Feministische Irgendwas-Politik

Geschlechternews verlinkt auf einen interessanten Artikel, der sich fragt, was eigentlich das feministische Element in diversen Punkten ist, die jetzt feministisch umgestaltet werden sollten, von „feministischer Außenpolitik“ über „Feministische Stadtplanung“ hin zu „feministischer Mobilitätspolitik“ oder was auch immer:

Später ging es dann in Kleingruppen weiter, wo wir wahlweise erstens um Klimapolitik, Mobilität und Feminismus oder zweitens Antifaschismus oder drittens Werbung an Haustüren für die Parteien uns besprochen haben. Da es mir sehr schwer fällt auf fremde Menschen zuzugehen, habe ich mich ganz klar gegen die Haustürgespräche entschieden. Auch wenn ich durch und durch demokratisch und sozialistisch überzeugt bin, reicht es meiner Meinung nach nicht aus, dass wir gegen etwas sind. Wir brauchen auch etwas, wofür wir stehen. Die Faschisten verführen mit ihren einfachen Formeln Teile der Bevölkerung, weil sie einfache Antworten auf komplexe Fragen haben. Was wir brauchen ist es verständliche Antworten, die der Komplexität gerecht wird. Ich habe mich schlussendlich für das noch verbliebende Thema entschieden: Klimapolitik, Mobilität und Feminismus. Doch anstatt hier Lösungen zu diskutieren, wurde einfach ein Wort genommen und das Adjektiv feministisch davor gesetzt und als Lösung hochstilisiert. Wir bräuchten eine feministische Stadtplanung oder ein feministisches Büro. Doch es wurde nie gesagt, was jetzt überhaupt eine Stadtplanung feministisch macht oder nicht? Wofür steht diese Art von Feminismus? Das Ganze wurde noch verziert mit den Phrasen, dass Autos gleich Männer seien und bekämpft werden müssten. Und dann wundern sich die Genossen wirklich, dass sie so undivers sind und in der Gruppe nur eine Person, der sie unterstellen ein Mann zu sein für das Thema interessieren?

Ich versuche mich mal an den verbindenen Elementen:

  • Wir leben in einem Patriarchat (immer ein guter Anfang) und in einem solchen ist alles auf die Interessen der Frauen ausgerichtet.
  • Die Interessen der Frauen sind ganz anders als die der Männer, werden aber bisher nicht hinreichend geachtet.
  • Aus der Mißachtung der Frauen entstehen Frauentypische Probleme, die gelöst werden müssen: Der erste Gedanke dazu wären sexuelle Übergriffe und der Schutz davor bzw frauentypische Punkte wie Schwangerschaft.
  • Sofern der Bereich besondere Probleme hat liegen diese an der Ausrichtung auf Männer. Weil damit eh schon alles für Männer gemacht wurde kann man sich vollständig auf Frauenanliegen fokussieren.
  • Ergänze das Ganze um Intersektionalität: Es bieten sich immer Verbindungen zum Umweltschutz, die Belange von Pocs etc an.