Formen der Diskriminierung

Dummerjan schreibt in einem Kommentar:

Es erscheint mir daher vernünftig einmal einige Diskriminierungsbegriffe zu sammeln und zu formulieren.

Ich fange mal mit dem einfachsten an:

Ökonomische Diskriminierung (nach Gary Becker):

Eine Gruppe von Menschen diskriminiert eine andere, wenn sie direkt oder indirekt Einkommens- oder Nutzenverluste in Kauf nimmt, um den Kontakt mit dieser Menschengruppe zu vermeiden oder zu minimieren. Entsprechende Zahlungen/Nutzenverluste um mit dieser Menschengruppe in Kontakt zu treten nennt man Paternalisierung.

Die Gruppe mit denen der Kontakt vermieden werden soll, nennt man “ökonomisch diskriminiert”, die Kontakt vermeidende Gruppe “diskriminierend”.

Statistische Diskriminierung:

Eine Menschengruppe wird “statistisch diskriminiert”, wenn bei dieser unabhängig von deren Anstrengungsniveau immer das Entlohnungsschema gewählt wird, dass das minimale Anstrengungsniveau entlohnt.

Rechtliche Dskriminierung:

Rechtliche Diskriminierung liegt vor, wenn eine Menschengruppe rechtlich anders behandelt wird als eine andere, und diese Ungleichbehandlung unabhängig vom rechtlichen Inhalt erfolgt, bzw. nicht rechtlich oder inhaltlich kausal begründet ist.

Institutionelle Diskriminierung:
?

Strukturelle Diskriminierung:
?

Ich ergänze mal die unteren beiden nach der Wikipedia:

Institutionelle Diskriminierung:

Als Institutionelle Diskriminierung werden in der politischen Theorie gesellschaftliche Phänomene bezeichnet, denen zugleich diskriminierender und institutioneller Charakter zugeschrieben wird. Sie wird verstanden als Ergebnis von organisatorischem Handeln in einem Netzwerk gesellschaftlicher Institutionen. Der potentielle Ort institutioneller Diskriminierung wird in den formalen Rechten, den organisatorischen Strukturen, Programmen und Routinen von Institutionen ausgemacht.

Im Macpherson-Report wird institutioneller Rassismus definiert als das „kollektive Versagen einer Organisation, angemessene und professionelle Dienstleistungen für Personen wegen ihrer Hautfarbe, Kultur oder ethnischen Herkunft anzubieten. Dies kann in Entwicklungen gesehen oder festgestellt werden. Abwertende Einstellungen und Handlungsweisen tragen zur Diskriminierung und der Benachteiligung Angehöriger ethnischer Minderheiten bei. Dies erfolgt unwissentlich durch Vorurteile, Ignoranz, Gedankenlosigkeit und rassistische Stereotypisierungen.“ [Macpherson-Report 1999] Beachtenswert an dieser Definition ist, dass nicht nur offen diskriminierende/rassistische Handlungen als solche benannt werden, sondern das gemeinschaftliche Handeln von Institutionsmitarbeitenden gegenüber ethnischen Minderheiten in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wird. Gibt es generell benachteiligende und unprofessionelle Handlungspraxen gegenüber Minderheitenangehörigen, handelt es sich nach dieser Definition um institutionellen Rassismus. In einigen Punkten ist Macphersons Definition ergänzungsbedürftig: Diskriminierungen können nicht nur unbeabsichtigt und unbewusst, sondern auch durch bewusste, wissentliche Ausgrenzungen, Vorurteile und Ignoranz erfolgen. Das kollektive Versagen erfolgt nicht WEGEN der ‚Hautfarbe‘, ‚Kultur‘ oder ‚ethnischen Herkunft‘, sondern aufgrund der Konstruktion und Abwertung von Gruppen und den damit verbundenen Handlungen.

Nicht das Nicht-Beachten der ‚Hautfarbe‘ kann das Ziel von Antidiskriminierung sein, sondern eine Veränderung der Einteilungsmuster, Zuschreibungen und Wertungen, die auf bestimmte Hautfarben und Physiognomien zielen sowie die damit verbundenen Ausgrenzungshandlungen und -mechanismen. Außerdem können Diskriminierungen nicht nur durch das unprofessionelle Handeln von Mitarbeitenden erfolgen, sondern auch durch die professionelle Umsetzung von diskriminierenden Gesetzen, Erlassen, Verordnungen und (Zugangs-)Regeln. Unklar bleibt auch, unter welchen Kriterien von Institutionenmitarbeitenden mehrfach ausgeübte ausgrenzende Handlungen gegenüber ethnisierten oder rassialisierten Personen als kollektiv zu bezeichnen sind.

