1. Maskulismus
- Definition: Maskulismus
- Leszeks “Verteidigung des Maskulismus gegen undifferenzierte Kritik”
- Erzählmirnix Masku-Blogstöckchen: 8 Fragen zum Maskulismus
- “Warum ich über Männerprobleme schreibe”
- Warum ich mich mit Männerrechten beschäftige und was ich damit zu erreichen hoffe
2. Maskulismus und Feminismus
- Sind Maskulismus und Feminismus unvereinbar?
- Wann hat der Feminismus / Maskulismus sein Ziel erreicht?
- “Feminismus und Maskulismus haben dasselbe Ziel”
- Einordnungen im Maskulismus in Bezug auf Feminismuskritik
- Hat der Maskulismus ein Interesse an der Entstehung und Förderung eines gemäßigten Feminismus?
- Warren Farrell: Gleichzeitig (Anti-)Feminist und (Anti-)Maskulist sein, je nach Fall
- “Was hat dich zur Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gebracht?”
3. Arten von Maskulismus
4. Theorien im Maskulismus
- Welche Theorien spielen in der Männerrechtsbewegung / in der maskulistischen Theorie eine Rolle?
- Der Staat als Ersatzversorger für Frauen
- “Männer als das entsorgbare Geschlecht”
- Positive Seiten des Männerbildes
- “Lebensentwürfe heute Wie junge Frauen und Männer in Deutschland leben wollen”
- Die Minimierung von Männerleiden bzw. die Umwandlung in Frauenleiden
- Eine Struktur männerpolitischer Anliegen (nach Dummerjan)
- “Die Top 10 Themen der Männerrechtsbewegung”
- Spielen die Geschlechter ein Nullsummenspiel oder ein Kooperatives Spiel im Sinne der Spieltheorie?
- Die Schwulen und die Männerbewegung
- Was dem Feminismus das Patriarchat ist, ist dem Maskulismus der Staatsfeminismus
- Falschbeschuldigungsangst und Vergewaltigungsangst im radikalen Maskulismus bzw Feminismus
- Einsetzen für nichtkonforme Männerrollen
- “Dabei ist doch völlig klar, was Männer wollen: Gleiche Rechte, gleiche Pflichten und die Chance, sich im fairen Wettbewerb zu behaupten”
- “Die Ablehnung der Theorie von Männern als privilegierter Klasse als zentraler Ausgangspunkt maskulistischen Denkens”
- Kann man “bürgerliche Geschlechtertraditionen” erfolgreich als MRA-Strategie einsetzen?
- Geschlechterrollen: Häufungen wird es immer geben, dies sollte aber keinen Konformitätszwang erzeugen
- “Geschlechterrollen aufheben” als Alleinstellungsmerkmal des Feminismus
- “zum Mann werden” bzw. “zur Frau werden”
- Was ist aus Sicht von Männern wichtig für die männliche Identität?
- Männer-Selbstfindung Teil 2: Weitere Vorschläge für emotionale Themen
- Männer-Selbstfindung Teil 3: “Es ist männlich, dass es niemals einfach ausreicht, Mann zu sein”
- “Den Feminismus lasse ich mir gefallen, von welchem der Staat seine Finger läßt” (Michail Savvakis)
- Würde Alphamannverhalten der Männerbewegung zu mehr Beachtung verhelfen
- “Fünf Thesen zur Männerpolitik” (Tom Todd bei Agens e.V.)
- Arne Hoffmann zu starren Geschlechterrollen und Traditionalismus
- Wehrdienst
5. Kritik am Maskulismus
- Das Anfeinden von Frauen im Maskulismus wegen der Unterstellung feministischer Positionen
- “Viele Maskulisten beherrschen die schwierige Kunst, sich selbst mit einer Blutgrätsche umzusäbeln”
- Robin Urban und die Frage, ob im Maskulismus nicht mehr über Männer geredet werden sollte
- Die gängigsten Ausreden im radikalen Feminismus und im radikalen Maskulismus zur Rationalisierung frauen- oder männerfeindlicher Aussagen
- „Männer brauchen eine bessere Männerbewegung“
- Jammerfeminismus und Jammermaskulismus
- “Maskulisten: Pöbeln für die Männlichkeit”
- Julie Borowski und Kritik an der Männerrechtsbewegung
- Feministische und maskulistische Standpunkttheorie
- Posttraumatische Verbitterungsstörung
- “Maskutrolle” vs “Feminazis”
- Dummheit der Opfer als Voraussetzung für eine maskulistische/feministische Opferrolle?
