Wie neutral ist das Jugendamt?

Wenn man sich etwas in der Väterrechtsbewegung umschaut, dann kommt dort neben einem Kampf gegen Gerichte insbesondere das Jugendamt nicht sehr gut weg. Dies wird oft als parteiisch bewertet, wobei es dann fast naturgemäß bei Beschwerden von Vätern eher auf der Seite der Mütter, also der Frauen steht.

Hier würde es interessant sein, ob Frauen ebenfalls das Gefühl haben, dass sie benachteiligt werden.

Ich würde allerdings vermuten, dass bei dem Jugendamt im Schnitt durchaus eine gewisse Tendenz zur Bevorzugung von Frauen besteht, diese haben den Vorteil, dass sowohl traditionelle Personen („Das Kind gehört zur Frau“) als auch eher feministisch angehauchte Personen („Frauen sind eh benachteiligt, man muss sie unterstützen“) eher auf ihrer Seite sind.

Nach meiner Erfahrung ist es sehr personenabhängig: Es gibt Jugendsamtsmitarbeiter, die Väterrechte sehr hoch halten und Müttern, die ihre Kinder nicht herausgeben ordentlich den Kopf waschen, es gibt auch welche die ich für durchaus frauenbevorzugend halte.

Man sollte bei einer Wertung nicht vergessen, dass das Sorgerecht allgemein über den Kontinuitätsgrundsatz schon einen gewissen Schwerpunkt setzt, der eben häufiger zugunsten der Frau ausfällt, weil diese eher die Kinderbetreuung in der Familie übernommen hat. Ein Jugendsamtsmitarbeiter, der dies hervorhebt und entsprechend wertet ist nicht per se männerfeindlich, er wendet nur die Bestimmungen an.

Ein mit mir befreundeter Rechtsanwalt, der selbst um Umgang und Sorgerecht kämpfen musste meinte, dass er von Anfang an penibel darauf geachtet hat, dass er in seinem Fall das beste Verhältnis zu den Jugendamtsmitarbeitern hat, dass er diesen immer sachlich und nett gegenüber tritt, dass er ihnen deutlich macht, dass er eine Bindung an das Kind hat und das es ihm besonders wichtig war, dass sie ihn positiv sehen und seine Ex-Frau eher als die unrationale in Erscheinung trat, durch eigene Aktionen, nicht, weil er sie schlecht gemacht hatte. Damit habe er gute Erfahrungen gemacht, weil das Jugendamt sich dann immer sehr positiv über ihn geäußert habe. Inwiefern er da einfach Glück gehabt hat oder in vieles auch ein „wie man in den Wald hineinruft“ (auch wenn aus verständlicher Sorge und der Angst das Kind zu verlieren) ist, wäre interessant.

Wie sind da eure Erfahrungen oder was habt ihr so gehört?

Bräuchten Jugendsamtsmitarbeiter Sensibilisierungen in dieser Richtung?

Oder kann jemand aus der Jugendamtpraxis berichten?

51 Gedanken zu “Wie neutral ist das Jugendamt?

  1. Ich kenne jemanden, der im Vorfeld einer Trennung das Jugendamt zwecks Beratung aufgesucht hat. Der Umgang war nett und freundlich, aber es gab seitens der Jugendamtsmitarbeiter an keiner Stelle die Bereitschaft über irgendetwas anderes als der klassischen Kind-bei-Mutter-Lösung auch nur nachzudenken.

    Freundlich wurde also diesem Vater immer wieder versucht exakt diese Lösung immer wieder nahe zu legen. Gleichberechtigung in der elterlichen Sorge war bei denen nicht denkbar.

    Diesem Vater war bewußt, daß er bei einer Konfrontation mit dem Jugendamt eh nicht gewinnen konnte. Aber auch ohne nicht.

