Genderkongress in Nürnberg

Am Wochenende war ja der Genderkongress in Nürnberg.

Das Programm war wie folgt:

00 Empfang und Begrüßung
Dr. Andreas Krauser
Moderation
Klaus John
09:10 Grußworte aus der Politik von Vertretern (m/w) der CDU, CSU und FDP (öffentlich)
09:45 Einführungsvortrag Ganzheitliche Geschlechterpolitik (öffentlich)
Gerd Riedmeier – 1. Vorsitzender Forum Soziale Inklusion e.V., München
10:10 Kurzpräsentation der Verbände (öffentlich)
Referenten und Arbeitsgruppenleiter
11:00 Kaffeepause
11:30 Arbeitsgruppen (teilw. öffentlich)
I. Doppelresidenzmodell. Gemeinsame Erziehungsverantwortung nach der Scheidung?
Jan Piet de Man – Europäisches Institut für das Kindeswohl, Belgien
Sabine Rupp – ISUV e.V. Arbeitskreis Kinderrechte, Nürnberg
II. Gendersensible Bildung und Erziehung. Was brauchen Mädchen und Jungen?
Dr. Bruno Köhler – Manndat e.V.
III. Zukünftige Geschlechterpolitik. Gleichstellungsbeauftragte auch für Männer?
Monika Ebeling – ehem. Gleichstellungsbeauftragte
IV. Justiz. Geschlechterspezifische Unterschiede in der Strafzumessung?
Michael Baleanu – Forum Soziale Inklusion e.V., Freising
Thomas Saschenbrecker – Rechtsanwalt, Ettlingen
V. Familiäre Gewalt. Beschränkt sich häusliche Gewalt auf ein Geschlecht?
Dr. Ursula Matschke – Abteilungsleiterin Chancengleichheit von Frauen u. Männern, Stadt Stuttgart
Arne Hoffmann – Schriftsteller und Sachbuchautor
VI. Eltern-Kind-Entfremdung. Wie kann der Kontaktabbruch zum Kind verhindert werden?
Ursula Kodjoe – Diplom-Psychologin und Familientherapeutin, Freiburg
VII. Umgang. Warum bleibt Umgangsverweigerung folgenlos?
Michael Stiefel – Umgangskosten.de, Familieninfotreff e.V., Berlin
Torsten Sommer – Ziegelsteiner Deklaration, Nürnberg
13:00 Mittagessen
14:00 Vortrag zur Historie der Frauen- und Männeremanzipation (öffentlich)
Monika Ebeling – ehem. Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar
14:30 Arbeitsgruppen (Fortsetzung) (teilw. öffentlich)
VIII. Gender Pay Gap. Wie hoch ist der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern?
Martin Beck – Statistisches Bundesamt, Leiter Referat Verdienste, Wiesbaden
Gerd Riedmeier – Forum Soziale Inklusion e.V., München
IX. Gesundheit. Erfolgen Präventionsprogramme geschlechtsneutral?
Dr. Bruno Köhler – Manndat e.V.
X. Jugendamt. Wer entscheidet über das Kindeswohl?
Torsten Sommer – Ziegelsteiner Deklaration, Nürnberg
Horst Schmeil – Gleichmaß e.V., Berlin
XI. Sprache. Ist geschlechtergerechte Sprache möglich?
Bernhard Lassahn – Schriftsteller und Kinderbuchautor, Berlin
XII. Frauen- und Männer-Emanzipation. Geschichte, Gegenwart, Zukunft?
Johannes Meiners – Politologe und Geschlechterforscher, München
XIII. Unterhalt. Wie gerecht sind Düsseldorfer Tabelle und steuerliche Behandlung?
Thomas Saschenbrecker – Rechtsanwalt, Ettlingen
Michael Stiefel – Vaeterland e.G. Wohnungsgenossenschaft, Brandenburg
XIV. Medien. Wie geschlechtergerecht berichten Print-, TV- und Audio-Medien?
Arne Hoffmann – Schriftsteller und Sachbuchautor
Franzjörg Krieg – VafK e.V. Karlsruhe
16:00 PRESSEKONFERENZ – Abschluss-Communiqué (öffentlich)
16:30 Wahlprüfsteine – Forderungskatalog an die Parteien zur Bundestagswahl 2017 (öffentlich)
17:00 Ausblick Kongress 2016 und Verabschiedung
19:00 Abendessen

 

 

Aus meiner Sicht durchaus interessante Themen. Bei Gleichmaß gibt es auch schon einen Bericht. War jemand da und kann was berichten?

 

Männer als Objekt und der Habitus der gutbürgerlichen Ehefrau

Schoppe kommentiere zu einem Artikel, in dem eine Frau die Schwierigkeiten von Frauen darstellte und die Männer aufforderte, den Frauen insoweit zuzuhören und zu glauben:

Dass IHRE Realität anders ist als meine, dass Frauen im Schnitt bestimmte Situationen anders erleben, als Männer es tun – das kann ich so ohne Weiteres akzeptieren, und ich glaube es auch. Falsch wird diese Position dann, wenn Frauen denken, dass ihnen die Situation von Männern ganz selbstverständlich präsent sei – oder dass ihnen die Situation von Männern ganz gleichgültig sein können. In beiden Fällen kommt es eben nicht auf ein gegenseitiges Erzählen und Zuhören an, sondern die “Listen!”-Forderung bleibt einseitig. He for She – wie im oben zitierten Text.

Zuhören muss man eben nur den Unterdrückten, den Opfern, den Benachteiligten. Und das kann der Mann in dieser Vorstellung schlicht nicht

Auf solche Texte reagiere ich manchmal ratlos mit dem einfachen Gedanken, dass Leben nun einmal manchmal schwierig und ungerecht sein könne. Ich weiß nicht, wie die Autorin wiederum auf den Gedanken kommt, das sei nur für Frauen so. Aber ich habe eine Hypothese: Sie kommt deswegen auf diesen Gedanken, weil sich hier der Habitus der gutbürgerlichen Ehefrau hält – nämlich der Glaube, dass sie als Frau eigentlich einen Anspruch darauf habe, dass ihr doch jemand die Härten und Schwierigkeiten des Lebens vom Leib halten müsse. Erst vor dem Hintergrund dieses Glaubens wird es dann verständlich, warum auch kleinere Störungen als Symptome einer großen, feindseligen Ungerechtigkeit wahrgenommen werden.

Das finde ich durchaus einen überlegenswerten Gedanken, denn einige Frauen scheinen diese Idee tatsächlich zu haben: Das sie einen Anspruch darauf haben, dass ihr Leben frei von Beeinträchtigungen bleibt und sich ansonsten eben nicht sie zu ändern haben bzw auf die Schwierigkeiten zu reagieren haben, sondern das sich die Welt zu ändern hat. Man könnte das unter „Hypoagency“ fassen, also der Auffassung, dass man selbst nicht verantwortlich ist und andere eben die eigenen Probleme lösen sollen und müssen. Es ist eigentlich interessant, wie nahe der moderne Feminismus mit seinen Prinzipien an Klischees von Weiblichkeit liegt – Das Gefühl ist alles, Verantwortlichkeit für Mißstände besteht nicht, man ist, was man fühlt, es geht um prosoziale Dominanz,

Mir kam dieser Gedanke, als hier mal irgendwann über das Stichwort “Objektifizierung” diskutiert wurde – dass Männer Frauen zum Objekt machen würden. Als ob das für Männer anders wäre. Männer sind noch immer viel weitreichender in der Erwerbsarbeit tätig als Frauen, in aller Regel ohne die Alternative, ebenfalls ganz oder zumindest teilweise zu Hause bleiben zu können und nur Teilzeit zu arbeiten.

