Frauen darf man nicht als doof darstellen und Minions als entsorgbare Helfer

Die Minions sind kleine bösartige Helfer von Schurken, die in dem ersten Film, „Ich- einfach unverbesserlich“ die Rolle des Comic Reliefs übernommen haben und tollpatschig immer wieder dazu neigen, etwas falsch zu machen, aber dennoch ihren Herren und Meister nach Kräften zu unterstützen. Sie starben immer wieder recht sinnlos, mit ihnen wurde experimentiert, sie waren austauschbar – man möchte fast sagen „disposabel„. Das hat sie so beliebt gemacht, dass sie nunmehr einen eigenen Film bekamen.

Hier ein Bild zur Veranschaulichung:

Minions

Minions

Vereinzelt nahmen die Minions insoweit auch weibliche Rollen an, etwa als French Maid:

French Maid Minion

French Maid Minion

Tatsächlich ist den Minions kein Geschlecht zugewiesen, weder männlich noch weiblich und ich bezweifele, dass sie einen Penis haben. Man könnte sie vollkommen Asexuell lesen, bereit in jede Rolle zu schlüpfen.

Nachdem aber nunmehr die lustigen Gesellen auch mit dem eigenen Film noch positiver wurden kam von feministischer Seite die Frage auf, warum es keine weiblichen Minions geben würde.

Einer der Erschaffer antwortete dabei erfrischend ehrlich:

It seems that Hollywood’s old boys’ club extends to yellow pill-shaped henchmen for animated supervillains.

According to “Minions” creator Pierre Coffin, in fact, all the title characters in Universal’s prequel to two “Despicable Me” hits are male, voiced by male actors (including Coffin himself).

For the French animator, who co-directed the new film with Kyle Balda, the masculine-only nature of the Minions owes to their all-around cloddishness. “Seeing how dumb and stupid they often are, I just couldn’t imagine Minions being girls,” he told TheWrap.

Ich kann mir ohne weiteres vorstellen, dass er da Probleme gehabt hätte. Denn Mädchen einfach so als dumm darzustellen darf man nicht. Die einzigen Beispiele, bei denen das geht, sind vielleicht noch hübsche Frauen, bei denen man mit dem Klischee der dummen Blondine spielen kann, wobei mir da auch gerade nur Kelly Bundy einfällt.

Ein Mädchen einfach so im Weltall erfrieren zu lassen, in die Luft zu jagen oder andererweitig weh zu tun, sie als dumm darzustellen und als austauschbar, als vollkommen ununterscheidbarer Teil der Masse gesichtloser Helfer, die einfach durch den nächsten ersetzt werden, wenn einer wegfällt und bei denen in den ersten Filmen keiner eine wirkliche Beziehung zu dem anderen hat, dass passt eben nicht zu dem Klischee des Weiblichen, dass schützenswert ist, das begehrt wird, dass man nicht schlecht behandeln soll, dass nicht austauschbar ist und nicht entbehrlich, eben „disposable“.

Wie soll er auch auf diese Idee kommen?

Ich kann ihn auch aus der Sicht eines Schreibers verstehen: Weibliche Minions hätten hier die Sache komplizierter gemacht, man hätte sie ja auch innerhalb der Minions zumindest als weiblich wahrnehmen müssen, was gewisse Beziehungen untereinander erfordert, sie hätten sich weiblich verhalten müssen, man hätte viel mehr Story viel früher auf die Minions legen müssen, die eben einfach austauschbare „Igors“ sein sollen, nur in lustig.

Die Filmmacher hatten dabei extra darauf geachtet, dass sie diesmal eine weibliche Bösewichtin nehmen, Scarlett Overkill:

Scarlett Overkill

Scarlett Overkill

Aber das war natürlich nicht gut genug.

Genderama verlinkte dazu auf einen interessanten Beitrag, der einige Stimmen dazu nennt:

Like, yes I don’t like minions as much as the next person, but… the idea that a minion can’t be a female because “lol they’re all too clumsy and dumb for any of them to be girls”…. isn’t it kinda dehumanizing?
Girls can only ever be portrayed as badass/heroic/sexually appealing, and the film industry would rather exclude the gender altogether than make them clumsy silly and generally unnatractive?

aaaand…. everyones celebrating this???????

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