Selenskyj, Krieg und moderne Männlichkeit

Ein Artikel über Selenskyj und Männlichkeit:

Natürlich hat Kampf immer etwas heroisches. Und es ist ein klassisches Element intrasexueller Konkurrenz gerade unter Männern. Dazu ist es ein klassischer Kampf der Guten gegen die Bösen, eine David gegen Goliath. Dazu noch mit einer übergeordneten Bedrohung durch die Atomwaffen, die es noch mehr zu einem Kampf „Wir gegen den Aggressor“ haben.

Ich habe keine Ahnung, ob es ein modernes Männerbild ist, aber es ist natürlich eine klassische Rolle:

Er ist der Anführer, der sich für das Wohl der Gruppe einsetzt und dabei den Gefahren nicht ausweicht. Er hat dabei ein gewisses Charisma, das zum Teil auch gerade daraus kommt, dass er erklärt, dass er bei seinen Leuten bleibt und dabei einen entschlossenen Willen zeigt, sich der Gefahr zu stellen und trotz Übermüdung und Gefahr die Haltung bewahrt. Er hat ein „ich bin einer von euch und nichts besseres, ich kämpfe mit euch zusammen“ was eine sympathische Eigenschaft eines Anführers sein kann und ihn besonders hervorheben kann. Jemand, dem man den Anführer abnimmt, obwohl er sich selbst nicht besonders hervorheben will, einfach weil er die Rolle ausfüllt.

Das passt sehr gut zu einem Mann, es bedient klassische Anführereigenschaften und es wäre interessant wie eine gleiche Frauenrolle ankommen würde. Ich befürchte die Rolle ist nur zum Teil zu übertragen.

Ist da etwas modernes dran?  Ich denke es ist eine Rolle so alt wie der Mensch. Aber bei dem überzogenen Männerbild, welches mitunter verbreitet wird, mag seine Bescheidenheit und Bodenständigkeit in der Rolle von einigen für modern gehalten werden.

Vielleicht ist das das Mißverständnis: Er will natürlich Hilfe in einer verzweifelten Lage: Er steht mit einem Land gegen eine Armee, die man für die zweitmächtigste der Welt gehalten hat und von der man meinte, dass sie den USA gewachsenen war, die aber selbst wenn man das abzieht, was anscheinend eher Propaganda war, an Gerät und Leuten den Kräften der Ukraine rein an Zahlen haushoch überlegen war und ist.

Das interessante ist  – auch wenn ich kein Experte für alle seine Äußerungen bin – dass er es eben nicht in einem ängstlichen Ton macht, sondern so wie ich es wahrnehme mit der Aussage „Wenn ihr wollt, dass Russland gestoppt wird und wenn ihr den Tod vieler Unschuldiger verhindern wollt, dann unterstützt uns mit Waffen, aber wenn ihr das nicht macht, dann werden wir – mich eingeschlossen – dennoch bis zum letzten Kämpfen und niemals aufgeben“. Und natürlich ist das eine Form von klassischen Heldentum. Vielleicht sogar eine der klassischsten Formen – es ist der alte Kampf gegen den übermächtigen Gegner entgegen aller Chancen und unter Missachtung der Gefahr für einen selbst, weil es das Richtige ist, ihn nicht gewinnen zu lassen.

Das wird vielleicht auch nicht verstanden im modernen feministischen Männerbild: Er zeigt durchaus Gefühle. Eben Ärger darüber, dass andere sein Land nicht unterstützen. Müdigkeit. Resignation. Aber eben auch Stolz und Mut.

Und natürlich wird er hier auch angegriffen. Er ist nicht der Aggressor. Wie will man von ihm erwarten gewaltfrei zu kommunizieren? Wobei er ja insoweit Gespräche angeboten hat.

Jetzt klingt es sicherlich etwas so als habe ich mich durch den Text etwas in eine Heldenverehrung Selenskyjs reingesteigert, aber darum geht es mir gar nicht. Es ist schlicht die Erkennung der klassischen Figur und eine gewisse Abneigung die Reaktion auf einen Angriffskrieg mit „moderner Männlichkeit“ abgleichen zu wollen und da Unstimmigkeiten finden zu wollen.