Wer sich aber auf dem Arbeitsmarkt anbietet, muss nicht nur akzeptieren, dass er dabei für andere zum Objekt wird, er muss sich – wenn er sich auf diesem Markt einigermaßen vernünftig bewegen will – auch selbst als Objekt sehen: “Was hab ich zu bieten, das anderen nützt?” Möglicherweise ist das ein weiterer Grund, warum so wenige Männer Gender Studies studieren…

Das Männer ebenfalls Objekt sind – das ist im Feminismus wohl unverständlich. Nur dann eben Versorgerobjekt oder etwas anders ausgedrückt „Bankautomat“ oder eben Objekt innerhalb des Arbeitsmarktes.

Hinter der Klage über die weibliche Objektifizierung steht also nicht etwa die Erfahrung, dass Frauen zum Objekt gemacht würden und Männer nicht – sondern ganz im Gegenteil die Erfahrung, dass Männer allgemein viel vollständiger und selbstverständlicher zum Objekt werden. Bei Männern fehlt daher, anders als bei manchen Frauen, in aller Regel der Gedanke, dass es auch anders sein könne. Es fehlt die soziale Erfahrung der bürgerlichen Ehe- und Hausfrau – ein Leben führen zu können, das ein anderer Mensch (nämlich der bürgerliche Ehemann) von den Zwängen der Selbst-Vermarktung eben dadurch weitgehend freistellt, dass er selbst sich umso gründlicher den Marktlogiken unterwirft.

Eben dadurch bleibt das Gespräch, dass die oben zitierte Autorin anstrebt, auch so einseitig: Der Anspruch, auch als Subjekt wahrgenommen zu werden, gilt nur für selbst – und ganz selbstverständlich nicht für ihre männlichen Gesprächspartner (bzw., um etwas exakter zu sein, Gesprächsobjekte).

Der Vorwurf wäre dann also „beide Geschlechter werden auf ihre Art zum Objekt gemacht – aber bei Frauen ist das nicht okay“. Wobei man es modifizieren müsste, da die Sichweise, dass auch Männer Objekte sind im Feminismus gar nicht erst vorkommt.

 

„Was hat dich zur Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gebracht?“

Resolute Nuss unterbreitet auf Gleichheit und Differenz einen interessanten Vorschlag:

Wenn man einen Feminsten fragt: Warum hat Feminismus so einen schlechten Ruf? und wenn man einen Maskulisten fragt: Warum hat der Maskulismus so einen schlechten Ruf? Werden die Antworten mehr oder weniger in die andere Richtung zeigen. Deswegen wäre meine Idee ein Beitrag bei dem jeder der möchte halt beschreibt was das erste oder die ersten großen Ereignisse waren die zu dieser Feindseligkeit geführt haben war. Dabei sollte natürlich konkret erklärt werden und keiner mit Frauen/Männerhass ankommen.

Dabei glaube ich gar nicht mal, dass man immer ein Ereignis benennen kann, welches das wirklich ausmacht. Häufig wird es eher ein Prozess gewesen sein.

Ich glaube meine ersten Berührungen mit der Debatte war wirklich Diskussionen darüber, warum ein Junge nicht zurückschlagen dürfen sollte, wenn ihn ein Mädchen schlägt, irgendwann in der sechsten Klasse oder so. Das erschien mir sehr ungerecht und ich war der Auffassung, dass ich das natürlich dürfte.

ich erinnere mich auch an ein bekanntes Kinderlied, welches irgendwann mal als Kind beim Wandern gesunden wurde:

Ein kleiner Matrose umsegelte die Welt.
Er liebte ein Mädchen, das hatte gar kein Geld.
Das Mädchen musste sterben, und wer war schuld daran?
Ein kleiner Matrose in seinem Liebeswahn.

Irgendwann mit 14 fand ich dieses Lied reichlich bescheuert. Heute würde ich meine Gedanken damals vielleicht so ausdrücken:

Wo ist da der Kausalzusammenhang? Warum kann sie nicht selbst arbeiten gehen?

Ich würde auch heute ergänzen: Und warum lässt man das Kinder singen?

Ich kann mir da heute durchaus Sachverhalte vorstellen, wo er sie geschwängert hat und sie dann sterben musste, weil sie sich keinen Arzt leisten konnte und er bereits unterwegs zum nächsten Hafen war. Aber dennoch ist es ja eine sehr undifferenzierte Schuldzuweisung, die ich damals sehr ungerecht fand.

Diese Sachverhalte sind erst einmal nicht gegen einen Feminismus gerichtet, aber es zeigte jedenfalls ein gewisses Interesse an Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung.

Mich interessierte das Thema an sich und wenn ich was dazu fand, dann las ich es durchaus interessiert. Es war aber wenig konkretes. Ich las ein paar mal die EMMA, die in der Bücherei auslag, aber so viel weiter habe ich es auch nicht verfolgt.

Interessanter wurde es dann eigentlich erst mit dem Studium und natürlich dem Internet. Insbesondere ist mir ein Flugblatt in Erinnerung, welches eine radikale Frauengruppe an der Uni verteilen lies. Darauf fand ich insbesondere zwei Begriffe höchst interessant:

Zum einen war von „Frauenlesben“ die Rede, zum anderen von einer „Zwangsheterosexualisierung“.  Beide Begriffe fand ich so abstrus, dass ich sie erst einmal googlen per Fireball suchen musste.

„Frauenlesben“ war ein Begriff, der Lesben sichtbar machen sollte und zudem auch irgendwie was damit zu tun hatte, dass ja Frauen eigentlich alle auch irgendwie lesbisch sind und nur durch das Patriarchat in die Heterosexualität getrieben werden (–> Zwangshetereosexualität) (wohl beeinflusst von Adrienne Rich und Co)

In älteren Beiträgen findet man dazu noch etwas, heute ist der Begriff wohl eher „out“:

„FrauenLesben“ ist eine – ich vermute in den 80er Jahren aufgekommene – Schreibweise, die

  • die sprachliche ‚Unsichtbarkeit‘ von Lesben unter dem (vermeintlich neutralen, aber stillschweigend heterosexuell gedachten) Oberbegriff „Frauen“ beseitigen sollte,
  • also tendenziell ein Synonym für „Heteras und Lesben“ ist
  • und zugleich aber auch auf die Kontroverse anspielt, ob Lesben (nach ihrem Selbstverständnis) Frauen sind bzw. sein sollen.* Die Schreibweise ist also eine abgeschwächte Variante zu „Frauen und Lesben“ bzw. „Frauen oder Lesben“.
    „FrauenLesben“ sollte sowohl lesbar sein als „Frauen, unter Einschluß [Sichtbarkeit] von solchen, die lesbisch sind,“
    als auch als „Heteras und Lesben, die sich als Frauen verstehen, + Lesben, die sich nicht als Frauen verstehen“.

Meine Kommilitonen und ich fanden das relativ komisch, wir lachten über Begriffe wie „MännerSchwule“ oder die Frage „wenn es denn Frauenlesben gibt, gibt es dann auch MännerLesben“?

Ich erinnere mich sogar, dass ich am nächsten Tag eine Verteilerin dieser Zettel fragte, ob sie sich tatsächlich Zwangsheterosexualisiert fühlen würde. Sie verstand den Begriff erst gar nicht. Ich sagte, dass er in den Flyern stehen würde, die sie verteilt, und erklärte ihr, dass es bedeutet, dass sie eigentlich eher lesbisch sei und nur von Männern in die Heterosexualität gezwungen werde. Sie lachte und teilte mit, dass sie mit ihrem Freund eigentlich sehr zufrieden sei, es gehe ihr eher um Gleichberechtigung, sie habe die Flyer gar nicht gelesen.

