Selbermach Samstag 143 (04.07.2015)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

„Gib Frauen beim Flirten keine direkten Antworten, es sei denn diese ist Nein“

Ich höre, wie bereits mehrfach erwähnt, gerade mal wieder in die „Interviews mit Dating Gurus“ Reihe von David DeAngelo rein, in der er verschiedenste Experten rund ums Thema Flirten und Pickup befragt.

Ein Konzept von David DeAngelo, welches er dabei immer wieder mal anspricht ist:

Never give a woman a direct answer, unless it’s no

Gib Frauen beim Flirten keine direkten Antworten, es sei denn diese ist Nein

Dabei geht es darum, dass man nicht mehr versucht, ein reines Sachgespräch zu führen, bei der man Informationen mitteilt und selbst welche erhält, sondern ein weitere Ebene zu eröffnen, in der es um die persönliche Beziehung geht. Und dabei soll dieser Grundsatz ein Leitfaden sein, nicht etwas, was man sklavisch verfolgt. Es geht darum eine spielerische Kommunikation zu eröffnen, die etwas herausfordernder ist, bei der sie etwas mehr investiert in die Sache, sich mehr einbringen muss.

Denn reine Sachgespräche können schnell langweilig sein:

Sie: Was machst du so beruflich?

Er: Ich bin  Sachbearbeiter bei X. Und du?

Sie: Ich studiere Y. Wie ist der Job so?

Er: *Erzählt tatsächlich wie die Arbeit eines Sachbearbeiters ist* Und bei dir?

Sie: *Erzählt wie spannend ihr Studium ist*

Solche Geschichten können gut zum kennen lernen sein. Und wenn man den anderen eh interessant findet, dann kann daraus sicherlich auch die ewige Liebe entstehen (immerhin hat sie ihn angesprochen). Aber jeder erzählt dabei die Punkte, die er bei jedem kennen lernen erzählt und keinen von beiden interessiert das, was der andere sagt und das, was man selbst sagt wirklich. Es ist nicht spannend von seiner Arbeit zu erzählen und abseits der bloßen Fakten kommt keine Spannung zwischen den beiden auf. Man könnte das gleiche Gespräch auch mit einem neuen Kollegen führen oder auf dem Geburtstag seiner Oma mit seinem Platznachbarn, der besten Freundin der Oma. Man hat es auch schon tausendmal geführt, es ist langweilig und nichts, an das man sich erinnert.

Was David DeAngelo meint ist eher das folgende Gespräch:

 

Sie: Was machst du so beruflich?

Er: Rate mal / Was machst du beruflich, wo bist du geboren, was ist dein Lieblingseis, das ist doch langweilig. Komm, frag was interessantes! /Ich betreibe eine Lachsfarm in Norwegen

Sie: Na komm gib mir einen Tipp / ähh… *interessantere Frage* / Äh… ja also was denn zum Beispiel?/in Norwegen? Wie bist du denn da hingekommen?

Er:  Na gut *fürstliche Pose einnehmen mit hohem Kinn und stolzen Blick in die Ferne*(muss nichts mit dem Beruf zu tun haben)/Ah, ich sehe ich habe dich nicht unterschätzt, zu deiner Frage…/Würdest du lieber Fliegen können oder lieber keine Schmerzen haben? /Wenn du jeden Job der welt haben könntest, was würdest du dann machen?/*irgendwas zu abenteuerliches über Norwegen verbunden mit dem Plan, sie auf der (nicht existenten) Fischfarm anzustellen und dort das Lachskartell aufzumischen, verbunden mit Decknamen für beide (Björn und Sigurd)

Das muss man natürlich an die Situation und die jeweilige Frau anpassen, aber wenn man derjenige ist, mit dem sie ein kleines Rollenspiel gestartet hat, in dem sie Lachse in Norwegen züchtete und man einige schräge Szenarien durchgespielt hat, dann hat sie bereits Spaß gehabt, wurde herausgefordert, hat etwas besonderes erlebt und das Gefühl das es mit einem nicht wie mit den anderen allen ist.

Ernst werden kann man dann früh genug in der Komfortphase, wenn es erforderlich ist. Häufig ist es aber auch gar nicht so wichtig, es hat Zeit, wenn man sich ansonsten gut versteht.

Es geht darum, dass man Spannungen aufbaut und sie auch das Gefühl hat, dass sie etwas dafür machen muss, Informationen zu erhalten, dass sie sich herausgefordert fühlt, dass man erkennt, dass es nicht darum geht, Sachgespräche zu führen, sondern man etwas davon wegkommt.

Es ist keine feste Regel, die man bei seiner Chefin anwendet oder auch nur bei einem Date auf Teufel komm heraus durchzieht. Sondern die man als Grundlage sehen soll, um das Gespräch spannender zu machen. Es ist tatsächlich immer wieder überraschend, wie viel dynamischer ein Gespräch dadurch werden kann, gerade wenn man sich nicht zu ernst nimmt. Wer es schafft, in so einem Gespräch in einer vollkommen fiktiven Welt eine gemeinsame Zukunftsvision zu finden, vom Eisverkäufer am Strand bis zu Superschurke, der hat etwas, auf das man immer gut zurückkommen kann und es erlaubt einem auch fiktiv eine andere Rolle einzunehmen, zB die eines Partners („Okay, wir brennen zusammen durch und verkaufen Eis in Y, zuerst schlafen wir direkt am Strand, ich hatle die Strandhunde fern und du brätst einen frisch gefangenen Fisch, den wir im Sonnenuntergang am Meer essen, während wir dem Liebesspiel der Touristen lauschen. Wir werden nicht viel haben, außer uns, aber das sollte reichen!“)