Unter diesen Gesichtspunkten schlägt Claus Melter eine neue Definition von institutionellem Rassismus vor: „Institutioneller Rassismus in Deutschland ist von Institutionen/Organisationen (durch Gesetze, Erlasse, Verordnungen und Zugangsregeln sowie Arbeitsweisen, Verfahrensregelungen und Prozessabläufe) oder durch systematisch von Mitarbeitern der Institutionen/Organisationen ausgeübtes oder zugelassenes ausgrenzendes, benachteiligendes oder unangemessenes und somit unprofessionelles Handeln gegenbüer ethnisierten, rassialisierten, kulturalisierten Personen oder Angehörigen religiöser Gruppen sowie gegenüber so definierten ‚Nicht-Deutschen‘ oder Nicht-Christen.

Strukturelle Diskriminierung:

Als Strukturelle Diskriminierung werden die Formen von Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen, die in der Beschaffenheit der Struktur der Gesamtgesellschaft immanent begründet liegen, bezeichnet. Das Gegenstück zu Struktureller Diskriminierung stellt die Interaktionelle Diskriminierung dar.

Ausgangspunkt sind Normen und Regeln, die für alle Gesellschaftsteile gleichermaßen gelten. Sie ziehen strukturelle Diskriminierung nach sich, wenn durch ihre Anwendung in Form von Haltungen oder Handlungen gesellschaftliche Teilgruppen gravierender Ungleichbehandlung ausgesetzt sind. Die Psychologin Ute Osterkamp stellt beispielsweise für den Rassismus fest, „dass rassistische Denk- und Handlungsweisen nicht Sache der persönlichen Einstellungen von Individuen, sondern in der Organisation des gesellschaftlichen Miteinanders verortet sind, welche die Angehörigen der eigenen Gruppe systematisch gegenüber den Nicht-Dazugehörigen privilegieren“. Strukturelle Diskriminierung beruht auf eingespielten und dauerhaften, oft formalisierten und explizit geregelten institutionellen Praktiken.

39 Gedanken zu “Formen der Diskriminierung

  1. Alles völlig willkürliches Gerede, wie üblich.

    „das „kollektive Versagen einer Organisation, angemessene und professionelle Dienstleistungen für Personen wegen ihrer Hautfarbe, Kultur oder ethnischen Herkunft anzubieten.“

    Wer legt fest, was angemessen und professionell ist? Der jeweilige Beschwerde-Vorbringer wahrscheinlich.

    „Vorurteile, Ignoranz, Gedankenlosigkeit“

    Reine Bewertungen, die nirgendwo definiert sind.

    „Als Strukturelle Diskriminierung werden die Formen von Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen, die in der Beschaffenheit der Struktur der Gesamtgesellschaft immanent begründet liegen, bezeichnet.“

    Ein völlig inhaltsloser Satz. Wie verifiziert man das Vorhandensein von etwas in der Struktur der Gesamtgesellschaft? Wer ist die Gesamtgesellschaft? Ein handelndes Individuum?

    • In der Tat: Früher genügte es allen das Gleiche anzubieten. Weil aber das Gleiche den individuellen Wünschen nicht notwendigerweise gleichermaßen gerecht wird setzt man die Messlatte so, das die individuellen Wünsche befriedigt werden sollen. Man verschiebt als von einem einigermaßen objektivierbaren Kriterium „das Gleiche für jedermann“ zu dem völlig subjektiven „meinen Bedürfnissen entsprechend“ und nennt das andernfalls diskriminierend.

    • Südstaaten USA. Dass Du Dich so gegen diese Definition sträubst zeigt lediglich, dass Du strukturelle Diskriminierung noch nie erlebt hast. Zeige Dich demütig.

    • Das Vorhandensein von struktureller Ungleichbehandlung wird sich wohl am Deutlichsten in konsistent unterschiedlichen Ergebnissen bei ansonsten gleichen Voraussetzungen über Institutionsgrenzen hinweg zeigen.

      Ein Beispiel wären vielleicht eine statistisch signifikant unterschiedliche Strafzumessung bei vergleichbaren Delikten, abhängig von Geschlecht, Rasse oder anderen Merkmalen. Es dürfte sich der Definition nach kaum um institutionelle Diskriminierung handeln, wenn man nicht die gesamte Strafjustiz als eine Institution auffassen will.

      Beim Geschlecht hatten MRA bisher kein Problem eine solche zu erkennen. Ich sehe nicht warum sie bei Hautfarbe oder anderen Merkmalen nicht auftreten sollte.

      • @Nachtschattengewächs und Adrian

        „Eine der Traditionen des Südens hieß Sklaverei. Das war historisch sogar der grundlegende Unterschied zum Rest der USA. Das und Baptisms.Sowas prägt eine Gesellschaft natürlich.“

        Und zwar diejenige Gesellschaft, die a. Sklaverei hatte b. Baptismus und c. eine Fortführung der juristisch legitimierten „Rassentrennung“ bis 1968.

