Kulturelle Aneignung / Cultural appropriation

Im Zusammenhang mit der Intersektionalität und darauf aufbauend „Critical Whitness“gibt es auch immer wieder den Vorwurf der „Kulturellen Aneignung“ oder eben auf englisch „Cultural appropriation“.

Darunter versteht man, dass Personen aus einer anderen Kultur sich Symbole oder Praktiken einer anderen Kultur zu eigen machen. Problematisch wird dabei gesehen, dass diese Praktik oder dieses Symbol eine neue Bedeutung bekommt , die meist nichts mehr mit der eigentlichen Bedeutung zu tun hat und meist schlicht mit Spass/Freizeit/Mode zu tun hat.

Ein Beispiel war gerade auf Twitter kurz Gegenstand einer Diskussion:

„Hausverbot für „Weiße“ mit Dreadlocks, Mohawks und Tunneln. Also inwiefern ist das jetzt unterstützend für die Kämpfe von poc ?“

In der Twitter-Diskussion kamen dann die Argumente, dass das eben Rassismus sei, weil es eine kulturelle Aneignung ist, denn so werden diese Symbole zB als Widerstandsymbole entwertet. Dabei spielt man wohl auf diesen kulturellen Hintergrund in der Rastafari-Bewegung und in der Black-Power-Bewegung an:

Gleichzeitig wollten sich die Rastafari auch bewusst von der „importierten“ Kultur und dem Schönheitsideal der weißen Oberschicht, also der britischenKolonialmacht, abgrenzen und so gegen die Zerstörung ihrer Kultur protestieren. Da die verfilzten Locken der Rastafari dem Schönheitsideal der Weißen nun so gar nicht entsprachen, wurden sie von Außenstehenden als bedrohlich oder abstoßend empfunden. Schnell verbreiteten sich aus diesen Gründen allerlei negative Gerüchte auch über die Rastafari selbst, so dass die übrigen Leute begannen, sich auch vor ihnen zu fürchten und nicht nur die Frisur abstoßend zu finden. Daher „dread“ von „Furcht“ oder „dreadful“ von „schrecklich“, „furchtbar“.

Diese entwickelten sich schnell zum Symbol der Rastafari, und mit dem Erfolg der Reggae-Musik wurden auch die Dreadlocks weltweit bekannt und beliebt.

Da viele Rastafari Marihuana („Ganja“) rauchen, entstand auch im westlichen Kulturkreis das Klischee des dreadlocktragenden Kiffers.

Für manche Menschen afrikanischer Herkunft ist ihre, von gewelltem und krausem Haar geprägte, Frisur ein Ausdruck ethnischen Stolzes. So wurde von Afroamerikanern während der Bürgerrechts- und Black-Power-Bewegung in den 1950er und 1960er Jahren das – damals besonders bei Frauen populäre – Glätten der Haare als Anpassung und Unterwerfung an die europazentrierte Kultur der Weißen interpretiert und daher abgelehnt.

Auch Malcolm X trug zunächst kurze glatte Haare (den sogenannten Conk), was er später als „ersten Schritt zur Verleugnung seiner Identität als Schwarzer“ bezeichnete.[10]

Mit der Entwicklung der schwarzen Bürgerrechtsbewegung wurden stattdessen „original afrikanische“ Frisuren beliebt, um Individualität und Freiheit zum Ausdruck zu bringen, aber auch als eine Zurückweisung von Unterdrückung und Imperialismus, als Zeichen schwarzer nationalistischer oder pan-afrikanischer politischen Überzeugungen, als Symbole für schwarze Einheit und Macht sowie um die afrikanischen Wurzeln zu betonen. Zu diesen Frisuren zählte zunächst der Afro-Look, später kamen in Zusammenhang mit der Verbreitung des Reggae auch die Dreadlocks hinzu.Inzwischen ist das Tragen von Dreadlocks jedoch vom Mainstream vereinnahmt worden und hat seine explizit politische Aussage verloren.[11]

Die Anti-Establishment-Philosophie der Rastafari, wiederholt in vielen Reggae-Liedern der 1970er Jahre, zeigte auch in der weißen Bevölkerung Wirkung, besonders bei politisch links-gerichteten Jugendlichen, so dass auch hier Dreadlocks populär wurden. Parallel zur startenden Reggaebewegung wurden Dreadlocks in den 70er Jahren in der Goatranceszene populär, als die in Goa ansässigen Hippies begannen, Haartracht, Schmuck und auch Einstellungen der indischen Sadhus zu übernehmen und zu einer neuen Subkultur umzuformen. Daher sind Dreadlocks auch in der heutigen Goaszene noch sehr verbreitet. Ebenso in der Alternativbewegung, die als Oberbegriff für links-alternative Lebensweisen fungiert. So sind Dreads auch in den Bewegungen der Antiglobalisierungs- und Umweltaktivisten vertreten.

Hier spielt der hierarchische Aufbau nach Gruppen im Intersektionalismus hinein. Dazu hatte ich schon verschiedene Artikel:

Auch hier spielen, wie häufig im Feminismus, einige recht einfache Regeln der Über- und Unterordnung bzw. klare Schema von „Gut“ und „Böse“herein. Ich würde sagen, dass kulturelle Aneignung im wesentlichen folgenden Regeln unterliegt:

  • Bei der Frage, ob es sich um eine Aneignung handelt ist zunächst die übliche Hierarchisierung vorzunehmen. Nur wenn die Gruppe unterhalb der Gruppe steht, in der die Aneignung erfolgt, dann handelt es sich um eine unzulässige Aneignung. Die Hierarchien sind insoweit im Einzelfall schwierig, es ist aber sicher, dass Weiße sich jedenfalls nichts aneignen dürfen, da sie insoweit „Oben“ stehen. Gleichzeitig darf sich von Schwarzen / PoCs jedenfalls nichts angeeignet werden, da sie „unten“ stehen, also diskriminiert werden und keine Privilegien haben. Asiaten stehen irgendwo in der Mitte, wenn ein Schwarzer einen Kimono anzieht wäre es aber schon wieder interessant. Eine Lederhose dürften aber beide unproblematisch anziehen.
  • Der Vorwurf ist um so eher zu erwarten, um so eher man dem jeweiligen Symbol eine besondere Widerstandsfunktion oder eine besondere Symbolik zuweisen kann. Demnach sind eben Rasta-Locken oder Dreadlocks insoweit sehr aufgeladen, Kaffee oder Tee trinken, auch wenn es sicherlich auch einmal ein besonderer kultureller Brauch war oder vielleicht sogar ein Abgrenzungskriterium hingegen taugt weit weniger für einen solchen Vorwurf.
  • Gleichzeitig gilt aber der Grundsatz, dass alles vorgeworfen werden kann, was irgendwie der Abgrenzung dient, auch den Vorwurf der kulturellen Aneignung begründen kann, wenn er aus der nichtprivilegierten Gruppe kommt.

