Hoden und Mikroplastik

Gerade geht eine Meldung rum, dass in Hoden Mikroplastik gefunden wurde. Das soll evtl sinkende Spermienzahlen erklären:

Nicht nur die Kinderzahl, auch die Zahl der Spermien pro Mann geht auf der ganzen Welt seit Jahrzehnten zurück. In vielen bisherigen Studien werden schädliche Chemikalien wie Pestizide als Ursache genannt. Doch nun gibt es einen neuen Verdacht: Forschende um den chinesisch-amerikanischen Toxikologen Xiaozhong „John“ Yu (University of New Mexico in den USA) haben 23 menschliche Hoden und 47 Testikel von Haushunden unter die Lupe genommen und fanden in jeder der untersuchten Proben Verunreinigungen mit Mikro- beziehungsweise Nanoplastik.

Die analysierten menschlichen Hoden stammten aus Obduktionen aus dem Jahr 2016 und von Männern, die zwischen 16 und 88 Jahre alt waren, als sie starben. Die Testikel waren routinemäßig vom New Mexico Office of the Medical Investigator entnommen worden und standen der Forschung nach einer siebenjährigen Aufbewahrungspflicht zur Verfügung. Aufgrund des konservierten Zustands konnte die jeweilige Spermienzahl nicht mehr ermittelt werden. Anders war das bei den Hunden, deren Hoden aus Tierarztpraxen stammten, die Kastrationen durchführen.

Detailuntersuchungen der Hundehoden zeigten, dass die Spermienzahl in den Testikeln mit höherem Mikroplastikanteil niedriger waren. Das deute auf einen bisher unterschätzten Zusammenhang zwischen Mikroplastik und der Neigung zur Unfruchtbarkeit hin, schreiben die Forschenden im Fachblatt Toxicological Science. Dazu kommt, dass die menschlichen Hoden fast dreimal so stark mit den kleinen Plastikteilchen belastet waren wie jene der Hunde. Neuere Studien an Mäusen aus den Jahren 2021 und 2022 haben ebenfalls ergeben, dass Mikroplastik die Spermienzahl verringert und Anomalien und Hormonstörungen verursacht

Die Studie selbst:

The ubiquitous existence of microplastics and nanoplastics raises concerns about their potential impact on the human reproductive system. Limited data exists on microplastics within the human reproductive system and their potential consequences on sperm quality. Our objectives were to quantify and characterize the prevalence and composition of microplastics within both canine and human testes and investigate potential associations with the sperm count, and weights of testis and epididymis. Using advanced sensitive pyrolysis-gas chromatography/mass spectrometry, we quantified 12 types of microplastics within 47 canine and 23 human testes. Data on reproductive organ weights, and sperm count in dogs were collected. Statistical analyses, including descriptive analysis, correlational analysis, and multivariate linear regression analyses were applied to investigate the association of microplastics with reproductive functions. Our study revealed the presence of microplastics in all canine and human testes, with significant inter-individual variability. Mean total microplastic levels were 122.63 µg/g in dogs and 328.44 µg/g in humans. Both humans and canines exhibit relatively similar proportions of the major polymer types, with PE being dominant. Furthermore, a negative correlation between specific polymers such as PVC and PET and the normalized weight of the testis was observed. These findings highlight the pervasive presence of microplastics in the male reproductive system in both canine and human testes, with potential consequences on male fertility.

Qulle: Microplastic presence in dog and human testis and its potential association with sperm count and weights of testis and epididymis

Und aus der Studie:

The average concentration in human blood samples was 1.6 µg/ml, with maximum levels around 10–12 µg/ml (Leslie et al., 2022). Human placentas, at only 8 months old at delivery, exhibited microplastic concentrations ranging from 6.5 to 790 µg/g of tissue weight, with an average of 126.8 µg/g (Garcia et al., 2024). The 3-fold higher average concentration in the testes compared with the placentas implies the influence of both duration and potentially other factors on microplastic accumulation. Future research on the uptake, translocation, and accumulation of microplastics as well as mechanistic studies are critical as it remains possible that microplastic presence does not equate to functional effects in the reproductive system.

