Noch nicht einmal die Grünen finden genug Frauen, die politisch arbeiten wollen

Gerade macht ein Bild eines Wahlzettels der Grünen für deren Spitzenkandidaten die Runde:

Stimmzettel DieGrünen Frauenquote

Stimmzettel DieGrünen Frauenquote

 

Die Grünen haben bekanntlich eine Quote für alle Ämter: Es muss immer eine Frau und ein Mann in die Spitzenposition gewählt werden. Demnach gibt es eine „Liste“ für Frauen und eine Liste für Männer.

Auf der Männerliste finden sich immerhin 3 Kandidaten, ich nehme an, dass auch nur drei aufgenommen werden. Hier gibt es also eine tatsächliche Wahl zwischen den Kandidaten.

Auf der Frauenliste findet sich hingegen eine Kandidatin, eine einzige Frau, noch nicht einmal eine chancenlose Höflichkeitskandidatin wurde dagegen aufgestellt.

Man kann zwar nur auf der Männerliste eine Stimme vergeben oder sich enthalten oder mit Nein stimmen, aber so wie ich es verstanden habe wird dennoch die Frau mit den meisten (absoluten) Stimmen Spitzenkandidatin. Was nicht einmal bedeuten muss, das die hier zur Wahl stehende Frau schlechter sein muss als die zur Wahl stehenden Männer, aber diese werden zumindest um Unterstützung buhlen müssen, einen Wahlkampf führen und etwas für den Posten tun müssen.

Anscheinend gelingt es den Grünen nicht trotz überwiegend weiblicher Wählerschaft und einem Programm, welches überall Frauenquoten vorsieht nicht, genug Frauen für Parteiarbeit zu begeistern. Der Frauenanteil in der Partei liegt bei 37%, was für eine Partei schon recht viel ist, angesichts der Wählerschaft der Grünen und deren feministischen Programms aber erstaunlich wenig ist.

Und selbst aus diesen 37% waren anscheinend keine zwei Frauen zu finden, die für die Wahl antreten wollten, sondern nur eine.

Ich glaube man kann die Bedingungen für Frauen nicht günstiger gestalten als bei den Grünen. Aber dennoch gelingt es ihnen nicht, dass die Frauen politische Arbeit machen wollen und Posten anstreben.

Das war schon einmal Gegenstand eines Artikels, in dem ich folgendes zitierte:

Auf der Mitgliederversammlung wurden die Delegierten für die nächste Bundesdeligiertenkonferenz gewählt. Es standen sechs Plätze zur Verfügung, drei für Männer und drei für Frauen. Die zehn männlichen Bewerber kämpften um jeden Platz, kannten jede Beschlussvorlage und verteidigten verbissen ihre politischen Positionen. Bei den Frauen lag dies anders, es waren nämlich nur drei Frauen anwesend. Die Erste bewarb sich, weil sie schließlich auch zu den letzten vier BDKs gefahren sei, die Zweite wollte sich „so eine BDK auch mal anschauen“ und die Dritte konnte erst zu einer Teilname überredet werden, nachdem man ihr die Übername der Reisekosten versprochen hatte. Da soll sich jetzt jeder selber eine Meinung drüber bilden. Der Arbeitskreis für Gender-Politik hat jedenfalls bis heute nicht getagt (ca. sechs Monate), „weil der Arbeitskreis leider nur zwei aktive Mitglieder hat“ (bei 400 Mitgliedern im Kreisverband).

Aber natürlich ist es das Patriarchat und die Unterdrückung der Frau, die verhindert, dass Frauen in der Politik nach oben kommen.

vgl. auch:

106 Gedanken zu “Noch nicht einmal die Grünen finden genug Frauen, die politisch arbeiten wollen

  1. Das ist so eine Formulierung, wie man sie von einer Partei mit dem entsprechenden Frauenstatut erwartet. Sie hätten auch schreiben können „ist ungültig wenn du nicht ein Mann und eine Frau wählst“, aber das macht wahrscheinlich Frauen unsichtbar oder das muss so formuliert werden, weil 300 Jahre Patriarchat und jetzt sind Frauen dran. #Sippschaft

      • „Tatsächlich kann man auch nur einen Mann wählen und keine Frau, aber eben nicht zwei Männer“

        Ah, jetzt verstehe ich. Man kann auch keine zwei Frauen wählen! Pfiffig, diese Grünen.

        • „Ah, jetzt verstehe ich. Man kann auch keine zwei Frauen wählen!“

          Falsch verstanden.
          Du kannst schon zwei Frauen wählen – würden sich zwei Frauen aufstellen.
          Es geht nur in diesem Fall eben nicht – weil nur eine Frau 😀

        • @carnofis Höchstwahrscheinlich war das schon der Gedanke von @Gerhard.

          Geschickt, so diese Fundamentalistin automatisch durchzubekommen. Sonst hätten die Leute doch noch Ozdemir/Hofreiter gewählt und die fundamentalistische Linie wär gefährdet.
          Hat schon einen Flair Nordkorea.

        • „Geschickt, so diese Fundamentalistin automatisch durchzubekommen. Sonst hätten die Leute doch noch Ozdemir/Hofreiter gewählt und die fundamentalistische Linie wär gefährdet.“

          Geschlecht ist doch konstruiert. Könnte man da nicht vielleicht den Hofreiter als Frau aufstellen?

        • Wenn der auf Trans machen würde, wer könnte ihm den Posten dann nehmen?!?

          Fragt sich bloss, ob ihm der Preis das wert ist. Vermutlich nicht.

          Kann ja noch kommen, wie das Bespiel der „verbotenen Stadt“ Chinas zeigt….

      • Tatsächlich kann man auch nur einen Mann wählen und keine Frau, aber eben nicht zwei Männer

        Als Individuum kann man das machen. Aber sobald die Katrin aus der Familie Göring eine Stimme erhält, ist sie gewählt. 🙂

    • Okay, es ist natürlich wie ich befürchtet hatte. Bei der Urwahl der Grünen 2012 ist bekanntlich nicht nur eine Frau angetreten. Wie war das also da geregelt? Ist die Formulierung 2016 speziell angepasst worden?

      Hier ist es beschrieben:

      Wie wird gewählt?

      Damit jede Stimme zählt und gültig ist, achtet bitte darauf, die blauen Umschläge für die Stimmzettel zu verschliessen, die Eidesstattliche Erklärung zu unterschreiben und mitzuschicken und die Rücksendeumschläge ausreichend zu frankieren und rechtzeitig los zu schicken. Einsendeschluss ist der 30. Oktober 2012, der Poststempel zählt.

      Beachtet außerdem, keine Person zweimal oder zwei männliche Bewerber zu wählen. Demnach gibt es folgende Wahlmöglichkeiten.

      Ihr könnt:

      eine Stimme vergeben – an eine weibliche Bewerberin oder einen männlichen Bewerber

      oder
      zwei Stimmen vergeben:
      a. an eine weibliche Bewerberin und einen männlichen Bewerber oder
      b. AN ZWEI WEIBLICHE BEWERBERINNEN

      oder
      insgesamt mit ENTHALTUNG stimmen

      oder
      insgesamt mit NEIN stimmen

      http://www.gruene-aachen.de/home/news/gruene-urwahl-wie-funktioniert-die-briefwahl.html

      Die Grünen tun so als ob für sie Sexismus ein Problem ist, dabei sind sie selbst von Grund auf, man könnte sagen strukturell, sexistisch.

      • Nachdem die Pseudo-Linken ja bemüht sind die Definitionen von Rassismus und Sexismus umzuschrieben so das man nicht mehr gegen Weiße rassistisch und gegen Männer sexistisch sein kann, wäre meine Empfehlung als nächste die Definition von Heuchler

        in etwas positives zu ändern, den die Grünen und viele andere möchte-gerne Linke sind Heuchler.