  2. die Sachlich und höfliche Masche hab ich auch versucht, hat leider nix gebracht. Es kommt dabei auch immer darauf an was die Gegenseite dem Jugendamt erzählt und wenn diese die Opfermasche durch zieht, hast du als Mann keine Chance. Häufig liegt es aber auch daran, dass die Mitarbeiter frisch vom Studium kommen, selbst keine Kinder und/oder auch keine Erfahrung haben. Ich denke auch, dass es gewollt ist, dass Kinder bei Mütter sind, weil die Jugendamtmitarbeiter wissen, dass Frauen sich leichter einschüchtern lassen. In einem Gespräch wurde mir mal von einer Jugendamtleiterin bestätigt, dass man gern Druck auf die Eltern/Mütter aus übt. Klang schon ziemlich Narzistisch.

  3. Meine erste Erfahrung (2004) mit dem bundesdeutschen Jugendamt beinhaltete jene sattsam bekannte Warnung an die Mutter unseres Kindes einem gemeinsamen Sorgerecht zuzustimmen. Da wir noch immer zusammenleben, gab es bisher keinen Anlass dieses Amt aufzusuchen.
    Darüber hinaus habe ich versucht, von der Mutter gemeinsamer Kinder einer weit zurückliegenden Beziehung eine Einkommenserklärung zu bekommen und da die Frau dies ignorierte, das Jugendamt zu Rate gezogen. Mir wurde von einer der zuständigen Damen im belehrenden Ton mitgeteilt, dass die Mutter dies nicht tun müsse, wenn sie es nicht wolle.

    Die FAZ hat einmal Zahlen genannt. Demnach sind doppelt so viele Männer als Frauen von Sanktionen des Arbeitsamtes betroffen.
    Ich hatte bisher Gottlob nur zwecks Start in die Freiberuflichkeit mit dem AA Kontakt und kann daher nicht klagen. Jedoch fiel mir auf, dass im Amt fast ausschließlich SachbearbeiterINNEN zu Gange waren.
    Die Leistungsnormen für abhängig beschäftigte Männer und Frauen harren der Gleichstellung. Ich würde aber nicht auf diesbzgl. Strukturmaßnahmen von Seiten staatsfeministischen Beamtentums setzen.

  4. „WIE neutral …“…? Kann man Neutralität steigern? Von von „total parteiisch“ … Und „so ein bisschen neutral“, über „ziemlich neutral“ oder „SEHR neutral“ …?
    „Alle Kritik ist Sprachkritik!“ sprach Wittgenstein. Christians wachsweiche Formulierungen vergraulen mir mittlerweile hier die Lektüre. Auch und gerade hier!
    Eine Institution, die mit mehr als 120 Klagen vor dem Menschengerichtshof in Den Haag konfrontiert ist, seit der Nazi- Zeit ohne Rechts- und Fachaufsicht vor sich herwurschtelt, deren ideologische Befangenheit von x Männern und Männerrechtlern bezeugt werden kann, die bereits von Jugendamts- Watch- Seiten beobachtet wird, dermassen luschig, lill-Pudelig zu hinterfragen, das ist eine Ohrfeige für die Opfer.
    Ganz „unneutral“, Christian: wach mal auf!!!
    Bevor dich das Echo für diese Ohrfeige trifft..!

    • @männerschmiede

      „Christians wachsweiche Formulierungen vergraulen mir mittlerweile hier die Lektüre“

      Ich habe eben etwas dagegen eine Institution per se zu verurteilen und wollte hier auch einmal ein entsprechendes Feedback einholen.

      „Eine Institution, die mit mehr als 120 Klagen vor dem Menschengerichtshof in Den Haag konfrontiert ist“

      Hast du dazu näheres? Wie viele wurden gewonnen, wie viele waren von Männern und weswegen? Dies reine Zahl sagt ja wenig aus

    • „Christians wachsweiche Formulierungen vergraulen mir mittlerweile hier die Lektüre. Auch und gerade hier!“

      Was soll denn das? Christian kann doch formulieren wie er will. Sprachvorschriften kennen wir doch eigentlich vom Feminismus und den Gendersens. 😦

      Also für solchen Mist habe ich wenig Verständnis. Jeder soll doch reden und schreiben wie ihm der Schnabel gewachsen ist, von Beleidigungen mal abgesehen. Wobei ich auch das nicht so eng sehe.

