“Don’t stick your dick in crazy” und “Don’t fuck bad boys”

Yacv hat einmal zwei sehr einfache Regeln vorgestellt, die eine Absicherung vor unliebsamen Überraschungen beim anderen Geschlecht bieten sollen:

Für Männer:

“Don’t stick your dick in crazy”

und für Frauen

“Don’t fuck bad boys”

Eigentlich sehr einfache Regeln, gegen die aber immer wieder verstoßen wird. Bei den Männer meist, weil „crazy“ oft einfachen Sex bereitstellt und diesen eben auch als Mittel der Beeinflussung einsetzt, bei Frauen, weil der Bad Boy eine Vielzahl von Attraktivitätsmerkmalen gerade für Sex bedient.

Dennoch scheint es mir eine Regel zu sein, die viel zum eigenen Glück beitragen kann.

Hübsche Partnerinnen als Statussteigerung für Männer

Ich lese gerade David Buss „The Evolution of Desire“ , welches ich bisher sehr gut finde. Einen interessanten Aspekt spricht er auf S. 60 an.

Dabei geht es darum, dass eine attraktive Partnerin gleichzeitig den Status des Mannes, der mit ihr zusammen ist, steigert. Verschiedene dort aufgelistete Studien hätten hier einen deutlichen Effekt ergeben.

Mir erscheint das durchaus logisch:

Wenn die Partnerwahlkriterien der Frauen in Bezug auf Männer eine ganze Reihe von sozialen Kriterien einbeziehen, insbesondere den sozialen Status, den Platz in der Hierarchie, also der intrasexuellen Konkurrenz, die Dominanz und das allgemeine Ansehen sowie allgemeine Anführereigenschaften, aber auch Intelligenz dann lässt umgekehrt gerade in den evolutionär wirksamen Zeiten die Partnerin einen Rückschluss darauf zu, inwieweit man diese Kriterien erfüllt.

Es wäre nur logisch diese Informationen bei einem Zusammentreffen mit bisher unbekannten Personen oder Gruppen mit einzubeziehen: Der mit der hübschesten bzw. ansonsten begehrenswertesten Freundin wird in irgendeiner Weise Eigenschaften haben, die ihm zu dieser Freundin verholfen haben und die verhindert haben, dass sie sich einem anderen zuwendet bzw. das die Anderen sie ihm lassen.

Dies gilt natürlich um so stärker, wenn man erkennt, dass sie eine tatsächliche Bindung zu ihm aufweist.

Die Partnerin fasst damit gerade bei Männern eine sehr hohe Zahl an sozialen Merkmalen und Informationen über den jeweiligen Mann zusammen, die man daher auch gut verwerten kann bzw. deren Nichtverwertung einen evolutionären Nachteil darstellen kann.

Das würde erklären, warum Männer hässlichere Frauen lieber verstecken bzw. durchaus bereit sind mit einer hässlicheren Frau zu schlafen, aber nicht wollen, dass ihre Freunde das mitbekommen. Es würde auch erklären, warum Männer Escort-Frauen abseits des sexuellen bezahlen oder eben ansonsten ein „Trophy Wife“ haben (neben den sonstigen Vorteilen, mit einer hübschen Frau zusammen zu sein).

Eine schöne Partnerin wäre damit schicht ein Signal innerhalb der intrasexuellen Konkurrenz, ebenso wie das Interesse anderer schöner Frauen innerhalb der intersexuellen Selektion ein Zeichen sein kann, dass an dem jeweiligen Mann mehr dran ist.

Beide Geschlechter nutzen insoweit die gleichen Informationsquellen und bauen in gewisser Weise aufeinander auf. Das System verstärkt sich gegenseitig und wer viel hat, bekommt noch hinzu.

 

Macht der Backlash feministische Aktionen zu Pyrrhussiegen?

