Frauen wie Männer behandeln und das Wegfallen von Privilegien

Teardown verweist darauf, dass Frauen gleichzeitig alte Privilegien behalten wollen aber dennoch nicht wie Männer behandelt werden wollen:

Wir haben eigentlich eine ganze Menge an gesellschaftlicher Stammes-Codes bezüglich Frauen:

Nicht (zurück)schlagen.
Nicht anfassen.
Nicht anstarren.
Tür aufhalten, Mantel ect.
Auf Getränke/Speisen einladen
Von schwerer Arbeit fern halten.
Beschützen/zuerst retten in Gefahrensitutationen
u.v.m.

War für mein Dafürhalten immer ganz angenehm für die Damen. Jetzt aber, mit dieser Gleichberechtigungskampagne und dem “Männer und Frauen sind gleich” erodiert das natürlich, weil Männer anfangen Frauen wie Männer zu behandeln (also gleich!).

Und schon ists wieder nicht richtig für die Damen, denn SO war das natürlich nicht geplant. Die positiven Verhaltensweisen sollten die “Gentlemen” natürlich beibehalten, die negativen Verhaltensweisen zB. “Catcallen” sollten die Herren ablegen.

Viele unserer heutigen Probleme ergeben sich aus diesem Mismatch den Frauen gezogen haben. Sie haben einfach erwartet, dass sie die Spielregeln zu ihren Gunsten ändern können, und die trottligen Männer einfach so weiterspielen, sich einfach dem Neuen nicht anpassen. Was für eine Fehleinschätzung!

Und da Frauen (Zumindest aber die Frauenbewegten!) von ihrer geborenen Höherwertigkeit überzeugt sind, imaginieren sie die “Missachtung” ihrer als natürlich empfundenen Anspruchshaltung als Diskriminierung, als Benachteiligung.

“Was soll das heißen Chef, ich muss hier hart arbeiten? So war das in Schule/Uni nie!” “Wie du bezahlst nicht? Sonst wäre ich mit dir gar nicht hierher gegangen!”

Frau will halt mal wieder alles, sie hat es sich verdient. Und Männer diskutieren nicht nur in OnlineForen, sondern auf allen Ebenen unserer Gesellschaft, über eine “gerechtere Welt” in der man es doch irgendwie Frauen recht machen könnte, sie irgendwann endlich zufrieden ist.

Das wird jedoch nie so sein.

Ich glaube auch, dass die meisten Frauen nicht in allen Punkten gleich behandelt werden wollen, weil sie eben Frauen sind und sich auch als anders wahrnehmen. Üblicherweise fordern Frauen eher mehr Rücksichtsnahme und Anpassung von Männern, was Ton und Verhalten angeht, als umgekehrt Männer von Frauen.

„ich darf das ich bin eine Frau“ und „was nimmst du dir da heraus, ich bin eine Frau“ gibt es insofern durchaus. Andererseits ist das nicht per se ein Widerspruch: Bestimmtes Verhalten kann man einfordern, weil es gesellschaftlich akzeptiert ist, bei anderen Verhalten kann man ein Unterlassen verlangen, einfach weil man es nicht möchte, auch wenn andere nichts dagegen haben. Beides muss auch im Zusammenspiel nicht per se ein Widerspruch sein.

Es kann aber in der Tat als Rosinenpicken erscheinen, wenn man auf der einen Seite als gleichwertig und gleichbelastbar wahrgenommen werden möchte und auf der anderen Seite Rücksichtnahme einfordert. Oder wenn man etwas unberechtigt verlangt, was anderen nicht zu gewähren wäre.

Allerdings sollte man auch bedenken, dass ein Teil der unterschiedlichen Wahrnehmung daraus resultiert, dass die Frauen in verschiedenen Situationen verschiedenes wollen. Es kann auch vollkommen okay sein, wenn man von einem Geschäftspartner anders behandelt werden will als von einem romantischen Partner. Wenn man von dem einen als gleichberechtigt wahrgenommen werden will, während man von den anderen ein männlicheres, dominanteres, aktiveres Verhalten wünscht. Denn einmal geht es um sexuelle Aspekte und in dem anderen Fall um eine Geschäftsbeziehung.