Geschlechterunterschiede im Gehirn sind bereits im Alter von einem Monat vorhanden

Ein interessante Studie zu Geschlechterunterschieden im Gehirn bei Säuglingen:

The developing brain undergoes systematic changes that occur at successive stages of maturation. Deviations from the typical neurodevelopmental trajectory are hypothesized to underlie many early childhood disorders; thus, characterizing the earliest patterns of normative brain development is essential. Recent neuroimaging research provides insight into brain structure during late childhood and adolescence; however, few studies have examined the infant brain, particularly in infants under 3 months of age. Using high-resolution structural MRI, we measured subcortical gray and white matter brain volumes in a cohort (N = 143) of 1-month infants and examined characteristics of these volumetric measures throughout this early period of neurodevelopment. We show that brain volumes undergo age-related changes during the first month of life, with the corresponding patterns of regional asymmetry and sexual dimorphism. Specifically, males have larger total brain volume and volumes differ by sex in regionally specific brain regions, after correcting for total brain volume. Consistent with findings from studies of later childhood and adolescence, subcortical regions appear more rightward asymmetric. Neither sex differences nor regional asymmetries changed with gestation-corrected age. Our results complement a growing body of work investigating the earliest neurobiological changes associated with development and suggest that asymmetry and sexual dimorphism are present at birth.

Quelle: Investigation of brain structure in the 1-month infant (Scihub Volltext Link)

Aus der Studie:

Unterschiede Gehirn Mann Frau 1 Monat

Unterschiede Gehirn Mann Frau 1 Monat

Da geht es um die

  1. Größe des Gehirns von männlichen und weiblichen Babies nach Geburt.
  2. Das Volumen der weißen Substanz im Gehirn
  3. Das Volumen der grauen Substanz im Gehirn

Wie man sieht ist das Gehirn der männlichen Babies im Durchschnitt zB größer, und zwar über die hier erfassten Alter hinweg, auch wenn es einzelne männliche Babies mit relativ kleinen und einige Mädchen mit relativ großen Gehirnvolumen gibt. Der Trend ist aber recht deutlich.

Auch die Daten zu den verschiedenen Bereichen zeigen deutliche Unterschiede:

Unterschiede Gehirn Mann Frau 1 Monat

Unterschiede Gehirn Mann Frau 1 Monat

Es wird schwer das mit einer unterschiedlichen Sozialisiation zu erklären. Sie müsste dann wohl bereits im Mutterleib ansetzen. Was allerdings pränatale Hormone in der Tat machen, wie man beispielsweise an dem Testosteronspiegel sieht:

Testosteron Maenner Frauen

Testosteron Maenner Frauen

Aus einer Besprechung der Studie:

Dean’s team found that the boys’ brains were 8.3 per cent bigger, in line with the sex difference in brain volume found in adults and the few other available infant studies. Also as seen in adults, male brains had relatively more white matter (connecting tissue) and female brains more grey matter, relative to total brain size.

A number of specific neural areas were larger in males, such as parts of the limbic system involved in emotions, including the amygdala, insula, thalamus and putamen. The researchers also found evidence for relatively larger hippocampi, an area involved in memory, which has more commonly been found to be larger in females, although not universally so. Meanwhile female brains were relatively larger in other limbic areas such as parts of the cingulate gyrus, caudate and parahippocampal gyrus, and they had a few white-matter structures that were relatively larger.

These sex differences were smaller than has been observed in adults, which suggests that maturation continues this differentiation, likely through the high volume of sex steroid receptors in these brain areas. The alternative suggestion is that the subsequent differentiation is due to socialisation, but for the forces of socialisation to work along the same lines as pre-existing biological forces would suggest that socialisation is at most a feedback loop between biology and society.

There were a lot of brain areas that differed structurally between the sexes, but it would be irresponsible to draw any firm conclusions about what they might mean for function and behaviour. For instance,  what could differences in overall insula size possibly mean psychologically when the area is associated with “compassion and empathy, perception, motor control, self-awareness, cognitive functioning”, “interpersonal experience” and “psychopathology”?

