Institutionalisierung politischer oder ideologischer Ideen

Lucas Schoppe schreibt in einem Beitrag etwas dazu, dass der Erfolg feministischer Ideen auch stark damit zusammen hängt, dass der Feminismus institutionalisiert worden ist:

Dass Institutionalisierungen für politische Positionen nützlich sind, ist einleuchtend. Wie aber verhält es sich umgekehrt? Warum sind manche Positionen für Institutionen belanglos, während andere weit über ihre Akzeptanz bei der Bevölkerung hinaus gefördert werden?

Feministische Positionen sind politisch auch deswegen so interessant, weil sie Institutionen und ihre Ausweitung legitimieren. Wird die Hälfte der Bevölkerung als dringend schutzbedürftig und förderungswürdig betrachtet, wird aber die Gesellschaft (als „Patriarchat“ oder „Männerherrschaft“) so beschrieben, dass sie Förderung und Schutz verweigert – dann müssen eben politische Großinstitutionen tätig werden, um den bedrohten Menschen zu ihren Rechten zu verhelfen.

Steht die andere Hälfte der Bevölkerung wiederum als privilegiert und potenziell bedrohlich fantasiert da, dann rechtfertigt das, sie im Interesse allgemeiner Gerechtigkeit für die Finanzierung der Institutionen haftbar zu machen. Sogar Einschränkungen von Grundrechten, etwa in der Kindessorge, können als legitim dargestellt werden – schließlich ginge es um den Schutz Schutzloser.

Es ist daher irreführend, feministische Positionen lediglich auf das Verhältnis zwischen Männern und Frauen zu beziehen, das ohnehin so vielfältig ist, dass ihm einzelne politische Positionen kaum gerecht werden können. Feminismus ist auch keine Bewegung für die Frauen und keine gegen die Männer.

Heute steht Feminismus vor allem für das Verhältnis großer Institutionen zu einzelnen Menschen: In all seiner Widersprüchlichkeit ist er heute vor allem eine politische Fantasie, die eine Aufrechterhaltung und Ausweitung institutioneller Macht orchestriert.

Das ist eine interessanter Aspekt. Er bringt einen zu der Frage, was man für eine „Institutionalisierung“ braucht. Eine allgemeine Einschätzung, dass diese jeweilige Gruppe Unterstützung braucht und der Staat da Handeln muss, eine gewisse „Fürsorgepflicht“ hat, hilft da sicherlich stark. Des weiteren ist es sicherlich auch ein schleichender Effekt, bei dem zB in einer Schutzinstitution Mitarbeiter eingestellt werden, die der Ideologie dahinter angehören und damit ein gewisses „Hausklima“ erzeugen, welches immer mehr dazu führt, dass dort die Ideologie ganz selbstverständlich gelebt wird. Es wäre interessant wie viele Mitarbeiter des BMFSFJ Feministinnen sind, soweit sie in Abteilungen arbeiten, die Bezug zu Frauen- oder Familienthemen haben.

Und natürlich dürfte dazu eben wie auch von Lucas angeführt beitragen, dass das Bestehen der Benachteiligung die Institutionalisierung rechtfertigt und damit alle, die in der Institution oder von ihr geförderten Bereichen arbeiten ein starkes Interesse daran haben, den Apparat am laufen zu halten, da sie auf diese Weise ihr Geld verdienen.

Weitere interessante Fragen wäre:

Wie löst man die Institutionalisierung auf? Oder wir bringt da andere Ideen mit herein?

Ich vermute mal, dass ein solcher Prozess gar nicht so einfach ist. Ein neuer Minister müsste sich trauen, sich mit seiner Behörde anzulegen, die er ja nur sehr eingeschränkt ersetzen kann. Er muss sich evtl darauf gefasst machen, dass er einen gewissen Partisanenkrieg gegen sich erzeugt, wenn er gegen die dort vorherrschende Ideologie handelt. Was für einen Politiker eben auch immer gefährlich ist, da es schnell negative Schlagzeilen produziert.