Neuer Peter schrieb etwas interessantes in einem Kommentar über die Wirkung feministischer Aktionen:

Interessanter finde ich, was für einen massiven Backlash überzogene feministische Aktionen wie der Aufschrei, die Fementittenparade und der Zirkus um die Herren Professorinnen mit sich brachten und bringen. Erstreitet der feministische Pyrrhus noch ein paar Siege in der Art, werden wir ihn am Nasenring durch die Manege ziehen können, auf dass das ganze Ausmaß seiner Lächerlichkeit offensichtlich wird.

Wir sollten Lantzschi eine Kolumne für Bild, ZEIT und Welt schreiben lassen.

Da ist aus meiner Sicht einiges wahres dran. Denn bei allen Aktionen, die der Feminismus medienwirksam gestartet hat, wird eben gerade auch deutlich, wie extrem viele Feministinnen sind und viele Männer bemerken die dortige Männerfeindlichkeit. Der #Aufschrei hat aus meiner Sicht eher der Gegenseite genützt als dem Feminismus (in Abgrenzung zu: Einigen Feministinnen), da viele es als ein „Zuviel“ empfunden haben und ein entsprechendes Ventil suchten.

Insofern spricht nichts dagegen, dass Feministinnen weitere Aktionen planen und durchführen. Ich wünsche ihnen gutes Gelingen!

„Es ist nicht möglich festzustellen, was biologischer und was sozialer Anteil ist“

Ein Argument, welches in Diskussionen gerne kommt, ist, dass es quasi unmöglich ist zu sagen, was der biologische Anteil eines Verhaltens ist und was der soziale Anteil:

Hier kommt das Argument beispielsweise von Maren:

Die einzelnen Einflüsse sind schwer zu untersuchen/unterscheiden, weil auf Kinder/Erwachsene täglich so eine Masse an Informationen einströmt, und weil Menschenversuche unethisch sind. Von daher ist es relativ unklar, welche Aspekte biologisch und welche sozial bedingt sind.

Ich meine auch Joachim verwendet es des häufigeren, finde aber gerade keine passende Stelle.

Meiner Meinung nach ist das so nicht richtig. Oder würde jedenfalls dazu führen, dass man auch in der gesamten Soziologie keinerlei Theorien dazu aufstellen könnte, wodurch ein bestimmtes Geschlechterverhalten hervorgerufen wird. Denn wenn man dort eine gewisse Korrelation zu einem Erziehungsstil feststellt, dann muss man ja auch in irgendeiner Form diesen Erziehungsstil gewichten und und einordnen und dann die Auswirkungen zuordnen. Wenn man also zB feststellt, dass Erziehungsstil Y ein Verhalten auf einer Skala von 1 (weiblich) zu 5 (männlich) von 5 hervorruft, dann kann man eben auch biologische Faktoren hierzu in Bezug setzen. Wie reagieren dann Mädchen mit einem pränatalen Testosteronlevel von 10 statt den zB für Mädchen üblichen 1 auf den genau gleichen Erziehungsstil Y, den man vorher noch genau einordnen konnte? Zeigen sich hier deutliche Abweichungen untereinander, die in einer Übereinstimmung mit der Höhe des Testosteronspiegels sind, dann kann man zumindest eine entsprechende Korrellation feststellen. Überprüft man dann noch, ob Mädchen mit eine, pränatalen Testosteronlevel von 10 sich äußerlich stark von solchen mit einem pränatalen Testosteronlevel von 1 optisch abweichen und kommt man zu dem Ergebnis, dass das nicht der Fall ist, dann spricht alles dafür, dass der Testosteronlevel sich entsprechend auswirkt.

Wer nun anfängt, dass hier aber weitere ungeklärte Umstände vorliegen können, die das Ergebnis bewirken, der muss dies eben auch bezüglich der Erziehungsstile gelten lassen.

Sprich: Um so mehr Genauigkeit man der Forschung zum sozialen Anteil zubilligt um so mehr Genauigkeit muss man auch der Abgrenzbarkeit von sozialen und biologischen Faktoren zusprechen.