Keine Ahnung was Mikroplastik in den Hoden (oder im Körper an sich) so anrichtet. Gut, meine Familienplanung ist abgeschlossen, aber vielleicht sollte man die Plastikschneidebretter dennoch gegen solche aus Holz austauschen? Oder wie kommt das überhaupt in die Hoden? Schmidt Junior soll ja auch keine Probleme haben

Wobei: In dem Artikel zu den evtl Folgen:

Die Auswirkungen der MNPs auf die Gesundheit sind noch nicht bekannt, aber im Labor hat sich gezeigt, dass Mikroplastik menschliche Zellen schädigen und die Metastasierung von Krebszellen erleichtern kann. Die Partikel könnten sich im Gewebe festsetzen und Entzündungen hervorrufen. Erst im März warnten Ärzte vor potenziell lebensbedrohlichen Auswirkungen, nachdem sie bei Menschen, deren Plaques in der Halsschlagader mit mikroskopisch kleinen Kunststoffen kontaminiert waren, ein deutlich erhöhtes Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und früheren Tod festgestellt hatten, wie der STANDARD berichtete.

Dabei dürfte es auch eine Rolle spielen, um welche Art von Kunststoff es sich handelt. Deshalb wurden auch für die neuen Studie die Hodengewebeproben aufgelöst und das zurückbleibende Plastik analysiert. Überwiegend bestanden die Teilchen aus Polyethylen, das in Plastiksäcken und -flaschen verwendet wird, gefolgt von PVC. Auch das bedeutet nichts Gutes, wie Yu erklärt: „PVC kann eine Menge Chemikalien freisetzen, die die Spermatogenese stören, denn es enthält seinerseits Chemikalien, die das Hormonsystem stören.“ (tasch, 21.5.2024)

Klingt nicht gut.

47 Gedanken zu “Hoden und Mikroplastik

  1. Das sind bedenklich hohe Werte.
    Trotzdem sollte man nun nicht in Panik überreagieren. Ein pauschales Plastikverbot wäre unverhältnismäßig.
    Man sollte sich geeignete Maßnahmen überlegen, um insbesondere Kinder und Heranwachsende zu schützen. Beispielsweise sollten Verbraucher Plastikverpackungen von Lebensmitteln vermeiden (≠ ganz abschaffen!).

    Bestimmt kann die Chemieindustrie Kunststoffe und Verfahren entwickeln, so dass der Abrieb geringer wird, und auch die Belastung mit Weichmachern o.ä. reduzieren.

    • Soweit ich weiß, gibt es schon Weichmacher, die chemisch am Kunststoff gebunden sind und daher nicht entweichen können.

      Sinnvoll wäre biologisch abbaubares Plastik (+ biologisch abbaubare gebundene Weichmacher). Dann verschwindet Mikroplastik von selbst nach einer Weile bzw. wird verschwunden. Das ist allerdings noch relativ teuer.

      Ich hab übrigens mal gelesen, dass Mikroplastik nicht wegen Giftstoffen (Weichmacher ausgenommen) gefährlich werden kann, weil diese entweder so leicht gebunden würden, dass sie schnell entweichen/nie gebunden werden*, oder so fest, dass sie keinen Schaden anrichten können.

      Ein Problem sind daher eher Entzündungen, die sie im Gewebe als Fremdkörper auslösen – bei Mensch und Tier.

      *Bin mir nicht mehr sicher, aber das Argument ging, glaub ich, so: Mikroplastik bindet Giftstoffe und setzt sie dann im Körper wieder frei.

        • Frag mal Greta oder Luisa, welchen CO2-Footprint das Rumkutschieren von Glasflaschen hat. Und der Wasserverbrauch für die Reinigung erstmal.

