Wie können Männer mit ihren Privilegien umgehen?

Lightyear mag mich zwar nicht mehr, aber ich wollte dennoch noch einen Text von ihm besprechen, in dem es darum geht, wie Männer mit ihren Privilegien umgehen:

Wie können nun Männer* mit den Privilegien, von denen sie tagtäglich profitieren nun umgehen?

Das ist eine Frage, die wirklich konkret leider viel zu wenig beantwortet wird. Insofern finde ich es gut, dass Lightyear das Thema aufgreift

(Zur Erinnerung: männliche Privilegien haben mit struktureller / institutionalisierter Gewalt zu tun, was nicht als “kulturell-böswillige Erfindung” zu bewerten, sondern sozial, kulturell, historisch entstanden / gewachsen ist; vgl. Meuser/Scholz 2005: 224).

Was wäre denn, wenn männliche Privilegien eine als „kulturell-böswillige Erfindung“ zu bewerten wären? Dann könnte man sie wahrscheinlich leichter abschaffen, so muss man aber hart daran arbeiten, weil Privilegien eben tief in der Gesellschaft verwurzelt sind.

– Klassische Geschlechterrollenklischees reflektieren: Zunächst ist es eine wichtige Voraussetzung zu erkennen, dass Mann* und Frau* keine natürlichen Kategorien sind.

Dass sind sie zwar doch, aber nur unter der Prämisse, dass es nur Häufungen und dazwischen durchaus fließende Übergänge, und also nur verschiedene Mittelwerte bei einer Normalverteilung sind.

– Reflektiere in Gruppen Verhaltensmuster von Männern*.

Da wären wir hier ja schon mal gar nicht so schlecht dabei, Verhaltensmuster werden hier immer wieder reflektiert. Ich vermute aber eher, dass man da im wesentlichen herausfinden soll, wie schlecht Männer doch sind und wie ihre Verhaltensmuster die Strukturen etc schaffen, die Frauen unterdrücken. Also ein eifriges im Kreis sitzen und sich jeweils die Büßerpeitsche über den Rücken ziehen

– Reflektiere deine eigenen Verhaltensweisen inklusive der Auswirkungen dieser Verhaltensweisen auf Menschen in einer sozialen Situation.

Also wohl „wie verhalte ich mich und warum unterdrückt der männliche Anteil meiner Verhaltensweisen die Frauen, während der Teil, den ich schon „entprivilegisiert habe, Frauen fördert.

– Verzichte auf alle Formen der (sexualisierten) Gewalt und der Kontrolle über Menschen.

Der erste Teil ist relativ einfach. Sexuelle Gewalt wende ich nicht an (bzw nur konsensual). Kontrolle über Menschen? Das ist natürlich ein großes Wort. Gerade wenn es wie im Feminismus sehr einseitig gebraucht wird, denn dort nehmen sich eben die Frauen bzw. die Feministinnen die Deutungshoheit heraus, was sie stört und was abzustellen ist und üben damit natürlich eine starke Form der Kontrolle aus. Das ist aber wahrscheinlich gute, weil weibliche Kontrolle.

– Beobachte dich selbst: verhältst du dich dominant? Andere darauf hinweisen, dass sie sich evt. dominant verhalten.

Gut, dass sich Feministinnen nie dominant verhalten, beispielsweise indem sie erklären, dass ihre Meinung die einzig richtige sei und man sie zu akzeptieren habe. Aber das sind ja auch Frauen. Als Mann soll man also nicht dominant sein, weil das böse ist. Ich halte auch nichts davon Menschen zu dominieren, aber das Problem ist halt, dass Frauen eine gewisse Form von Dominanz, gerade spielerische, enorm geil finden. Auch schön: Andere darauf hinweisen, dass sie evtl dominant verhalten. Ich hatte das gleich mal bei Lightyear selbst gemacht als er recht aggressiv vertrat, dass meine Meinung falsch war. Hat er leider nicht positiv aufgenommen. Muss toll sein in so einer feministischen Männergruppe: Alle arbeiten an der besseren Welt und versuchen das möglichst vorsichtig zu formulieren. Kekse gibt es aber nicht und als richtig und wichtig vortragen darf man es dann in weiblicher Gesellschaft auch nicht, denn damit transportiert man ja wieder Rollenbilder und nimmt Frauen Raum. Irgendwie kann das eigentlich nur in einer gewissen Unterwürfigkeit enden, eben in Gewissheit der eigenen Erbschuld für die Sünden der Männer.

– Männlichkeiten einfach abzuschaffen ergibt keinen Sinn, es ist ja in den Köpfen verwurzelt

Wäre es aber nicht verwurzelt wäre es anscheinend eine gute Lösung. Aber sonst hat der Feminismus nichts gegen Männer, sie sollen sich eben nur nicht Verhalten wie welche. Und Männer verhalten sich eben wie Schweine, so dass man ihr Verhalten eigentlich abschaffen sollte, dass geht aber leider nicht. Nein, wir haben wirklich nichts gegen Männer – solange sie sich die Büßerpeitsche über den Rücken ziehen und sich schlecht fühlen zumindest nicht.

Was schwer abzustellen ist, sind männliche Verhaltensweisen. Das ist das, was mann als männliches Privileg unbewusst kennen gelernt hat: Daher sollte eher auf klassische männliche Symboliken verzichtet werden, oder diese zumindest reflektieren (Schusswaffen als „ästhetisches Symbol“, Autos als Statussymbol, Mimik, Gestik, breitbeinig sitzen (zB. in Öffis, auch Frauen* ernst nehmen). Klarerweise hilft es nicht, die Symbolik zu ändern, wenn die Verhaltensweise dieselbe bleibt.

Auch geil: Bitte kein Signalling mehr mit klassisch männlichen Statussymbolen. Keine tollen Autos, keine Schußwaffen, kein breitbeiniges Sitzen bitte auch keine „männliche Mimik“ (hat da jemand mal ein Bild zu? Ist das so etwas in der Art?

männliche mimik 1

männliche Mimik 1

Oder eher so etwas:

maennliche mimik 2

maennliche Mimik 2

Und wie unterscheidet es sich von dieser sicherlich nicht zu beanstandenden Mimik:

eine sicherlich hinreichend reflektierte Mimik

eine sicherlich hinreichend reflektierte Mimik

Und auch dieses von Feministinnen genehmigte Beispiel kann vielleicht helfen:

Feminist Male Ryan Gosling

Feminist Male Ryan Gosling

Gut, dass Frauen männliche Männer einfach Mist finden. Wenn die männliche Mimik abgeschafft ist, dann wird die Welt ein besserer Ort. Und wenn alle Männer Kleinwagen fahren, dann ist die Welt gerettet.