Ein paar Beispiele finden sich bei der Mädchenmannschaft:

Es ist nicht „nur“ ein Foto. Es ist die renitente, kontuinierliche, systematische Aufrechterhaltung der bestehenden Machtverhältnisse, die tausende solcher Fotos sowie eine Gesellschaft produziert, die mehrheitlich der Meinung ist, diese Fotos seien akzeptabel.

Wer bei Google „cultural appropriation“ in die Suchleiste tippt, bekommt einen Eindruck davon, wie gut People of Color es finden, dass die Devotionalien ihrer jeweiligen Kultur von weißen Leuten getragen werden, die es nicht interessiert, was sie damit tun und wen sie damit beleidigen.

Spoiler alert:

Japaner_innen sind NICHT hellauf begeistert davon, dass Polyesterkimono als Karnevals- oder Halloweenkostüme verkauft werden.

Inder_innen sind NICHT erfreut von Hipstern, die sich Bindis auf die Stirn kleben.

Cherokee, Sioux, Choctaw und andere Ureinwohner_innen Amerikas finden es NICHT großartig, dass die gleichen Hipsterkids sich Warbonnets über den Kopf ziehen.

Und Schwarze auf allen Kontinenten sind NICHT total glücklich darüber, dass man Schwarze Models prinzipiell nur mit geglätteten Haaren sieht, aber blonde/brünette Weiße bedenkenlosDreadlocks (und anscheinend auch „Afro“-Perücken) spazieren tragen können, ohne um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bangen.

Interessant auch das die Erwiderung zu dem Argument im gleichen Artikel, dass viele Angehörige dieser Kulturen damit kein Problem haben:

Ich habe selten eine Diskussion mitverfolgt, in der sich nicht früher oder später jemand mit dem Einwand zu Wort meldete, man kenne eine Person of Color, der das ganze nichts ausmache. Manchmal ist es auch eine PoC selbst, die kommentiert, sie fände den diskutierten Vorfall nicht rassistisch. Als eine Person of Color, der es nicht egal ist, habe ich schockierende Neuigkeiten für euch:

Liebe Weiße,

wenn ihr ein paar Uncle Toms [Ergänzung, März 2015: Auf Wunsch der Autorin nun gestrichen, da es sich um einen „African American Vernacular English“-spezifischen Begriff handelt] Leute kennt, die in etwa so ignorant sind wie ihr, gleichzeitig aber einer anderen Ethnizität angehören, könnt ihr daraus keine Legitimation für euer menschenverachtendes Verhalten ableiten.

Wenn euch eine weiße Person sagt, dass ihr sie „dummes Stück“ nennen dürft, weil ihr so gute Freunde seid, lautet eure Schlussfolgerung wahrscheinlich (/hoffentlich) auch nicht, dass jede andere weiße Person es gleichermaßen geschwisterlich auffassen wird.

Hört auf, euch am kulturellen Erbe nichtweißer Ethnizitäten zu bereichern. Ihr dürft unseren Kram nicht tragen.

Warum?

Weil wir ihn selber nicht tragen dürfen, ohne von euch stereotypisiert und exkludiert zu werden. Ihr habt eine Situation geschaffen, in der People of Color in ihren Nationaltrachten oder mit ihrer Naturhaarstruktur mehrheitlich mit rassistischen Klischees konnotiert werden. (Nicht, dass uns das ansonsten nicht passieren würde – wir sind konstant einem Rassismus ausgesetzt, dessen Allgegenwärtigkeit vehement geleugnet wird.)

Ihr habt die Privilegienolympiade gewonnen. Zeigt ein bisschen Anstand, indem ihr eure Medaillen/Warbonnets/Bindi/Kimono/Afroperücken nicht zur Schau stellt.

Das klassische Eifersuchtsargument, welches auch sonst aus meiner Sicht häufig den Boden der „Privilegientheorie“ bildet:

Ihr dürft das nicht haben, denn ich habe es ja auch nicht so wie ich es will.

Ich finde es ja immer wieder faszinierend, dass man einerseits Multi-Kulti. Verständnis unf Akzeptanz füreinander und die Aufgabe von Rassismus will, zum anderen aber Gruppenidentitäten erbittert verteidigt.

Kulturelle Aneignung ist meiner Meinung nach schlicht eines der besten Mittel um gegen Rassismus vorzugehen. Um so normaler und internationaler bestimmte Zeichen werden, um so weniger kann man sie als Mittel des Out-Groupings einsetzen. Wer will, dass jemand mit Dreadlocks nicht blöd angemacht wird, der sollte eben befürworten, dass diese möglichst verbreitet werden.

Es bliebe die Erwiderung, dass diese nicht – wie etwa im Karneval – als Verkleidung benutzt werden sollten, da dies eine Form der Abwertung sei, die Stereotype erzeugt. Aber das hängt meiner Meinung nach doch stark von der Form der Verkleidung ab. Auch hier kann ich mir vorstellen, dass die meisten Angehörigen einer entsprechenden Kultur das entspannt sehen können, wenn es friedlich und als Spass erfolgt und insbesondere, wenn es die weitergehende Vergangenheit betrifft, wie eben bei der ursprünglichen Kleidung von Indianern. Gerade bei Japanern, die ja nun als entsprechende Industrienation nicht gerade stark unterdrückt sind, sollte man meinen, dass da eine gewisse Lockerheit herrscht.

Ansonsten könnte man vielleicht noch anführen, dass es Leute stört, wenn für sich besonders wichtige Symbole entwertet werden, etwa solche mit einem ansonsten starken Tabu gegen eine profane Benutzung. Das wäre vielleicht gerade bei besonderen religiösen Symbole der Fall. Da ist unsere Kultur vergleichsweise Tolerant. Würde ein Papstkostüm besonderes Aufsehen hervorrufen? Oder ein solches hier? Es sind wahrscheinlich eher die Gruppen, die selbst am intolerantesten sind, die solche Taus aufrechterhalten.

Eine weitere Zusammenstellung von Stimmen findet sich in diesem Beitrag auf dem Mädchenblog:

Auch Teariffic beschäftigt sich mit dem Thema; auch hier ist Critical Whiteness ein wichtiger Punkt:

Zweitens ist es mir wichtig zu betonen, dass es einen Unterschied zwischen kultureller Adaption und Aneignung gibt. Adaption ist im Zuge der Globalisierung kaum vermeidbar und ist per se nicht negativ. Das Feiern von Weihnachten in nicht-christlichen Ländern oder multi-kulturelle Küche sind die geläufigsten Beispiele dafür.
Bei der Aneignung ist es allerdings immer mit Privilegien und Rassismus verbunden.