Insofern liegt noch viel Arbeit vor den Forschern, bis sie die Unterschiede wirklich verstehen. Aber dennoch entzieht diese Studie vielen, die auf einen Blank Slate abstellen und annehmen, dass Geschlechterunterschiede nur auf Sozialisiation zurück gehen können einiges an Boden bzw. erfordert, dass diese ihre Thesen kritisch hinterfragen.

Vgl auch:

31 Gedanken zu “Geschlechterunterschiede im Gehirn sind bereits im Alter von einem Monat vorhanden

  1. „Aber dennoch entzieht diese Studie vielen, die auf einen Blank Slate abstellen und annehmen, dass Geschlechterunterschiede nur auf Sozialisation zurück gehen können einiges an Boden bzw. erfordert, dass diese ihre Thesen kritisch hinterfragen.“

    Das Patriarchat ist allmächtig und konditioniert Kinder schon im Mutterleib! ^^

    • Das Patriarchat ist allmächtig und konditioniert Kinder schon im Mutterleib!

      Ja, das ist schon erstaunlich. Kann man in dem Patriarchat eigentlich Mitglied werden? ich hab da mal was von einer Dividende gehört, die den Mitgliedern automatisch ausbezahlt wird.

  2. Ester Vilar schreib „Frauen sind eiskalt und berechnend, weshalb sie auch viel besser als Männer für bestimmte Berufe geeignet sind“ (so ähnlich) Empathie gilt nur dem eigenen Nachwuchs.

    Das obige würde auch vieles erklären, auch das gute Abschneiden in der Schule die immer mehr auf Auswendiglernen (also auf Frauen zugeschnitten) wird, so wie die hohe Frauenquote bei Anwältinnen und Richterinnen.

    Und die 8% Hirn sind wohl Einstein, Newton und Feynman so wie die Savants

    Es bleibt immer noch der Einfluss der Umwelt, des Wissens und Verhaltens der Umgebung. Nichtsdestotrotz sind 99 Prozent der absoluten Genies männlich. Wobei alles erlernbare, oder übbare auch von Frauen besetzt wird.

  3. „Thesen kritisch hinterfragen“? Das würde ja voraussetzen, dass bei Genderstudies u.ä. die Mindeststandards für wissenschaftliches Arbeiten eingehalten werden. Da diese Standards aber von bösen, alten, weißen Männern eingeführt wurden, um ihre allumfassende patriarchalische Herrschaft abzusichern, kannst du da lange warten.

    Trotzdem spielt die Sozialisation natürlich eine sehr große Rolle und ist auch viel dynamischer. Wie lange hat es z.B. gedauert, um hier in Deutschland großflächig körperliche Gewalt bei der Kindererziehung zu verbannen?

  4. Geschlechterunterschiede im Gehirn sind bereits im Alter von einem Monat vorhanden

    „Vorhanden“ sind sie bereits vorher. Mit einem Monat sind sie nachweisbar und messbar.

    Wie kommt man (i.e. die Genderisten) eigentlich auf die Idee, dass es abseits der offensichtlichen anatomischen Unterschiede keine Unterschiede im Gehirn (sprich Verhalten) gäbe.
    Ich habe schon einige Male das Beispiel von Tieren (z.B. leicht beobachtbare wie Katzen, Hühner, ..) gebracht. Männchen verhalten sich anders als Weibchen. Oder bewirkt die Macht des Patriarchats, dass Kater sich anders verhalten als Kätzinnen? Werden Hennen anders sozialisiert als Hähne?