Schoppe schreibt dann etwas später, dass man dort nichts dagegen hat, dass Frauen grundsätzlich von Männern abhängig sind in dem Sinne, dass die Gruppe der Männer in bestimmten Bereichen die Gruppe der Frauen finanziert und insoweit eine gewisse Abhängigkeit besteht, etwa bei der Krankenkasse. Das aber gleichzeitig diese Abhängigkeit nichts positives sein kann, sondern der gesamte Diskurs eher von einer sehr feindseligen Rhetorik gegenüber Männern geprägt ist, die aus Sicht von Lucas ihre Funktion hat:

Die routinierte männerfeindliche Rhetorik hingegen hat das Ziel, Menschen auf ihre bloße Funktionalität für andere zu reduzieren und die Leistungen, die sie fortlaufend erbringen, sogleich aus dem Blickfeld zu schieben, nachdem sie genutzt werden konnten. Wer von einer mehrtausendjährigen Unterdrückung der Frauen durch Männer ausgeht, der wird niemals irgendeine Leistung von Männern ausreichend finden, um die Schuld zu tilgen.

Für die Härte und Inhumanität dieser Klischees ist es entscheidend, dass sie eben nicht zur Organisation des Geschlechterverhältnisses taugen, sondern dass sie institutionelle Machtausübung orchestrieren.

Denn in der lebensweltlichen Interaktion sind wir fast ausnahmslos darauf angewiesen, die Würde und Selbstachtung unseres Gegenüber nicht völlig zu verletzen – sonst wird er, oder sie, nicht weiter mit uns kooperieren. Akteure in Institutionen aber agieren aus einer so überlegenen Machtposition, dass sie Beschränkungen der Verachtung durch die lebensweltliche Interaktion nicht beachten müssen: Die anderen müssen ja ohnehin kooperieren, ob sie es nun wollen oder nicht.

Also der Gedanke, dass man nicht gewisse Leistungen anerkennt, weil man nicht auf Kooperation angewiesen ist. Eine Rhetorik dieser Art könne quasi nur „von oben herab“ erfolgen, weil man im wirklichen Leben gerade auch als Mann und Frau kooperieren muss. Wer aber auf diese Weise auftritt, der ist nicht mehr an Kooperation interessiert, sondern will allenfalls seine eigene Macht (oder ggfs auch seine eigene Unabhängigkeit) demonstrieren will.

Also ein großes „wir brauchen keine Männer“. Bzw ein „Wir haben die Macht, die anderen können uns gar nichts“.
Was sich dann natürlich wieder mit der Opferposition beißt, die dann wieder die Institution rechtfertigt.

21 Gedanken zu “Institutionalisierung politischer oder ideologischer Ideen

  1. Schoppe schreibt:

    „Feminismus ist auch keine Bewegung für die Frauen und keine gegen die Männer.“

    Das halte ich jetzt ein bisschen für eine gewagte These. Die feministische Institutionalisierung kommt natürlich schon primär den Frauen zu Gute und sicherlich nicht den Männern. Und feministische Institutionalisierung wie sie heute läuft, ist natürlich vor allem und primär eine linke Idee. Die linken Ideen gehen in der Regel mit Institutionalisierung einher, wenn es sich um soziale Probleme handelt wie die Geschlechterfrage.

    • „Das halte ich jetzt ein bisschen für eine gewagte These. Die feministische Institutionalisierung kommt natürlich schon primär den Frauen zu Gute und sicherlich nicht den Männern.“

      Ich halte das für eine ganz zentrale These, wenn es darum geht Kritik am Feminismus zu üben.

      Ob Quoten, Fördergelder und Gesetzte Frauen zu Gute kommen entscheidet sich doch daran, ob diese im Interesse der Frauen sind und welche Wirkung sie letztlich auf und für Frauen haben. Und da ist der heutige Feminismus häufig ziemlich frauenfeindlich. Wenn eine Partei eine Frauenquote einführt und dann unter anderem an den Folgen dieser Selektion zugrunde geht, kann das schlecht für „die Frauen“ (welche auch immer man meint) sein.