          Würdest du das in Kauf nehmen, nur um weniger Plastik in den Eiern zu haben? Nachfolgende (letzte) Generationen werden dir das vielleicht nie verzeihen.

          Und wie verhindert man bei Glasflaschen eigentlich das Abnehmen des Deckels, wie es die EU verfügt hat?

        • Es gibt ja Joghurt-Gläser auf Pfand.
          Die habe ich sogar ein paar Mal gekauft, habe aber aus Gründen wieder davon Abstand genommen:
          * Pfandgläser müssen wieder zurückgebracht werden. Das passt so überhaupt nicht in meine Alltagsroutine. Wenn ich einkaufe, dann gewöhnlich auf dem Heimweg von der Firma nach Hause. Da müsste ich schon früh die leeren Gläser mitschleppen und hätte sie den ganzen Tag am Hals.
          * Der Leergutautomat zickt manchmal, insbesondere bei Gläsern. Das kostet Zeit und Nerven.
          * Es kommt vor (wenn auch selten), dass sich bei Joghurtgläsern kleine Glassplitter lösen. Dieses Risiko möchte ich nicht eingehen.
          * Man soll ja nur mit Plastiklöffeln aus ihnen essen. Ich mag kein Plastik im Mund.
          * Im Gegensatz zu Getränkeflaschen ist der Inhalt dickflüssig. Die Gläser müssen also umständlich ausgewaschen werden. Sonst schimmeln die Reste schnell. Insbesondere, wenn man sie erst mehrere Tage später wieder abgeben kann, ist das ärgerlich.
          * Ich habe auch hygienische Bedenken (vielleicht zu Unrecht?), dass beim Reinigungsprozess eingetrocknete Reste nicht vollständig entfernt werden. Jedenfalls nimmt mir die Vorstellung davon den Appetit.

          Insgesamt überwiegen die Nachteile, so dass die Pfandgläser für mich nicht praktikabel sind, und ich weiterhin den Plastikbechern den Vorzug gebe.

          • Wir haben es als Konsumenten in der Hand, es liegt an uns.

            Bequemlichkeit hat ihren Preis, und das ist insbesondere in einer asymmetrischen Situation schwierig. Mika hat es unten so beschrieben:
            „An die Folgekosten wird nicht gedacht, den Preis zahlen andere.“

          • Ich kann kein Glas entsorgen ist eine geniale Ausrede. Ich bin zu geizig für eine saubere Umwelt ist die Aussage einer Millionärin. Ein Bürgergeldempfänger darf das sagen, der kann wirklich nicht. Aber eine Unternehmerin mit hunderten Angestellten kann nicht, jo. Was trennt dich von Annalene?

            Menschen, die an einer Tüte Glas scheitern, haben die Kontrolle verloren. Sorry, du willst nur nicht.

      • Was denkt ihr bei diesem Bild?

        Mehr Spendenkampagne als Lebensmittelkauf. Zwei Siegel zum gut fühlen.

        Ansonsten kann ich nicht sagen, ob die Plastikflasche oder der Tetra-Pak die bessere Variante ist, was die Plastikbelastung angeht nehme ich an, dass beides schlecht.

        Bei uns im Ort gibt es noch Milch vom Bauern, zum selbst abholen (mein Favorit), die nächstbeste Variante wären die Supermarkt-Glasflaschen.

  2. Die Gefahr geht von Material mit großer Oberfläche aus, wenn es viel bewegt wird. Die Plastiktüte und das Schneidbrett sind kein Problem.

    Aber die Kleidung ist es. Kleidung aus alten Plastikflaschen hat eine große Oberfläche und durch das tragen einen enormen Abrieb. Weg damit.

    Und natürlich Peta verbieten. Die bekämpfen im Auftrag? der Modeindustrie die Verwendung tierischer Fasern, obwohl die optimal für Bekleidung sind. Die Marge ist bei Plastikkleidung natürlich traumhaft. An die Folgekosten wird nicht gedacht, den Preis zahlen andere.