Das weckte meine Neugier sogar noch mehr. Hier gab es anscheinend einige vollkommen bescheuerte Konzepte, die erkennbar keinen Sinn machten, aber von Feministinnen vertreten wurden. War da nicht doch irgendwo ein Sinn versteckt? Vielleicht war ich nur zu dumm, dass zu verstehen.

Ungefähr um die Zeit fiel mir aber auch ein anderes Buch in die Hände:

Einer meiner ersten Kontakte mit Büchern zu Geschlechterunterschieden war bei einem Zwischenstopp auf einem Bahnhof, bei dem ich mit meiner damaligen Freundin die Zeit in einer Buchhandlung totschlug. Sie bekam irgendwie “Männer sind anders, Frauen auch” von John Gray in die Hände und wies mich nach einigem Blättern auf eine Liste der Sachen hin, die Frauen und Männer jeweils in Beziehungen vermissen (oder so in der Art, es ist eine Weile her).

Sie wies mich darauf hin, weil sie eben genau diese Sachen in unserer damaligen Beziehung vermisste. Und auch ich vermisste wiederum einige Punkte der Liste bei ihr. Ich kaufte das Buch und verschlang es. Und es hat mir in vielen Punkten tatsächlich sehr geholfen die Beziehung zu verbessern. Gerade in Punkten wie „Bei Problemen der Frau will sie nicht, dass man sie löst, sondern das man ihr zuhört“ und einigen anderen Punkten. In diesem Buch war als weitergehendes Buch zu den biologischen Grundlagen das Pease & Pease Buch „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken: Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen“ empfohlen und das kaufte ich mir auch und es war der Beginn einer großen Liebe zur Geschlechterbiologie.

Der Maskulismus kam dann wie folgt dazu:

Ich hatte schon einiges über Geschlechterunterschiede gelesen und mir so meine Gedanken gemacht. Dann las ich in der Süddeutschen einen Bericht über das Buch“Frauen und Kinder zuerst” von Paul-Hermann Gruner, dass einige interessante Fragen ansprach. Ich kaufte es mir aus einer Laune heraus und vieles dort passte gut zu anderen Überlegungen die ich hatte. Ich las etwas weiter, Arne Hoffmann und Warren Farrell. Gerade in Verbindung mit den Geschlechterunterschieden machte das durchaus alles Sinn.

Tatsächlich las ich erst Gruner, dann meine ich Warren Farrell und irgendwann dann Arne. Ich weiß gar nicht, wie ich erfahren hatte, dass Arnes Buch rausgekommen ist. Ich schaute in den Buchhandlungen, ob es dort auslag, was aber natürlich nicht der Fall war. Die Angestellte der Buchhandlung guckte leicht irritiert als ich ein Buch mit dem Titel „Sind Frauen die besseren Menschen?“ bestellte, oder zumindest glaubte ich es, weil ich mich jedenfalls etwas rebellisch fühlte. Ich glaube ich steckte es auch recht schnell in eine Tasche und verbarg es etwas im Bücherregal. Man wollte ja nicht direkt als Spinner gelten.

Insbesondere Farrell hat mich damals tief beeindruckt. Das Hinterfragen der Geschlechterrollen, das versöhnliche dabei, die ausgleichende Botschaft, ich fühlte mich zu der Zeit tatsächlich etwas diskriminiert und neigte etwas zu einem „Opfermaskulismus“. Allerdings hielt ich das Thema abgesehen von einigen wenigen Diskussionen durchaus aus meinem Umkreis raus.

Natürlich wollte ich aber dennoch über das Thema diskutieren, was aber im damaligen Internet schwierig war. Ich war aber damals ein Fan des Usenet und versuchte es mit dem Thema in verschiedenen Gruppen. Da keine wirklich passend war gründete ich dort die Gruppe de.soc.gleichberechtigung (heute vollkommen tot) und diskutierte dort die nächsten Jahre. Dort gab es einige Feministinnen und einige Maskulisten und es ging durchaus heiß her.

In der Zeit las ich einiges über feministische Theorie und natürlich über Maskulismus und Feminismus. Es wurde aus meiner Sicht immer klarer, dass viele Thesen im Feminismus so nicht klappen konnten und ungerecht waren. Es wurde komplett die Biologie ausgeblendet. Die gesamten Theorien waren zudem extrem einseitig und ich konnte insbesondere gut nachvollziehen, was Warren Farrell schrieb und weswegen er es wichtig fand, dass man sich die Sache von beiden Seiten anschaute.

Warren Farrells Texte sehe ich heute insbesondere unter dem Gesichtspunkte, dass sie einem einen gänzlich anderen Frame der Geschlechter bieten, indem eben auch Männernachteile vorkommen. Diese Sichtweise verändert aus meiner Sicht unglaublich viel, auch wenn ich insgesamt für ein Verstehen die Evolutionäre Biologie wesentlich wichtiger finde.

Irgendwann verlagerte sich die Diskussion in die Blogs, gerade bei der Mädchenmannschaft und dem Mädchenblog. Damals konnte man bei der Mädchenmannschaft ja sogar noch diskutieren, wenn man auch recht schnell an die Grenzen kam. Bei meiner ersten Sperrung dort schrieb ich eine freundliche Email, warum man mich gesperrt hatte und das ich meiner Meinung nach höflich und sachlich geblieben war. Man schaltete mich sogar wieder frei. Das hielt aber nicht lange, was sicherlich auch daran lag, dass ich etwas häufig „Testosteron“ gesagt hatte, ich überlegte noch kurz unter fremden Namen weiter zu kommentieren, aber das es wohl weniger Biologisten meines Schlages gab hätte ich mich zu sehr verstellen müssen als das es noch Spass machte. Also gründete ich diesen Blog.

Ich würde noch nicht einmal sagen, dass ich Feminismus hasse. Mich erschreckt eher seine Radikalität, ich finde die Einseitigkeit der Schuldvorwürfe und den einseitigen Standpunkt, der in den vorherrschenden Ausrichtungen vertreten wird und die dort recht offen zu Tage tretende Wissenschaftsfeindlichkeit erschreckend und mich ärgert, dass sie über die wesentlich besseren Lösungen, die in anderen Bereichen bestehen hinweggehen.

Was für mich eigentlich das Thema interessant macht ist aber nicht der Hass auf eine andere Richtung, sondern das Geschlechterverhältnis an sich, das Verstehen, was Mann und Frau ausmacht und was sie aneinander interessiert. Ich finde, dass es eine der wesentlichen Bausteine ist, die das Verstehen menschlicher Gesellschaften ermöglicht und ich bedauere sehr, dass der vorherrschende Feminismus hier tatsächliche Forschung behindert und aus meiner Sicht eine Feindlichkeit in die Debatte bringt, die nicht bestehen muss.

Mich fasziniert aber auch das System „Feminismus“ und wie man nicht erkennen kann, dass es extrem unlogisch ist, einseitige Schuldzuweisungen hervorbringt und das es wesentlich bessere Erklärungen gibt.

Es ist immer noch die Faszination vorhanden, mit der ich damals nicht verstanden habe, warum man meint, dass Heterosexualität, der wesentliche Vorgang auf dem Fortpflanzung beruht, gesellschaftlich erzwungen sein kann. Mit einem Feminismus, der Gleichberechtigung will, habe ich nach wie vor keine Probleme. Aber leider will das der gegenwärtig vorherrschende Feminismus nicht.