      Im weiteren Sinne muss auch nicht alles was „den Frauen zu Gute kommt“ gleich zum Nachteil der Männer sein und anders herum. Das möchte der Feminismus uns gerne glauben machen, also warum diesem Denkmuster folgen?

  2. „Es wäre interessant wie viele Mitarbeiter des BMFSFJ Feministinnen sind, soweit sie in Abteilungen arbeiten, die Bezug zu Frauen- oder Familienthemen haben.“

    Wieviele Feministinnen sind, wird sich schwer ermitteln lassen, aber der Frauenanteil beträgt dort 72%.
    https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Oeffentlicher-Dienst/Publikationen/Downloads-Oeffentlicher-Dienst/gleichstellungsindex-5799901187004.pdf?__blob=publicationFile

    Das belegt für sich genommen- genausowenig wie ein umgekehrt ein hoher Männeranteil in anderen Bereichen – eine Bevorzugung von Frauen, ist aber zumindest auffällig.

    „Des weiteren ist es sicherlich auch ein schleichender Effekt, bei dem zB in einer Schutzinstitution Mitarbeiter eingestellt werden, die der Ideologie dahinter angehören und damit ein gewisses „Hausklima“ erzeugen, welches immer mehr dazu führt, dass dort die Ideologie ganz selbstverständlich gelebt wird.“

    Das ist ganz sicher so. Während sich Frauen im Durchschnitt weniger für Politik interessieren als Männer und deutlich seltener Parteimitglied sind, engagieren sich überzeugte Feministinnen deutlich häufiger als andere Frauen in Politik, Initiativen, Vereinen mit politischen Anliegen etc. Die in der Politik vertreten Frauen sind also – meine Vermutung – weitaus häufiger feministisch eingestellt als der Durchschnitt. Der geringere Frauenanteil in der Politik wird nun aber gerade nicht auf andere Interessen oder andere Gründe, die auf freien Entscheidung basieren, zurückgeführt, sondern auf eine strukturelle Benachteiligung. Das wiederum führt zu Forderungen dies auszugleichen, etwa indem ein überproportionaler Redeanteil im Bundestag gefordert wird (kürzlich auf Bento) oder eben durch eine möglichst starke Besetzung von Posten mit Frauen in politischen Institutionen, Behörden etc. Mit dem geringsten Widerstand umsetzen liess sich das im BMFSFJ, wo es dann auch irgendwann so ein Selbstläufer wird.

    • Die Menschen werden heute an den Universitäten und teilweise auch an Schulen schon mit einem feministischen Mindset herangezüchtet. Den jungen Menschen werden dort feministische Wahrheiten vermittelt, die diese Menschen irgendwann glauben werden, wenn sie sie nur oft genug gehört haben. Weil genau so funktioniert Propaganda.

      • Weiße lesen und schreiben, also ist Lesen und Schreiben schlecht.
        Und diese Leute denken das sie die richtigen sind um Wissen zu vermitteln.

          • Bill Miller,

            gemeint sind oben vermutlich Schwarzafrikaner. Und tatsächlich gab es kein in Schwarzafrika selber entwickeltes und verwendetete Schriftsystem. Erst mit und nach der Kolonialisierung wurden dort Pseudo-Schriftsysteme entwickelt um kulturell nicht ganz so nackt dazustehen…

  3. Die interessante Frage wäre ja, warum sich ausgerechnet der Feminismus in den Institutionen etablierten konnte.
    Ich denke, es hat grundsätzlich etwas mit der Gleichberechtigung der Frau zu tun. Nachdem es Frauen gesellschaftlich möglich war, in der Politik mitzumachen, etablierte sich natürlich auch der weibliche Anspruch auf Vollversorgung ohne Verantwortung in der Politik. Der Staat wird so zum Ersatz-Ehemann; die Gesellschaft zu Kindern, die es zu erziehen gilt.
    Und Männer machen das alles mit, so wie sie ja auch in jeder privaten Beziehung den Launen ihrer Frauen nachgeben, in der Hoffnung, dass sie irgendwann zufrieden ist und ihn ranlässt.