– Strategien: Pluralität! Viele Formen! Aber nicht die eine bessere Form von Männlichkeit.

Wie wäre es, wenn man einfach so ist, wie man sein möchte? Die abwägige Auffassung, dass man deswegen Frauen nicht gleichberechtigt behandeln kann, und das so Privilegien verwirklicht werden, erscheint mir wenig plausibel. Warum sollte man zwangsläufig alles bunt durchmischen, wenn man das gar nicht will?

– Daher ist es notwendig, vielfältige Identitäten denkmöglich und schließlich lebbar zu machen

Ich verstehe das so, dass man sie nicht generell in der Gesellschaft lebbar machen soll, sondern für sich. Also die Anforderung an den Einzelnen mit vielen Identitäten in seine Persona einzubeziehen. Das erste wäre die eine Sache: Natürlich soll jeder leben können, wie er will, solange er andere nicht ebenfalls in der Ausübung ihrer Persönlichkeit behindert. Da es nahezu alle Ausprägungen von Zwischenstufen zwischen den Geschlechtern auch nach den biologischen Theorien gibt, ist es klar, dass man diese trotz aller Häufungen nicht unterdrücken sollte. Gleichzeitig sehe ich aber wenig Sinn darin, mein Leben so auszurichten, dass nun auch 0,018% der Bevölkerung berücksichtigt werden. Sollte ich das mit allen möglichen Konstellationen machen, in denen die Bevölkerung 0,018% Anteile haben könnte, dann wäre eine Regelung schlicht nicht möglich. Bezüglich der zweiten Variante: Nein, ich muss nicht eine besonders weibliche Seite üben, damit sie mir denknotwendig erscheint und damit ich sie leben kann. Wenn es mir eine interessante Erfahrung erscheint, dann kann ich das natürlich ausprobieren. Aber männlich sein schränkt Frauen nicht ein. An dieser Fehlannahme krankt das ganze Konzept.

Die Fortsetzung finde ich besonders gut:

sowie „Sexualität ihrer vermeintlichen Natürlichkeit zu berauben und sie als ganz und gar von Machtverhältnissen durchsetztes, kulturelles Produkt sichtbar zu machen“ (Jagose 2001: 11).

Sexualität ihrer vermeintlichen Natürlichkeit zu berauben und sie als kulturelles Produkt sichtbar machen, dass ganz von Machtverhältnissen durchsetzt ist. Das klingt nach Spass im Schlafzimmer. Die Fussnote scheint mir auf Einführungsliteratur zur Queer Theory zu verweisen. Eine Zusammenfassung findet sich wohl hier. Anscheinend ist es zum Teil eine recht lange Darlegung, dass man den naturalistischen Fehlschluss nicht richtig verstanden hat, denn „natürlich“ heißt eben nicht „Moralisch richtig“ und insofern ist es auch unwichtig Sexualität ihrer Natürlichkeit zu berauben. Für jemanden, der heterosexuell ist, ist es eben verständlich, dass er den Wunsch hat, Sex mit dem anderen Geschlecht zu haben, für jemanden, der homosexuell ist, ist es verständlich, Sex mit dem gleichen Geschlecht zu haben etc. Eine moralische Wertung ergibt sich daraus nicht. Und über Machtverhältnisse nachzudenken, nur weil man seinen Penis in eine Vagina steckt bringt einen auch nicht weiter. Eher im Gegenteil, was den eigentlichen Akt betrifft (abgesehen davon, dass bestimmte Machtverhältnisse bestimmte Leute anregen). Der ganze Mist, dass mit Sex per se Macht ausgedrückt wird, mag für Mitbegründer der Queertheory und Männerfeinde wie Adrienne Rich interessant gewesen sein, aber so lange beide Spass daran haben und es machen wollen muss es rein gar nichts mit Machtverhältnissen zu tun haben.

Das Sex immer im Kontext von Macht zu sehen ist, ist glaube ich einer der größten Trugschlüsse des Feminismus.

Wichtig ist es außerdem, den Stellenwert von Sexualität in (Liebes)Beziehungen zu hinterfragen sowie zu überlegen, weshalb körperliche Nähe als Sexualität definiert wird. (Oftmals wird allein Penetration als „Sex“ definiert. Damit wird Sex als heterosexuelle, männliche Norm gesetzt, welche abzulehnen ist und kritisiert werden muss).

Gott, was für eine Sexualitätsfeindlichkeit. Sex zu wollen ist eben auch schon irgendwie Patriarchat und der Mann sollte sich gefälligst schämen, dass er da schon wieder Macht ausüben möchte. Ein viel einfacherer Grundsatz: Wenn dir Sex in einer Beziehung wichtig ist und du meinst, dass du davon zu wenig hast, dann such dir eine andere Beziehung, in der beide besser zusammen passen. Wenn du in deiner Beziehung Körperlichkeit willst, dann kannst du eben keine mit einem führen, der das nicht will. Das gilt ebenso andersherum. Und natürlich hat Sex viel mit Penetration zu tun, jedenfalls wenn zumindestens einer der beiden etwas hat, mit dem man penetrieren kann. Sei es beim Blowjob, beim vaginalen Sex oder beim Analsex. Wenn zwei Frauen Sex haben, dann kann es ihnen auch vollkommen egal sein, wenn ein Heterosexueller oder ein schwuler Mann beim Sex gerne penetriert. Dadurch ändert sich für die homosexuelle Frau nicht und wenn sie ihrerseits gerne einen Dildo, ihre Finger oder was auch immer nimmt oder will, dass das der Partner macht, dann sei ihr dabei entstehende sexuelle Lust ebenso gegönnt als wenn sie andere Praktiken verwendet. Was soll eigentlich dieses „ich kann nicht penetrieren also darf allen anderen das auch nicht wichtig sein!“?

Mit „queer“ sollen Identitäten verhandelt und politisiert werden und eine Auseinandersetzung mit Identitäten und den Grenzen von „Identitäts- und Reformpolitik“ stattfinden (vgl. Holzleithner 2001; Jagose 2001: 167).

Es ist eben ein Fall von „das Private ist politisch“. Was man selbst will ist unwichtig, wenn es nicht in das große Ganze passt und das wiederum muss sich auch noch nach extremen Sonderfällen ausrichten. Das eine Welt auch gut sein kann, in der Minderheiten einfach Minderheiten sind ohne das deswegen alle anderen ihr Verhalten ändern müssen kommt da nicht vor. Alles ist Diskriminierung, sogar, wenn man seinen Penis gerne in seine dies auch wollende Freundin steckt. Weil man damit Macht ausübt. Krank irgendwie.

