Noch nicht einmal die Grünen finden genug Frauen, die politisch arbeiten wollen

Gerade macht ein Bild eines Wahlzettels der Grünen für deren Spitzenkandidaten die Runde:

Stimmzettel DieGrünen Frauenquote

Stimmzettel DieGrünen Frauenquote

 

Die Grünen haben bekanntlich eine Quote für alle Ämter: Es muss immer eine Frau und ein Mann in die Spitzenposition gewählt werden. Demnach gibt es eine „Liste“ für Frauen und eine Liste für Männer.

Auf der Männerliste finden sich immerhin 3 Kandidaten, ich nehme an, dass auch nur drei aufgenommen werden. Hier gibt es also eine tatsächliche Wahl zwischen den Kandidaten.

Auf der Frauenliste findet sich hingegen eine Kandidatin, eine einzige Frau, noch nicht einmal eine chancenlose Höflichkeitskandidatin wurde dagegen aufgestellt.

Man kann zwar nur auf der Männerliste eine Stimme vergeben oder sich enthalten oder mit Nein stimmen, aber so wie ich es verstanden habe wird dennoch die Frau mit den meisten (absoluten) Stimmen Spitzenkandidatin. Was nicht einmal bedeuten muss, das die hier zur Wahl stehende Frau schlechter sein muss als die zur Wahl stehenden Männer, aber diese werden zumindest um Unterstützung buhlen müssen, einen Wahlkampf führen und etwas für den Posten tun müssen.

Anscheinend gelingt es den Grünen nicht trotz überwiegend weiblicher Wählerschaft und einem Programm, welches überall Frauenquoten vorsieht nicht, genug Frauen für Parteiarbeit zu begeistern. Der Frauenanteil in der Partei liegt bei 37%, was für eine Partei schon recht viel ist, angesichts der Wählerschaft der Grünen und deren feministischen Programms aber erstaunlich wenig ist.

Und selbst aus diesen 37% waren anscheinend keine zwei Frauen zu finden, die für die Wahl antreten wollten, sondern nur eine.

Ich glaube man kann die Bedingungen für Frauen nicht günstiger gestalten als bei den Grünen. Aber dennoch gelingt es ihnen nicht, dass die Frauen politische Arbeit machen wollen und Posten anstreben.

Das war schon einmal Gegenstand eines Artikels, in dem ich folgendes zitierte:

Auf der Mitgliederversammlung wurden die Delegierten für die nächste Bundesdeligiertenkonferenz gewählt. Es standen sechs Plätze zur Verfügung, drei für Männer und drei für Frauen. Die zehn männlichen Bewerber kämpften um jeden Platz, kannten jede Beschlussvorlage und verteidigten verbissen ihre politischen Positionen. Bei den Frauen lag dies anders, es waren nämlich nur drei Frauen anwesend. Die Erste bewarb sich, weil sie schließlich auch zu den letzten vier BDKs gefahren sei, die Zweite wollte sich „so eine BDK auch mal anschauen“ und die Dritte konnte erst zu einer Teilname überredet werden, nachdem man ihr die Übername der Reisekosten versprochen hatte. Da soll sich jetzt jeder selber eine Meinung drüber bilden. Der Arbeitskreis für Gender-Politik hat jedenfalls bis heute nicht getagt (ca. sechs Monate), „weil der Arbeitskreis leider nur zwei aktive Mitglieder hat“ (bei 400 Mitgliedern im Kreisverband).

Aber natürlich ist es das Patriarchat und die Unterdrückung der Frau, die verhindert, dass Frauen in der Politik nach oben kommen.

vgl. auch: