Liebe Mitpatriarchen,
ich rufe erneut zu einer außerordentlichen Patriarchatssitzung zusammen! Die Gefahr ist groß, denn einer unser wirksamsten Unterdrückungsmechanismen, die Barbie-Puppe, ist bedroht
Hier der bisherige Stand:
Barbie
Man sieht: Schlank, gute Figur, Lebensmittel einkaufend. Klassisches Schönheitsideal.
So haben wir – listig wie wir sind – Frauen von klein an hohe Anforderungen an ihre Körper gewöhnt. Jungen hingegen hatten – wir wollen uns ja selbst keinen Druck machen – keinerlei Anforderungen an sich in ihrem Spielzeug.
Sicherlich waren wir hier etwas leichtsinnig geworden – kein Wunder, wenn man Frauen ein allgemeines, geheimes Wahlrecht geben kann und sie immer noch vollkommen unterdrückt – und hatten sogar bei dem Produzenten so etwas wie Rechtsanwalt-Barbies oder Computerexpertin-Barbie zugelassen.
Jetzt aber ist der Produzent vollkommen durchgedreht und hat eine „Geschlechtsneutrale Barbie“ auf den Markt gebracht:
Mattel bringt eine genderneutrale Barbie raus
Aus einem Bericht im Spiegel dazu:
Doch die klassische Barbie-Puppe einem Geschlecht zuzuordnen fiel bisher nicht schwer. Das soll sich nun ändern: Von Mattel gibt es künftig auch geschlechtsneutrale Barbies.
Kinder sollen sich so beim Styling ihre Puppen nicht mehr zwischen eindeutig männlich oder weiblich entscheiden müssen. Das soll durch abnehmbare Perücken möglich sein. So sollen Kinder bei den Frisuren der Puppen zwischen langen und kurzen Haaren wechseln können. Auch die Outfits würden sowohl aus Kleidern als auch aus Hosen bestehen.
Verrat! Eine Frauenpuppe mit HOSEN und kurzen Haaren? Das ist ja wirklich vollkommen neutral. Wäre interessant, ob sie ansonsten Brüste haben. Immerhin sind sie noch schlank.
Wir hätten nie einem Produzenten vertrauen dürfen, der es wagt eine männliche Puppe ohne eine der wichtigsten Waffen der Unterdrückung, seinen Penis herauszubringen!
Immerhin, es könnte auch gut die gerechte Strafe auch ohne unser Zutun erfolgen:
Als der Konzern diversere Barbies auf den Markt brachte – darunter eine mit breiteren Hüften, in verschiedenen Hauttönen und ein Modell mit Hidschab – verzeichnete er deutliche Umsatzeinbußen und wollte sehr wahrscheinlich mit dem Ansatz auch das anhaltende Negativimage loswerden.
Nun teilt der Konzern mit, er wolle die neuen Puppen herstellen, da sich Kinder von traditionellen Stereotypen lösen würden. „Wir haben gehört, dass sich Kinder ihr Spielzeug nicht von Geschlechternormen diktieren lassen wollen“, sagte Kim Culmone, die bei Mattel für das Design der Puppen zuständig ist.
„Spielzeug ist ein Spiegelbild der Kultur und da die Welt die positiven Auswirkungen der Inklusivität feiert, war es für uns an der Zeit, eine Puppenlinie zu entwickeln, die in keine Schublade gehört.“
Die neuen Puppen kosten knapp 40 Euro.
Ob „woke“ Eltern überhaupt eine Barbie-Puppe für ihre weiblchen Kinder kaufen bleibt erst einmal dahingestellt.
Wie wenden wir die Gefahr ab? Werden wir die Unterdrückung auch weiterhin aufrechterhalten können?
Männer, es geht um den weltweit herausgeholten großzügigen Gehaltsvorteil von mindestens 21%, den jeder Mann auf jeder Stelle gegenüber einer Frau zusätzlich bekommt! Hier sollte also kein Risiko eingegangen werden:
Ich bitte um konstruktive Unterdrückungsideen zum Ausgleich dieses Rückschritts.
Die Sitzung ist eröffnet. Die weiblichen Kommentatoren: Bitte den Kaffee und die Schnittchen servieren.
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