Ein Teil ist damit auch durchaus das, was die Motivation vieler im Internet Diskutierender ausmacht:

Jemand hat unrecht im Internet

Jemand hat Unrecht im Internet

Ich habe schon immer gerne diskutiert, mit dem Geschlechterthema und dem Feminismus habe ich dafür ein nicht zu beendendes Thema gefunden.

Ich finde es sehr schade, dass es auf Seiten des Feminismus kaum jemanden gibt, der ernsthaft über die dortigen Probleme diskutieren möchte. Wer tief im Thema drin ist, der hat wohl zu viele versunkene Kosten um sich auf tiefere Diskussionen einzulassen und die „MeinFeminismus“-Feministinnen haben üblicherweise keine Ahnung von feministischer Theorie und wollen sich auch nicht auf tiefere Diskussionen dazu einlassen. Es ist auch etwas unfair: Viele haben kaum Argumente, sie verteidigen ein System, welches sie nicht kennen, sie treffen auf Gegner, die die Diskussion schon häufig geführt haben. Es liegt inzwischen eine sehr hohe Einstiegsschwelle vor. Ich kann auf ein paar hundert Artikel mit Studien zur Biologie und ein paar hundert weitere Artikel Bezug nehmen, die das verwendete Argument häufig schon enthalten. Andere, die erst in das Thema einsteigen, haben noch nie wirklich etwas zum Thema gelesen, vielleicht ein paar Blogartikel, aber nichts, was wirklich die Hintergründe behandelt oder Grundlagen feministischer Theorie behandelt oder gar belegt. Sie wollen auch gar nicht in Studien wühlen und schon gar nicht wollen sie plötzlich über Hormone nachdenken müssen, wenn sie doch eigentlich nur finden, dass man die Geschlechterrollen ändern muss. Das „kommt es denn wirklich auf die Begründung an, wichtig ist, was wir ändern“-Argument kommt dann recht häufig, zeigt aber im wesentlichen, dass man nicht bereit ist, die Grundlagen wirklich einmal über eine soziale Begründung hinaus zu hinterfragen. Überhaupt gibt es wenig Feministinnen, die – zumindest nachdem man etwas ins Thema eingestiegen ist – wirklich über Grundlagen diskutieren wollen. Man macht vielleicht Anfänge, aber irgendwann kommt der Punkt, wo sie keine Argumente mehr für ihre Position haben, ihre Sichtweise ändern müssten und eingestehen müssten, dass die feministische Theorie ganz gewaltige Schwächen hat. Die meisten ziehen es dann vor, die Diskussion abzubrechen. Und dieser fehlende Ehrgeiz seine eigene Meinung zu verteidigen und Argumente dafür zu suchen, das dogmatische, dieses „du musst nicht verstehen, nur glauben“ ist wohl das, was mich am meisten stört.

Wer will mag das Thema gerne als Blogstöckchen aufgreifen, natürlich würde es mich besonders freuen, wenn eine Feministin schreibt, was sie dazu gebracht hat, den Maskulismus gegenüber feindselig eingestellt zu sein und was sie am Feminismus gut findet,  ansonsten gerne in den Kommentaren.

Es haben das Thema bisher aufgegriffen:

Selbermach Samstag 164 (28.11.2015)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Macht und Wissen bei Foucault

In meinem Artikel zu den Theorien von Judith Butler hatte ich auch etwas zu Foucault und wie er von Butler verwertet worden ist geschrieben:

2. Foucault
Den Grundgedanken, dass Geschlecht ein Ausdruck der Machtverhältnisse innerhalb der Gesellschaft ist und die zur Erhaltung der Macht errichtenen Geschlechternormen die Geschlechter hervorrufen, hat sie von Foucault.
Dieser geht ebenfalls davon aus, dass unsere Gesellschaft über den Umgang mit Wissen und Macht hervorgerufen wird. Foucault geht davon aus, dass die Mächtigen innerhalb einer Gesellschaft diese so umgestalten, dass sie ihre Macht sichert. Dazu nutzen sie die Möglichkeit Wissensvorsprünge auszubauen und Diskurse zu lenken, indem sie das Wissen kontrollieren. Aus diesem Wissen heraus wird zudem das Gerüst der Gesellschaft aufgebaut. Indem bestimmte Regeln für die Gesellschaft aus der Vergangenheit heraus legitimiert werden, wird den Leuten ein richtiges Verhalten vorgegeben, dass dann von ihnen einzuhalten ist. Dabei stabilisieren sich die Regeln selbst, wenn es gelingt, einen Verstoß gegen die Regeln mit einem gesellschaftlichen Malus zu versehen, eine Befolgung der Regeln aber mit einem Bonus. Sobald das System hinreichend eingerichtet ist, versucht jeder innerhalb dieser Regeln möglichst gut darzustehen und einen Malus nach Möglichkeit zu vermeiden. Dadurch will letztendlich jeder innerhalb der Regeln leben, erkennt dabei aber nicht, dass diese eben reine Kultur sind, keine Basis haben, weil die Zuweisung, was richtig und was falsch ist, beliebig nach den Vorstellungen der Mächtigen gestaltet werden kann. Hier wird der Diskurs wichtig, der bestimmt, was überhaupt vertreten werden darf. Foucault sieht Wissenschaft insofern nicht als objektiv, sondern eben als Teil des Diskurses an: Die Gesellschaft bestimmt, was vertretbar ist und was nicht und was als Meinung präsentiert werden darf und was nicht.
2. Judith Butlers Übertragung
Butler überträgt diesen Gedanken, wie Foucault bereits vor ihr auf das Geschlechterverhältnis, wo nach ihrer Auffassung ebenfalls bestimmte Geschlechternormen errichtet worden sind, die die Errichtung der Geschlechter und deren Verhalten bewirken. Diese knüpfen an die unterschiedlichen Körper von Mann und Frau an, die aber insoweit lediglich das Unterscheidungsmerkmal bilden, dass dann über verschiedene kulturell geschaffene Regeln zur Errichtung der Geschlechterrollen führt. Körper materialisieren sich nie unabhängig von ihrer kulturellen Form, sind also immer an ihre kulturspezifische Wahrnehmung gebunden.
Diese kulturspezifischen Merkmale der Geschlechterrollen werden dann durch beständige Wiederholung gleichsam eingeübt. (…)
Genau wie bei Foucault ist dabei Wissen über diese Normen, dass über Machtfaktoren zu einer Wahrheit erklärt wird (die es aber nicht gibt, sondern nur Diskurse) ein wesentlicher Faktor. Wenn also an bestimmten Merkmalen die Eigenschaft Frau festgemacht wird und das Wissen diskursiv hergestellt wird, dass Frauen schlechter in räumlichen Denken sind und dies noch durch eine entsprechende Geschichtsschreibung historisch abgesichert wird, dann konstituiert dieses Wissen gleichzeitig, was Frauen tatsächlich können. Ein Verstoß gegen dieses Wissen, etwa dadurch, dass eine Frau in einem Bereich tätig sein will, der mit räumlichen Denken zu tun hat, wird dann als Verstoß gegen eine Geschlechternorm verstanden.
Dabei scheint mir Butler die Macht, die die Geschlechternormen konstruiert, als denzentrales, System von Normen zu verstehen, das übersubjektiv aufgebaut wird.
Neulich wurde von Alex noch etwas Interessantes zu Foucault geschrieben:

Bei Sanczny gabs einen Kommentar zu einer aufschlussreichen Stelle:

“Macht ist bei Foucault nicht repressiv sondern produktiv. … ist nichts, das besessen werden kann. .. durchdringt Subjekte, Strukturen und ihre Beziehungen. Macht und Wissen sind bei Foucault eng miteinander verbundene Konzepte. Foucault hat z.B. die Wissenschaft als objektiven Ort der Wissensproduktion widerlegt.