- Warum die Einstellung, dass Frauen einen nur ausnutzen wollen, einem nur schadet
- Andreas Kemper: Die Maskulisten
- Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung – Denkweisen, Netzwerke und Onlinemobilisierung
6. Wie geht es weiter
- Warum der Maskulismus nicht zu Potte kommt
- Bestandsaufnahme zum Maskulismus
- Männerrechtsbewegung, Maskulismus: Quo vadis?
- Männerbewegung: Kleinere, umsetzbarere Ziele vs. Maximalforderungen, die die Gesamtbetrachtung verändern
- Was würdet ihr auf Plakate zum Thema Männerrechte schreiben?
7. Verhältnis zum Antifeminismus
- “Der Antifeminismus ist eben nicht der Maskulismus, sondern höchstens eine ekelhafte Facette davon”
- Das Paradigma des Radikalfeminismus
8. Vermischtes
- Maskulismus in der Emma
- Blogstöckchen: “Was anders wäre”
- Woher kommt der Hass im Feminismus und Maskulismus?
- Der Lackmustest für Fanatismus im Maskulismus und Feminismus
- Trailer zum Genderkongress
- Pick-up als moderne Männerbewegung
- Unterschiede zwischen Pickup-Interessierten und Männerrechtlern
- Gleichberechtigung, Männerrechte und die FDP
- Warum sollen behinderte Frauen und Mädchen eher gefördert werden als behinderte Jungs und Männer?
- Wehrpflicht, Sorgerecht, früher Tod und Benachteiligung von Jungs in der Schule: typische Gegenargumente
- Warren Farrell – Warum Liebe so ein Durcheinander ist
9. radikaler Maskulismus
- “Frauen sind wie Kinder, man sollte sie auch so behandeln”
- Detlef Bräunig und Frauenfeindlichkeit
- “Frauen sind böse, weil sie sich nicht gegen den Feminismus wehren und dessen Vorteile mitnehmen”
- Abgrenzung zu misogynen Tendenzen innerhalb der Männerbewegung
- Beuten die Männer die Frauen aus oder die Frauen die Männer?
- Das Gelbe Forum “Wieviel Gleichberechtigung verträgt das Land” wgvdl
- “Frauen gehören in den Haushalt und zu den Kindern” vs. “Frauen sollen ihren Unterhalt selbst verdienen”
- “Die Feministen sind ja auch nicht zum Dialog bereit, also ist Kampfrhetorik der richtige Weg”
- Warum ich die Bezeichnung “Lila Pudel” ablehne
- “Feministen werfen etwas in die Welt und der gemeine Männerrechtler springt wie ein Hündchen”
- Kritikrunde: Der “C&A-Maskulismus”
10. Antifeminismus
- “Was hat dich zur Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gebracht?”
- Antifeminismus
- Warum Männer und Frauen sich überwiegend nicht als Feministinnen sehen
- Warum es nicht schlimm wäre, wenn nach Plänen der EU Antifeminismus verboten wird
- “Der Antifeminismus ist eben nicht der Maskulismus, sondern höchstens eine ekelhafte Facette davon”
- Der Versuch, mit dem „Antifeminismus“ einen Straftatbestand des Denkens zu etablieren zeigt, wie rasch dem Feminismus die Felle davon geschwommen sind”
- Feminismuskritik als Weg zu einem neuen Feminismus?
11. Die Bloggenden und die Arbeitenden
- “Einfach nur bloggen bringt nichts”
- Die Bloggenden und die Arbeitenden: Zum Rücktritt von Tristan Rosenkranz
- Die Aktiven und die Bloggenden: “Echte Arbeit” vs “sinnloses Rumdiskutieren”
- Was würdet ihr auf Plakate zum Thema Männerrechte schreiben?
