Feminismus und Überregulierung durch den Staat

In einem Artikel bei Forbes kritisiert Sabrina Schaeffer den modernen Feminismus wie folgt:

These hysterical responses are clearly about something more than gender equality or creating a fair and equal workplace. Women like Dowd or Bamberger are not concerned about such traditional goals of “feminism” – they’re merely striking a feminist pose in defense of their real agenda: a bigger government controlling more of our economy and society.

These hysterical responses are clearly about something more than gender equality or creating a fair and equal workplace. Women like Dowd or Bamberger are not concerned about such traditional goals of “feminism” – they’re merely striking a feminist pose in defense of their real agenda: a bigger government controlling more of our economy and society.

Bei der Aufregung muss man bedenken: Die Angst vor dem übergroßen Staat ist in Amerika noch wesentlich ausgeprägter  als hier: Was bei uns normale staatliche Aufgaben sind wäre dort bereits reinster Kommunismus.

Aus der Wikipedia zum politischen Progressivismus in Amerika:

Um 1900 gehörten die Progressives in den USA zu den Befürwortern von einer Anti-Kartellpolitik, strenger Regulierung von Konzernen und Monopolen, als auch von staatlich finanzierten Umweltschutzmaßnahmen (u.a. Einrichtung von Nationalparks). Auch das Wahlrecht für Frauen, in den USA bundesweit eingeführt im Jahr 1920, gehörte dazu. In den Großstädten hatte der Progressivismus ebenso Anhänger wie unter der ländlichen Bevölkerung. Im ländlichen Amerika kämpften die unabhängigen Kleinbauern gegen die Macht der Banken und Großgrundbesitzer, gegen den Goldstandard in der Währungspolitik und für eine staatliche Unterstützung der Landwirtschaft. Viele Kulturschaffende und Journalisten unterstützten den Progressivismus mit aufklärerischen Werken, auch mit einem investigativen Journalismus (muckraking). Bekannt ist z. B. Der Dschungel von Upton Sinclair, der die hygienischen und sozialen Missstände in den Schlachthöfen von Chicago beschreibt. Die Progressives setzten sich vehement für eine Nationalisierung und ‚Amerikanisierung‘ der Einwanderer und übrigen Bewohner ein. Hierbei wurde deren ethnisch-religiöse Identität angegriffen, ebenso bestens funktionierende Städte und Gemeinden amerikanisiert. Betroffen waren hierbei vor allem Deutsche. Eng verbunden war die Forderung von Einwanderungsbeschränkungen sowie der Frage nach einer eigenständigen und aktiven imperialen Politik.[2] Einher ging eine Stärkung der föderalen Ebene der Vereinigten Staaten von Amerika in Washington, D.C. zulasten der föderativen Bundesstaaten. Folge war eine Verschiebung der amerikanischen Bedeutung des Wortes liberal. Waren damit zuvor ausschließlich die Eigenverantwortlichkeit betonende, staatsskeptische klassisch-liberale Positionen gemeint, entwickelte sich das Wort liberal zum Inbegriff des big government (→ Etatismus). Aus diesem Gegensatz benutzte man libertarian folglich im Kontext einer radikalliberalen Limited-Government-Philosophie, nach der sich der Staat aus der Lebenswelt der Menschen weitgehend heraushalten soll (→ „Nachtwächterstaat“, Minarchismus). Heutzutage berufen sich Teile der Demokratischen Partei und der Green Party auf das progressive Erbe. Dieses umfasse den New Deal aus den 1930er-Jahren und die Great Society in den 1960er-Jahren.

Aufklärerischen Strömungen würde ich den Feminismus nicht zurechnen, dass der Feminismus allerdings mit Frauen, die meinen, dass man einfach nur machen muss ein Problem hat und lieber mittels umfangreicher Regulierungs- und Umerziehungsmaßnahmen in die staatlichen Strukturen eingreifen möchte, kann ich mir gut vorstellen.

Anders als mit massiven Aufbrechungen der Geschlechterrollen und erheblichen staatlichen Einfluss auf allen Ebenen wären die Geschlechterrollen nach diesen Theorien wohl nicht klein zu bekommen (auch das wird nicht klappen, aber das ist eine andere Sache).

Denn nach feministischen Vorstellungen ist ja alles eine Frage gesellschaftlicher Strukturen und die bisherigen Strukturen sind danach sehr patriarchal ausgeprägt.

Eine ideale feministische Welt würde wohl frei von Hierarchien und Über- und Unterordnung und natürlich auch frei von jeder sexueller Belästigung sein, in der Übergangszeit hingegen wäre wohl ein extremes Eingreifen erforderlich, um die Gesellschaft zu ändern. Dazu braucht man möglichst viel staatliche Stellen, die über die Umsetzung in allen Bereichen achten.

Insoweit muss eine feministische Welt aus meiner Sicht auch immer mit einer Einschränkung von Freiheitsrechten einhergehen. Der Feminismus wird sagen, dass es ja keine Einschränkung ist, sondern eine Befreiung aus dem Rollendruck. Da dieser aber ja anscheinend nur erreicht werden kann, indem Genderkonformes Verhalten aufgebrochen wird und Geschlechterstereotype vermieden werden sehe ich nicht, wie diese Umsetzung ohne eine erhebliche Einschränkung für den Großteil der Bevölkerung stattfinden kann.