Das Zitat von Foucault (“Überwachen und Strafen”) dazu:

“Man muß wohl auch einer Denktradition entsagen, die von der Vorstellung geleitet ist, daß es Wissen nur dort geben kann, wo die Machtverhältnisse suspendiert sind, daß das Wissen sich nur außerhalb der Befehle, Anforderungen, Interessen der Macht entfalten kann. […] Eher ist wohl anzunehmen, daß die Macht Wissen hervorbringt (und nicht bloß fördert, anwendet, ausnutzt); daß Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; daß es keine Machtbeziehung gibt, ohne daß sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert, und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt und konstituiert. Diese Macht/Wissen-Beziehungen sind darum nicht von einem Erkenntnissubjekt aus zu analysieren, das gegenüber dem Machtsystem frei oder unfrei ist. Vielmehr ist in Betracht zu ziehen, daß das erkennende Subjekt, das zu erkennende Objekt und die Erkenntnisweisen jeweils Effekte jener fundamentalen Macht/Wissen-Komplexe und ihrer historischen Transformationen bilden.”

Mit anderen Worten: Erkenntnis oder Wissen ist nicht möglich. Alle Erkenntnis ist quasi gleichzeitig und notgedrungen Machtpolitik.

Das ist natürlich als Freifahrtschein zu verstehen, wenn man denn will, die eigenen Behauptungen sonstiger Art als “Wahrheit” auszugeben.

Ist ja wirklich peinlich, wenn dieses wilde Rumspekulieren von Foucault die Begründung für Genderleute sein soll, alles sei “sozial konstruiert” …

Nein, es ist so: sie *wollen*, dass alles sozial konstruiert ist, denn sie wollen die Macht.

Das ist die Philosophie des reinen Faschismus, der unbedingte “Wille zur Macht”.

 Ich halte ja diese gesamte „Es geht nur um Macht“ Philosophie für viel zu simpel, eben „unterkomplex“. Menschen wollen nicht nur Macht, sie wollen Sicherheit, Anerkennung, Teil einer Gruppe sein, sie wollen Sex, gutes Essen, eine gewisse Position in der Gruppe. Macht für ihre Gruppe interessiert die meisten Menschen nur, wenn sie tatsächlich selbst davon profitieren und es bringt Männern eben nichts, wenn Männer Vorstandsvorsitzende sind. Es bringt viel eher ihren Frauen und Kindern etwas.
Das Macht zu einem gewissen Teil auch Wissen beeinflusst ist sicherlich richtig: Die katholische Kirche hat beispielsweise mit ihrer Macht sicherlich Wissen behindert, weil sie es im Widerspruch zur Religion sah. Und auch zB in China wurde einiges blockiert, einfach weil Kaiser meinten, dass es sich nicht gehört und nicht in die Gesellschaft gehört. Aber das bedeutet eben nicht, dass Wissen beliebig ist und nur durch Macht strukturiert ist.
Wissen schafft eben auch Möglichkeiten, die Vorteile bieten und Fortschritt erzeugen, der wirtschaftlich zu verwerten ist und gerade in der heutigen Zeit mit einer hohen Wissenschaftsfreiheit kann man die Lage nicht mit etwa dem düsteren Mittelalter oder anderen Zeiten vergleichen.
Viele Erkenntnisse der Geschlechterforschung sind schlicht der Medizin entsprungen, etwa zur Behandlung bestimmter Konstellationen wie CAH, cloacal exstrophy oder zum Umgang mit Transsexuellen und entsprechenden Operationen oder etwas zur Wirkung bestimmter Medikamente.
Die „Macht“ ist hier darauf ausgerichtet, funktionierende Produkte zu ermitteln und nicht Frauen zu unterdrücken.
Wer gleich dazu übergeht, dass Wissen immer nur Macht ist und es kein unabhängiges Wissen gibt, der erklärt damit jede Theorie zu einer beliebigen Theorie, auch seine eigene.

Subjektive Gerechtigkeit

Ein Artikel behandelt die Frage, wie Subjektivität und Gerechtigkeit zusammenpassen (siehe auch Genderama):

Das grundsätzliche Konzept wird wie folgt dargestellt:

Justice is the state of being just, righteous, or fair. But most importantly it’s based upon the concept of objective morality. Simply put, it’s the idea that there is such a thing as universally bad, unjust, or immoral treatment of human beings. The government can not dream of dispensing justice if there is no such thing as objective truth, and objective morality.

The whole idea that human beings are deserving of a certain level of treatment can simply not exist without that idea of an objective morality that exists beyond subjective morality. Governments have to possess a set of ethical standards for the criminal justice system to even exist. This objective morality must exist for the system to work.

 

Das scheint mir in der Tat auch eine recht verständliche Sache zu sein: Wenn der Staat das Gewaltmonopol übernehmen will, dann muss er eine verhältnismäßig objektive Basis dafür erstellen, es müssen gewisse Regeln vorgegeben werden und innerhalb dieser muss eine gewisse Nachvollziehbarkeit und Objektivität eingehalten werden.

Demgegenüber wird dann das Konzept aus der „Sozial Justice“-Bewegung und damit auch dem intersectionalen Feminismus gestellt, wobei das Problem wie folgt skizziert wird:

Now I’ve laid that all out so that I can explain why I believe the modern proponents of social justice not only don’t understand justice, but are making it impossible for justice to be had. Social Justice is often described as the idea that every human being is deserving of basic human rights. The problem is that governments like the United States already hold this as their standard, and have for a very long time.

Social Justice assumes that the system does not already have this moral standard in place. Furthermore it’s modern proponents do not fight for justice in the true sense of the word, which would be a fairness based on objective morality. They do not believe in a fairness that most could recognize. Instead they rely on post-modernist thought, and subjective fairness.

I will submit that subjective fairness can become the standard when a consensus among the people is reached, but it is also possible that the people reaching this consensus are ill-educated on that topic. We have to be careful when changing the objective standard, because it can degrade the structure that preserves human rights.

Das ganze wird dann an einem interessanten Beispiel erläutert:

Imagine that Jane is riding the subway. Joseph is standing in the train station waiting for his train to arrive.

Jane and Joseph bump into each other by mistake as Jane exits the train and fails to see where she was going. Jane’s bag full of books and files go everywhere. Joseph stops to help Jane pick up everything she dropped, causing him to miss his train home. He gladly does so, because he feels that he was somewhat at fault, even though the whole event was caused by Jane who was tweeting as she exited the subway car.

Joseph leaves the situation feeling like he helped someone out. No harm, no foul. Jane feels as though she had just been a victim of man-slaming and as she exits the scenario she takes his picture and tweets it out.

She suggests that this man violated her personal space, and that the whole situation triggered her social anxiety. Three days later her story has changed from an accidental bump, to a man groping her in the subway car, and Joseph finds police at his door. He has to come down to the station, and is only saved by surveillance tapes and eyewitness testimony of him helping her pick up her books and files.

Individually Jane believes she was violated. Joseph believed that he helped a klutzy girl. The law recognizes their individual right to thrive. The law determines whether or not someone’s rights have been violated.

However the criminal justice system is not without flaw, and though Joseph was acquitted of all charges, Jane’s twitter followers who weren’t there believe that he groped her and got away with murder. So they get hysterical and decide that the objective standard of what it means to be violated on a subway car must be changed to include any unwanted violation of personal space.

So the internet becomes up in arms about this accident and they successfully change the law to privilege women in these kinds of disputes. They classify any violation of personal space even when accidental, as a form of assault, and decide that harassment must be determined more by individual feelings of violation than whether or not their rights were actually violated. In the mind of the social justice warrior this can never be a bad thing, because to them it would just be helping women, and we can’t have too many privileges for women.