        Und das ist auch der Punkt an dem ich mich weigere, US-amerikanische Sozialtheorie 1:1 auf die hiesige Gesellschaft zu übertragen.

        Angesichts von 300-500.000 Afro-Deutschen, also mit einem Bevölkerungsanteil von unter einem Prozent – hingegen in den USA 13% von 314 Millionen – wird es extrem schwierig bspw. „signifikant unterschiedliche Strafzumessung“ nach Hautfarbe überhaupt nachzuweisen.

        Das wäre ungefähr so, als würdest du diesen Sachverhalt für Lesben als Untergruppe von Frauen untersuchen.
        Gibt es dazu überhaupt eine Untersuchung?

        D.h. was mir in den USA überhaupt keine Probleme bereiten würde, nämlich strukturell rassistische Diskriminierung auf der Basis der Hautfarbe nachzuweisen, wäre in Deutschland
        eher schwieriger. Und vor allen Dingen gab es hier nie Sklaverei und schon mal gar nicht mit institutionellen Nachwirkungen bis ins 20. Jahrhundert.

        Zu einem weiteren Beispiel: Lesben verdienen in den USA weniger als Schwule, nun könnte man die Theorie aufstellen, dass läge an ihrer doppelten Benachteiligung als Frauen und Lesben.

        Nun hatte ich früher gedacht, es sei ein blödes Stereotyp, aber es nachweisbar, dass Lesben einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Übergewicht und Adipositas haben.
        Und die Gruppe der Schwulen einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Normalgewichtigen (im Vergleich zur Gruppe der Männer und der Lesben erst recht).

        Damit könnte als Erklärung herangezogen werden, Unternehmer neigen eher dazu, bei guten Jobs mit hohem Einkommen schlanke Menschen einzustellen als dicke, denen unterstellt wird, weniger leistungsfähig und undiszipliniert zu sein.

        Insofern würden dann Lesben jedoch benachteiligt weil sie dick sind und nicht weil sie lesbisch sind. Man müsste also das Gehalt von dicken Lesben mit dem von dicken heterosexuellen Frauen vergleichen um herauszufinden, ob „lesbisch“ überhaupt ein erklärender Faktor für ein geringeres Einkommen ist.

        Solche Theorien – und gerade die aus dem Import-business – operieren m.E. fast ausschließlich mit reinen Unterstellungen.

        Schönen Gruß, crumar

      • Nein, ist es nicht – sie werden unerschiedlich behandelt.
        Strukturelle Diskriminierung bedeutet „Ungleicheit durch Gleichbehandlung“.

        • Dass unterschiedliche Strafzumesung bei ansonsten gleichen Tatbeständen nach der Hautfarbe eine strukturelle Diskriminierung darstellt. Es ist allenfalls eine institutionelle. Aber schwarze udn weiße werden nach wie vor unterschiedlich behandelt.

          Jedoch ist unter Umständen ein begriffliches Problem vorhanden: In der Unrechtmäßigkeit gibt es keine Rechtmäßigkeit bzw. eine Straftäter hat keinen Anspruch darauf, dass andere Straftäter auch und genauso betraft werden, wie er selber.

          M.a.W. wer einen Mord begeht und dafür verurteilt wird, hat keinen Anspruch darauf, dass eine anderer Mörder genauso undüberhaupt verurteilt wird.
          Das ist allenfalls eine Folge des Gesetzes, aber kein Anspruch des verurteilten Mörders.

        • @Dummerjan

          In diesem Fall ist das einfach nicht zutreffend.

          Du hast im Fall der strukturellen Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung – vor allem der schwarzen MÄNNER – in den USA nicht nur eine mehr oder weniger offen parteiische Polizei, ein mehr oder weniger offen parteiisches Justizsystem (das wäre eine institutionelle Diskriminierung), sondern auch ein ebenso voreingenommene Öffentlichkeit.

          Diese (vor allem weiße) Öffentlichkeit hat bspw. eine klammheimliche Meinung über „Rassenbeziehungen“, wonach eine weiße Frau niemals von sich aus eine Beziehung mit einem schwarzen Mann anfangen würde.

          Ein Beispiel aus der Pop-Kultur: „Date Doctor“.
          Im Maximalfall dürfen sich ineinander verlieben eine Hispanic-Frau und ein schwarzer Mann, der wiederum für das Glück weißer Frauen und weißer Männer, einer Asian-Frau und einem weißen Mann und schwarzer Frau und schwarzem Mann sorgen darf.
          Die einzige Konstellation, die es im Film nicht gibt, sind ein schwarzer Mann und eine weiße Frau.
          Solche gesellschaftlichen Tabus finden sich also auch in Hollywood und werden so reproduziert.