      • und der Abrieb geht durch jede Kläranlage durch. Nicht gut. Und daran sind praktisch nur Frauen schuld, die kaufen den ganzen China Müll.

        • Für kleine Buben ist Seide nicht so ideal.

          Baumwolle, Leinen und Hanf sind pflanzlich. Grundsätzlich sind sie gut für Kleidung geeignet. Baumwolle braucht allerdings sehr lange zum Trocknen.

          Ob man den Tragekomfort von reiner Schafwolle schätzt, dürfte Geschmackssache sein. Die tendiert halt doch zum Kratzen.
          Textilien aus tierischen Fasern lassen sich meist nur per Hand waschen, weil sie in der Waschmaschine verfilzen oder einlaufen können (hab so mal zwei schöne handgestrickte Pullover ruiniert).
          Pflegeleichter sind geeignete Mischgewebe. Es gibt da sehr angenehm zu tragende Stoffe, die durchaus mit Seide mithalten können.

          • Yak ist eine robuste und pflegeleichte Alternative. Filzt nicht, ist hautverträglich und kann in die Maschine. Man muss halt jemand in der Mongolei kennen.

            Plastik trage ich nicht, auch nicht als Mischung. Und ich trinke nur aus Glas. Ich bin so öko, dass ich schon als Extremist gelte.

    • Natürliche Fasern sind wunderbar 🙂 Bei meinem Berufseinstieg habe ich beschlossen, es mir wert zu sein, mich gut zu kleiden. Es ist schon erstaunlich, was für eine Auswirkung gute Kleidung auf die Menschen um einen herum hat. Jetzt habe ich wenige, aber gute Stücke in meiner Garderobe. Dabei hat es mir besonders Merinowolle angetan, die trage ich aktuell täglich, und sie ist sehr angenehm und auch in Hemden wunderschön.

      Und gerade bin ich auf der Suche nach einer etwas sommerlicheren Garderobe. Hättest du dort eine Material-Empfehlung für mich, die ich dafür mal ausprobieren könnte?

  3. Klingt nicht gut.

    Als letztens die besonders seit 2021 extrem eingebrochenen Lebendgeburtenraten z.B. in Deutschland und der Schweiz dokumentiert wurden, tönte aus den Mainstream-Mündern, dass der maßgebliche Grund dafür die freie entsprechende Willensentscheidung der Frauen gewesen sei. Angst vor Putin, der Tigermücke, wirtschaftlichem Untergang, Wohnungsnot, Pandemien und vor allem schlechtem Klima und Fossilpatriarchat etc. Ich halte das für unplausibel. Der Einbruch war dafür zu plötzlich und massiv.

    Jetzt wird hier offenbar ein anderer Faktor herangezogen, der impliziert, dass Frauen vielleicht doch aus biologischen Gründen nicht gebären, weil u.a. die männliche Spermienzahl nachlässt. Das würde bedeuten: Sie wollen oft schon, können aber nicht mehr so oft gebären. Die Schlangen an den Türen der Wunschkindpraxen müssten bis auf die Straße reichen.

    Wenn verhütet wird oder kein Sex stattfindet, kann die Spermienzahl des Mannes beliebig hoch oder niedrig sein – es wird trotzdem kein Kind entstehen. Um von der Spermienzahl des Mannes auf die Nachwuchshäufigkeit zu kommen, ist doch ein weiterer maßgeblicher Parameter die Kopulationshäufigkeit. Und dann stellt sich überhaupt erst die Frage, ob es eines der Spermien zur Einnistung im weiblichen Ei schafft und dort angenommen wird. Und dann, ob der entstehende Mensch abgetrieben wird oder gar von selbst abgeht.