- Warum Twitter sich für Aktivismus anbietet
12. Maskulistische Theoriewoche
- Maskulistische Theoriewoche: Beide Geschlechter gestalten die Gesellschaft (Tag 1)
- Maskulistische Theoriewoche: Staatsfeminismus (Tag 2)
- Maskulistische Theoriewoche: “Der entsorgbare Mann / Disposable Man” (Tag 3)
- Maskulistische Theoriewoche: “Abwertung der männlichen Sexualität und Falschbeschuldigung” (Tag 4)
- Maskulistische Theoriewoche: “Benachteiligung im Familienrecht iS Sorgerecht, Unterhalt etc” (Tag 5)
- Maskulistische Theoriewoche: “(häusliche) Gewalt gegen Männer” (Tag 6)
- Maskulistische Theoriewoche: “Partnerwahlkriterien der Frauen und sich daraus ergebende Anforderungen an Männer” (Tag 7)
13. Konservative Geschlechterrollen
- Konservative Geschlechterrollen: Der starke Mann
- Konservative Geschlechterrollen: Die unschuldige, sorgende Frau
- Konservative Geschlechterrollen: Versorgung der Familie durch den Mann
- Konservative Geschlechterrollen: Das Kind gehört zur Mutter
- Konservative Geschlechterrollen: Der Mann als Beschützer
- Konservative Geschlechterrollen: Der Schutz der Familie
- Konservative Geschlechterrollen: Religion als Stabilisator
14. Bücher
- Arne Hoffmann: Plädoyer für eine linke Männerpolitik
- Arne Hoffmann: Sind Frauen bessere Menschen?
- Arne Hoffmann “Männerbeben”
15. Vereine und Blogs
16. Väter
- Lobbyarbeit für Väter / Männer
- Vaterschaftstest
- Verpflichtende Vaterschaftstests ab Geburt?
- Die Wenn-man-uns-lässt-Väter
- Wie umgehen mit einem Gutwettervater?
- Der soziale Vater
- “Verpflichtende Vatermonate”
- Vorurteile gegen Väter
- Vaterwahrscheinlichkeit in Deutschland
- Die Rechte des leiblichen Vaters
- Warum Väter keine Elternzeit nehmen
- Väter und Elternzeit
- Vater sein und Beruf
- Vaterschaft und Evolution
- Väter und ihre Auswirkungen
17. Familienrecht
a) Ehe an sich
- Die Vorteile der Ehe
- Ehe – wem nützt sie? Was muss geändert werden?
- Ideen zur Änderung des Familienrechts
- Ansprüche bei Scheidung bzw. Beendigung der Ehe (Überblick: Zugewinn, Unterhalt, Versorgungsausgleich)
- Zerüttungsprinzip und Verschuldensprinzip
- Ehevertrag – Was kann man regeln?
- “Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, dass sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen lässt” (BGH zu Sex als Ehepflicht, 1966)
- Das Schweigen des Feminismus zum Familienrecht
- Die Auflösung der Familie etc in der Moderne
- Scheidung: Wie häufig scheitert die Ehe?
b) Unterhalt
- Was man so an Kindesunterhalt zahlt
- Kinderunterhalt nach Einkommen / Stellung des Vaters
- Nachehelicher Unterhalt und Erhaltung der ehelichen Lebensverhältnisse
- Ein Beispiel für Unterhalt bei hohem Einkommen
- Betreuungsunterhalt: von 15 auf 3 Jahre in ca. 2 Jahren
- Erwerbsobliegenheiten im Trennungsjahr
- Ist das Nichtbestehen einer Erwerbsobliegenheit im Trennungsjahr noch angemessen?