– „Eine queere Forderung lautet deshalb, dass es nicht darum gehen kann, Politik auf einer Identität aufzubauen, die das Ergebnis von Herrschaft ist. Vielmehr ginge es darum, diejenigen gesellschaftlichen Praktiken und Kontexte, die diese Zuschreibung von ‚Identität‘ begünstigen, aufzuzeigen und anzugreifen“ (Jagose 2001: 167-168). Weiters ist es wichtig festzuhalten, dass queer an keine „bestimmte Identitätskategorie gebunden ist“ (Jagose 2001: 14). Der Begriff stellt auch keine neue Identität dar, sondern möchte vielmehr Kritik an Identitäten üben, um aufzudecken, wie Begriffe konstruiert sind (vgl. Villa 2007: 178).

Es muss den typischen männlichen Feministen stark frustrieren, wenn er sich in Geschlechtslosigkeit übt und er dann doch nur ein Dudebro ist. Denn gleichzeitig weiß er ja, dass er seine Privilegien nie ablegen kann. Er bleibt Mann und muss sich immer noch irgendwie selbst hassen. Er kann aber immerhin etwas Vergebung erhoffen, wenn er seine Identität aufgibt und bloß kein Mann ist. Gleichzeitig sollte er aber wohl nie von einer Frau verlangen, keine Frau zu sein. Das wäre gewiss Sexismus. Um Herrschaftsfrei zu sein muss er sich ganz der Herrschaft der Frau unterwerfen. Denn Frauen haben ja nie Macht und ihre Identität kann daher nie das Ergebnis von Herrschaft sein. Eigentlich erstaunlich, dass man dann im Kontext „Rasse“ so vehement darauf besteht, dass man sich aus einer anderen Kultur nichts aneignen darf, weil das denen etwas wegnimmt.

Lightyear schließt mit weiteren Fragen:

Weitere Fragen, welche für die Reflexion von Privilegien hilfreich sein können
• Wer macht die reproduktive Arbeit (Raum fegen, Abwasch, Essen vorbereiten, emotionale Beziehungsarbeit, Kindererziehung)?
• Wie ist unser Redeverhalten?
• Wie ist zahlenmäßig das Verhältnis Frauen* – Männer* in Gruppen?
• Warum nehmen Frauen* weniger am öffentlichen Leben teil?
• Haben wir gewaltfreie, liebevolle Beziehungen und Umgangsformen?
• Welche Rolle spielen Liebe und Beziehungen, gehen wir in der Sexualität achtsam miteinander um?
• Wie sind die ökonomischen Verhältnisse, wie gleichen wir diese aus?
• Wer organisiert / plant Kinderbetreuung, wer führt diese schließlich durch?
• Ist unsere Utopie und Praxis offen für vielfältigste Lebensentwürfe (kulturell, sexuell, religiös, spirituell, körperlich)?

Es gibt viel zu tun, wenn man seine Privilegien über Bord wirft. Und alles ist der Ideologie unterworfen, von der Aufteilung der Arbeit über das Redeverhalten, der Zusammensetzung des Freundeskreises oder der Zusammensetzung bei anderen Aktivitäten. Unter dieser Basis stelle ich mit ein liebevolles Zusammenleben eher schwieriger vor, gerade wenn auch Sex irgendwie in Richtung Unterdrückung geht. Hier stellt sich natürlich auch die Frage: Wie tief muss man es hinterfragen und reflektieren, wenn man aus ganz freien Willen und ohne irgendwelche Machtverhältnisse gerne „traditionell“ lebt, also sie die Kinderbetreuung etwas mehr übernimmt und er mehr verdient? Muss man beständig anführen, dass man das alles hinterfragt hat, damit andere nicht denken, man stärke hier doch die Geschlechterrollen?

 

77 Gedanken zu “Wie können Männer mit ihren Privilegien umgehen?

  1. Nach hinreichender Selbstreflektion bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich gar kein Mann* bin und mein Verhalten daher in jedem Fall okay ist, weil ich als Nichtmann keine Herrschaft auszuüben in der Lage bin.

  2. Ist doch scheiße. Es gibt genug Frauen*, die über männliche Privilegien schreiben und die auch sagen können, wie Männer sich verhalten bzw. nicht verhalten müssen, damit Frauen* in dieser Gesellschaft nicht marginalisiert werden.

    Lightyear kann gerne seine Privilegien nutzen, um auf die Stimmen von Frauen hinzuweisen, aber selbst Textwüsten zu produzieren, in dem ein Mann (natürlich!) erklärt, wie Männer mit ihren Privilegien umgehen sollen ist Silencing von Frauen und damit Gewalt gegen Frauen.

    Lightyear sollte erstmal seine eigenen Privilegien checken, bevor er was darüber schreibt. Davon krieg ich plaque.

    • also dürfen männer nichts zu männlichen privilegien sagen, @kinchkun, weil sie dadurch frauen zum schweigen bringen. das ist doch quatsch und du forderst genau das gegenteil, dass nämlich männer schweigen, obwohl sich jede frau nach wie vor dazu äußern darf wie sie möchte.

      mit logik haben es feministinnen, ganz im einklang mit der kritischen theorie, ja nicht so. ist halt nur peinlich, andere zum schweigen aufzufordern, weil freie meinungsäußerung andere zum schweigen bringen könnte, @kinchkun.

      • @ albert

        „also dürfen männer nichts zu männlichen privilegien sagen, @kinchkun, weil sie dadurch frauen zum schweigen bringen. das ist doch quatsch und du forderst genau das gegenteil, dass nämlich männer schweigen, obwohl sich jede frau nach wie vor dazu äußern darf wie sie möchte.“

        Kinchkun ist ein Mann und sieht sich selbst nicht als Feminist (aber auch nicht als Maskulist oder Antifeminist).
        Dieser Kommentar hier von ihm war offensichtlich ironisch und feminismuskritisch gemeint.

        Das merkt man spätestens bei der Formulierung: „aber selbst Textwüsten zu produzieren, in dem ein Mann (natürlich!) erklärt, wie Männer mit ihren Privilegien umgehen sollen ist Silencing von Frauen und damit Gewalt gegen Frauen.“

        „mit logik haben es feministinnen, ganz im einklang mit der kritischen theorie, ja nicht so.“

        Das Verstehen von zentralen Inhalten, Positionen und Begründungen der Kritischen Theorie bereitet dir leider ähnliche Schwierigkeiten wie es bei anderen geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen manchmal der Fall ist, was daran liegen dürfte, dass dich diese Themen zu wenig interessieren, du nicht bereit bist ausreichend zu recherchieren und du zu vorschnellen Urteilen neigst. Auf diese Weise können die fehlenden Grundlagen leider nicht nachgeholt werden, das würde ernsthaftere Arbeit bedeuten.