„Wäre eine Welt ohne Männer wirklich so schlecht?“

Ein bereits etwas älterer Artikel im Guardian:

Die Autorin nimmt die Möglichkeit künstliches Sperma herzustellen zum Anlass über eine Welt ohne Männer nachzudenken:

And so a misanthropic fantasy is conjured: what would a world without men be like? Would it be a gently slumbering paradise, full of women eating pot noodles and watching Dallas? Would there be more gilded, stripy cushions, but less armed robbery? Or would it be like being trapped in an Overeaters Anonymous meeting, or at an all girls‘ school – for ever?

Let us examine our history and see how men – the master race for all of our recorded history in almost every corner of every human civilisation – have fared so far. Applying all the fairness and equilibrium of my sex, naturally. And then I must ask myself: could women do better?

Man bedenke, dass dieser Text in einer großen Zeitung erschienen ist, einen Artikel er „wie wäre eine Welt ohne Frauen“ ähnlich positiv untersucht wird man vermutlich vergeblich suchen´:

War

Girls dress dolls. Boys stab them. From Action Man to adolescent stabbings to creaking armchair generals shouting at Fox News while eating cheese straws, men have always enjoyed – or been willing – to maim. Not all men are drooling warlike psychopaths, but most drooling warlike psychopaths happen to be male.

Complain if you must, but surely this doesn’t happen by accident? Freud said nothing happens by accident, not even an overboiled egg. Where did that sea of blood come from?

Obviously war has, at times, been an agent for useful social change: smashing the Nazis, plucking women out of the kitchen and into the workplace, and so forth. But generally speaking, I think most humane humans would agree that wars are a bad thing. And on the whole, women don’t do war. Defensively, maybe, but not for fun, and not to compete with other women, because we know that there are worse things you can do to another person than merely kill them.

Nah, I can’t be bothered to invade Russia. Enders is on, then Holby City. Arms race? To buy bracelets, possibly.

Kein Krieg ohne Frauen also. Es ist schwer zu sagen, wie eine Welt ohne Männer aussehen würde und ich könnte mir sogar vorstellen, dass es keinen Krieg gibt. Einen Krieg mit nur weiblichen Soldaten hat es meines Wissens noch nicht gegeben. Alles könnte sich aber natürlich verändern, wenn solche Machtfragen nicht mehr an Männer abgegeben werden können. Es ist insoweit allerdings auch ein Bild, welches nicht positiv für Frauen ist, denn nicht mit anderen Frauen in einen Wettbewerb zu treten bedeutet eben auch weniger Fortschritt etc.

Leadership

It would be mean to list only the maniacs but I can’t resist; there are so many flowers in this garden. Edward I flayed his enemies and nailed their skin to the chapel of Pyx. Then he invaded Scotland, because it was there. Would he have done this if he had been a woman? I doubt it – no woman would use skin as a wall motif.

Ivan the Terrible threw cats – why cats? – off the walls of the Kremlin and thumped people with red-hot pokers, because they were there. Joseph Stalin watched musicals while his peasants starved.

Female rulers, I am certain, can and have already done better. Not always – Indira Gandhi suppressed women’s rights and Elizabeth Bathory murdered random virgins and no, I haven’t forgotten Margaret Thatcher – but Elizabeth I practised religious tolerance in England while it was still fashionable to eat Protestants in France. Iceland’s prime minister, Jóhanna Sigurardóttir, Liberian president Ellen Johnson-Sirleaf and Helen Clark – who has just finished four terms as PM in New Zealand – are all seemingly sane. They stand for fewer insane policies and less mass murder due to feelings of inadequacy. Which I’m in favour of.

Es gibt genug männliche Politiker oder Anführer, die ihre Sache ganz ausgezeichnet gemacht haben und großes vollbracht haben. Ebenso gibt es – das gibt der Artikel immerhin zu – auch Frauen, die sich nicht wesentlich anders verhalten haben als Männer. Was auch daran liegen mag, dass eher männlichere Frauen nach oben kommen.

