistisch verzerrte (engl. bias [ˈbaɪəs]) Darstellung der Datenlage in wissenschaftlichen Zeitschriften infolge einer bevorzugten Veröffentlichung von Studien mit „positiven“ bzw. signifikanten Ergebnissen. Er wurde 1959 von dem Statistiker Theodore Sterling entdeckt.[1][2][3] Positive Befunde sind leichter zu publizieren als solche mit „negativen“, also nicht-signifikanten Ergebnissen und sind zudem häufiger in Fachzeitschriften mit hohem Einflussfaktor veröffentlicht.

Das wäre also der Umstand, dass Unterschiede eher veröffentlicht werden als wenn man nichts findet.

Aus der Studie:

To estimate the overall effect size, we used a random effects model. In accordance with our hypothesis as well as the former literature, we found a small average standardized mean difference, g = −0.22, z = −3.63, p b .001, CI95 = −0.34; −0.10, indicating that girls who have been exposed to a stereotype threat on average score lower on the MSSS tests compared to girls who have not been exposed to such a threat. Furthermore, we found a significant amount of heterogeneity using the restricted maximum likelihood estimator, τ^2 = 0.10, Q(46) = 117.19, p b .001, CI95 = 0.04; 0.19, which indicates there is variability among the underlying population effect sizes. This estimated heterogeneity accounts for a large share of the total variability, I 2 = 61.75%. The 95% credibility interval, an estimation of the boundaries in which 95% of the true effect sizes are expected to fall, lies between −0.85 and 0.41 (Viechtbauer, 2010)

Der Ergebnisbaum ergibt folgendes Bild:

sterotype threat

Sterotype Threat

Dazu aus der Studie:

We used several methods to test for the presence of publication bias. First, we ran several tests on the funnel plot (see Fig. 3) to assess funnel plot asymmetry. According to the estimations of the trim and fill method (Duval & Tweedie, 2000), the funnel plot would be symmetric if 11 effect sizes would have been imputed on the right side of the funnel plot. Actual imputation of those missing effect sizes (Duval & Tweedie, 2000) reduced the estimated effect size to g = −0.07, z = −1.10, p = .27, CI95 = −0.21; 0.06. Because this altered effect size did not differ significantly from zero whereas our original effect size estimation of g = −0.22 did, this pattern is a first indication that our results might be distorted by publication bias. Both Egger’s test (Sterne & Egger, 2005; z = −3.25, p = .001) and Begg and Mazumdar’s (1994) rank correlation test, Kendall’s τ = −.27, p = .01, indicated funnel plot asymmetry. This finding indicates that imprecise study samples (i.e., study samples with a larger standard error) on average contribute to a more negative effect than precise study samples. The relation between imprecise samples and the effect sizes is illustrated in Fig. 4 using a cumulative meta-analysis sorted by the sampling variance of the samples (Borenstein, Hedges, Higgins, & Rothstein, 2009). This cumulative process first carries out a “meta-analysis” on the sample with the smallest sampling variance and proceeds adding the study with smallest remaining sampling variance and re-analyzing until all samples are included in the meta-analysis. The drifting trend of the estimated effect sizes visualizes the effect that small imprecise study samples have on the estimations of the mean effect. We created subsets to estimate the effects of large study samples (N ≥ 60) and small study samples (N b 60). We found a stronger effect in the subset of smaller study samples, g = −0.34, z = −3.76, p b .001, CI95 = −0.52; −0.16, CrI95 = −0.96; 0.27, k = 24, and a small and nonsignificant effect for the subset of larger study samples,g = −0.13, z = −1.63, p = .10, CI95 = −0.29; 0.03, CrI95 = −0.75; 0.49, k = 23. Finally, Ioannidis and Trikalinos’s exploratory test (Ioannidis & Trikalinos, 2007) showed that this meta-analysis contains more statistically significant effects than would be expected based on the cumulative power of all study samples, χ2 (1) = 8.50, p = .004.6 The excess of statistically significant findings is another indicator of publication bias (Bakker et al., 2012; Francis, 2012). To check the alternative explanation that the excess of statistically significant findings is due to the practice of p-hacking we created a p-curve (Fig. 5) using the online app from Simonsohn et al. (2013). The p-curve depicts the theoretical distribution of p-values when there is no effect present (solid line), the theoretical distribution of p-values when an effect is present and the tests have 33% power (dotted line), and the observed distribution of the significant p-values in our meta-analysis (dashed line). The observed distribution was right-skewed, χ2 (30) = 62.87, p b .001, which indicated that there is an effect present that is not simply the result of practices like p-hacking.7 Overall,
most publication bias tests indicate that the estimated effect size is likely to be inflated.

