In einem Tweet wird eine interessante Frage gestellt:
They/them sind ja im englischen die „nonbinary“ pronomen und sollen irgendwie geschlechtsneutral sein. Man findet einige deutsche Feministen (m/w), die das auch so in ihren Bios zb bei Twitter stehen haben
Dilemma: Die direkt Übersetzung wäre „sie/sie“
Und „Sie“ ist alles andere als Geschlechtsneutral
Dabei will man so schön anerkannte Virtue Signalling Methoden damit aus dem englischen übernehmen, aber es klappt in der Übersetzung dann wieder nicht.
Ist Deutschland jetzt bereits feministischer/queerer/besser dank Siezen? Man darf bezweifeln, dass deutsche Feministen es so sehen würden.
Immerhin habe ich bisher auch noch keinen Text gelesen, in dem Them/They Pronomen in einer bizarren Queer-denglisch-Variante benutzt worden sind.
Am Besten gar nicht.
Du warst schneller. Genau das wollte ich auch schreiben.
Dito. Wenn man sich mal ihre anderen Tweets anschaut, merkt man schnell, dass die Dame offensichtlich ziemlich gestört ist. Könnte vielleicht hieran liegen:
frage mich manchmal wie es meinem vater in kasachstan geht dem guden der von einem auf den anderen tag einfach weg war
Und ich frage mich manchmal, wie stark wohl der intersektionale Feminismus mit psychischen Traumata bei dessen Anhängern korreliert. Meine Vermutung: sehr stark.
They ist sie aber them ist ihnen oder nicht?
Kommt etwas auf den Kontext an:
Seize them!
Wäre etwa „ergreift sie“ bzw „nehmt sie fest“
Und wo ist „sie“ und „ihnen“ denn nicht geschlechtsneutral? Natürlich, mit ergreift sie wird man wahrscheinlich Männer meinen, denn Frauen verfolgt bzw. bestraft man natürlich nicht. Es wäre mir aber neu, dass der Plural grammatikalisch auf ein bestimmtes Geschlecht abzielt.
Von der offensichtlichen Blödsinnigkeit abgesehen, sehe ich also absolut keinen Bedarf „them“ oder „they“ zu benutzen.
Ach ich vergaß, Feministinnen „denken“ ja anders.
Und mir wäre es neu, dass man Frauen nicht verfolgt oder bestraft.
Ach ich vergaß, Arschlöcher „denken“ ja anders.
Sie, also in dem Fall they kann man nicht von dem weiblichen „sie“ unterscheiden. Daher ist es nicht Geschlechts neutral.
Dativ: „ihnen“
Akkusativ: „sie“
They empfinde ich im englischen tatsächlich als hoch nervend und anmaßend. Pluralis majestatis, da krieg ich Stresspusteln.
Aber der Plural passt doch bestens zu diesen gespaltenen Persönlichkeiten.
Also entschuldige mal bitte. Gespaltene Persönlichkeit ist hier denke ich ziemlich daneben gegriffen. Es geht um eine Person, die sich trotzdem als eine Person begreift. Die Trennung findet in der Gesellschaft statt – die Trennung in zwei Geschlechtsidentitäten.
Aber es ist nicht immer der pluralis majestatis
Kann man diese Feministen nicht „es“ nennen? Ich meine geschlechtsneutraler und damit objektifizierender geht es doch eigentlich gar nicht. Eine perfekte Win-win-Situation.
Erinnert mich an „Das Schweigen der Lämmer“: „Es hat sich nicht eingecremt“.
Wer noch etwas Verstand hat benutzt they/them in keiner Sprache. Das ist wie ein Warnschild, das man sich selbst aufklebt.
In einer Sprache doch: in Englisch, so wie es angedacht ist: „They are sweeping“ und „Whats wrong with them?“
Das hat aber nicht die Bedeutung, um die es hier geht.
Ich verstehe sowieso nicht, was die sich als Anwendungsfall vorstellen. Im direkten Gespräch sagt man doch sowieso „du“ oder „Sie“. Und die allermeisten Leute, die ihre Pronomen in die Twitterbios etc. packen, sind so unwichtig (wie die meisten von uns), dass sowieso nie jemand über sie in der dritten Person Singular reden wird. Das heißt, all die tollen selbstgewählten Pronomen kommen eh nie zur Anwendung. Das macht sie natürlich zu einem sehr billigen Signal der Wokeness, wenn man das in seine Selbstbeschreibung packt, weil es sowieso nie eine Auswirkung haben wird und man auch nie darauf achten muss, dass die anderen sich dran halten.
Aber wie oft sind Menschen in der Gruppe zusammen und reden übereinander? „Du“ oder „Sie“ reicht nicht, die Sprache ist leider so beschaffen, dass es Pronomen braucht. Die „tollen selbstgewählten Pronomen“ sind kein Fetisch irgendwelcher Menschen, die sich wichtig tun wollen, sondern sind notwendig damit sie sich respektiert und akzeptiert fühlen, für das was sie sind. Jeder Mensch ist wichtig genug, dass sein Pronomen respektiert wird, dass sollte dir spätestens klar werden, wenn du selbst misgendert wirst. Unter Cis-Menschen passiert sowas recht selten, aber da genügt ja zum Glück schon ein kleines Gedankenexperiment.