      • Hier steht auch noch mal für die Wahl 2017:

        Das heißt konkret:

        1. Ich kann eine Stimme vergeben.

        2. Ich kann zwei Stimmen vergeben.

        • Ich kann dabei eine Stimme für eine Bewerberin und eine Stimme für einen Bewerber vergeben.

        • Ich kann dabei auch beide Stimmen zwei Bewerberinnen geben.

        • Ich kann dabei nicht beide Stimmen für zwei Bewerber vergeben – sonst wird der Stimmzettel ungültig

        • Ich kann dabei nicht beide Stimmen einem/einer Bewerber*in geben – dann wird der Stimmzettel ungültig!

        https://www.gruene.de/ueber-uns/urwahl/fragen-und-antworten-zur-urwahl.html

        Die schreiben das direkt untereinander.

  2. „aber so wie ich es verstanden habe wird dennoch die Frau mit den meisten (absoluten) Stimmen Spitzenkandidatin.“

    Pointierter: Sie braucht nur eine Ja-Stimme. Im Zweifel also ihre eigene und sie ist „gewählt“. Das ist natürlich ein eklatanter Verstoß gegen demokratische Prinzipen. Es gibt keine Möglichkeit, dass die Partei, die einen verfassungsrechtlichen Auftrag hat, einen politischen Willen bilden kann.

    Nicht nur ich habe erhebliche verfassungsrechtliche Probleme mit dieser „Wahl“. Der Modus operandi ist schlicht: Mumu wins.

    • Ich wollte gerade nachfragen… ich habe also tatsächlich nichts falsch verstanden? Sie könnte wirklich gewählt werden, obwohl NIEMAND für sie stimmt, solange sie es nur selbst tut?

      Da können Diktaturen noch was von lernen: „Du musst natürlich nicht Kim wählen, Volksgenosse, du darfst nur eben niemanden wählen, der nicht Kim ist.“

  3. Den Flickflack mit den deligiertenlisten kenne ich noch aus eigener politischer Arbeit. In der CDU gibt es nämlich auch für alle Gliederungen ein Frauenquorum auf Deligiertenlisten.

    Manchmal mussten Wahlen zweimal wiederholt werden, damit genügend weibliche Deligierte nominiert wurden. Konsequenz der am Wahlabend bearbeiteten Frauen: Viele kamen nicht zum Parteitag und die „schlechterplazierten“ Männer rückten nach. Toll!

  4. „Es muss immer eine Frau und ein Mann in die Spitzenposition gewählt werden. Demnach gibt es eine „Liste“ für Frauen und eine Liste für Männer.“

    Stimmt so nicht! Siehe Frauenstatut der Grünen:

    㤠1 MINDESTQUOTIERUNG
    Wahllisten sind grundsätzlich alternierend mit
    Frauen und Männern zu besetzen, wobei den
    Frauen die unge-raden Plätze zur Verfügung ste-
    hen (Mindestparität). Frauen können auch auf den
    geraden Plätzen kandidieren. Reine Frauenlisten
    sind möglich.“

    Es muß mindestens eine Frau an der Spitze sein, ein Mann nicht!
    Siehe Bundesvorstand 1998-2000 (Gunda Röstel, Antje Radcke)

    Es gibt bei den Grünen keine für Männerwahlliste!
    Es gilt bei den Grünen: entweder NUR Frauen, oder Männer UND Frauen – wobei Männer nicht die Mehrheit haben dürfen!

    Das Statut weist sogar noch extra darauf hin:
    „Reine Frauenlisten sind möglich.“

    Gleichberechtigung bei den Grünen heißt:
    Frauenanteil 50 % (mindestens) bis 100%,
    Männeranteil 0 % bis 50 % (höchstens)

    https://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Frauenstatut.pdf)

      • „Demokratische Partei“ ist ein Contradictio in adiecto. Parteien dienen der Machterringung. Wenn aber Parteien die Macht haben, geht selbige folglich nicht mehr vom Volke aus, eine Rückkopplung (jenseits der Abwahlmöglichkeit alle 4 Jahre) gibt es nicht.

        Augenöffnend mag da auch das Strafrecht sein:

        㤠129 Bildung krimineller Vereinigungen

        (1) Wer eine Vereinigung gründet, deren Zwecke oder deren Tätigkeit darauf gerichtet sind, Straftaten zu begehen, oder wer sich an einer solchen Vereinigung als Mitglied beteiligt, für sie um Mitglieder oder Unterstützer wirbt oder sie unterstützt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

        (2) Absatz 1 ist nicht anzuwenden, 1. wenn die Vereinigung eine politische Partei ist, die das Bundesverfassungsgericht nicht für verfassungswidrig erklärt hat [..]“
        https://dejure.org/gesetze/StGB/129.html

        Das ist aktuelles Recht und sagt eigentlich alles.

        • „Das ist aktuelles Recht und sagt eigentlich alles.“

          Das geltende Recht sagt nicht, das politische Parteien kriminelle Vereinigungen sind. Es schützt sie nur vor einem Verbot durch die Exekutive oder „normale“ Gerichte.

        • @JC Denton

          „Das geltende Recht sagt nicht, das politische Parteien kriminelle Vereinigungen sind. Es schützt sie nur vor einem Verbot durch die Exekutive oder „normale“ Gerichte.“

          Lies nochmal Absatz 1:
          „Wer eine Vereinigung gründet, deren Zwecke oder deren Tätigkeit darauf gerichtet sind, Straftaten zu begehen…“

          und dann Absatz 2:
          „Absatz 1 ist nicht anzuwenden, 1. wenn die Vereinigung eine politische Partei ist“

          Ich drück das mal verständlicher aus. Wenn du eine Partei gründest, mit der Absicht Straftaten zu begehen, dann gilt die nicht als „kriminelle Vereinigung“. Alles klar?

          Natürlich ergeben sich an der Schnittstelle zur Judikative und Exekutive immer gewisse Probleme, ein solcher Pauschalausschluß ist m.E. aber nicht rechtfertigbar.

          Aber es zeigt schon das Problem: der Kampf um Macht ist immer schmutzig. Was wiederum beweist, dass diese eben nicht vom Volk ausgeht.

          „Artikel 20 GG ist in sofern reine Verars*he:

          (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

          [Anm. muss man ganz besonders betonen, denn es erschließt sich logisch eben nicht automatisch]

          (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

          Die Abstimmungen hat man gleich mal auf ein absolutes Minimum beschränkt und wenn selbst die Gesetzgebung durch „besondere Organe“ ausgeübt wird, welche Staatsgewalt hat dann gleich nochmal das Volk? Richtig, die beschränkt sich auf den gelegentlichen Austausch selbiger „Organe“ (wobei schon die Auswahl lausig ist).

          Das ist so als ob ich schreibe: die Macht über den Fernseher hat der Mann, die Programmauswahl und die Benutzung der Fernbedienung obliegt hingegen der Frau.

        • „Ich drück das mal verständlicher aus. Wenn du eine Partei gründest, mit der Absicht Straftaten zu begehen, dann gilt die nicht als „kriminelle Vereinigung“. Alles klar?“

          Jein. Eine politische Partei kann eine kriminelle Vereinigung sein, nur darf die Justiz deren Mitglieder nicht einfach nur wegen ihrer Mitgliedschaft strafrechtlich verfolgen. Wenn diese andere Straftaten begehen, können sie ja immer noch dafür bestraft werden.

          „Natürlich ergeben sich an der Schnittstelle zur Judikative und Exekutive immer gewisse Probleme, ein solcher Pauschalausschluß ist m.E. aber nicht rechtfertigbar.“

          Ohne diese Regelung könnt z. B. die Justiz einfache Parteimitglieder anklagen mit der Begründung, sie wären Mitglieder in einer kriminellen Vereinigung. Dafür muss die Partei nicht tatsächlich eine kriminelle Vereinigung sein, aber die Drohung mit strafrechtlicher Verfolgung reicht bei den meisten Leuten schon aus, um sie einzuschüchtern.