Bei diesem Vorfall wäre die objektive Realität anhand der Videokameras nachweisbar, aber eben nur, wenn es welche gibt. Eine „einfach dem Opfer glauben“-Philosophie wäre schon deswegen sehr problematisch, weil die Wahrnehmung einzelner eben auch nicht objektiv ist und da macht die Betroffene keine Ausnahme. Gerade wenn sie sich einen sehr speziellen „Opferframe“ zugelegt hat, durch den sie Geschehnisse bewertet, dann erscheinen ihr viele Vorfälle als Angriffe, die tatsächlich keine sind.

In reality this sort of thing degrades the rights of certain people to privilege others, which is precisely what the modern proponents of social justice accuse the system of doing. From their perspective, it’s perfectly reasonable to do this because in their minds it’s fine to harm people they believe to be in a class above them.

However, the objective standard held up by the criminal justice system classifies this kind of treatment as a human rights violation. You simply can not prioritize the rights of one set of people over another. But this is precisely what they are doing.

They presume that the pre-existing government standards are to blame. Furthermore they assume that elected officials by default are bigoted and that the only way they can be less bigoted is by making sure that the authority figures are less white and male, as if the state of being female or non-white by default makes you more capable of representing other people who are female or non-white.

Eine Deutungshoheit ist in der Tat ein Privileg und als Ansatz damit für ein objektives Rechtssystem schlicht nicht zu gebrauchen. Diese Einsicht ist sicherlich für viele schwer, weil sie zB im Strafrecht die Unschuldsvermutung auch als Privileg sehen und dann nicht verstehen, warum man dieses nicht umkehren kann. Dabei wird gerne verkannt, dass in einem Strafrechtssystem einem Mißbrauch des Staates vorgebeugt werden soll und der Beschuldigte in der Hinsicht gar nicht an dem Verfahren beteiligt ist. Der Staat übt hier Rechte gegen einen Bürger aus und trägt dafür quasi die Beweislast. In einem Zivilprozess trägt ebenso derjenige, der einen Anspruch behauptet üblicherweise die Beweislast. Das ist auch ein gerechtes Verfahren, weil wer etwas haben will eben auch darlegen muss, dass es ihm zusteht. In beiden Fällen ist dies der beste Weg, Missbrauch zu verhindern.

auch die Vertreterproblematik ist relativ undurchdacht, gerade wenn man ansonsten davon ausgeht, dass Frauen stark von internalisierten Sexismus betroffen sind.

If you are this kind of social justice minded individual, what I’ve written thus far must be quite alien to you. Because you’ve been told that the world is defined by your subjective perception of privilege, and so therefore your individual perception of reality must be recognized. What you fail to realize is that governments lack the time, money, and resources needed to cater to all of the individual feelings of their citizens.

It simply cannot be done. Ultimately what you will do is privilege women and minorities until white males become a visible slave class, and you won’t stop there. Because in your individual reality, you won’t be free until white men suffer for everything you believe them to be guilty of for merely existing. Then when that slave class dies out, you’ll fight amongst yourselves until you find another scapegoat.

This is precisely what happens when you allow for moral relativism in government standards. When you start suggesting that some humans should get special treatment, because you individually believe that it’s owed to them, often the rights of others must be violated to privilege those individuals.

Das ist eine interessante Beschreibung, weil es auch deutlich macht, dass dieses System jemanden braucht, der der Sündenbock ist und es erklärt auch, warum sich der Feminismus dieser Art so oft unter einander streitet. Wenn alles subjektiv ist, dann ist eben immer jemand verletzt.

The problem is that all of you social justice types believe that it’s government that gives people rights. When in reality the government assumes you to have inalienable rights as a human being which must be preserved. That is all that government is really capable of doing sustain-ably. Anything more than that requires an increasingly authoritarian presence of the federal government, which requires citizens to give up freedoms to maintain it all.

Social Justice Warriors believe they are fighting the system, but they aren’t. Instead they just provide opportunities for politicians to achieve more power, by being the ones to give in to mobs of disgruntled idiots so that those idiots vote for them come election time. You are the system. You believe you are punching up, but you’re actually punching yourselves and the people you intend to help.

In der Tat ist es leicht für Politiker solche Ideologien zu bedienen, zumindest am Anfang. Man muss sich eben nur ebenfalls auf den Sündenbock stürzen und mehr Rechte für die anderen fordern, dann bedient man deren Interessen. Aber es endet eben, wie man beispielsweise an dem Unwesen an amerikanischen Universitäten sieht in einem autoritären System, welches kein Recht mehr gewähren kann und damit totalitär wird.

The problem is that there is no proof that there exists this intersecting web of privilege and oppression in these first world governments. It’s all bullshit being spouted by lifelong academics who majored in philosophy and social sciences, but never took classes in ethics or critical thinking.

To put it bluntly, it’s like letting a person with a degree in liberal arts tell a rocket scientist how to do their job. It’s philosophy majors who know nothing of real life, citing other philosophy majors, citing other philosophy majors. All with no empirical evidence to support any of their bullshit outside of the work of other philosophy majors.

Dazu muss man hier nichts weiter ausführen. In der Tat sind diese Theorien außerordentlich schlecht belegt und zitieren sich im wesentlichen selbst.

Und auch der nachfolgende Absatz trifft es sehr gut:

You could establish the most egalitarian society that the planet has ever known, and they would be entirely oblivious to it. Because in their minds, someone, somehow, had an advantage which they projected malice onto. Maybe in their mind, that advantage slights them in some way. Whatever the reason, there will always be disgruntled mobs of people. It doesn’t matter how good things get, they will always make signs and complain.

This is not the behavior of people fighting for objective fairness. These are the actions of those who want retribution and not justice. It gives rise to vigilante justice and a thirst for blood. It does not bring long term peace or prosperity; only turmoil. Social Justice as a standard is not the problem. The problem is that it’s proponents don’t know the meaning of justice and often there are preteens with a better understanding of government and economics than the ignorant parasitic buffoons who endlessly ask for more.

They do not demand the preservation of their pre-existing rights. Instead they ask for an increasing amount of entitlements. They endlessly speak about privilege when they fail to have even a basic understanding of the difference between a right and a privilege. They cannot differentiate between an advantage and a privilege. Instead these concepts blur together until they all mean the same thing.

Es ist eben ein „Race to the bottom„. Es kommt dabei keine gerechte Welt heraus, sondern Streitigkeiten wie auf der Geburtstagsfeier der Mädchenmannschaft und innerfeministische Kleinkriege, wer den der bessere Feminist ist.

„Die linke intersektionale feministische Denkweise“

In einem Artikel fasst eine Feministin die linke intersektionale feministische Denkweise zusammen, wie sie sich aus ihrer Sicht darstellt:

Empowered by Choice

All choices are good and right as long as you choose them. Agency is paramount. We must never question another person’s choices. We will defend to the death each person’s inalienable right to make her own choices and condemn anyone who attempts to analyze those choices in a larger context. As women, every choice we make is by default a feminist choice as long as we are women and we are choosing. Therefore it is feminist to wear stilettos or become a sex worker. Anyone who attempts to discuss a larger system must be shut down in defense of individual choices.

Since all choices are good and feminist, I am infallible in whatever I choose. It is my right and nobody may take it from me. This is personally empowering and vindicating.

Da würde man einwenden, dass man auch das natürlich drehen kann: Die Wahl muss eben nach feministischer Sicht frei sein, was sie in der heutigen Gesellschaft nicht ist. Was demnach freie Wahl ist, dass kann stets eingeschränkt werden. Demnach hat zB Jessica Valenti den „Choice Feminismus“ abgelehnt und statt dessen quasi  „Das Private ist politisch“ dagegen gesetzt.