    • Die übliche Antwort von (poststrukturalen?) Feministinnen, wenn ich ihnen Deine Frage stelle ist, dass Menschen aber im Gegensatz zu Tieren ‚Kultur‘ entwickelt haben und Verhaltensweisen kulturell geprägt sein können.
      Deshalb könne man nicht mehr herausfinden, welcher Teil welches Verhaltens kulturell geprägt sei und welcher biologisch. (Daraus folgt offenbar, dass man es (a) nicht versuchen solle und (b) anscheinend davon ausgehen solle, dass es keinen biologischen Einfluß auf menschliches Verhalten mehr gebe, schließlich hat die Kultur oder, der Mensch, ja die Natur ‚überwunden‘ oder so ähnlich. Leider konnte ich diese Haltung nur indirekt aus der Argumentation schließen, explizit hat mir sowas bisher leider noch niemand gesagt).

      Mein regelmäßiges Argument mit den grünen Meerkatzen (https://ww w.sciencedirect.com/science/article/pii/S1090513802001071) und den Untersuchungen von Simon Baron-Cohen an Säuglingen (Connellan J, Baron-Cohen S, Wheelwright S, Batki A, Ahluwalia J. Sex differences in human neonatal social perception. Infant Behavior and Development. 2000;23:113–118.) wird dann üblicherweise irgendwie weggewischt (Meerkatzen sind keine Menschen, niedrige Statistik, confirmation bias, Simone de Beauvoir hat gesagt ‚Als Frau wird man nicht geboren, zur Frau wird man gemacht!‘ ‚regalweise Literatur zum Thema‘ etc. pp.)

        • Interessant. Das war mir bisher noch nicht begegnet. Oberflächlich betrachtet scheint mir das auch widersprüchlich (unterschiedliche Architekturen mit dem gleichen phänotypischen Ergebnis wären ja wohl ko-evolutionär entstanden, weil der Selektionsdruck auf den Phänotyp so hoch ist).

          • @count Zero

            Es ist eine Abwandlung des „der weibliche Weg muss genauso gut sein, auch wenn er anders ist“ Arguments, welches zB auch gerne kommt bei Vorstandsposten: Da wird dann angeführt, dass die „Männliche Kultur“ es Frauen schwer macht befördert zu werden und das man diese deswegen weiblicher gestalten müsste, dass wäre dann eben genau so gut.

            das Argument ist an sich schlecht, denn warum sollte dann überhaupt ein Unterschied entstanden sein, aber man kann es eben auch erst einmal nicht widerlegen

      • “ … dass Menschen aber im Gegensatz zu Tieren ‚Kultur‘ entwickelt haben…“
        Allein das zeigt doch schon, daß Feminismus ein religiöser ( Sekten-)Glaube ist.

        Und in Kombi damit:
        „Deshalb könne man nicht mehr herausfinden, welcher Teil welches Verhaltens kulturell geprägt sei und welcher biologisch.“

        … sieht man deutlich, daß er einer primitiven Schwarz-Weiß-, resp. Gut-Böse -Denkweise folgt.
        Reiner Absolutismus!

        Daß heutzutage als hieb-u. stichfest belegt gilt, daß kulturelle Auswüchse sogar schon innnerhalb einer Generation auf die Genetik niederschlagen – und die ist doch wohl recht pauschal als Biologie zu betrachten – zeigt doch schon, wes Geistes Kind diese Fanatiker sind.

        Bedenkt man dazu noch die Tatsache, daß die höheren Säugetiere eine ziemlich lange Entwicklungszeit hinter sich haben und sich kulturelle Extremauswüchse meist nach wenigen Generationen schon wieder verflüchtigen ( also ältere Marker deren Funktion wieder übernehmen ), kann man über solche Infantilismen eigentlich nur noch mitleidig lächeln.

      • Simone de Beauvoir hat gesagt ‚Als Frau wird man nicht geboren, zur Frau wird man gemacht!‘

        Eigentlich: „On ne naît pas femme, on le devient.“ – ..“man wird dazu“.
        Das lässt sich auch so interpretiert, dass man als Mädchen geboren wird, und im Laufe der Pubertät durch Hormone zur Frau (gemacht) wird.

        • @Anne: Ja, völlig richtig. Diese Fehlübersetzung wird aber oft als Sozialisationseinfluß interpretiert, den Simone de B. gemeint hätte. Ich habe das oben nicht mehr aufgenommen.