        • „Aber es zeigt schon das Problem: der Kampf um Macht ist immer schmutzig. Was wiederum beweist, dass diese eben nicht vom Volk ausgeht.“

          Das Volk kann Macht nur als Mob direkt ausüben (auch Volksabstimmungen sind nur indirekte Machtausübung). Das halte ich in einem Rechtsstaat nicht für wünschenswert.

        • @JC Denton

          „die Justiz einfache Parteimitglieder anklagen mit der Begründung, sie wären Mitglieder in einer kriminellen Vereinigung“

          Dafür gibts immer noch Immunität (bei aktiv Regierenden), davon abgesehen, spricht ja nichts gegen gewisse Ausnahmen in der Ermittlungspraxis, um Parteien vor illegitimer Einflussnahme zu schützen. Aber sie komplett auszuklammern, selbst wenn ihr Zweck nachweislich das Begehen von Straftaten ist, halte ich für absurd.

          „Das Volk kann Macht nur als Mob direkt ausüben“

          Ich wüsste nicht, warum das so sein sollte.

          „(auch Volksabstimmungen sind nur indirekte Machtausübung).“

          Deshalb ergänzt man sie i.d.R. mit Volksbegehren. Eine reine Volksherrschaft ist ohnehin ein vermutlich nicht erreichbares Ideal, schon wegen der Medienmacht.

          Allerdings befinden sich manche Systeme weiter davon entfernt, andere weniger weit. Unseres ist wohl irgendwo zwischen Oligarchie, Mediendemokratie und Parteiendiktatur anzusiedeln. Der Einfluss der Bevölkerung tendiert gegen Null und stellt bestenfalls einen (extrem trägen) Notanker dar.

        • „Aber sie komplett auszuklammern, selbst wenn ihr Zweck nachweislich das Begehen von Straftaten ist, halte ich für absurd. “

          Ausgeklammert werden ja nur (passive) Parteimitglieder, denen man sonst nichts vorwerfen kann.

          „Ich wüsste nicht, warum das so sein sollte.“

          Mit „direkt“ meine ich Machtausübung ohne Delegation an Polizisten oder andere Amtsträger und damit auch ohne Kontrolle durch unabhängige Institutionen. Ich nenne das einen Mob.

          „Deshalb ergänzt man sie i.d.R. mit Volksbegehren.“

          Volksbegehren ändern daran grundsätzlich nichts.

          „Eine reine Volksherrschaft ist ohnehin ein vermutlich nicht erreichbares Ideal, schon wegen der Medienmacht.“

          Eine „reine Volksherrschaft“ mag unter optimalen Bedingungen ein Ideal sein; unter realen ist sie eher ein Alptraum.

      • Großartig. Sind die Grünen noch eine demokratische Partei?

        Gute Frage! Sie haben sexistische Diskriminierung demokratisch eingeführt und institutionalisiert. Die „grünen Männer“ sind die Onkel Toms, die ihrem Master ein fröhliches Liedchen auf dem Baumwollfeld singen. Naja, das stimmt so nicht ganz. Sie werden erheblich besser entlohnt.

    • @ Herr Unbekannt

      So kenn ich das auch aus meiner Arbeit in der Grünen Fraktion auf kommunaler Ebene.
      Auch bei uns damals lag der Mitgliederanteil der Frauen bei rd. 35% und vor jeder Wahl mussten die zwei, drei Frauen, die zu den Fraktionssitzungen erschienen, lange und intensiv beknetet werden, sich auf die Liste setzen zu lassen.
      Und alle wollten den LETZTEN Platz. Irgendwann hatten wir dann eine überzeugt, auf Platz 1 der Liste zu kandidieren, mussten ihr aber versprechen, dass sie NIIIEEEE nicht im Rat reden musste.

      Wobei – ich rede nicht von armen verhuschten Hausfrauen, sondern von ansonsten redegewandten, sehr selbstbewusst und emanzipiert auftretenden Lehrerinnen, z.B.

  5. Ich würde die Grünen nur schon wegen dieses maternalistischen, antidemokratischen Wahlprozedere nie und nimmer wählen. Da müssen sich linke Parteien nicht wundern, wenn Männer weniger oft linke Parteien wählen im Vergleich zu Frauen.

  6. „Anteil der Frauen an den Parteimitgliedschaften“
    https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/140358/anteil-frauen
    (1946 – 2014)

    Frauenanteil der Grünen im Bundestag: ~54 %
    https://www.bundestag.de/abgeordnete18/mdb_zahlen/frauen_maenner/260128

    Frauenanteil bei den Grünen Mitgliedern (2015): 38,6 %
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/192247/umfrage/frauenanteil-in-den-politischen-parteien/

    Was wohl passieren würde, wenn die Grünen ihre mindestens 50%-Frauenquote mal auf ihre Mitglieder anwenden würden?

    • „Was wohl passieren würde, wenn die Grünen ihre mindestens 50%-Frauenquote mal auf ihre Mitglieder anwenden würden?“

      Indem sie einige Männer rausschmeißen? 😉

      Es gibt noch ein anderes Problem das hier gar nicht zutage tritt.
      Die Frauen mögen 38,6% der Mitglieder stellen, aber in der täglichen Parteiarbeit glänzen sie ebenso durch Abwesenheit, wie in der Verantwortung.
      Würden die Grünen konsequent sein und auf allen Parteiebenen und bei allen Tätigkeiten den 50%-Anteil durchsetzen, die Partei wäre in 4 Tagen tot.

      • Indem sie einige Männer rausschmeißen?

        Ich habe dem Kemper Andreas mal vorgeschlagen, er soll doch aus der Partei „die Grünen“ austreten, denn das sei de facto ein Beitrag zur Gleichstellung von Mann und Frau. Der hat sich fürchterlich aufgeregt über meinen Vorschlag. 🙂

  7. Ich frage mal ganz ketzerisch: spielt das bei DER Auswahl überhaupt eine Rolle?

    Aber im ernst: war ein netter Versuch, das mit der Quote, von wegen „gläserne Decke“ usw. aber man sollte nachbessern, wenn man merkt, dass es nicht gut funktioniert und noch weniger gut ankommt.

    Und die Kathrin ist ganz sicher kein Zugpferd für die Partei, mit ihrem naiven weltfremden Migrationskuschelkurs („wir bekommen Menschen geschenkt“, ja nee, is klar) verkörpert sie alles, was Bürgerliche an den Grünen hassen.

  8. Das wird noch spannend. Wenn man gleichberechtigte Teilhabe mit Quoten durchsetzen will (gegen böse Maskulisten, Rassisten, Sexisten, Hetero-Normative und allgemein das unterdrückende Patriarchat), dann ist das Proporzsystem erst ganz am Anfang.

    Ich zitiere mal aus dem Wahlprogramm von 2013 (für 2017 gibts wohl noch keins):

    „Und wir wollen heute etwas ändern, damit wir morgen endlich in einer vielfältigen Gesellschaft leben, in der Kinder, Frauen und Männer, Menschen verschiedener sexueller Identität, verschiedener Religionen, aus unterschiedlichen Kulturen oder unterschiedlicher Herkunft endlich
    gleichberechtigt leben können und gleiche Möglichkeiten haben.“

    Klicke, um auf Wahlprogramm-barrierefrei.pdf zuzugreifen

    Wir warten also, bis Geschlecht 1-x, Homosexuelle, Behinderte, Juden, Muslime, Shintoisten, Buddisten usw. sowie Landesvertreter aus beliebigen Staaten … ihre eigene Quote einfordern. Dann schauen wir zu, wie sich die Partei zerlegt. Dass noch niemand auf die Idee gekommen ist (wenigstens der Özdemir), wundert mich. Dass die ihre heiligen Prinzipien bisher nur partiell auf sich selbst anwenden, wundert mich hingegen gar nicht. Das ist typisch.

