Maskulismus, Männerrechte und Familienrecht

1. Maskulismus

2. Maskulismus und Feminismus

3. Arten von Maskulismus

4. Theorien im Maskulismus

5. Kritik am Maskulismus

6. Wie geht es weiter

7. Verhältnis zum Antifeminismus

8. Vermischtes

9. radikaler Maskulismus

10. Antifeminismus

11. Die Bloggenden und die Arbeitenden

12. Maskulistische Theoriewoche

13. Konservative Geschlechterrollen

14. Bücher

15. Vereine und Blogs

16. Väter

17. Familienrecht

a) Ehe an sich

b) Unterhalt

c) Sorgerecht und Umgang

d) Falschbeschuldigung /Sexualstrafrecht

e) Gewalt in der Beziehung

f) Homosexualität

g) Versorgungsausgleich

18. Internationales

19. Jungen und Schule

19 Gedanken zu “Maskulismus, Männerrechte und Familienrecht

  1. Natürlich auch immer ein guter Moment zum zu fragen über was man noch schreiben soll. Welches Thema sollte mehr oder überhaupt mal behandelt werden?

    Wer mag kann auch Artikel von sich ergänzen, evtl in einer ähnlichen Auflistung.

    Ich kann bei einer gewissen Anzahl von blogartikeln solche Übersichten nur empfehlen. Mir erleichtern sie die Orientierung jedenfalls sehr.

    • @ Christian

      „Natürlich auch immer ein guter Moment zum zu fragen über was man noch schreiben soll.“

      Wie wäre es mal mit einem Artikel speziell zum Thema „Strömungen im Bereich Gender-Kritik“? (Also nicht Feminismuskritik, sondern ganz speziell Gender-Kritik).
      Ein solcher Artikel sollte idealerweise einen Überblick geben, aber auch die rationalen und aus unserer Sicht sinnvollen und wichtigen Formen von Gender-Kritik (wie sie z.B. der linke und liberale Maskulismus praktiziert) von frag- und kritikwürdigen Formen von Gender-Kritik abgrenzen.
      Dabei wäre übrigens der Vollständigkeit halber auch die Kritik anderer feministischer Strömungen am Gender-Feminismus zu berücksichtigen.

      • Tolle Idee!

        Was wäre den da?

        Kritik an den Grundlagen, etwa am sozialkonstrukivismus
        Kritik der Männerfeindlichkeit
        Kritik zur Bewahrung konservativer Vorstellungen (also Kritik aus einer andern Ideologie heraus)

        Oder wie hattest du dir das gedacht?

        • Ganz genau weiß ich es auch noch nicht .
          Meine ersten Ideen wären:

          Man könnte u.a. folgende Kategorien einbeziehen:

          – Naturwissenschaftliche Gender-Kritik (z.B. Ulrich Kutschera, Axel Meyer): kritisiert schwerpunktmäig die Ausblendung biologischer Forschungsbefunde und Theorien im Gender-Feminismus.

          – Sozialwissenschaftliche Gender-Kritik (z.B. Gerhard Amendt, Walter Hollstein, Anthony Synnott, Christoph Kucklick): Überschneidet sich inhaltlich stark mit Kritik am radikalen Feminismus an sich, im Vordergrund steht bei der sozialwissenschaftlichen Gender-Kritik eher die Kritik an der Ausgrenzung der Forschungsbefunde zu Diskriminierungen, sozialen Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen, von denen Jungen und Männer betroffen sind sowie die Kritik an wissenschaftlich widerlegten feministischen Behauptungen zu sozialwissenschaftlichen Themen.

          – Geisteswissenschaftliche Gender-Kritik (Alexander Ulfig wäre ein Beispiel): Hier steht die kritische Analyse von ideengeschichtlichen, theoretischen und speziell auch wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Gender Studies bzw. des Gender-Feminismus im Vordergrund.

          (Die genannten Kategorien bilden natürlich nur Idealtypen, die sich in der Praxis häufig überschneiden.)

          Dann des Weiteren die politischen Kategorien: Liberale, konservative und linke Gender-Kritik.
          Ich gehe ja davon aus, dass Liberale eine Wertepräferenz für den Wert Freiheit, Konservative eine Wertepräferenz für den Wert Sicherheit und Linke eine Wertepräferenz für den Wert Gerechtigkeit haben (wobei es auf Ebene von politischen Unterströmungen und erst Recht auf Ebene von Individuen zu zahlreichen Mischformen kommen kann).