Ich muss mich hier @name123 anschließen. (Bisschen spät, aber egal) Jede Person ist so wichtig, dass sie ihre Pronomen selbst aussuchen darf. Und ja, diese werden benutzt. Beispiel: „Er hat gesagt, dass…“ „Sie hat die Präsentation gemacht.“ „Es ist seine Entscheidung.“
Du darfst dir gerne deine Pronomen aussuchen.
Es ist nur hofffentlich den meisten Menschen scheißegal.
Es steht dir frei, eine Therapie zu machen und dich selbstkritisch mit deinen Neurosen auseinanderzusetzen.
Mehr dazu hier: http://alice-miller.com/de
Der ICD 11 führt „Pronouns in der Twitter-Bio“ als deutliches Symptom einer geistigen Umnachtung – im Sinne eines schwarzen, den geistigen Blick vernebelnden Schleiers.
Insofern halte ich es mit dem legendären War Games Zitat: „The only winning move is not to play.“
Doch. Das „Sie“ als 2. Person singular, förmlich, ist geschlechtsunabhängig, das „sie“ als 3. Person plural ebenfalls und nur das „sie“ in 3. Person, Einzahl ist weiblich.
Aber das Wort „sie“ ist, wie oben mehrfach im Satz demonstriert, ist Neutrum.
„sie“/“ihnen“ ist geschlechtsneutral: „Sie dankten ihnen für die schnelle Hilfe“ – wo ist da das Geschlecht determiniert?
Auch Akkusativ: „Er sah sie kommen“
Niemand wird die englische geschlechtsneutralen Formen übernehmen. Viel zu einfach, viel zu elegant, viel zu neutral. Es geht ja gerade darum, penetrant die weibliche Form hervorzuheben. Männer sollen unsichtbar gemacht werden. Es soll ganz bewusst der Sprachfluss gestört werden.
die Ärzt*in macht „der Arzt“ unsichtbar
Student*innen macht Studenten unsichtbar
Voluntär*innen macht Voluntäre unsichtbar
Französ*innen macht Franzosen unsichtbar
Letztlich geht es aber auch nicht um Sichtbarkeit. Sondern um einen Code. Man sagt damit: Ich bin voll auf dem Feminismus-Trip, ich will 50% Frauen in gutbezahlte Posten in Wirtschaft und Politik, ich will Frauen-Sondergesetzgebung, Women Are Wonderful, ich bin gleichgeschaltet.
Insofern sind die Symbole austauschbar, solange der feministische Politaktivismus zugrundeliegt. Hauptsache, alle benutzen die gleiche Zeichensprache.
Wenn eine halbwegs einflussreiche Gruppe aufschreit: es muss jetzt GefIüchtete heißen, dauert es nicht lange, und die ganze Bubble plappert es nach. Es ist sinnlos, darin eine Logik zu suchen. Die Logik dahinter ist bedingungslose Solidarität. Freiwillige Gleichschaltung. Der gemeinsamen (außersprachlichen) Ziele wegen.
Klar, die armen Männer sind ja soooo bedroht und benachteiligt… Gleichzeitig sind für dich „50% Frauen in gutbezahlte Posten in Wirtschaft und Politik“ ein Problem? Merkst du eigentlich was du da redest? Von Gleichschaltung zu reden ist einfach, doch du solltest dich mal fragen aus welcher Ecke du diesen Sprech hast und wieviele Menschen aus dieser Ecke genau das gleiche Vokabular wie du verwenden.
²Klar, die armen Männer sind ja soooo bedroht und benachteiligt… “
Wenn ein Mann die Polizei ruft, weil er von seiner Frau geschlagen wird, nehmen sie IHN mit (das ist keine Schutzhaft!) und lassen die Frau in Ruhe. Mehr Privilegien gehen echt nicht mehr…
„Gleichzeitig sind für dich „50% Frauen in gutbezahlte Posten in Wirtschaft und Politik“ ein Problem? “
Es kommt schon noch darauf an, wie die 50% zustande kommen: Durch Gleichberechtigung oder Frauenbevorzugung. Selbstverständlich ist nur letzteres gut…
Alter was geht denn hier in den Kommentaren ab, man merkt einfach, wie viele hetero cis Menschen sich in ihrer Ehre verletzt fühlen, weil sich jetzt mehr Menschen trauen sie selbst zu sein. Bevor ihr solche Kommentare schreibt, solltet ihr Recherche betreiben, was ist los mit diesen älteren Generationen?! Warum können wir nicht einfach jede*n so akzeptieren wie er/sie ist, die Lebensweisse von queeren Menschen tut niemandem weh, also warum fühlt ihr euch alle so getriggert?! Ich verstehs nicht.