    Oder noch ein Schmankerl:
    „Unser Ziel ist eine durchlässige Gesellschaft, die Blockaden abbaut,
    in der Anstrengung belohnt wird und niemand durch verschlossene
    Türen und gläserne Decken ausgebremst und ausgeschlossen wird.“

    Dass da ein Widerspruch entsteht, dass Leistung u.U. zweitrangig wird wenn man vermeintlich „gläserne Decken“ mit Quoten aufhebelt, auf die Idee kommen die wahrscheinlich gar nicht.

    Das ganze Programm liest sich wie das Märchen vom Schlaraffenland.

    • „dass Leistung u.U. zweitrangig wird“

      Das ist doch das eigentliche Ziel. „Leistung“ ist kapitalistisch und damit böse.
      Deshalb sind die auch für die unbegrenzte Einwanderung, da kann die verhasste „Mehrheitsgesellschaft“ mal schön für ihre kapitalistisch-kolonialen Untaten der ganzen Welt gegenüber bestraft werden. Mit Menschenliebe hat das nichts zu tun und ist vorgeschoben.

      „Das ganze Programm liest sich wie das Märchen vom Schlaraffenland.“

      Das Ganze ist vor allem für eine abgehobene Elite, die sich als ultimativen Luxus eine Antihaltung leistet.
      Die Grünen sind leider nicht viel mehr als eine Partei des Ressentiments gegen „die Gesellschaft“, eines Ressentiments, welches heute hochgradig gesellschaftsfähig geworden ist.

      • „Das ist doch das eigentliche Ziel. „Leistung“ ist kapitalistisch und damit böse.“

        Ich weiß nicht, ich bezweifle, dass die das selbst so sehen.

        Ich bin oder war ja selbst mal links und es ist ja tatsächlich der Fall, dass einige Menschen einfach schwierigere soziale Startbedingungen haben.

        Auf die Idee dieses Problem mit Quoten zu „lösen“ oder dieser albernen, widersprüchlichen „positiven Diskriminierung“ oder gar dem deutschen Modell, einfach komplett die Ansprüche runterzufahren, wäre ich aber nie gekommen. Sowas ist vermutlich typisch Karrierepolitiker: es muss gut und gerecht aussehen und darf möglichst kein Geld kosten und nicht zu kompliziert sein, damit es Ministerchen ohne Nachdenken durchwinken kann.

        Dass Kapitalismus nicht gut funktioniert, ist hingegen offensichtlich (er hat uns die aktuellen Zustände schliesslich beschert). Das macht sich aber eben nicht an der Leistung fest, sondern eher am leistungslosen Einkommen/Vermögen und dem daraus generierbaren politischen Einfluss (Soros und Co lassen grüßen).

        „Die Grünen sind leider nicht viel mehr als eine Partei des Ressentiments gegen „die Gesellschaft“, eines Ressentiments, welches heute hochgradig gesellschaftsfähig geworden ist.“

        Zum Teil. Aber auch das ist nicht die ganze Wahrheit. Sie finden halt (wie jede Organisation) kein Ende. Wenn sie ihre eigentlichen Ziele erreicht haben, machen sie einfach immer weiter und radikalisieren sich immer mehr.

        Das Problem ist, dass deren Kinder und Enkel in diesem Heidschi-Bumbeidschi-Bambi-alle-haben-sich-lieb Klima groß geworden sind und kaum jemals einen Widerspruch erfahren. Und unsere Medienleute sorgen zuverlässig dafür, dass Katastrophenmeldungen schön unter der politisch korrekten Decke bleiben. Die Nazis und so, sewissenschon…

        • „Auf die Idee dieses Problem mit Quoten zu „lösen“ oder dieser albernen, widersprüchlichen „positiven Diskriminierung“ oder gar dem deutschen Modell, einfach komplett die Ansprüche runterzufahren, wäre ich aber nie gekommen.“

          Ach, die Grundidee war gar nicht schlecht, leider schummelt man sich seit 20 Jahren konsequent an der Wahrheit vorbei, dass sie falsch war.

          Basis der Quoten war ja damals die Gewissheit, dass Frauen aktiv benachteiligt und sich wesentlich mehr einbringen würden, hätten sie eine Chance gegen die Machos.
          In der Vorstellung würden sich genauso viele Frauen um Mandate bemühen, wie Männer, nur im parteiinternen Klüngel regelmäßig ausgegrenzt. Daher wurde beschlossen, die Mandate mit wechselnden Geschlechtern zu besetzen.
          Und mit Frauen fing man an, damit auch auf kommunaler Ebene, wo die kleinen Parteien oft nur ein Mandat erhielten, in jedem Fall ein weibliches Mandat sicher war.

          Aber schon in den frühen 90ern war klar, dass sich die Frauen gern mit den Parteierfolgen schmückten, aber die Arbeit – und das bedeutet auch die Mandate – liebend gern den Männern überließen.
          Dass das Prinzip trotzdem bis heute überlebt hat, spricht angesichts der anstehenden Wahl der Spitzenkandidaten nicht für die Partei.
          Eine solche Wahl kennt man vielleicht aus DDR-Zeiten und ist in meinen Augen ein politischer Offenbarungseid, wenn es nicht einmal den Grünen gelingt, wenigstens zwei Frauen aus einem Mitgliederbestand von einigen Tausend zur Wahl zu stellen.

        • „Ich weiß nicht, ich bezweifle, dass die das selbst so sehen.“

          Es ist (um ihren Jargon zu benutzen) „Internalisiert“ und geradezu zu einem unreflektiertem Reflex geworden. Ich kannte und kenne genug von dieser Sorte, ist eigentlich ganz mein Millijöh (von dem ich mich allerdings emanzipiert habe).

          „Ich bin oder war ja selbst mal links und es ist ja tatsächlich der Fall, dass einige Menschen einfach schwierigere soziale Startbedingungen haben.“

          Das ist auch eine Wahrheit. Die Grünen werden daran sicherlich nichts ändern, sondern im Gegenteil. Sie sind eine Art neuer Aristokratie, die durch ihre Glaubensinhalte geadelt ist.#

          „mit Quoten zu „lösen“ …. wäre ich aber nie gekommen.“

          Das kommt aus einer langen politischen Tradition, aus der des radikalen Femnismus. Mit dem Siegeszug des „Intersektionalen“ natürlich auch auf andere „Minderheiten“ übertragbar. Ganz offensichtlich wird die neue Lieblingsgruppe der näheren und ferneren Zukunft „Moslems“ sein. Ganz wie in Schweden und GB, da ist die Entwicklung schon viel weiter. Aber dank des Einwanderungsboosts neulich kann man jetzt ja aufschliessen. Den türkischen Islamismus fördern muss man jetzt auch nicht mehr, das läuft von alleine, andere Länder werden wichtig (zB Syrien).

          Gleich weiter….

        • „Dass Kapitalismus nicht gut funktioniert, ist hingegen offensichtlich (er hat uns die aktuellen Zustände schliesslich beschert).“

          Du meinst sicher nicht, dass der den allgemeinen Wohlstand gefördert hat, du denkst an die jüngere Vergangenheit. Dazu ist zu sagen, dass die Vergesellschaftlichung ausgefallener Kredite wohl alles andere als „kapitalistisch“ zu nennen wäre….

          „Das macht sich aber eben nicht an der Leistung fest, sondern eher am leistungslosen Einkommen/Vermögen und dem daraus generierbaren politischen Einfluss (Soros und Co lassen grüßen).“

          Soros ist bestenfalls ein kleiner Fisch. Da haben allein die ganzen deutschen „Landesbanken“ schon ein anderes Kaliber dagegen. Ja, die hätte man alle hopps gehen lassen müssen. Aber das wäre vermutlich zuviel „sozialer Kälte“ des Kapitalismus gewesen, das ging ja nicht.
          Nichts btw garantiert übrigens eine „leistungsloses Einkommen“ so sehr wie die „Nullzinspolitik“. Schon konsequent, dass manche jetzt meinen, sowas per „BGE“ auch nach unten durchzureichen, wunderschönes trickle down. Nur leider Populismus der allerbilligsten Sorte gegenüber diejenigen, die die Zeche zahlen werden.

