„Feminismus richtet sich nicht gegen Männer, sondern gegen systemische Unterdrückung“

Adrian und Dirk haben sich gestern bereits mit diesem Tweet hier auf Twitter auseinandergesetzt:

„No, feminism is NOT about freeing women from MALE oppression. Feminism is about freeing women from SYSTEMIC oppression. Men aren’t the enemy“

Wenn das so wäre und man diese systemische Unterdrückung ganz geschlechtsneutral untersuchen würde und die Anteile von Mann und Frau an gesellschaftlichen Zuständen sehen würde, dann wäre das ja immerhin ein Ansatz. Leider aber sieht man ja das Patriarchat/die hegemoniale Männlichkeit oder andere Formen, die im Endeffekt auf Männer hinaus laufen. Weswegen dann doch wieder die Männer schuld sind, die einfach nicht ihre Privilegien ablegen

Es ist faszinierend zu sehen, wie immer wieder mit Strohmännern und einer Variante von „Wir sind nicht gegen Männer, sondern nur dagegen, was Männer machen“ arbeiten. Dabei liegt unter der Oberfläche mit nur geringfähigen Bohren ein „Die Männer sind schuld“ oder zumindest ein „die Männer profitieren, deswegen müssen sie es ändern“. Auch das Versprechen „Nach der Revolution geht es ja auch den Männern besser, weil sie sich dann ja nicht mehr männlich verhalten/weil sie sich dann gebessert haben/weil sie ja auch von der hegemonialen Männlichkeit befreit sind“ ist nicht umbedingt verlockend, wenn man sieht, welche Kleinigkeiten im Feminismus teilweise als Sexismus gebrandmarkt werden und welche hohen Maßstäbe angelegt werden (gegenwärtig gibt es wahrscheinlich nach Auffassung der Feministinnen kein Land auf dieser Erde, in dem es keine „Rape Culture“ gibt). Eher wird man wohl den Maßstab einfach immer weiter nach oben verschieben.

Hier wirkt sich auch aus, dass systemische Unterdrückung nicht wirklich nachgewiesen wird, sondern einfach aus bestimmten Zahlenerhältnissen vermutet wird, ohne sich wirklich mit den Gründen für diese Unterschiede zu beschäftigen. Mit diesen Maßstäben kein eigentlich angesichts biologischer Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht ernsthaft erwartet werden, dass man jemals ans Ziel kommt. Damit kann der radikale Feminismus immer systemische Unterdrückung als vorliegend ansehen und demnach sind Männer auch immer die Bösen.