      • „Sprachvorschriften kennen wir doch eigentlich vom Feminismus und den Gendersens.“

        Och. Heterosexuelle Männer aus der maskulistischen Szene scheinen ja mitlerweile Geschmack an der Opferrolle zu finden. Sprachvorschriften und maskulistische PC sind da nur noch eine Frage der Zeit.

        • Die Opferrolle einzunehmen ist die größte Dummheit die Männerrechtler begehen können.

          Denn aus der Opferrolle heraus können Männer nichtsändern,
          da niemand (vorallem die nicht betroffenen Männer) Sympathie mit einem männlichen Opfer empfindet.

        • Mein Antifeminismus ist keine Weltanschauung.

          Gegen Feminismus zu sein ist sehr wohl konstuktiv, aber wem sage ich das …

          Übrigens, wenn Männer tatsächlich Opfer sind warum sollen sie dann nicht eine Opferrolle einnehmen dürfen? Oder gilt auch hier wiedermal: „Ein Idianer kennt keinen Schmerz!“?

          Christian soll nicht so oder so formulieren, Männer sollen keine Opferrolle einnehmen,…überall nur Vorschriften und Fettnäpfchen. 😦

        • Ich sage nur das es in meinen Augen keinen Vorteil bringt die Opferrolle einzunehmen und habe das auch Begründet.

          Das hat nichts mit Fettnäpfchen und Vorschriften zu tun.

        • @ DDBZ

          *Gegen Feminismus zu sein ist sehr wohl konstuktiv, aber wem sage ich das …*

          Wohl wahr.

          Es gibt Baustellen, auf denen der Vorschlaghammer das konstruktivste Werkzeug ist.

          Feminismus ist eine solche.

          Da ist nichts zu retten.

        • @St Elmo

          Wenn männliche Opfer schweigen, damit sie ja keine „Opferrolle“ einnehmen, wem ist denn damit geholfen? Ausser den TäterInnen? Männer sollen es also weiterhin ertragen was auch immer mit ihnen passiert?

          Ich denke nicht, daß Du es so gemeint hast. Man könnte es aber so verstehen.

        • Wenn männliche Opfer schweigen, damit sie ja keine “Opferrolle” einnehmen, wem ist denn damit geholfen?

          Ich könnte mir vorstellen, dass die Herausforderung ist, dass man Angriffe gegen die Person ehrlich als solche bezeichnet, ohne sich selbst darüber zu definieren (lassen).

        • stimmt bei nochmaligem lesen könnte man meine Aussage so verstehen.

          Wie du richtig vermutet hast war es aber nicht so gemeint.
          Es ging mir darum:

          Mann soll nicht über eine Ungerechtigkeit jammern und passiv bleiben, in der Hoffnung von irgendjemandem Hilfe zu erhalten sondern, auch wenn es schwer fällt, seinen Arsch bewegen und versuchen die Sache zu ändern.

  5. Ich glaube, die Jugendämter sind die ideologisch feminismusgeprägtesten Ämter überhaupt (Reservat der Sozialpädagog.I.nnen – Absolvent.I.nnen rot-rot-grün-feministischer Kaderschmieden).

    Darin lässt sich das Korps der Jugendamtsmitarbeiter.I.nnen nur noch von den Gleichstellungsbeauftragten und den Mitarbeiter.I.nnen an Gender-Studies-Leerstühlen übertreffen.

    Aber mit fortschreitender Feminisierung des Staatsdienstes wird diese Sonderstellung allmählich abgebaut – das wächst sich aus (Justiz, Steuerbehörden – es wird lustig für Männer und immer lustiger).