          „machen sie einfach immer weiter und radikalisieren sich immer mehr.“

          Das liegt in der Natur der Sache, eine „race to the bottom“ ist die Folge. Eigentlich genauso läuft es seit Jahrzehnten in der „kapitalistischen“ Wirtschaft.

          „Und unsere Medienleute sorgen zuverlässig dafür, dass Katastrophenmeldungen schön unter der politisch korrekten Decke bleiben.“

          Irgendwann ist jede Realitätsverweigerung am Ende. Fragt sich bloss an welcher Ecke das als erstes offenbar wird. Vermutlich nicht bei den Grünen, denn die sind doch zu unbedeutend. Und werden sicher immer unbedeutender, denn die Leute sind mit Sicherheit nicht so blöd wie die Grünen sie gerne hätten (vor allem als Gegner).

        • „Dazu ist zu sagen, dass die Vergesellschaftlichung ausgefallener Kredite wohl alles andere als „kapitalistisch“ zu nennen wäre….“

          Nichts ist kapitalistischer, als das.

          Credo des lupenreinen Kapitalisten ist die Privatisierung aller Gewinne und die Sozialisierung aller Kosten und Risiken.

          „Da haben allein die ganzen deutschen „Landesbanken“ schon ein anderes Kaliber dagegen. Ja, die hätte man alle hopps gehen lassen müssen. Aber das wäre vermutlich zuviel „sozialer Kälte“ des Kapitalismus gewesen, das ging ja nicht.“

          Wohl eher hatte man da 1929 vor Augen und wollte keine Wiederholung riskieren. Kann ich verstehen, so sehr ich gefühlsmäßig auch dafür war, die Banken den Kelch allein austrinken zu lassen.

          Wenigstens hätte man sie unter staatliche Kuratel stellen müssen. So hat meine Mutter von ihrer kargen Rente Geschenke an die Schmarotzer mit den Lear-Jets und den Riesen-Yachten in Monaco verteilt.

        • „Credo des lupenreinen Kapitalisten ist die Privatisierung aller Gewinne und die Sozialisierung aller Kosten und Risiken.“

          Sind wir dann nicht alle lupenreine Kapitalisten?

        • @carnofis
          „Wohl eher hatte man da 1929 vor Augen und wollte keine Wiederholung riskieren.“

          Eine billige Ausrede war das. Es wären nur die „falschen Leute“ unter die Räder gekommen und die wollten ihren „Reichtum“ behalten, also gestattete man ihnen eine neue Buchführung.

          Die hätten ihren Mist ganz alleine ausbaden müssen.

          „Wenigstens hätte man sie unter staatliche Kuratel stellen müssen.“

          Das ist gar nicht die Aufgabe des Staates, für eine spezielle Interessengruppe auf Kosten aller da zu sein. Die Assets der Banken hätten auf den Resterampenmarkt gehört und gut wär´s gewesen.

        • „Sind wir dann nicht alle lupenreine Kapitalisten?“

          Ich zumindest nicht. Ich habe noch den Stolz, für den Mist, den ich verzapf, selbst gerade zu stehen.

          „Eine billige Ausrede war das.“

          Mag sein. Aber es gibt Entscheidungen, die man nicht mehr nachbessern, oder gar rückgängig machen kann, sind sie einmal getroffen und für ein „Gucken wir mal, was passiert“ war sogar mir die Geschichte zu heikel.

          „Das ist gar nicht die Aufgabe des Staates, für eine spezielle Interessengruppe auf Kosten aller da zu sein. Die Assets der Banken hätten auf den Resterampenmarkt gehört und gut wär´s gewesen.“

          Die Banken wären dann eben so lange halbstaatlich geblieben, bis sie Omas Rente auf Heller und Pfennig zurückgezahlt hätten.

          So wurde das Volksvermögen in Lamborghinis, Jachten und am Roulette-Tisch „investiert“.
          Die Banken über die Wupper springen lassen, hätte Omas Vermögen auch nicht gerettet, weil ihre Bank es ja schon verzockt hatte.

          Auf dem Resterampenmarkt wären die Banken gelandet, deren Aktionäre mit der Verstaatlichung nicht einverstanden gewesen wären.
          Ich geb Dir Brief und Siegel, dass dort genau EINE Bank gelandet wäre. Alle anderen wären danach sofort mit der Enteignung einverstanden gewesen.

        • @Carnofis

          „Die Banken über die Wupper springen lassen, hätte Omas Vermögen auch nicht gerettet, weil ihre Bank es ja schon verzockt hatte.“

          Letztlich hat der Staat die Geldhoheit und könnte damit (Geldpresse) auch kleinere Vermögen locker jederzeit absichern und sich das Geld von denen zurückholen, die es sich in die Taschen gesteckt haben. Notfalls mit einer Sondervermögensabgabe.

          Er sichert aber die großen ab, mit dem Argument, dass die kleinen sonst verlorengehen. Das ist ziemlich offensichtlicher Bauernfang.

          Allerdings haben die Banken nicht umsonst ein extrem verwobenes, kompliziertes und dazu noch internationales Netz gespannt, Kapitalfreizügigkeit herbeilobbyiert und jede Menge juristische Hürden (Unabhängigkeit der Zentralbanken und ähnlicher Blödsinn) geschaffen. Damit wird es fast unmöglich die Täter zur Verantwortung zu ziehen oder auch nur das Geld zu drucken oder welches zurückzuholen, erst Recht mit unserer inkompetenten Regierung.

          Man kann diese Schweinerei vermutlich nicht einfach abwickeln. Letztlich wird nur eine Zerschlagung bleiben und eine Wiedereinführung von Kapitalverkehrskontrollen.

        • @Alex

          „Du meinst sicher nicht, dass der den allgemeinen Wohlstand gefördert hat, du denkst an die jüngere Vergangenheit. Dazu ist zu sagen, dass die Vergesellschaftlichung ausgefallener Kredite wohl alles andere als „kapitalistisch“ zu nennen wäre….“

          Wie Carnofis schon richtig bemerkt hat, ist genau das Kapitalismus. Damit solche „Rettungsaktionen“ auch weiterhin möglich sind, wird uns seit Jahr und Tag Demokratie vorenthalten, werden seit Jahr und Tag die dümmsten Eier an die Macht gelobt, macht die gekaufte Presse seit Jahr und Tag entsprechende Propaganda.

          „Soros ist bestenfalls ein kleiner Fisch.“

          Politisch ganz sicher nicht. Die Landesbanken mögen mehr Geld verbrannt haben, aber sie sind nicht halb so gut vernetzt und aktiv. Bei den LB haben sich unfähige Politiker gegenseitig den Rücken gedeckt, wie das halt in korrupten pseudodemokratischen Staaten so ist. Wir waren bisher lediglich verwöhnt, weil unsere Mentalität sich über Korruption empört und die meisten Leute freiwillig ehrlicher sind, als sie sein müssten. Aber damit ist zunehmend Schluss, der Anstand schwindet, zumindest in den Chefetagen.

          Bleibt noch die Frage nach einer Alternative. Meines Erachtens wird das irgendwie auch eine Marktwirtschaft sein, aber eine in der es eine Art Vermögensdeckel gibt (z.B. per Erbschaftssteuer durchgesetzt), eine die sehr viel demokratischer ist und mit sehr viel nationalerer Ausrichtung (Internationalität bedeutet Kontrollverlust) und der Staat muss über direkte monetäre Maßnahmen fehlendes Wirtschaftswachstum substituieren.

          Aber ich träume. Bis sich was in die Richtung bewegt, muss alles erst noch viel schlimmer werden. Und auch das kennen wir ja aus dem Kapitalismus: die ewigen Zyklen, die am Ende noch immer in einer Katastrophe endeten.