Also in der Meta Studie nur ein sehr kleiner Effekt, bei dem es einige Anzeichen dafür gibt, dass er tatsächlich gar nicht besteht.Wäre das richtig, dann wären erhebliche Zweifel an diesen Theorien sehr berechtigt.

Die Studie hat auch schon ihren Weg in die englische Wikipedia gefunden. Dort heißt es unter „Kritik“:

The stereotype threat explanation of achievement gaps has attracted criticism. According to Paul R. Sackett, Chaitra M. Hardison, and Michael J. Cullen, both the media and scholarly literature have wrongly concluded that eliminating stereotype threat could completely eliminate differences in test performance between European Americans and African Americans.[8] Sackett et al. have pointed out that, in Steele and Aronson’s (1995) experiments where stereotype threat was removed, an achievement gap of approximately one standard deviation remained between the groups, which is very close in size to that routinely reported between African American and European Americans‘ average scores on large-scale standardized tests such as the SAT. In subsequent correspondence between Sackett et al. and Steele and Aronson, Sackett et al. wrote that „They [Steele and Aronson] agree that it is a misinterpretation of the Steele and Aronson (1995) results to conclude that eliminating stereotype threat eliminates the African American-White test-score gap.“[9]

Arthur R. Jensen criticised stereotype threat theory on the basis that it invokes an additional mechanism to explain effects which could be, according to him, explained by other, well-known, and well-established theories, such as test anxiety and especially theYerkes–Dodson law. In Jensen’s view, the effects which are attributed to stereotype threat may simply reflect „the interaction of ability level with test anxiety as a function of test complexity“.[58]

In 2009,[59] Wei examined real-world testing over a broad population (rather than lab assessments with questionable external validity), and found the opposite of stereotype threat: randomly assigned gendered questions actually raised female students‘ scores by 0.05 standard deviations. The lack of stereotype threat replicates an earlier large experiment with Advanced Placement exams which found no stereotype threat.[60]

Gijsbert Stoet and David C. Geary reviewed the evidence for the stereotype threat explanation of the achievement gap in mathematics between men and women. They concluded that the relevant stereotype threat research has many methodological problems, such as not having a control group, and that the stereotype threat literature on this topic misrepresents itself as „well established“. They concluded that the evidence is in fact very weak.[10]

Failures to replicate and publication bias

Meta-analysis of stereotype threat on girls showing asymmetry typical of publication bias. From Flore, P. C., & Wicherts, J. M. (2015)[12]
Whether the effect occurs at all has also been questioned, with researchers failing to replicate the finding. Flore and Wicherts concluded the reported effect is small, but also that the field is inflated by publication bias. They argue that, correcting for this, the most likely true effect size is near zero (see meta-analytic plot, highlighting both the restriction of large effect to low-powered studies, and the plot asymmetry which occurs when publication bias is active).[12]

Earlier meta-analyses reached similar conclusions. For instance, Ganley et al. (2013)[11] examined stereotype threat on mathematics test performance. They report a series of 3 studies, with a total sample of 931 students. These included both childhood and adolescent subjects and three activation methods, ranging from implicit to explicit. While they found some evidence of gender differences in math, these occurred regardless of stereotype threat. Importantly, they found „no evidence that the mathematics performance of school-age girls was impacted by stereotype threat“. In addition, they report that evidence for stereotype threat in children appears to be subject to publication bias. The literature may reflect selective publication of false-positive effects in underpowered studies, where large, well-controlled studies find smaller or non-significant effects:[11]

nonsignificant findings were almost always reported in an article along with some significant stereotype threat effects found either at another age (Ambady et al., 2001; Muzzatti & Agnoli, 2007), only with certain students (Keller, 2007), on certain items (Keller, 2007; Neuville & Croizet, 2007), or in certain contexts (Huguet & Regner, 2007, Study 2; Picho & Stephens, 2012; Tomasetto et al., 2011). Importantly, none of the three unpublished dissertations showed a stereotype threat effect. This observation suggests the possibility that publication bias is occurring. Publication bias refers to the fact that studies with null results are often not written up for publication or accepted for publication (Begg, 1994). This bias is a serious concern, especially if these results are being used to make recommendations for interventions.
In a study designed to see whether incentives could overcome stereotype threat in mathematics tests, Fryer Levitt and List (2008)[61] could not replicate the stereotype threat, finding instead a modest facilitation effect of threat for males and females.

Da sind also noch einige weitere Studien zu finden, die in die gleiche Richtung gehen.