Aber in der Tat hat mit dieser Einschränkung Wahl eine wichtige Funktion im „modernen“ Feminismus. Man darf alles sein, wenn man es aus den richtigen Gründen (also nicht: Aus Unterwerfung unter das Patriarchat) macht. Deswegen ist der moderne Feminismus auch Pro-Prostituion bzw. „Sexwork“.

Self-Identification

Every person has the right to self-identify and nobody has the right to question another person’s identity. Identity is innate and internal; it cannot be changed. Identity is who you really are and always have been; it is immutable. Questioning someone’s identity is never acceptable. Identities must be embraced, believed, and affirmed by all. Anyone who does not affirm identities unquestioningly will be shouted down.

I am whoever I say I am. I am however I feel. Everyone else must accept me. I feel empowered.

Das ist in der Tat ein sehr wichtiges Element. Allerdings kommt es auch hier wieder auf die „genehmigten“ Identitäten an. Ein Mann hat sich beispielsweise durchaus zu ändern. Ein F-M-Transsexueller, der sich männlich verhalten würde wäre allerdings schon wieder eine interessante Frage.

Privilege and Checking It

There is a vast, complicated system of privilege. We are all privileged in some ways and not others. It is up to each person to recognize her own privilege and to enforce the checking of others’ privilege. The privileged may never question the less privileged. For example, a white woman may never question a black woman’s experience or choices. Types of privilege include but are not limited to: male privilege, white privilege, hetero privilege, thin privilege, abled privilege, economic privilege, and cis privilege.

I am aware of my own privileges and acknowledge them frequently. I call people out when they do not recognize their privilege. I feel superior and self-righteous for standing up for the most vulnerable. I defer to those who have less privilege than I do and never allow anyone to question them or their experiences. Since I am cis, I can never question anything related to being trans. I am better than people who do not recognize their privilege.

Das ist auch nicht schlecht ausgedrückt, weil es deutlich macht, dass es eine Form der prosozialen Dominanz ist: Ich helfe den anderen mehr, ich bin besser als du, du musst dich nach meinem Vorbild richten und andere auch so gut behandeln wie ich. In diesem System sind die Nichtprivilegierten in gewisser Weise Objekte des eigenen Signalling, wie gut man solche Regeln einhalten kann, weswegen es auch ein beständiger Wettbewerb ist anderen vorzuhalten, dass sie etwas übersehen haben.

Feminism is for Everyone

There is nothing exclusionary about feminism. We include and accommodate everyone. We believe that men need feminism too. Anyone who believes in equality is a feminist, even if they don’t know it or won’t embrace the word. Women are not the center of feminism nor should we be. We should all be equal.

I am more open-minded than most people, and again, I feel superior. I feel like I am helping everyone, even if they do not know they need my help.

Man könnte das auch den Allvertretungsanspruch oder „Du sollst keine Ideologie haben neben mir“ nennen. Männer brauchen auch den Feminismus und dürfen keine andere Rechtevertretung daneben stellen, auch wenn sie dort die Bösen sind. Oder gerade weil sie dort die Bösen sind, denn nur wenn sie das akzeptieren, dann können sie geheilt werden, indem sie ihre Privilegien hinterfragen.

Gender

A person’s gender is internal and sacrosanct. It is the core of our almighty identity. Gender is simply an innate knowledge of who you are. Gender identity is understood to be immutable. Gender and sex do not necessarily coincide.* A trans person’s currently declared gender is their only gender, even if they have lived their whole life up to that point as a different gender. Trans women are women. Trans women are the most vulnerable women and they are murdered and oppressed the most. Therefore we must protect them above all other women. Cis women must never exclude or question trans women under any circumstances. To do so would be the same as white women excluding black women: unthinkable.

I embrace everyone. I am good and open-minded. I am not a bigot like other people.

Das merkwürdige Zwidenken, bei dem jeder ist, was er sagt, unveränderbar und ohne das man es anzweifeln darf, es sei denn er ist ein Mann, ist schon interessant. Auch Weiblichkeit kann man durchaus abwerten, aber eben auch nur um die aufgezwungene Rolle, die das Patriarchat übergestülpt hat, loszuwerden. Auch die Einordnung von Transfrauen als die „besseren Frauen“ (weil auf einer höheren Opferstufe) ist durchaus interessant.

Da kommt dann auch der Bruch der Autorin: Sie wendet sich einem radikaleren, transfeindlicheren Feminismus zu, weil sie in dieser Definition keinen Gehalt für den Begriff Frau sieht. Sie sah sich selbst als untypische Frau, die nicht durch Geschlechterrollen eingeschränkt war und war sich durchaus bewußt, dass es auch verfehlt wäre, Frauen nach dem Verhalten zu definieren. Den das würde ja auch eine Rollenzuweisung an Frauen sein, eine Essenz des weiblichen Verhaltens aufstellen. Gleichzeitig konnte es auch nicht der Körper sein, da eben Transfrauen einen männlichen Körper hatten. Es blieb also nichts greifbares mehr, was nun eigentlich Frau sein konnte.

Tatsächlich scheint mir das ein interessantes feministisches Dilemma zu sein. Ist Frau unter diesen Gesichtspunkt eigentlich noch zu definieren? „jeder der sich als Frau entweder wegen seines Verhaltens oder seines Körpers fühlt“ erscheint in der Tat etwas vage.

Sie bringt es dann zum radikalen Feminismus, nach dem Transfrauen eben Männer sind, weil lediglich der Körper wichtig ist und Gender ein soziales Konstrukt.

Der Erkenntnisprozess, dass beide Richtungen unrecht haben ist ihr leider verschlossen geblieben. Dazu hätte sie wohl noch mehr hinterfragen müssen und bei diesem Fragen eher mal auf ein Biologiebuch stoßen müssen.

 

„Sie wissen es nicht, weil sie es nicht erleben“

Eine feministische Frau stellt dar, wie sich Frauen täglich absichern. Ausgangsfrage ist, dass sie nicht versteht, wie Männer aber auch einige Frauen nicht verstehen können, worüber Frauen sich beklagen. Ihr Fazit ist, dass sie die täglichen Probleme von Frauen gar nicht mitbekommen. Sie schreibt:

They don’t know about de-escalation. Minimizing. Quietly acquiescing.

Also „sie wissen nicht über Deeskalation, herunterspielen und dulden“.

We have all learned, either by instinct or by trial and error, how to minimize a situation that makes us uncomfortable. How to avoid angering a man or endangering ourselves. We have all, on many occasions, ignored an offensive comment. We’ve all laughed off an inappropriate come-on. We’ve all swallowed our anger when being belittled or condescended to.

It doesn’t feel good. It feels icky. Dirty. But we do it because to not do it could put us in danger or get us fired or labeled a bitch. So we usually take the path of least precariousness.

It’s not something we talk about every day. We don’t tell our boyfriends and husbands and friends every time it happens. Because it is so frequent, so pervasive, that it has become something we just deal with.

So maybe they don’t know. Maybe they don’t know that at the tender age of 13 we had to brush off adult men staring at our breasts. Maybe they don’t know that men our dad’s ages actually came on to us while we were working the cash register. They probably don’t know that the guy in English class who asked us out sent angry messages just because we turned him down. They may not be aware that our supervisor regularly pats us on the ass. And they surely don’t know that most of the time we smile, with gritted teeth. That we look away or pretend not to notice. They likely have no idea how often these things happen. That these things have become routine. So expected that we hardly notice it anymore.