        • „Letztlich hat der Staat die Geldhoheit und könnte damit (Geldpresse) auch kleinere Vermögen locker jederzeit absichern …“

          … also so, wie weiland 1922?

          „… und sich das Geld von denen zurückholen, die es sich in die Taschen gesteckt haben.“

          … und die ihr Vermögen längst in Sicherheit gebracht haben.

          „Notfalls mit einer Sondervermögensabgabe.“

          Die das BVerfG sofort kassieren würde. Und auch ich möchte kein Sonderrecht eingeführt wissen.
          Da erscheint es mir wirklich eleganter und praktikabler, den Aktionären ihre Bankaktien zu einem Symbolwert abzunehmen und später nach der Konsolidierung der Bank wieder zu veräußern. Das wäre auch verfassungsrechtlich vermutlich solide.

        • @ Carnofis

          „Ich zumindest nicht. Ich habe noch den Stolz, für den Mist, den ich verzapf, selbst gerade zu stehen.“

          Da bist du wohl die Ausnahme. Die allermeisten Menschen hätten wohl kein Problem damit, wenn der Staat ihre Schulden und/oder regulären Ausgaben übernehmen würde.

        • „Er sichert aber die großen ab, mit dem Argument, dass die kleinen sonst verlorengehen. Das ist ziemlich offensichtlicher Bauernfang.“

          Stimmt.
          Ist aber auch nicht erst seit 5 Jahren CDU-Politik.
          Schon Birne hat mit demselben Argument in den frühen 90ern über die Bauherrenmodelle die Reichen noch ordentlich aus staatlichen Schatullen gefüttert.

        • „Die Banken wären dann eben so lange halbstaatlich geblieben, bis sie Omas Rente auf Heller und Pfennig zurückgezahlt hätten.“

          Ne, eben nicht. Oma hätte sich genauso wie alle anderen in die Gläubigerschar einreihen müssen. Wer Geld auf die Bank trägt, *leiht* es dieser, genauso wie jeder andere Gläubiger, wobei es natürlich eine Rangfolge gibt (vorrangig (Oma wäre dabei), nachrangig etc). Aber es gab ja den „Bauernfang“: Oh, Omas Konto ist gefährdet, wir müssen die Banken (also insbesondere die mit der Politik verbandelten, Landesbanken, etc) „retten“.

          „Auf dem Resterampenmarkt wären die Banken gelandet, deren Aktionäre mit der Verstaatlichung nicht einverstanden gewesen wären.“

          Es hätte niemals eine Verstaatlichung geben dürfen. Wer die Kapitalregeln nicht mehr erfüllen kann, der geht, basta. Verluste tragen die Gläubiger, das ist deren *Risiko*.

          „Letztlich hat der Staat die Geldhoheit und könnte damit (Geldpresse) auch kleinere Vermögen locker jederzeit absichern …“

          Im Falle Deutschlands stimmt das nicht, der EUR ist technisch gesehen eine Fremdwährung und eben *nicht* staatlich. Genau aus diesem Grunde hat man den EUR doch gemacht!
          Dass eine Quasistaatlichkeit mit „manche sind gleicher als andere“ de facto eingeführt wurde und der EUR eben *keine* unabhängige Währung mehr ist, steht auf einem anderen Blatt.

          „Man kann diese Schweinerei vermutlich nicht einfach abwickeln. Letztlich wird nur eine Zerschlagung bleiben und eine Wiedereinführung von Kapitalverkehrskontrollen.“

          Der Staat kann sich einfach zurückziehen und sagen: wir machen nix mehr, das ist eure Angelegenheit. Aus die Maus. Kapitalverkehrskontrollen sind dann auch völlig unnötig.
          Aber man sitzt ja schliesslich selbst in diesem Boot und hätt gern die Wählerstimme Omas….

          „Wie Carnofis schon richtig bemerkt hat, ist genau das Kapitalismus.“

          Ne, den gibt es für uns, für „die Reichen“ den Vollkasko-Sozialismus, die Bevozugung beim Gläubigerschutz (das neue Bilanzmodernisierungsgesetz oder so ähnlich) und andere goodies. Alles unter dem Vorwand Oma müsse geschützt werden. Ist sowas wie Feminismus, nur ein paar Nummern bedeutsamer.

    • Ich denke auch man kann eigentlich schwer die Quotierung nur auf einen Bereich einschränken (bzw. überhaupt einschränken). Frauen sind eine große Gruppe, deshalb ist die Frauenquote so erfolgreich. Quoten für Migranten usw. wurden ja auch schon gefordert. Wie wäre es mit Quoten für Hässliche, für Dicke, für jeden, der sich irgendwie benachteiligt fühlt?

      • Wenn man einmal mit dem Mist anfängt, kann man nicht wieder damit aufhören, bis alles am Boden liegt. Zumindest ist man dann ständig in der Defensive. Springen nicht umsonst so viele auf den Diskriminierungszug auf.

        Ich warte nur bis eine Schwarze auf den Trichter kommt, oder eine Muslima (dass Ditib den Braten noch nicht gerochen hat, wundert mich, aber eine Unterwanderung der Grünen ist vermutlich schlicht nicht nötig, die sind schon auf Kurs). Denn eines ist klar, die politische Korrektheit kennt nur nicht-weiße Gewinner:
        http://n8waechter.info/2017/01/miss-helsinki-2017-and-the-winner-is/
        die Kathrin wäre sofort weg vom Fenster (immerhin das wäre gut).

      • Es gibt natürlich schon noch andere Quoten, die eine gute Chance hätten: Behinderte, Schichten/Klassen, Stadt/Land, Ausländer/Migranten/Nichtweisse, bei uns in der Schweiz nach Sprachen: deutsch/französisch/italienisch/rätoromanisch, hetero/bi-/homo-/transsexuell etc. Eine demokratische Wahl würde somit ad absurdum geführt.

      • Wie wäre es mit einer Quote für Arbeiter anstatt gefühlte (genaue Zahlen habe ich nicht) 50 % Juristen in den Parlamenten, so von wegen Diversity und so? Und warum muss ein Volksvertreter in einer Partei sein, um gewählt zu werden (rechtlich muss er das nicht, aber de facto haben nur Parteimitglieder reelle Chancen auf ein Mandat). Wieviele Parteilose sind im Bundestag? Wie hoch ist der Anteil an Juristen? Wie hoch der Anteil an Industriearbeitern etc. Soll das eine Repräsentation des Volkes sein? Lachhaft.

        • Arbeitslose sowie Leute mit wenig ökonomischem und kulturellem Kapital (Bildungsabschlüsse) dürften um ein x-faches unterrepräsentiert sein in Legislative, Exekutive und Judikative. Dagegen ist die Unterrepräsentation der Frauen geradezu ein Witz.

        • „Arbeitslose sowie Leute mit wenig ökonomischem und kulturellem Kapital (Bildungsabschlüsse) dürften um ein x-faches unterrepräsentiert sein in Legislative, Exekutive und Judikative.“

          Hmm, für die Legislative ist das in der Tat ein Mangel, aber in der Exekutive und der Judikative bewegen sich in aller Regel keine gewählten Volksvertreter.
          Du könntest ebenso überzeugend beklagen, dass es arbeitslosen Fliesenlegern unnötig schwer gemacht wird, Linienflugzeuge als Piloten zu fliegen.