          Diese Meinung hat – und das hat in den USA eine lange Tradition basierend auf der Sklaverei – zur Konsequenz, dass für weiße Frauen schwarze Männer als Sündenböcke herhalten können.

          Es gibt eine beträchtliche Anzahl von schwarzen Männern, die für die Vergewaltigung einer weißen Frau – ausgehend von der Beschuldigung einer weißen Frau – verurteilt worden sind und deren Unschuld im Nachhinein erwiesen worden ist.
          Was hier bedeutet a. mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Aussage einer weißen Frau als wahr akzeptiert, während b. die Vorannahme ist, der schwarze Mann sei mit großer Wahrscheinlichkeit schuldig.

          Bis sich der Fall jedoch klärt, sitzen diese schwarzen Männer jahrelang im Knast und vor allem sitzen sie dort, weil ihre ökonomische Lage es ihnen nicht gestattet, eine guten, aber kostspieligen Anwalt zu engagieren. Hier trifft sich die Geschichte des Rassismus in den USA mit der sozialen Situation schwarzer Männer in der US-Gesellschaft, die wiederum recht eindeutig durch eben diesen Rassismus bedingt ist.

          Der Nebeneffekt ist, solche falschen Beschuldigungen und Verurteilungen (nicht nur für Vergewaltigung) produzieren statistische Effekte, die den rassistischen Vorannahmen scheinbar recht geben.

          Wie weit diese Vorannahmen der Gesellschaft über jedes vorhanden sein von Fakten geht, kann man in dem Fall der „Central Park Five“ sehen. Vier schwarze Jugendliche und ein Hispanic wurden der Vergewaltigung und schweren Misshandlung
          einer Joggerin angeklagt, obwohl die gefundenen DNA-Spuren keinem der mutmaßlichen Täter zugeordnet werden konnte.
          Dabei wurden erpresste Geständnisse von damals 14-16-jährigen Jugendlichen höher gewichtet als diese nicht existierenden Beweise für ihre Schuld. In den Medien fand eine umfassende Vorverurteilung statt, selbst der volle Name dieser Jugendlichen wurde veröffentlicht.
          Was wiederum Einfluss auf den Ausgang des Verfahrens hatte, da die Jury natürlich nicht im luftleeren Raum entscheidet.

          Der Punkt ist nicht, dass ein weißer Jugendlicher ein geringeres Strafmaß erhalten hätte – der weiße Jugendliche wäre auf Basis der vorliegenden Beweismittel nicht be- und verurteilt worden.

          Veröffentlicht wurde die spektakuläre Summe für ihre Entschädigung letztes Jahr, weniger lautstark wurde erwähnt, dass sie dafür 11 Jahre lang kämpfen mussten und einer der Beteiligten 13 Jahre unschuldig im Knast saß.

          Zusammengefasst: Es gibt sehr wohl Beweise für die Existenz einer strukturellen Diskriminierung.

          Schönen Gruß, crumar

  2. Ich möchte hier noch zwei Formen der Diskriminierung hinzufügen: Individuelle Diskriminierung und kollektive Diskriminierung. In meinem Artikel „Geschlecht und Schuld“ schreibe ich dazu:

    „Ein weiterer Einwand gegen das kompensatorische Argument besagt, dass einzelne Mitglieder eines tatsächlich oder angeblich bevorzugten Kollektivs selbst ungerechtfertigterweise und gegebenenfalls in einem viel größerem Maße als Mitglieder des tatsächlich oder angeblich benachteiligten Kollektivs diskriminiert worden sind. Einzelne Männer wurden mehr diskriminiert als viele Frauen, wobei diese Diskriminierung nicht nur geschlechtsspezifischer, sondern auch sozialisatorischer, schichtenspezifischer oder anderer Art sein kann.“

    http://www.cuncti.net/geschlechterdebatte/853-geschlecht-und-schuld

    In dem Artikel „Diskriminierung – individuell oder kollektiv?“ habe ich deshalb vorgeschlagen, Diskriminierung vorwiegend individuell zu sehen. Möchte man an der Praxis der Kompensation für begangene Diskriminierung festhalten, dann wäre es viel sinnvoller und gerechter, auf Benachteiligungen von Individuen zu achten und sie als Grundlage für Kompensationsleistungen zu machen:

    http://www.cuncti.net/gesellschaft/291-diskriminierungen-individuell-oder-kollektiv

    • @Dr. A. Ulfig

      „In dem Artikel „Diskriminierung – individuell oder kollektiv?“ habe ich deshalb vorgeschlagen, Diskriminierung vorwiegend individuell zu sehen.“

      Das halte ich – mit Verlaub – für eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit der feministischen Theorie, wonach die Unterdrückung aller Frauen nicht nur eine individuelle, sondern eine *strukturelle* war und ist.