  4. „Wer von einer mehrtausendjährigen Unterdrückung der Frauen durch Männer ausgeht, der wird niemals irgendeine Leistung von Männern ausreichend finden, um die Schuld zu tilgen.“

    Nur mal angenommen das wäre so: Wann würden Männer den beginnen diese Schuld abzubauen? Wenn man nach einigen Feministen im Westen geht, sind Frauen auch heute noch massiv unterdrückt. Demnach wird die Schuld ja heute immer noch größer. Und wenn man dann noch feministische Maßstäbe ansetzt, werden noch immer ALLE Männer in Haftung genommen, solange auch nur EINE EINZIGE Frau auf der Welt unterdrückt wird (selbst wenn diese Frau von einer anderen Frau unterdrückt wird).

    Sie haben ja auch schon bewiesen, das sie gerade nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernen wollen und keine Probleme damit haben nun Männern ganz offen zu diskriminieren, zu entmenschlichen und von jedem Mitgefühl abzuschneiden. Diese Rechtfertigung durch die Vergangenheit, die wohlgemerkt auf sehr wackeligen Beinen steht, ist etwas für das junge Männer kein Verständnis aufbringen können, denn sie haben zu diesen Zeiten nicht gelebt und vertreten auch nicht diese Positionen, die man früher angeblich vertreten hat und werden heute trotzdem diskriminiert – kennen es nur so. Folgt dann nach den Jahrtausenden der Wiedergutmachung, erneut eine Zeit in der Männer für die Diskriminierung ihrer männlichen Vorfahren Reparationen von Frauen fordern sollen?

    Oder setzen Feministinnen darauf das man Männer bis dahin ausgerottet hat? *lach*

  5. „Wie löst man die Institutionalisierung auf? Oder wir bringt da andere Ideen mit herein?“

    Durch klare Positionierung. Zuerst benennt man einen vorhandenen Interessengegensatz zwischen den Geschlechtern und hält ihn fest (vergisst ihn also nicht gleich wieder, nachdem man ihn ausgesprochen hat).

    Dann untersucht man, wie der Feminismus seine Interessen ( des obigen Gegensatzes) durchsetzt und warum ihm das gelingt. Die Methode und die Voraussetzung, die die Methode begünstigt, muss definiert werden und festgehalten werden (als nicht gleich wieder vergessen werden, nachdem sie definiert wurden).

    Wesentliche Voraussetzungen sind: die biologische Wahlmacht (Dominanz) der Frauen, deren allgemeine (unbewusste, biologisch gesteuerte) Bevorzugung durch Männer und Frauen und die (global und geschichtlich immer anzutreffende) Ausdifferenzierung der geschlechtlichen Unterschiedes in Gesellschaft und Kultur, d.h. in Sprache u. jeder Interaktion, und die daraus folgenden geschlechtsspezifischen Austauschbeziehungen

    Wesentliche Methode des Feminismus kann sein:
    a. politische Setzung der Disponibilität von Männer, was eine Konkretisierung der biologischen weiblichen Wahlmacht im Bereich der Politik ist.

    b. politische Abschaffung der Aussdifferenzierung des geschlechtlichen Unterschiedes (real nicht möglich), die den Effekt hat, dass die Aussdifferenzierung vereinfacht und verstärkt wird, weg von komplexen geschlechtlichen Ausstauchbeziehungen, was Kultur genannt werden kann und der Eindämmung der biologischen Dominanz der Frauen dient, hin zu unversöhnlichen Gegensatzpaaren. Das heißt: die geschlechtliche Ausdifferenzierung ist Grundlage für die Struktur der feministischen Ideologie und deswegen kann der Feminismus sie negieren und indem der Feminismus sie negiert, verändert er die Ausdifferenzierung zu Lasten von Männern, zur Gunsten von Frauen

    Logisch daraus folgende Gegenmethoden (die wesentlichen Voraussetzungen gelten auch für den Antifeminismus)

    a. Wegnahme staatlicher Unterstützung, die frauenspezifisch ist -> nimmt dem Feminismus die ökonomischen Ressourcen, um die biologische Wahlmacht von Frauen einseitig in Politik zu gießen
    b. Wegnahme staatlicher Unterstützung, die frauenspezifisch ist -> nimmt die ökonomischen Ressourcen, die die geschlechtlichen komplexen Ausstauschbeziehungen obsolet machen.

