Wolf of Wall Street: Intrasexuelle Konkurrenz und intersexuelle Selektion als Anreiz

(im Prinzip motiviert er seine Mitarbeiter damit, dass sie Status über Geld aufbauen können und dann alle Frauen mit ihnen schlafen wollen, wenn man es unter dem Gesichtspunkt intrasexueller Konkurrenz unter Männer und intersexueller Selektion sieht, macht er ihnen deutlich, dass sie sich dann ein höherwertiges Signalling mit Statusobjekten leisten können und sie im Wettkampf aufgrund des Geldes weit oben stehen werden)

Strukturelle Diskriminierung

Ein Argument, welches immer wieder im Feminismus auftaucht, ist das Argument der „strukturellen Diskriminierung“. Frauen werden nach dieser Ansicht nicht als Einzelpersonen diskriminiert, sondern aufgrund struktureller Gründe. Es ist denke ich an der Zeit, diese Begriffe einmal näher zu behandeln: Dabei nehme ich als Startpunkt zunächst den Wikipediaeintrag zu dem Thema Diskriminierung, der folgende Einteilung bietet:

Kategorisierung Nach der Bewertung als Teil einer Kategorie werden die „Personen unter Absehung von ihren je besonderen Eigenschaften, Interessen und Verdiensten auf bloße Vertreter einer Kategorie reduziert“

Benachteiligung Benachteiligungen können auf allen Ebenen des Lebens stattfinden, insbesondere in Einschränkungen an der Teilnahme am öffentlichen Leben, in der Freizügigkeit, Gesundheit, Ausbildung, Berufsausübung oder beim Entgelt. Eine soziale Diskriminierung kann in vielen Erscheinungsformen auftreten. So unterscheidet man in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion vor allem die bewusste von der unbewussten Diskriminierung. Weitere mögliche Unterscheidungskriterien sind:[14]

  • unmittelbare und mittelbare Diskriminierung
  • alltägliche und strukturelle Diskriminierung
  • individuelle und institutionelle Diskriminierung

Individuelle Diskriminierung Individuelle Diskriminierungen (z. B. nach „schön“ und „hässlich“, oder „nahe-“ und „fernstehend“) werden in verschiedenen Theorieansätzen bei jedem sozialen Akteur als nie gänzlich zu vermeidende Verhaltensmuster vorausgesetzt.[16] Individuelle Diskriminierung kann im Zusammenhang mit struktureller oder institutioneller Diskriminierung erfolgen und bewusst oder unbewusst ausgeübt werden. Hier wird allgemein zwischen Vorurteil, Stereotyp und konkreter Diskriminierung unterschieden. Gegenüber Personen, die zu bestimmten Gruppen gezählt werden, bezeichnen Stereotype: hauptsächlich generalisierte Überzeugungen und Meinungen Vorurteile: darüber hinaus auch allgemeine Bewertungen, gefühlsmäßige Reaktionen und Verhaltensdispositionen individuelle Diskriminierungen: konkrete Handlungen und Verhaltensweisen[17] Die Ermittlung diskriminierender Einstellungen findet mittels der Vorurteilsforschung statt. Strukturelle Diskriminierung Strukturelle Diskriminierung ist die Diskriminierung gesellschaftlicher Teilgruppen, die in der Beschaffenheit der Struktur der Gesamtgesellschaft begründet liegen. So sind in einer patriarchal strukturierten Gesellschaft Frauen strukturell diskriminiert, Männer hingegen nur durch individuelle Stereotypen oder einzelne Institutionen. Strukturelle Diskriminierung ist zu unterscheiden von der institutionellen Diskriminierung. Thematisch verwandte Fragen zu Struktureller Diskriminierung behandeln Forschungen zur gesellschaftlichen Hegemonie (Antonio Gramsci) oder zur Dominanzgesellschaft (Birgit Rommelspacher). Abgrenzung Struktureller Diskriminierung von Unterdrückung Abzugrenzen von der Strukturellen Diskriminierung ist die Soziale Unterdrückung. Eine gängige Definition von Unterdrückung findet sich bei Iris Marion Young, die fünf Aspekte von Unterdrückung auflistet:

  • Ausbeutung
  • Kulturimperialismus
  • Marginalisierung
  • Machtlosigkeit
  • Gewalt