Hier ist mir die Abgrenzung nicht wirklich klar: Ich würde anhand des Beispiels vermuten, dass Adaption „nach oben“ erfolgt, also zB wenn Schwarze etwas von Weißen übernehmen, Aneignung aber „nach unten“, wenn also zB Weiße etwas von Schwarzen übernehmen. In dem Artikel findet sich dazu noch das folgen Zitat: „(…)Appropriation implies taking for oneself, to seize possession (or “adopt”) without consent or consideration in a way that detracts from the source culture’s ability to access or enjoy that which you have taken. It is stealing. It is inherently negative. Unlike cultural adoption or depiction, there is no good kind of cultural appropriation.“ Da spielt dann also vielleicht auch noch mit rein, dass man etwas seiner Symbolik beraubt, aber tatsächlich „stehlen“ kann wahrscheinlich auch nur der, der Macht hat, was einen wieder in die Hierarchie bringt.

Weiter beim Mädchenblog:

Andrew Chin spricht an, wie unsensibel sich Weiße (und in dem Fall die US-amerikanische Gesellschaft) asiatische Kultur aneignen:

The limits of this „willingness to understand“ extend also to a willingness to share cultural power: whites are generally willing to engage in cultural and social transactions with Asian Americans only to the extent that white domination of American culture and society is not challenged. The eating of sushi and the wearing of Chinese-character tattoos as fashion trends do nothing to protect Asian Americans from continuing racial discrimination.

Da geht es also wieder um Macht. Aber richtig logisch erscheint es mir nicht: Denn man wird eben keinen Nazi mit einem Tattoo mit chinesischen Schriftzeichen sehen. Und ein Nazi mit Springerstiefeln und „Ausländer raus“-Schriftzug wird wohl auch eher keinen Döner kaufen.

The Angry Black Woman analysiert das Problem:

I thought it would be appropriate to first define what we mean when we talk about Cultural Appropriation. What is it? What do you mean when you apply that term? If we can all express that and put up a few loose boundary markers around the subject, that will make discussing its effects and manifestations a little easier.
As a writer of color, I’m used to discussing cultural appropriation in the artistic sphere. Remember, though, that the issue extends beyond art – spirituality, style/fashion, speech, attitudes and more. Let’s bring them all in.

Bei Thisisnotindia wird auch nochmal grundlegendes erklärt:

While Hindu iconography is commonplace and used pretty much everywhere, you will never see it imprinted on commonly used items such as t-shirts, pants, shirts or tattooed on bodies.
The context of religion, politics and history is erased completely —- only to be replaced by the vacuous and profitable hook found in the imagery of elephant-heads, multi-hands, multi-heads, and hanging tongues. When Hindu iconography is reduced to its consumerist shock value in the West, it becomes a question of cultural neocolonialism.

Da wäre also wieder der Aspekt, dass es seiner eigentlichen Bedeutung beraubt wird und damit wertlos wird. Wobei man ja auch beispielsweise in Asien Leute mit bescheuerten Aussagen in Englisch auf dem T-Shirt herumlaufen sieht. Es ist eben ein typisches Phänomen, wenn eine Sprache oder eine Symbolik fremd aber für die meisten nicht lesbar ist.

Lady Lukara bloggt bei Reality Rags einen Text mit einer etwas anderen, differentzierteren Sichtweise und fordert respektvollen Dialog (der in den durchaus interessanten Kommentaren auch entsteht):

Ich liebe Multikulti, das ist für mich nicht nur ein Wort, es fühlt sich bis ganz tief in mir drin gut an, wenn Kulturen sich kennenlernen, verstehenlernen und vermischen, auf allen Ebenen! Ich bin Weltbürgerin, yes!!! Natürlich meine ich nicht die „Veroberflächlichung“ zu Fashionstatements. Wie oben schon erklärt finde ich es wichtig, dass der Ursprung und die Bedeutung der Symbole, Rituale und Trachten erhalten und respektiert werden muss, weil sie das Leben ungemein bereichern und ich bin dafür, dass diese respektvolle Bereicherung allen, unabhängig von Hautfarbe und Herkunft, zugänglich sein sollte, da dies – entgegen der ganzen beschissenen Abschottung – uns zusammenführen mag, uns Verständnis und Gemeinsamkeiten unserer Kulturen entdecken lassen kann.

Das finde ich schon eher eine passende Herangehensweise – Keine Abschottung, aber vielleicht ein gewisses Gefühl dafür behalten, was es für die andere Kultur bedeutet.

92 Gedanken zu “Kulturelle Aneignung / Cultural appropriation

  1. „Ich liebe Multikulti, das ist für mich nicht nur ein Wort, es fühlt sich bis ganz tief in mir drin gut an (…)“

    Uuuuuhhhhh I see what you did there lol ^^

  2. Kritik der kulturellen Aneignung. Ein weiterer Wahnsinn einer moralisch vollkommen desorientierten politischen Linken. Aber wenigstens hat man damit klar gestellt, dass der weisse Rentner aus Mecklenburg-Vorpommern, der Volksmusik hört, mit Dackel Waldi spazieren geht, Sauerkraut isst und NPD wählt, das Musterbeispiel an Antirassismus ist.

  3. Ich bin mal gespannt, wann die ersten progressiven Feministen ihre Theorie um 180 Grad drehen und von Männern fordern, sich nicht so weiblich zu verhalten, weil geschlechtliche Aneignung ein Zeichen von Sexismus ist.

    • In die Richtung geht auch eine Strömung im Feminismus die Transsexualität ablehnt. (nennt sich wohl ‚Trans-exclusionary radical feminism‘)

      Die argumentieren wohl allen Ernstes zusammengefasst so:

      – Eine Frau die Mann werden möchte ist Geschlechtsverräterin. Sie macht das weil sie männliche Privilegien will und dabei die anderen Frauen in ihrem Kampf im Stich lässt, die Egoistin.
      – Ein Mann der Frau werden möchte tut dies um die weibliche Sphäre patriarchal zu penetrieren damit er leichter Frauen vergewaltigen kann.

      Diesen Irrsinn habe ich mir nicht ausgedacht, als Beleg zu letzterem ein Zitat von Cathy Brennan, einer Radikalfeministin die u.a. schonmal bei der UN eine Eingabe gemacht hat um zu erreichen daß Transsexuelle weltweit keinen Schutz vor Diskriminierung genießen sollen:

      „transgender woman are in fact men using an artificialy constructed feminine apperance to exert patriarchy from the inside of feminism and believe it or not, to gain access to womans bathrooms in order to rape them.“

      • >>>“transgender woman are in fact men using an artificialy constructed feminine apperance to exert patriarchy from the inside of feminism and believe it or not, to gain access to womans bathrooms in order to rape them.”<<<

        Transgender-Frauen***__ als Spione des Patriarchats. Darauf muss man erst mal kommen!
        So allmählich finde ich, dass Feminismus in den ICD-Katalog (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) aufgenommen werden sollte.