        Allerdings gehören einige Denker der Kritischen Theorie zu den großen Denkern der Menschheit, du solltest also besser von gut entwickelten kognitiven Fähigkeiten bei ihnen ausgehen.

  3. ich kann nicht penetrieren also darf allen anderen das auch nicht wichtig sein!

    Ändern wir einfach den Bezugsrahmen. Die Vagina/der Mund/das Arschloch/die Hand umschließen den Penis und saugen ihn aus. Damit ist der Kern des Herrschaftsverhältnisses umgedreht, und wir können den Rest neu verhandeln. 🙂

  4. Je nach Körperbau frage ich mich, wie man schmal sitzen soll. Mittlerweile habe ich etwas abgenommen, aber mit so 18 hatte ich fast nen Körper wie Tyson, da ging schmal leidee nicht. Noch schlimmer ist mein Vater. Der hat ne Wampe hängen und muss dahr breitbeinig sitzen. Eins ist aber richtig, Sex ist mehr als rein- raus, das stimmt.

  5. “The thing about happiness is that it doesn’t help you to grow; only unhappiness does that. So I’m grateful that my bed of roses was made up equally of blossoms and thorns. I’ve had a privileged, creative, exciting life, and I think that the parts that were less joyous were preparing me, testing me, strengthening me.”

    – Lana Turner

    mich würde interessieren, was passiert, wenn lightyear solche Sachen liest.

    In meiner Vorstellung sehe ich ihn „Lügner“ kreischend mit der flachen Hand auf den Tisch schlagen, funkelnde Augen dicht vorm Bildschirm, bis er mit einem matten „Die weiß nicht, wovon sie redet“ wieder in seinen Stuhl sinkt.

  6. „– Beobachte dich selbst: verhältst du dich dominant? Andere darauf hinweisen, dass sie sich evt. dominant verhalten.“

    Kennt noch jemand das Youtube-Video bei dem 2 Typen über einen Uni-Campus laufen und die Frauen fragen, ob sie lieber dominate oder submissive Männer bevorzugen? Wenn ich mich recht erinnere, fielen die Antworten recht einseitg aus. Also müsste

    „– Reflektiere in Gruppen Verhaltensmuster von Frauen*.“

    vielleicht auch mal auf Lightyears Liste.

    „- Männlichkeiten einfach abzuschaffen ergibt keinen Sinn, es ist ja in den Köpfen verwurzelt“

    Ah-ja, wenn das alos gehen würde, wäre das ne gute Lösung. Gab es nicht mal einen englischen Artikel mit eine Überschrift, die ging irgendwie so:

    „Natürlich wollen wir nicht 90% der männlichen Bevölkerung umbringen, wir Feministinnen sind dazu ja gar nicht in der Lage.“

    Wieso schafft man nicht Weiblichkeit ab? Anscheinend hat diese die Tendenz sich unterdrücken zu lassen?

    Nee-nee-nee, Männer sind ja die Bösen….

  7. Ist unsere Utopie und Praxis offen für vielfältigste Lebensentwürfe (kulturell, sexuell, religiös, spirituell, körperlich)?

    Der Feminismus zumindest ist für gar nichts offen außer den eigenen Dogmen.
    Insbesondere vertritt er eine erschreckende Heterophobie.

  8. Speziell dieses ganze Privilegiengedöns und daß wir Männer ‚unser Verhalten reflektieren‘ sollen und so weiter interpretiere ich inzwischen schlicht als massiven ‚Shit Test‘. Machtspielchen. „Fällt er auf meinen Bullshit rein? Lässt er sich verunsichern?“

    Daraus folgt eben auch wie man damit umgehen sollte, mit den üblichen Konterstrategien für Shit Tests. Agree & Amplify. Nicht ernstnehmen. Sich einfach nicht festnageln lassen. Wenn man anfängt, das ganze rational zu nehmen oder im schlimmsten Falle tatsächlich über seine „Privilegien“ reflektiert ist man ihr in die Falle gegangen.

    „Männliche Privilegien? Klingt toll! Erzähl mir mehr davon!“ Wenn die Feministin dann anfängt Privilegien aufzuzählen, zunehmens vor Freude stöhnen, und „Ja, ja, jaaaa! Ich stimmt dir komplett zu. Mann sein ist absolut großartig. Ich liebe es! Hast du noch mehr von diesen Privilegien? Euch Frauen geht es wirklich fuuuuurchtbar… ihr habt meine volle internationale Solidarität! Wie, ich nehme dich nicht ernst? Wie kannst du sowas behaupten? Also das macht mich jetzt ganz traurig *kleine Träne* Dabei bin ich doch der allererste der euch Frauen gegenüber voll solidarisch ist!“ Dazu ein verschmitztes und etwas freches Lächeln.

    • @S,B.

      „Daraus folgt eben auch wie man damit
      umgehen sollte, mit den üblichen Konterstrategien
      für Shit Tests. Agree & Amplify. Nicht ernstnehmen.
      Sich einfach nicht festnageln lassen. Wenn man
      anfängt, das ganze rational zu nehmen oder im
      schlimmsten Falle tatsächlich über seine “Privilegien”
      reflektiert ist man ihr in die Falle gegangen.“

      Die Gefahr in diese Falle zu tappen ist gerade
      für intelligente sensible Männer recht gross.
      Um langfristig bei der Lösung komplexer
      Probleme in Zusammenarbeit mit anderen
      „Männern“ erfolgreich zu sein braucht es
      ein erhebliches Mass an Introspektion.
      Interaktionen nach dem gleichen Muster
      mit Frauen führt fast zwangsläufig in
      die Scheisse.
      Mann macht eigentlich nach Massstab
      der geltenden PC Moralregeln alles
      richtig. Dann gibt es Probleme und
      Mann versucht es noch „besser“ zu
      machen. Resultat: Es wird noch
      Schlimmer.
      Lösung: Niemals ganz ernst nehmen.
      Haltung: Wohlwollendes A-Loch.

      • „Niemals ganz ernst nehmen.
        Haltung: Wohlwollendes A-Loch.“

        So bekommt man übrigens auch die meisten Frauen ins Bett. Wie ich leidvoll immer wieder feststelle 😉

    • >>Daraus folgt eben auch wie man damit umgehen sollte, mit den üblichen Konterstrategien für Shit Tests. Agree & Amplify. Nicht ernstnehmen. Sich einfach nicht festnageln lassen. Wenn man anfängt, das ganze rational zu nehmen oder im schlimmsten Falle tatsächlich über seine “Privilegien” reflektiert ist man ihr in die Falle gegangen.<<

      Im persönlichen Umgang scheint mir deine Strategie angemessen. Begegnet dir eine Feministin aka. Borderlinerin und verwickelt dich in ein Gespräch, dann ist es aus therapeutischer Sicht zustimmendes Grunzen womöglich am besten. Jaja, schlimm, schlimm, die Männer. Jaja, schwer habens die Frauen, ganz schwer.
      Wenn sich diese "Hormonell Herausgeforderten" © aber anschicken, Politik zu machen, dann sollte die Notbremse gezogen werden.