- Nachehelicher Unterhalt und Erhaltung der ehelichen Lebensverhältnisse
- Bundesverfassungsgericht zu Auskunftsansprüchen des Scheinvaters gegen die Mutter wegen Regressansprüchen
- “”Zahlväter” rebellieren gegen das Unterhaltsrecht”
- Wenn die Frau Unterhalt zahlen muss
- “Frauen sind schlechtere Unterhaltszahler als die Männer”
- Die Möglichkeit, zuhause zu bleiben und die Kinder zu betreuen, als finanzieller Luxus
- Anerkennung der Erwerbstätigkeit des Mannes in der Familie
- Kinderkrippenplätze sind wichtig für Männer und Frauen
c) Sorgerecht und Umgang
- Sorgerecht unverheirateter Väter
- Zur Entfremdung der Kinder vom Vater
- Eltern-Kind-Entfremdung (Parental Alienation Syndrome (PAS))
- Bei wem wohnt das Kind nach der Trennung? Residenzmodell, Nestmodell, Wechselmodell
- Familiengerichte, Sorgerecht und männliche Diskriminierung
- Bundesverfassungsgericht zum Wechselmodell
- Wie viel Betreuung braucht ein Kind?
- Familiengerichte, Sorgerecht und männliche Diskriminierung
- Wie neutral ist das Jugendamt?
d) Falschbeschuldigung /Sexualstrafrecht
- Falschbeschuldigung und Vergewaltigung
- Falschbeschuldigung und Vergewaltigung II
- Falschbeschuldigung und Vergewaltigung III
- Falschbeschuldigungen: Ein paar Fälle
- Das Böse der Vergewaltigung wird dem Mann eher zugetraut als das Böse der Falschbeschuldigung der Frau
- Vergewaltigung und Unschuldsvermutung
e) Gewalt in der Beziehung
- “Na hat dich deine Frau geschlagen” – Gewalt in der Beziehung
- “Die Themen ‘Frauen als Gewalttäterinnen’ und ‘Männer als Gewaltopfer’ sind gesellschaftlich noch weitgehend tabuisiert”
- Häusliche Gewalt: Frauen und Männer als Täter
- Leugnung weiblichen Aggressionspotentials
- Frauenhaus
f) Homosexualität
- Lebenspartnerschaftsgesetz
- Bundesverfassungsgericht zur Adoption von adoptierten Kindern des homosexuellen Partners (Sukzessivadoption)
g) Versorgungsausgleich
18. Internationales
- Schweizer Sorgerecht
- Familienrecht in Norwegen
- Unternehmenskulturen und Arbeitszeiten in Norwegen
- Kinderbetreuung und Berufstätigkeit der Eltern in Frankreich
19. Jungen und Schule
- Gründe für schlechtere Noten für Jungs
- Jungenkrise, männliche Rollenbilder und Amoklauf
- Coedukation oder Trennung des Unterrichts nach Geschlechtern?
- Unterricht mit Mädchen: Dauerstress für Jungen
- Pisa Studie zum Lösen von Alltagsproblemen; Unterschiede Jungen und Mädchen
- Jungenkrise, männliche Rollenbilder und Amoklauf
- Schwarzer zur Problemen von Jungs in der Schule und zu Männerbildern
- Ergebnisse und Empfehlungen des Beirats Jungenpolitik
Natürlich auch immer ein guter Moment zum zu fragen über was man noch schreiben soll. Welches Thema sollte mehr oder überhaupt mal behandelt werden?
Wer mag kann auch Artikel von sich ergänzen, evtl in einer ähnlichen Auflistung.
Ich kann bei einer gewissen Anzahl von blogartikeln solche Übersichten nur empfehlen. Mir erleichtern sie die Orientierung jedenfalls sehr.
@ Christian
„Natürlich auch immer ein guter Moment zum zu fragen über was man noch schreiben soll.“
Wie wäre es mal mit einem Artikel speziell zum Thema „Strömungen im Bereich Gender-Kritik“? (Also nicht Feminismuskritik, sondern ganz speziell Gender-Kritik).
Ein solcher Artikel sollte idealerweise einen Überblick geben, aber auch die rationalen und aus unserer Sicht sinnvollen und wichtigen Formen von Gender-Kritik (wie sie z.B. der linke und liberale Maskulismus praktiziert) von frag- und kritikwürdigen Formen von Gender-Kritik abgrenzen.