      • Verstehe ich nicht. Wozu die Mühe einer Geschlechtsumwandlung auf sich nehmen? In unserer Rape Culture kann Mann doch vergewaltigen wie es ihm gerade passt, oder nicht?

        • Aber dann eben auf NOCH MEHR Ebenen! Nach einer harmlosen kleinen Operation (wie sie sicher jedes böse Männerschwein gern mal eben vornehmen lässt, um Frauen zu terrorisieren), können die Agenten so selbst in die winzigkleinen, mühsam abgetrotzten Safe Spaces, die der verfolgtesten aller Minderheiten (den weißen Frauen in der Ersten Welt) noch bleiben, eindringen.
          Gut… das physische Vergewaltigen geht danach nicht mehr, aber das war ja eh nie der Punkt, da es den Männern ja von je nur darum ging, das Weibliche zu beflecken und das geht auch geistig.

        • Adrian ich mach das auch immer aber nur zun Spannen. Hab auch früher immer gesagt ich wäre schwul, um nackte Mädels zu sehen. Das machen doch fast alle Heteros in der Pubertät.

        • Also wenn ich die TERF richtig verstanden haben, ist das zuerst mal Aneignung von Weiblichkeit aus fetischistischen Gründen, und dann Aneignung von sicheren Räumen für Frauen und schließlich sexuelle Aneignung von Frauenkörpern.

          Wobei man sagen muss, dass manche Transaktivisten dabei auch gerne mitspielen. Ich glaube vor ein paar Jahren war bei den Amis der sogenannte ‚„cotton ceiling‘ bei den SJW aktuell.

          Es muss schwierig sein, erst die ganzen intersektionalen Einflüsse zu sortieren, wenn jemand nicht mit dir ins Bett will. 😛

    • interessanterweise haben aber Frauen kein Problem damit sich ursprünglich männliche Dinge anzueignen, im weiblichen Sinne zu modifizieren, und sie damit in gewisser Weise den Männern zu entziehen, weil, ein Mann der diese Dinge weiterhin verwendet/macht dann als weibisch oder schwul gilt.
      Deshalb lachen heute auch kulturell verkrüppelte Jugendliche manchmal über die roten „schwulen“ Schuhe, die der Papst (wenn der jetzige denn Wert drauf legt) zu festlichen Anlässen tragt, weil sie rote Schuhe nicht mehr als Symbol männlichen hohen Status kennen, sondern nur noch als sexuelles Attribut von Frauen, ähnliches gilt für hohe Absätze.
      Es gäbe da noch viel mehr Beispiele.

  4. Ich war früher stolzer Mini Fahrer.
    Das geht heute nicht mehr, weil in 80% aller Minis eine blonde Marketingtrulla sitzt.

    Aus einem relativ coolen Gokart ist ein Trullatöff geworden.

    Wenn ich nun so arm wäre, mein Selbst wesentlich an meiner Automarke festzumachen, hätte ich vielleicht ein ernstes Problem damit.
    Stattdessen fahre ich jetzt Opel. Ein in meinen Augen ganz schön rebellischer Akt.

  5. Vor allem mögen es die Schwarzen nicht, wenn irgendwelche Weißen oder in Deutschland geborenen Mulattinen dahergelaufen kommen und ungefragt für „die “ Schwarzen sprechen; eine größere kulturelle Appropriation ist wohl kaum denkbar. Und wenn die Schwarzen dann darauf hinweisen, dass sie selber das anders sehen als deutsche, weiße Feministinnen, die sich ein bisschen „Critical Whiteness“ (übrigens eine von Weißen erdachte Theorie) angelesen haben, dann werden ihre Äußerungen unter Berufung auf die eigene, höhere Moral als unmaßgeblich disqualifiziert.

    Welch unfassbare Anmaßung! Welcher völlige Mangel an Selbstreflexion!

  6. „Ich finde es ja immer wieder faszinierend, dass man einerseits Multi-Kulti. Verständnis unf Akzeptanz füreinander und die Aufgabe von Rassismus will, zum anderen aber Gruppenidentitäten erbittert verteidigt.“

    Immer wieder so zu beobachten. Es gibt eben eine Hierarchie der Kulturen, die Kultur der Weißen (Die so als Kultur einer durch Hautfarbe definierten Gruppe garnicht existiert) ist böse, alle anderen sind gut. Und es fragt sich auch niemand, warum das denn so ist? Es recht völlig aus, die Schuldigen zu identifizieren und sie dann moralisch runter zu machen.

    • @El Mocho

      „Und es fragt sich auch niemand, warum das denn so ist? Es recht völlig aus, die Schuldigen zu identifizieren und sie dann moralisch runter zu machen.“

      Da hat der intersektionale Feminismus ja eine einfache Formel gefunden: Wer Macht hat, wer erfolgreich ist, der MUSS andere ausbeuten und unterdrücken. Und damit ist er per se böse.
      Es ist eben eine sehr schlichte Sicht der Dinge

  7. Interessant auch, daß gerade die links-‚progressiven‘ Kreise Begriffe wie „Wissensallmende“, „Open Source“ oder „Gemeinfreiheit“ hochhalten. Die Forderung daß das Wissen und das kulturelle Erbe der Menschheit jedem uneingeschränkt zur freien Nutzung zugänglich sein muss. Das ist doch gerade die zentrale Forderung der Piratenparteien. Dinge wie Kopierschutz, Copyright, Patente, Urheberrechte sind ganz ganz böse. Horrorvisionen wie daß man demnächst auf Urlaubsbildern Gebäude schwärzen muss werden da ausgepackt.

    Und jetzt kommen die SJWs und fordern daß über kulturelles Erbe eben nicht frei verfügt werden darf, sobald „Privilegien“ dazukommen.

    Also mal wieder der allerschönste Zündstoff für die nächste Selbstzerfleischungsorgie in links-alternativen Kreisen.

  8. Linke argumentieren mal wieder wie Rassisten? Kool!

    Siehe:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnopluralismus

    Kritiker:

    >>“Auch weisen Kritiker des Ethnopluralismus wie insbesondere auch die Vertreter der Cultural Studies darauf hin, dass sich Kulturen in der Vergangenheit unter Anderem durch den Austausch mit anderen Kulturen weiterentwickelten.“

    NEIN, ist nicht wahr! In der perfekten Welt der SJW sitzt jeder mit „seiner“ Kultur an seinem Tisch und nicht an EINEM Tisch mit allen anderen. Man ist das progressiv!

      • Nein. Das heißt die Verhinderung der Aneigung von anderen sowie der eigenen Kultur.

        Ich finde das wirklich klasse, dass SJW mittlerweile stramm auf SS Linie argumentieren. Ich finde das wirklich wirklich richtig klasse. Vielleicht gibt es ja bald einen linksbesetzten Begriff wie „Volxtum“, oder „völxisch“ analog zur veganen „Volxküche“. Ich würde applaudieren!