      Um den Gedanken von Ute Osterkamp aufzugreifen (Hervorhebung von mir): „welche die Angehörigen der eigenen Gruppe systematisch (!!!) gegenüber den Nicht-Dazugehörigen privilegieren“.

      Wobei die „eigene“ Gruppe unterstellt, es handle sich um „Männer“ und die Nicht-dazugehörige Gruppe die Gruppe *aller* Frauen darstellt.
      Diese Unterstellung beinhaltet demnach die Grundannahme, es hätte historisch Gruppen gegeben, deren soziale Position sich aus dem *Geschlecht* der Angehörigen dieser Gruppen ergeben, welche wiederum deren Interessen bestimmt hätte.

      Man braucht kein Marxist zu sein, um dies als groben Unfug und Geschichtsfälschung zu erkennen.

      Wie Gerhard Amendt völlig richtig einwendet: „So ist der Feminismus der jüngeren Vergangenheit ein Versuch, Frauen zu einer Gesinnungsmitgliedschaft im weltumspannenden Kollektiv der Opferfrauen zu überreden. Und Männern wird versucht facettenreich einzureden, dass sie schon immer Täter gewesen seien (…).“

      Er stellt – ausgehend von der Theorie einer Gesellschaft, die historisch in verschiedene KLASSEN eingeteilt ist, das Schicksal proletarischer Frauen so dar (Anm. von mir): „Diese Frauen hatten so wenig Einfluss auf das öffentliche Leben wie ihre Ehemänner. Sie waren (beide! crumar) rechtlos und beide (!!!) Anhängsel der kapitalistischen Produktionsweise in ihren brutalsten Formen.“

      Ganz anders jedoch: „Im Gegensatz dazu konnte die bürgerliche Frau den erwirtschafteten Gewinn des Ehemannes sparsam, aber frei von Not verausgaben. Sie schuf ein Reich der beschützten Kindheit und der familiären und gesellschaftlichen Kultiviertheit.“

      Von Höllenhunden und Himmelswesen S. 24

      Hier kann man drei Dinge feststellen:

      1. Die Existenz der bürgerlichen Frau beruhte auf dem Gewinn ihres Mannes und dieser wiederum auf den „Anhängseln der kapitalistischen Produktionsweise“ BEIDER Geschlechter. Oder andersherum: Die Existenz der bürgerlichen Frau beruhte auf der Grundlage der Ausbeutung der proletarischen Frau.

      „Sisterhood“ ist eine groteske Lüge und eine Geschichtsfälschung.

      2. Damit hat das „Kollektiv der Opferfrauen“ eine Doppelfunktion:

      a. Stehlen sich bürgerliche Frauen aus ihrer Verantwortung für die Geschichte, indem sie so tun, als hätten sie niemals eine privilegierte Position gehabt und als sei der geschützte Raum der bürgerlichen Familie eine vergleichbare Hölle gewesen wie die industrielle Fronarbeit, in die die proletarische Familie (inklusive ihrer Kinder) gezwungen wurde.
      Und mogeln sich – als historisch Privilegierte – in ein Opferkollektiv, dem sie niemals angehört hatten.
      Das ist die ideologische FUNKTION der Konstruktion des Kollektivs: Entlastung von eigener Schuld und Verantwortung.

      b. Machen diese bürgerlichen Frauen rückwirkend ihre eigene Geschichte zur Grundlage der Geschichte *aller* Frauen.
      Aber weder konnten überhaupt *alle* Frauen heiraten, die die materiellen Voraussetzungen nicht mitbrachten (Besitz am Boden und Geld), noch ist der „Ausschluss aus der Öffentlichkeit“ eine historische Erfahrung aller Frauen. Das Privileg, *keine* Feldarbeit verrichten zu müssen hatten 15% aller Frauen im Frankreich des 18. Jahrhunderts.
      Und proletarische Frauen des 19. Jahrhunderts wurden in die Fabriken gezwungen, weil der Verfall der Löhne der Männer nicht mehr die Ernährung seiner Familie sicherstellte. Sie wurden also in die „Öffentlichkeit“ und „Sichtbarkeit“ gezwungen, um einmal diesen feministischen Jargon aufzugreifen.

      Daraus ergibt sich, dass bürgerlich-feministische Geschichtsschreibung immer zur Geschichtsfälschung neigt und das erklärt auch, warum sie so attraktiv ist. Eine Revision der Geschichte, die frei flottierend Täter-Opfer-Verhältnisse nach eigenem Ermessen neu bestimmen kann ist hochgradig attraktiv.