  6. Ich habe durchgängi schlechte Erfahrungen mit dem Jugendamt und habe auch mehrfach darüber geschrieben.

    Dabei sind so Sachen, wie „Gehen Sie ruhig wegen des Aufenthaltbestimmungsrechts vor Gericht, wir stärken ihnen den Rücken“ mit anschließendem Dolch von hinten in den Rücken vor Gericht, Kindesentzug, weil die Mutter auf MICH bei den Kindsübergaben losgegangen ist, Pläne die Kinder ins Heim zu geben, ohne mich als Vater zu berücksichtigen usw.

    Außerdem habe ich noch nette Erfahrungen als alleinerziehender Vater mit einer Dame vom Jugendamt, die mich – Achtung: Feministenslang – aufgrund meines Geschlechts diskriminiert hat.

    Bin jetzt zu faul, die Links alle herauszusuchen, daher nur einen Link mit demm Begriff „Jugendamt“:

    http://www.nuklearsprengkopf.de/?s=jugendamt&submit=Search

    Das Jugendamt ist extrem männerfeindlich und auch nicht wirklich gesprächsbereit, wenn es eine Mutter zu schützen gilt. Wie auch vor dem Familiengericht, werden nicht die Kinder, sondern die Mütter geschützt.

    Mag sein, dass ich ein wenig verbittert bin. 😉

  7. Das ist alles ein bisschen arg pauschal hier.

    Ich habe Erfahrungen mit ca. 10 verschiedenen Jugendämtern in teilweise mehreren Fällen. Was wie ich finde zutrifft ist, dass diese oft ein ziemliche Sauställe sind hinsichtlich dessen, was sie leisten im Verhältnis zu dem, was sie kosten. Unqualifizierte Mitarbeiter, haarsträubende Berichte, geringe Zuverlässigkeit.
    Aber nicht bei allen.

    Vor allem aber sind Jugendämter nun keine Frauenhäuser oder Genderbüros. Klar arbeiten da vorwiegend Pädagoginnen und Sozialarbeiterinnen mit feministischer Vor“bildung“.
    Aber im Einzelfall spielt das dann auch nicht wirklich die entscheidende Rolle. Da geht es dann viel um persönliches Geschick. Nicht jede Frau mit einem leichten feministischen Bias ist eine Männerhasserin, die keinerlei Gerechtigkeitsempfinden mehr hat. Es wird da auch einige geben, die das Unrecht was im Familienrecht passiert erkennen und dementsprechend Sympathien für Väter haben. Bei den Richtern und Anwälten ist es ganz genauso.

    Ich habe auch schon charmante Väter gesehen, die deren Mitarbeiterinnen gut um den Finger gewickelt hatten. Die Mütter lassen wiederum Tränen in Strömen fließen, da hilft dann auch der Charme dem Gegner nicht mehr unbedingt.

    Sobald jedoch ein Familiengutachten im Spiel ist, hat das Jugendamt auch nicht mehr all zu viel zu melden.

    Dass so viele Väter um ihre Kinder gebracht werden, hat meiner Erfahrung nach in erster Linie mit der Rechtslage zu tun, und den alle Register ziehenden Müttern.
    Der vor Gericht mit Abstand wesentlichste Faktor bei einigemaßen geordneten Verhältnissen wird ja kaum genannt: der Kindeswille!
    Die Manipulation des Kindeswillen ist das schärfste Geschütz, mit dem geschossen wird.

    Ich habe Kinder gesehen, die vor Gericht beim Erscheinen des liebenden und treusorgenden Vaters in Tränen ausbrachen, obwohl sie mit diesem noch Wochen zuvor einen ganzen Urlaub verbracht hatten.

  8. Meine Erfahrungen bezüglich häuslicher Gewalt, Drogen, Vernachlässigung der Kinder, Kindesentzug – auch durch das Jugenamt usw. sprechen eine ganz andere Sprache.