        Es bestätigt meine These (als Historisch nachdenkender), dass alle Dinge (z.B. Rasissmus, Ausgrenzung etc.) irgendwo irgendwann wiederkommen und nur ihre Gestalt geändert haben.

        • @Teardown

          „Es bestätigt meine These (als Historisch nachdenkender), dass alle Dinge (z.B. Rasissmus, Ausgrenzung etc.) irgendwo irgendwann wiederkommen und nur ihre Gestalt geändert haben.“

          Das alles hängt irgendwie mit dem

          „neuen“ …
          „progressiven“ …
          „postmodernen“ …
          „postrukturalistischen“ …
          „sozialkonstruktivistischen“ …

          „Denken“ zusammen. Eine Art Anti-Moderne oder Anti-Aufklärung zurück ins *mittelalterliche* „Denken“.

          Und da war religiöser Fanatismus, Rassismus, Gynozentrismus, Mystizismus, … überall, d.h. sozial legitimierte Gewalt, deren Legitimation auf Emotionen von Menschen und Gruppen abzielt.

          Irgendwie hängt das auch zentral mit dem Mann-Frau Thema, insbesondere bemänteltem Gynozentrismus zusammen. Mehr noch aber wohl mit dekadenter kindlicher Selbstbequemlichkeit wie Selbstgerechtigkeit, die gut am sehr bös aus- und abgrenzenden Gutmenschtum zu sehen ist.

          Linker Schwachsinn liefert dann Inhalte und Formate für die Mäntelchen. Eine soziale Verwahrlosung getrieben wohl von Narzissmus und auch Dummheit.

          Wie die Kausalketten liegen ist schwer auszumachen. Aber vorhanden ist m.E. dieser sich ausdehnende Prozess sehr wohl. Sozial- und Geisteswissenschaften wirken hier wie ideologische Brandbeschleuniger gegen die als männliche „erkannte“ Logik und Rationalität.

          johntheother und Ayam Sirias sprechen z.B. hier genau darüber. Nicht nur das auch sie das erfasst haben (wie auch stardusk etc.), sondern Ayam benennt auch die scheinbar zyklische Natur.

          (Vielleicht rühren alle unsere Probleme daher? Oder andersherum, die Menschen spüren es wird eng und flüchten sich in diese [so bemäntelte] Gewalt/Faustrecht hinein? Eine „weibliche“ Welt?)

          (ungefähr ab 49:00)

  9. Cultural appropriation scheint mir von allen Dämlichkeiten der Outrage Warriors (Liana Kerzners Alternative zu SJW – gefällt mir ganz gut, da diese Leute ja nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben) so ziemlich die dämlichste zu sein.
    Ich verstehe durchaus die Grundlage und sie macht auch Sinn, aber wozu es sich praktisch entwickelt ist eine Art kultureller Rassentrennung: Wenn sich ein Nazi und ein Antirassist einig sind, dass Weiße keine „Negermusik“ hören sollen, läuft doch etwas schief.
    Das Ziel sollte doch gerade das Verschwimmen von Gruppen sein. Es sollte nicht mehr kümmern, wer jemandes Vorfahren waren und welche Farbe seine Haut hat. Rassismus funktioniert am besten dort, wo jemand als das Fremde verortet wird, je weniger fremd er ist, desto schwerer fällt die Diskriminierung. Der Kampf gegen die „cultural appropriation“ hingegen hält die Leute aufgrund ihrer Herkunft auf Abstand zueinander, verbietet förmlich das Verständnis für einander und erhält so die Fremdheit aufrecht.

    „Japaner_innen sind NICHT hellauf begeistert davon, dass Polyesterkimono als Karnevals- oder Halloweenkostüme verkauft werden.“
    Warum sollten sie auch? Ich wage aber zu behaupten, die Mehrheit kümmert es nicht wirklich.
    Wie es auch uns wenig kümmert (sondern ja doch eher amüsiert), wenn sich ein Japaner mit Deutschlandzeug umgibt. Und bevor jetzt wieder das Argument der mangelnden Vergleichbarkeit wegen Priviliegien käme: Japan ist kein armes Drittweltland, das von unseren Krumen lebt. Mitleidig auf sie herabzusehen und sie als arme Opfer zu behandeln (auch wenn ja Japans gewaltsame Öffnung durch den Westen tatsächlich Unrecht war), beleidigt sie viel mehr, als es die billige Karnevalversion ihrer traditionellen Kleidung könnte.

    Ganz abgesehen von realen Konsequenzen: Wenn wir alle so „verantwortungsbewusst“ sind, nie wieder Sushi zu essen… wer geht dann pleite?

  10. Ist den Kritikern der kulturellen Aneignung eigentlich klar, was es bedeuten würde, wenn diese konsequent ausgesetzt werden würde? Seit tausenden von Jahren werden Bestandteile anderer Kulturen übernommen und sind wichtige Bestandteile unseres Alltags geworden.

    Ein Großteil der konsumierten Lebensmittel stammen aus anderen Kulturen (Kartoffeln, Reis, Nudeln, Schokolade, Kaffee, zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, Soja, etc.), die meisten Drogen (Tabak, Alkohol, Marihuana, Heroin) ebenfalls und wären damit tabu.
    Unsere Sprache ist ein Schmelztiegel unterschiedlichster Gemeinschaften, nahezu alle aktuellen Musikrichtungen haben auch schwarze Wurzeln. Erdöl wurde auch zuerst im Nahen Osten genutzt.

    Die Liste ist bei weitem noch nicht vollständig, es sollte sich allerdings zeigen, dass unsere westliche Kultur einen Verzicht auf Lebensweisen und Produkte anderer Gebiete nicht verkraften würde.

    Wer erzählt den SJWs, dass es unangebracht ist, die meisten vegetarischen Lebensmittel zu essen, zu rauchen, trinken und kiffen?

    • Das gilt übrigens nicht nur in eine Richtung. In Südamerika gab es vor Ankunft der Spanier keine Schweine, keine Pferde, keinen Weizen.

    • >>>Ist den Kritikern der kulturellen Aneignung eigentlich klar, was es bedeuten würde, wenn diese konsequent ausgesetzt werden würde?<<<

      Das Konzept dazu heisst "Apartheid".

      • Man stellt sich wohl vor, dass die bösen Weißen Männer in sich gehen, ihre Schuld erkennen und Buße tun, danach herrscht dann das mulitkulturelle Paradies, in dem niemand mehr Macht hat als irgendein anderer. Ursache alles Schlechten ist nur die mangelnde Einsicht der weißen Männer.

