Griechenland und die Eurokrise II

Gerade haben die Wahllokale geschlossen (7 Uhr griechischer Zeit), um sieben Uhr sollen Schätzungen vorliegen, wenn ich es richtig gehört habe.

Ich vermute, dass die Griechen Angst bekommen habe in der einen Woche, die Griechenland jetzt pleite war.

Tsirpas und Varoufakis wollen recht nachhaltig die Ablehnung und damit wohl den Ausstieg aus dem Euro, haben aber vielleicht nicht damit gerechnet, dass man in der Woche bereits ernst macht und den Geldhahn zu lässt.

Sie haben immerhin ihr Amt mit in die Waagschale geworfen, wer für ja stimmt der riskiert, das es Neuwahlen gibt.Ob den Leuten Tsirpas und co aber die Unsicherheit wert ist bleibt abzuwarten.

 

Für den Fall eines Ja wird es wohl zu einer Vereinbarung kommen: ob diese das Problem löst oder nur mal wieder verschiebt, bliebt abzuwarten

Insgesamt hat die Frage die Bevölkerung stark gespalten, er auch immer verliert wird die anderen für die Folgen verantwortlich werden. Es wird einiges an Unfrieden ins Land bringen

 

 

Warum Männer aus reinem Egoismus Feministen sein sollten?

Wieder mal ein Text, der für den Feminismus wirbt:

Männer sollten aus rein egoistischen Motiven ­Feminist sein!

Kommen wir also zurück zum Sex. Wenn die bewegten Frauen nicht so vehement für Geburtenkontrolle gekämpft hätten, hätte ja niemand so entspannt Sex, wie Mann das heute gewohnt ist.

Wenn es tatsächlich so war, das die Geburtenkontrolle gerade von Feministinnen durchgesetzt worden wäre, was ich bezweifele, dann wäre das kein Grund sich dem heutigen Feminismus und seinen heutigen Forderungen anzuschließen. Denn die gehen eben weit über das Recht auf Geburtenkontrolle hinaus, die heute selbstverständlich sind – das alte Bild, dass man die Errungenschaften der Gleichberechtigung nicht nutzen darf, wenn man nicht dem heutigen Feminismus gut findet, obwohl beide nichts miteinander zu tun haben.

Aber das nur am Rande. Es gibt darüber hinaus auch niemanden, der den Männern besser als die Feministinnen erklärt, wie sie es einer Frau richtig besorgen. Leider haben manche Männer – apropos „sex-negative Emanze“ – das schon in den 1970er Jahren nicht geschnallt: Es waren nicht nur die Feministinnen, die das Wissen über die weibliche Sexualität und die weibliche Lust aus der Sexualforschung in die weite Welt getragen haben. Es waren auch die Feministinnen, die sich selbst zum Forschungsgegenstand gemacht und ihre Ergebnisse frauenfreundlicherweise für die Nachwelt notiert haben. Stichwort: Klitoris. Zum Beispiel. Wenn es jetzt nicht klingelt … tja! Dann eben weiter: Rein-Raus-Fertig.

Das wage ich auch zu bezweifen: Im Gegenteil: Wenn man sich Flirttipps von Feministinnen ansieht oder deren Vorstellung, was die Frau beständig alles Bekunden muss, während sie Sex hat, dann würde ich eher vermuten, dass die meisten Frauen sich schlagartig an eine sehr trockene Wüste erinnert fühlen. Die Saga davon, dass Feministinnen den besseren Sex bringen. Wer ernsthaft glaubt, dass die Klitoris heute noch eine neue Entdeckung ist, der scheint mir jetzt auch nicht die Avantgarde der Sexualität

Kommen wir also zur Pornografie. Einige Männer weigern sich, Feminist zu sein, weil der Feminismus ihnen angeblich die Pornos klauen will (und damit, so geht die Argumentation i.d.R. weiter, den schönen schmutzigen Sex). Diese Männer haben komischerweise keine Bedenken, dass Pornos ihnen den Spaß im Bett verhageln. Dabei ist das sogar wissenschaftlich belegt: Wer regelmäßig Pornos guckt, kriegt nicht nur schlechter einen hoch, weil die Bilder, die erregen, immer krasser sein müssen; nein, er inhaliert sozusagen auch noch reihenweise Sexpraktiken, die Frauen abturnen. Und im echten Leben … tja.

Also immerhin das Geständnis, dass man die Pornos klauen will. Ich glaube auch nicht, dass man für den Unterschied zwischen Porno und echten Sex lange braucht, wir schaffen es auch Aktionfilme zu sehen ohne deswegen Amok zu laufen. Aber wäre interessant, auf welche Studie er da anspielt. Kennt die einer?

Kommen wir zum Flirten:  Feminismus ist besser als Tinder”

Auch kein Geheimnis: Gleichberechtige Beziehungen halten länger. Unter anderem, weil Frauen bessere Laune haben, wenn ihr Kerl mit anpackt. Gut Gelaunte sind nicht nur good company, sie sind auch attraktiver. Wenn ein Feminist eine Feministin dated, sinkt also die Wahrscheinlichkeit, dass eineR von beiden genervt abhaut.