      • Im persönlichen Umgang natürlich, aber auch in öffentlicher Debatte dürfte diese Strategie sehr nützlich sein.

        Ich erinnere mich da als Beispiel an die Fernsehdebatte zu „#Aufschrei“, wo Wolfgang Kubicki genau das gemacht hat, was man im Pickup „Cocky & Funny“ nennt. „Ich flirte für mein Leben gern“, und dann in vollendeter Gentleman-Manier mit einem breiten Grinsen „Aber in der Frage von Berührungen lasse ich der Frau den Vortritt.“

        Claudia Roth hat innerlich gebrodelt, weil sie genau wusste daß der Kubicki es geschafft hatte eine machohafte Zotigkeit so rüberzubringen daß niemand widersprechen kann. Keinerlei #aufkreisch gegen Kubicki. Alle Sympathien waren auf seiner Seite, und was in der Presse hängenblieb war „Ich lasse der Frau den Vortritt“

  9. Kling wie: Privilegien ist das , was die anderen haben.
    Wenn ich dauernd darüber nachdenken würde, bekäme ich mein Leben wahrscheinlich nicht auf die Reihe, und würde dauernd vor dem Computer sitzen und Aufforderungen zur Selbstreflexion über Privilegien verfassen.

  10. Warum soll ich meine Priviligien reflektieren, warum hören Nicht Cis-Männer einfach auf mir diese zuzugestehen?

    Die frühe deutsche Konsumkritik (Simmel, Horkheimer et al) gingen ja auch davon aus, dass der Konsument ein völlig machtloses Wesen sei, das der Werbung hilflos ausgeliefert sei. Vance Packards Klassiker aus den 50ern hieß nicht umsonst „die geheimen verführer“.

    Nun hat man sich ja mangels Beweise von dieser Vorstellung getrennt (Wobei einige das ja immer noch glauben @atacama). Nein, der Konsument ist nicht willenlos, er gestaltet mit und er muss Werbung glauben wollen. Der Konsument ist klug und souverän.

    Warum schreibe ich diesen Exkurs? Na beim privilegierten weissen mann immaginieren Feministinnen wie lightyear auch eine einseitig hierarchische Beziehung. Der nichtpriviligierte ist ohnmächtig und ausgeliefert, er kann gar nichts tun, er kann nur hoffen, dass der priviligierte endlich anfängt sich zu hinterfragen. Dabei könnte der nichtpriviligierte einfach aufhören den anderen zu priviligieren! Denn nur deshalb ist dieser ja priviligiert! Aber so ist das eben im feministischen Weltbild, soziale Beziehungen sind in ihm immer einseitig (von mann zu unterdrückten), sie sind nie reflexiv. Das ist bequem, weil so „das opfer“ nie Verantwortung dafür übernehmen muss, weil es sich letzlich selbst unterdrückt, indem es dem anderen priviligierung zugesteht. Man kennt diese Umkehrung im feminismus sehr gut, man muss frauen nicht erziehen sich zu schützen zu werden, man muss Männer. ..

    Nichtpriviligierte sind auch keine kleine Minderheit, im Gegenteil. Die nicht weissen Cis-Männer sind gut in der Mehrheit. Ich würde mal so auf 65 prozent tippen. Also lightyear, erziehe bitte nicht weisse cis Männer dazu diesen nicht privilegen einzugestehen. Dann klappst auch mit der feministischen Weltrevolution.

    und liebe Konsumenten hört einfach auf der Werbung zu glauben. Ihr tut das ja auch schon sehr fleißig, 80 prozent der Leute glauben Werbung nicht mehr. Schade…wäre gerne weiter „heimlicher verführer und gedankenkontrolleur“ geblieben…

      • Ah ja stimmt. Ich vergaß. Diese selbstimunisierung ist immer wieder erstaunlich. Bei frauen zB. die priviligiert sind, wie weisse wohlstandsfrauen heisst es ja auch das nicht SIE priviligiert sind, sondern von der priviligierung der hegemonialen männlichkeit profitieren. Selbst die priviligierte frau muss nicht sich hinterfragen, sondern die Männer ihrer bürgerlichen Familie.

        Feminism, still lovin it!

        • Okay, okay, okay… also der Feminismus überrascht mich immer wieder. Muss man dem Feminismus immerhin zugute halten.

          Ein weisses Wohlstandssöhnchen ist laut dem Feminismus bekanntermassen privilegiert, weil er von der Privilegierung der hegemonialen Männlichkeit profitiert, und deshalb muss er seine Privilegien ständig hinterfragen, weil er genau wegen dieses Profitierens privilegiert ist.

          Eine weisses Wohlstandstöchterchen ist laut dem Feminismus nicht privilegiert, weil sie von der Privilegierung der hegemonialen Männlichkeit profitiert, und sie muss diese Privilegien nicht hinterfragen, weil sie ja nur profitiert und deswegen eben nicht privilegiert ist.

          Habe ich das so richtig verstanden?

          • @SB

            „habe ich das so richtig verstanden?“

            Noch nicht ganz.
            Intersektionalität lässt alle Diskriminierungen in der Betrachtung nach den jeweiligen Kategorien nebeneinander stehen und in einer Kategorie kann immer nur in eine Richtung diskriminiert werden.

            In der Kategorie „Sex“ ist der Mann privilegiert, die Frau also Opfer
            In der Kategorie „Rasse“ ist die weiße privilegiert und PoCs opfer.
            In der Kategorie „Klasse“ ist „wohlstandskind“ privilegiert gegenüber ärmeren

            Demnach muss das weiße Wohlstandstöchterchen in der kategorie Sex nichts überdenken, in der Kategorie Rasse und Klasse aber ebenfalls ihre Privilegien hinterfragen

        • @ Christian

          Ich sehe, du bist auf dem richtigen Weg.

          Keine Kekse mehr zu erwarten, heisst, dass du dabei bist, dein männliches Ego zu dekonstruieren.

          Lass dich nicht beirren.

    • @teardown meone Oma hat immer geglaubt, dass gewisse Riegel reich an Milch und Nährstoffen sind. Die war völlig fassungslos, dass die nicht gesund sind, als sie es gemerkt hat und hat sich über Wochen aufgeregt.

      • Naja erstmal ist der Kunde ja auch klüger geworden. Aber niemand glaubt doch der romantischen alpenidyle auf der milchpackung, oder der Mühle in der die leberwurst hergestellt wird.