    • >>“Seit tausenden von Jahren werden Bestandteile anderer Kulturen übernommen und sind wichtige Bestandteile unseres Alltags geworden.“

      Sind PoC, die europäische Spülklosetts benutzen, statt afrikanische Sandlöcher eigentlich Rassisten gegenüber Schwarzen?

      Das Spülklosett wurde von einem weißen Briten erfunden, das Bedürfnis ist naturgegeben, die Art der Befriedigung jedoch eindeutig kulturell.

      Ich finde die PoC SJWs können schon mal anfangen sich ein Loch im Garten zu graben….

    • >>“Ein Großteil der konsumierten Lebensmittel stammen aus anderen Kulturen (Kartoffeln, Reis, Nudeln, Schokolade, Kaffee, zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, Soja, etc.), die meisten Drogen (Tabak, Alkohol, Marihuana, Heroin) ebenfalls und wären damit tabu.“

      DEUTSCHE SWJ! ESST DEUTSCHE BANANEN!

    • „Ist den Kritikern der kulturellen Aneignung eigentlich klar, was es bedeuten würde, wenn diese konsequent ausgesetzt werden würde?“

      Nein, das würde Bildung, die Fähigkeit zur Analyse und kritisches Reflexionsvermögen voraussetzen.

    • Mein Lieblingsbeispiel bleiben immer die arabischen Zahlen, die man sich konsequent nicht mehr aneignen dürfte.

      Apropos: Habt ihr den Fall mitbekommen, dass man Richard Dawkins Vorwürfe wegen seines „We are all africans“-Shirts machte?
      Eine wissenschaftlich gedeckte, antirassistische Aussage, welche die Gemeinsamkeit aller Menschen betont, wird als rassistisch verrufen, weil er sich damit angeblich etwas anmaße.
      Für mich (der ich an sich kein Fan Dawkins bin) der Höhepunk des diesbezüglichen Wahnsinns.

      • Ein guter Teil unseres Vokabulars besteht auch aus arabischen und lateinischen Lehnwörtern. Zurück zum Treibling für den Selbstbeweger.

    • >>>DEUTSCHE SWJ! ESST DEUTSCHE BANANEN!<<<

      Das Wort Banane gelangte über das portugiesische banana ins Deutsche. Es stammt ursprünglich aus einer westafrikanischen Sprache, vermutlich aus dem Wolof.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Bananen

      Der Gebrauch des Wortes "Banane" ist selbst eine kulturelle Aneignung! Der SJW benutzt das ältere "Paradiesfeige" oder das von den Nazis bevorzugte "Schlauchapfel". Die Reinheit der deutschen Sprache … aaahm … die kulturellen Aneignungen müssen aufhören!

  11. Japaner sind vielleicht nicht begeistert über Anwendungsfehler, aber Japanfeste überall in der Welt auch von Japaner mir genau alledem widersprechen doch der Problematik.

  12. Vielleicht OT, aber ich streu das einmal so ein. Weil es sich auch um durchgeknallte Extremisten, die mittlerweile Plattformen bekommen und Intoxication betreiben, handelt. Eben wie Rachel Dolezal.

    Bei dem Thema sind eine ganze Menge aus diesem Lager mit dabei. Das wird mir hier zu sehr unter den Tisch gekehrt, d.h. eine gestrige verklärte Sichtweise vertreten. Man war und ist überrascht, was sich da für totalitäre Typen tummeln.

    To Work Toward Racial Justice We Need White Wounding

    http://www.huffingtonpost.com/jesse-benn/towards-a-concept-of-whit_b_7985986.html

    • Es erscheint mir so als ob Cultural Appropriation wie auch willkürliche Group Identity und entsprechend rassistische Zuweisung als nicht mehr als gut und daher menschlich zu betrachtende Gruppe aka „Rassisten“ ein und dasselbe sind.

      Ein Appropriations- und selbsterhebender Gutemenschabgrenzungsrick. D.h. die Erzeugung von höherem menschlichen Wert und Status über die Selbstzuweisung als Opfer, dann über den „schlechten“ stehend.

      Auch bei den aGG’s gibt es solche Extremisten GamerGhazi genannt:

      https://twitter.com/CearaRobin/status/633310856760164352

      • … und es wirkt wie pure weibliche Hypoagency um sich über diese erhebliche relationale Aggression Geltung zu verschaffen.

        Eben auch tatsächlich und echt rassistisch, aber gekonnt unter der Opfermaske verborgen: reines Opfer-Sündenbock Denken und daher entsprechend menschlich bös.

  13. Instinktiv stehe ich dem Konzept wie es hier geschildert wird skeptisch gegenüber, muss aber festhalten, dass ich den Anlass für den MM-Beitrag durchaus nachvollziehen kann, denn der war diese Werbung:

    „Weißes Model mit „Afro“-Perücke auf dem Kampagnenfoto

    Denn es hätte so wehgetan, einfach ein Schwarzes Model zu nehmen.

    Wir wissen hoffentlich alle, dass auf dem afrikanischen Kontinent auch Weiße heimisch sind und es hellhäutige Schwarze gibt – die Perücke gibt aber darüber Aufschluss, dass man hier zweifelsfrei versucht hat, eine Schwarze Person zu repräsentieren, ohne eine Schwarze Person zu repräsentieren.“

    Das ist ein berechtigter Einwand, seperat für sich sowie besonders auch in Zusammenhang mit der Feststellung, dass offenbar keine einzige, gängige Kosmetikmarke (Abdeck-)Produkte für dunklere Hauttypen anbietet und die paar wenigen, (insbesondere weiblichen) Nicht-Bleichgesichter in Medien und Werbung eigentlich standardmäßig heller retuschiert werden.
    Da darf man durchaus blinden Rassismus am Werk vermuten.

    Die Kritik an der Vermarktung eines Konsumprodukts würde ich schlauerweise aber lieber separieren wollen vom individuellen Styling als-weiß-gelesener Personen, insbesondere auch in Ausnahmezeiten

    Rastafari sind für mich erstmal eine Religionsgemeinschaft und Dreadlocks eine Frisur. Mich würde interessieren, ob auch das Kopftuch (oder die Burka) als Symbol, welches von Ungläubigen nicht angeeignet werden dürfe, diskutiert wird. Müsste eigentlich und kann gleichzeitig nicht, weil …

    P.S.
    Was meint Mogli mit „Tunneln“?

    • >>“eine Schwarze Person zu repräsentieren, ohne eine Schwarze Person zu repräsentieren.”“

      Das erinnert mich an etwas, was zB. 99,8 Prozent der Menschen einfach nur lustig fanden als sie es sahen…bis auf ein paar pissige SJW….deshalb vorab:

      TriggerWarning:

      Achtung! Der verlinkte Sonderwerbespot ist schlimmer als der Holocaust und die Sklaverei zusammen. Aufs schändlichste werden PoC verhöhnt, verächtlich gemacht und white supremacy symbolisiert. Dieser Spot kommt direkt aus dem Hirn Satans. Man könnte fast meinen die werbende Firma sei von Nazis gegründet worden…ohhh…verdammt.