          Im Hinblick auf den Wahrheitsgehalt von biologischem Einfluß auf geschlechtsdimorphes Verhalten ist es zunächst mal überhaupt kein Argument, was der Apostel Petrus, König Hammurabi oder irgendeine Simone au revoir mal gesagt haben. Das kann ja auch falsch sein oder inzwischen von neueren Erkenntnissen überholt. Ist aber ein typisches Diskussionsverhalten: Simone hat es gesagt, also MUSS es stimmen. Typisches ad auctoritatem. Mehr wollte ich mit dem Zitat nicht aussagen.

          (Wenn man tatsächlich mal Originalliteratur von Feministinnen und Gender Studies Professorinnen liest, stellt man fest, dass die sich praktisch nur im Kreis zitieren und ihre wesentliche empirische Quelle ‚Interviews‘ mit ‚Frauen‘ (Arbeiterfrauen, schwarze Frauen, dicke Frauen, …) sind. Das ist ein kompletter Circle Jerk, der immer wieder nur die eigenen Thesen bestätigt. Es wird einem sehr schnell klar, dass die nur die äußere Form von Wissenschaft kopieren (Bücher schreiben, Konferenzen besuchen, Professorin werden, Seminare abhalten), dass das, worauf es ankommt: empirische Fakten möglichst ehrlich bestimmen und dann aus den verallgemeinerbaren Aspekten Modelle ableiten, aus denen sich (überraschende) Vorhersagen machen lassen, die sich veri- oder falsifizieren lassen, vollkommen fehlt. Reine Cargo-Cult-Science.)

        • „Eigentlich: „On ne naît pas femme, on le devient.“ – ..“man wird dazu“.“
          resp. einfach : „man wird es“
          Fiel mir auch schon auf.
          Allerdings kenne ich den Rest von Beauvoir’s Text nicht.
          Für sich ist der Satz ja völlig korrekt, jeder Mensch wird zunächst mal als Kind geboren.

          • @Fiete: ‚jeder Mensch wird zunächst als Kind geboren.‘

            Genau! Als Frau wird man nicht geboren, sondern als MÄDCHEN (bzw. allgemeiner: Kind). In dem Sinne ist dieses als ‚tiefe, weise Erkenntnis‘ exegierter Satz von de Beauvoir völlig profan.

            Alan Sokal (‚Beyond the hoax‘) attestiert das generell den originalen postmodernistischen Schriften von Derrida, Lyotard & Co. (@Leszek: ich habe sie selbst nicht gelesen und keine eigene Meinung gebildet, daher führe ich nur Sokals Meinung an. Leider habe ich auch nur soundsoviel Zeit… Mir scheint durch die sekundäre Rezeption Sokals Standpunkt allerdings gut begründet.). Auf die EINE Weise interpretiert, sind ihre Thesen fundamental, neu und revolutionär. Auf die ANDERE Weise sind sie völlig profan. Spricht man die Autoren nun auf diese fundamentale, revolutionäre Interpretation und ihre (oft sowohl weitreichenden wie unhaltbaren) Konsequenzen an, behaupten sie gerne, nee, SO habe man das nicht gemeint, man wäre da falsch verstanden worden usw. bis für den Leser nur noch die profane Bedeutung übrigbleibt. Soweit jedenfalls Sokals Ansicht. Ich selbst habe das nicht mit den Originaltexten, aber in anderen Zusammenhängen auch schon erlebt. „Ach so, das WAR gar nicht so gemeint? Jo, dann ist es trivial….“.

    • Wie kommt man (i.e. die Genderisten) eigentlich auf die Idee, dass es abseits der offensichtlichen anatomischen Unterschiede keine Unterschiede im Gehirn (sprich Verhalten) gäbe.

      Das finde ich auch erstaunlich. Wie kommt man auf die Idee, dass sich zwei Dinge, die sich offensichtlich und messbar unterscheiden, diese Unterschiede keinerlei Bedeutung haben? Ich kann was mit der Auffassung anfangen, dass die Unterschiede sehr gering sind, aber inexistent?