    Wenn sich mal Rechenkünstler genauer ausschauen, welche faktische Relevanz die Reduktion der männlichen Spermien zum Beispiel um zehn Prozent für den Endpunkt Geburt hat, dabei eben auch die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass ein Spermium aus diesen nicht mehr vorhandenen zehn Prozent überhaupt eine Einnistung erreicht- und dann auch noch bis zur Geburt ausgetragen wird…

    …dann sieht man, dass die Relevanz wirklich mikromal ist. Und dass man mit dem Thema offenbar den Männern auf die Eier gehen will.

    Schon interessant: Die Menschen bekommen plötzlich massiv weniger Nachwuchs, was ja für Säugetiere den eigentlichen Lebensinhalt darstellt – und haben offenbar null Ahnung, warum das so ist und stochern wild im Nebel rum.

    • Wenn die Spermienzahl die Ursache für die geringe Geburtenzahl wäre, weil Frauen es nicht schaffen geschwängert zu werden, dann hätten Frauen sich sicherlich schon öffentlich beschwert und beklagt das Männer nicht mehr gut genug sind und nur noch mit Platzpatronen schießen oder sowas.

      2012

      https://archive.nytimes.com/economix.blogs.nytimes.com/2012/04/19/young-women-are-more-career-driven-than-men-now/

      https://www.cnbc.com/2018/06/25/study-single-american-women-say-career-is-priority-over-having-kids.html

      Vor kurzem hatte ich dazu etwas mit der gleichen Aussage gesehen, finde es gerade aber nicht wieder. Es ist also immer noch so.

      Ich vermute hier tatsächlich eher gesellschaftliche Ursachen. Junge Frauen arbeiten viel mehr und viele denken sich das sie ihre Karriere vorantreiben müssen, man sagt es ihnen ja, auch wenn es oft einfach nur ein Job ist und sie im Grunde einfach nur leben, anstatt irgendwas aufzubauen. Sie arbeiten an ihrer eigenen Unabhängigkeit und erst irgendwann um die 30 fängt dann bei ihnen die Uhr an zu ticken. Wenn sie dann noch keinen festen Partner haben, vergehen noch ein paar Jahre und ab 35 geht es dann mit der Erfolgsaussichten bei Frauen schwanger zu werden, steiler bergab. Auch wollen die meisten Männer keine Familie mit einer Mittedreißig-Frau starten, die sie erst seit kurzem kennen.

      Die Spermienanzahl ist reduziert, aber es sind immer noch mehr als genug.

      • Mir ist vor kurzem ein Artikel untergekommen mit der Headline „How family hurts your career“.

        Wenn wir unsere gesellschaftlichen Prioritäten richtig gesetzt hätten, dann lauteten die Schlagzeilen andersrum: „How career hurts your family“.

      • tatsächlich eher gesellschaftliche Ursachen

        Ja, bei der Langzeitentwicklung sehe ich auch den zentralen Faktor, dass sich Frauen von der Fortpflanzung in ihren fruchtbarsten Jahren entfernt haben, um die männlichen Lebenspläne nachzuäffen.

        Bei der Kurzzeitentwicklung seit 2021 mit dem wirklich in vielen Ländern zeitgleichen massiven Einbruch der Fertilität vermute ich aber ein zentrales biologisch beeinflussendes Ereignis – und eben nicht eine supranationale Synchron-Laune der Frauen.

        Und dass man dafür jetzt ernsthaft via Mikroplastik den Mann und sein Sperma in die Verantwortung für das Aussterben zerren will, passt in die feministisch-neurotische Argumentationskette, die womöglich aus der nicht adäquaten Nutzung des Gebärapparates und das dazugehörigen Hormonhaushaltes entspringt.

        • Bei der Kurzzeitentwicklung seit 2021 mit dem wirklich in vielen Ländern zeitgleichen massiven Einbruch der Fertilität vermute ich aber ein zentrales biologisch beeinflussendes Ereignis

          „Zentrale biologisch beeiflussende Ereignisse“ halten sich nicht an Ländergrenzen.