        • Doch, in der Exekutive sehe ich das auch so: Ich sehe nicht ein, weshalb ein Arbeiter oder Leute mit wenig kulturellem Kapital nicht repräsentativ in der Exekutive vertreten sein sollten? Bei der Judikative magst Du Recht haben, aber auch hier wäre dann die Frage, ob wir es nicht mit einem Klassismus zu tun haben. Es ist eben vielfach doch noch so, dass sich die Elite nicht nur über Leistung rekrutiert, sondern tatsächlich haben wir quasi noch Standesverhältnisse wie im Mittelalter oder der frühen Neuzeit. 🙂

        • „Ich sehe nicht ein, weshalb ein Arbeiter oder Leute mit wenig kulturellem Kapital nicht repräsentativ in der Exekutive vertreten sein sollten?“

          Das verbietet ihnen ja keiner. Aber die Leute „mit wenig kulturellem Kapital“ sind eher selten an einem persönlichen Einsatz in Politik und Gesellschaft interessiert. Die nimmt man in der Regel allenfalls als pöbelnde Heckenschützen aus den heimischen Polstern wahr. Es ist schließlich immer einfacher, GEGEN etwas zu sein, als Engagement FÜR etwas zu zeigen.

          Ich finde es auch nicht gut, dass unsere Politik auf allen Ebenen fast nur von Juristen und Lehrern betrieben wird. Aber man kann die anderen nun mal nicht zu mehr Einsatz fürs Sozialwesen zwingen.

        • „Doch, in der Exekutive sehe ich das auch so: Ich sehe nicht ein, weshalb ein Arbeiter oder Leute mit wenig kulturellem Kapital nicht repräsentativ in der Exekutive vertreten sein sollten?“

          Was sollen denn diese Leute genau tun? Soll eine Behörde jetzt extra zusätzliche Putzkräfte einstellen, damit ihre Mitarbeiter repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sind?

        • @JC Denton

          Nööö, aber ein Arbeiter oder Bauer kann genauso gut eine Exekutive leiten wie ein Jurist oder ein Ökonom. In der Schweiz gab es in der Vergangenheit einige Bauern und Arbeiter in der Exekutive und die waren sicherlich nicht schlechter als die anderen. Meist im Volk noch viel beliebter.

        • @ Mark E. Smith

          Es geht ja nicht darum, ob ein Arbeiter oder Bauer nicht auch eine Behörde leiten kann wie ein Jurist oder Ökonom, sondern ob es sinnvoll ist, dass Arbeiter und Bauern entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil in der Exekutive vertreten sein sollen.

        • sondern ob es sinnvoll ist, dass Arbeiter und Bauern entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil in der Exekutive vertreten sein sollen.

          Nein, das muss nicht sein. Aber der soziale Hintergrund spielt eine Rolle. Es ist doch kein Zufall, dass ständig neue Gesetze beschlossen werden, obwohl die bestehenden völlig ausreichen würden wenn, ja wenn sie durchgesetzt würden. Könnte am hohen Juristenanteil liegen. Es gibt ein Problem? Ein (neues) Gesetz muss her. Wer nur den Hammer kennt, für den ist alles Nagel.

        • @ Pjotr

          Ich fürchte, das liegt nicht an den Juristen. Gesetze zu machen kostet nichts und dient als Tätigkeitsnachweis für Politiker, während die Mühen der nicht immer unproblematischen Durchsetzung den Beamten überlassen wird. Ich gebe dir aber recht, dass ein hoher Juristenanteil nicht gerade hilfreich ist, wenn man daran etwas ändern will.

    • „Wir warten also, bis Geschlecht 1-x, Homosexuelle, Behinderte, Juden, Muslime, Shintoisten, Buddisten usw. sowie Landesvertreter aus beliebigen Staaten … ihre eigene Quote einfordern.“

      Schon passiert:

      Der Zentralrat der Muslime erklärte, die Eingliederung werde „nicht durch eine Vervielfachung von Gipfeln verbessert“. Die Arbeit müsse vor Ort stattfinden. Dazu gehöre die Öffnung von Arbeitsmärkten und Parteien für Migranten. Eine Migrantenquote für den Öffentlichen Dienst sei nötig, denn Menschen mit Migrationshintergrund hätten bei vergleichbarer oder sogar besserer Qualifikation oft das Nachsehen, sagte Zentralratschef Aiman Mazyek der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

      https://www.welt.de/politik/deutschland/article10725412/Streit-nach-Migrationsgipfel-Muslime-wollen-Quote.html

  9. Naja, ist doch gut, wenn das dann Frauen mit einem Kaliber wie Simone Peter und Renate Künast in die Öffentlichkeit gezerrt werden; somit schafft man wenigstens Mechanismen, dass solche Parteien politschen Schaden nehmen. Ich kann damit leben, wenn ihr gewünschter 50 – 100% Frauenanteil zu einem gravierenden Nachteil wird.

    • Dieser Stimmzettel ist genial, das muss ich zugeben.
      Egal, wo ich mein Kreuzlein mach, ich stimm immer für das, was der Auszähler will.
      Entweder ist der Kreis rechts vom „ja“ relevant, oder der unter dem „ja“.
      Entschieden wird im Einzelfall.

      Wie war das Ergebnis?
      Lass mich raten: 100% „Ja“-Stimmen 😀

    • Hoffentlich sieht diesen Stimmzettel keiner von den Grünen. Die kommen sonst noch auf Ideen … 🙂

      Wie sagt doch der Grüne: Eigentlich war Hitler gar nicht so schlecht. Wenn er nur die Autobahnen nicht gebaut hätte …

  10. „Aber natürlich ist es das Patriarchat und die Unterdrückung der Frau, die verhindert, dass Frauen in der Politik nach oben kommen.“

    Letztlich stimmt das schon. Aber „Patriarchat“ ist ein billiger Kampfbegriff der lediglich die Schuld externalisieren soll und „Unterdrückung der Frau“ verschleiert genauso, dass es sich am Ende um eine subtile Unterdrückung der Frau durch andere Frauen handelt bzw. die vorauseilende Eigen-Unterdrückung (eine Form der Angst-Starre).

    Wenn man sich mit Grünen Parteifrauen direkt darüber unterhält, sehen die das witzigerweise genauso.

    Da ist dann die Quote halt lediglich ein Versuch, durch erzwungene Präsenz von Frauen an der Spitze andere Frauen zu ermuntern, ihre Angst-Starre zu überwinden und sich auch einzubringen.

    Durchschlagenden Erfolg hat die Methode sicher nicht. Es sieht von aussen sogar richtig blöd aus, wenn z.B. aktuell drei Männer öffentlich um eine Position buhlen während die bereits gesetzte (weil einzige) Frau danebensteht und nur noch Deko ist.

    Und wenn ich dann bei solchen Gesprächen anmerke, dass sich diese weiblichen Leitbilder dann auch des öfteren gerne mal unsterblich blamieren (siehe z.B. die Peters mit ihren Nafris) und dies dann noch viel kontraproduktiver hinsichtlich dieses Ziels ist, sind die oft etwas vergrätzt.

    Komisch aber auch…

  11. Ist es eigentlich dann noch eine Wahl, wenn ein Kandidat (hier Kandidatin) von vornherein feststeht?
    Eher eine Scheinwahl, oder? Mit Wahlzetteln, die wie echte aussehen…

    • Klar ist das eine Wahl. Die Anzahl der Kandidaten ist nicht entscheidend. Sondern vielmehr die Frage ob sie gewählt oder auch nicht gewählt werden können.

      • Genau – aber in welchem Sinne „nicht gewählt werden können“.
        Die Frau ist ja automatisch drin (wenn sie nicht gegen sich selbst stimmt)

        • Das Wahlrecht ist immer aus der Position des Wählenden zu sehen. Es ist eine aktive Handlung nötig.

          Wenn Du an einen Kiosk gehst und es gibt dort Mars und Twix und Du hast nur genug Geld für eines von beidem, dann hast Du die Wahl entweder Mars oder Twix oder eben nix von beidem zu kaufen. Wenn es nur Mars gibt (Twix ist aus), dann hast Du die Wahl entweder Mars oder eben nix zu kaufen.