So routine that we go through the motions of ignoring it and minimizing. Not showing our suppressed anger and fear and frustration. A quick cursory smile or a clipped laugh will  allow us to continue with our day. We de-escalate. We minimize it. Both internally and externally, we minimize it. We have to. To not shrug it off would put is in confrontation mode more often than most of us feel like dealing with.

 

Irgendwie scheint sie zu meinen, dass Deeskalation ein rein weibliches Problem ist. Aber gerade in Beziehungen geben Männer eher nach, weil sie ihre Ruhe haben wollen, weichen eher aus, spielen Punkte herunter etc. Auch ansonsten spielen wir vieles herunter, den Ausschnitt der Frau, bei dem wir höflich nicht hinschauen, die Frau, die uns nur kennt, wenn sie etwas will, die finanziellen Lasten der Abzahlung des Hauses, das Schleppen schwerer Möbel etc.

We go through a quick mental checklist. Does he seem volatile, angry? Are there other people around? Does he seem reasonable and is just trying to be funny, albeit clueless? Will saying something impact my school/job/reputation?In a matter of seconds we determine whether we will say something or let it slide. Whether we’ll call him out or turn the other way, smile politely or pretend that we didn’t hear/see/feel it.

Das scheint mir auch ansonsten im Umgang mit Menschen nicht ungewöhnlich. Wir lachen auch über den schlechten Witz des Chefs, wir sind auch besorgt, ob unserer Ruf unter etwas leidet, etwa weil wir schwach waren oder eine Frau uns abgewiesen hat. Wir nehmen einiges hin, was andere sagen, etwa wenn sie einen blöden Witz machen: Wir haben uns hier allerdings auch ein dickeres Fell zugelegt und können mit solchen Sachen umgehen. Wer natürlich meint, dass ihn ein Witz gleich stark beeinträchtigt, der sieht sich sicherlich als deutlich bedrohter an.

It happens all the time. And it’s not always clear if the situation is dangerous or benign.

It is the boss who says or does something inappropriate. It is the customer who holds our tip out of reach until we lean over to hug him. It’s the male friend who has had too much to drink and tries to corner us for a “friends with benefits” moment even though we’ve made it clear we’re not interested. It’s the guy who gets angry if we turn him down for a date. Or a dance. Or a drink.

We see it happen to our friends. We see it happen in so many scenarios and instances that it becomes the norm. And we really don’t think anything of it. Until that one time that came close to being a dangerous situation. Until we hear that the “friend” who cornered us was accused of rape a day later. Until our boss makes good on his promise to kiss us on New Years Eve when he catches us alone in the kitchen. Those times stick out. They’re the ones we may tell your friends, our boyfriends, our husbands about.

But all the other times? All the times we felt uneasy or nervous but nothing more happened? Those times we just go about our business and don’t think twice about.

It’s the reality of being a woman in our world.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Frauen in der Tat häufiger entsprechende Ängste haben. Denn Männer werden eben kaum angemacht. Allerdings verhalten sich eben auch die meisten Chefs vollkommen korrekt, die meisten Freunde ebenso, die wenigsten Bekannte werden am nächsten Tag der Vergewaltigung beschuldigt.

Ich würde eher sagen, dass die Anzahl von Frauen, die vollkommen naiv durchs leben gehen, wesentlich größer ist, weil sie ein sehr behütetes Leben geführt haben und ihnen bisher kaum etwas passiert ist. Sie mussten nicht überlegen, ob sie der betrunkene Kerl in der Bar verkloppt, weil man Frauen nicht schlägt, sie konnten weit aus schneller auf Hilfe hoffen, wenn sei welche brauchten, wenn es Probleme gab, dann fand sich häufig ein Mann, der bereit war ihnen bei der Lösung zu helfen und dabei Gentleman blieb.

It’s laughing off sexism because we felt we had no other option.

It’s feeling sick to your stomach that we had to “play along” to get along.

It’s feeling shame and regret the we didn’t call that guy out, the one who seemed intimidating but in hindsight was probably harmless. Probably.

It’s taking our phone out, finger poised over the “Call” button when we’re walking alone at night.

It’s positioning our keys between our fingers in case we need a weapon when walking to our car.

It’s lying and saying we have a boyfriend just so a guy would take “No” for an answer.

It’s being at a crowded bar/concert/insert any crowded event, and having to turn around to look for the jerk who just grabbed our ass.

It’s knowing that even if we spot him, we might not say anything.

It’s walking through the parking lot of a big box store and politely saying Hellowhen a guy passing us says Hi. It’s pretending not to hear as he berates us for not stopping to talk further. What? You too good to talk to me? You got a problem? Pffft… bitch.

It’s not telling our friends or our parents or our husbands because it’s just a matter of fact, a part of our lives.

It’s the memory that haunts us of that time we were abused, assaulted or raped.

It’s the stories our friends tell us through heartbreaking tears of that time they were abused, assaulted or raped.

It’s realizing that the dangers we perceive every time we have to choose to confront these situations aren’t in our imagination. Because we know too many women who have been abused, assaulted or raped.

It occurred to me recently that a lot of guys may be unaware of this. They have heard of things that happened, they have probably at times seen it and stepped in to stop it. But they likely have no idea how often it happens. That it colors much of what we say or do and how we do it.

Maybe we need to explain it better. Maybe we need to stop ignoring it to ourselves, minimizing it in our own minds.

Ich glaube gerade viele Feministinnen wären eher gut beraten es nicht über die Maßen aufzublähen. Denn die meisten Situationen sind eher vollkommen harmlos und das man in ihnen unsicher war, weil sie schlimm enden konnten, ist eher unbegründete Angst.

Ich würde zustimmen, dass sich Frauen für bestimmte Situationen eher als Männer Routinen zulegen müssen. Aber das an sich ist nicht per se ein unvorstellbares Grauen. Und viele Situationen haben eben gute und schlechte Seiten: Ja, man muss häufiger Typen loswerden. Ja, dafür sprechen einen auch interessante Menschen an, ohne das man dafür groß etwas machen muss.

Guys, this is what it means to be a woman. We are sexualized before we even understand what that means. We develop into women while our minds are still innocent. We get stares and comments before we can even drive. From adult men. We feel uncomfortable but don’t know what to do, so we go about our lives. We learn at an early age, that to confront every situation that makes us squirm is to possibly put ourselves in danger. We are aware that we are the smaller, physically weaker sex. That boys and men are capable of overpowering us if they choose to. So we minimize and we de-escalate.

So, the next time a woman talks about being cat-called and how it makes her uncomfortable, don’t dismiss her. Listen.

The next time your wife complains about being called “Sweetheart” at work, don’t shrug in apathy. Listen.

The next time you read about or hear a woman call out sexist language, don’t belittle her for doing so. Listen.

The next time your girlfriend tells you that the way a guy talked to her made her feel uncomfortable, don’t shrug it off. Listen.

Listen because your reality is not the same as hers.

Listen because her concerns are valid and not exaggerated or inflated.

Listen because the reality is that she or someone she knows personally has at some point been abused, assaulted, or raped. And she knows that it’s always a danger of happening to her.

Listen because even a simple comment from a strange man can send ripples of fear through her.

Listen because she may be trying to make her experience not be the experience of her daughters.

Listen because nothing bad can ever come from listening.

Würde mich interessieren, ob man entsprechende Listen auch für Männer aufstellen könnte. Hat jemand ein paar Vorschläge? Wobei eine solche Unterdrückungsolympiade ja eigentlich nichts bringt.

Und natürlich kann man solche Ängste auch übertreiben. Etwa in dem man das tägliche Leben einer Frau als reinen Spiesrutenlauf darstellt.