Ja, natürlich kann man darüber reden, dass das unfair den Männern gegenüber ist. Man könnte anführen, dass er dann eine allgemeine Wehrpflicht hätte ausrufen sollen, inklusive der Frauen. Aber natürlich ist dies keine akademische Debatte über die Einführung der Wehrpflicht für alle, für die man gerade einmal ein paar Monate Zeit hat und in Feuilletonbeiträgen über die Pro- und Cons diskutieren kann. Sondern um einen aktuellen Angriffskrieg, gegen den Mann sich verteidigen muss. Das schränkt die Möglichkeiten eben etwas ein und man konnte wahrscheinlich auch nicht gerade neue Gesetzte machen oder eine Verfassungsänderung oder was immer auch erforderlich ist, um auch Frauen einzuberufen. Hätte man nur auf Freiwillige setzen können und die Männer, die nicht wollen ausreisen lassen können? Sicherlich, aber ich halte es in einer aktuellen Kriegssituation durchaus für vertretbar.

Es ist auch Sicherlich keine „problematische Seite Selenskyjs, ich vermute mal, dass das in Deutschland oder mit einem anderen Anführer, der sich für Widerstand entschieden hätte anders gewesen wäre.

Kurz gesagt: Der Artikel kommt mir etwas undurchdacht vor. Er scheint irgendwie anhand von Männerbildern etwas kritisieren zu wollen ohne die besondere Lage wirklich zu beachten.

 

67 Gedanken zu “Selenskyj, Krieg und moderne Männlichkeit

  1. „Der Artikel kommt mir etwas undurchdacht vor. Er scheint irgendwie anhand von Männerbildern etwas kritisieren zu wollen ohne die besondere Lage wirklich zu beachten.“
    Das passt eigentlich für alle Texte von weiblichen Spiegel-Kolumnisten. 🤔

  2. „Bietet Selenskyj womöglich einen Ausweg aus der Krise der Männlichkeit, wie die Publizistin Jagoda Marinic schrieb?“

    Männer reden über die Welt. Frauen reden über Männer.

    • Männer reden über die Welt. Frauen reden über Männer.

      Das war aber mal stärker. Im Moment empfinde ich es so, dass Frauen gerne auch über die Welt reden und die Bestimmungshoheit über das Geschehen haben wollen. Sie bestimmen, wer und was gut und böse ist, nehmen aber in der Realität natürlich nicht teil, wenn es wirklich notwendig wird.

      Was das angeblich moderne Männerbild von diesem Typen bedeutet, zeigt sich allein schon daran, dass er Männern die Flucht aus dem Kriegsgebiet untersagt.
      Damit steht er für eine archaisches Geschlechterbild, das sich immer klarer in der aktuellen Feminismuswelle wiederspiegelt: Der Mann geht in den Kampf, sorgt unter Einsatz seines Lebens für Sicherheit und kümmert sich um die Versorgung von Frauen und Kindern.

      Was sich aber geändert hat, ist die Aufgabe der Frau in der Gemengelage. Sie wird zwar weiterhin versorgt und beschützt, aber nicht mehr durch einen konkreten Mann, dem sie im Gegenzug die Reproduktion ermöglicht und mit ihm gemeinsam Nachwuchs produziert.

      Im modern-archaischen Geschlechterreigen muss die Frau nicht mehr diese Gegenleistung erbringen. Sie wird durch die Gesellschaft versorgt und geschützt. Und wenn sie für sich alleine gerne Nachwuchs möchte, dann werden die Ressourcen dafür von den Männern anonym erarbeitet und gewährleistet. Da er keine Gegenleistung mehr erhält, ist der Mann ein moderner Arbeitssklave.

      Und in all dem bestimmen die Frauen über die Geschicke der Männer, über die moralische Einordnung von deren Taten. Ob als Verteidigungsministerin, Frauenministerin oder mittels feministischer Außenpolitik. Ob als Schiedsrichterin auf dem Fußballplatz, als Kommentatorin im ÖRR oder im Spiegel.

      Mehr Matriarcht geht nicht.
      Und die Pudel machen artig „Platz“ vor ihrem Frauchen und träumen von einem Leckerli. Dieser Traum wird zu ihrem einzigen Lebensinhalt. Und nur ganz wenige bekommen wirklich mal ein Leckerli.

