„Männliche Erotik in Kunst und Literatur“ und weibliche Künstler, die sie feiern

Adrian schreibt in einem Tweet:

Fällt euch „Kund und Literatur“ von Frauen ein, die „männliche Erotik feiert“ ?

Und was wäre unter männlicher Erotik zu verstehen?

Reicht als Feiern schon so etwas?

Etwas suchen brachte noch:

Mann als Sexobjekt

Mann als Sexobjekt

Achill als Lustobjekt auf François-Léon Benouvilles Gemälde von 1847 und das Selbstporträt der Künstlerin Elisabeth Vigée-Lebrun von 1790.

Die ödipale Mutter

Ich lese gerade das Buch von Jordan Peterson „12 Rules for Life: An Antidote to Chaos“ in dem er in einem der Kapitel anführt, dass Aggression  auch ein wichtiges Mittel ist, um sich zum eine gewisse Autonomie zu erreichen und sich eben gegenüber anderen durchzusetzen.

Dem stellt er eine andere Figur gegenüber, die Person, die nicht gelernt hat, eine gewisse Autonomie zu erreichen und sich von anderen abzusetzen und daher sehr stark auf die Bestätigung anderer angewiesen ist. Dabei kann es dazu kommen, dass diese Person von anderen abhängig wird, dass eine gewisse Co-Abhängigkeit entsteht und auch, dass es Personen gibt, die dafür sorgen, dass die Leute, die sie für ihre Bestätigung brauchen, auch bei ihnen bleiben und auf sie angewiesen sind, damit sie wiederum für diese da sein kann.

Das bringt ihn zur „ödipalen Mutter“ als einer der klassischen Typen, die dies nach seiner Ansicht verkörpern.

Ich habe einen Text  gefunden, in dem diese Theorie von Jordan Peterson noch einmal dargestellt wird:

For example, the devouring mother archetype is one that can be described as a woman who selfishly loves her children, „protecting“ them from the real world to such an extent that they become permanent infants—incompetent wards of the mother for life. She is only loving when her children do what she wants, and she is hateful, cruel, and even homicidal when they don’t.

 

Und diese fehlende Möglichkeit zu einem Erwachsenen zu werden, ist wahrscheinlich auch der Grund, warum „Müttersöhnchen“ eine gern verwendete Beleidigung ist.  Die wenigsten werden auch mit einem Mann, der bei seiner Mutter im Keller lebt und von ihr vollständig versorgt wird, als besonders attraktiv ausgehen.

Die dominante Mutter, die einen erheblichen Einfluss auf die Familie ausübt, ist insofern ein klassischer Archetyp, gerne auch in Verbindung mit ihr hörigen Söhnen.

Es passt insoweit auch zu dem Konzept der „prosozialen Dominanz„, welches ich hier schon häufiger angeführt habe:

Mädchen gehen eher indirekt vor. Sie suchen bei anderen Mädchen Anerkennung, die sie entweder erhalten oder die ihnen verweigert wird. Aggression äußert sich kaum brachial, sondern vor allem als sogenannte Beziehungsaggression, die im Wesentlichen auf soziale Ausgrenzung abzielt. Zwei reden beispielsweise abfällig über eine dritte oder ein Mädchen droht einem anderen Mädchen an, es nicht mehr mitspielen zu lassen oder es nicht zum Geburtstag einzuladen, um so seinen Willen durchzusetzen. Typisch für Mädchen mit Ranganspruch ist ferner, daß sie sich um das seelische Wohlbefinden der anderen kümmern, sie also im Fall von Kummer zu trösten suchen. Dieses Sich-kümmern kann schnell einmal die Form ungefragter Ratschläge annehmen. Die Psychologie spricht hier von “prosozialer Dominanz”, wobei es sich um eine Mischung aus Besorgtheit einerseits und Bevormundung andererseits handelt. Schon kleine Mädchen im Kindergarten erklären anderen gern, was gut für sie ist und was sie machen dürfen und was nicht.

Interessant ist, dass einiges an dem Konzept auch auf den (intersektionalen) Feminismus übertragbar sein könnte:

Er nimmt Minderheiten in Beschlag mit der Maßgabe, dass man diesen helfen will. Tatsächlich geht es im Feminismus aber wesentlich weniger um konkrete Hilfe, sondern eher darum, dass man darstellt, dass man zu den guten gehört. Es werden immer weitere Formen der Unterdrückung „entdeckt“, über die man sich aufregen kann und deren Aufzeigen Punkte gibt.

Ein Interesse daran, dass man die Ursachen beispielsweise für den gender Pay Gap tatsächlich aufklärt und beseitigt besteht aber nicht. Im Gegenteil: Man hat eher das Gefühl, dass alles möglichst vage bleiben soll. Es werden Theorien vertreten, nach denen sich die „Benachteiligten“ gerade nicht selbst ändern müssen, sondern die Privilegien der Anderen bekämpft werden müssen. Ein sicherer Weg sie in der Abhängigkeit von denen zu lassen, die für sie kämpfen.