Dabei wäre übrigens der Vollständigkeit halber auch die Kritik anderer feministischer Strömungen am Gender-Feminismus zu berücksichtigen.
Tolle Idee!
Was wäre den da?
Kritik an den Grundlagen, etwa am sozialkonstrukivismus
Kritik der Männerfeindlichkeit
Kritik zur Bewahrung konservativer Vorstellungen (also Kritik aus einer andern Ideologie heraus)
Oder wie hattest du dir das gedacht?
Ganz genau weiß ich es auch noch nicht .
Meine ersten Ideen wären:
Man könnte u.a. folgende Kategorien einbeziehen:
– Naturwissenschaftliche Gender-Kritik (z.B. Ulrich Kutschera, Axel Meyer): kritisiert schwerpunktmäig die Ausblendung biologischer Forschungsbefunde und Theorien im Gender-Feminismus.
– Sozialwissenschaftliche Gender-Kritik (z.B. Gerhard Amendt, Walter Hollstein, Anthony Synnott, Christoph Kucklick): Überschneidet sich inhaltlich stark mit Kritik am radikalen Feminismus an sich, im Vordergrund steht bei der sozialwissenschaftlichen Gender-Kritik eher die Kritik an der Ausgrenzung der Forschungsbefunde zu Diskriminierungen, sozialen Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen, von denen Jungen und Männer betroffen sind sowie die Kritik an wissenschaftlich widerlegten feministischen Behauptungen zu sozialwissenschaftlichen Themen.
– Geisteswissenschaftliche Gender-Kritik (Alexander Ulfig wäre ein Beispiel): Hier steht die kritische Analyse von ideengeschichtlichen, theoretischen und speziell auch wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Gender Studies bzw. des Gender-Feminismus im Vordergrund.
(Die genannten Kategorien bilden natürlich nur Idealtypen, die sich in der Praxis häufig überschneiden.)
Dann des Weiteren die politischen Kategorien: Liberale, konservative und linke Gender-Kritik.
Ich gehe ja davon aus, dass Liberale eine Wertepräferenz für den Wert Freiheit, Konservative eine Wertepräferenz für den Wert Sicherheit und Linke eine Wertepräferenz für den Wert Gerechtigkeit haben (wobei es auf Ebene von politischen Unterströmungen und erst Recht auf Ebene von Individuen zu zahlreichen Mischformen kommen kann).
Diesbezüglich gäbe es sicherlich einige Ähnlichkeiten zu dem, was ich in der Vergangenheit schonmal dazu geschrieben hatte, welche spezifischen Formen die Feminismuskritik im Maskulismus unter verschiedenen politischen Perspektiven annehmen kann:
https://allesevolution.wordpress.com/2014/05/19/einordnungen-im-maskulismus-in-bezug-auf-feminismuskritik/
Liberale Gender-Kritik: fokussiert demnach stärker auf die illiberalen Aspekte des Einflusses des Gender-Feminismus, z.B. Einschränkungen der Meinungsfreiheit, Propagierung neuer Rollenvorgaben, Quoten usw.
Linke Gender-Kritik: fokussiert stärker auf die Ungerechtigkeit, zu der der Gender-Feminismus durch seine Ignoranz gegenüber den Problemen von Jungen und Männern beiträgt, überschneidet sich also stark mit der spezifisch männerrechtlichen Sichtweise.
Konservative Gender-Kritik: tendiert eher dazu im Gender-Feminismus eine Gefahr für Familie und die Möglichkeit des Lebens nach traditionellen Geschlechterrollen zu sehen. Konservative Gender-Kritiker befürchten eine angebliche Frühsexualisierung (es ist übrigens ein auffallender Unterschied, dass linke und liberale Gender-Kritiker den Gender-Feminismus meist eher als sexuell-repressiv wahrnehmen und ihn deshalb kritisieren während konservative Gender-Kritiker eine Übersexualisierung durch den Gender-Feminismus befürchten). Z.T. nimmt konservative Gender-Kritik leider auch homophobe Züge an, verbindet sich mit irrationalen Veschwörungstheorien, in manchen Fällen beinhaltet sie leider auch antisemitische Elemente.