    Von der Struktur her dominieren Frauen Männer. Das ist ein wichtiger Aspekt. Crumar, Schoppe, et. al können in ihrer Lebensgestaltung Beziehungen zu Frauen haben, die nichts von dieser Grundstruktur spüren lassen. Der Blick der meisten Männer geht über diesen Zshg i.A. angstvoll hinweg, was übrigens sogar sinnvoll ist und auch so sein sollte, weil eine harmonische Beziehung zwischen Männern und Frauen nicht funktionieren kann, wenn dieser Gegensatz immer vor Augen wäre. Trotzdem muss man ihn kennen, ihn benennen und in Gesetze gießen.

    Möchte man die Gesellschaft im ganzen vollständig ideologiefrei bekommen, also radikal wie Jan Deichmohle sein, würde man den Feminismus tilgen, den Kapitalismus eindämmen, die Kultur (Förderung der geschlechtlichen Austauschbeziehungen) fördern, die Globalisierung stoppen, gegenseitige Empathie fördern, Musik, Dichtkunst, Handwerk etc. lehren, das akademische Wissen zur alten Blüte erheben und auf diese Weise eine glückliche Gesellschaft erzeugen. Ist man weniger idealistisch, dann behält man den Kapitalismus und seine technologischen Bestandteile in Gänze, reduziert frauenspezifische Unterstützung ( also für Frau, Frau und Kind, Frau und Frau), vermehrt familienspezifische Unterstützung (Mann, Frau, Kind) und lässt den Feminismus verdorren.

    Die Tage des Feminismus sind gezählt, allein schon deshalb, weil er keine biologischen Nachkommen hat – es ist nur die Frage, wie gewalttätig er abgeschafft wird. Diskussionen, wie auf diesem Blog hier, bereiten den dafür notwendigen mindset vor.

    • quellwerk,

      der Feminismus wie wir ihn wahrnehmen ist ein Dekadenz-Symptom. Im wesentlichen spielt er sich als Teil des permanent Tittytainments in den Medien ab. Da wo er sich institutionalisiert hat, agiert er entweder extrem-biologistisch-konservativ („Das Kind gehört der Mutter“) oder er versucht das Arbeitskräftepotential bei Frauen zu heben (Girls-Day, Gender als Instrument männliche Rollenmonopole aufzubrechen, etc) oder er füttert einfach nur die Medien mit Material für das Tittytainment.

      Der inhärente Nepotismus (aktuell: Dr. Giffey) liegt in der Institutionalisierung selber begründet und ist zwangsläufig.

      Aus diesen unterschiedlichen Agenden erklärt sich auch die scheinbar vollkommene Widersprüchlichkeit für einen außenstehenden Betrachter feministischen Treibens.

      „Diskussionen wie auf diesem Blog hier“ ändern daran nullkommanix. Wir amüsieren uns hier nur darüber.

      • Peter,
        dein Amüsement wäre dann das Analogon zur Dekadenz des Feminismus, nehme ich an. Außerdem sind deine Analysekriterien ungenau: Dekadenz ist die Überfeinerung in Lebensgewohnheiten und Ansprüchen – dieses Kriterium gilt nicht für den Feminismus der 1. Welle, bei dem es um Wahlrecht und Erwerbstätigkeit ging. Weiter ist Tittytainment ein Begriff des früheren nationalen Sicherheitsberaters des US-Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzeziński. Dieser behauptete, dass 80% der Bevölkerung unproduktiv seien und wie schreiende Säuglinge die Brust gegeben werden müssen – die Brust ist triviale Unterhaltung durch Medien. Wir haben hier eine Verschwörungstheorie vorliegen, die besagt, dass die herrschende Klasse Frauen manipuliere, welche dann Radau machten, was dann als Tittytainment eingesetzt werden kann. Die Verschwörungstheorie besteht darin zu glauben, dass die Ursache des Feminismus ein Ergebnis von Absprachen zwischen Personen sei. Eine Institutionalisierung führt nicht zwangsläufig zum Nepotismus, es sei denn die Institutionalisierug ist zum Zwecke des Nepotismus eingerichtet worden. Dies ist beim Feminismus tatsächlich der Fall. Die Agenden hinter dem Feminismus sind also nach deiner Einschätzung dreifaltig: Institutionalisierung, Verschwörung und seichte Unterhaltung.