    Mein Sohn wäre verheizt worden, wenn seine Mutter nicht gestorben wäre. Taurig, aber wahr. Es mag ja jedem überlassen sein,, an Jugendämter zu glauben, die Erfahrungen mancher sprechen allerdings verdammt gegen die Jugendämter wegen akuter Männerfeindlichkeit.

    Selbst als ich schon alleinerziehend war und in gewissen Dingen Hilfe brauchte – Betreuung für meinen Sohn, damit ich überhaupt arbeiten gehen kann -, wurde ich dort eher verjagt als angehört.

    Das allergeilste aber wahr, dass mir das Jugendamt vor Gericht in den Rücken gefallen ist, damit die Mutter auf jeden Fall die Kinder behalten kann und die Pläne schon in der Schublade hatte, dass die Kinder in eine Heim sollten.

    Damit hätten die Kinder direkt VATER und Mutter verloren. Na, vielen Dank auch. Mag sein, dass ich ein Extrembeispiel bin, aber ich vernahm schon viele Geschichten von anderen Männern, die eben eine ähnliche deutliche Sprache sprechen.

    • Ich will dir und anderen auf keinen Fall schlechte Erfahrungen absprechen.
      Beileibe bin ich kein Freund von Jugendämtern, aber hier sprießen die Vorurteile ein bisschen weit gen Himmel.

      In wie vielen Angelegenheiten hattest du denn konkret Einblick in deren Arbeit? 1 Jugendamt, 1 Fall, wie mir scheint.

  9. Ach so. Wer hat hier eigentlich „Männerhasserin“, „Frauenhaus“ oder „Genderbüro“ außer Dir gesagt? Oder habe ich das überlesen?

    • Was ist denn jetzt schon wieder das Problem? Ich sagte nur, dass es schlimmer verwucherte Feminstitutionen gibt als Jugendämter. Vor dem Hintergrund des obigen Statements z.B. :

      Ich glaube, die Jugendämter sind die ideologisch feminismusgeprägtesten Ämter überhaupt

  10. An dieser Aussage ist doch überhaupt nichts zu kritisieren.

    Jugendämter haben ja sämtliche Voraussetzungen für diese These.

    Schlimmeres gibt es immer. Es ist für einen Menschen mit einem Gehirntumor aber auch keine Beruhigung, dass es Menschen mit zwei Gehirntumoren gibt. 😉

  11. Entschuldige, dass ich mir bisher erst den Luxus EINES Kindes und einer Beziehung zu einer Borderlinerin gegönnt habe.

    Und:
    Ich habe durchaus Erfahrungen mit dem Jugendamt. Diese durfte ich schon vorab sammeln. Du lehnst Dich reichlich weit aus dem Fenster.

  12. „Ein mit mir befreundeter Rechtsanwalt, der selbst um Umgang und Sorgerecht kämpfen musste meinte, dass er von Anfang an penibel darauf geachtet hat, dass er in seinem Fall das beste Verhältnis zu den Jugendamtsmitarbeitern hat, dass er diesen immer sachlich und nett gegenüber tritt…“

    Hmm, wie wäre es, wenn man einmal den Spiess umdreht und so lange man noch keine Kinder hat beim Jugendamt vorstellig wird und verlangt von denen über ihre Arbeit und Vorgehensweisen informiert zu werden ? Zu diesem Zeitpunkt wäre man ja noch in der Position der Stärke und unabhängig von der Einseitigkeit und Willkür feministisch instruierter Mitarbeiterinnen. Man könnte erklären, dass man sich, da man die Möglichkeit in Erwägung ziehe Kinder zu zeugen, zunächst einmal einen Eindruck verschaffen will, mit was für Institutionen man es ggfs. zu tun hätte und sich ein Bild von ihrer Arbeitsweise machen will. Danach könnte man den Mitarbeiterinnen schliesslich kühl erklären, dass man mit ihren Erklärungen unzufrieden sei und unter den gegenwärtigen Bedingungen wohl vorläufig davon absehen müsse, Kinder zu bekommen. Zunächst müsse sichergestellt sein, dass der Einfluss von Väterrechtlern auf die Arbeit der Jugendämter mindestens genauso gross sei, wie der von Feministinnen. So lange dies nicht von Seiten der Jugendämter glaubwürdig versichert wird, werde jeglicher Kinderwunsch ausgesetzt.