Wie eine weibliche Anführerin in einer rein weiblichen Welt aussieht ist schwer zu sagen – ob es unbedingt besser läuft wage ich zu bezweifeln. Immerhin könnten die Frauen auch bereits jetzt eine entsprechende Politikerin an die Macht wählen, machen es aber nicht.

Religion

If you believe, as I do, that religion is more dangerous than an elephant on cocaine wearing high heels in Legoland, the invention of religion is a very black mark against the creatures that love football. In the dock we have Abraham of Ur Kasdim representing Judaism, „St“ Paul of Tarsus and Joshua of Nazareth in the Catholic – later Protestant and Catholic – corner and Muhammad bringing up the rear for Islam, holding the hand of the nine-year-old child he married.

We also have L Ron Hubbard (Scientology), the cravat-wearing author of Buckskin Brigades, and our current Pope, who thinks men who kiss men are devilish. He expounds this idea while dressed as Father Christmas. Spirituality, you say? Congratulations, boys, on the greatest bullshit ever told.

What of women in religion? We are followers, not leaders; we are the gilding on this mad lily. Everyone knows that nuns do what they are told, and that they are terrible drivers. I believe most women go to church/mosque/synagogue for something to do.

(And for the nibbles: „It’s not the body of Christ. It’s a biscuit“). Without men, attendance at religious services would dramatically decline. We would of course have nothing to pray for.

Mit ist nicht bekannt, dass Frauen durchweg Atheisten sind und nur aus Langeweile in die Kirche gehen. Eher im Gegenteil: Frauen scheinen sich eher im kirchlichen Bereich zu engagieren und sind auch durchaus für spirituelle Ansichten offen. Es wäre interessant, welche Form der Religion sich in der männerfreien Welt durchsetzt, aber Horoskope und Co. werden meines Wissens auch eher von Frauen gelesen-

The environment

This is a tricky one, because women use hairdryers and hairdryers use electricity and I want to be fair. I’m using a hairdryer now, as I type my spleen. But it’s been scientifically proven that cars and aeroplanes contribute more to global warming than hairdryers and curling tongs.

And who buys the magazines Car and Automobile and Car and Driver and Aircraft and Combat Aircraft and Hot Rod? You know who. It’s m**. What’s that strange noise? It’s the imminent destruction of our shared habitat, and we have no escape pods. Foxtons doesn’t have a branch on Pluto. I’d laugh except I’m on fire. I think this has to go down as another serious black mark for men.

Das Argument, das Männer schlecht für die Umwelt sind, halte ich immer noch für sehr gewagt. Auch Frauen kaufen die meisten Produkte, die erzeugt werden, sie fahren genauso Auto, sie würden ebenfalls einen Großteil der Transporte für Waren durchführen müssen und die Vorliebe für Onlineshops und ihre Auslieferung schont die Umwelt auch nicht. Ich glaube nicht, dass die paar Sportwagen tatsächlich den so wesentlichen Teil der Umweltverschmutzung ausmachen

Psychiatry

Thank you, Dr Freud and Dr Jung – good work, but I for one am still crying. Women also practise psychiatry. It’s called empathy. This is a good moment to posit the idea that, in a man-free world, makeup and beauty-product sales would decline, because we would have no one to preen for. The fashion industry would die like an insect in autumn.

It is also possible that all women would be fat.

Es wäre in der Tat interessant, wie sich eine Welt ohne Männer in dieser Hinsicht entwickeln würde: Würden Frauen bestimmte Punkte beibehalten, um innerhalb der intrasexuellen Konkurrenz Status ausdrücken zu können? Werden Frauen dennoch eine Modeindustrie vielleicht mit geänderten Inhalten aufbauen? Allerdings gehen Frauen ja ebenso zu Psychiatern, machen Psychospiele untereinander und gehen keineswegs nur empathisch miteinander um.