      • Dazu gibt es in der KI bzw. Robotik ein interessantes Dilemma bzw. postuliertes Problem:

        Es ist unmöglich einen Androiden mit menschenähnlicher Intelligenz zu entwickeln, da Körper erwachsen und Roboter nicht. Jenes Erwachsen ist unumgänglich in der Entwicklung von menschlicher Intelligenz.
        Quasi A( menschliche Intelligenz braucht einen wachsenden Körper) UND B( Androiden können keine wachsenden Körper haben) => C( Androiden können keine menschliche Intelligenz haben)

        Der Zusammenhang zwischen dem Körperwachstum und der menschlichen Intelligenz ist nur postuliert. Doch wenn man kurz mal annimmt es gäbe einen Zusammenhang, so müssten Frauen und Männer allein durch die abweichende Körperauswachsung unterschiedlich denken.

        • „Androiden können keine wachsenden Körper haben“

          Man könnte ihm das wachsen ja als Erinnerung einprogrammieren.
          Man könnte ihn auch in einer viruellen Umgebung aufwachsen lassen
          Schwieriger wird es die ganzen menschlichen Denkfehler zu programmieren, die auch in unserem Gehirn sind

    • Nochmal zum Thema ‚Kultur‘ und ‚Biologie‘ als Einflüsse auf die Herausbildung von typischen Verhaltensmustern in Populationen (‚Rollen‘):
      Nach meiner Ansicht kann man das Argument ‚Kultur ist alles‘ widerlegen, indem man soziale Rollen in unterschiedlichen Kulturen vergleicht. Bei Geschlechterrollen fällt mir das (gesellschaftlich anerkannte) ‚Dritte Geschlecht‘ ein, etwa Hijras in Indien, Ladyboys in Thailand oder homosexuelle Männer, die Makeup und Nagellack tragen etwa im Südpazifik. Diese Menschen haben eine soziale Rolle besetzt, die es in der westlichen Welt gar nicht gibt. Gäbe es dafür (so nun meine Hypothese) biologische Ursachen, müßte man diese Rolle ja in allen Kulturen beobachten. Mein Schluß hier wäre also, dass diese Rollen im wesentlichen ’sozial konstruiert‘ sind in dem Sinne, dass sie im sozialen Umfeld dieser Gesellschaften entstehen konnten, in anderen nicht.
      Auf der anderen Seite können gesellschaftliche Gegebenheiten auch genetische Unterschiede unterdrücken (soll heißen: ihre Entfaltung verhindern), z.B. Hunger und Armut oder massiver sozialpolitischer Druck (wie in Nordkorea). Wo Hunger oder Mangelernährung herrschen, bleiben die Menschen (etwa gleich) klein, auch wenn genetische Differenzen manchen Individuen größeres Wachstum bescheren würden, wäre denn genug Nahrung vorhanden. In Gesellschaften, in denen niemand hungern muß und sozialer Druck z.B. auf Berufswahl praktisch vollständig ABWESEND ist (Norwegen?), können sich genetische Unterschiede voll entfalten. Und damit eben AUCH genetische Unterschiede zwischen Frauen und Männern, die männliches und weibliches (Durchschnitts-)Verhalten beeinflussen. Dh die ELIMINIERUNG sozialer Unterschiede (‚Diskriminierung‘) macht Menschen nicht GLEICHER (nicht im vorliegenden Sinne), sondern UNTERSCHIEDLICHER. So jedenfalls die Empirie wenn man die geschlechtsspezifische Berufswahl der norwegischen Bevölkerung vergleicht z.B. mit der von Zambia. Cool, nä? 😉
      Und damit ist diese gesamte Argumentation von ‚hochselektive Gruppen müssen im Bezug auf X genau dieselbe Verteilung aufweisen wie die Gesamtbevölkerung‘ (X z.B. ‚Größe‘, ‚Übergewicht‘, ‚Geschlecht‘, …), ‚und wenn das nicht der Fall ist, ist das AUSSCHLIEßLICH wegen Diskriminierung!!‘ nicht nur Unsinn, sondern im Gegenteil ist Diskriminierung dort am wenigsten prävalent, wo hochselektive Gruppen eine deutlich von der Gesamtbevölkerung UNTERSCHIEDLICHE Verteilung aufweisen.