          Diesbezüglich gäbe es sicherlich einige Ähnlichkeiten zu dem, was ich in der Vergangenheit schonmal dazu geschrieben hatte, welche spezifischen Formen die Feminismuskritik im Maskulismus unter verschiedenen politischen Perspektiven annehmen kann:

          https://allesevolution.wordpress.com/2014/05/19/einordnungen-im-maskulismus-in-bezug-auf-feminismuskritik/

          Liberale Gender-Kritik: fokussiert demnach stärker auf die illiberalen Aspekte des Einflusses des Gender-Feminismus, z.B. Einschränkungen der Meinungsfreiheit, Propagierung neuer Rollenvorgaben, Quoten usw.

          Linke Gender-Kritik: fokussiert stärker auf die Ungerechtigkeit, zu der der Gender-Feminismus durch seine Ignoranz gegenüber den Problemen von Jungen und Männern beiträgt, überschneidet sich also stark mit der spezifisch männerrechtlichen Sichtweise.

          Konservative Gender-Kritik: tendiert eher dazu im Gender-Feminismus eine Gefahr für Familie und die Möglichkeit des Lebens nach traditionellen Geschlechterrollen zu sehen. Konservative Gender-Kritiker befürchten eine angebliche Frühsexualisierung (es ist übrigens ein auffallender Unterschied, dass linke und liberale Gender-Kritiker den Gender-Feminismus meist eher als sexuell-repressiv wahrnehmen und ihn deshalb kritisieren während konservative Gender-Kritiker eine Übersexualisierung durch den Gender-Feminismus befürchten). Z.T. nimmt konservative Gender-Kritik leider auch homophobe Züge an, verbindet sich mit irrationalen Veschwörungstheorien, in manchen Fällen beinhaltet sie leider auch antisemitische Elemente.

          Des Weiteren gäbe es dann noch Kritik am Gender-Feminismus seitens konkurrierender feministischer Strömungen:

          – klassisch-radikalfeministische Gender-Kritik: Es gibt ja einen Streit um die kulturelle Hegemonie zwischen klassischem Radikalfeminismus und postmodernem Gender-Feminismus. Unterschiedliche Auffassungen gibt es u.a. zu den Themen Intersektionalität, Multikulturalismus, Sexarbeit, Pornographie, BDSM und Transsexualität.

          – liberal-feministische Gender-Kritik: Also die Kritik von liberalen Feministinnen wie Christina Hoff Sommers, Cathy Young, Daphne Patai und Wendy McElroy am Gender-Feminismus.

          – marxistisch-feministische Gender-Kritik (z.B. Nancy Fraser & Tove Soiland): kritisiert den Gender-Feminismus als neoliberalismus-kompatibel und kapitalismus-konform.

          – evolutionär-feministische Gender-Kritik (z.B. Griet Vandermassen): überschneidet sich mit naturwissenschaftlicher Gender-Kritik, kritisiert aber auch die Schaffung neuer Rollenvorgaben und fordert eine Orientierung am Individuum.

          Und dann natürlich die maskulistische/männerrechtliche Gender-Kritik, die sich aber auch nochmal in links, liberal und konservativ differenzieren ließe und dementspreched Überschneidungen zu dem bereits Gesagten beinhaltet, aber bei alldem wesentlich auf die Probleme von Jungen und Männern fokussiert.

          Alles Genannte wären wie gesagt Idealtypen, die einer besseren wissenschaftlichen Kategorisierung dienen sollen. In der Realität finden sich natürlich zahlreiche Vermischungen der genannten Aspekte.

          Das wären so meine ersten Assoziationen, aber vielleicht hast du ja ergänzende – oder auch ganz andere – Ideen dazu.

        • @Leszek

          Klingt anspruchsvoll, was du vorschlägst.

          Vielleicht kannst du ein paar Hinweise dazu ergänzen, welches Verständnis von Neoliberalismus dabei benutzt wird.

          Die Linken haben ihr Gerechtigkeitsverständnis doch bestimmt aufgeschrieben. Hast du dazu eine Quelle?

        • @ Elmar

          „Vielleicht kannst du ein paar Hinweise dazu ergänzen, welches Verständnis von Neoliberalismus dabei benutzt wird.“

          Du meinst jetzt sicherlich bei der marxistisch-feministischen Gender-Kritik. Das Verständnis von Neoliberalismus im Kontext der marxistisch-feministischen Gender-Kritik entspricht weitgehend dem allgemeinen Verständnis von Neoliberalismus innerhalb der linken Neoliberalismus-Kritik.