Music

It is a very true truism that men are good at music because they prefer it to speech. But I have to say thank you for the teenage-shagging Elvis, and the wife-beating Frank, because in a world without men, I believe the music would be rubbish. It would probably be like a Suzanne Vega concert. Love songs would disappear. We’d sing songs about crop rotation and vomiting babies, and we’d sit down at rock concerts.

Immerhin ein Punkt, wo es nach ihrer Meinung nicht besser laufen wird: Die Musik wird schlechter. Erstaunt mich etwas

Literature

Written by the losers in life, and, therefore, superb. Can women write as well as men? Well, there is George Eliot, although she was not really called George. She was really called Mary Ann.

Hier wird sie etwas weniger bestimmt.

Cinema

It would disappear. We would talk instead. Ditto video games.

Interessant. Keine Filme mehr, weil Frauen eher reden. Meines Wissens nach sehen auch Frauen gerne Filme.

Ihr abschließendes Fazit:

But, as I fantasise about this sweet new world, the question pops up: who would I have sex with? I like women but I couldn’t eat a whole one. Seriously, though? The paradise is cracking and crumbling and sundering around my unwashed ears. In truth, I would miss men. I would miss their smell, and their fragile sweetness, and the way they look at Match of the Day 2 in that lopsided manner, like a lion ogling a chicken.

And I am certain, that, should the men all leave, something terrible – something even worse than all the terrible things they have already done – would happen. Stay, men, stay.

Immerhin ja ein versöhnliches Ende. Wir sollen also bleiben

Der Vollständigkeit halber sollte man aber darauf hinweisen, dass sie wichtige Themen ausklammert: Würde die Wirtschaft zusammenbrechen? Würde es weiter eine entsprechende technische Entwicklung geben? Würden Frauen die bisher von Männern durchgeführten Bereiche übernehmen können und übernehmen wollen?

Hier wurde, wie oben bereits angeführt, vergessen, dass Konkurrenz eben auch Fortschritt bedeuten kann.

„Einen reichen Mann finden“

Nachdem es neulich um Schoppes These ging, dass Frauen ihr Leben eher auch über ihren Partner gestalten können hier einmal ein Artikel über eine Frau, die genau das als erstrebenswert ansieht:

t the end of my final lecture in 2004, I told the female students: ‘Forget all this career nonsense — marry a rich man and have children while you’re young.’

Interestingly, the only people shocked by this were my colleagues: the young male ones and the ageing feminists.

 (…)

Being a mother and wife is not an easy job, but it is the one that has brought me true happiness.

I still think longingly of the three or four more children I could have had if only I had started earlier.

Matilda’s excellent education will, I hope, enable her to become the very best mother and wife she can be.

Für ihren Sohn hat sie andere Pläne:

My son William, now 11, is at an excellent prep school and is likely to proceed to a top public school (where we might just happen to find Matilda a suitable husband among his classmates). But the huge sums we spend on his education are not to bag him a wealthy wife. They are largely to prepare him for the lucrative career that will enable him to fulfil his biological role of protector and provider for his future family.

He knows I would expect him to support a wife, and that I would want her to be a stay-at-home mother).

thoughtful and well-spoken. I want her to pass on her creativity, knowledge and intelligence to her children, not waste them climbing the career ladder.

I don’t want her to suffer the fate of my generation, miserably trying to juggle careers and home life before their relationships collapse.

‘Having it all’ is my aim for her. But if she is a full-time mother with a comfortable home and a prosperous husband by the time she is 25, that is the ‘all’ my girl could ever need.

Sie sieht also gerade in der Mutterrolle die Erfüllung und anscheinend auch die Erfüllung ihrer Rochter

Selbermach Samstag LXXIII

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade? Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs oder auf den Blogs anderer? Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Wie sexy ist der Hausmann?