      3. Um Ihren Gedanken aufzugreifen, „Praxis der Kompensation für begangene Diskriminierung“ oder für erlittene Diskriminierung sollten auch diejenigen Frauen leisten, die von „strukturellen“ Verhältnissen profitierten, welche ANDERE, nämlich proletarische Frauen in die Rechtlosigkeit und Ausbeutung zwang.

      Ich gebe zu, dass Frauen von gesellschaftlichen Verhältnissen „profitierten“ und andere Frauen „strukturell diskriminierten“, demnach auch Kompensation ZAHLEN ist ein so revolutionär neuer Gedanke, den sollte man erst einmal sacken lassen.

      Schönen Gruß, crumar

      • Um Missverständnisse zu vermeiden: Natürlich gibt es soziale Gruppen, natürlich werden Menschen nach ihrer Gruppenzugehörigkeit beurteilt, benachteiligt oder bevorzugt. Ich schlage – als Gedankenanregung – eine phänomenologische Betrachtung der Diskriminierung vor: Wenn wir von dem Allgemeinen, von den Kollektiven, von den Strukturen usw. absehen, nehmen wir Individuen mit ihren konkreten Lebenswegen und konkreten Diskriminierungserfahrungen wahr. Und da kann es vorkommen oder es kommt relativ oft vor, dass einzelne Menschen z. B. aus der Oberschicht „schwere Schicksale“ hatten, einzelne Menschen aus der Unterschicht hingegen in sehr stabilen, sie fördernden Verhältnissen aufgewachsen sind. Ich gebe dafür in dem Artikel „Diskriminierung – individuell oder Kollektiv?“ einige Beispiele. Bei Bewerbungen könnte man – wenn man Diskriminierungen dabei überhaupt in Betracht ziehen möchte – diese konkreten individuellen Lebenslagen berücksichtigen.

        • „Und da kann es vorkommen oder es kommt relativ oft vor, dass einzelne Menschen z. B. aus der Oberschicht “schwere Schicksale” hatten“

          So zwei, drei Beispiele dafür wären sinnvoll. Klingt so nämlich erstmal sehr unglaubwürdig.

        • @Semikolon

          Schauen Sie sich z.B. mal die Kinder von Prominenten an, die ja auch zur Oberschicht gehören und unter massiven, spezifischen Problemen leiden. Hier muss natürlich Diskriminierung in einem weiteren Sinne verstanden werden, nämlich nicht als soziale (in erster Linie finanzielle), sondern sozialisatorische Diskriminierung:

          http://www.welt.de/vermischtes/article137056369/Warum-Kinder-von-Stars-haeufig-Probleme-haben.html

          Bekannt sind ebenfalls Probleme von Kindern aus der Oberschicht, die in Internaten „erzogen“ wurden. Vor allem in England. Auch dazu ein interessanter Artikel:

          http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/britische-internate-boarding-school-syndrom-bei-internatsschuelern-a-972174.html

          Was möchte ich mit diesen Beispielen sagen? In dem oben genannten Artikel schreibe ich dazu:

          „Denkt man nicht in Gruppenidentitäten, sondern betrachtet die Einzelfälle, so lassen sich genügend Menschen aus der Mittel- und Oberschicht finden, die besonders schlechte Voraussetzungen haben. Einige von ihnen wurden zum Beispiel in der Familie schlecht behandelt, was bei ihnen dauerhafte psychische Schäden hinterließ. Andere wurden beispielsweise in Internate gesteckt, in denen sie zu psychischen Krüppeln wurden, usw. Auf der anderen Seite lassen sich viele Menschen aus der Unterschicht finden, die in sehr guten Verhältnissen groß geworden sind. Sie wuchsen in stabilen Familien auf, die ihnen positive Werte und Selbstvertrauen vermittelt haben. Sie hatten Vertrauenspersonen und Freunde, die sie gefördert haben. Sie sind besser für Leben und Beruf vorbereitet als viele Angehörige der Mittel- oder Oberschicht.“

        • „Hier muss natürlich Diskriminierung in einem weiteren Sinne verstanden werden, nämlich nicht als soziale (in erster Linie finanzielle), sondern sozialisatorische Diskriminierung:“

          Der man wie begegnen könne, Ihrer Meinung nach & möglicherweise?

          „Sie sind besser für Leben und Beruf vorbereitet als viele Angehörige der Mittel- oder Oberschicht.“

          Und dennoch landen Letztere selbst ohne große Mühe (und bestimmt häufiger auch trotz Drogenproblemen) auf gesellschaftlich relevanten Positionen, werden – obwohl Ihrer Ansicht nach in vielen Fällen von der Persönlichkeit her weniger stabil und geeignet als Angehörige der Unterschicht – für ihre „Arbeit“ im Normalfall leicht unverhältnismäßig hoch entlohnt (und merkens nichtmal), werden sich kaum je in ihrem Leben in einem normalen Bewerbungsprozess wiederfinden.