          😉

  12. Ich hatte diese Frage ja auch schon getweetet. Generell finde ich die Formulierung zwar auf den ersten Blick merkwürdig aber auf den Zweiten ist es nicht so ein Problem, wie es manche darstellen. Ich habe auch – trotz meiner Gegenpostition zum Feminismus – kein Problem mit einer Doppelspitze aus Männern und Frauen. Die Grünen könnten aber – und sollten – vielleicht die Formulierung dahingehend ändern, dass es „Du kannst nur jeweils einen von jedem Geschlecht wählen.“ heißt. Dann wäre das wirklich gleichberechtigt, den wie es jetzt so da steht, können Wähler ja durchaus zwei Frauen aber nicht zwei Männer wählen. Meine Kritik an anderen Praktiken der Grünen, etwa dass Debatten immer dann geschlossen werden sollen, wenn alle Frauen gesprochen haben und keine Frau mehr einen Einwand hat, oder dass eine Frauenmehrheit immer ein Vetorecht besitzt, eine Männermehrheit aber nicht oder aber, dass bezahlte Stellen bei den Grünen *mindestens* 50% mit Frauen besetzt werden sollen (eine Frauenmehrheit bei der Arbeitnehmerschaft ist also möglich, Männermehrheit kategorisch ausgeschlossen).

    Klicke, um auf Frauenstatut.pdf zuzugreifen

    Soviel dazu.

    Interessant ist natürlich weiterhin, dass Frauen selbst bei den Grünen nicht wie verrückt auf die Posten rennen, wenn es doch immer heißt, Frauen würden soviel mehr können, würden sie von Männern nicht immer daran gehindert („Glass Ceiling“ usw). Aber scheinbar ist es selbst in Parteien, in denen Frauen massiv bevorzugt werden nicht so, dass Frauen dann auch wirklich gleich-repräsentiert sind. Schon alleine die Zahl der weiblichen Mitglieder lässt da aufhorchen.
    http://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/42166/zusammensetzung-gruene

    Wenn man sich mit diesen Zahlen im Hinterkopf die freiwillige Teilnahme zur aktiven Parteiarbeit anschaut, scheint da bei den Frauen, trotz aller positivien Diskriminierung, ein erhebliches Defizit zu bestehen und man fragt sich doch, ob das wirklich noch was mit angeblich frauenverdrängender männlicher Dominanz zu tun hat.

    • „Wenn man sich mit diesen Zahlen im Hinterkopf die freiwillige Teilnahme zur aktiven Parteiarbeit anschaut, scheint da bei den Frauen, trotz aller positivien Diskriminierung, ein erhebliches Defizit zu bestehen und man fragt sich doch, ob das wirklich noch was mit angeblich frauenverdrängender männlicher Dominanz zu tun hat.“

      Es MUSS was damit zu tun haben, sonst könnte die gesamte Parteiidee auf einer Lüge aufbauen.

      Wenn die Frauenpolitik falsch ist, dann könnte jedes andere Fundament grüner Politik genauso falsch sein – das ist undenkbar.

      Also müssen die Männer nur noch härter an sich arbeiten und ihr latent gelebtes Patriarchat zu überwinden suchen.

    • „…. wie es jetzt so da steht, können Wähler ja durchaus zwei Frauen aber nicht zwei Männer wählen“

      Das ist hier zwar nicht explizit gesagt, aber bei der Urwahl 2013 war das so. Laut https://www.gruene.de/partei/urwahl/die-urwahl-in-zahlen.html konnten die Wähler „bei der Urwahl maximal zwei Stimmen vergeben. An zwei Frauen, an eine Frau und einen Mann oder auch nur an eine Person.“

      Nicht klar gesagt wir hier, wer die Gewinner sind, es müßte der Mann und die Frau mit dem meisten Stimmen sein (und nicht beiden Personen mit den meisten Stimmen).

      Die asymmetrische Konstruktion, zwei Frauen, aber nicht zwei Männern eine Stimme geben zu dürfen, dient aber nur dazu, den Männerhaß und Sexismus der Grünen öffentlich zu demonstrieren. Inhaltlich hat das keine Auswirkungen, weil die Männer und Frauen faktisch getrennte Listen bilden und auf jeden Fall der Mann mit dem meisten Stimmen gewählt ist, selbst wenn er weniger Stimmen als die zweitplazierte Frau hat.

      Formal wird das das oben erwähnte Frauenstatut hier gar nicht angewandt. Diese Urwahl hat eine komplett andere Logik.

  13. hab ich vor 15 Jahren bei der Linke genauso erlebt. 45 Personen, 40 Männer 5 Frauen und 6 Pöstchen zu vergeben…ruckzuck standen die ersten 5 Männernamen auf der wahlliste, als es hiess „so jetzt mal die Frauen hier vor…wie sieht das denn sonst aus?“
    Zwei von den anwesenden Damen ließen sich dann auch überreden irgendwas da zu übernehmen, aber zurück gehalten hat die niemand. Aber gut, was wissen wir schon von den bösen unsichtbar patriarchalen Machtstrukturen…^^

  14. Ich denke man kann das kurz fassen, die lieben Grüninnen und Grünen schenken uns K.G.E., die ja ganz genau weiß, welche Wonne es bereitet, wenn man Menschen einfach mal so geschenkt bekommt. Und so fachkraftsmäßig ist die Politik dann halt auch – politischer ‚Hurz‘ halt!

    • Die einzige Sorte von Menschen, die man überhaupt „geschenkt bekommen“ kann, das sollten doch Sklaven sein……

      Diese humanitäre Rassistin hat sich hier vermutlich verplappert, Freudscher Ausrutscher, oder wie man das nennt.

  15. Ist doch ein Tolles Demokratieverständnis das die Grünen da haben.

    Dann geben 50,1% für den CEM ihre Stimmen ab
    und 49,899%für den Toni
    und Kathrin bekommt eine einzige Stimme

    Dann wären nicht Cem und Toni die Doppelspitze
    sondern die Kathrin und der Cem

    Da bekommt einstimmig Gewählt doch ein ganz neue Bedeutung 😀

    • Paritätische Wahlen sind ja jetzt nicht sooo Neuland, oder?

      Das einzig kranke an der grünen Variante ist, dass man nur einseitig kumulieren kann. Also mit den zwei Stimmen zwei Frauen wählen könnte, aber nicht zwei Männer.

      Da wollen die Grünixe halt die Eierstöcke mit der Brechstange bevorzugen.

      Allerdings steht es ja jedem Wahlberechtigten frei, nur eine Stimme an einen Mann zu vergeben, sich zu enthalten oder generell mit nein zu stimmen.

      Im übrigen finde ich es schon auch megapeinlich, dass es die Grünen nicht geschafft haben, mehr als eine weibliche Kandidatin aufzutreiben…ein echt schlaffer Haufen.

  16. Das ist auch interessant. Man könnte meinen, die führen ihre Mitgieder mit diesem Spot bewusst hinter´s Licht.

    „Ihr dürft uns halbieren“ und damit die gesetzte Gewinnerin wählen.

    Das ist so schmiiiiieeeeerig und so hintenrum. Und dann noch so ironisiert: ist ja ohnehin nicht erst zu nehmen.

  17. Frauenquote hin oder her. Wenn die Frauen nicht in Führungspositionen wollen, oder nicht die fachliche Qualifikation haben, dann sollte man diese vielleicht einmal fragen, warum sie denn überhaupt politisch tätig sein wollen? Ich finde man sollte sich zumindest vorher überlegen, ob einem der zeitliche Aufwand für eine politische Tätigkeit nicht zu hoch ist. Denn dann sollte Frau oder in umgekehrten Fall, Mann, doch lieber zu Hause bleiben.

    • „warum sie denn überhaupt politisch tätig sein wollen?“

      Darum kommen sie denn nicht auf die naheliegende Idee, dass Frauen das *müssen*? Gibt es denn keine Pflicht für die Frauen das Joch des internalisierten Sexismus abzuschütteln? Müssten die Grünen nicht für eine Zwangsverpflichtung der Frauen für die politische Tätigkeit sein?

      Sonst wollen sie auch alles per Gesetz und Zwang regeln…..

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