          Siehe kurz zusammengefasst z.B. hier:

          https://books.google.de/books?id=ntlIVsETa1EC&pg=PA30&lpg=PA30&dq=w%C3%B6rterbuch+marxismus+neoliberalismus&source=bl&ots=9tqpjE0oPu&sig=8tAncjkvfLCPnOW8uJIxU4h5oq0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiZ_M7o3MPMAhWLbxQKHdBaCkwQ6AEIMDAF#v=onepage&q=w%C3%B6rterbuch%20marxismus%20neoliberalismus&f=false

          Die folgenden Passagen aus einem Text von Tove Soiland zur marxistisch-feministischen Gender-Kritik bringen einen wesentlichen Aspekt marxistisch-feministischer Gender-Kritik m.E. gut auf den Punkt:

          „Zu fragen bleibt deshalb, ob das Konzept von gender nicht das Geschlechterregime des Fordismus vor Augen hat und dabei übersieht, dass wir längst mit massiven Deregulierungsanforderungen an unser Verhalten konfrontiert sind, denen die Forderung nach einer Flexibilisierung der
          gender-Norm, weit davon entfernt, deren Kritik zu sein, gerade zuarbeitet. Die in Anlehnung an Judith Butler formulierte Kritik an der heterosexuellen Matrix und in der Folge der Normativität der Zweigeschlechterordnung mag für das fordistische System zwar durchaus zutreffend sein. Aber zwischen der staatlichen Geschlechterideologie der 1950er Jahre und der heutigen besteht ein fundamentaler Unterschied. Dies lässt sich verstehen, wenn man bedenkt, dass die gegenwärtige Entwicklung des Spätkapitalismus gerade nichts mehr anzufangen weiß mit veralteten Vorstellungen von Geschlecht, dass sie neue und
          andere Anforderungen an die Menschen stellt, in denen sich
          diese gerade nicht mehr an tradierten Vorstellungen orientieren sollen und in welchen sich normative
          Geschlechterleitbilder eher als hinderlich erweisen (Kohlmorgen
          2004, 273ff).
          (…)
          Wenn wir heute als Marktteilnehmer adressiert und (re-)formiert werden, so geht damit gerade die Aufforderung einher, im Namen der Vielfalt von unserem Geschlecht zu abstrahieren.
          (…)
          Dass das Konzept von gender diese Veränderung weder erfassen noch gar reflektieren kann, liegt an der zugrunde liegenden Machtkonzeption. Wenn Macht primär als Normierung und diese wiederum als Identitätsfestschreibung aufgefasst wird, kann Subversion nur in der Einforderung pluraler Identitäten geortet werden. Damit aber wird von Seiten der Kritik als Forderung erhoben, was längst als Anforderung von außen an uns hertritt. Indem es uns glauben macht, wir müssten uns
          gegen Festschreibungen wehren, lässt uns das Konzept von gender genau jene Fähigkeiten erwerben, die es uns erlaubt,
          die unterschiedlichsten, ja, sich vielleicht gegenseitig auch ausschließende Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Im Lichte der Machttheorie des späten Foucault erscheint diese Weise der Problematisierung von Geschlecht selbst als Gegenstand einer politischen Rationalität, das in Aussichtstellen der Gestaltbarkeit des eigenen genders als Bestandteil einer neuartigen Form einer „Menschenregierungskunst“ (1992, 10), die die Individuen gerade mithilfe dieses
          Freiheitsversprechen in die Erfordernisse spätkapitalistischer Produktion und Reproduktion einpasst.“

          aus: Tove Soiland – ‚Gender’: Kontingente theoretische Grundlagen und ihre politischen Implikationen

          http://www.fu-berlin.de/sites/gpo/pol_theorie/Zeitgenoessische_ansaetze/Kontingente_theoretische_Grundlagen/soiland.pdf?1361541238

          „Die Linken haben ihr Gerechtigkeitsverständnis doch bestimmt aufgeschrieben. Hast du dazu eine Quelle?“