      So. Erklär‘ das mal einer ’ner Feministin. 😉

  5. „Wie kommt man (i.e. die Genderisten) eigentlich auf die Idee, dass es abseits der offensichtlichen anatomischen Unterschiede keine Unterschiede im Gehirn (sprich Verhalten) gäbe.“

    Eine Frage, die ich in solchen Diskussionen schon während meines Studiums immer wieder aufgebracht hatte. Frauen sind anatomisch aufs Kinderkriegen optimierte, Männer auf starke Kraftentfaltung, wofür auch immer.

    Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass die Natur die Geschlechter über Jahrzehntausende anatomisch optimiert, dies aber bei der Psyche komplett unterlässt.
    Absurd.
    Im Interesse der Arterhaltung wäre es für die Natur (wenn wir ihr planendes Vorgehen unterstellten) neben der anatomischen Optimierung sinnvoll, Frauen mit einem tendenziell risikoscheuen Verhalten auszustatten – und genau das beobachten wir.
    Daraus den Schluss abzuleiten, dass Frauen „von Natur aus risikoscheu“ sind, ist zwar wissenschaftlich nicht bewiesen, aber hinlänglich wahrscheinlich und logisch.

    • „im Durchschnitt weniger risikobereit“ ist doch hinreichend empirisch belegt. So pauschalisierende Aussagen wie „Frauen sind dies, Männer sind jenes“ gehen bei Persönlichkeitsprofilen aber oft nach hinten los, meist sind die Unterschiede zwischen einzelnen Individuen in der in-group größer als die zwischen in-group und outer-group

      • „So pauschalisierende Aussagen wie „Frauen sind dies, Männer sind jenes“ gehen bei Persönlichkeitsprofilen aber oft nach hinten los, meist sind die Unterschiede zwischen einzelnen Individuen in der in-group größer als die zwischen in-group und outer-group“

        Sehr richtig. Insbesondere wird die Sache auch nicht dadurch besser das man sagt „Im Schnitt sind Frauen dies, Männer jenes“. Der Durchschnitt im Besonderen und die Normalverteilung (Gausskurve) im Allgemeinen sind kein geeignetes Analysewerkzeug für so komplexe Themen wie menschliches Verhalten. Bei solcher Komplexität ist der Durchschnitt quasi irrelevant.
        Normalverteilung ist super bei so Dingen wie z.b. Körpergröße, Lungenvolumen etc., dort hat der Durchschnitt auch eine gewisse Aussagekraft. Weil die zugrundeliegenden Daten ebenfalls einigermaßen normalverteilt sind, bzw. durch eine Normalverteilung approximiert werden können.

        Aber sobald die Situation etwas komplexer wird, ist die Normalverteilung üblicherweise kein geeignetes Analysemodell und der Durchschnitt verliert an Aussagekraft.

    • „Männer auf starke Kraftentfaltung, wofür auch immer.“

      Wofür auch immer? Für die intrasexuelle Konkurrenz. Im ganzen Tierreich ist es eine der gängigen Formen der Konkurrenz der Männchen um die Weibchen, dass Männchen gegeneinander kämpfen.

    • Mal ganz grob pauschalisiert:
      Da die Körperfunktionen vom Gehirn überwacht und gesteuert werden, gibt es keinen Grund zu der Annahme, daß es keine pränaten Unterschiede gäbe, da man ja weiß, daß sich die Geschlechtsorgane vorgeburtlich ausbilden. Ergo müssen sie auch entsprechend speziell versorgt und instandgehalten werden.
      So what?

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