Unterdrückung beinhaltet nach Young ein gewaltsames „Niederhalten“ der benachteiligten Gruppe und geht oftmals mit Ausbeutung einher. Ein Aufbegehren gegen Unterdrückung wird mit gewaltsamen Repressionen rechnen müssen. Während das, was Young als Kulturimperialismus bezeichnet, sowie die Marginalisierung und Machtlosigkeit durchaus auch zur Diskriminierung zählen, muss Diskriminierung nicht mit Ausbeutung und Gewalt verknüpft sein. Institutionelle Diskriminierung Institutionelle Diskriminierung bezeichnet Diskriminierungen, die von organisatorischem Handeln von Institutionen ausgehen. Dieses findet häufig in einem Netzwerk gesellschaftlicher Institutionen, beispielsweise im Bildungs- und Ausbildungssektor, dem Arbeitsmarkt, der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik, dem Gesundheitswesen und der Polizei statt. Historisch geht der Begriff der institutionellen Diskriminierung auf die Diskussion zum Institutionellen Rassismus in den USA und Großbritannien zurück. Im Gegensatz zur strukturellen ist die institutionelle Diskriminierung nicht gesamtgesellschaftlich präsent. Ein wesentlicher Bestandteil der institutionellen Diskriminierung ist die ökonomische Diskriminierung. Individuen gelten dann als ökonomisch diskriminiert, „wenn sie bei wirtschaftlichen Transaktionen mit Gegenleistungen konfrontiert werden, welche sich an persönlichen Merkmalen bemessen, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Leistung stehen“. Eine ökonomische Diskriminierung findet insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, dem Kreditmarkt, dem Versicherungsmarkt und dem Wohnungsmarkt statt und äußert sich häufig in einer Lohn- und Einkommensdiskriminierung.[20] Symbolische Diskriminierung Birgit Rommelspacher betont den Aspekt der Symbolischen Diskriminierung. Zwar werde oftmals betont, dass die diskriminierte Gruppe im Vergleich zur privilegierten Gruppe „weniger Lebenschancen, das heißt weniger Zugang zu Ressourcen und weniger Chancen zur Teilhabe an der Gesellschaft habe.“[21] Aber Diskriminierung findet auch auf der symbolischen Ebene statt. Hierher gehört beispielsweise als eine der von Berit Ås festgestellten fünf Herrschaftstechniken das Unsichtbarmachen diskriminierter Gruppen. Auch Axel Honneth betont den Aspekt der Unsichtbarkeit[22] Allgemein sieht er auf der Anerkennungsebene die Persönlichkeitskomponenten

  • der persönlichen Integrität durch Vergewaltigung und Misshandlung
  • der sozialen Integrität durch Entrechtung und Ausschließung und
  • der Würde durch Entwürdigung und Beleidigung

bedroht. Pierre Bourdieu betrachtet Phänomene symbolischer Diskriminierung unter dem Blickwinkel symbolischer Gewalt.

Individuelle Diskriminierung wäre demnach gegeben, wenn man relativ subjektive Kriterien anwendet, struktureller Diskriminierung, wenn die Gesellschaft auf eine bestimmte Weise ausgerichtet ist, die dazu führt, dass bestimmte Gruppen abgewertet werden. Ein Beispiel soll hier „das Patriarchat“ sein. In dem Spezialartikel zur strukturellen Diskriminierung findet sich folgende Definition der strukturellen Diskriminierung:

Als Strukturelle Diskriminierung werden die Formen von Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen, die in der Beschaffenheit der Struktur der Gesamtgesellschaft immanent begründet liegen, bezeichnet. Das Gegenstück zu Struktureller Diskriminierung stellt die Interaktionelle Diskriminierung dar (…) Ausgangspunkt sind Normen und Regeln, die für alle Gesellschaftsteile gleichermaßen gelten. Sie ziehen strukturelle Diskriminierung nach sich, wenn durch ihre Anwendung in Form von Haltungen oder Handlungen gesellschaftliche Teilgruppen gravierender Ungleichbehandlung ausgesetzt sind. Die Psychologin Ute Osterkamp stellt beispielsweise für den Rassismus fest, „dass rassistische Denk- und Handlungsweisen nicht Sache der persönlichen Einstellungen von Individuen, sondern in der Organisation des gesellschaftlichen Miteinanders verortet sind, welche die Angehörigen der eigenen Gruppe systematisch gegenüber den Nicht-Dazugehörigen privilegieren.“ Strukturelle Diskriminierung beruht auf eingespielten und dauerhaften, oft formalisierten und explizit geregelten institutionellen Praktiken.