          • halten sich nicht an Ländergrenzen

            Natürlich geht das. Man kann massenweise Injektionen verabreichen. Die Auswirkungen können erheblich und zentral biologisch beeinflussend sein. Und betreffen nur die, die entsprechend behandelt wurden innerhalb von Landesgrenzen.

            Deswegen ist ja in Afrika „Long-Covid“ weitgehend unbekannt.

          • Die bekommen auch rund 10-20 Jahre weniger Lebenserwartung als zum Beispiel in Deutschland.

          • Sie kompensieren die geringere Lebenserwartung durch die höhere Spermienanzahl und die höhere Kinderanzahl schon mehr als nur gut.

          • Würdest du 10-20 Jahre deiner Lebenserwartung gegen höhere spermienzahl und mehr Kinder tauschen?

          • @Frogorek

            Bei einer durchschnittlichen Spermienzahl von 39 Millionen pro Ejakulat stellt sich doch eher die Frage, ob die Eizelle rumzickt, dass sie kein Spermium aufnimmt und einnistet.

            Selbst bei 20 Millionen hätte sie noch eine überaus große „female choice“.

            Der Einfluss der Spermienreduzierung auf faktische Kinderlosigkeit ist doch eher zu vernachlässigen.

            https://www.uniklinik-ulm.de/aktuelles/detailansicht/die-grenzwerte-fuer-ein-spermiogramm-wurden-von-der-who-aktualisiert.html

            Warum wurden 2021 von der WHO die Durchschnittswerte eigentlich nach nach oben verändert?

  4. Micro- und Nanoplastik, mir drängt sich immer die Frage auf, ab wann es denn nicht mehr als Plastik wahrgenommen wird, sondern komplett in seine Moleküle zerfallen ist, dass es zerfällt, scheint ja gegeben.

    Aber schön, dass wenigstens die Art der Plastik mal ermittelt wurde. Jetzt muss nur noch geklärt werden, von wo es kommt und ob und wie es den Körper wieder verlässt (dass es sich ansammelt kann ich mir irgendwie nicht vorstellen).

    Wir trinken gar nicht aus Plastikflaschen, um Tetrapaks kommt man aber nicht drumherum, ob die Plastik enthalten, weiß ich nicht, hängt wahrscheinlich vom Hersteller ab.

    Interessant wäre auch, einen wie großen Anteil Staub hat, insbesondere der von Kleidung, die ja heutzutage oft einen gerüttelten Anteil Kunstfasern enthält. Ich staune immer, wieviele Flusen man aus dem Flusensieb des Trockners holt, nach nur einem Trocknungsvorgang. Wenn man das Zeug einatmet und es gelangt über die Lungen in den Blutkreislauf, muss man ganz andere Maßnahmen treffen, als wenn es nur über die Nahrung in den Körper gelangt.

    Ob und was die Spermien reduziert, ist nochmal eine andere Frage, das kann genausogut am zunehmenden Körperfettanteil liegen, einem Mangel an Vitamin D (enge dunkle Stadtwohnungen) etc. mehr als Korrelationen wird man da vermutlich nicht finden können. Na, mal abwarten.

    • Wir sind ja durch die Bronchialsekrete und den komplexen Verdauungstrakt ziemlich gut geschützt gegen dort eintretende Fremdsubstanzen. Zum Beispiel besteht der sog. Feinstaub, der die Fahrverbote und andere Maßnahmen nach sich zieht, zu einem erheblichen Teil aus Blütenpollen. Selbst den Sahara-Staub von letztens huste ich ab, und er sammelt sich nicht in meinen Hoden.

      Mit unserem Verdaungstrakt können wir sehr gut zwischen gut und schlecht unterscheiden. Nicht mal an scharfkantiger Haferkleie sterben wir.