        Wenn wir uns mal Werbung anschauen, dann stellen wir fest für wie doof der Konsument gehalten wird. Aber er findet es gut.

        Denn wir wollen ja meistens glauben. Menschen sind Geschichtenerzähler, undhheutzutage erzählt man die besten Geschichten über Produkte. Wenn deine oma die gesunden milchriegel kaufte, dann wollte sie kommunizieren, dass ihr die Gesundheit der Familie wichtig ist. Produkte werden so zu Medien unserer selbst. Wir inszenieren uns und die Werbung gibt lediglich vor, wie Produkte die wir zu Inszenierung unseres lebens auswählen, von allen interpretiert werden sollen.

        Niemand glaubt doch ernsthaft, dass ei schokoriegel gesund sei. Wir wollen es gerne glauben, weil wir in unserer sozialen Ordnung Signale setzen und Botschaften senden wollen. Werbung und Konsum, das ist eine schöne Geschichte einer hassliebe….

        und deshalb wirds auch nie langweilig. Ein Traum!

        • Werbung funktioniert nicht über die produktbezogenen, sondern über die sozial-motivationalen Botschaften.

          Das verstehen die meisten nicht; sie denken, sie seien ohnehin konsumkritisch und würden die Produkte nach rationalen Gesichtspunkten beurteilen. Doch darum geht’s nicht.

          Bei jedem neuen Eiphon release stehen die Menschen Schlange, obwohl das Klumpert in einem halben Jahr bereits Altschrott ist.

          Weil sie dazugehören wollen. Bewundert, anerkannt sein wollen.

          Das Produkt ist „nur“ Mittel zum Zweck und wird „so nebenher“ verkauft. Was die Werbung uns anbietet, sind Versprechen. Endlich unsere Bedürfnisse befriedigt zu haben, unsere Sehnsucht nach Glück, Gesundheit und Zugehörigkeit.

        • @Teardown: „Aber niemand glaubt doch der romantischen alpenidyle auf der milchpackung, oder der Mühle in der die leberwurst hergestellt wird.“

          Aber meine Milch wird in romantischer Alpenidylle hergestellt! 😛

    • Übrigens @Blogmaster. Vielleicht können wir ja auch mal einen Tag zum „gender Marketing“ einlegen. Das könnte interessant werden. Oder gabs sowas schon mal hier?

    • Wobei mich das schon interessieren würde. Wie geht man mit den priviligien um, die andere mir als whm zugestehen.

      Wenn ich zB. das in dt. Kitas der Anteil männlicher Leiter höher ist als der relative Anteil von Männern an allen Beschäftigten, muss ich dann die Position ablehnen, wenn mir diese von einem 90 Prozent frauenkollegium vorgeschlagen wird?

      Ich würde ja frauen benachteiligen und offenbar von priviligierung profitieren, da ja die frauen mich für geeigneter halten, obwohl sie eigentlich nichtpriviligierte sind, da ihr Geschlecht in Führungspositionen in kitas marginalisiert ist.

      was also tun? Dem Wunsch des opfergeschlechts folge leisten, oder männlich emanzipiert mit Hinweis auf whm priviliegen ablehnen?

      Lightyear geht gar nicht darauf ein, was Männer tun sollen, wenn frauen aus angst vor dem patriarchat bzw. aus eingeübten sozialverhalten ihnen Privilegien anbieten? Sollen Männer wirklich den Wunsch missachten?

  11. Christian, beim Lesen dieses Textes hatte ich zwischendurch mehrfach das Gefühl:
    Du scheinst Lightyear nicht wirklich ernst zu nehmen.

    Da müssen wir nochmal dran arbeiten.
    😉

    Und jetzt muss ich die Flecken wegwischen. Hatte beim Lesen was zu trinken in der Hand.

    • @maddes8cht

      „Christian, beim Lesen dieses Textes hatte ich zwischendurch mehrfach das Gefühl: Du scheinst Lightyear nicht wirklich ernst zu nehmen.“

      Es ist eigentlich erschreckender: Ich glaube, dass er tatsächlich feministische Texte aus der Literatur als einer der wenigen Blogger systematisch aufarbeitet und da durchaus gute Arbeit macht. Welcher feministische Blog macht das schon? Wo gibt es entsprechende mit Literaturverweisen versehene Texte sonst? (böswillig könnte man sagen: Er geht eben zu systematisch-männlich an die Sache ran und arbeitet sie tatsächlich auf).
      In der Hinsicht ist sein Blog tatsächlich etwas besonderes und bietet sich für Besprechungen an, weil er die feministische Literatur tatsächlich ernst nimmt und sich darum bemüht.

      In der Hinsicht nehme ich ihn also durchaus ernst.

      Erschreckend ist der dortige Inhalt und das er es nicht hinterfragt.

      • @Chris

        >>“Erschreckend ist der dortige Inhalt und das er es nicht hinterfragt.“

        Ja. Weiter unten geht es um die Nicht-Existenz von weiblichen Privilegien. Er zitiert Sanczny:

        http://sanczny.blogsport.eu/2012/07/19/was-ist-sexismus/#femaleprivilege

        >>“Female Privilege (weibliches Privileg) gibt es nicht. In einer Geschlechterhierarchie, die von einem binären Geschlechterverhältnis ausgeht, kann nur ein Geschlecht oben stehen. Female Privilege ist eine andere Bezeichnung für wohlwollenden Sexismus, und der ist kein Privileg.“

        Das ist so ziemlich auf dem Niveau von:

        „Warum?“ „Darum!“

        —–

        Es gibt für alle Axiome im Gender Feminismus keine halbwegs validen Belege. Da ist nichts. Es ist alles letztlich ein Schuss ins Blaue und seit 45 Jahren kreist feministische „Forschung“ darum diesen zu belegen. Und wir lassen sie. Wir finanzieren sie. Wahrscheinlich ist es wohlwollender Sexismus, dass wir Frauen glauben lassen, sie würden zur scientific community dazu gehören.

        Ich habe für einen Gender Lehrstuhl (Ostfalia in Wolfenbüttel, kam letztens hier auch vor) einen Auftrag angenommen und 8 wissenschaftliche Paper exerpiert (weil Englisch). Thema: Sexismus/Vergewaltigungsmythen und Computerspiele.

        Gee…there is no science in it! Ein einziges Paper, zweier männlicher deutscher Soziologen war interessant. Weil es wirklich von Erkenntnisinteresse geleitet war. Der Rest…naja. Und Methodik? No Comment!