      • Der Spruch ist halt älter. Heute finden Feministinnen zielsicher die Ursache von Finanzkreisen, für den Klimawandel, für der nicht gelingenden Eindämmung von Corona oder eben den Krieg in der Ukraine in der Männlichkeit. Würden Männer doch nur… dann hätten wir die Probleme nicht.

  3. Beim Spiegel mag man eben nur feige, hinterfotzige, niederträchtige, aber dafür umso grosskotzigere Verrätertypen…. mitr anderen Worten: man steht ganz der SPD nahe.

      • Eine echte Heldin für den „Spiegel“ und die Deutschen – und genau die Antithese von Selenskyj – ist die Ministerin Anne Spiegel…… die vertritt all die feministischen und so überaus geschätzten progressiven Werte:

  4. Ich habe längst nicht alle Details verfolgt, aber auf mich macht Selenskyj den Eindruck, als hätte er durch sein Schauspielrolle den Realitätsbezug verloren. Was in einer Fernsehserie funktioniert, muss nicht in der Wirklichkeit funktionieren.
    Seine Erpressungsattitüde „Helft uns, liefert uns Waffen, sonst seid ihr böse und schuld an unserem Tod“ empfinde ich nicht als sympathisch, und ganz bestimmt nicht als besonderen Ausdruck von Männlichkeit.

    • Sehr gut analysiert
      Er ist schlicht ein Vollpfosten, der Stolz ist bei Onkel Sam mitspielen zu dürfen, und nicht checkt, daß Onkel Sam ihm in dem Spiel die Rolle des Bauernopfers zugedacht hat. Dumm nur das es nicht er selbst ausbaden muss, sondern die zum Kampfdienst gezwungenen Männer und alle die, die bei Nato-Kriegen üblicherweise nonchhalant als Kollateralschäden abgeschrieben werden.

    • Stimmt, der Aspekt dass er Schauspieler ist und als solches vermutlich seine Auftritte sehr genau plant scheint mir interessant zu sein. Kennt jemand die Serie? Gibt es da einen Krieg? Fände ich lustig das mal gegenüberzusetzen.

    • „Seine Erpressungsattitüde „Helft uns, liefert uns Waffen, sonst seid ihr böse und schuld an unserem Tod“ empfinde ich nicht als sympathisch“

      Das kann natürlich auch gar nicht sympathisch sein! Die Frage ist nur: hat er Recht oder nicht? Und da muss man feststellen: er hat recht. Es war insbesondere die deutsche Politik, die sich einseitig und ganz auf die russischen Energie verlassen wollte und uns daher vollkommen in die Abhängigkeit von Putin gesteuert hat und nun in heimtückischer Weise versucht hat, die Fähigkeit der Ukraine sich zu verteidigen untergraben und sabotiert hat, schon unter Kanzlerin Angela Merkel noch.

      Die Schuldigen sind nicht „wir“, sie heissen Merkel, Scholz, Steinmeier, Schröder und Trittin.

      Wenn man an diesen Politikern festhält macht man sich schuldig! Die haben Blut an den Händen.

      • Schuldzuweisungen sind kontraproduktiv. Wenn man nach den Ursachen sucht, muss man feststellen, dass viele Verantwortliche auf allen involvierten Seiten Fehler gemacht haben.
        Im jetzigen Stadium ist es nicht wichtig, wer „recht“ hat, sondern nach Lösungen zu suchen, um mit möglichst geringem weiteren Schaden aus der ganzen Situation herauszukommen.

        • Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: ein Heer ausheben, Krieg erklären und Putins Regime beenden. Etwas anderes als eine militärische Lösung dürfte nicht mehr in Frage kommen.

          Wir hätten es billiger haben können, mit einer Instant-Nato-Mitgliedschaft der Ukraine im Dezember.

          Die Kosten steigen, je später wir entschlossen handeln.

          • Heer ausheben, Krieg erklären und Putins Regime beenden

            Liest du dir auch manchmal noch durch, was du so schreibst? Reflektierst da ein bisschen drüber? Versuchst mal einzuschätzen, wieviel von deinen Posts auf unaufgeregten, rationalen Argumenten und Abwägungen basiert? Und wieviel auf Emotionen?