Des Weiteren gäbe es dann noch Kritik am Gender-Feminismus seitens konkurrierender feministischer Strömungen:
– klassisch-radikalfeministische Gender-Kritik: Es gibt ja einen Streit um die kulturelle Hegemonie zwischen klassischem Radikalfeminismus und postmodernem Gender-Feminismus. Unterschiedliche Auffassungen gibt es u.a. zu den Themen Intersektionalität, Multikulturalismus, Sexarbeit, Pornographie, BDSM und Transsexualität.
– liberal-feministische Gender-Kritik: Also die Kritik von liberalen Feministinnen wie Christina Hoff Sommers, Cathy Young, Daphne Patai und Wendy McElroy am Gender-Feminismus.
– marxistisch-feministische Gender-Kritik (z.B. Nancy Fraser & Tove Soiland): kritisiert den Gender-Feminismus als neoliberalismus-kompatibel und kapitalismus-konform.
– evolutionär-feministische Gender-Kritik (z.B. Griet Vandermassen): überschneidet sich mit naturwissenschaftlicher Gender-Kritik, kritisiert aber auch die Schaffung neuer Rollenvorgaben und fordert eine Orientierung am Individuum.
Und dann natürlich die maskulistische/männerrechtliche Gender-Kritik, die sich aber auch nochmal in links, liberal und konservativ differenzieren ließe und dementspreched Überschneidungen zu dem bereits Gesagten beinhaltet, aber bei alldem wesentlich auf die Probleme von Jungen und Männern fokussiert.
Alles Genannte wären wie gesagt Idealtypen, die einer besseren wissenschaftlichen Kategorisierung dienen sollen. In der Realität finden sich natürlich zahlreiche Vermischungen der genannten Aspekte.
Das wären so meine ersten Assoziationen, aber vielleicht hast du ja ergänzende – oder auch ganz andere – Ideen dazu.
@Leszek
Klingt anspruchsvoll, was du vorschlägst.
Vielleicht kannst du ein paar Hinweise dazu ergänzen, welches Verständnis von Neoliberalismus dabei benutzt wird.
Die Linken haben ihr Gerechtigkeitsverständnis doch bestimmt aufgeschrieben. Hast du dazu eine Quelle?
@ Elmar
„Vielleicht kannst du ein paar Hinweise dazu ergänzen, welches Verständnis von Neoliberalismus dabei benutzt wird.“
Du meinst jetzt sicherlich bei der marxistisch-feministischen Gender-Kritik. Das Verständnis von Neoliberalismus im Kontext der marxistisch-feministischen Gender-Kritik entspricht weitgehend dem allgemeinen Verständnis von Neoliberalismus innerhalb der linken Neoliberalismus-Kritik.
Siehe kurz zusammengefasst z.B. hier:
https://books.google.de/books?id=ntlIVsETa1EC&pg=PA30&lpg=PA30&dq=w%C3%B6rterbuch+marxismus+neoliberalismus&source=bl&ots=9tqpjE0oPu&sig=8tAncjkvfLCPnOW8uJIxU4h5oq0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiZ_M7o3MPMAhWLbxQKHdBaCkwQ6AEIMDAF#v=onepage&q=w%C3%B6rterbuch%20marxismus%20neoliberalismus&f=false
Die folgenden Passagen aus einem Text von Tove Soiland zur marxistisch-feministischen Gender-Kritik bringen einen wesentlichen Aspekt marxistisch-feministischer Gender-Kritik m.E. gut auf den Punkt:
„Zu fragen bleibt deshalb, ob das Konzept von gender nicht das Geschlechterregime des Fordismus vor Augen hat und dabei übersieht, dass wir längst mit massiven Deregulierungsanforderungen an unser Verhalten konfrontiert sind, denen die Forderung nach einer Flexibilisierung der
gender-Norm, weit davon entfernt, deren Kritik zu sein, gerade zuarbeitet. Die in Anlehnung an Judith Butler formulierte Kritik an der heterosexuellen Matrix und in der Folge der Normativität der Zweigeschlechterordnung mag für das fordistische System zwar durchaus zutreffend sein. Aber zwischen der staatlichen Geschlechterideologie der 1950er Jahre und der heutigen besteht ein fundamentaler Unterschied. Dies lässt sich verstehen, wenn man bedenkt, dass die gegenwärtige Entwicklung des Spätkapitalismus gerade nichts mehr anzufangen weiß mit veralteten Vorstellungen von Geschlecht, dass sie neue und
andere Anforderungen an die Menschen stellt, in denen sich
diese gerade nicht mehr an tradierten Vorstellungen orientieren sollen und in welchen sich normative
Geschlechterleitbilder eher als hinderlich erweisen (Kohlmorgen
2004, 273ff).
