Der Spiegel bespricht eine Studie zu „Sex in Deutschland“. Aus den Ergebnissen:
Männer zwischen 36 und 45 Jahren und Frauen zwischen 26 und 35 Jahren waren im Vergleich zu anderen Altersgruppen am aktivsten (80 Prozent aktive Männer und 81 Prozent aktive Frauen). – Mit zunehmendem Alter nahm die sexuelle Aktivität deutlich ab: Nur noch 26 Prozent der Frauen zwischen 66 und 75 Jahren waren sexuell aktiv und 51 Prozent der Männer
– 34 bzw. 15 Prozent der männlichen und weiblichen Singles waren sexuell aktiv im Vergleich zu 92 und 91 Prozent derjenigen, die in einer weniger als zwei Jahre dauernden Beziehung lebten. – Von den Männern und Frauen, die in einer mehr als fünf Jahre anhaltenden Beziehung lebten, hatten 81 bzw. 74 Prozent in den letzten vier Wochen Sex gehabt.
– Je besser die Befragten ihren Gesundheitszustand bewerteten, umso höher war die Wahrscheinlichkeit für sexuelle Aktivität in den vergangenen vier Wochen.
– Die Hälfte der befragten Männer und Frauen mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen erleben diese als beeinträchtigend für die eigene Sexualität.
– Befragte, die unter mehr als einer spezifischen Erkrankung litten, waren deutlich seltener sexuell aktiv als Gesunde (Männer: 55 Prozent/76 Prozent, Frauen 55 Prozent/67 Prozent). Zu spezifischen Krankheiten zählten etwa Krebs, Depressionen, Bauchoperationen oder anderes.
– Frauen mit einem Body-Mass-Index von mehr als 30 waren sexuell weniger aktiv als normalgewichtige Frauen.
In den Untersuchungsabschnitt zur sexuellen Zufriedenheit wurden nur jene Teilnehmer einbezogen, die in den vergangenen zwölf Monaten Sex gehabt hatten – weil die meisten Menschen, die keinen Sex haben, mit dieser Tatsache unzufrieden sind.
Die Ergebnisse:
– Weder bei Frauen noch bei Männern gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der Zufriedenheit mit der eigenen Sexualität.
– Sexuell aktive Singles sind wesentlich häufiger unzufriedener mit ihrem Sexleben als Menschen in Partnerschaften.
– Mit zunehmender Beziehungsdauer sinkt die sexuelle Zufriedenheit.
– Je schlechter die Befragten ihren Gesundheitszustand bewerten, umso unzufriedener waren sie mit ihrem Sexleben.
– Befragte mit riskantem Alkoholkonsum waren unzufriedener mit ihrem Sexualleben
In einem weiteren Ergebnisteil schätzen die Forscher anhand der von ihnen gewonnenen Daten ab, wie häufig sexuelle Probleme bei Männern und Frauen in Deutschland vorkommen. Dazu gaben die Befragten in einem Fragenkatalog, der in Zusammenarbeit mit der WHO entstanden war, Auskunft über sexuelle Funktionsstörungen. 33 Prozent der befragten Männer hatten demnach in den zwölf Monaten vor der Befragung eines oder mehrere sexuelle Probleme, bei den Frauen waren es 46 Prozent. Stark beeinträchtigt im Sinne einer sogenannten sexuellen Dysfunktion sahen sich 13 Prozent der sexuell aktiven Männer durch Erektionsprobleme oder eine verfrühte Ejakulation. Erektionsprobleme betrafen die Männer mit zunehmendem Alter häufiger, auch das Problem, einen Orgasmus zu bekommen, nahm mit dem Alter zu.