    So etwas wäre doch bestimmt mal eine interessante Erfahrung für die Mitarbeiterinnen der Jugendämter, die ja gewohnt sein dürften, die männlichen Betroffenen normalerweise nach Belieben schikanieren zu können.

  13. Ich pers. habe keine Erfahrung mit dem Jugendamt, in Frankreich mischt sich keine Behörde ein. Sieht man jedoch die Seite der Mütterlobby, so machen diese Frauen „ähnliche“ Erfahrungen. Dies geht tw. soweit das sich das JA gegen die Mutter stellt, wenn sie nicht den Erwartungen des JA entspricht. Dann verfangen sich auch keine Vorwürfe von Gewalt gegen den Vater und es wird sich mit dem Vater solidarisiert… Ausgleich, Mediation etc. sieht anders aus.

    Meine pers. Erfahrung aus F ist, alle Ämter sind auf Seiten der Mutter, immer und zu 100%. Erst wenn die Mutter einen Fehler macht, z.B. aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen ohne die Kinder mitzuhnemen (wie es das Gesetz eigentlich vorsieht), zu viele Prozesse anstrengt und so das Gericht nervt oder wirklich Auffällig wird, wird sich von der Mutter distanziert. Hat der Vater wie auch immer das Umgangsrecht mit dem Kind erlangt, ist in umgekehrte Richtung dann auch alles möglich, bis hin zum Vorwurf des sexuellen Missbrauchs…

  14. Ein Freund, geschieden, Besuchsrechtkampf vor Gericht gewonnen!, sollte sich ans JA, zwecks Termin wenden. Da wiederverheiratet und 2 Kinder in neuer Ehe, Terminfindung nicht ganz einfach, aber die ersten Male O.K. Dann bestimmte die geschiedene Frau überraschend einen Wochentag, an dem ein Treffen nur noch möglich wäre, sonst nicht! Da eines der Kinder aus seiner neuen Ehe genau an diesem Wochentag Ergotherapie erhielt, bat er das JA um Vermittlung. SCHWERER FEHLER! Die Antwort einer Mitarbeiterin: „Da schaffen es Väter extra aus der Türkei immer zum angegebenen Termin zu kommen, da werden Sie das wohl auch regeln können.“ Mein Freund musste erneut das Gericht anrufen, dass die Willkür der gesch. Mutter inkl. der freundlichen Unterstützung der JA-Mitarbeiterin maßregelte! Glück gehabt, sagte mein Freund, an einen Richter gelangt zu sein.

  15. Leider keine guten Erfahrungen gemacht. Ich war 11, da wurde meiner Mutter das Sorgerecht entzogen. Alkohol, Gewalt, Verwahrlosung, das ganze Programm halt. Ist durch einen Zufall herausgekommen. Sie wussten nicht so genau wohin mit mir, erst zu meiner Schwester, dann war ich kurz in einer Art Heim und nachdem ich äußerte, dass ich zu meinem Vater möchte (den ich erst, nachdem die ganze Geschichte aufgeflogen war, kennenlernte) entsetzte Gesichter seitens der Mitarbeiter. Ich hatte Kontakt zu zwei Mitarbeitern vom JA, darunter einer jungen Frau, die versuchte sich neutral zu geben. Der männliche Mitarbeiter versuchte unter 4 Augen wiederholt Einfluss auszuüben – ungefährer Wortlaut „Das Kind gehört zur Mutter“ und „Mutter ist Mutter“. Keine Ahnung, was er mit „Mutter ist Mutter“ gemeint hat, vielleicht dass die Bereitstellung von Eizellen alles entschuldigt? Ich weiß nicht, wie die Geschichte ausgegangen wäre, wenn ich etwas jünger und beeinflussbarer gewesen wäre. Vielleicht hätte sie sich ein paar Monate trocken und lieb gegeben und ich wäre wieder zurück.