          • „ Liest du dir auch manchmal noch durch, was du so schreibst? “

            Das frage ich mich auch manchmal, besonders hier. Aber hey: Zwar sind alle unsere Städte (durch Atomraketen) zerstört* und hunderte Millionen tot*, aber wenigstens ist der Putin weg! Das ist doch schon was! Jetzt müssen wir uns nur noch des Xi Jinping annehmen. Mehr zerstört werden kann ja eh nicht mehr!

            *Hauptsache es ist kein Weltuntergang…

          • PS: Hier zeigt sich auch, dass beide Extreme ähm extrem sind. Androsch will, dass Russland einen Berg in den USA sprengt, was garantiert nicht als offene Kriegserklärung ausgelegt werden wird (oder die zumindest keine Atomraketen einsetzen werden), und Alex will Putin direkt angreifen, der dann garantiert nicht zu Atomwaffen greifen wird…

          • @anorak2
            „ Zum Glück hatten solche Leute im Kalten Krieg nicht das Sagen…“

            Das kannst du wohl sagen! Das ist wohl wieder einer dieser Fanatiker, die lieber alle tot sehen wollen, als dass „die Bösen“ überleben. Die begreifen einfach nicht, dass der Zweck nicht die Mittel heiligt! V.a. Dann nicht, wenn niemand von den Mitteln profitiert, noch nicht mal „die Guten“.

            Anm.: Wer so denkt, gehört für mich nicht zu den Guten! Aber sie selbst glauben das. Immer.

    • Die Erpressungsattitüde finde ich auch unsympatisch, und ich habe auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit seiner Politik, sein Land zu Klump schießen zu lassen. Aber davon ab finde ich auch, dass er jetzt im Krieg (bisher, sind ja erst zwei Wochen) einen „guten Anführer“ gibt, der den Widerstandswillen seines Landes stärkt.

      • Glaubst Du ernsthaft, dass der wirklich noch da ist? Selenskyj ist Schauspieler, kein Bekloppter. Der sitzt schön in einer schicken Villa auf Bali, schlürft Margaritas und hat ein Zimmer mit einem Greenscreen.

        • Das weiß ich nicht, aber er erweckt den Anschein. Für die Außenwirkung ist allein das bedeutend. („Im Kreml brennt noch Licht, Genosse Stalin schläft noch nicht…“)

      • Ist das klug? Er reitet sein Volk nur immer weiter hinein, ohne die Möglichkeit eines gesichtswahrenden Rückzugs zu lassen.
        Von einem umsichtigen Anführer sollte man erwarten, dass er nicht ohne Rücksicht auf Verluste mit dem Kopf durch die Wand will. Ich fürchte durch seine Selbstüberschätzung und Machiavellismus wird er eine so weit noch möglich glimpfliche Auflösung des Konflikts verhindern. Um als das Leid zu beenden, müsste er viel geschickter und kompromissbereiter agieren.

        • Naja, unter der Prämisse, dass er unbedingt Widerstand leisten will bis zum endgültigen Sieg, ist sein Verhalten das eines „guten Anführers“. Das meinte ich. Aber Du hast natürlich Recht, wenn er sich auch den Weg des Kompromisses offenhalten will, erschwert sein Verhalten diesen Zugang. Und wenn er das Leid einfach nur beenden möchte, wäre Kapitulieren sowieso das Beste. Thomas Fischer schrieb vor kurzem: „1000 lebende Besiegte sind besser als 1000 tote. Und anders als der Tod halten Siege nie ewig.“

        • Was soll er tun? Kann er, auch wenn er Präsident des Landes ist, Teile der Ukraine sozusagen verschenken? Gibt es ein einigermassen akzeptables Angebot von Russland? Ich glaube nicht, dass Putin schon bereit ist, einen Verhandlungsfrieden anzustreben. Im Prinzip laufen seine Forderungen, soweit sie öffentlich gemacht wurden, nach wie vor auf eine Kapitulation der Ukraine hinaus, auch wenn das Wort „Kapitulation“ natürlich vermieden wird.
          Soweit bekannt:
          Demilitarisierung = Abgabe der Waffen
          Entnazifizierung = Einsetzung eines Marionettenregimes und Verhaftung / ev. Exekution der Eliten, sofern nicht russlandfreundlich

          Und was kriegen die Ukrainer? Das Angebot, über Sicherheitsgarantien zu verhandeln (das ist doch in Anbetracht der bereits bestehenden Garantien, die von Putin missachtet wurden der reinste Zynismus)

          Es wird militärisch entschieden. Nicht durch Diplomatie. Nur falls Russland das totale Desaster erlebt (ein Desaster ist es, aber die Ukrainer sind trotz allem unterlegen), wird die Ukraine als eigenständiger Staat bestehen bleiben, der nicht von Putins Gnaden abhängt. Und falls Putin kein eindeutiger militärischer Erfolg gelingt, wird er wahrscheinlich eskalieren, anstatt ein Versagen einzugestehen.