        Wer mag (Und falls Lightyear mitliest und wieder denkt der doofe Nazi-Internet-Masku erzählt wieder Lügengeschichten, „Die beschäftigen sich doch nicht wissenschaftlich mit Gender“) anbei die Literaturübersicht.

        Meine Exceldatei kann ich auch gerne zur Verfügung stellen.

        Scharrer, Erica, Virtual Violence: Gender and Aggression in Video Game Advertisements, in: Mass Communication & Society, Jg. 7, S. 393-412.

        Behm-Morawitz, Elizabeth/Mastro, Dana: The Effects of the Sexualization of Female Video Game Characters on Gender Stereotyping and Female Self-Concept. In: Sex Roles, Jg. 34, S. 808-823.

        Hartmann, Tilo/Klimmt, Christoph: Gender and Computer Games: Exploring Females‘ Dislikes. In: Journal of Computer-Mediated Communication, Jg. 11, S. 910-931.

        Barlett, Christopher P./Harris, Richard J.: The Impact of Body Emphasizing Video Games on Body Image Concerns in Men and Women. In: Sex Roles. A Journal of Research, Jg. 58, S. 586-601.

        Jansz, Jeroen/Martins, Raynel G.: The Lara Phenomenon, Powerful Female Characters in Video Games. In: Sex Roles. A Journal of Research, Jg. 56, S. 141-148.

        Miller, Monica K./Summers, Alicia: Gender Differences in Video Game Characters‘ Roles, Appearances, and Attire as Portrayed in Video Game Magazines. In: Sex Roles. A Journal of Research, Jg. 57, S. 733-742.

        Williams, Dimitri et. al.: The virtual census: representations of gender, race and age in video games. In: New Media and Society, Jg. 11, S. 815-834.

        Fox, Jesse/Bailenson, Jeremy N.: Virtual Virgins and Vamps. The Effects of Exposure to Female Characters‘ Sexualized Appearance and Gaze in an Immersive Virtual Environment. In: Sex Roles. A Journal for Research, Jg. 61, S. 147-157. (Das hier war das abgedrehteste, StudentInnen wurde vituelle Frauen präsentiert (Datenhelm). Die Probanten sollten sich für ein paar Minuten diese anschauen, um sie herum gehen. Anschließend mussten sie einen Fragebogen ausfüllen, heraus kam bei den als „Vamps“ aufreizend bekleideten virtuellen Frauen stiegen die Vergewaltigungsmythen bei den Probanten. Da guckst du dir einen „sexy gekleideten PC-Charakter an und schon wird der Mann zum „Wenn die vergewaltigt wird, selbst schuld Monster“, wer das wissenschaftliche findet darfs behalten)

        Hui…ganz schön off Topic. Sorry!

        • Das ist eben das Problem der „Gender Forscher“, niemand außerhalb liest ihre Schriften und noch weniger tun das ernsthaft.

          Würden die Menschen das tun…innerhalb von Wochen würde Gender Forschung eingedampft werden. Die einzige Hoffnung ist doch im Moment, dass GenderForschung im Uni-Betrieb aufgeht, die eigenständigen Lehrstühle produzieren einfach nichts weltbewegendes, alles auf dem Niveau der Jodeldiplomierten. Aber so als Anschlusslehrstuhl an eine etablierte Fakultät, zB. Informatik, da könnte die Zukunft liegen. Als ein Lehrstuhl unter vielen, mit sauberer Methodik und additiv geleitet durch das Forschungsinteresse der betreffenden Fakultät.

          DANN könnte ich mir das sogar produktiv vorstellen. Aber GenderInstitute ohne Anchluss an den allgemeinen Betrieb, nee…das dreht zu sehr ab. Da entsteht nichts gutes. Ist wie bei einem Hühnerhaufen, da entsteht Ordnung erst wenn der Gockel auftritt. Gender Forschung braucht Leitlinien, Führung und Evaluation.

          Denn ich sehe es wie Christian bzw. zumindest wie Schoppe. So ganz uninteressant ist Gender Forschung nicht. Wenn man es den richtig macht.

        • „In einer Geschlechterhierarchie, die von einem binären Geschlechterverhältnis ausgeht, kann nur ein Geschlecht oben stehen.“

          Gibt es da auch einen Beweis, eine Herleitung, irgendwas warum der Satz nicht z.B. so geendet ist:

          „In einer Geschlechterhierarchie, die von einem binären Geschlechterverhältnis ausgeht, schmecken die Sonntagsbrötchen besonders gut.“

          ?

        • @Matze

          Das ist logisch schon in Ordnung. In einer Hierarchie, in der jeder entweder (binär) oben oder unten ist, ist jeder entweder oben oder unten.
          Tautologisch, aber wahr.

          Und irrelevant, da so eine Hierarchie bezüglich Geschlechter nicht existiert.

  12. Schöne Zusammenfassung.

    Man kann natürlich nur dann wie Lightyear denken, wenn man eine massive Angst vor der männlichen Sexualität hat – und vermutlich nicht nur vor der. Denn bei ihm ist ja alles, was über kindliche Gefühlswelten hinausgeht und nicht mehr infantil-kuschelig-allgemein achtsam ist, offenbar gaaaanz gefährlich und bedrohlich.

    Eine gute Illustration, wie Angst zum Ideal einer völlig domestizierten und infantilisierten Gefühlswelt führt.

    Viel Spaß damit, Lightyear. Irgendwie habe ich große Zweifel, dass dieser Ansatz im RL jemals eine Mehrheit findet – so abstrus sind die Menschen im Alltag dann doch (noch?) nicht drauf ;-).

  13. Gibt es überhaupt eine feste Definition von Männlichkeit?

    Oder wird die nach Belieben angepassen, um jedes Verhalten bei Männern als schlecht einzuordnen zu können.

    Natürlich nur dieses Verhalten bei Männer wohlgemerkt, bei Frauen ist das gleiche Verhalten mitunter ein Zeichen für Empowerment. Lügen, Pornos sehen, Computer spielen, Fremdgehen, unfreundlich sein,….

        • Das ist das gruselige am Onion. Viele der Satiren dort stellen sich als regelrechte Prophezeiungen raus.

          Z.B. „Perhaps most remarkably, the mere act of weight gain is now regarded as a feminist act. … Women who proclaim themselves ‚large and in charge‘ refuse to be bound by traditional notions of beauty and health“

          Das schon im Jahr 2003 vorhergesagt. Ich frage mich, wie die das hinkriegen.

        • #von der Realität überholt

          Besorgniserregend ist allerdings, dass zunehmend auch antisoziales oder psychisch auffälliges Verhalten als „Empowerment“ glorifiziert wird.

    • Gibt es überhaupt eine feste Definition von Männlichkeit?