        Bitte gehe den Weg in die andere Richtung: folgere aus deinen 3 Analysekriterien notwendig das Phänomen des Feminismus.

        • Nein vierfältig, ich habe die Dekadenz vergessen. Wir benötigen also neben der Verschwörung, die Institutionalisierung, seichte Unterhaltung noch die Überfeinerung des Geschmacks um Feminismus zu erhalten.

        • quellwerk,

          „dein Amüsement wäre dann das Analogon zur Dekadenz des Feminismus, nehme ich an“

          Das stimmt.

          „dieses Kriterium gilt nicht für den Feminismus der 1. Welle, bei dem es um Wahlrecht und Erwerbstätigkeit ging.“

          Auch richtig. Deswegen ja „Feminismus wie wir ihn kennen“. Auch der Feminismus im Trikont bzw in anderen Kulturkreisen hat eine ganz andere Bedeutungstiefe. Wenn frau z.B. in Saudi-Arabien für das Recht, ein Auto fahren zu dürfen, eintritt und dabei Peitschenhiebe riskiert, hat das eine ganz andere Qualität als die medialen Jammer-Arien hiesiger Wellness-Feministas, die nichts riskieren und sogar Geld dafür bekommen.

          „Die Verschwörungstheorie besteht darin zu glauben, dass die Ursache des Feminismus ein Ergebnis von Absprachen zwischen Personen sei.“

          Nein, die Ursachen liegen woanders. Die hiesige Erscheinungsform ist das Ergebnis.

          „Eine Institutionalisierung führt nicht zwangsläufig zum Nepotismus, es sei denn die Institutionalisierug ist zum Zwecke des Nepotismus eingerichtet worden.“

          Insititutionen entwickeln immer ein Eigenleben. Das ist menschlich. Wir schauen ja gerne auf die offene Korruption und den Nepotismus woanders und übersehen die Verfilzungen hierzulande. OK, da wir (noch) in einer Wohlstandsblase leben, fallen die auch nicht so auf.

          Der Unterhaltungseffekt ist m.E. offensichtlich. Ein seichtes Thema, macht immer Auflage und Klicks.

        • „Weiter ist Tittytainment ein Begriff des früheren nationalen Sicherheitsberaters des US-Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzeziński. Dieser behauptete, dass 80% der Bevölkerung unproduktiv seien und wie schreiende Säuglinge die Brust gegeben werden müssen – die Brust ist triviale Unterhaltung durch Medien.“

          Haha, was für ein Zufall … Gerade vor zwei, drei Tagen habe ich einen Kommentar als Antwort auf eine Erwiderung Crumars zur IB gepostet, den ich schon vor einem Monat geschrieben hatte, damals aber aus irgendeinem Grund nicht hatte posten können, und in dem ich dieselbe Parallele von wegen Medien und Mutterbrust gezogen hatte, obwohl ich den Begriff Tittytainment gar nicht in der Form kannte (sondern immer dachte, er würde sich auf die Titten *in* den Medien beziehen, also gemäß „sex sells“).

          https://allesevolution.wordpress.com/2019/09/28/antifa-2/#comment-428483

          Hier ist der diesbezügliche Ausschnitt aus meinem Kommentar (den ich vorgestern schon mal für Crumar beim letzten Selbermachmittwoch verlinkt hatte):