(…)
Wenn wir heute als Marktteilnehmer adressiert und (re-)formiert werden, so geht damit gerade die Aufforderung einher, im Namen der Vielfalt von unserem Geschlecht zu abstrahieren.
(…)
Dass das Konzept von gender diese Veränderung weder erfassen noch gar reflektieren kann, liegt an der zugrunde liegenden Machtkonzeption. Wenn Macht primär als Normierung und diese wiederum als Identitätsfestschreibung aufgefasst wird, kann Subversion nur in der Einforderung pluraler Identitäten geortet werden. Damit aber wird von Seiten der Kritik als Forderung erhoben, was längst als Anforderung von außen an uns hertritt. Indem es uns glauben macht, wir müssten uns
gegen Festschreibungen wehren, lässt uns das Konzept von gender genau jene Fähigkeiten erwerben, die es uns erlaubt,
die unterschiedlichsten, ja, sich vielleicht gegenseitig auch ausschließende Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Im Lichte der Machttheorie des späten Foucault erscheint diese Weise der Problematisierung von Geschlecht selbst als Gegenstand einer politischen Rationalität, das in Aussichtstellen der Gestaltbarkeit des eigenen genders als Bestandteil einer neuartigen Form einer „Menschenregierungskunst“ (1992, 10), die die Individuen gerade mithilfe dieses
Freiheitsversprechen in die Erfordernisse spätkapitalistischer Produktion und Reproduktion einpasst.“
aus: Tove Soiland – ‚Gender’: Kontingente theoretische Grundlagen und ihre politischen Implikationen
http://www.fu-berlin.de/sites/gpo/pol_theorie/Zeitgenoessische_ansaetze/Kontingente_theoretische_Grundlagen/soiland.pdf?1361541238
„Die Linken haben ihr Gerechtigkeitsverständnis doch bestimmt aufgeschrieben. Hast du dazu eine Quelle?“
Es gibt verschiedene Gerechtigkeitstheorien innerhalb der politischen Philosophie. Nicht alle, aber einige davon, sind der politischen Linken zuzuordnen.
Lesenswerte Einführungswerke zu Gerechtigkeitstheorien sind z.B.:
http://www.bol.de/shop/home/suchartikel/gerechtigkeitstheorien_zur_einfuehrung/bernd_ladwig/EAN9783885066934/ID29055752.html?jumpId=6404945&suchId=88b85a55-5625-4188-b3ef-e862333ab7d2
und
http://www.bol.de/shop/home/suchartikel/konzeptionen_der_gerechtigkeit/wolfgang_erich_muell/EAN9783170255036/ID41820175.html?jumpId=6405313&suchId=c3d09659-c74e-4c3a-b476-5601c777e345
Und speziell zum sozialistischen Gerechtigkeitsverständnis vielleicht dieses:
http://www.amazon.de/Sozialismus-Warum-nicht-W%C3%BCrdigung-versehen/dp/381350381X/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1462479648&sr=1-2&keywords=cohen+sozialismus
Erster Link hat nicht richtig funktioniert, es erscheint eine falsche Seite.