          Es gibt verschiedene Gerechtigkeitstheorien innerhalb der politischen Philosophie. Nicht alle, aber einige davon, sind der politischen Linken zuzuordnen.
          Lesenswerte Einführungswerke zu Gerechtigkeitstheorien sind z.B.:

          http://www.bol.de/shop/home/suchartikel/gerechtigkeitstheorien_zur_einfuehrung/bernd_ladwig/EAN9783885066934/ID29055752.html?jumpId=6404945&suchId=88b85a55-5625-4188-b3ef-e862333ab7d2

          und

          http://www.bol.de/shop/home/suchartikel/konzeptionen_der_gerechtigkeit/wolfgang_erich_muell/EAN9783170255036/ID41820175.html?jumpId=6405313&suchId=c3d09659-c74e-4c3a-b476-5601c777e345

          Und speziell zum sozialistischen Gerechtigkeitsverständnis vielleicht dieses:

          http://www.amazon.de/Sozialismus-Warum-nicht-W%C3%BCrdigung-versehen/dp/381350381X/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1462479648&sr=1-2&keywords=cohen+sozialismus

        • @ Christian

          Ich habe oben also versucht drei Hauptkategorien zu benennen, die für die Perspektiven, aus denen heraus Gender-Kritik formuliert wird, m.E. wichtig sind:

          1. Übergreifende Wissenschaftsbereiche: Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften.

          Natürlich wären hier potentiell weitere Präzisierungen nach konkreten wissenschaftlichen Disziplinen im Kontext dieser übergreifenden Wissenschaftsbereiche möglich, z.B. biologische Gender-Kritik, soziologische Gender-Kritik, philosophische Gender-Kritik etc.

          2. Politische Weltsichten: liberal, konservativ, links

          Auch hier wären natürlich weitere Präzisierungen in politische Unterströmungen und Mischformen potentiell möglich.

          3. Strömungen/Theorien im Geschlechterdiskurs

          Dies lässt sich unterteilen in:

          a) konkurrierende feministische Strömungen/Theorien

          b) maskulistische/männerrechtliche Strömungen/Theorien

          Als Unterpunkt c könnte hier vielleicht noch die – zwar sehr seltene, aber zumindest im Einzelfall vorhandene – Gender Studies-interne Gender-Kritik genannt werden. In Deutschland wäre als jemand, der die Gender Studies von innen her in einem positiven Sinne zu reformieren versucht Stefan Hirschauer zu nennen:

          http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/?p=17324

          Er scheint mit seinen Forderungen innerhalb des Feldes der Gender Studies allerdings bislang ziemlich allein dazustehen.

        • @ Christian

          Bei dieser Gelegenheit wäre es sicherlich nicht schlecht einmal zu definieren, was mit dem dem Begriff „Gender-Kritik“ eigentlich gemeint sein soll.

          Ich würde sagen „Gender“ als Bezugspunkt von Kritik kann sich auf drei miteinander zusammenhängende, aber nicht völlig miteinander identische Aspekte beziehen:

          – die Gender Studies als akademisches Feld
          – der postmoderne Gender-Feminismus in Theorie und Praxis als soziale und politische Bewegung
          – das Gender Mainstreaming als politisches Programm

          Gender-Kritik wäre demnach die Kritik – und zwar Kritik im Sinne einer wesentlichen kritischen Infragestellung, eine Kritik, die also auf wesentliche Teilaspekte oder das Ganze der kritisierten Sache abzielt – der Gender Studies als akademischem Feld und/oder des Gender-Feminismus als sozialer und politischer Bewegung und/oder des Gender Mainstreamings als politischem Programm.

          „Gender-Kritik“ in diesem allgemeinen Sinne definiert sagt noch nichts darüber aus aus welcher Perspektive, mit welcher Absicht und welchen Argumenten und auf Grundlage welcher Maßstäbe diese Kritik erfolgt, ob es sich um fundierte oder unfundierte, gut oder schlecht begründete Kritik handelt usw.. Diese Definition ist daher umfassend genug um alles einzubeziehen, was ich oben erwähnte.

    • Das ist ja eine irre Arbeit, diese Auflistung. Herzlichen Dank – auch wenn ich sicherlich nicht dazu komme, auch nur ein Viertel (aus Zeitgründen) zu lesen. Daher die Frage: sollten wir nicht einen interessierten Studenten suchen, der den Auftrag bekommt, dieses zu verdichten und auf das Wesentliche zu bringen?
      Dann hätten wir ein für viele gut lesbares Meinungsbild (zumindest aus der Bloggerwelt). Oder wenn wir sowas über Agens e.V. andenken, wäre würde dafür spenden oder kennt einen solchen Studenten?

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