Die Basler Zeitung zitiert ein paar Frauen dazu, wie sexy ein Hausmann ist. Die Ergebnisse sind nicht sehr positiv für den Hausmann:

Die erste Frau schreibt:

Aber Moooment mal. Ist ein Total-Hausvater für eine Frau auch als Mann interessant? Ist er erotisch? Die Doppelmoral lässt grüssen: Einerseits suggeriert das heutige Gesellschaftsbild, der Papi zum Anfassen sei modern und cool. Hakt man aber genauer nach, gelten Hausmänner beim weiblichen Geschlecht als unsexy, wie eine Umfrage unter Basler Frauen zeigt. Ein Mann, der den Tag mit Playmobil spielen verbringt und dessen Entscheidung des Tages darin besteht, ob er Schnitzel oder Ragout einkauft, ringt keiner der Damen Bewunderung ab. Und wo Achtung schwindet, schrumpft auch die Erotik. (…) ie Arbeit eines windelwaschenden Vaters wird – seien wir ehrlich – von den meisten als besserer Ferienjob angesehen. Zwar nimmt er Emanzipation und Chancengleichheit ernst, ein gewisses Mass an Autorität, Macht und Stärke bleibt dabei jedoch auf der Strecke.

Interessanterweise also eine Abwertung der klassisch weilichen Tätigkeiten, für die sie bei einem Mann keine Achtung aufbringen kann. Im Feminismus würde man wohl sagen, dass sie die Abwertung weiblicher Tätigkeiten so verinnerlicht hat, dass sich daraus eine Verachtung entwickelt. Aus meiner Sicht ist es eben schlicht keine Tätigkeit, die einem Mann Status in der Gesellschaft zuweist und ihm Versorgereigenschaften abschneidet. Statt dessen möchte sie – gut vereinbar mit evolutionären Erklärungen – lieber einen Mann, der Autorität, Macht und Stärke ausstrahlt.

Die nächste Frau meint:

Ich will unabhängig sein. Diesen Wunsch nach Unabhängigkeit erhoffe ich mir auch von meinem Partner. Ich möchte ihm später keinen Betrag zur freien Verfügung zahlen müssen, nur weil er nicht mehr arbeitet. Das würde nicht meinem Weltbild entsprechen. Ich mag als Mittzwanzigerin noch etwas idealistisch sein, aber ich bin überzeugt, dass die persönliche Zufriedenheit mit der eigenen Unabhängigkeit zusammenhängt. Mein Partner soll nicht wegen des Haushalts seine Unabhängigkeit aufgeben.

Was von Männern recht selbstverständlich erwartet wird erscheit den meisten Frauen im umgekehrten Fall wenig erstrebenswert und anscheinend auch etwas ungerecht. Sie will in dieser Hinsicht gleichberechtigte Partner, die einander nicht auf der Tasche liegen. Eigentlich ja durchaus eine sehr verständliche Sicht. Mir ist auch eine arbeitende Frau lieber. Allerdings hat man sich als Mann vielleicht auch eher mit der Idee abgefunden, dass ein durchgehendes Arbeiten beider mit Kindern schlicht nur schwer möglich ist. Zu viele Paare, bei denen man schon so etwas hörte wie „wir wollten ja, dass sie schnell wieder einsteigt, aber so einfach ist das nicht, das Kind hatte da eine andere Meinung zu“.

Die nächste Frau sagt:

Will ich ihm denn tatsächlich meine Familie über­lassen? Nein.

Nebst intelligent und liebevoll will ich jetzt auch das: einen Teilzeitmann. Einer, der zwar schöppeln, wickeln und Hausaufgaben erklären kann, gleichzeitig aber am Sitzungstisch genauso einflussreich ist wie im Kinderzimmer. Einer, der sich sowohl um unsere Kinder als auch um seine Karriere kümmert. Einer, der mich manchmal daheim mit den Kindern warten lässt, weil er zu ehrgeizig ist, um früh Feierabend zu machen. Einer, bei dem ich das Gleiche auch mal darf. Einer, mit dem ich auf dem Weg zur Kindertagesstätte über Tagesaktualitäten sprechen und beim Abendessen richtig diskutierten kann. Einer, mit dem ich dann, wenn die Kinder im Bett sind, auch noch etwas anzufangen weiss.