Also nochmal:
https://books.google.de/books?id=DUMhBAAAQBAJ&pg=PA13&lpg=PA13&dq=ralf+ptak+grundlagen+des+neoliberalismus+zweifellos+ist+der+neoliberalismus&source=bl&ots=lCPRdrCCDf&sig=sE60k5953Iov8mW4ifQuc8hCR2o&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi1zIKB5MPMAhVCWhQKHY0-CYIQ6AEINzAF#v=onepage&q=ralf%20ptak%20grundlagen%20des%20neoliberalismus%20zweifellos%20ist%20der%20neoliberalismus&f=false
@ Christian
Ich habe oben also versucht drei Hauptkategorien zu benennen, die für die Perspektiven, aus denen heraus Gender-Kritik formuliert wird, m.E. wichtig sind:
1. Übergreifende Wissenschaftsbereiche: Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften.
Natürlich wären hier potentiell weitere Präzisierungen nach konkreten wissenschaftlichen Disziplinen im Kontext dieser übergreifenden Wissenschaftsbereiche möglich, z.B. biologische Gender-Kritik, soziologische Gender-Kritik, philosophische Gender-Kritik etc.
2. Politische Weltsichten: liberal, konservativ, links
Auch hier wären natürlich weitere Präzisierungen in politische Unterströmungen und Mischformen potentiell möglich.
3. Strömungen/Theorien im Geschlechterdiskurs
Dies lässt sich unterteilen in:
a) konkurrierende feministische Strömungen/Theorien
b) maskulistische/männerrechtliche Strömungen/Theorien
Als Unterpunkt c könnte hier vielleicht noch die – zwar sehr seltene, aber zumindest im Einzelfall vorhandene – Gender Studies-interne Gender-Kritik genannt werden. In Deutschland wäre als jemand, der die Gender Studies von innen her in einem positiven Sinne zu reformieren versucht Stefan Hirschauer zu nennen:
http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/?p=17324
Er scheint mit seinen Forderungen innerhalb des Feldes der Gender Studies allerdings bislang ziemlich allein dazustehen.
@ Christian
Bei dieser Gelegenheit wäre es sicherlich nicht schlecht einmal zu definieren, was mit dem dem Begriff „Gender-Kritik“ eigentlich gemeint sein soll.
Ich würde sagen „Gender“ als Bezugspunkt von Kritik kann sich auf drei miteinander zusammenhängende, aber nicht völlig miteinander identische Aspekte beziehen:
– die Gender Studies als akademisches Feld
– der postmoderne Gender-Feminismus in Theorie und Praxis als soziale und politische Bewegung
– das Gender Mainstreaming als politisches Programm
Gender-Kritik wäre demnach die Kritik – und zwar Kritik im Sinne einer wesentlichen kritischen Infragestellung, eine Kritik, die also auf wesentliche Teilaspekte oder das Ganze der kritisierten Sache abzielt – der Gender Studies als akademischem Feld und/oder des Gender-Feminismus als sozialer und politischer Bewegung und/oder des Gender Mainstreamings als politischem Programm.
„Gender-Kritik“ in diesem allgemeinen Sinne definiert sagt noch nichts darüber aus aus welcher Perspektive, mit welcher Absicht und welchen Argumenten und auf Grundlage welcher Maßstäbe diese Kritik erfolgt, ob es sich um fundierte oder unfundierte, gut oder schlecht begründete Kritik handelt usw.. Diese Definition ist daher umfassend genug um alles einzubeziehen, was ich oben erwähnte.
@Leszek
Das sind gute Ansätze, mit guten Fragen. Kein einfaches Thema. Werde mal schauen, was man daraus machen kann
@Leszek
Danke, das muß ich erst mal verdauen.
siehe gender-diskurs.de
Das ist ja eine irre Arbeit, diese Auflistung. Herzlichen Dank – auch wenn ich sicherlich nicht dazu komme, auch nur ein Viertel (aus Zeitgründen) zu lesen. Daher die Frage: sollten wir nicht einen interessierten Studenten suchen, der den Auftrag bekommt, dieses zu verdichten und auf das Wesentliche zu bringen?
Dann hätten wir ein für viele gut lesbares Meinungsbild (zumindest aus der Bloggerwelt). Oder wenn wir sowas über Agens e.V. andenken, wäre würde dafür spenden oder kennt einen solchen Studenten?
Sehr nice, danke für den Überblicksartikel!
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