Um eine gleichberechtigte Beziehung zu führen brauche ich auch keinen Feminismus heutiger Prägung. Ich brauche eine emanzipierte Frau. Und das moderne Feministinnen attraktiver sein sollen, weil sie besser gelaunt sind… naja, angesichts dessen, das es große Überschneidungen zur Fatacceptance Bewegung gibt, es dort auch keine objektive Schönheit geben soll und das Feministin „Normschönheit“ als Privileg ansehen, würde ich da nicht viel erwarten.

Kommen wir zur Familie: Feministen haben das Privileg, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Die Elternzeit gerecht zu teilen, hat außerdem Einfluss auf die Laune von Frauen, damit auf die Beziehung und damit auf den Sex. Komisch, dass das noch immer nicht alle Männer begriffen haben. Zwar gehen mittlerweile 30 Prozent der deutschen Väter in Elternzeit; davon nehmen allerdings 80 Prozent nur das ­gesetzliche Minimum von zwei Monaten.

Auch hier werden wieder Themen mit einem Alleinbesetzungsanspruch versehen. Um eine Elternzeit zu nutzen muss man sich nicht mit einer Feministin heutiger Prägung einlassen, die einem beständig seine angeblichen Privilegien vorhält, meint, die Deutungshoheit zu allen Geschlechterthemen zu haben, bei denen man demnach besser das Maul halten soll und einem beständig vorwirft die Rape Culture zu fördern, weil man ein Mann ist. man braucht nur eine emanzipierte Frau, die ein entsprechendes Interesse daran hat.

„Kommen wir zum Flirten: Feminismus ist besser als Tinder! Frauen erkennen einen Feministen vielleicht nicht auf drei Kilometer Abstand – und auch nicht auf drei Meter quer durch die Bar. Aber nach den ersten Dates ahnen sie, wen sie da vor sich haben.

Leider nehmen sie das nicht unbedingt positiv auf. Denn als echter Feminist müsste er sich entweder schon dreimal die Peitsche über den Rücken gezogen haben und erklärt haben, wie übel er als Mann ist oder er ist eben kein echter Feminist.

Diese Vorahnung entscheidet darüber, ob der Typ tindermäßig rausgewischt wird aus dem Leben oder rein.

Und meist ist es eben eher raus. Für einen emanzipierten Mann mag es anders aussehen, aber die allerwenigsten Frauen wollen sich über Rape Culture unterhalten und über seine Reflextion der Privilegien

„Frauen stehen auf Arschlöcher“ ist ein Spruch, den mit Sicherheit ein Arschloch erfunden hat. Die Wahrheit sieht so aus: Frauen stehen so lange auf Arschlöcher, bis sie mal eins richtig am Hals hatten. Danach können die Arschlöcher mit noch so schönen Fotos auf Dating-Apps für sich werben – nette Männer haben die besseren Chancen.

Naja, da habe ich hier ja genug im Blog zu. Nett muss nicht schlecht sein, frech ist aber wesentlich besser, cocky und Funny weit überlegen, und Arschlöcher können sehr anziehend sein

Aber kommen wir zu den harten, zu den männlichen Themen: Geld! Wirtschaft! Karriere! Feminist sein heißt, den eigenen Job zu sichern. Ja, Sie hören richtig! Von gleichberechtigten Strukturen in der Erwerbsarbeit profitieren Männer über alle Maße. Wirtschaftswissenschaftler mahnen schon lange, dass gerade in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen – die Motoren des Wohlstands also – dem grassierenden Fachkräftemangel ohne die Frauen nicht mehr beizukommen ist. Das betrifft den Bereich Forschung und Innovation genauso wie auch das ganz alltägliche Geschäft. Wenn gute Arbeitskräfte fehlen, sinkt die Produkti­vität eines Unternehmens. Damit sinkt der Umsatz. Damit schwinden langfristig Arbeitsplätze. Auch die von Männern.

Auch das ist aus meiner Sicht eher Blödsinn. Zum einen weil die Frauenförderung teuer erkauft ist und häufig wenig bringt, zum anderen weil diese Männer dann eben weitaus schwieriger Karriere machen können. Auch hier muss man aber sich nicht auf einen Feminismus neuer Art einlassen, der nur Männer dafür verantwortlich macht. Effektiver wäre es dann, eine Bewegung zu gründen, die dafür sorgt, dass Frauen die entsprechende Sache selbst in die Hand nehmen und statt Gender Studies eben Naturwissenschaften studieren.

Hinzu kommt: Diverse Teams mit einem ausgeglichenen Arbeitsklima arbeiten besser. Plus: Frauen sind zahlungskräftige Kundinnen. Das ist heute anders als vor 50 Jahren. Da hatte der Mann die Hoheit über die Finanzen – und damit auch über die Anschaffungen. Nun geben die Frauen sowohl Geld für alltägliche Dinge als auch für Statussymbole aus. Und diese Kundinnen wollen Produkte, die ihren Bedürfnissen entsprechen – egal ob es sich um einen Mixer, ein Auto oder eine hochpreisige Armbanduhr handelt. Und wer weiß am besten, wie die aussehen? Richtig: Die liebe Kollegin. Und der Feminist.