          […
          Crumar schrieb bzgl. seiner Gugelsuche zur IB:]
          „Der zweite Platz bei der Suche: Großer Austausch – Identitäre Bewegung Deutschland e.V.
          Ist natürlich dumm gelaufen, wenn man als intellektueller Steigbügelhalter eines Massenmörders auffliegt.“
          [Ich antwortete darauf:]
          — Dieses Narrativ hast du natürlich bereitwillig unreflektiert von deinen Mainstreammedien und Meinungsmachern übernehmend aufgesaugt.
          — Ist natürlich dumm gelaufen, wenn man unreflektiert an der Brust der Medien hängen geblieben ist, weil diese verlogene Mutter einen von klein auf für ihre Zwecke gehirngewaschen hat, damit man das will, was ihr nützt, und nicht erkennen kann, was man eigentlich braucht, und dass Vater(land) doch nicht so böse ist, wie sie es von einem erwartet hat zu glauben, weil’s ansonsten „keine Liebe“ (psychische Dresche) mehr gab/gibt.
          — Die IB hat immer gesagt, dass sie mit friedlichen Mitteln des zivilen Ungehorsams vorgeht. Sie kann also nicht Steigbügelhalter eines Massenmörders sein. Er hat sich seine ganz eigene Vorstellung davon gebildet, mit welchen Mitteln er seine politischen Ziele erreichen will. Schließlich ist auch nicht jeder, der sich als Muslim sieht, Terrorist, obwohl sich beide – der islamistische Terrorist und der friedliche Muslim – auf dasselbe Buch und denselben darin geschilderten Gott berufen.
          […]

      • 1. Hast du quellwerks Kommentar in Gänze verstanden? (Du tust so, als ob deine Aussagen denen von quellwerk widersprechen würden.)
        2. Es ist sicher nicht der Feminismus, der das „Arbeitskräftepotenzial“ [zur Erwerbsarbeit] von Frauen zu heben versucht, sondern der Sozialismus/Kommunismus, der den Feminismus dafür einsetzt (oder dies zumindest versucht). https://www.expresszeitung.com/macht-politik/um-den-kommunismus-zu-errichten-muss-die-familie-zerstoert-werden
        3. All die verschiedenen (Sub-)Agenden/Interessen, die unter dem Label „Feminismus“ verfolgt werden, sind bei quellwerks Kommentar nicht Thema, sondern es da geht um die Erkenntnis des Wesens der feministischen Methoden zu Erlangung von Macht aufgrund der Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht — also sämtliche die sich als feministisch darstellenden Bestrebungen verbindenden Motive, und unabhängig von den einzelnen millieu- und kulturabhängigen Positionen/Ausgestaltungen, die sich daraus ergeben. Und es geht in seinem Kommentar um mögliche politische Gegenwirkmethoden/-ansätze.
        4. Was verstehst du am Wort „vorbereiten“ nicht; und warum nicht, dass quellwerk dies auf ein notwendiges Element seines Ansatzes zur Abschaffung des Feminismus (nämlich diskursive Aufdeckung und Bewusstseinsverankerung der den o.g. Feminismuselementen zugrundeliegenden natürlichen/biologischen und rechtlichen Verhältnisse) bezieht?
        5. Woher weißt du übrigens, dass die Diskussionen nichts an dem von dir genannten Problem ändern würden? Diskussionen sind doch erhellend und bringen ja gerade Aufklärung über die verschiedenen, widersprüchlichen Positionen/Ausgestaltungen. Und jeder, der das liest und dadurch davon abgehalten wird, sich schneller oder gar gänzlich weiterhin mit feministischem Gedankengut zu infizieren, oder natürlich sogar von Feminismus „geheilt“ wird, hat schon was am Problem geändert.
        6. Für wen sprichst du, wenn du hier von „wir“ spichst? Und mit welcher Legitimierung?
        7. Influencerei, Politischer Aktivismus, institutionspolitische und Lobby-Arbeit etc. in maskulistischem oder auch nur tatsächlich gleichberechtigendem Sinne wären natürlich dennoch wünschenswert.

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