    • @wollepelz: Ich konnte dann zu meinem Vater. Er war nun nicht gerade der Vorzeigevater, aber es war jedenfalls besser als bei meiner Mutter. Bei ihm war das Problem, dass ständig der Strom abgeschaltet wurde, der Vermieter an die Tür klopfte und wir einmal aus der Wohnung…gegangen wurden (woraufhin ich wieder für ein paar Wochen zu meiner Schwester gezogen bin). Er verzockte immer fast alles, was er verdiente. Aber er war wenigstens kein sadistisches versoffenes Arschloch.

        • Danke wollepelz, das ist sehr lieb, mir geht es wirklich sehr gut heute. Ich hoffe bei dir ist es auch so. Es laufen erstaunlich viele bekloppte „Eltern“ herum, daran kann man leider wenig ändern, aber mit offenen Augen sollte man trotzdem durch die Welt gehen.

        • Bin ja jetzt selbst „Eltern“ – es gibt keine Mutter zu meinem Sohn. Daher habe ich zwar momentan beruflich noch einige Probleme, aber mein Sohn ist ein sehr cooles Lebewesen. Daher: 🙂

          Offene Augen habe ich hoffentlich. Ich sehe zumindest viele Dinge, die schief laufen. Mein Blick könnte vielleicht mal auf Dinge gerichtet sein, die auch gut gehen.

          Bei Jugendämtern sind das wenige. Da ist eher mein Standardblick gefragt. 😀

  16. Ich finde es eine sehr gute Idee, Erfahrungen mit Jugendämtern zu sammeln. Das diese Erfahrungen möglicherweise “ sehr personenabhängig“ sind, heißt ja nicht nur, dass man differenzieren muss, schlechte und gute Erfahrungen machen kann – es heißt auch, dass der Kontakt mit dem Jugendamt ein Glücksspiel ist, bei dem man stark davon abhängig ist, an wen man gerade gerät. „Die Mehrheit der Befragten fordert Eignungstests vor Einstellung von Mitarbeitern seitens der Behörde Jugendamt sowie regelmäßige Fortbildungen und Supervisionen. Auch verlangt die deutliche Mehrheit die Schaffung einer neutralen Fachaufsicht, eine rechtsverbindliche Definition des Kindeswohl-Begriff (…).“ Dieses Ergebnis der oben verlinkten Gleichmaß-Unfrage ist mir daher völlig nachvollziehbar.

    Ich selbst habe zum Teil durchaus gute Erfahrungen mit Jugendämtern gemacht – da die Mutter unserers Kinder schon mehrmals umgezogen ist, hab ich auch Erfahrungen mit den Ämtern verschiedener Städte. Ich bin zwei Mal vor Gericht gegangen, um die Möglichkeit des Umgangs mit unserem Kind zu sichern, die von meiner Ex-Partnerin immer weiter verkleinert wurde, und bin dabei von den Mitarbeiterinnen der Jugendämter zweier unterschiedlicher Städte jeweils klar unterstützt worden. Auch mit den Geichten hatte ich jeweils Glück (ich weiß aus den Erfahrungen anderer, dass es anders sein kann).

    Alleridings ging es in beiden Situationen nur um die Sicherung von Minimalrechten, nie um grundsätzliche Infragestellungen der mütterlichen Position. Ich habe es zum Beispiel noch nie erlebt, dass jemals ernsthaft die Frage hätte gestellt werden können, ob unser Kind nicht bei mir besser aufgehoben wäre als bei der Mutter (ich hab die Frage gestellt, aber immer ins Leere hinein, es gab nie Resonanz). Auffällig ist für mich eine große Vorsicht Müttern gegenüber – auch wenn sie sich offen seltsam verhalten.