          • Tja .. was er kann er noch tun? Die Optionen gehen ihn immer mehr aus.

            Was ich mich frage, ist, warum er es überhaupt soweit hat kommen lassen?
            Warum hat sich die Ukraine nicht – nach Vorbild der Schweiz – mit einer neutralen Rolle zufrieden gegeben? Freundliche Beziehungen zum Westen, freundliche Beziehungen zu Russland, Wirtschaftskooperationen mit beiden Seiten. Die Ukraine hätte zu einem florierenden Wirtschaftswunderland werden können.
            Stattdessen diese Fixierung, unbedingt der NATO beitreten zu wollen.

            Kohl hatte es Gortatscho einst versprochen (allerdings nur mündlich), dass es keine Osterweiterung der NATO geben würde. Seither sind Polen, Baltikumsstaaten und zimelich alle früheren Ostblockstaaten dennoch beigetreten.
            Kein Wunder, dass sich die Russen immer mehr bedroht und in die Enge getrieben sahen, als auch noch die Ukraine als letzter Pufferstaat beitreten wollte. Die müssen sich allmählich mit dem Rücken zur Wand gefühlt haben (womit ich Putin’s Einmarsch keinesfalls rechtfertigen möchte).

            Ich fürchte, inzwischen wird es nicht mehr genügen, wenn Selenskyj den Russen verbindlich zusagt, dass die Ukraine nicht der NATO beitreten wird. Er wird zu weiteren schmerzhaften Zugeständnissen bereit sein müssen. Oder will er stattdessen wirklich kämpfen bis zum bitteren Ende, bei dem dann wirklich alle nur verloren haben?

          • @Anne
            Nicht in der Nato zu sein bedeutet für Osteuropa, durch Russland vergewaltigt zu werden. Die Ukraine beweist das. Sie hat ihre Atomwaffen abgegeben, sie hat einen Vertrag mit Russland zur Garantie der Grenzen abgeschlossen, sie ist weder in der EU noch in der Nato. Und genau deshalb, hat der Russe sich getraut, die Ukraine mit Gewalt zu nehmen.

          • Man merkt, dass hier überwiegend Menschen aus Westdeutschland schreiben. Die Nonchalance mit der der Ukraine empfohlen wird sich Russland zu unterwerfen. Es gibt Menschen, die ziehen Zivilisation der Barbarei vor. Und diese Menschen kämpfen statt zu kapitulieren.

          • @Anne
            „Was ich mich frage, ist, warum er es überhaupt soweit hat kommen lassen?“

            Ganz einfach: weil er ein siegessicherer Eroberer ist, der vor hat, ganz Europa unter seine Knute zu bekommen. Die Ukraine ist erst der Anfang sein, zum Warmlaufen.

    • Die Ukraine ist im Krieg, in einem Krieg, in dem sie trotz erstaunlicher Widerstandskraft und einigen militärischen Erfolgen unterlegen sind. Ich finde es ein bisschen schräg, implizit zu erwarten, dass er in dieser Situation auf westliche Befindlichkeiten Rücksicht nimmt.

  5. Ich denke man verlangt zu viel, wenn man erwartet, dass die Autorin das Wort „modern“ sinngemäß einsetzt. Sie meint hier schlicht „gut“.
    Daher spielt es für Sie keine Rolle ob das Verhalten uralt und wohlbekannt ist. Was sie erkannt hat, ist dass das Verhalten von dem Kerl nicht gut zu dem passt, was Feministen gemeinhin so fordern (keine Gewalt, Gleichbehandlung etc)., weil sie es aber trotzdem gut findet muss eine entsprechende positive Markierung her –
    Es wird auch das eigene Modell nicht aufgrund dieser neuen Erkenntnisse überarbeitet, einfach ein passender Aufkleber aus dem Sortiment von Danischs Doppelbegriffen dran- und das Weltbild passt.
    Es gibt da kein Streben nach Erkenntnissen sondern nach Konsistenz.