          Sie mögen das „Diskriminierung“ nennen wollen, ich eher „ungerechtfertigte Privilegien“ – aber wenn wir uns einig sind, dass dieser quasi-Automatismus gesellschaftsschädlich ist, kann ich über diese sprachliche Differenz großzügig hinwegsehen, um nun dann über geeignete Gegenmaßnahmen still für mich nachzusinnen.

        • Mmh. Ich muss ja zugeben, dass mir da bisher nicht so viel Neues einfällt. Einkommens- und Erbgrenzen, klar, aber schon beim Nächstliegenden (Strukturen schaffen, die Oberschichtler in 1-Euro-Jobs drängen etc.) werde ich bereits wankelmütig…

        • @Semikolon
          „Der man wie begegnen könne, Ihrer Meinung nach & möglicherweise?“

          Indem in Bewerbungsverfahren individuelle Lebensgeschichten mit den jeweiligen Diskriminierungserfahrungen berücksichtigt werden (unter der Voraussetzung, dass man in Bewerbungsverfahren Diskriminierung überhaupt zum Thema machen möchte).

          „für ihre “Arbeit” im Normalfall leicht unverhältnismäßig hoch entlohnt (und merkens nichtmal), werden sich kaum je in ihrem Leben in einem normalen Bewerbungsprozess wiederfinden.“

          Ja, im Normalfall. Ich spreche aber hier nicht von Normalfällen, von der Regel, sondern von individuellen Lebensgeschichten und individuellen Voraussetzungen.

        • Dann fehlt mir immernoch min. ein nachvollziehbares Beispiel.
          Promi-Kinder, die schlimmstenfalls den Drogentod sterben, zählen für mich übrigens auch nur so halb zur Oberschicht (ich glaube, die kennt der Normalsterbliche eher selten), jedenfalls nehme ich nicht an, dass hier primär Hürden beim Zugang zu gut-entlohnten Jobs abgebaut werden müssten, damit diese Personen ihr „schweres Schicksal“ emotional bewältigen können.
          Sie aber glauben das?

  3. @Dr A. Ulfig

    Sie schreiben:

    „Bezieht man die These von der schichtenspezifischen Benachteiligung auf Männer und Frauen, so kann leicht nachgewiesen werden, dass Männer aus der Unterschicht in der Regel wesentlich mehr benachteiligt werden als Frauen aus der Mittel- und Oberschicht – ein Sachverhalt, der von vielen Feministinnen völlig übersehen wird.“

    Das ist völlig richtig und empirisch nachweisbar, ebenso wie es empirisch nachweisbar ist, dass in der Schule Jungen aus der Unterschicht gegenüber Jungen aus der Mittelschicht benachteiligt werden und beide zusammen gegenüber Mädchen aus der Mittel- und Oberschicht.

    Aber *wo*, Herr Dr. Ulfig, findet sich diese richtige Erkenntnis in den Medien?
    Dieser Zustand ist seit Diefenbach/Klein mehrfach beschrieben worden und in einer Studie, die von vodafon gesponsort wurde, wird zusammengefasst, Jungen werden in ALLEN untersuchten Fächern, in allen Jahrgangsstufen um 0,3 Noten schlechter bewertet als Mädchen. Bei *identischen* Leistungen/Kompetenzen.
    Was aber nur bedeuten kann, *Jungen* werden in der Schule strukturell diskriminiert und nicht Mädchen.

    Da es sich bei Jungen aus der Unter-,Mittel- und Oberschicht um solche aus der Gruppe der „Jungen“ handelt, ist diese Diskriminierung eine a. geschlechterspezifische und b. eine kollektive.

    Insofern finde ich Ihren Vorschlag, jedes Individuum einzeln nach der Erfahrung von Benachteiligungen und Diskriminierung zu beurteilen zwar ehrenwert, frage mich aber, was das politisch Angesichts dieser Tatsachen bringen soll.

    D.h. ich hatte Sie durchaus richtig verstanden, nur führt es uns m.E. nicht weiter, wenn wir abstreiten, dass Misandrie gesellschaftlich akzeptierter Normalzustand geworden ist.

    Schönen Gruß, crumar

    • „Insofern finde ich Ihren Vorschlag, jedes Individuum einzeln nach der Erfahrung von Benachteiligungen und Diskriminierung zu beurteilen zwar ehrenwert, frage mich aber, was das politisch Angesichts dieser Tatsachen bringen soll.“

      Das wäre wesentlich gerechter, als Menschen nach ihrer Gruppenzugehörigkeit zu beurteilen.