      So sozial? Es gibt ein paar traditionelle. Fangen wir mal mit der proletarischen an. 🙂

  14. Man könnte natürlich auch bei „Zunächst ist es eine wichtige Voraussetzung zu erkennen, dass Mann* und Frau* keine natürlichen Kategorien sind.“ aufhören, zu lesen. Denn wenn Mann* und Frau* keine natürlichen Kategorien sind, dann sind Mann*s und Frau*s nicht Männer und Frauen. Und dann lese ich lieber spannendere Märchen.

  15. Jaja, die Autos als Statussymbole…

    Schon faszinierend, dass Spass an Blech immer als Ausrede für Besitz eines Statussymbols gedeutet wird, während „ich mach mich nur für mich selber schön beim ausgehen“ geglaubt wird.

    • „ich mach mich nur für mich selber schön beim ausgehen“

      stimmt aber in gewisser Weise doch.

      1. ist es führ viele Frauen eine Art Selbstbefriedigung sich hübsch zu machen, bis dahin, das sie das tragen aufreizender Kleidung ganz ähnlich sexuell erregt, wie Männer der Anblick erregt.
      Zum Anderen ist der 2. Aspekt das hübschmachen für die Männer, ja nicht dazu da um diesen altruistisch einen gefallen zu tun, sondern es geht darum, die Reaktion der Männer wiederum selbstbezogen als Bestätigung und Macht über diese zu erleben.
      Der Mann also als Mittel zum Zweck der Selbstbestätigung und Selbstbefriedigung.
      Das mag aber umgekehrt ähnlich sein.

  16. Oh Mann, was für ein gequirlter Quark.

    „Breitbeiniges Sitzen“ – bedeutet doch schon mal, dass man auf „Autos als Statussymbol“ verzichtet. Breitbeinig sitzt man in der U-Bahn usw.

    Ist Lightyear eigentlich ein biologischer Mann?

    Hätte gern eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie mann (!) mit zusammengeklemmten Beinen sitzen soll ohne sich a) die Geschlechtsteile schmerzhaft zu quetschen und b) wie das Zusammenklemmen für die Dauer evtl. einer stundenlangen Bahnfahrt ohne kontinuierliche Muskelanspannung zu bewältigen sein soll? Ich manspreade automatisch, wenn meine Beinmuskulatur entspannt ist. Oberschenkel mit ’ner Schnur zusammenbinden?

    Und ein zweites Tutorial bitte zur „Mimik und Gestik“. Vin Diesel für Arme Stefanowitz ist ja schon mal ein nettes Fundstück. 😀

  17. Habe vor ein paar Tagen mal einen Obdachlosen Bettler gefragt
    (also einen echten, keiner von einer kriminellen Truppe),
    wie er mit seinen Privilegien umgeht, ob er kein schlechtes Gewissen hat auch Frauen ihr hart verdientes Geld abzubetteln, bzw. Männern das Geld, das Diese eigentlich verdient haben, um es an Frauen zu transferieren.
    Ich habe Ihm dann noch ein paar Euro gegeben, wir haben über die Verrücktheit der Welt geredet.

  18. Mal ein paar Gedanken.
    Ja Privilegien reflektieren könnte so aussehen, das man sich Gedanken darüber macht, wie die historischen und jetzigen Beziehungen zwischen den Geschlechtern (und ethnien etc) aussehen, bzw. welchen Einfluß das auf die Beziehung zu der Person hat, mit der man momentan konfrontiert wird.

    Das der ökonomische und politische Kontext, Verhaltensweisen und Einstellungen von Menschen prägt, ist eigentlich keine Überraschung. Was mich an der Privilegientheorie wundert, ist, das dem so ein großer Einfluß zugeschrieben wird.
    Im Kontext der Familie beispielsweise, haben die Eltern viel mehr Macht und Einfluß auf heranwachsende, als sagen wir mal die Bundesregierung. Macht, könnte man umschreiben mit der Fähigkeit Verhalten zu beeinflußen zum Beispiel durch Bestrafung und Belohnung.
    Sexismus ist nach feministischer Definition: Macht + Vorurteil. Um diese Definition aufrecht zu erhalten, müsste man also Frauen als vollkommen machtlos denken, was Unsinn ist. Besonders in Privatbeziehungen können Frauen ein nicht unerhebliches Maß an Macht über das Verhalten ihres Partners gewinnen.

    • @Leser,

      ja richtig. In Privatbeziehungen haben Frauen im Allgemeinen, speziell im bürgerlichen und kleinbürgerlichen Milieu sogar mehr Macht und Entscheidungsmacht als Männer. Sie geben das ganz offen zu, ich habe schon öfters den Satz gehört, das ist doch ganz normal, das in den 4 Wänden die Frau das sagen hat. Schizophrenerweise hindert das aber manche nicht daran, gleichzeitig die feministischen Frauenunterdrückungsphantasien für real zu halten.

      Ich las mal eine Marktforschungsstudie, das eine hohe Zahl der Konsumentscheidungen, weit über die Hälfte im Haushalt, von Frauen getroffen wird.

      Es gibt da unzählige Beispiele für das „Sklavendasein“ des Mannes.
      Ein kürzlich erlebtes. Ich sah einen Bekannten „Unkraut“ vernichten, da wo es eigentlich keinen stört, er also sich auch noch unsinnig Arbeit macht. Da ich weis, dass er Umweltfreund ist, und so was normalerweise als Nahrung für Schmetterlingsraupen stehen lässt, sprach ich ihn darauf an. Er sagte er muss das machen, das stört seine Frau, die wird verrückt, wenn er das nicht weg macht.
      Gegen solche Art verrückt werden, bzw. durchticken wegen Nichtigkeiten, wozu Frauen ja neigen, hilft am besten gleich ein paar Ohrfeigen reinlangen. Da das aber verpönt ist, hilft halt nur gehorchen, und Unsinn machen.

      • @Christian

        Falls Du Dich das nächste mal wunderst, warum der Maskulismus und Kritik am Feminismus in der Öffentlichkeit so schlecht wegkommt, vielleicht liegt es an Leuten wie @Dr_Caligari der hier der Ansicht ist, das widersprechenden Frauen am besten mir einer Ohrfeige beikommen zu ist.

      • Bin selber nicht dafür in Beziehungen
        körperliche Gewalt anzuwenden.
        Bei mir ist es höchstens ein freundlicher
        Klaps auf den Hintern.
        Wer sich aber nach einem Ausraster
        in Selbstzerfleischung ergeht hat
        definitiv verloren.
        Klar besser es nicht soweit kommen
        zu lassen.
        Ist aber nur möglich wenn Mann
        begriffen hat, wie die Weibchen unserer
        Spezies funktionieren.

        https://www.google.ch/#q=sean+connery+slapping+woman

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