    • Jetzt erklär uns doch mal, lieber Alex, warum es ganz in Ordnung ist, dass Israel die Sanktionen gegen Russland nicht mitträgt. Sonst bist du ja schnell mit der Verdammung für alle Zeiten zur Hand. Und hier? Ich warte.

      • Die Standarderklärung ist, dass die Israelis vor den Russen kuschen müssen, da sie ja in Syrien für Assad kämpfen und man froh drüber sein kann, dass man ab zu zu mal ein paar iranische Hesbollah-Lieferungen nach Libanon bekämpfen kann. Halte ich eher für abwegig.

        Plausibler ist jedoch, dass die neuen arabischen Verbündeten und deren Verstrickung in OPEC das bedingen. Die Biden Admin favorisiert den Iran und das erzeugt viel Widerwillen bei den Arabern, die dann mit den Israelis die Russen nur halbherzig oder gar nicht verdammen wollen.

        Weiterhin kann die israelische Haltung durch den Druck Europas, insbesondere Deutschlands erzeugt worden sein, die so nicht so alleine dastehen. Deshalb war Bennett dann auch gleich zu Scholz weiter gereist — weshalb ich ihn oben auch als seinen Laufburschen bezeichnete.

        Es kann auch eine Mischung aus alledem sein! Ich habe da keinen Durchblick. Die Rolle Israels hier scheint mir jedenfalls sehr dubios und wirkt wirklich nicht vertrauenserweckend.

        Übrigens ist dieser Axios-Artikel schwer unter Beschuss geraten und es wird alles verneint, dass Bennett Selensky irgendwie auch nur nahelegt hätte aufzugeben! Vom Gefühl her würde ich sagen, dass dies nur nachträgliche Schadensbegrenzung ist.

  6. Steigende Energiepreise kosten private Haushalte 30 Milliarden Euro

    https://www.welt.de/wirtschaft/article237482651/Kriegsfolgen-Steigende-Energiepreise-kosten-private-Haushalte-30-Milliarden-Euro.html

    Ich hoffe, dass es besonders die Leute trifft, die diese Regierung gewählt haben! Die haben es verdient, dass sie jetzt bezahlen für ihre politische Wahl.

    „bleibe vielen Verbrauchern nichts anderes übrig, als ihren Konsum einzuschränken“

    Als allererstes sollten die Staatsausgaben radikal runtergefahren werden! Die Selbstverwirklichung machtgeiler Politiker, ihre eitlen Weltrettungspläne, sollten absolut vorbei sein …..

  7. Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich hab in der Schule Bilder gesehen, wie Deutschland das letzte Mal aussah, als „demokratisch“ gewählte Politiker Krieg gegen Russland eine prima Idee fanden.

    Dass da jetzt jeder vom Umweltaktivisten bis zu bekloppten Feministinnen auf den solidarischen Zeitgeist-Zug aufspringt, ist klar, aber das ist nur die Steigerung von widerwärtig.

    Ich wüsste auch nicht, warum irgendeine Unterhaltung darüber nicht vollkommen müßig sein sollte, nach 16 Jahren Frauen ist ja nun die Schwangeren-Panzerbrigade „Sternchen*in“ wegen fehlender Feinstaubplaketten sowieso nicht einsatzbereit. Man könnte also einfach gleich eine rote Flagge auf dem Reichstag hissen – das Parlamentgebäude in Kiew hat keinen echten Namen, das heißt nur „Parlamentgebäude“. Echte Männer wissen nämlich auch, dass sie sich nicht in eine Schlägerei verwickeln lassen, die sie sowieso verlieren werden. Das ist nur toxische Weiblichkeit, solche Vollidiotie als Heldentum zu framen.

    Mal abgesehen davon ist Krieg, da stirbt die Wahrheit zuerst. Ich glaube Medienberichten also nur genau dann, wenn die russische und die westliche Propaganda das gleiche sagen, und die Schnittmenge ist in etwa, dass russische Truppen gerade die Ukraine erobern/befreien. Das ist der Untschied zwischen einem Risiko-Brettspiel von vor und nach 1980. So ziemlich alles übrige ist reine Propagada.