Auch hier also die Verknüpfung von Hausarbeit mit einem geringen Sexappeal. Zwar soll er schon was im Haushalt machen, aber er soll eben auch ein Karrieretyp sein und sie lieber mal warten lassen, weil er zu wichtig im Büro ist.

Und zuletzt:

Ich werde die Kochschürze nicht kampflos auf­geben. So sehr ich meinen Job, das Schreiben liebe, so sehr bin ich überzeugt, dass mein schönster Job, so hoffe ich, noch bevorsteht: Mutter sein, den Haushalt schmeissen, Familienangelegen­heiten managen, dem Partner den Rücken frei­halten. Zumindest für eine gewisse Zeit kann ich mir das vorstellen, sehr gut sogar. (…)  Ganz ehrlich: Ich wäre vermutlich neidisch auf meinen Mann, wenn er all diese Aufgaben übernehmen würde. Es gibt Frauen, die das Gleiche wollen wie Männer. Arbeiten, Karriere machen, Anerkennung im Job. Das ist legitim. Ich bleibe bei meiner vielleicht doch eher konservativen ­Einstellung – ein Hausmann kommt mir nicht ins Haus. Und falls doch, werde ich ihn höchstper­sönlich umschulen.

Auch ein Bild, dass im Feminismus zu wenig beachtet wird: Die Frau, die die Rollenverteilung gut findet und gar nicht tauschen möchte.

Insgesamt scheint der Hausmann wenig begehrt zu sein, dass deckt sich mit anderen Ergebnissen, die hier bereits mal besprochen worden sind.

Hass auf das andere Geschlecht, weil Mitglieder dieses Geschlechtes einem übel mitgespielt haben

Bei Erzählmirnix gab es einige interessante Diskussionen, einen Aspekt will ich hier mal rausnehmen:

Nick schreibt dort:

Wer noch nie in seinem Leben die ganze Weiberschaft samt und sonders hätte an die Wand klatschen können, der werfe nur die erste Tomate.

Da geht es darum, dass man bei einer Überreaktion die Sache auch nicht zu ernst nehmen sollte und es einfach mal ein kleines Tief sein kann. Da wird der Wunsch üblicherweise nicht ernst gemeint sein und eher eine Übertreibung eines bestimmten Gefühls sein.

Erzählmirnix kommentiert dazu:

Ich kann von mir behaupten, das noch nie (über Männer) gedacht oder gesagt zu haben. Ich weiß dass das viele mal sagen, im Ärger, ohne es so zu meinen und so weiter und so fort, aber ich frage mich da immer “Kennt ihr wirklich keine einzige Frau die ihr schätzt? Habt ihr keine Mutter, Schwester, Oma, Freundin, Lehrerin oder sonstige, die ihr mögt????” Ich kenne so viele nette Männer, ich käme echt nicht auf die Idee wegen einer Enttäuschung durch einen Idioten diese ganzen Männer als unwert zu erklären.

Ich kann mich auch nicht daran erinnern, das ich dachte, dass alle Frauen Mist sind und darüber bin ich durchaus recht froh. Es ist glaube ich wichtig zwischen der Enttäuschung über einzelne Menschen, die einer Gruppe zugehörig sind, und der Gruppe zu unterscheiden. Zu schnell werden persönliche Erfahrungen da übertragen und ein „weil das ein paar Personen der Gruppe gemacht haben, ist die ganze Gruppe Mist“ aufgebaut. Selbst wenn sich Angehörige der Gruppe einem selbst gegenüber auf eine bestimmte Weise verhalten, sollte man auch überlegen, ob das evtl. mit einem selbst zusammenhängt und warum andere wesentlich positiver gegenüber der Gruppe denken.