In einem Vortrag der Uni Zürich findet sich auch noch etwas zur strukturellen Diskriminierung, was ich ganz anschaulich finde:

Unterrepräsentation: Zeichen struktureller Diskriminierung? Definition struktureller Diskriminierung: • Formale Chancengleichheit ist verwirklicht • Dennoch: auffällige Korrelation zwischen – Der Quote von Inhabern gut und besser dotierter Stellen, Ämter und Funktionen und – einer für diese Stellen, Ämter und Funktionen irrelevanten Eigenschaft: zB Geschlecht, Hautfarbe • Dann muss man annehmen, dass die Strukturen  dieser Gesellschaft die Diskriminierung von  gesellschaftlichen Gruppen fördern und  unterstützen. (Rössler)

Ein gern genommenes Beispiel ist dann wohl die Frage von Frauen in hohen Positionen, dass auch in weiteren Folien aus dem gleichen Vortrag ausgebreitet wird:

Problem: Anwendung auf den Fall eines Unternehmens • Kessler‐Harris: Sears muss diskriminiert haben – Geschlechtlich segregierter Arbeitsmarkt – Männliche Konnotation und entsprechende Vorurteile • Rosenberg: Sears muss nicht diskriminiert haben – Frauen sind traditionell daran interessiert, Familie und  Erwerbsarbeit miteinander zu verknüpfen – Frauen haben „feminine“ Werte internalisiert, solche  Präferenzen entwickelt und handeln entsprechend

Hier werden also zwei verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, einmal gilt der geschlechtlich aufgeteilte Arbeitsmarkt als Beleg und es wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Jobs männlich gedacht werden und Männer in diesen bessere Fähigkeiten zugesprochen werden, zum anderen wird darauf verwiesen, dass Frauen andere Vorstellungen haben und sich frei entschieden haben. Das wird dann im Folgenden so entkräftet:

Differenzkeule und Autonomiekeule Aushebelung des Konzepts der „strukturellen Diskriminierung“ unter Verweis auf

  • das Anderssein („Differenzkeule“) und
  • die daraus resultierenden anderen Entscheidungen („freie Wahl“!)  von Frauen („Autonomiekeule“)

Das Anderessein ist natürlich bereits selbst im Genderfeminismus kein zulässiges Argument, da es dort eben kein tatsächliches Anderssein gibt, sondern nur künstlich herbeigeführtes „Anderssein“, das dann selbst Folge einer strukturellen Diskriminierung sein muss, denn den Frauen wird ja hier über das Anderssein der Platz an der Spitze bzw der bessere Job abspenstig gemacht. Freilich gegen ein anderes Verhältnis von Freizeit zu Arbeit und unter Berücksichtigung von mehr Zeit mit Kindern sowie meist unter Berücksichtigung eines Ehemannes, der die finanzielle Seite ausgleicht etc, aber das darf darf darf anscheinend keine Andersheit begründen und damit auch keine freie Entscheidung. Es gibt keine freie Entscheidung in einer strukturellen Diskriminierung, man darf die Vorteile nicht betrachten, man darf nicht überlegen, ob es für die jeweilige Frau vielleicht ein durchaus günstiger Tausch ist, oder ob sie tatsächlich anders ist, es ist schlicht Diskriminierung, basta. Das man dabei diverse Sachen nicht berücksichtigt und tatsächlich einiges für die Differenzkeule und die Autonomiekeule spricht, dass ist innerhalb dieses Systems nicht denkbar. Tatsächlich spricht aber einiges Dafür: Sowohl bei der Berufswahl:

Als auch bei den Faktoren, die für den Gender Gap sprechen:

Hinzu kommen die vielfältigen Argumente für ein Anderssein aus der Biologie.

Sprich: Aus meiner Sicht greifen die beiden Argumente, die hier abwertend als „Keule“ dargestellt werden, also wohl im Sinne eines Totschlagarguments, durchaus durch. Der Feminismus prüft sie nur ungenügend und entdeckt daher strukturelle Diskriminierungen, wo eigentlich keine sind.