  8. Mal andere Frage, weil Chistian ja insinuiert, dass das in Deutschland „anders aussehen würde“ – gibt es hier im Forum auch nur eine Person, die bei einem Enmarsch der Russen Opas alte 98k aus dem Keller holen und putzen würde, um Russen zu erschießen? Weil – selbst wenn ich das wollte, wofür ich keinen Grund sehe, hab ich keine 98k im Keller. Mein Bekannter aus Kiew hingegen – sagen wir es mal so: Er hat sein Whatsapp-Profilbild um eine ukrainische Flagge ergänzt und sich in seinem Keller fotografiert. Sieht in etwa so aus wie bei Onkel Bob in Terminator II.

    • „gibt es hier im Forum auch nur eine Person, die bei einem Enmarsch der Russen Opas alte 98k aus dem Keller holen und putzen würde, um Russen zu erschießen“

      Ja. Ich.

    • Gute Frage. Ich zweifle immer mehr, ob ein stolzer und gewalttoleranter Russe nicht die bessere Wahl für mich persönlich wäre, wenn ich als Alternative ein System habe, das wie in einem nie enden wollenden prämenstruellen Syndrom ein woke-matriarchales Repressionsgefüge ausbaut, das alles einem vordergründigen und inflationären Moral-Signaling unterwirft und damit den Bach runtergehen lässt.
      Denn dieser Russe wäre für mich nachvollziehbar und verständlich. Oft wäre er wahrscheinlich sogar verbindlich.
      Das ist nicht so, wenn Launen in einem Staatsfeminismus über Leben und Zukunft bestimmen.

      Wenn ein russischer Autokrat einen Panzer besteigt und sich fotografieren lässt, dann gibt mir das ein authentischeres Gefühl, als wenn das eine Lambrecht macht.
      Dem würde ich vermutlich eher mein Leben anvertrauen als ihr. Was natürlich auch damit zusammenhängt, dass ich als weißer, deutschstämmiger Penis-Holder von ihr keine Hilfe und Unterstützung erwarten kann.
      Laut SPD soll ja sowas wie ich „überwunden“ werden. Bislang wohl ohne Waffen – aber wenn da doch jetzt 100 Mrd. gedruckt werden, kann man mich ja irgendwo in den Schützengraben stecken, so dass andere mich „überwinden“. Dann bleiben die feministische Hände weiter blitzeblank.

      Die Frage ist wirklich schwer zu beantworten – aber ich habe eh keine Waffen im Keller.

  9. Das ist doch ganz einfach. Männliuchkeit erscheint auf einmal positiv bestetzt, das darf natürlich nicht sein. Männer sind Schweine, Männlichkeit ist grundsätzlich toxisch.

    Als wenn es einem etwas nutzen würden, weinen zu können, wenn die Russen kommen.

  10. Moralisch kann man allerdings auch in Frage stellen, wie sinnvoll es ist, Laien in den Krieg zu schicken, die mit Molotov-Cocktails Panzer bewerfen bzw. erst einmal in einem 2 Stunden Crashkurs den Umgang mit einer Waffe lernen sollen. Auch die Generalmobilmachung bis 60 wäre zumindest nach deutschem GG so nicht möglich, wenn hier einmal ein anderer Staat angreift. Was bei den Jubelarien auf Selenskyi zu kurz kommt ist, dass er ja ausgebildeter Schauspieler ist, und natürlich weiß, mit den Medien zu spielen… Gerade die Anhimmelung der deutschen linksliberalen Presse und der Linken ist schon ziemlich schräg, wenn man bedenkt, welchen Rückhalt die Bundeswehr in unserer Gesellschaft hat (vor ein paar Jahren wurde z.B. debattiert, ob Soldaten in Uniform wirklich umsonst Zug fahrfen sollen dürfen) . Ich bezweifele , dass die heutigen jungen Männer mit ihren Dutts und Selbstfindungslebensläufen in der Lage sind, Deutschland zu verteidigen, während alle, die zur Bundeswehr gehen, ja ohnehin als Unterschicht und „Deppen“ angesehen werden.

    • Du meinst also keine *selbstverschuldete* Krise, sondern ein auferlegter Betrug, bzw ein Verrat…..