      Aber seht selbst:

      Ich schäme mich weiß zu sein!

      >>“Da darf man durchaus blinden Rassismus am Werk vermuten.“

      Vielleicht ist der Markt auch einfach nur zu klein?! Wenn man es sich recht überlegt, gibt es eine überwältigende Anzahl an Produkten in Deutschland nicht, die es woanders gibt…

    • Von wegen Kopftuch: Die erste mir bekannte kulturelle Appropriatorin ist Emma Peel alias Diana Rigg vor 50 Jahren oder so:

      Schande über sie!

    • Nein kannst du nicht. Gerade dein bestehen auf Hautfarben macht dich zum Rassisten, nicht die anderen. Wärst du kein Rassist wäre es dir egal.

      Und ja es tut mir ja leid, dass ich hier die Rassistenkarte ziehen muss, aber die Argumentation ist die gleiche wie bei den SJWs.

    • @Semikolon :

      Wo erkennst du an der Werbung, dass die Person eine Perücke trägt? Hast du dazu irgendwelche Hintergrundinformationen?

      Es gibt durchaus Menschen mit solch krassem Haar und nicht ganz so dunkler Haut…

      • Es muss doch auf allgemein-menschlicher Ebene zu verstehen sein, dass eine Gruppe Frauen, die kaum auf einem der vielleicht 2-3000 „schöne Frauen“-Kunstwerke, denen wir im Alltag angeblich so im Schnitt täglich ausgesetzt sind, zu sehen ist,
        und die von Kosmetikfirmen hierzulande ignoriert wird (würd mich nicht wundern, wenn Make-Up speziell für Männer! eher den Einzug in die Drogeriemärkte schafft), so’n bißchen angekotzt ist von so ner Anzeige?

        • >>“Es muss doch auf allgemein-menschlicher Ebene zu verstehen sein“

          Semikolon du musst jetzt ganz stark sein:

          In Deutschland arbeiten etwa 600.000 Menschen in der Werbebranche/-bereich. Wir können nicht auf jede Futzelseele ein Auge werfen und an diese denken. Wir sind auch keine Samariter die peinlichst darauf achten, dass noch so jede peinliche kleine infantile Feministin irgendwie ihren kindischen Willen bekommt. Gerne können Feministinnen die Etats bezahlen, damit „andere Frauenentwürfe“ auch repräsentiert werden. Ich schätze mal pie Mal Daumen bei DM sind das gut 30 Millionen im Jahr. Also los! Portemonee auf!

          Diese Marke ist eine Hausmarke von DM. DM richtet sich an junge Kundinnen. _Vermutlich_ weit überwiegend weiß. Eine Kundin die dieses Produkt kauft, und sich für eine Party/Outfit nach „afrikanischen Motto“ stylt, wird wohl so aussehen, wie das gecastete Modell. Oder sie will SO aussehen.

          Das ist eine scheiß Aufladung des Produkts um Wünsche, Werte und Träume, MEHR nicht. Das Ziel ist es eine gruppe von Leuten zu finden, die das kaufen wollen. Mehr nicht! Niemand will bei DM white supremacy kommunizieren, NIEMANDEN bei DM interessiert Intersektionalität oder weißes Patriarchat. Es mag dich überraschen, aber in der Realität ist intersektionaler Gender Feminismus bestensfalls UNSICHTBAR, schlechtestenfalls LÄCHERLICH.

          Niemand interessiert sich für diese Meinungen, _solange_ man mit ihnen kein Geld verdienen könnte. Dort wo man glaubt, man könnte damit Geld verdienen, da wird man es auch machen. Aber auch dann sind uns deine, die Gefühle von PoC Feministinnen oder sonstigen Frauen die unter infantilen Minderwertigkeitskomplexen leiden herzlich egal.

          Werbekommunikation scheint für Feministinnen echt ein großes Ding zu sein…ihr habt keine Ahnung wie unbedeutend und klein das ist…

          Aber jeder macht sich eben so lächerlich wie er nur kann. „allgemein-menschlicher“ Ebene…hahaha….

  14. Ich habe es bis jetzt immer so gehalten (und werde es auch weiter so halten), dass jedesmal, wenn jemand „cultural appropriation“ unironisch porträtiert, darauf hinweisen, dass wir als Deutsche schon einmal solch ein Konzept hatten. Es nannte sich „Blut und Boden“ Ideologie. „Cultural Appropriation“ basiert exakt auf diesem Konzept. Daher: fuck off, Nazi.

    Soll mir niemand erzählen das wäre nicht der Fall.

  15. Grundsätzlich ist es doch so, dass westliche Kultur – aufgrund ihrer historischen wirtschaftlichen Erfolge und der daraus folgenden Expansion – dominant ist. Es wird also sehr viel mehr von westlicher Kultur übernommen, als beispielsweise afrikanische Kultur in unseren Alltag Einzug hält.
    Die Fundamentalislamisten von ISIS u.a sehen darin ein Problem, eine Gefährdung ihrer muslimischen Identität. Ähnliche Phänomene sind auch in Russland zu beobachten. Also genau andersrum als die SJW behaupten.

    Aber die Pastorentöchter der Mädchenmannschaft interessieren sich vor allem für Frisuren und Outfit im Allgemeinen. Für Pastorentöchter aus gut bürgerlichem Haus wahrscheinlich der Inbegriff von Progressivität.

    • Es ist ja verständlich, dass sich Menschen die Frage stellen, warum die westlich/europäische Kultur auf der Welt so dominant werden konnte, und besonders gilt das für die aus den anderen Kulturräumen.

      Ich kenne zwei gute Bücher, die sich mit dieser Frage beschäftigen.

      1) http://www.amazon.de/Why-The-West-Rules-For-Now-ebook/dp/B004ASNG04

      2) https://en.wikipedia.org/wiki/Guns,_Germs,_and_Steel

      Beide kommen zu dem Ergebnis, dass es geographisch/biologische Bedingungen waren, die dazu führten, dass in Europa die Entwicklung der Kultur (Übergang von der Jäger-u.-Sammler-Lebensweise der Steinzeit zur Sesshaftigkeit mit Landwirtschaft) ungefähr 2000 Jahre vor den anderen Kulturen begann, was letzten Endes zu einem kulturellen Vorsprung der Europäer führte. Besonders eindrucksvoll beschreibt das Diamond in seiner Schilderung der Schlacht von Cajamarca 1532, in der ein paar hundert Spanier mit Pferden und Musketen die viele Tausend Krieger starke Armee der Inkas besiegten. Wegen ihrer technischen Überlegenheit, weil sie über Technologien verfügten, die zu entwickeln die Inkas schlicht nicht genug Zeit hatten, und weil es in Südamerika keine Tiere gibt, die sich in ähnlicher Weise nutzen lassen wie Pferde.