Danke, Leticia! Es ist schön am Ende dieser Hasstirade noch einen vernünftigen Kommentar zu lesen. Veränderung ist etwas, mit dem viele Menschen größere Probleme haben.
Es ist interessant zu sehen, wie hier stellenweise Feminismus mit Geschlechtsidentitäten in einen Topf geworfen wird. Das zeigt die Unwissenheit über beide Themen.
@wolkenbruch
Was ist denn aus deiner Sicht die richtige Verwendung von „They/Them“ im deutschen und was bringt es für Vorteile?
Ich denke, dass man einfach they/them auch im Deutschn nutzen sollte. Ich meine das wird mit so vielen Begriffen gemacht, warum nicht auch mit den Pronomen?! Aber ich bin nicht non-binary, vllt sehen diese Personen das anders. Ich denke, dass das Pronomen von Mensch zu Mensch anders ist und man sie vielleicht am besten selbst fragt.
Vorteile bringt es in so fern, dass man die betroffenen Personen nicht unterdrückt, oder möchtest du mit einem falschen Pronomen angesprochen werden? Ich nehme an, dass du männlich bist, also wie würdest du dich fühlen, wenn z.B. jemand über dich sagt „Was liest sie für ein Buch?“
Zunächst mal zum ersten Selbstwiderspruch: Es gibt zwei Sorten Menschen: binary people und non-binary people. 🙂
Um ansprechen geht es nicht, denn wenn man eine Person anspricht, benutzt man entweder die 2. Person Singular, Du (vertraulich) oder Sie (förmlich) oder den Plural (Sie).
Wenn man über eine Person in der dritten Person redet, dann meist in deren Abwesenheit.
Endlich mal ein sinnvoller Kommentar!!!
Wenn du nonbinary Personen in deinem Umfeld hast kannst du sie ja fragen, welche pronomen sie bevorzugen.
Das ganze Thema bezieht sich ausserdem auch auf den persönlichen Kontakt.
Ich spreche die Menschen in meinem Umfeld z.B. oft mit Hey Boy/girl an, womit sich nonbinary Personen eventuell nicht so gut fühlen können.
Mir fallen zwar nicht so viele Begriffe ein, mit denen ich NB menschen ansprechen kann, aber da kann es ja auch helfen nachzufragen.
Ich schätze das wichtigste ist es einfach die betroffenen Personen mit einzubeziehen.
Das stimmt nicht.
In direktem Kontakt spricht man Menschen mit der 2. Person Singular an, „Du“, oder der Höflichkeitsform „Sie“. Die sind geschlechtsunabhängig (oder waren es bis vor kurzem – bestimmt arbeitet schon jmd. eine x-gerechte Form aus).
Als Monarchist könnte man aber in die Verlegenheit kommen, Ihre Majestät mit „Er“ oder „Sie“ anzusprechen, oder als Sub gegenüber einer Domina, natürlich.
Ich benutze häufig „Hey Party People“ und dann wäre es entsprechend „Hey Party Person“ 😀
Diese Kommentarsektion ist so unglaublich transphob, dass mir schlecht wird.
They wird im Englischen grammatikalisch richtig schon immer als singulares, unpersönliches Pronomen verwendet. Überall wo man im Deutschen eine Passivkonstruktion, „man“ oder „jemand“ benutzen würde.
Es kostet einen selbst überhaupt nichts zu respektieren wie sich jemand fühlt und einem Menschen eine Freude zu machen, das sprachlich abzubilden.
Wenn ich mich auf jede Person hier, die sich als Frau fühlt, immer mit „er/ihm“ beziehen würde und auf alle, die sich als Mann fühlen mit „sie/ihr“, würde euch das vermutlich auch unangenehm sein, richtig?
Zur Frage an sich: meine momentane Lösung ist, so häufig wie möglich „die Person“ zu verwenden und dann wo es klar ist entsprechend grammatikalisch weibliche Formen zu verwenden. Bei einer speziellen Person viel den Namen benutzen und ansonsten suche ich noch weiter nach Vorschlägen 🙂
„They wird im Englischen grammatikalisch richtig schon immer als singulares, unpersönliches Pronomen verwendet.“
Nein. Ich habe viel Kontakt zu gebildeten englischen Muttersprachlern, darunter auch Linguisten. „They“ im Singular ist eine sehr junge Modeerscheinung innerhalb von sich abgrenzenden Bevölkerungsgruppen.
Wird Them/They klingt für mich wie eine weitere Form des Royal we (Pluralis Majestatits). Statt We und Us halt Them und They.
Frage:
Heißt es (im Englischen) beim Singuar-they eigentlich „they is“ oder „they are“/“they wants“ oder „they want“? Sinnvoll wäre eigentlich nur die erstere Variante, da es sich ja um den Singular handelt und sonst Singular und Plural nicht mehr unterscheidbar sind.
„They are“ und „they want“.
Das jemand they/them im Twitter Profil als Zeichen für Multiple Persönlichkeitsstörung verstanden hat, kam auch schon vor. „Sinnvoll“ findet heute nicht mehr statt.
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