      „D.h. ich hatte Sie durchaus richtig verstanden, nur führt es uns m.E. nicht weiter, wenn wir abstreiten, dass Misandrie gesellschaftlich akzeptierter Normalzustand geworden ist.“

      Ich bin der Letzte, der das abstreiten würde. Ich habe dargestellt, wie es sein SOLLTE. Man SOLLTE jeden Schüler individuell fördern, man SOLLTE Menschen in Einstellungsverfahren – wenn man dabei überhaupt Diskriminierungen thematisieren möchte – nach ihren individuellen Diskriminierungserfahrungen fragen. Kurz: Wir brauchen ein neues Paradigma in der Diskriminierungsdebatte.

      • „Kurz: Wir brauchen ein neues Paradigma in der Diskriminierungsdebatte.“

        Es geht (verkürzt) vielleicht um zwei sehr zentrale „Dinge“:

        * das Wiederaufkommen „mittelalterlichen Denkens“

        * männliche Disponibilität als heuchlerischer Mantel für „alles“.

      • @Dr. A. Ulfig

        „Kurz: Wir brauchen ein neues Paradigma in der Diskriminierungsdebatte.“ – ohne Frage.

        Nur wird sich dieses Paradigma nicht ohne politischen Druck durchsetzen lassen und nach meiner politischen Einschätzung sind die politischen Verhältnisse zur Zeit andere.

        Auch bei der viel beschworenen „Intersektionaliät“ stellt sich mir die Frage, ob die normative Setzung Frau = Benachteiligung nicht hinterrücks additiv, ungefragt und unkritisch Grundlage einer solchen Forschung wird.

        Und wenn ich sehe, was alles schon einmal diskutiert worden ist (siehe „triple oppression“ oder „Katholische Arbeitertochter vom Land“), frage ich mich ohnehin, was an diesem Konzept so neu sein soll.

        Schönen Gruß, crumar

    • „…nur führt es uns m.E. nicht weiter, wenn wir abstreiten, dass Misandrie gesellschaftlich akzeptierter Normalzustand geworden ist.“

      Das ist der immer wieder benutzte „Rettungsanker“, die Disponibilität männlichen Lebens. Vielleicht sogar das stärkste Tabu unserer gesamten Zivilisation.

      Zur Zeit ist ja auch eine Art planetarer Rückfall ins „mittelalterliche Denken“ zu verzeichnen (mit verschiedenen Ausprägungen, Aufklärung und Logik ist zumindest im Westen männlich verortet). Da wird das nun umso mehr benötigt.

  4. Es gibt auch eine mediale Diskriminierung!

    Schönes Beispiel: Der SPIEGEL hat heute Radfem-Tag:
    http://www.spiegel.de/

    Beachtet dabei die Artikel:
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-army-zwei-frauen-absolvieren-ausbildung-bei-den-rangers-a-1048629.html

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/hillary-clinton-in-der-krise-wer-koennte-sie-ersetzen-a-1048549.html

    Tjaja, die „Geschlechterbarrieren“ fallen. Wie sieht der weibliche Ranger aus? Wie ein Mann….:-)

    Und das arme Frauchen Hillary wird von böööööösen alten, weißen Männern „bedroht“.
    Toll. Die gute Hillary hat nicht zu Unrecht den Ruf, keine besonders vertrauenswürdige Person zu sein. Was die allein an Reichtum mit teils fragwürdigen Mitteln angehäuft hat…

    • Hier ist aber ein schönes Beispiel für eine strukturelle Diskriminierung: Behandelt man Männer und Frauen gleich, so werden Frauen aufgrund der anderen körperlichen Voraussetzungen diskriminiert.
      Aufgrund der Herkunft der Anforderungen wäre dies aber gerechtfertigt – imemrhin geht es darum ggf. im Kampfeinsatz bestimmte Aufgaben erfüllen zu können.

    • ät Dummerjan und Pantherle:

      Black matter: Jaja, in der Politik ergeben sich interessante Hin- und Her-Diskriminierungen. 🙂 Clinton ist eh nur an ihrer Macht und an Kohle interessiert. OK, ist normal, aber wenn sie es so krampfhaft verbergen will, wird es um so deutlicher.

      „so werden Frauen aufgrund der anderen körperlichen Voraussetzungen diskriminiert.“
      – Ja, und so können sich „Diskriminierungsforscher“ jede beliebige Benachteiligung konstruieren. Irgendwann wird niemand mehr diskriminiert, aber dafür klappt dann die Wirtschaft zusammen, weil etliche Jobs mit den falschen Leuten besetzt sind.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..