Auch das wage ich zu bezweifeln. Männliche Forscher mit entsprechenden Test bei Gruppen und entsprechenden Befragungen haben bisher auch entsprechende Produkte erfunden. Und Frauen wollen eben häufig tatsächlich das Frauenprodukt, gegen das viele Feministinnen dann Sturm laufen, weil es ein unnötiges Gendern ist.

Wenn die Feministinnen das aber so gut wissen, dann frage ich mich, warum sie nicht tatsächlich einfach Firmen gründen und die Produkte verkaufen. Sie würden unkompliziert reich werden und könnten so viele Frauen anstellen wie sie wollen.

Außerdem: Wollen Männer sich wirklich über die Hälfte ihres Lebens den Stress geben, als Alleinverdiener die ganze Familie zu ernähren?

Viele Ja. Bzw sie wollen es mit der richtigen Frau, wenn die Beziehung klappt und nicht unbedingt alleine sondern mit entsprechender Berufstätigkeit, aussetzen wegen der Kinder, Halbtagsarbeit etc.

Aber selbst wenn: Auch hier reicht eine emanzipierte Frau

Nun das finale Argument: Feministen leben länger. Aus dem einfachen Grund, dass sie bewusster mit ihrem Körper umgehen

Da würden mich Studien interessieren. Ich habe so meine Zweifel daran.

Es war der Feminismus, der das Thema Männergesundheit auf die Agenda gesetzt hat.

ist das so? Gibt es da Belege?

Der die Risiken thematisiert hat, unter denen Männer tendenziell öfter leiden als Frauen: Alkoholsucht, Nikotinsucht, die daraus resultierenden Herzkrankheiten zum Beispiel. Auch typische „Frauenkrankheiten“ wurden bei Männern lange ignoriert, wie Depressionen. Weil die Symptome (u.a. Aggressionen) oft andere waren als bei Frauen (u.a. Niedergeschlagenheit). Hinzu kommt, dass Männer erstmalig ermutigt worden sind, überhaupt über ihre seelischen wie körperlichen Schwächen zu sprechen. Von Feministinnen.

ich erinnere mich. Mimimi, heul doch, Male Tears, ich trinke sie becherweise.

Feministen leben länger, weil sie bewusster mit ihrem Körper umgehen”

Männer müssen dank Feministinnen auch die Verantwortung für Krieg und Frieden nicht mehr alleine schultern. Es gibt Verteidigungsministerinnen. Und Soldatinnen an der Front. Gleichzeitig ist die Frauenbewegung die friedlichste soziale Bewegung, die es jemals gegeben hat. Es waren die Feministinnen, die über alle nationalstaatlichen Grenzen hinweg immer schon für Frieden gekämpft haben. Und dieses Anliegen zu unterstützen, ist nicht nur ­ehrenhaft. Sondern auch lebenserhaltend.

Auch hier wieder eine unzulässige Vereinnahmung: Die heutigen Feministinnen sind wohl kaum Soldatinnen an irgendeiner Front, dazu sind sie zu links. Und der Einsatz für Frieden wäre mir jetzt auch neu: Im Gegenteil: Untereinander sind Feministinnen häufig überaus zerstritten und werfen sich gegenseitig vor, nicht feministisch genug zu sein.

Aber kommen wir zurück zum Herrengedeck an der Theke. Die Menschen munkeln, dass Männer da heute des öfteren Frauengespräche führen: Über diese Zerrissenheit zwischen der Forderung, das starke Geschlecht sein zu müssen – und gleichzeitig der sanfte Frauenflüsterer. Über Frauen, die zwar in der Theorie mehr Unterstützung von ihren Männern fordern, aber in der Realität immer nur blockieren. Über die Komplexe, die Werbeplakate mit muskulösen, unerreichbaren Männerkörpern auslösen. Ruhig Blut, Jungs: Wir kennen ambivalente Gefühle. Feminismus hilft beim Auseinanderklamüsern. Das macht zufriedener. Zufriedene Menschen sind glücklicher. Glücklichsein wirkt attraktiv. Attraktive Menschen haben mehr Sex. Und hier schließt sich der Kreis.

Zur Zufriedenheit des männlichen Feministen hatte ich schon einmal etwas geschrieben. Ich möchte sie nicht haben. Dazu ist mir der heutige Feminismus zu unterdrückend, duldet Männer eher als sie wirklich als gleichberechtigte Partner zu sehen, gesteht ihnen allenfalls einen Ally status zu.

Hier wird kaum etwas über das Männerbild des Feminismus angeführt, kaum etwas darüber gesagt, dass man dort Männer schlicht nicht mag, weil sie die bösen sind, die die Rape Culture unterhalten und die Privilegien haben.

Sich darauf einzulassen ist das gute Recht eines jeden. Mir reicht Emanzipation und Gleichberechtigung vollkommen aus.