    Meine Ex-Partnerin fühlte sich zum Beispiel, als Mutter, von einer JA-Mitarbeiterin in Frage gestellt und hat nach einem einzigen Gespräch mit ihr eine seitenlange Dienstaufsichtsbeschwerde gegen sie eingelegt. Anstatt dass das Amt die eigene Mitarbeiterin gestärkt und gefragt hätte, was denn eigentlich mit der Mutter los ist, hat es stillschweigend die Zuständigkeit für uns an eine andere Mitarbeiterin weitergegeben – ohne dass ich jemals offiziell etwas über die Gründe erfahren hätte.

    Insofern kann ich mir nach meinen Erfahrungen, auch angesichts meines Eindrucks starker Konfliktscheue Müttern gegenüber, die Erfahrungen von Wolle Pelz sehr gut vorstellen. Dort hat sich die Mutter ja offenkundig auf eine Weise verhalten, die es nötig gemacht hätte, ihr Verhalten und ihre Eignung als Mutter grundsätzlich in Frage zu stellen und die Kinder, aber auch den Vater vor ihr zu schützen. Zu einem so klaren Verhalten sind vermutlich nur sehr wenige JA-Mitarbeiterinnen bereit – und falls sie es sind, können sie nicht mit Unterstützung des Amtes rechnen.

    Ich kenne zudem mehrere Situationen, in denen Mütter, die eine Sorgeerklärung abgeben wollten, von JA-Mitarbeiterinnen regelrecht bearbeitet worden sind, auf der alleinigen Sorge zu bestehen. Das gründet wohl in einer Melange aus Ressentiments gegen Väter und der Hoffnung, sich durch scheinbar „klare Verhältnisse“ Arbeit zu erleichtern. Wenn der Vater das alleinige Sorgerecht hat, kann dann eben auch eine Ausgrenzung der Mutter zu solchen schein-klaren Verhältnissen beitragen. Ein dämliches Kalkül, weil so Konflikte auf Dauer gestellt werden.

    Die Arbeitsüberlastung, über die viele Jugendämter klagen, ist so zumindest zum Teil selbst produziert. Anstatt Situationen im Interesse aller, insbesondere der Kinder, zügig so zu klären, dass alle Beteiligten das tragen können, werden Situationen z.T. über Jahre verschleppt, in der Schwebe gehalten, Konflikte am Kochen gehalten oder überhaupt erst initiiert. Auch das trägt eben dazu bei, dass sich die „Fälle“ ansammeln.

    Schlechtere Erfahrungen denn als Vater hab ich aber sogar als Lehrer mit dem JA gemacht – da habe ich Situationen kennengelernt, die durch Mitarbeiterinnen des Jugendamts erheblich verschärft wurden, oder bei denen ich schlicht nicht verstanden habe, wie es möglich ist, dass das Amt trotz wiederholten Warnungen einfach untätig blieb.

    Zudem kenne ich aus einer Stadt auch die Situation, dass das Jugendamt sich aus allen Verpflichtungen zurückgezogen hat, nur noch Unterhaltsgelder berechnet, aber alle Tätigkeit in der Beratung oder der sozialen Arbeit an andere Einrichtungen, insbesondere die Caritas, delegiert hat. Durch ein solches Outsourcing der JA-Verantwortung wird die Situation eindeutig nicht besser.

    Insgesamt kann ich also die Forderungen von Gleichmaß nur bestätigen. Es fehlt an klaren Maßstäben für die Arbeit der Jugendämter, an einer tragfähigen Amtsaufsicht, und insbesondere an einer vernünftigen, berechenbaren Interpretation des Kindeswohls. Ressentiments gegen Väter gibt es sicher oft, aber gravierender sind die Unklarheit der Strukturen, die fehlende Aufsicht und die offenbar weit verbreitete Hilflosigkeit, wenn es darum geht, Situationen mit der Beteiligung aller sinnvoll zu klären.

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