      Übel wird’s, wenn Stoffe direkt als Injektion in den Körper gelangen, weil dann unsere Schutzmechanismen umschifft werden. Komisch, dass diese Eintrittsform von Fremdstoffen geradezu glorifiziert, während das Plastik hier als bedrohlich für den Fortbestand der Menschheit dargestellt wird.

      Das widerspricht sich – und dann deutet es meistens auf Ideologie und Interessengeleitetheit.

      • Blütenpollen sind viel größer als Feinstaub (PM2,5 und kleiner), weshalb Blütenpollen i.d.R. bereits in den oberen Atemwegen ausgefiltert werden. Die kannst du tatsächlich raushusten.

        Feinstaub hingegen dringt in die kleinen Atemwege und Alveolen ein und lagert sich dort ab. Die ganz kleinen Partikel gelangen teilweise auch in den Blutkreislauf.

    • Ich bin echt kein Experte, aber das Zeug wirkt ähnlich wie Östrogen, ist also für Männer schlimmer. Ähnlich sieht es aus, wenn Hormone aus der Pille ins Trinkwasser geraten.

      Bin hier auch mal nder Meinung, dass es gut ist, dass man hier mal Männer sieht. Normal wird Männergeaundheit ja immer ausgeblendet.

  5. Ich denke, dass Mikroplastik eine Erfindung von Feministinnen ist. Damit können sie sich an Männer rächen und so selektieren, dass nur die reichsten (die mit wenig Plastik, aber edlen Stoffen in Berührung kommen) den schönsten Weibchen zur Verfügung stehen. Damit wird eine neue „Herren-“ oder besser „Frauchen-Rasse“ gezüchtet.

    *p.s. ist natürlich ironisch gemeint, aber zuzutrauen wäre es den rachsüchtigen Sitzpinklerinnen schon.

  6. Diese Themen um chemische Belastung durch Umweltgifte schwirren ja seit RFK Junior als Kandidat gegen Biden und Trump losgelassen wurde wieder vermehrt durch die Medien. Es wird auch immer eine Verschwoerungstheorie mit angeheftet, dass man die Auswirkungen wissenschaftlich nicht untersuchen darf, weil sonst die Karriere zuende ist (so wie wenn man Impfschaeden statt „long COVID“, oder den Nutzen des CO2 statt Klimadingens untersucht).

    Es gibt ja zu keinem medizinischen Problem wirklich aussagekraeftige Untersuchungen und Langzeitstudien ohne Vorab-Bias und mit mindestens 100.000 repraesentativen Teilnehmern, deren Parameter man ausreichend dokumentiert hat. Metastudien, die zig kleinere Studien zusammenfassen ersetzen das nicht wirklich. Und die Statistik-Turnerei, die dabei stattfindet ist oft abenteuerlich. Pubmed ist voll von diesem Muell.

    Deswegen frage ich mich immer bei einem gerade gehypyen medizinischen Thema, welche politischen und wirtschaftlichen Interessen dahinter stecken koennten. Wem ist damit gedient, wenn Mikroplastik zum grossen weltweiten Problem erklaert wird? Wahrscheinlich die selben Leute, die sich gerne mit grossen weltweiten Problemen beschaeftigen, von denen sie wenig verstehen, aber fuer die sie grosse weltweite „Loesungen“ im Aermel haben.

    Es gibt eine Korrelation zwischen dem Reichtum einer Gesellschaft und der Kinderzahl, und zwar seitdem man Geschichte aufschreibt. Die Kausalitaeten sind immer noch weitgehend Spekulation. Vielleicht sind es psychologische Faktoren, die wir uns nicht erklaeren koennen, vielleicht produzieren wir durch technologische Fortschritte, welche den Reichtum erzeugen, immer wieder unabsichtlich andere Umweltgifte (denke an die Bleirohre in Rom), welche ggf. evolutionaere Auswirkungen haben (d.h. nur die resistenten Organismen pflanzen sich weiter fort).

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