      Es hat nichts mit besonderer Brutalität oder Bosheit der Spanier zu tun; die Inkas haben alle ihre Nachbar Völker erobert, unterworfen, kolonialisiert und ausgebeutet, genau wie die Spanier es mit ihnen taten. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Inkas mit den Spaniern anders verfahren wären, wenn sie die technischen Möglichkeiten gehabt hätten.

      Ich weiß nicht, warum die Anhänger von Post Colonial Theory oder Critical Whiteness das nicht wissen. Wahrscheinlich wollen sie es nicht wissen, weil sie dann ihr Weltbild ändern müssten.

      • Der kulturelle Austausch ist ein wesentliches Merkmal des Fortschritts.

        Mir scheint, dass die hier kritisierten SJW im Grunde dem Mythos des „edlen Wilden“ anhängen, der einerseits durch kulturelle Einflüsse des Westens verdorben wird und dass zweitens die Übernahme kultureller Merkmale des „westlich geprägten Menschen“ wegen seiner Verderbtheit eine Anmassung ist.

        Die paternalistische Missionsarbeit der Pastorentöchter, so wie sie uns bei der Mädchenmannschaft idealtypisch begegnet, erinnert an den benevolent racism, wie er für christliche Missionare üblich war und ist.

      • „Es ist ja verständlich, dass sich Menschen die Frage stellen, warum die westlich/europäische Kultur auf der Welt so dominant werden konnte, und besonders gilt das für die aus den anderen Kulturräumen.“

        Nun ja, ich finde, dass die russische, französische, die deutsche und die amerikanische Kultur deutliche Unterschiede aufweisen.
        Nicht zuletzt auch die finnische und ungarische.
        Es gibt noch nicht einmal Einigkeit darüber was Demokratie und Menschenrechte und Rechtsstaat betrifft. Die chinesische Kultur ist hier viel homogener und dominanter.

        Daher ist die o.g. Auffassung eher die Dokumentation einer kulturell verarmten Weltsicht der Autoren als die einer tatsächlichen Weltsicht.

  16. Hab mich schon öfter gefragt in weit das appropriationskonzept auf musikstile übertragen wird.

    darf ein weißer deutscher jazz, blues, funk, soul, hip-hop hören? Wenn ja, dann wo? alleine zuhause? im auto, aber nur so laut das es kein zufällig vorbeikomender schwarzer hören könnte und sich in seinen „schwarzen“ gefühlen verletzt fühlen würde?

    was ist mit den ganzen „weißen“ musikgenres, die quasi auf schwarzen stilen aufgebaut wurden bzw offensichtlich von denen stahlen: Elvis und der Rock n Roll etc, es gibt praktisch keinen Gitarrenmusikstil der nicht auf blues basiert.

  17. Der nächste Cultural Appropriator & Fraudster …

    „Black Lives Matter activist Shaun King, who claims to be biracial, is accused of lying about his race by conservative news website, Breitbart.“

    … mit dadurch fettem erschlichenem Stipedium, Unterstellungsbewegung für angeblich Gutes für die appropriierte vermeintlich unterdrückte Minderheit, …

    … genau wie Rachel Dolezal, gleiches Muster.

    Sozialschmarotzerei und Opfer-Sündenbock Dämonisieren scheint recht einträglich zu sein in Zeiten von Affirmative Action. Das „Geschäftsmodell“ der SJW.

    Sarkeesian un Co. lassen grüßen.

    https://twitter.com/Nero/status/633981278036082688

    http://www.nydailynews.com/news/national/black-lives-matter-activist-shaun-king-white-article-1.2330658

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  23. Was für eine schwachsinnige Debatte. Welche Nichtigkeiten werden da zu riesigen Problemen hochgespielt.
    Immer wieder bin ich in letzter Zeit im Internet über diese Kulturelle Aneignungs-Scheiße gestolpert und es kommt mir jedes Mal so vor, als ob diejenigen, die da kritisieren, auch diejenigen sind, die diese „Problematik“ selber haben, aber meinen, alle anderen hätten das auch und nur sie hätten es erkannt und könnten jetzt alle anderen aufklären.

    Ich habe noch nie verstanden, warum Weiße Dreadlocks haben. Oder Afrozöpfe. Warum sie indische Bindis haben, sich Tattoos mit Symbolen fremder Kulturen (oder chinesische/japanische was auch immer Schriftzeichen) machen lassen. Liegt das daran, dass sie mit ihrer eigenen Kultur nicht zufrieden sind?
    In den Siebziger und Achtziger Jahren war „deutsche Kultur“ was für Spießer und Rechte. Jede/r, die/der so nicht sein wollte, hat sich bei anderen Kulturen in Kleidung, Frisur, Musik und Essen bedient. Jetzt ist genau das wieder ein Problem.
    Es gab eine Zeit, da war es normal, dass Kinder sich zum Fasching als „Neger“, „Eskimo“ oder „Indianer“ verkleidet haben. Die ist aber eigentlich ziemlich vorbei. Und das liegt auch daran, dass fremde Kulturen ein sehr viel selbstverständlicherer Teil unserer Kultur sind als vor dreißig, vierzig Jahren. Natürlich kann man jetzt seitenweise über die bösen „Indianerkostüme“ schreiben. Und solche Passagen aus Büchern streichen („Die kleine Hexe“). Aber das ist genau so ein Schwachsinn wie die Einteilung in „obere“ und „untere“ Kulturen. Was beinhaltet das? Natürlich dürfen Afrikaner sich als „Deutsche“ verkleiden, mit Dirndl und Lederhose. Natürlich dürfen weiße Europäer keine Kleidung anderer Kulturen tragen. Weil: da gibt es oben und unten, dominant und unterdrückt. Solange man in diesen Kategorien denkt, denkt man rassistisch.
    Man hört auf, dies zu tun, wenn man jeden Menschen vorbehaltlos als das sieht, was er ist: ein Mensch. Wenn man dies seinen Kindern vermittelt. Wenn man dies in Gesprächen mit anderen immer wieder thematisiert.

    Wenn man Kinder von klein auf zu kritischen Menschen erzieht, werden sie sich nicht als „Indianer“ verkleiden wollen. Dann möchten sie aber auch nicht „Eisprinzessin“ sein, weil sie genau wissen, was Kommerz ist und was Merchandising.

    Diese SWJ-Argumente sind aggressiv und selbstgerecht. Sie kommen von Weißen, die meinen, die Gerechtigkeit für alle herstellen zu wollen, selber aber eindeutig in überlegener Position sind. Wenn eine Gruppe von Menschen meint, die Normen für alle festlegen zu wollen, dann macht das mit mir vor allem eins: es widert mich an.

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