      Jo, das passt. Die Verräter wollen ihr Handeln verbergen und reden daher von einer Krise, als sei die vom Himmel gefallen. Genauso redet Putin auch nicht vom Krieg, sondern von einer Spezialaktion.

      Der selbstherrliche Sexismus braucht eben ein Opfer, damit sich die Sexisten toll fühlen können, die Männer.

  11. Richtig, genauso empfinde ich es auch: „Der Artikel kommt mir etwas undurchdacht vor. Er scheint irgendwie anhand von Männerbildern etwas kritisieren zu wollen ohne die besondere Lage wirklich zu beachten.“

    Männer führen und beschützen. Das tut Selenskyj.
    Und toxische Männlichkeit ergießt sich in Gewalt, Bösartigkeit, Faschismus, Amoralität und Rücksichtslosigkeit.

    • Frauen können nicht gewalttätig, faschistoid, amoralisch und rücksichtlos sein?

      Wenn nämlich doch, macht es keinen Sinn, all das Männern als toxisch in die Schuhe schieben zu wollen. Und vielen Dank, dass du den Jungs ein Dolch im Genick bist.

    • „Und toxische Männlichkeit ergießt sich in Gewalt, Bösartigkeit, Faschismus, Amoralität und Rücksichtslosigkeit.“

      Keiner dieser Feministinnen scheint damit Putin direkt in Verbindung bringen zu wollen? Warum müht sich diese Rennefanz an Selensky ab und verschäht den Putin, dem sie alle mögliche Toxizität des Männlichen nachweisen könnte?

      Das sagt alles darüber, auf welcher Seite man beim Spiegel steht, auf der Putins nämlich.

  12. Doch, diesen Quatsch sollten die Ukrainer lesen. Damit sie wissen, was sie vom „Spiegel“ zu halten haben!

    • Und auch vollkommen klar, dass der sexistische pro-Putin Spiegel die falsche Schlange Baerbock gut findet:

      Wenn Baerbock auch nur halbwegs so ticken würde, wie sie vorgibt zu sein, würde der Spiegel sie hassen.

  13. Sag mir mal jemand bitte, dass das nicht unmittelbar und direkt in Putins Hände spielt:

    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/feministische-aussenpolitik-101.html

    „Feministische Außenpolitik steht für Abrüstung. Ist der Ansatz in Kriegszeiten obsolet? EU-Politikerinnen halten dagegen: Zum Peacekeeping gehöre ein Infragestellen von Machtstrukturen.“

    Untergraben von „Machtstrukturen“ zur Begünstigung.des Feindes. Man kann es auch Hochverrat nennen….

    Geschichtlich lügt der „tagesschau“-Beitrag auch rum:

    „Die Anfänge der feministischen Außenpolitik reichen zurück bis in das frühe 20. Jahrhundert. 1915 kamen über 1000 Frauen aus einem Duzend Länder im niederländischen Den Haag zum ersten Internationalen Frauen-Friedenskongress zusammen. Es ist die Zeit des Wettrüstens im Ersten Weltkrieg …“

    Da lief der 1. WK schon fast ein Jahr lang …. aber egal, der Krieg lag bestimmt nur daran, dass Frauen „keinen Zugang zu Machtstrukturen der Außenpolitik“ gehabt hätten.

    Und natürlich wird das ganze noch mit dem Klimawandelnarrativ vermischt, verlogener geht es nicht:

    „Die SPD-Politikerin Delara Burkhardt, jüngste deutsche Abgeordnete im EU-Parlament, stellte kürzlich den Feminist European Green Deal vor – eine Studie, die untersuchte, wie ein gerechter ökologischer und feministischer Wandel funktionieren kann.“

    Diese Energiepolitik hat zwar gerade dem Putin in die Hände gespielt, aber machen wir ruhig weiter damit, das ist alles für den „Frieden“ (nämlich Putins). Und natürlich ist auch die Atomkraft nicht „feminbistisch“ und so darf diese SPD-Putinpuppe hier bei der Tagesschau sexistisch rumfabulieren:

    „Rein biologisch und physisch nehmen Frauen und Kinder stärker Schäden an durch radioaktive Strahlung, das haben wir bei Fukushima gesehen.“

    Das ist alles genauso absurd und abartig wie die Propaganda Putins …..

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