Selbermach Samstag 146 (25.07.2015)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Galbrush Paradoxon

Feministinnen prangern an, dass zuwenig Frauen in Filmen vorhanden sind. Interessant fand ich dazu das in den Kommentaren erwähnte „Galbrush Paradox“:

Galbrush Paradox

Galbrush Paradox

Hier noch einmal etwas länger:

Absolutely not. If you can’t tell a two bit con artist from one of your own, you really need to clean up your movement before you start ’suggesting‘ anything.

But maybe you’re just naive and don’t understand the problem. Do you know why there’s so many white male characters in video games? Especially leads? Because no one cares about them.

A white male can be a lecherous drunk. A woman can’t or it’s sexist. Sexualizing women and what all. A white male can be a mentally disturbed soldier who’s mind is unraveling as he walks through the hell of the modern battlefield. A woman can’t or you’re victimizing women and saying they’re all crazy.

Consider Guybrush Threepwood, start of the Monkey Island series. He’s weak, socially awkward, cowardly, kind of a nerd and generally the last person you’d think of to even cabin boy on a pirate ship, let alone captain one. He is abused, verbally and physically, mistreated, shunned, hated and generally made to feel unwanted.

Now let’s say Guybrush was a girl. We’ll call her Galbrush. Galbrush is weak, socially awkward, cowardly, kind of a nerd and generally the last person you’d think of to even cabin boy on a pirate ship, let alone captain one. She is abused, verbally and physically, mistreated, shunned, hated and generally made to feel unwanted.

Now, you might notice that I’ve given the exact same description to both of these characters. But here’s where things deviate. While no one cares if Guybrush takes a pounding for being, for lack of a better term, less than ideal pirate, Galbrush will be presumed to be discriminated against because of her gender. In fact, every hardship she will endure, though exactly the same as the hardships Guybrush endured, will be considered misogyny, rather than someone being ill suited to their desired calling.

And that ending. She goes through ALL that trouble to help, let’s call him Eli Marley, escape the evil clutches of the ghost piratess Le Chuck, it turns out he didn’t even need her help and she even screwed up his plan to thwart Le Chuck. Why, it’d be a slap in the face to every woman who’s ever picked up a controller. Not only is the protagonist inept, but apparently women make lousy villains too!

And that’s why Guybrush exists and Galbrush doesn’t. Men can be comically inept halfwits. Women can’t. Men can be flawed, tragic human beings. Women can’t. And why? Because every single female character reflects all women everywhere.

The horrible truth ls you and Sarkeesian want to craft a box into which you can force every female character into. Some idiotic ‚ideal‘. Putting aside the stupidity of exchanging one unobtainable role model for women with another, this has the added problem of making all female characters exactly the same. And when all characters are exactly the same, that’s boring And boring characters do not sell video games.

Die Idee ist also, dass an weiblichere Charaktere andere Anforderungen gestellt werden, sie dürfen nicht einfach dumm sein, dass wäre sexistisch. Ihre Handlungen dürfen nicht sinnlos sein, dann wäre sie kein Vorbild und es wäre evtl auch sexistisch. Eine Frau kann insofern eigentlich nur die eine ideale Powerfrau sein, die irgendwie ans Ziel kommt. Ein männlicher Charakter unterliegt all diesen Einschränkungen nicht, er kann ein Verlierer sein, er kann scheitern, er kann verarscht werden und alles ist gut.

Resolute Nuss ergänzte dazu:

Leider weiß ich nicht mehr wo oder wer genau es war, weiß nur dass es eine Frau war die mal ausführlich darüber geschrieben hat wie man nur männlichen Charakteren alles antun darf und deswegen entsprechend auch so ziemlich alles sein dürfen. Womit nun mal viele Feministen zu einer eingeschränkten kreativen Freiheit von weiblichen Figuren beitragen. Stimme dem absolut zu, weil jeder Skandal über eine fiktive Frau egal wie groß oder klein dieser auch ist immer mit einem Mann nicht passiert wäre (außer natürlich er tut etwas einer Frau an oder man hätte sie über das fehlen von Frauen beschwert).

Man denke nur jeweils an das bekannte Comiccover von Spiderwoman oder dem Joker mit Batgirl. Da wurden innerhalb kürzester Zeit Beispiele gefunden wo eine fast identische Darstellung mit Männern keine auch nur annähernd vergleichbare Reaktion ausgelöst hat. In dem Film Jurassic World ist das erste mal innerhalb der Reihe soweit ich mich erinnern kann eine Frau gestorben und so gleich hat ein bekannter Netzfeminst sich darüber beschwer es wäre der grausamste Tod im Film gewesen. Obwohl das völlig subjetiv ist. Gebe dir daher deinen abschließenden Sätzen völlig recht. Denke wahrscheinlich wäre die Aufregung über weibliche Minions sogar noch größer gewesen, weil sie “stereotypisch” weibliche Merkmale gehabt hätten und es gebe auch keinen eigenen Film über sie. Ich vermute sogar ein wenig, dass diese Diskussion erst wirklich dadurch ausgelöst wurde, weil sie so eine große Beliebtheit erreicht haben. Ein Satz wie “Like, yes I don’t like minions as much as the next person, but…” deutet zumindest für mich darauf hin (ich mag das zwar eigentlich nicht, aber jetzt wo das so populär ist, müssen auch Frauen auf besondere Weise beachtet werden).

Eigentlich hätte man die Minions auch Henchmens oder so ähnlich nennen können. Ein Henchman definiert sich praktisch über seine Entbehrlichkeit und oft auch über Unfähigkeit. Meistens wird nur zu Comedyzwecken darauf hingewiesen, dass es eigentlich auch Menschen mit einem eigenen Leben sind:

https://www.youtube.com/watch?v=Ag_AFraxj-4

Deadpools Sidekick Bob ist eigentlich die Verkörperung eines solchen Witzes. Darum und aus ein paar anderen Gründen könnte er auch nicht weiblich sein (oder es würde “Misogynie!” Vorwürfe ohne Ende geben).

Wer um jeden Charakter eine Diskussion im Sinne eines „Nicht gut genug“Aktivismus macht, der schränkt halt dessen Möglichkeiten in der Verwendung ein.